Einzelbild herunterladen
 
  

Nr. 10. 32. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Aus Groß- Berlin.

Hamster ".

Im Grünframladen, wo die dicke Nachbarsfrau täglich ein- und ausgeht, wird sie nur noch der Hamster" genannt. Diesen Namen verdient sie mit Recht, denn als Ende Juli die Kriegswolken den Horizont verdunkelten und ein Sturm auf die Lebensmittelgeschäfte einsetzte, konnte man wahrnehmen, wie sich auch die Dicke" mit der großen Markttasche in die mit Menschen dicht gefüllten Läden drängte. Shre soziale Bage gestattete es ihr, größere Einfäufe zu machen, und wenn es ihr gelungen war, mit gefüllter Tasche heil aus dem Menschengedränge herauszukommen, so lief fie zufrieden lächelnd nach Hause, um dort die eingekauften Waren fein säuberlich aufzustapeln. Wie glücklich sie sich schäßte, daß sie später einmal nicht Not zu leiden brauchte.

O, sie hatte nichts vergessen, selbst Salz hatte sie nicht weniger als zehn Pfund gekauft.

In ihrer freudigen Stimmung lief sie nach dem Ge­müseladen, um den dort versammelten Frauen, die die kom­menden Ereignisse besprachen, mitzuteilen, was sie alles ein­gekauft habe. Die kleine Gemüsehändlerin hatte ihr bereits zu verstehen gegeben, daß diejenigen Frauen, die in solcher Zeit sich massenhaft mit Lebensmitteln versehen, rücksichtslos gegen ihre ärmeren Mitmenschen handeln. Die Mitteilung der Dicken" aber, daß es ihr gelungen sei, noch zehn Pfund Salz zum Preise von drei Mark zu erlangen, löste unter den Frauen ein herzhaftes Gelächter aus. Aber Frau," hatte die Händlerin bemerkt, Salz fann ja gar nicht knapp werden, das ist ja ein einheimischer Artikel!"

Bedrückt und beschämt zugleich hatte sich darauf die " Dicke" verduftet, während sich die anderen Frauen über sie lustig machten.

Die von der Bevölkerung befürchtete Teuerung und Lebensmittelknappheit war dank der behördlichen Maßnahmen nicht in dem befürchteten Umfange eingetreten. Die Waren blieben zum Teil unter dem Preise, zu dem die dicke Nachbars­frau ihre Vorräte eingekauft hatte. Hin und wieder wurde sie im Grünframladen gefragt, ob ihre Vorräte bald zu Ende

seien.

Sobald jedoch das Gespräch auf ihre ehemaligen Ein­fäufe kam, verschwand die Dicke".

Sonntag, 10. Januar 1915.

Freuden eines Bäckergesellen.

Wir erhalten von einem Bäckergesellen folgende Zuschrift: Seit 2 Jahren ist mir der Vorwärts" ein guter Kamerad und wenn ich nahe daran war, zu verzweifeln an dem Elend eines Arbeiterdaseins, so war er es immer, der mir in irgendeiner Form Mut zusprach und neue Hoffnung weckte.

