Einzelbild herunterladen
 

Nr. 3.

Abonnements- Bedingungen:

19

bonnements Breis pränumerande: Bierteljährl. 3.80 M. monatl. 1,10 ML, wöchentlich 25 Bfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 5 Big. Sonntags. nummer mit illustrierter Sonntags. Beilage Die Neue Welt 10 Bia. Bost

bonitement: 1,10 Marf pro Monat. Eingetragen in die Bost Zeitungs. Breisliste. Unter Areuzband für Deutschland   und Desterreich Ungarn  2.50 Mart, für das übrige Ausland 4 Mark pro Monat. Postabonnements nehmen an: Belgien  , Dänemarf, Holland  , Italien  , Lugemburg, Bortugal, Rumänien  , Schweden   und die Schweiz  

Ericheint täglich.

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

32. Jahrgang.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die fech gespaltene Kolonel zeile oder deren Raum 60 Pfg.. für politische und gewertschaftliche Bereins­imd Bersammlungs- Anzeigen 30 Big. Kleine Anzeigen", bas jettgedrudie Wort 20 Pfg.( zulässig 2 fettgedrudie Morte), jedes weitere Wort 10 Big. Stellengesuche und Schlafstellenan zeigen das erste Wort 10 Bfg., jedes weitere Wort 5 Bfg. Borte über 15 Buch­staben zählen für zwei Borte. Inserate für die nächste Rummer müssen bis 5 1hr nachmittags in der Erpedition abgegeben werden. Die Grbedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet,

Telegramım Adresse:

,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 3. Januar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplay. Mr. 151 90-151 97.

Erfolgloſigteit der fortgeſeßten Offenſivvorſtöße der Franzosen

Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers

Der französische   Tagesbericht.

Paris  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 1. Januar, 3 Uhr nachmittags. Zwischen dem Meer und Reims   fanden beinahe ausschließlich Artilleriekämpfe statt. Der Feind beschoß ohne Ergebnis das Dorf St. Georges und den

Amtlich.

Großes Hauptquartier,

2. Januar 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die erste Kriegsrechnung.

den Der erste Abschnitt des Krieges ist zu Ende, und die Ne­

gierungen beginnen die ersten Rechnungen über die Striegs­fosten zu präsentieren. Die englische Regierung hat fürzlich erklärt, daß die Kosten sich auf rund eine Million Pfund pro

Feindliche Angriffe gegen unsere Stellun- Zag stellen. Es müßten also schon zu diesem Zwede minde­wur- stens 150 Millionen Pfund Sterling ausgegeben worden sein. Zur Deckung der Kosten hat die englische Regierung zunächst 91 Millionen Schaßwechsel mit sechsmonatlicher Zaufzeit aus­

Zwischen La Bassée und Carency, zwischen Albert und Rohe, inden abgewiesen. von den Belgiern südlich Dixmuiden organisierten Brückenkopf gen in und an den Dünen nördlich Nieuport

Gebiet von Berneuil und Blanc Sablon bei Graonelle endete eine

heftige Kanonade zu unseren Gunsten. An letzterer Stelle zerstörten In den Argonnen machten unsere Truppen gegeben. Jetzt nimmt sie eine 31prozentige Anleihe von wir außerdem deutsche Befestigungswerke. Im Gebiet on auf der ganzen Front weitere Fortschritte. 350 Millionen zum Sturie von 95 Proz. auf. Mit Einrech­Berthes und Beau Séjour behaupteten wir unſeren Gewinn Seftige französische Angriffe nördlich Verdun nung der Tilgung ſiellt sich die Verzinjung auf 4 Bros. Der vom 30. Dezember. In den Argonnen und im Grurie. Erlös für die Regierung wird nach dem Economist  " rund wald griff der Feind sehr heftig auf beinahe der ganzen Front sowie gegen die Front Ailly- Apremont nörd- 332 millionen Pfund ergeben. Wahrscheinlich werden aber an und gewann an einigen Stellen 150 Meter. Es wurden sofort lich Commercy   wurden unter schweren Verlusten die Schabwechsel erneuert, so daß der Gesamterlös aus den Gegenangriffe unternommen. Im Gebiet von Verdun   tobten die Deutschen   in der Nacht vom 30. zum 31. und am Morgen des und hundert Franzosen gefangen genommen. heftige Artillerickämpfe, zwischen Maas   und Mosel   unternahmen für die Franzosen abgeschlagen, drei Offiziere Staatsschulden für den Krieg vorläufig 423 Millionen Pfund 31. sechs heftige Gegenangriffe, um die von uns am 30. Dezember Es gelang unseren Truppen, hierbei das heiß­eroberten Schüßengräben wiederzunehmen. Alle Gegenangriffe wurden umstrittene Bois Brule ganz zu nehmen. glänzend abgewiesen. Unsere Flieger beschossen nachts die Bahn­höfe von Mes und Arnaville. Wir rüden fortgesetzt Schritt Kleinere Gefechte südwestlich Saarburg  hatten den von uns gewünschten Erfolg.

für Schritt bei Steinbach vor. Die feindliche Artillerie zeigte am Morgen des 31. Dezember eine große Tätigkeit, aber am Nachmittage gewannen unsere Batterien sichtlich an Oberhand.

