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Welt die Schwäche und die Gefahren der sogenannten Diplo-| Bolffs Telegraphenbureau bemerkt hierzu: Daß die Schub| frantung Reir Sardies. Es heißt, er habe einen Schlag matic gezeigt. Es liegt nun an den Arbeitern, sich zu ver- truppe gegen Edea zum Angriff geschritten ist, zeugt für die zu anfall erlitten. Erst vor kurzem machte er eine Blind­einigen, damit sie die Fähigkeit, die Weisheit und die Kraft berjichtliche und kampfesfrohe Stimmung, die bei unseren Kame- darmoperation durch. einer friedlichen und einigen Weltdemofra- runern herrscht. Daran vermögen auch solche Sieges" berichte tie zeigen fönnen." der Gegner nichts zu ändern.

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Lieferungen an die Feinde.

Von Anseeles Wirken.

Wir haben die Aeußerungen Hendersons etwas ausführ­Ginem Genter Brief im Nieuwen Rott. Courant" entnehmen lich wiedergegeben, um zu zeigen, wie ein englischer Arbeiter­führer, der auf der äußersten Rechten der Bewegung wir: Dag die Not in Gent   jekt schredenerregend" sei, ist wohl übertrieben. Ganz gewiß ist Armut da, aber Hunger wird noch steht und wohl dafür mit hoher Auszeichnung von seiten der Schon vor einigen Wochen wurde darauf aufmerksam gemacht, nicht gelitten. Die Vermittelungen des Bürgermeisters Braun Regierung belohnt wird, denkt. Das schien uns um so nötiger, daß einzelne deutsche   Geschäftsleute sich nicht schämen, über neutrales und des Schöffen Anseele haben zu einer unter den gegebenen meil in Deutschland   von mancher von mancher Seite vereinzelte Gebiet hinweg Lieferungen an Deutschlands   Feinde zu machen oder Aeußerungen englischer Arbeiterführer augenscheinlich ihnen solche anzubieten. Man fann barüber hinweggehen, daß 3. B. Umständen befriedigenden Regelung geführt. Durch ein Stomitee begierig aufgegriffen werden, eine deutsche   Fabrik durch einen norwegischen Agenten von vermögenden Leuten, die sich das Grüne Kreuz" nennt, unt 311 beweisen, se rüden an England und Rußland   verkaufen wollte; wird täglich in der Niederländischen Schauburg( Theater) ein daß irgendein nennenswerter Teil der englischen Arbeiter es handelte sich hierbei immerhin um Hilfsmittel für Verwundete nahrhaftes Mittagessen, bestehend aus Suppe, Fleisch und Gemüse, schaft jingoistischen Auffassungen huldigt. Das war schon am und Verstümmelte, wenn aud) natürlich der Fabrik gar nichts an um den geringen Preis von 35 Centimes verabreicht. Nicht nur Anfang des Krieges entschieden nicht der Fall und wird es dem humanitären Zwede, desto mehr aber an einem guten Geschäft Mittellose, sondern auch Personen aus dem Mittelstande, die in mit jeder Woche weniger. lag. Ganz anders aber liegt es mit Lieferungen, die direkt oder gewöhnlichen Zeiten eher wohlhabend genannt werden können, indirekt der Kriegführung zunuze tommen. Darüber schreibt der machen Gebrauch davon. Die Stadt läßt an neuen Erd­Kopenhagener Mitarbeiter des hamburger cho":

Eine deutsche Richtigstellung. Amtlich. Berlin  , 10. Januar 1915.( 2. Z. B.) Der aintliche russische Bericht vom 7. Januar behauptet, die Russen hätten das Dorf Brzozowo zwischen Przasnysz   und Mlawa   angegriffen, unsere dortigen Truppen fast voll­ständig aufgerieben und den Rest gefangen genommen.

den.

