Abg. Förster( Antisemit) tritt für eine Erleichterung des Ueber tritte aus den unteren Chargen in die Offiziercharge ein. Weshalb den jüdischen Soldaten das Baterunser verhaßt sein solle, sei ihm unverständlich. Kriegsminister Broufart v. Schellendorff verlieft den Text der Vernehmung des Dr. Oppenheimer; er müsse danach seine vorherigen Ausführungen trotz der Ginwände des Abg. Bebel aufrecht erhalten.
Abg. Ofann( natl.) tritt der Ansicht des Abg. Bebel ent gegen, daß den Lehrern das Privileg des einjährigen Dienstes nicht verliehen werden dürfe. Damit stelle Herr Bebel die Lehrer unter ein Ausnahmegesek.
Die
Schnabeln, die meilenweit in die Straße ragen( Heiterkeit), die und die Beschlüsse derselben sind dem Kriegsminister zugegangen, macht, das Kammergericht hat meinen Standpunkt vollfominen Bügelfalte im Beinkleid( Burufe) und vieles andere. Ich muß aber es ist bisher in dieser Angelegenheit nichts geschehen. Es gebilligt; ich kann deshalb nicht von meiner Auffassung abgehen, aber entschieden dagegen Verwahrung einlegen, als wenn ich ein giebt über 20 000 Mufiter im Heere und die Konkurrenz gegen die auch nicht das Urtheil des Kammergerichts als eine juristische Vertreter der Schmußfinfen wäre.( Große Heiterfeit.) Bivilmufifer ist im Wachsen wie die Mißstimmung der letzteren. Ungeheuerlichkeit betrachten. Es handelt sich nicht um einen Ich bin persönlich ein Freund der Reinlichkeit.( Heiterkeit.) Den Militärmusikern wird die Konkurrenz noch dadurch erleichtert, Gingriff in die Gewissensfreiheit des Vaters und des Kindes, Ich betrachte es als das erste Zeichen eines gebildeten Mannes, daß sie auf grund ihres Militärpasses ermäßigte Fahrpreise auf sondern um einen Eingriff in die Erziehungsfreiheit, der gesetzänßerlich reinlich dazustehen, und verlange es von jedem, wenn den Eisenbahnen haben. Mit ihren Vorstellungen bei den Militär- lich gestattet ist. Ich verfahre sehr milde, ich verlange nicht es die Verhältnisse ihm erlauben, und vom Soldaten erst recht, behörden haben die Zivilmusiker bisher wenig Erfolg gehabt. einen tonfessionellen Unterricht, sondern nur einen geordneten der sich die Uniform nicht selbst zu kaufen braucht. Aber wenn Es hieß immer, daß man wegen des ungünstigen Dienst Unterricht; die Dispense sind bereitwilligst ertheilt worden, nur ich Auswüchse in der Kleidung kritisire, darf man mir doch nicht einkommens den Militärmusikern das öffentliche Konzertiren nicht in dem einen Berliner Falle nicht, wo es sich nicht um einen propper and helt i unterstellen, daß ich neidisch fei, weil die Offiziere besonders verbieten könne. Ich meine, das Offiziertorps, welches doch die Religionsunterricht handelte, sondern um einen sozialdemokra propper und nett in der Uniform zu gehen pflegen. Mit Bezug größten Annehmlichkeiten durch die Militärkapellen hat, und dessen tischen Vorbereitungsunterricht. Ich befinde mich dabei vollständig auf die Broschüre Videant consules" habe ich nicht selbst bas Mitglieder oft an einem Abend tausende von Mark verfpielen, sollte auf dem Boden der Praxis meiner Vorgänger und trete Ihnen Urtheil gefällt, daß die Militärliteratur Deutschlands hinter der dazu beitragen, daß das Diensteinkommen der Militärmusiker nicht etwa mit juristischem Eigenfinn entgegen. Frankreichs an Werth zurücksteht, denn ich habe darüber, befon- fich besser gestaltet, indem das Offiziertorps größere Buschüsse an die Abg. von Zedlin- Neukirch( ft.) stimmt dem Minister zu ders