öffentlichte Mahnruf In ein deutsches Haus gehört in dieser Zeit sagungsgemäß Unterstützung gewähren, Zuschläge im Gesamt­fein Kuchen!" ist von der irrtümlichen Annahme eingegeben, als betrage von 17858,28 M. gezahlt. Hiervon trafen auf die freien verarbeite der Konditor besonders viel Weizenmehl. Dies ist je- Gewerkschaften 5263 Mitglieder mit 16 375,95 M.( und zwar doch nicht der Fall. Im Gegenteil spielt das Weizenmehl in der Metallarbeiter 2121 M., Holzarbeiter 5207,20 m. usw.). Backstube des Konditors eine verhältnismäßig recht untergeordnete 3. Die Landesversicherungsanstalt Berlin hat Rolle. Der Jahresverbrauch an Weizenmehl beträgt in jedem von 19 449 bei ihr eingegangenen, teils von den städtischen Unter­Konditoreibetriebe durchschnittlich 40 Zentner. Alle etwa 6000 deutschen Stonditoreien zusammengenommen verarbeiten in einem stützungskommissionen ihr überwiesenen, teils von den Organisierten ganzen Jahre nur ungefähr so viel Weizenmehl, wie das deutsche ihr eingereichten Gesuchen 14 144 genehmigt. Gegenüber der Vor­voli täglich verzehrt. Die neue Bundesrats- Verordnung schreibt woche sind ausgeschieden aus der Unterstützung- Personen, hinzu­bekanntlich vor, daß nur die Hälfte des üblichen Weizenmehls in gekommen 206 Personen. Insgesamt sind 28 305 M. an 3806 Per­den Konditorwaren verarbeitet werden darf. Sie erreicht damit sonen gezahlt worden.( Da die Organisierten hier nicht besonders eine im Verhältnis zur Gesamtheit der Vorräte gar nicht ins Ge- angeführt werden, ist zu bemerken, daß eine Anzahl Organisierter wicht fallende Ersparnis an Weizenmehl seitens der Konditoren, unter 2 und 3 doppelt gerechnet wird.) trifft diese aber mit jenen Bestimmungen in ihrer Existenzmöglich­feit um so schwerer. Wohl geben wir zu, daß eine Reihe unserer Waren mit Zusäßen von Roggenmehl verarbeitet werden können, ohne daß sie an Aussehen und Geschmad wesentliche Einbuße er­leiden. Diese Erfahrung stüßt sich aber auf Versuche mit dem bisher im Handel befindlichen Mehle. Sobald aber das mehr ausge­mahlene, also geringwertigere Mehl im Handel sein wird, wird die Ware unzweifelhaft nicht mehr der bisher gelieferten gleichen. Es ist für uns ein Vorteil, daß Zucker, Eier, Mandeln, Rosinen u. dergl. in weit größerem Umfange zur Herstellung der Konditor­waren verwendet werden als gerade Mehl. Aus diesem Grunde hoffen wir, dem Publikum auch fernerhin Waren bieten zu können, die seinem Verlangen und Geschmack entsprechen. Manche 3ei tungen haben die Konditorwaren als Zurus gewissermaßen ge­brandmarkt. Auch diese Auffassung ist irrtümlich. Jeder Kon­ditorware wohnt ein gewisser Nährwert inne, der in einem nor­malen Verhältnis zum Preise steht. Nachfolgendes Beispiel dürfte unsere beiden Behauptungen am besten beweisen. Zu einer 3- M.­Torte werden 100 Gramm Mehl verarbeitet. Mit dieser 3- M.­Torte fann man etwa 10 Personen in einer Mahlzeit jättigen. Will man diese Sättigung mit Butterbroten( Stullen, Schnitten) erreichen, so braucht man dazu für jede Person 3 Butterbrote. Diese 30 Butterbrote erfordern jedoch 1500 Gramm Mehl. Mit 100 Gramm Mehl stellt also der Konditor dieselben Nährwerte wie der Bäcker mit 1500 Gramm Mehl her! Der Konditor hieß früher vielerorts Zuckerbäcker. Dieser Name fennzeichnet sehr gut seine eigentliche Tätigkeit. Was sollte aber aus unseren großen Bucker vorräten werden, wenn den Zuckerbäckern das Gewerbe schließlich ganz unterbunden würde? Der Zucker ist es ja, welcher der Kon­ditorware ihre hohen Nährwerte verschafft. Die Konditoren glauben es daher mit ihren vaterländischen Gefühlen vereinbaren zu können, wenn sie das Publikum bitten, nach wie vor Konditor­waren zu genießen, denn erstens sind diese kein Zurus, wohl aber Nähr- und Genußmittel, und zweitens kann beim Verbrauch von Konditormaren eben infolge ihres ganz geringen Weizenmehl- In­halts niemals von einer auch noch so geringfügigen Verschwendung des Weizenmehls die Rede sein.".

Der Nachwuchs.