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Was gegenwärtig in den größeren skandinavischen Städten vor- werken arbeiten. Jede Schicht arbeitet täglich 5 bis 6 Stunden. Bevölkerung sich davon mit Efel abwendet. geht, ist ein Skandal, und zwar so arg, daß selbst die einheimische Gegen mägigen Rohn, was die Not immerhin mildert.... Gine Dem Schreiber dieser Kriegsschabung ist nicht auferlegt worden. Aber die Stadt muß Zeilen wurde von durchaus glaubwürdiger Seite versichert und von das Heer unterhalten. Die Zahl der deutschen   Soldaten wechjeit einem höheren Beamten der dänischen Staatseisenbahnen bestätigt, natürlich alle Tage. Außerdem hat die Provinz ihren Teil von daß geradezu ungeheuere Mengen von Waren aus Deutschland   nach der Kriegsschatzung von 480 Millionen aufzubringen. In der Rußland   und England über Dänemark   und Schweden   befördert wür- unlängst abgehaltenen Sihung des Provinzialrats hat diese Ange­Diese Nachricht ist erfunden. Das Dorf Brzozowo bollauf beschäftigt, daß die Beamten länger als gewöhnlich und ange- legenheit auf der Tagesordnung gestanden und ist, wie ce heißt, ist nie von unseren Truppen besett gewesen. strengter arbeiten müssen. Besonders seien eine Zeitlang ganze durch die Dazwischenkunft eines Finanzinstituts geregelt worden. Dagegen haben in der Nacht vom 5. zum 6. Januar etwa drei Eisenbahnzüge voller Drehbänke nach Rußland   ge- Die Stadt hat auch eine Buße von 100 000 M.( davon 20 000 in russische   Kompagnien, die auf der Straße von Grudusk in gangen. In Dänemark   und Schweden   sicher auch in Norwegen  - Gold) wegen eines zerrissenen Telephondrahts bezahlen müssen. geschlossener Masse vorgingen, das Dorf Borzizie- befinden sich eine ganze Anzahl deutscher   und russischer Sie hat jetzt auch eine Besteuerung unverheirateter Rodzwori angegriffen. Der Angriff wurde ohne Agenten, die gegenseitig Geschäfte abschließen. Die Bürger eingeführt, und zwar: Bürger von 27 bis 30 Jahren Schwierigkeit abgewiesen. Von uns wurde ein Mann Waren werden natürlich zuerst an dänische oder schwedische Firmen bezahlen 5 Fr., bis 40 Jahre 10 Fr., bis 50 Jahre 15 vis 20 Fr. verwundet, feiner gefangen. Die Verluste der adressiert, aber von diesen gleich weitergesandt. Und wenn dann ein Russen konnten bei dem heftigen Schneetreiben, das in der Tag so recht fett" gewesen war, kann man sie sicher abends beim Außerdem find Zuschläge nach dem Wert des bewohnten Hauses Champagner finden- natürlich hier nur nationenweiſe, wo sie eingeführt. Mit der Junggeſellenſteuer hat man vor allem die Nacht herrschte, nicht festgestellt werden. fich Patriotismus antrinken und patriotischen Radau machen, wie löster treffen wollen. Manche von ihnen bezahlen 200 bis fürzlich in einem vornehmen Kopenhagener Hotel, so daß die ein- 500 Fr. heimischen Gäste nicht allein protestieren, sondern auch angeefelt von Der boltstümlichste Mann von Gentist Eduard diesen Gesellen, das Lokal verlassen. Patriotische Lieder, wie Die Anseele. Eine ganze Legende hat sich um seine Person ge­Wacht am Rhein  "," Deutschland  , Deutschland   über alles" usw., aus woben. In ihm lebt der Thpus der alten Gemeindehäupter solchen Kehlen und in einem neutralen Lande gesungen, dessen Gast­

Der Seekrieg.

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Die Kriegstagung des englischen Oberhauses.