über die franzöfifche Literatur fein sachverständiges Urtheil, Mufitforps zahlt. Das geschieht aber nicht. Dieser Umstand des und wendet sich dann gegen die geftrigen Ausführungen Bachem's. sondern nur im Hinblick auf den Werth, den man überall, auch geringen Diensteinkommens tann doch nicht als maßgebend be- Die katholische Abtheilung des Kultusministeriums war eine hier im Reichstag der Broschüre beigelegt, erklärt, daß eine trachtet werden, um die Uebelstände, unter denen die Zivil- Quelle des Kulturkampfes und deshalb ist es erfreulich, daß der große Wahrscheinlichkeit für dieses Urtheil spräche, zumal musifer heute leiden, dauernd aufrecht zu erhalten. die Broschüre von hochangesehener sachverständiger Seite Kriegsminister Broufart von Schellendorff: Soweit ich der fatholischen Referendare eine fo geringe ift, liegt nicht an ausgegangen fein soll. Wenn sie von einem mißvergnügten weiß, ist über eine bezügliche Petition des deutschen Musiker- der Nichtberücksichtigung der Katholiken, sondern daran, daß aus Offizier ausgegangen sein foll, so war er eben mißvergnügt über verbandes bereits eine Resolution in der Kommission befchloffen fatholifchen Kreisen nicht Aspiranten genug hervorgehen. Die Einrichtungen in der Armee. Wenn das verboten ist, so beweist worden; die Sache wird also später zur Sprache tommen. Herr mechanische Wertheilung der Beamtenstellen nach Ronfeffionen das gerade, daß der militärische Druck von oben gewisse Hertwig hat vor Gericht die Offiziere des Kriegsministeriums wäre die größte ungerechtigkeit. Redner widerspricht der ErMeinungsäußerungen über Einrichtungen der Armee nicht zu gefragt, ob sie sich nicht in einem Widerspruche zwischen ihrem richtung einer besonderen katholischen Universität, denn die läßt, wenn sie den vorgefaßten Meinungen oben nicht ent- Fahneneid und ihrem Beugeneid befinden. Das ist doch etwas Wissenschaft sei nicht tonfeffionell und eine katholische Wissenschaft sprechen. Mit dem Hinweis auf die schweizerischen Manöver start.( Heiterkeit.) fei keine Wissenschaft mehr.( Unruhe im Zentrum.) Daß Herr habe ich gemäß unserem Standpunkt beweisen wollen, daß man Rropatfcheck fich im Gegensatze zu feinem Verhalten in der nicht eine stehende Armee mit zwei- oder dreijähriger Dienstzeit Voltsschul Kommission jest sur fachmännischen Schulaufbraucht, um muftergiltige Manöver auszuführen. Die Kritit ficht an Stelle der geistlichen bekannt hat, ist erfreulich. über die Manöver in Elfas- Lothringen ging durch die ganze Daß die Frage des polnischen Sprachunterrichts nicht mit poPreffe, wonach jener Kavallerie- Angriff nicht auf eine bereits litischen Fragen in Verbindung stehen soll, fei erfreulich. perschüttete Infanteriegruppe gemacht wurde, sondern im freien Eltern werden ihre Kinder in den polnischen Religionsunterricht Gelände auf gut gedeckte Infanterie, so daß im Ernstbringen wollen, damit sie an dem polnischen Sprachunterricht fall tein Mann und Tein Pferd Davon gekommen theilnehmen können und schließlich tommt man wieder zu dem wäre. Der Hauptgrund zur Maßregelung des Oppenheimer früheren Zustande zurück. Die polnischen Bestrebungen werden soll darin gelegen haben, daß er vor der Universitätsbehörde gebadurch geradezu aufs neue belebt. Die Staatsregierung überfettgnet habe, daß er mit mir in Verbindung stehe. Das ist un nimmt damit eine schwere Verantwortung.