-

Aber so freudig überrascht wie heute habe ich ihn noch nie aus der Hand gelegt, als ich las, die Nachtarbeit in der Bäckerei fort aufgehoben werden. Es steht tatsächlich drin! Denn dreimal habe ich den Artikel gelesen und dreimal fand ich ihn gleichlautend, also feine Täuschung! Was doch der Krieg vermag! Selbst dem Un­nachgiebigſtem trost er Reformen ab, die wir schließlich in unseren gewerkschaftlichen Kämpfen noch lange nicht erreicht hätten. Der Krieg, der mit ehernen Schritten durch die Lande zieht, bricht endlich auch die Widerstände, die den Bäcker abschlossen vom geord neten Familienleben und jeglicher Geselligkeit. Mit einem Schlage vernichtet er all die fadenscheinigen Einwände der jeglicher Neuc rung abholden Bäckermeister. Fast möchte man sich hinreißen lassen, zu sagen: Dank ihm! Aber schon taucht die Frage auf: Wird es so bleiben? Auch nach dem Kriege? Wird nicht der Kon­furrenzneid dieses alte Uebel wieder hervorschleppen, zur gesund­heitlichen Schädigung der Arbeiter in diesem Berufe? Hoffen wir es nicht. Denn wir, die wir daran sind, in den nächsten Tagen ins Feld zu ziehen, für uns wäre die Nachtruhe nur wieder ein schöner Traum gewesen! Aber wenn der Friede die Schlacken dieses Weltbrandes weggeräumt hat, dann rechne ich auf die Einsicht der Gesellschaft, daß es möglich ist, auch ohne Wiedereinführung der Nachtarbeit auszukommen.

-

Arbeitermangel im Fuhrwesen.

In letter Zeit beunruhigten sie die fortwährenden Er­Die Wirtschaftsgenossenschaft der Berliner Grundbesitzer sowie mahnunngen um Einschränkung des Verbrauchs an Weizen­die Platz- und Fuhrgeschäfte des Berliner Kohlenhandels Klagen mehl und Kuchenware. Alles könnte sie meiden, nur den über den Mangel an Arbeitern und Kutschern, obwohl sie bereit Kuchen nicht," hatte sie eines Tages gesagt. Nun, wenn Eigenartige Erfahrungen hat in Neukölln ein Mann gemacht, sind, die mit den Arbeiterorganisationen vereinbarten tariflichen andere es können, dann müssen Sie sich eben auch gewisse der feine verheiratete Tochter, nachdem der Gatte im Kampf gegen Löhne zu zahlen. Eine Versammlung der Fuhrgeschäfte des Ber­Entbehrungen auferlegen," wurde ihr von herumstehenden Rußland gefallen war, mit ihren drei Kindern zu sich nahm und liner Kohlenhandels beschloß deshalb an den Oberbürgermeister von Frauen entgegnet. Schier untröstlich wurde die Dice ", als nun für die größer gewordene Familie ein anderes Quartier suchen Berlin sowie an sämtliche übrigen Kommunen eine Eingabe zu gar eine Frau betonte, daß die Knappheit des Weizenmehls mußte. In einem Hause der Friedelstraße gefiel ihm und feiner richten und zu beantragen, Notstandsarbeiten und alle nicht un­und die behördlichen Maßnahmen den Kuchenkonsum mit der Frau eine Wohnung, und sie wurden mit dem wirt einig, daß nicht bedingt dringlichen öffentlichen Arbeiten einzustellen, Arbeitslosen­und die behördlichen Maßnahmen den Kuchenkonsum mit der nur sie beide, sondern auf seinen Wunich auch die Tochter, die in und sonstige Unterstützungen nur an solche Leute zu zahlen, die Zeit von selbst einschränken würden. die Wohnung miteinziehen und aus der zu erwartenden Witwen pension zu der Miete beitragen würde, den Vertrag unterschreiben tatsächlich nicht arbeitsfähig oder nicht in der Lage sind, Arbeit follte. Zu dem Heldentod des Gatten äußerte der Wirt fich teil zu bekommen, Straf- und geeignetenfalls Militärgefangene für nahmsvoll, im übrigen aber erklärte er, Deutschland müsse siegen, die Arbeit auf den Kohlenpläßen zur Verfügung zu stellen, und venn selbst der legte Mann dafür geopfert werden müßte. Schon dahin zu wirken, daß mehr arbeitsfähige Frauen auf diesen Plägen war der Vertrag von dem Wirt und von den mietenden Eheleuten beschäftigt werden. Die gleichen Wünsche sollen dem Oberkom unterschrieben und nur die Unterschrift der Tochter sollte noch nach mando in den Marken und der Handelskammer zu Berlin vor­geliefert werden, da fiel es dem Wirt ein, sich nochmals nach getragen werden; auch sollen die öffentlichen Fürsorgestellen dar­der Zahl der Familienmitglieder zu erfundigen. Ihre Tochter auf aufmerksam gemacht werden, daß nur wirklich Bedürftige die hat ein Kindchen?" fragte er, worauf der Vater antwortete: Nein, drei." Das sei nicht gut, bemerkte die mitanwesende Unterstützung erhalten. Schließlich richtete die Verfammlung an Wirtin, doch hatten die Eheleute nicht den Eindruck, daß ihnen des- das Publikum die dringende Bitte, die von ihnen benötigten Kohlen wegen die Wohnung verweigert werden sollte. Als sie heimgingen, rechtzeitig zu bestellen und bei der Ausführung der Aufträge auf waren sie der Meinumg, sie sollten noch die Tochter zur Unter- die jetzigen großen Schwierigkeiten Rücksicht zu nehmen. zeichnung veranlassen, und es werde dann alles in Ordnung Es scheint leider in weiten Kreisen die Ansicht zu herrschen, als fein. The aber die Tochter ihre Unterschrift gab, erhielt der Vater folgenden Brief, den ihm der Wirt geichrieben hatte:

