Nr. 6.- 82. Jahrg.
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,, Sozialdemokrat Berlin",
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.
Mittwoch, den 6. Januar 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Fortschritte an der deutschen Front in Polen .
Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers Japans Rolle im Weltkriege.
Der französische Tagesbericht.
Paris , 4. Januar. ( W. T. B.) Amtliches Commu niqué von 11 Uhr abends. Die einzigen bisher eingelaufenen Nachrichten betreffen das Ober- Elsaß, wo die Kämpfe in der Gegend um Sennheim mit großer Heftigkeit fort
dauern. In der vergangenen Nacht verloren unsere Truppen einen Teil und die Kirche von Steinbach, bie fie später wieder er Schanzen westlich von Steinbach auf Höhe 425 wurden gestern von uns erobert. In der vergangenen Nacht gingen fie einen Augenblid infolge eines sehr heftigen Gegenangriffes verloren, aber die Dent
uberten. Am Morgen eroberten fte das ganze Dorf.. Die deutschen
schen konnten sich dort nicht behaupten. Die Stellung blieb in unseren Händen.
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gangs 1916.
Amtlich.
Großes Hauptquartier. den 5. Januar 1915.( W. T. B.)
Französische und englische Publizisten haben die Ansicht ausgesprochen, daß Japan seine Betätigung in dem Kriege nicht auf den fernen Dsten zu beschränken brauche und daß den EntenteWestlicher Kriegsschauplah. mächten seine Mitwirkung auf dem europäischen Kriegsschauplatz willNördlich Arras sprengten unsere Truppen tommen wäre. Dieser zarte Wink findet bei den Japanern aber aneinen Schützengraben von 200 Meter Länge und scheinend wenig Verständnis. Die in Tokio erscheinende machten dabei einige Gefangene. Spätere Beitung Nichi Nichi" meint zu dem Vorschlage, ein größeres Gegenangriffe des Gegners scheiterten. In den jiapanisches Heer nach Europa zu schicken, daß der Plan wohl kaum Argonnen wurden mehrere französische Vorstöße laffe sich nicht wie das englische Berufsheer nach allen Himmelsrichzurückgewiesen. Ein französischer Angriff tungen und Gegenden schiden; feine Regierung habe ein Recht, ein zwischen Steinbach und Uffholz wurde im berartiges Heer zu einem Zwecke zu verwenden, der mit der Beschüßung Bajonettkampf abgeschlagen.
Deftliche Kriegsschauplatz.
"
ausführbar fei. Ein auf die allgemeine Wehrpflicht aufgebautes heer
und der Wohlfahrt des Vaterlandes nicht handgreiflich und direkt in Beziehung stehe. Eine Versendung von Truppen nach Europa sei auch mit Rücksicht auf die in China herrschende Unruhe nicht ge
In Ostpreußen und im nördlichen Polen ist boten; jeden Augenblid fönne es dort zu einem mächtigen Aufstande die Lage unverändert. Unsere Angriffe östlich fominen. Man dürfe auch nicht vergessen, daß der Vertrag mit der Bzura bei Kozlow- Biskupi und südlich Großbritannien Japan in erster Linie verpflichte, die östlichen Bemachen Fortschritte, auch nordöstlich Belimow Blatt, ochi" argumentiert in ähnlicher Weise gegen die Verdrangen unsere Truppen östlich der Rawka über fendung von Truppen und meint ferner, daß die Verbündeten, wenn Humin und Höhen nördlich davon vor. Weiter fie die Teilnahme Japans auf dem europäischen Kriegsschauplage südlich bis zur Pilica sowie auf dem rechten wünschten, beſſere Gründe anführen müßten, als sie bisher getan-- Pilicaufer hat sich nichts verändert. Zustand ia, selbst einen besseren Grund als den, daß sie allein Deutschland der Wege und ungünstiges Wetter hinderten seinen Verbündeten und habe den Wunsch, den Kampf abzufürzen; unsere Bewegungen.
Oberste Heeresleitung.
Bon den im heutigen Bericht des Großen Hauptquartiers ge nannten Orten liegen: Uffholz 12 Kilometer nördlich Senn heim; Kozlow und Biskupi 5 Kilometer südwestlrch Sochaczew , Sumin 18 Kilometer östlich Lowicz und 13 Kilometer füblich Sochaczew , Bolimow 15 Stilometer ostsüdöstlich 2owicz.
aber es tönne fein Heer nach der anderen Seite der Erdfugel schicken. Das Hemd sei ihm näher als der Rod und es habe an das Glend zu denken, das ein solches Abenteuer über Japan heraufbeschwören: würde.