( Beifall rechts und denkbar, meil Oppenheimer in Straßburg mit mir offen verfehrt bei den Nationalliberalen. Bischen bei den Polen .) hat und selbst Universitätsprofefforen ihn an meiner Seite ge- Abg. Müller- Sagan( Frf. Bp.): Unter die Zahl der Lehr- Kultusminister Boffe: Die Regierung ist sich der schweren fehen haben, er auch fein Geheimniß aus feiner Gesinnung ge- anstalten, welche Berechtigungszeugnisse zum einjährigen Dienst Verantwortung wohl bewußt; die Wege, die eingeschlagen macht hat. Er kann den Universitätsprofessoren höchstens die ausstellen dürfen, sind bisher die Schullehrer Seminare nicht werden, werden auch dem Vorredner zeigen, daß ein Schade ganz forrette Antwort gegeben haben: Was ich für eine Ge- aufgenommen. Ge fragt sich also, ob die Seminare soweit nicht entsteht. In deutschen Gemeinden besteht kein polnischer jimmung habe, geht Sie nichts an." Er ist auch nicht von der vorgeschritten sind, um diese Berechtigung fordern zu können. Religionsunterricht, deshalb fann auch fein polnischer SprachUniversitätsbehörde, fondern von der Straßburger Bolizeibehörde Der Reichstag wird diese Frage zu prüfen haben. So lange das unterricht eingeführt werden. Gerade die von mir befragten der Militärbehörde denunzirt worden. Die Aeußerung des Kriegs- Institut der Einjährigen besteht, sollte man es auch den Lehrern Deutschen haben sich mit diesen Maßregeln einverstanden erklärt. minifters, daß die Armee wiffen müsse, ob sie zielbewußte An- zugänglich machen. Daß das Deutschlernen beeinträchtigt wird, ist nicht richtig. hänger unferer Partei in ihrer Mitte habe, beweist schlagend, Abg. Bebel( Soz.): Gewiß hat Jeder ein Recht zum Einjährig Denn die Kinder müssen erst einige Jahre deutsch unterrichtet daß zwifchen Polizei und Militär eine fortgefegte Kom- Freiwilligen- Examen, der die Vorbildung dazu nachweist, aber worden fein, ehe fie am polnischen Unterricht theilnehmen können. munitation darüber stattfindet, ob die eintretenden Soldaten dieje Vorbildung ist nur durch materielle Mittel zu erreichen und Den polnischen Unterricht ganz zu verbieten, ging nicht an, so lange Sozialdemokraten sind. Nach meinen Bekundungen in insofern war ich berechtigt, von einem Privilegium zu sprechen. man nicht auch den polnischen Religionsunterricht befeitigen wollte, ber Kommission follen ble Sozialdemokraten nur ge- Ich nehme es den Lehrern gar nicht übel, daß sie ihrerseits ver zu deffen Verständniß der polnische Sprachunterricht nothwendig ist. zwungen den Fahieneid leisten, und solche Leute will man fuchen, sich dieses Privilegium nuhbar zu machen, aber wir sind Abg. Rickert( frf. Bgg.) führt aus, daß der Minister bei nicht zu Führern berufen. Ohne den Fahneneid würde die nicht dafür zu haben, eine bezügliche Henderung der Gesetzgebung früherer Gelegenheit schon eine Maßregel, wie die jetzt in AusArmee in ihrem inneren Zusammenhang und ihrer Schlagfertig- herbeizuführen. Aus den Mittheilungen des Kriegsministers geht zu ficht genommene, angedeutet habe; auch Graf Bedlis habe ähnfeit nicht um ein Saar verlieren. Der Fahneneid bedeutet hier meiner Freude flar hervor, daß Oppenheimer den Umgang mit mir liche Maßnahmen beabsichtigt, aber damals haben die Konfer so wenig wie bei einem Beamten, der Unterschlagungen begeht, vor dem Straßburger Universitätsgericht nicht abgeleugnet hat. In vativen feinen Widerspruch erhoben. Der Staat tann mit feinen aber nicht wegen Gibbruchs, sondern wegen dieses nach bürger- dem ganzen Attenstück ist nicht mit einem Wort von meiner Machtmitteln das