Am anderen Tage hatte man sie mit ihrem Männe" an­fommen sehen, schwer beladen mit Weizenmehl. Im Grün­framladen wurde diese Beobachtung besprochen Diese Zeute versorgen sich wie die Hamster, über ihre Mitmenschen machen sie sich kein Gewissen," meinte die Händlerin. In dem Augenblick war die Dice " hereingetreten.

So, num kann das Weizenmehl knapp werden, ich bin versorgt!" rief sie freudestrahlend. Der danebenstehenden Tagelöhnersfrau brannte es auf den Lippen ob dieser zur Schau getragenen Selbstfucht.

Wieviel Mehl haben Sie denn gekauft?" fragte sie plöglich.

Einen Zentner," erwiderte die Dice ". ,, Aber Frau, wie können Sie fich bloß so viel Mehl hin­stellen, wissen Sie denn nicht, daß sich das Mehl nicht lange

hält?"

Die Dide" wurde kreidebleich und stammelte nur noch ein schwaches Nein".

Bassen Sie auf," entgegenete die Arbeiterfrau, da kommen die Würmer hinein und fressen Ihnen das ganze Mehl auf."

Die Dice " geriet immer mehr in eine Verfassung, die ( ihres Bleibens im Laden nicht länger ratsam erscheinen ließ. Sie bezahlte rasch, was sie eingekauft und verschwand. Im Laden aber hörte man nur noch das Wort Hamster".

werden.

Kriegsdienst im deutschen Haushalt.

Mit Rücksicht auf die Mieter der zwei Treppen gelegenen Wohnung kann ich Ihnen die Wohnung drei Treppen links nicht vermieten. Ihre Tochter hat drei kleine Kinder, so daß es sich also um zwei Familien handelt. Der Mieter zwei Treppen würde mit Recht sagen, daß er infolge der vielen Personen und ins besondere wegen der drei kleinen Kinder zu viel gestört werde, und würde ziehen. Darauf möchte ich es aber nicht ankommen lassen und bedauere, Ihnen die Wohnung nicht vermieten zu fönnen."