Belästigung der neutralen Schiffahrt. Stopenhagen, 10. Januar.  ( W. T. B.) Nationaltidende" freundschaft sie benutzen, um täglich ihr eigenes Vaterland zu ber- wieder auf, die sich kein Blatt vor den Mund nahmen und durch schreibt: Die nordische Schiffsreedervereinigung hat eine Beraten, indem sie mit den Feinden desselben Geschäfte, verbotene Ge- herzhaftes zugreifen Freund und Feind zur Achtung zwangen. schreibt: Die nordische Schiffsreedervereinigung hat eine Beschäfte machen, das ist eine Gemeinheit, für deren Charakterisierung Bon all den Geschichichen, die über Anseele im Umlauf sind, sind fanntmachung erlassen, wonach die neuen englischen viele nur legendenhaft. Jeder Folflorist weiß jedoch, daß eine die deutsche Sprache einfach versagt." Konterbandebestimmungen in höchstem Maße der Es ist bekannt, daß Rußland   zwar immer neue Menschenmassen Legende nicht eines Grundes von Wahrheit entbehrt. Anseele it Schiffahrt Schwierigkeiten machen. Praktisch gesprochen: Es aufbringen und in seine Heere stecken kann, daß es aber schon jetzt sicher ebenso fühn wie temperamentvoll, aber ihm geht auch diplo= ist den Reedern ganz unmöglich, zu kontrollieren, ob ein ihm an Kriegsmaterial mangelt. Die russische   Industrie ist noch nicht matische Geschicklichkeit nicht ab, und so weiß er manchmal zu er Schiff oder eine Ware konfisziert worden ist oder nicht, da man genug entwickelt, um den außerordentlichen Anforderungen nach reichen, daß die Genter Bevölkerung besonders die Arbeiter­nicht fontrollieren kann, wie sich die Bestimmungen während fommen zu fönnen; vor allem verfügt sie nicht über hinreichend Wert reichen, daß die Genter Bevölkerung­der Dauer der Reise ändern. Die englischen Behörden geugmaschinen, fann diese auch nicht schnell genug herstellen. Daß bevölkerung zu ihrem Rechte kommt!" machen derartige Schwierigkeiten und lassen alles so unklar da die Einfuhr von Drehbänten eine große Silfe ist, und unsicher, daß man mit dem Risiko stets rechnen muß, Das ist nicht viel beffer als die Lieferung eigentlichen Kriegsmaterials. liegt auf der Hand. Diese Drehbänke aber kommen aus Deutschland  ? selbst wenn das Schiff nicht für gute Prise erklärt wird, daß " Aber," so schreibt der Korrespondent des" Hamburger Echos" cine große Verzögerung eintritt. Die Vercinigung rät daher, weiter, bei diesent Geschäft wird ja verdient, kolossal verdient. Und daß die Reedereien dem Zeitbefrachter hieraus Regreßforde das ist die Hauptsache! Laß sich die Blüte der deutschen   Nation cas erklärte im Namen der Regierung, daß streng vermieden wer­London, 10. Januar.  ( W. Z. B.) Oberhaus. Lord 2v= rungen herleiten können, falls das Schiff trotzdem angehalten mit den Feinden Deutschlands   herumschlagen, tot oder zum Strüppe! den müsse, bei Besprechungen der militärischen Vorbereitungen cas erklärte im Namen der Regierung, daß streng vermieden wer­schießen, wenn nur der Profit blüht und die Geschäftemacherei dabei nicht zu kurz kommt. Vor kurzem wurde dem Schreiber dieser Zeilen Zahlen zu erwähnen. Wenn England wüßte, wieviel Mann in gefagt: Können Sie 3eißsche Instrumente und Gummi- Deutschland aufgestellt und ausgebildet werden, so wäre das für waren aus Deutschland   herbeischaffen, find Sie in furzer Zeit ein Die Verbündeten von größter Bedeutung. Ebenso könnte schon die reicher Mann!" Und es soll wahr sein: die Russen bieten fabelhafte Angabe einer einzigen Zahl für Deutschland   Wert befizen. Alles Preise für alles, was sie notwendig haben, was sie gern aus Deutsch  - was gesagt werden könne, sei, das Kriegsamt trachte, die Aus­land auch troß des Krieges- beziehen möchten. In der Antwort rüstung mit der Rekrutierung in Einklang zu erhalten des Staatssekretärs des Innern auf eine Anfrage der Berliner   Kauf- Das geschehe gegenwärtig, und um mit der beschleunigten Rekru mannschaft über den Handel mit dem neutralen Ausland wird solchen tierung Schritt zu halten, mache das Kriegsamt enorme Anstren­Menschen, die bewußt oder unbewußt mit den Angehörigen einer gungen, um für Ausrüstungsgegenstände zu sorgen. Die hierfür feindlichen Macht Geschäfte abschließen, Zuchthaus angedroht. Nun geschaffene Organisation gewinne schnell an Umfang. Der Ein­wohl, man fuche die Betreffenden und verfahre mit ihnen nach dem wand, daß Churchill Zahlen angegeben habe, sei nicht ganz zu­Gefet! nur ge mit den Feinden Deutschlands   ist es, sondern es fommt noch hinzu, fagt, daß, wenn die nötige Anzahl Menschen aufgebracht werden daß diese Menschen das Ansehen Deutschlands   in den Augen ber fönnte, 25 Armeekorps aufgestellt werden sollten. Er habe damit neutralen Länder in den Schmuz treten!" einen Wunsch ausgedrückt.

wird.

Treibende Minen.