Deutschthum nicht heben, die Deutschen felbft lichen Begriffen strafbaren Vergehens bestraft wird. Auch fon- Person die Rede, nur von Mitgliedern oder Führern der sozial- müffen start genug sein zur Abwehr des Polenthums. In bezug fervative und religiöse Leute wollen vom Fahneneid nichts wiffen. Semokratischen Partei in Straßburg . Der Kriegsminister würde auf den Religionsunterricht der Dissidentenkinder ist Redner mit Die Sozialdemokraten find zu fluge Leute und wissen sich den für seine Person nur vorbringen, was er wisse, meint er. Wir dem Minister nicht einverstanden. Man habe leider dem Minister Verhältnissen zu aktomobiven. Wir heulen mit den Wölfen, wo find vielfach auf das angewiesen, was wir sehen und hören, gegenüber feine Machtmittel; die Frage muß im Schulgefeße et wir müssen. Unser verstorbener Hasenclever hat als Unteroffizier wir tönnen nicht alles aus eigener Kenntnißnahme vorbringen, ledigt werden und wird hoffentlich in dem Sinne erledigt, wie gegen Frankreich gefochten und er war damals fogar Abgeord es fragt sich nur, ob das Mitgetheilte uns richtig erscheint. fie vom Minifter v. Mühler gehandhabt wurde. Uner: neter. Wenn der Kriegsminister als Kompagniechef mit unserer nur solches habe ich hier vorgebracht, sonst würde ich es über freulich sei die Bevorzugung der Geistlichen im Schuldienst; Frattion nicht auskommen zu tönnen meint, so tommt das auf haupt nicht vorgebracht haben. Bezüglich des Vaterunsers haben te werden nicht nur von den Prüfungen, sondern auch von eine Probe an.( Seiterkeit.) Die Sozialdemokraten thun in der die Herren Werner und Förster mich misverstanden. Ich habe bem praktischen Vorbildungsdienst entbunden, sodaß sie zum Armee auch aus innerer Ginsicht ihre Pflicht, denn Disziplin Bezug genommen auf den von hoher Stelle geäußerten Wunsch, Schaden der Lehrer in die höheren Stellen und in den Aufsichts muß in der Armee ebenso sein, wie in unserer Partei. Sozial jeder Soldat müsse sein Baterunser beten tönnen, und gejagt, dienst bineinkommen. Uebrigens würden für den Aufsichtsdienst demokratische Offiziere tönnen Sie ausschließen, sozialdemokratische wenn daß zum Requifit eines guten Soldaten gehöre, durch Fachmänner leicht die nöthigen Personen gefunden werden. Unteroffiziere und Feldwebel haben Sie in Hülle und Fülle in dann müßte man konsequenter Weise diejenigen, die es nicht Man sollte im Interesse der Gesundheit der Kinder nicht vor der Armee. Im Kriege würden Sie dieselben vieltausendfach beten, Juden, Atheisten oder Diffedenten vom Militär freilassen. dem flebenten Jahre mit dem Unterricht beginnen. als Führer von Kompagnien und Zügen gebrauchen, da die Es ist mir gar nicht eingefallen das Waterunser herabzusehen. Minister Boffe: Ich will diese Frage gern erwägen. Ich Taftit dahin geht, die Offiziere zunächst kampfunfähig zu machen. Sobald ich aber das Wort Christenthum oder Religion fallen tann ein allgemeines Schulgefeh jetzt nicht vorlegen; ich möchte Im nächsten Strieg, der uns hoffentlich noch recht fern liegt oder laffe, verlieren die Herren da drüben die Besinnung.