Es ist richtig, daß Kinder zuweilen Störung verursachen und dadurch anderen Mietern lästig werden. Aber dem wird man in großen Mietshäusern schwer entgehen können, wie man hier ja auch manche andere Belästigung selbst kinderlose Leute mit in

-

sei der Mangel an Kräften in bestimmten Betrieben ein Beweis dafür, daß viele Leute Unterstüßung bekommen, die nicht bedürftig sind. Es muß immer wieder betont werden, daß die arbeitskräftig. ſten Arbeiter zu den Fahnen einberufen sind, und daß kränkliche, schwächliche Personen die hier in Frage kommende Arbeit nicht leisten können, wogegen bei der Post der Andrang zu der Posthilfs­arbeit, trotz des geringen Lohnes von 3,30 M. sehr erheblich ist. Ein Stubenarbeiter, wie der Lithograph, der Bildhauer, der Kauf­mann, der Schreiber, kann eben die im Fuhrwesen verlangte Arbeit troß entsprechender Bezahlung beim besten Willen nicht leisten, selbst wenn der Lohn ein noch höherer wäre.

Der falsche Unteroffizier als Autoschwindler. stören mitunter ihre Nachbarn mehr als nötig Ein raffiniertes Betrugsmanöver beschäftigt gegenwärtig die den Kauf nehmen muß. Gewiß hat jeder Wirt das Recht, Die Kriegszeit legt auch den Daheimgebliebenen erhöhte gegenüber einem mit Kindern gefegneten Mietsluftigen so wie Militär- und Polizeibehörden. Kürzlich erschien bei einem Auto­Pflichten auf; insbesondere sind es die Hausfrauen, die sich dieser Wirt zu verfahren, aber dann sollte er das doch lieber sogleich mobilbefizer in Meinickendorf- Rosenthal ein Unteroffizier in der der Situation anpassen müssen. Auf manche Gerichte muß auf dem ausgehängten Vermietungsplakat für jedermann bekannt Uniform des Kraftfahrer- Bataillons und erklärte, der Eigentümer verzichtet werden, andere können in anderer Form bereitet geben, damit unnötige Bemühungen erspart werden. Möglich ist, müsse sofort der Heeresverwaltung sein Automobil zur Verfügung Dazu kommt die vornehmste Aufgabe, mit Brot daß er den Leuten eine andere Wohnung in seinem Hause, die er stellen. Er müsse einige schwerverwundete Dffiziere abholen. ihnen anfänglich empfohlen hatte, jetzt als Ersaz überlassen Der Unteroffizier" trat so sicher auf und stellte seine Forde und Mehl besonders haushälterisch umzugehen. Die breiten hätte, doch Die breiten hätte, doch in dem Brief den wir unverkürzt wieder­Volksmassen müssen das ständig tun, aber auch sie sollen gegeben haben steht davon nichts. Zu der Furcht vor Störung rung so dringlich, daß ihm der Autobefizer vollen Glauben schenkte. dem Ernst der Zeit nach Möglichkeit Rechnung tragen. Am durch Kinder past schlecht, daß der Wirt soeben erst von der Vor der Abfahrt erklärte der vermeintliche Unteroffizier, falls er Montag, den 11. Januar, abends 8 Uhr, finden in Berlin Notwendigkeit geiprochen hatte, für das deutsche Vaterland den legten bis zum nächsten Morgen mit dem Kraftwagen nicht zurück sei, dann die Heeresverwaltung das Auto erworben. Der Be zehn vom Nationalen Frauendienst veranstaltete Versamm- Mann, wenns sein müsse, dranzusetzen. Man hat oft gefagt, einem Bolt habe lungen an folgenden Stellen statt: Zentrum: Friedrich- iei ein möglichst reichlicher Nachwuchs zu wünschen, damit es in einem fizer folle dann zum Zahlbureau kommen und sich dort die Ankaufs­Wilhelms- Universität, Kaiser- Franz- Joseph- Plak, Sörsal 32, Kriege möglichst viel dranzusetzen habe. Jener zum Opfer des bescheinigung abholen, auf die ihm später das Geld ausgezahlt letzten Mannes bereite Hauswirt verweigert dem finder werde. Ahnungslos ließ der Besizer den Unteroffizier" davon Handelshochschule, Spandauer Straße 1: Westen: Abge- reiden Mieter die Wohnung, weil er einen durch die fahren. Als das Automobil am folgenden Morgen nicht eintraf. ordnetenhaus, Leipziger Straße 4, Festsaal: Süden: Kaiser- tinder sich vielleicht gestört fühlenden anderen Mieter nicht ver- machte sich der Besitzer auf den Weg, um sich den Ankaufsschein bei liches Patentamt, Gitschiner Straße 97/103; Osten: Städ- lieren will. der Militärbehörde zu holen. Dort wußte man nichts von der tisches Margareten - Lyzeum, Ifflandstraße 9/11; Norden: ganzen Geschichte. Beim Kraftfahrerbataillon mußten nun sämtliche Städtisches Schiller- Lyzeum, Panfstraße 41; Nordwesten: Unteroffiziere antreten, doch fand der Autobefizer den betreffenden Städtisches Dorotheen- Lyzeum, Wilhelmshavener Straße 2; Unteroffizier nicht heraus. Jegt blieb fein Zweifel mehr, daß er Charlottenburg : Rathaus, Berliner Straße 72/73; einem dreisten Gauner in die Hände gefallen war. Schöneberg : Chamissoschule, Barbarossaplak 5; ich tenberg: 2hzeum, Rathausstraße 8.

