Nr. 3.
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32. Jahrgang.
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,, Sozialdemokrat Berlin".
Sonntag, den 3. Januar 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplay. Mr. 151 90-151 97.
Erfolgloſigteit der fortgeſeßten Offenſivvorſtöße der Franzosen
Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers
Der französische Tagesbericht.
Paris , 2. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 1. Januar, 3 Uhr nachmittags. Zwischen dem Meer und Reims fanden beinahe ausschließlich Artilleriekämpfe statt. Der Feind beschoß ohne Ergebnis das Dorf St. Georges und den
Amtlich.
Großes Hauptquartier,
2. Januar 1915.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Die erste Kriegsrechnung.
den Der erste Abschnitt des Krieges ist zu Ende, und die Ne
gierungen beginnen die ersten Rechnungen über die Striegsfosten zu präsentieren. Die englische Regierung hat fürzlich erklärt, daß die Kosten sich auf rund eine Million Pfund pro
Feindliche Angriffe gegen unsere Stellun- Zag stellen. Es müßten also schon zu diesem Zwede mindewur- stens 150 Millionen Pfund Sterling ausgegeben worden sein. Zur Deckung der Kosten hat die englische Regierung zunächst 91 Millionen Schaßwechsel mit sechsmonatlicher Zaufzeit aus
Zwischen La Bassée und Carency, zwischen Albert und Rohe, inden abgewiesen. von den Belgiern südlich Dixmuiden organisierten Brückenkopf gen in und an den Dünen nördlich Nieuport
Gebiet von Berneuil und Blanc Sablon bei Graonelle endete eine
heftige Kanonade zu unseren Gunsten. An letzterer Stelle zerstörten In den Argonnen machten unsere Truppen gegeben. Jetzt nimmt sie eine 31prozentige Anleihe von wir außerdem deutsche Befestigungswerke. Im Gebiet on auf der ganzen Front weitere Fortschritte. 350 Millionen zum Sturie von 95 Proz. auf. Mit EinrechBerthes und Beau Séjour behaupteten wir unſeren Gewinn Seftige französische Angriffe nördlich Verdun nung der Tilgung ſiellt sich die Verzinjung auf 4 Bros. Der vom 30. Dezember. In den Argonnen und im Grurie. Erlös für die Regierung wird nach dem„ Economist " rund wald griff der Feind sehr heftig auf beinahe der ganzen Front sowie gegen die Front Ailly- Apremont nörd- 332 millionen Pfund ergeben. Wahrscheinlich werden aber an und gewann an einigen Stellen 150 Meter. Es wurden sofort lich Commercy wurden unter schweren Verlusten die Schabwechsel erneuert, so daß der Gesamterlös aus den Gegenangriffe unternommen. Im Gebiet von Verdun tobten die Deutschen in der Nacht vom 30. zum 31. und am Morgen des und hundert Franzosen gefangen genommen. heftige Artillerickämpfe, zwischen Maas und Mosel unternahmen für die Franzosen abgeschlagen, drei Offiziere Staatsschulden für den Krieg vorläufig 423 Millionen Pfund 31. sechs heftige Gegenangriffe, um die von uns am 30. Dezember Es gelang unseren Truppen, hierbei das heißeroberten Schüßengräben wiederzunehmen. Alle Gegenangriffe wurden umstrittene Bois Brule ganz zu nehmen. glänzend abgewiesen. Unsere Flieger beschossen nachts die Bahnhöfe von Mes und Arnaville. Wir rüden fortgesetzt Schritt Kleinere Gefechte südwestlich Saarburg hatten den von uns gewünschten Erfolg.
für Schritt bei Steinbach vor. Die feindliche Artillerie zeigte am Morgen des 31. Dezember eine große Tätigkeit, aber am Nachmittage gewannen unsere Batterien sichtlich an Oberhand.
11 Uhr abends. Es sind noch keine Nachrichten über die Operationen Paris , 2. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern
des Tages eingetroffen.
Neubildung von achtzehn englischen
Armeekorps.
Die Franzosen beschießen in lezter Zeit Unterkunftsraum einer unserer Divisionen gesystematisch die Orte hinter unserer Front; im lang es ihnen, fünfzig Einwohner zu töten.