11 Uhr abends. Es sind noch keine Nachrichten über die Operationen Paris  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern

des Tages eingetroffen.

Neubildung von achtzehn englischen

Armeekorps.

Die Franzosen beschießen in lezter Zeit Unterkunftsraum einer unserer Divisionen ge­systematisch die Orte hinter unserer Front; im lang es ihnen, fünfzig Einwohner zu töten.

Die französischen amtlichen Berichte melde­fen, daß die Franzosen im Dorfe Steinbach Von London, 2. Januar.  ( W. T. B.) Meldung des Reuter- Schrift für Schrift vorwärtskämen. schen Bureaus. Sechs neue Armeen zu je drei Steinbach ist unsererseits kein Haus verloren; Armeekorps sind gebildet worden. Kommandeure werden sämtliche französischen   Angriffe auf den Ort sind sein: der ersten Armee General Haig, der zweiten Smith zurückgewiesen. Dorrien, der dritten Hunter, der vierten Jan Hamilton, der fünften Lestlie Rundle, der sechsten Bruce Hamilton.

Acht Tage Heimatsurlaub für französische  

Verwundete.

Lyon  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Wie der Republican  " aus Paris  

Deftlicher Kriegsschauplatz.

An der ostpreußischen Grenze ist die Lage

unverändert.

Destlich Bzura  - und Rawka- Abschnitt meldet, hat der Kriegsminister angeordnet, daß jedem ver- gingen unsere Angriffe bei einigermaßen wundeten, bevor er in die Front zurüdlehrt, ein eimats günstiger Witterung vorwärts.

urlaub von acht Tagen gewährt werde.

Französische   Flieger bei Saar- Louis.

Liesdorf bei Saar- Louis, 1. Januar 1915.( W. T. B.) Zwei feindliche Flieger überflogen gestern unseren ungeschütten Drt in geringer Höhe, warfen einige Bomben ab und verschwanden in der Richtung nach der französischen   Grenze.

nen, an Serbien   0,8, an Australien   18, an Kanada   12, an betragen werde. Davon werden aber an Belgien   10 Millio­Südafrika 7, an Neu- Seeland   5,25 und an Aegypten 5 Millio­nen Pfund gegeben werden, so daß für England selbst 265 Millionen übrig bleiben.

Die englische Staatsschuld betrug am 31. März 649,77 Millionen Pfund, infolge des Krieges erfährt sie eine Ber­

mehrung um rund 300 oder 390 Millionen, wenn die Wechsel Außerdem sollen Steuererhöhungen in laufenden Jahre etwa 320 Millionen Mark und im kommenden Jahre 1310 erneuert werden sollten, d. h. um 46 Proz. beziv. 52 Broj. Millionen Marf einbringen.

In Frankreich   betragen die Kriegsfosten bis zum 10. De­zember nicht weniger als 6441 Millionen Frant, wovon an Belgien   250, an Serbien   90, an Griechenland   20 und an Montenegro 0,5 Millionen Frant geleistet worden sind. Die anf 46 millionen pro Zag. durchschnittlichen Kriegskosten Frankreichs   stellen sich somit

Zur Deckung dieser Kosten hat die Regierung zunächst einen Teil der Einzahlungen auf die 31prozentige Anleihe vom Juni, im Gesamtbetrage von 515 Millionen, ver­wendet, dann kurzfristige Bons der Rationalverteidigung"

2

ausgegeben, die über eine Milliarde eingebracht haben, ferner

in England eine Anleihe von 102 Millionen aufgenommen und schließlich bei der Bank von Frankreich 3600 Millionen ge­borgt. Dafür zahlt sie an diese ein Jahr nach der Striegs­beendigung 3 Proz. Zinsen, wovon 2 Proz. für einen Tilgungs­fonds bestimmt sind.

Rußland   hat in den ersten drei und einem halben Monat In Polen   östlich der Pilica   keine Ver- 3855 millionen Mark für den Krieg aufgewendet. Die täg­änderung. lichen Ausgaben Rußlands   stellen sich somit auf 36,7 Millio­Oberste Heeresleitung. nen Mark, gleich etwa 46 Millionen Frank.

*

*

Der österreichische Generalstabsbericht.