Ansprachen werden halten: Dr. Gertrud Bäumer , Professor Peter Bergell, Professor Dr. J. Boas, Dr. Frieda Duensing, Professor Dr. Paul Elzbacher, Dr. von der Heide, Frau Hedwig Sent, Professor Dr. S. Jastrow, Dr. Käte Kalisfy, Dr. Marie Elisabeth Lüders , Profeffor Dr. Karl Oppenheimer, Helene Simon, Professor Dr. Waldemar Zimmermann.

Der Weizenmehlverbrauch der Konditoren. Zu der neuen Bundesratsverordnung über die sogenannte Stredung" der Weizenmehl- Vorräte versendet der Verband Deut­icher Konditoren- Innungen, Siz Berlin, folgende zuschrift, die wir zum Abdruck bringen, um auch den anderen Teil zu Wort tommen zu lassen: Der in vielen deutschen Tageszeitungen ver­

Befferung des Sparkassenbetriebes.

Bei der städtischen Sparkasse ist in den letzten sechs Geschäftstagen täglich etwa 2 Million Mark mehr eingezahlt als abgehoben worden. Im neuen Jahr bis zum 8. Januar belaufen sich die Mehreinzahlungen bereits auf mehr als 3 Millionen Mark.

Arbeitslosenfürsorge der Stadt Berlin . Geschäftsstatistik für die Woche vom 14. bis 20. Dezember 1914. 1. Bei den 23 städtischen Geschäftsstellen sind 1445 Gesuche eingegangen; davon wurden abgelehnt 294, an die Landesversiche­rungsanstalt Berlin verwiesen 188, bewilligt 1041. Ausgeschieden aus der Unterstützung( überwiegend wegen Wiedereintritts in Arbeit oder Erwerb) sind 1097 Personen. 15 240 Personen bezogen Unter­stüßung im Gesamtbetrage von 63 281 M., davon je 4 M. 12 919 Personen, je 5 M. 2821 Personen.

2. Von der Stadt wurden an 5668 Mitglieder von 15 Ar­beiter- und Angestelltenorganisationen, die selbst

Auch ein Autobesitzer in der Pantstr. 58 ist in gleicher Weise geprellt worden. Der Schwindler hat den gleichen Trid an­gewendet.

Spenden für das Oftheer.

Nachdem Berlin schon wiederholt für Kriegsleistungen außerhalb seines Weichbildes namhafte Beträge beigesteuert hat, so für die Kriegsschäden in Ostpreußen und Elsaß- Lothringen , für Wollsachen, für Weihnachtssendungen an das Heer und vieles andere, wobei auf den Westen und Osten gleichmäßig Rücksicht ge­nommen worden ist, hat der Magistrat nunmehr einen Betrag on 150 000 art bewilligt als Spende zur Be­

schaffung von Pelzen für das Ostheer, um unseren im Osten fämpfenden Truppen den Widerstand gegen den dortigen starten Winter zu erleichtern.