Die französischen amtlichen Berichte meldefen, daß die Franzosen im Dorfe Steinbach Von London, 2. Januar. ( W. T. B.) Meldung des Reuter- Schrift für Schrift vorwärtskämen. schen Bureaus. Sechs neue Armeen zu je drei Steinbach ist unsererseits kein Haus verloren; Armeekorps sind gebildet worden. Kommandeure werden sämtliche französischen Angriffe auf den Ort sind sein: der ersten Armee General Haig, der zweiten Smith zurückgewiesen. Dorrien, der dritten Hunter, der vierten Jan Hamilton, der fünften Lestlie Rundle, der sechsten Bruce Hamilton.
Verwundete.
Deftlicher Kriegsschauplatz.
An der ostpreußischen Grenze ist die Lage
unverändert.
Destlich Bzura - und Rawka- Abschnitt meldet, hat der Kriegsminister angeordnet, daß jedem ver- gingen unsere Angriffe bei einigermaßen wundeten, bevor er in die Front zurüdlehrt, ein eimats günstiger Witterung vorwärts.
urlaub von acht Tagen gewährt werde.
Französische Flieger bei Saar- Louis.
Liesdorf bei Saar- Louis, 1. Januar 1915.( W. T. B.) Zwei feindliche Flieger überflogen gestern unseren ungeschütten Drt in geringer Höhe, warfen einige Bomben ab und verschwanden in der Richtung nach der französischen Grenze.
nen, an Serbien 0,8, an Australien 18, an Kanada 12, an betragen werde. Davon werden aber an Belgien 10 MillioSüdafrika 7, an Neu- Seeland 5,25 und an Aegypten 5 Millionen Pfund gegeben werden, so daß für England selbst 265 Millionen übrig bleiben.
Die englische Staatsschuld betrug am 31. März 649,77 Millionen Pfund, infolge des Krieges erfährt sie eine Ber
mehrung um rund 300 oder 390 Millionen, wenn die Wechsel Außerdem sollen Steuererhöhungen in laufenden Jahre etwa 320 Millionen Mark und im kommenden Jahre 1310 erneuert werden sollten, d. h. um 46 Proz. beziv. 52 Broj. Millionen Marf einbringen.
In Frankreich betragen die Kriegsfosten bis zum 10. Dezember nicht weniger als 6441 Millionen Frant, wovon an Belgien 250, an Serbien 90, an Griechenland 20 und an Montenegro 0,5 Millionen Frant geleistet worden sind. Die anf 46 millionen pro Zag. durchschnittlichen Kriegskosten Frankreichs stellen sich somit
Zur Deckung dieser Kosten hat die Regierung zunächst einen Teil der Einzahlungen auf die 31prozentige Anleihe vom Juni, im Gesamtbetrage von 515 Millionen, verwendet, dann kurzfristige Bons der Rationalverteidigung"
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ausgegeben, die über eine Milliarde eingebracht haben, ferner
in England eine Anleihe von 102 Millionen aufgenommen und schließlich bei der Bank von Frankreich 3600 Millionen geborgt. Dafür zahlt sie an diese ein Jahr nach der Striegsbeendigung 3 Proz. Zinsen, wovon 2 Proz. für einen Tilgungsfonds bestimmt sind.
Rußland hat in den ersten drei und einem halben Monat In Polen östlich der Pilica keine Ver- 3855 millionen Mark für den Krieg aufgewendet. Die tägänderung. lichen Ausgaben Rußlands stellen sich somit auf 36,7 MillioOberste Heeresleitung. nen Mark, gleich etwa 46 Millionen Frank.
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Der österreichische Generalstabsbericht.
Zur Deckung der Ausgaben wurden 400 Millionen Rubel 5prozentiger Staatsobligationen mit kurzer Verfallzeit, 400 Millionen 5prozentiger Schatzscheine, 300 Millionen 4proWien, 2. Januar. ( W. T. B.) Amtlich wird verzentiger Schaßscheine begeben, eine innere 4prozentige AnErbeutung eines französischen Miniatur- autbart: 2. Januar, mittags: Die allgemeine Lage leihe im Betrage von 500 Millionen gemacht und 12 Millionen ist unverändert. Nach den erbitterten Kämpfen in den Pfund in England geborgt. Die ersten Anleihen scheinen Lenkballons. letzten Tagen im Raume südlich Tarnow und in den mitt- einfach an die Staatsbant begeben zu sein. Außerdem ist Frankfurt a. M., 2. Januar. ( W. T. B.) Die„ Frankfurter leren Karpathen ist vorübergehend Ruhe eingetreten. eine Reihe von Steuererhöhungen vorgenommen und es wird Zeitung" meldet aus Koblenz : Gestern abend ist auf der Grube Die am szokerpa fämpfende Gruppe wurde vor über die Einführung von neuen Steuern, darunter einer Eindylle bei Kruft ein franzöfifcher entballon niederlegenen feindlichen Kräften von den Kammhöhen etwas kommensteuer, geplant. gegangen. An der Landungsstelle fand man französische Karten, zurückgenommen. Instrumente und ein Signalhorn, ferner eine deutsche und eine franzöfifche Flagge. Das Bezirkskommando, das sofort Mitteilung erhielt, entsandte 200 Mann, die den Ballon nach Koblenz verluden. Der Lentballon war ungefähr 18 bis 20 Meter lang und hatte einen Durchmesser von 4 bis 5 Meter. Eine Gondel war nicht vorhanden.