( Oh! aber, da es doch endlich einmal dazu kommen muß, den Weg uns fieber ganz erspart würde, der aber so ausfiele, daß wir den rechts.) Ich habe gar nicht chriftlich religiöse Einrichtungen dafür gut pflaftern in Bezug auf die Einzelfragen; fo. B. in legten Mann und den letzten Groschen brauchen, würden Sie lächerlich machen wollen. Wenn Herr v. Manteuffel das Bolt" Bezug auf die Dotation. Bezüglich der Besetzung der Rettorenfroh sein, daß die Sozialdemokraten an Ihrer Seite stehen. von sich und seiner Partei abschüttelt, so freut mich bas, bisher stellen durch Theologen habe ich teinen Dispens neu eingeführt; Ebenso wenig wie mit den Sozialistengeset tönnen Sie habe ich das Boll" um so mehr zu den konservativen Organen er bestand schon früher. durch solche Mittel die Ausbreitung unserer Lehren verhindern. rechnen müssen, als Herr Stöder zu ihm in nächster Beziehung Abg. v. Chuern( ntl.): Die meisten vorgebrachten Dinge Dafür sorgen die Agrarier in erster Linie, daß die Sozialdemo- fteht. Uebrigens würde ich eine Nachricht ähnlichen Inhalts fann der Kultusminister gar nicht allein regeln; das Zentrum tratie in immer weitere Kreise der Bevölkerung bringt.( Bu nicht einen Tag unwidersprochen durch die Presse gehen follte entsprechende Anträge einbringen, fo z. B. bezüglich der Kirchstimmung links, Lachen rechts.) Wenn ich gesagt habe, daß die lassen. Herr v. Manteuffel verlangt für den Offizier hofsfrage, bezüglich des Altkatholiken - Gesetzes zc. Die Frage der Bäter der jungen Leute in der Reitschule zu Hannover zumeist besondere Gigenschaften". Eigenschaften und Fähigkeiten Alterszulagen für die Geistlichen evangelischer und katholischer in den Reihen der Agrarier zu suchen seien und daß infolge der tommen schließlich auf dasselbe hinaus. Es steht Konfession hängt mit dem Gölibat der letzteren zusammen, das Spielwuth der Rothstand in die agrarischen Streise gedrungen jedenfalls fest, daß in vielen Kriegen- ich erinnere an die große wir nicht aus der Welt schaffen können. Die Bewilligung für fet, fo habe ich Herrn v. Manteuffel gegenüber das Bertrauen französische Revolution, den nordamerikanischen Sklaven den Berliner Dom hängt mit der Kirchennoth nicht zusammen, zit der Bekanntschaft der persönlichen Verhältnisse seiner Partei- befreiungstrieg und den Krieg Frankreichs mit Deutschland im deshalb liegt fein Anlaß vor, tatholische Kirchen in Berlin zu genossen die Anwesenden natürlich immer ausgenommen Jahre 1870 bedeutende Offiziere ohne die Qualitäten gebauen. Ebenso steht es mit der katholischen Universität. Die ( Heiterkeit) daß er das, was ich hier ausgeführt habe, leider kämpft haben, die heute von den Offizieren verlangt werden. Polen verlangen ja vielleicht, nachdem sie einen polnischen Erzviel mehr für wahr hält, als er selbst zugeben will. Der geringe So wird es wahrscheinlich auch in dem bevorstehenden Riesen- bifchof haben, auch eine polnische Universität. Gegen solche Beifall seiner Parteigenossen bei seinen diesbezüglichen Be- tampie fein. Forderungen würde sich ein lebhafterer Sturm als gegen das mertungen mag ihm beweisen, wie wenig sie zutreffend sind. Schulgefeß erheben; denn der Staat würde damit selbst als Daß das Kartenspiel auf den Roggen- und Weizenpreis Einfluß Kulturträger sich absehen. Katholische Medizin tönnte man noch übe, habe ich nicht behauptet. Aber daß die Ausgaben mancher allenfalls paffiren lassen; denn nach den großen Erfolgen der junger Herren ihren Vätern Ursache geben, zu wünschen, daß Kneipp'schen Kur und des Lieber'schen Thees fönnten ja schon Sie Preise von Roggen und Weizen möglichst hoch stehen, das ist Abg. Schall( of.) eine Vermehrung der Militärgeistlichkeit zwei Lehrstühle würdig besetzt werden.