" The Japan Weekly Chronicle", die in englischer Sprache in Tokio erscheinende europäische Zeitung, schreibt zu den Ausführungen der japanischen Presse, daß die finanziellen Gründe, die gegen das Unternehmen angeführt würden, wohl am schwersten wögen. Um ein Heer nach Europa senden zu können, müsse Japan in Europa Anleihen machen. Man müsse Japan wesentliche Gebiets erweiterungen oder bestimmte Monopolrechte zusichern oder die AnDer österreichische Generalstabsbericht. leihen als Bezahlung für geleistete Dienste und nicht als Schuld Wien , 5. Januar .( W. T. B.) Amtlich wird ver- betrachten. Doch selbst wenn alle diese Hindernisse erfolgreich überlautbart: Wien , 5. Januar 1915 mittags: Am nörd- wunden würden, stellten sich der Versendung einer großen lichen und füdlichen Kriegsschauplake hat sich japanischen Streitkraft nach Europa große Schwierigkeiten in den Weg. nichts Wesentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Zur Verschiffung der Truppen wäre ein ungeheurer Aufwand von Transport- und Begleitschiffen notwendig. Die Sprachenfrage sei ferner fein zu unterschäßendes Hindernis. England fönne wohl die ganze Ausrüstung und die Vorräte für ein japanisches Expeditions
feien tapfer, doch könnten sie sich nicht ebenso auf ihre Sol- beer liefern, aber Frankreich oder ein anderes Land fönne dies nicht. daten verlassen, wie die Deutschen , die Desterreicher und Dies treffe besonders in bezug auf Waffen und Munition zu. Wenn Lyon , 5. Januar .( W. T. V.) Der„ Nouvelliste" meldet aus Ungarn . Der Offizier versichert schließlich, daß die im Felde japanische Truppen gegen Deutschland marschieren wollten, müßten Paris : Die Refrutierungsarbeiten für die Jahreslaffe 1916 baben begonnen. Die Untersuchungskommissionen stehenden österreichisch - ungarischen Truppen hart wie Stahl sie von Tokio oder Djaka aus operieren, gerade so wie es das erhielten den Auftrag, nur solche Leute in die Armee einzureihen, feien und bei weiterer Fürsorge für ihr körperliches Wohl britische Erpeditionsheer von London aus tun müsse. Vielleicht welche troß ihrer Jugend die Strapazen des Feldzuges auszuhalten auch den Winter siegreich durchhalten würden. Bei diesen würde es den Japanern leichter sein, von der ruffischen Seite den Männern sei jede Furcht vor dem Tode gefchwunden.
vermöchten.
Die
Verbündeten zu helfen. Es sei jedoch sehr wahrscheinlich, daß Ruß land nur so viele Truppen im Felde halte, als es mit seinen spär
Kämpfe in der Bukowina und den lich vorhandenen Eisenbahnen versorgen könne. Nach der Einnahme
"
Mailand , 5. Januar .( T. U.) Secolo" meldet aus Bukarest : Die Russen rücken schnell in der Bukowina vor und haben Sereth , Nadauz, Hatna, Zelleden und Suczawa besetzt. Die Desterreicher verschanzten sich bei Dornawatra
der Forts an den Dardanellen und der Vernichtung der türkischen Flotte würde man vielleicht japanische Truppen über die sibirische Eisenbahn und Odessa schicken können. Aber auch das sei eine fast phantastische Idee.
Der Seekrieg.
Zum Untergang des Formidable".
Wien , 5. Januar .( W. T. B.) Der Kriegskorrespondent in den Karpathen. der„ Reichspost" bringt. Schilderungen eines Budapest , 5. Januar .( T. U.) Im Unger Aomitat, wo Offiziers über die Lage der verbündeten Truppen in die Russen in der Silvesternacht mit großer Uebermacht einWestgalizien, die so starke Stellungen inne hätten, daß drangen, kam es, nachdem unsere Truppen bei Patafofalu er an ihre Bewältigung durch den Feind nicht glaube. Die und Kisveefgy ein Umgebungsinanöver der Russen vereitelt London , 4. Januar .( W. T. B.) Meldung des Reuterschen von den Russen unternommenen Angriffe seien buchstäblich im hatten, bei Ligetes zu erbitterten Kämpfen, in deren Ver- Bureaus. Ueber den Untergang des Formidable" sagte ein geFeuer zerschellt. Ebenso stark seien aber die in mehreren lauf Oberst Osermak fiel. Es gelang, die Russen bei Csentos retteter Matrofe folgendes aus: Reihen hintereinander angeordneten russischen Linien. Die aufzuhalten. Aus strategischen Gründen wurden Nagyberezna Die meisten hatten sich zur Ruhe begeben, als die Explosion Russen titten jedoch an ausgesprochener Striegsmüdigkeit. und einige kleinere Ortschaften geräumt. erfolgte. Nachdem der Kapitän erkannt hatte, daß etwas Ernsthaftes Jeden Tag kämen Ueberfäufer herüber; sie klagten über Budapest , 4. Januar .( T. U.) Nach zweitägiger helden- gefchehen war, gab er Befehl, die Boote auszusetzen. Das war elende Verpflegung. Die russische Artillerie habe ihre Ueber- mütiger Verteidigung durch österreichisch - ungarischen Land- allein au Steuerbord möglich, da das Schiff nach dieser Seite überlegenheit eingebüßt und leide an Munitionsmangel. sturm nahmen die Russen die Stadt Suczawa ein. Die bolte. Als die Geretteten das Schiff verließen, sahen sie viele auf Prächtige Burschen seien die Rheinländer; sie griffen Russen rüden jetzt auf Dornawatra, die lette noch bem Achterdeck stehen, von denen die meisten ihre Pfeife oder eine wie Teufel an, fast zu tapfer, mit den Offizieren an der unbesepte Gegend in der Bukowina , vor. An- Bigarette rauchten. Der Kapitän stand mit seinem Hunde neben sich auf der Brücke, die Zigarette im Munde. Teine legten Worte taren: Spize, während die russischen Offiziere hinter der Schwarm gesichts der ungeheuren Zahl der Flüchtlinge organisiert die Saltet Euch gut, Leute, alles geht gut. Steine Panil! Zeigt Euch linie liegen oder hinter der Front, mit der Pistole in der rumänische Regierung die Bildung von Sonderzügen zur als Briten . Der Matrose wurde nach dem Untergang des Schiffes Faust , die Truppen zum Angriff vorschickten. Die Russen Beförderung der Flüchtlinge nach Desterreich. betoußtlos aus dem Wasser aufgefischt.