Lyoner Vorkehrungen gegen Luftangriffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Die englische Fliegerflottille.
England, Frankreich und Rußland verwenden somit für den Krieg tagaus und tagein 115 Millionen Frank. Die Gesanitzahl ihrer Soldaten dürfte nicht 11 Millionen überschreiten. Somit kostet ihnen ein Soldat rund 10,5 Frank pro Tag.
Nimmt man an, daß auch Deutschland und CesterreichUngarn ähnliche Sosten zu tragen haben, die zusammen eine Armee von 10 Millionen haben, so steigen ihre Ausgaben pro Tag auf 105 Millionen Frank. Außerdem kommen noch Paris , 2. Januar. ( W. T. B.) Der, Temps " veröffentlicht die Stoffen der Belgier , der Serben, Türken und Japaner, die, Lyon , 2. Januar. ( W. T. B.) Hiesigen Blättern zufolge hat die Stadtverwaltung beschlossen, im Einverständnis mit Mitteilungen über die englische Wasserflugzeugflotte, knapp gerechnet, sich auf 10 Millionen Frank pro Tag stellen den militärischen Behörden die Beleuchtung.von Brücken deren Organisation verhältnismäßig neuen Datums ist, da sie erst müssen. Die Gesamtkriegsausgaben dürfen somit mindestens Erst nachdem Marineminister 230 Millionen Frank( fast 200 Millionen Mark) betragen. und Hafenanlagen fünftig von 9 Uhr abends an zu feit wenigen Monaten besteht. unterdrücken. Bürgermeister Herriot erklärt, die Bevölkerung Churchill bei der Vorlegung des Marinebudgets für die Luft- Professor Wc If( Die Kriegsrechnung, Verlag G. Reimer brauche: deswegen nicht beunruhigt zu sein. Da Lyon ein flotte eingetreten war, hat sie eine starle Entwidelung ge- in Berlin ) berechnet die täglichen unmittelbaren Kosten des militärisch wichtiger Punkt sei, müßte die Maßregel getroffen nommen. Nach den Mitteilungen des„ Temps" verfügt England Weltkrieges für die Kriegführenden auf 130 Millionen Mark. werden, um die Bevölkerung zu schützen. heute über hundertdrei Flugzeuge, darunter zweiund Unsere Rechnung, die nicht auf mutmaßlichen Zahlen, sondern fechzig Wasserflugzeuge, sowie über hundertzwanzig auf den Angaben der friegführenden Länder selbst beruht, ständige Flieger und zwanzig besonders aus ergibt also eine bedeutend höhere Kriegsrechnung. Allerdings Weitere 80 Mann der ,, Formidable" gerettet. für Wafferflugzeuge angelegt. Es wird angenommen, daß die sein. Wolf glaubt, daß die Kriegskosten höchstens 7 M. pro Tag gebildete Offiziere. Längs der Küste sind fünf Stationen find dabei auch die Mobilisationskosten mit einbegriffen. Aber die weiteren Kosten dürfen keineswegs niedriger, cher höher London , 2. Januar. ( W. T. B.) Meldung des Reuter- englische Luftflotte am Ausgang des Jahres hundertachtzig Offiziere betragen, in Wirklichkeit sind sie bedeutend höher. ves schen Bureaus. Weitere achtzig Mann der Besatzung der und fünfzehnhundert Mann haben werde. Für die Ausbildung von Guyot nimmt umgefehrt an, daß diese sich auf 10 M. vro " Formidable" sollen durch einen Fischdampfer gerettet worden Fliegern sind allein fünf Millionen Frank, für Bau und Unterhalt Tag und Mann stellen, rechnet aber bloß mit 18 milionen fein. Das Rettungswert wurde durch Sturm sehr erschwert. der Flugzeuge neun Millionen verausgabt worden. Soldaten, während ihre Zahl 21 Millionen überschritten hat.
Der Seekrieg.