( Große Heiterfeit.) ganz gewiß. Wir als Vertreter der arbeitenden Klassen haben an; er bittet ferner um Beseitigung der harten Bedin Abg. Neubauer( Bole) verlangt für Westpreußen diefelben aber keinen Grund, mitzuhelfen, daß die Herren das Geld begungen, daß die Feldgeistlichen bei ihrem Uebertritt in eine Maßregeln, die der Minister für Poſen in Aussicht getommen zur Befriedigung ihrer noblen Passionen.( Beifall Pfarre sich den Zutritt zur Wittwentasse durch Nachzahlung der nonimen habe. links.) gesammten über 1000 m. betragenden Beiträge ertaujen müssen. Minister Boffe tann für Westpreußen bei der anderen Lage Abg. v. Karborff( ft.): Natürlich kann der Lehrer nur Generallieutenant von Spin: Bis jetzt sind Anträge der der dortigen Verhältnisse eine ähnliche Maßnahme nicht in Ausunter den Voraussetzungen zur einjährigen Dienstzeit zugelassen Kommandobehörden oder der Feldpröbste auf Vermehrung der sicht stellet. werden, welche fonft vorgeschrieben find. Wie den Lehrern Militärgeistlichkeit nicht abgelehnt worden. Die erwähnte Härte Abg. Stöcker( t.): Abgesehen von dem Berständniß des finanzielle Erleichterungen zu gewähren sind, diese Frage bleibt für die in ein Zivilamt übertretenden Geistlichen besteht aller- Religionsunterrichtes soll die Schule die Kinder zum Gebrauche wohl vorläufig in suspenso. dings; ihre Abstellung auf dem Verwaltungswege hat sich als der deutschen Sprache anhalten. Denn Kinder können schließlich Abg. Werner( Antisemit) tommt auf den Rechtsanwalt undurchführbar erwiesen. Doch haben die Geistlichen durch die nur in einer Sprache unterrichtet werden.( Buruf: In der Hertwig zurück. Nach der disziplinarischen Bestrafung wegen Bildung einer Genossenschaft eine befriedigende Lösung angebant. Muttersprache!) Die Kinder find Preußen, müssen also Deutsch Ungehorsams sei gegen diefen ein Disziplinarverfahren eingeleitet Nach einer furzen Grwiderung des Abg. Schall wird das lernen. Wenn sie Polnisch lernen sollen, muß das dem Privat worden, weil er die militärischen Sachverständigen, seine Rapitel bewilligt und um 1/26 Uhr die Fortsetzung der Berathung unterricht überlassen werden. Zu einem bloßen Schul- Dotations= militärischen Borgefegten nicht rücksichtsvoll genug behandelt auf Sonnabend 2 Uhr vertagt. gefet fönnen wir uns nicht entschließen. Wir verlangen ein haben sollte. Das sei sehr befremblich. Es scheine danach, als ganzes Schulgefeß, um ben umstürzenden Tendenzen ob ein Rechtsanwalt Reserves oder Landwehroffizier nicht fein entgegenzutreten. Die Lage ist niemals so günstig ge fönne. Der Kriegsminister werde hoffentlich noch nähere wefen wie jekt.( Bustimmung rechts und im Zentrum.) Austlärung geben. Den Lehrern wünschen auch die Auf anderen Grundlagen als der Zedlig'sche Entwurf tann ein Antifeniten den einjährigen Dienst und zwar mit staatlicher Schulgesetz nicht aufgebaut werden. Der Sturm, der sich das Unterstügung. Schließlich plädirt Redner für die Belassung der gegen erhoben hat, war gemacht. Daß auch Volksschullehrer zu vorhandenen Garnisonen in Hersfeld und Rothenburg Kreisschulinspektoren berufen worden, ift zu billigen, aber die an der Fulda , wo die Stadtgemeinden fostspielige Rafernements Abg. Träger( fr. Vp.) tommt auf die Frage des Religions Geistlichen sind nicht ohne weiteres als ungeeignet zu betrachten, gebaut haben. Die paar Juden ließen sich sehr wohl bei jedem unterrichtes der Diffidentenkinder zurück, die gegen den Willen denn sie haben oft genug im Schuldienst gestanden. Redner Armeekorps in ein Halbbataillon stecken und von jüdischen ihrer Eltern in einen