Stockholm  , den 10. Januar.  ( T. U.) Eine Bekanntmachung der schwedischen Marineverwaltung befagt, daß in den letzten Tagen in der offenen Ditjee sowie an der schwedischen Küste treibende Minen in größerer Zahl beobachtet worden seien, die eine Gefahr für die Sandelsschiffahrt bedeuteten. Den Kapitänen werden besondere Vorsichtsmaßregeln, wie verstärkter Ausgud und Stilliegen während der Nacht, anempfohlen.

Der Krieg und die Kolonien. Dier liegt ein boppelter Grumb var: nicht allein ber hander treffend. Churchill   habe mir in ſeinen Rekrutierungsreden gc­

Zu den Kämpfen in Kamerun  .

Paris  , 10. Januar.  ( W. T. B.) Der Gouverneur von West­afrifalhat an Doumergus ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: Die Deutschen   griffen Edea   in Kamerun   an, wurden aber zurückgeschlagen. Zwanzig Europäer(?) und vierundfünfzig eingeborene Schüßen blieben auf dem Kampfplak. Unsere Ber­Iuste sind gering.

Kriegstage an der Drei- Kaiser­Reichsecke.

Lord Selborne jagte: Deutschland   hat gezeigt, daß es die wunderbarste Kampfmaschine befitt, über die jemals Keir Hardie   ernstlich erkrankt. eine Nation verfügt hat. Die Aufgabe, die den Verbündeten ob­liegt, ist außerordentlich ernst und schwierig; das sollten die Eng Amsterdam  , 10. Januar 1915.( Privattelegramm länder voll einsehen. Deutschland   hat den Vorteil der zentralen des Vorwärts".) Die" Times" meldet eine schwere Er- Lage und des einheitlichen Kommandos. Deshalb ist es nötig, daß

Was

Soldaten gegenüber ist unbeschreiblich. Sie war besonders bei aber in den erften Kriegstagen über russische Truppen- und Verwundetentransporten zu beobachten. Die Leute, Spionageversuche erzählt wurde, das geht auf teine Auh­größtenteils selbst arm, geben ihr leptes. Alles, was den Soldaten haut. Die reinsten Spionenjagden wurden veranstaltet. Sur cint nur zur Labung dienen konnte, wurde herbeigeschafft. Die Grenz- Beispiel. Drei junge Männer besteigen eines Abends in der bevölkerung weiß, was sie den Volksgenossen im Waffenrod Dämmerung das flache Dach ihres hohen Wohnhauses und hielten schuldig ist. Ausschau nach der russischen Grenze, um die feindlichen Luft­Baghafte Gemüter haben aber auch ohne Invasion schon manche schiffe" besser sehen zu können, die sich allabendlich zeigten, sobald Angst ausgestanden, die schon in den letzten Tagen des Juli ein- die Sterne erschienen. Von den Bewohnern eines gegenüberliegen Aus Kattotih wird uns geschrieben: setzte, als die Russen mit der vernichtenden Tätigkeit in ihrem den Hauses werden sie beobachtet und da auf dem Dach auch noch Drei- Kaiser- Ede wird ein Stückchen Grde bei Myslowig in eigenen Lande begannen. Besonders in der Nacht vom 31. Juli eine Telegraphenleitung war, wurden sie sogleich als Spione" er­Oberschlesien genannt, wo die Grenzen Deutschlands  , Desterreichs zum 1. August machten sich nahe der Grenze sehr heftige Detona- fannt, die entweder Telephongespräche abfassen oder die Zeitung und Rußlands   zusammenstoßen. Wer in Friedenszeiten zum tionen bemerkbar, die von Sprengungen der Sosnowißer Eisen- zerstören wollten. Im nächsten Augenblid wurde auf sie geschossen. ersten Male in das gewaltig entwickelte oberschlesische Industrie- bahnbrüde herrührten. Die Grenzbewohner glaubten, der Donner Blitzschnell verschwanden die drei nun wieder durch die Dachfenster revier kam, der stattete dieser Ecke" einen Besuch ab. Nicht weil rühre von Kanonen her und zeige den Einmarsch der Russen an. in das Innere des Hauses. Da man nun bei näherem Zusehen besondere Naturschönheiten zu einem solchen lodien, sondern um Es fehrte aber die Ruhe bald wieder, als unsere Truppen einen im Hause die Spione" nicht fand, ging die wilde Spionenjagd mit die Begebenheiten an den Grenzübergängen, vorzüglich am russi- Vorstoß nach Rußland   hinein unternahmen und feinen besonderen Schießerei durch die Straßen. Glüdlicherweise ist niemand dabei zu schen, in näheren Augenschein zu nehmen. Das sich hier bietende Widerstand fanden. Die von Myslowih aus über die Przemsa nach Schaden gekommen. Diese ans Krankhafte grenzende Nervosität ist längstens ge­Bild, besonders im Herbst und im Frühjahr, wenn die Rück- oder Rußland   führende Brücde war wunderbarerweise nicht zerstört Auswanderung der vielen Tausende von Saisonarbeitern begann, worden, so daß auch hier der Vorstoß der deutschen   Truppen ohne wichen und hat einer ruhigeren Beurteilung Raum gegeben. §. 2. war auch stets interessant. Man konnte die verschiedensten Bolts- Schwierigkeiten vor sich gehen fonnte. Nur ein echt russischer rassen beobachten. Feuerwehrmann versuchte ihn aufzuhalten dadurch, daß er sich den Truppen entgegenstellte und erklärte, der Zutritt nach Rußland  sei berboten. Als ihm aber bedeutet wurde, daß es mit dem Ver­bieten jetzt aus sei, gab der Tapfere seinen Widerstand auf.