Zur Deckung der Ausgaben wurden 400 Millionen Rubel 5prozentiger Staatsobligationen mit kurzer Verfallzeit, 400 Millionen 5prozentiger Schatzscheine, 300 Millionen 4pro­Wien, 2. Januar.  ( W. T. B.) Amtlich wird verzentiger Schaßscheine begeben, eine innere 4prozentige An­Erbeutung eines französischen   Miniatur- autbart: 2. Januar, mittags: Die allgemeine Lage leihe im Betrage von 500 Millionen gemacht und 12 Millionen ist unverändert. Nach den erbitterten Kämpfen in den Pfund in England geborgt. Die ersten Anleihen scheinen Lenkballons. letzten Tagen im Raume südlich Tarnow   und in den mitt- einfach an die Staatsbant begeben zu sein. Außerdem ist Frankfurt   a. M., 2. Januar.  ( W. T. B.) Die Frankfurter leren Karpathen ist vorübergehend Ruhe eingetreten. eine Reihe von Steuererhöhungen vorgenommen und es wird Zeitung" meldet aus Koblenz  : Gestern abend ist auf der Grube Die am szokerpa fämpfende Gruppe wurde vor über die Einführung von neuen Steuern, darunter einer Ein­dylle bei Kruft   ein franzöfifcher entballon niederlegenen feindlichen Kräften von den Kammhöhen etwas kommensteuer, geplant. gegangen. An der Landungsstelle fand man französische Karten, zurückgenommen. Instrumente und ein Signalhorn, ferner eine deutsche   und eine franzöfifche Flagge. Das Bezirkskommando, das sofort Mitteilung erhielt, entsandte 200 Mann, die den Ballon nach Koblenz   verluden. Der Lentballon war ungefähr 18 bis 20 Meter lang und hatte einen Durchmesser von 4 bis 5 Meter. Eine Gondel war nicht vorhanden.

Lyoner Vorkehrungen gegen Luftangriffe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Die englische Fliegerflottille.

England, Frankreich   und Rußland   verwenden somit für den Krieg tagaus und tagein 115 Millionen Frank. Die Ge­sanitzahl ihrer Soldaten dürfte nicht 11 Millionen über­schreiten. Somit kostet ihnen ein Soldat rund 10,5 Frank pro Tag.

Nimmt man an, daß auch Deutschland   und Cesterreich­Ungarn ähnliche Sosten zu tragen haben, die zusammen eine Armee von 10 Millionen haben, so steigen ihre Ausgaben pro Tag auf 105 Millionen Frank. Außerdem kommen noch Paris  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Der, Temps  " veröffentlicht die Stoffen der Belgier  , der Serben, Türken und Japaner, die, Lyon  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Hiesigen Blättern zufolge hat die Stadtverwaltung beschlossen, im Einverständnis mit Mitteilungen über die englische Wasserflugzeugflotte, knapp gerechnet, sich auf 10 Millionen Frank pro Tag stellen den militärischen Behörden die Beleuchtung.von Brücken deren Organisation verhältnismäßig neuen Datums ist, da sie erst müssen. Die Gesamtkriegsausgaben dürfen somit mindestens Erst nachdem Marineminister 230 Millionen Frank( fast 200 Millionen Mark) betragen. und Hafenanlagen fünftig von 9 Uhr abends an zu feit wenigen Monaten besteht. unterdrücken. Bürgermeister Herriot erklärt, die Bevölkerung Churchill   bei der Vorlegung des Marinebudgets für die Luft- Professor Wc If( Die Kriegsrechnung, Verlag G. Reimer brauche: deswegen nicht beunruhigt zu sein. Da Lyon   ein flotte eingetreten war, hat sie eine starle Entwidelung ge- in Berlin  ) berechnet die täglichen unmittelbaren Kosten des militärisch wichtiger Punkt sei, müßte die Maßregel getroffen nommen. Nach den Mitteilungen des Temps" verfügt England Weltkrieges für die Kriegführenden auf 130 Millionen Mark. werden, um die Bevölkerung zu schützen. heute über hundertdrei Flugzeuge, darunter zweiund Unsere Rechnung, die nicht auf mutmaßlichen Zahlen, sondern fechzig Wasserflugzeuge, sowie über hundertzwanzig auf den Angaben der friegführenden Länder selbst beruht, ständige Flieger und zwanzig besonders aus ergibt also eine bedeutend höhere Kriegsrechnung. Allerdings Weitere 80 Mann der ,, Formidable" gerettet. für Wafferflugzeuge angelegt. Es wird angenommen, daß die sein. Wolf glaubt, daß die Kriegskosten höchstens 7 M. pro Tag gebildete Offiziere. Längs der Küste sind fünf Stationen find dabei auch die Mobilisationskosten mit einbegriffen. Aber die weiteren Kosten dürfen keineswegs niedriger, cher höher London  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Meldung des Reuter- englische Luftflotte am Ausgang des Jahres hundertachtzig Offiziere betragen, in Wirklichkeit sind sie bedeutend höher. ves schen Bureaus. Weitere achtzig Mann der Besatzung der und fünfzehnhundert Mann haben werde. Für die Ausbildung von Guyot nimmt umgefehrt an, daß diese sich auf 10 M. vro " Formidable" sollen durch einen Fischdampfer gerettet worden Fliegern sind allein fünf Millionen Frank, für Bau und Unterhalt Tag und Mann stellen, rechnet aber bloß mit 18 milionen fein. Das Rettungswert wurde durch Sturm sehr erschwert. der Flugzeuge neun Millionen verausgabt worden. Soldaten, während ihre Zahl 21 Millionen überschritten hat.

Der Seekrieg.