Tonfessionellen Religionsunterricht hinein- dankt dem Minister für die Berücksichtigung der Wünsche der Difizieren befehligen, dann werde man ja ſehen, wie triegstüchtig gezivungen würden. Gin Urtheil des Kammergerichts habe aller- Generalfynode und bittet um die Ausdehnung der Predigerdie Juden seien. dings zu gunsten der Schulbehörden entschieden, aber das Land- seminare, damit die Geistlichen mit guter praktischer Borbildung Abg. von Manteuffel verwahrt sich gegen die Replit gericht in Halle hat in einer Berufungssache anders entschieden. ins Amt fommen. des Abgeordneten Bebel. Bum Offizierexamen müsse zu Für alle diejenigen, denen es mit ihren religiösen Ueber Minister Boffe dankt dem Vorrebner für die in Aussicht gelaffen werden, wer die Eigenschaften zum Offizier hat, seugungen Gruft ist, enthält das Verfahren des Kultusministers gestellte Unterstützung des Schulgefeges; er werde dabei nicht aber jeber, der blos die Fähigkeiten dazu bat einen tiefen Gingriff in die Gewissensfreiheit und wider die Unterstügung nehmen, wo er fie finde; jest tönne Die Sozialdemokratie werde schließlich und durch die Lehren des spreche bem allgemeinen Landrecht, wonach Rinder, er aber ein Schulgesetz nicht vorlegen. Ein Systemwechsel der Christenthums überwunden werden( Lachen bei den Sozialdemo- denen Religion in der öffentlichen Wolfsschule nicht gelehrt Regierung liege nicht vor, sondern gerade ein konsequentes Vorfraten). Aus dem Kampfe der Sozialdemokraten gegen das werde, zum Religionsunterricht nicht angehalten werden fönnen. wärtsschreiten, das nur durch den polnischen Privatunterricht Christenthum erklärten sich die ganz unqualifizirbaren Angriffe Daß die Religion zu den Gegenständen des öffentlichen Unter- unterbrochen war. der Sozialdemokraten gegen das Baterunfer.( Lebhafter Beifall richts gehöre, mache dabei feinen Unterschied, denn es gebe keinen Abg. Porsch( 3.): Auf dem Schlachtfelde, auf dem der rechts.) allgemeinen Begriff Religion". Die Gewissensfreiheit ist nicht Bedlis'sche Schulgefeßentwurf lag, lag mehr als ein Minister; Abg. Tukauer( So.): Ich möchte eine Angelegenheit zur erst durch die Berfassung eingeführt worden, sondern sie besteht das Geses enthielt nicht alles, was wir wünschten, aber vieles Sprache bringen, die fchon in früheren Jahren hier erörtert schon im Allgemeinen Landrecht. Gute. Wenn es dem Minister gelingen sollte, ein Gesez wieder wurde, nämlich die Uebelstände, unter denen die Zivilmusifer in- Kultusminister Dr. Boffe: Ich habe eine Wenderung meiner vorzulegen, wird er die Unterstüßung nicht, wo er sie findet, folge der Konkurrenz der Militärmusiker leiden. Die Leute haben Auffassung des verfassungsrechtlichen Standpunktes in dieser Frage sondern daher nehmen müssen, wo der Bedlig'sche Entwurf ihre Beschwerden in einer Petition dem Reichstage unterbreitet von einer veränderten Bragis des obersten Gerichts abhängig ge- ste gefunden hat.( Buftimmung rechts und im Zentrum.) Ein
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Das Kapitel Kriegsministerium" wird bewilligt, desgleichen ohne Debatte die Kapitel„ Kaffenwesen"," Intendanturen " im preußischen, sächsischen und württembergischen Etat. Beim Kapitel Militärgeistlichkeit" regt
Abgeordnetenhaus.
26. Sigung vom 2. März. Vormittags 11 Uhr. Am Ministertisch: Bosse und Kommissarien. Die Berathung des Kultusetats wird fortgefeßt und awar beim Ministergehalt.
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