Gleich am ersten Kriegstage war die wichtige oberschlesische Industriegrenze gedeckt. In fritischen Tagen wird aber durch die überreizte Phantasie ängstlicher Menschen viel erdichtet.

Stacheldraht im Kriege.

Die Drei- Kaiser- Monarchien sind hier durch zwei mittelgroße Flüsse, die schwarze und weiße Przemsa, getrennt. Die Verbin­dung zwischen der deutschen   Grenzstadt Myslowiß und dem russi schen Grenzort Modrzejow stellt eine etwa 150 Meter lange Brücke Tausende und Abertausende Kilometer von Stacheldraht habent her. Sie ist von beiden Reichen gemeinsam errichtet. An ihrem Zustand sieht aber schon der Unkundige, wo der deutsche Anteil beide friegführenden Parteien im Felde verwendet; der Stachel­aufhört und der russische beginnt. Vor ihrem Betreten fällt einem Auch die französischen   Goldautomobile, welche auf der Fahrt draht spielt im gegenwärtigen Kriege eine Rolle, wie nie vorher, cine große Tafel auf. Sie enthält eine Warnung des Magistrats nach Rußland   sein sollten, waren durch ganz Deutschland   bis nach und er ist zu einer Verteidigungswaffe von höchster Wirksamkeit der Stadt Myslowik, über die Brücke hinüber bis zur russischen Oberschlesien  , nahe der russischen Grenze, gekommen. Bestimmt entwickelt, zu deren Bekämpfung alle möglichen Mittel und Kunst­Grenzsperre zu gehen, da keine Garantie für Zurückfommen über- hatte man sie auch eines Tages erwischt. Eine große oberschlesische griffe der Kriegstechnik angewandt werden müssen. Damals, als nommen werden könnte. Eine solche vielfagende Warnung war in Tageszeitung berichtete sogar über alle Einzelheiten, die sich bei die Engländer in Südafrika   den Burengeneral Dewet mit Stachel­Friedenszeiten nötig! Besonders dem Besucher, der nicht im Besize diesem Fang zugetragen hatten, und wußte auch genau die Zahl draht fangen wollten, war es ganz anders: wie oft hatten sie ihn cines russischen Grenzpasses war, wurde Vorsicht geraten. Die der Goldfüchse anzugeben, die man dabei erbeutet hatte. Es waren nicht ringsum mit Stacheldraht eingetreift, und immer wußte er Grenzwacht hielten russische   Gendarmen, Kojaken und Infanteristen viele, viele Millionen, die sich dann bei jeder Weitererzählung noch das Hindernis zu durchbrechen. Er trieb nämlich eine Herde Vieh mit scharfgeladenem Gewehr und aufgestecktem Seitengewehr. beträchtlich vermehrten. Wer in jenen Tagen einen fühlen Stopf vor sich her, die die Stacheldrahtverhaue niederstampfte, so daß der Der Uebergang nach Desterreich vollzog sich frei und un- behielt und die Geschichte als aus dem Reich der Fabeln zu er- Weg frei wurde. Gegen ein modernes Stacheldrahthindernis, wie gehindert. Nur Zollbeamte hielten Nachschau, ob nichts Zoll- flären wagte, der mußte gefaßt sein, als russischer Spion an- es heute Anwendung findet, würde dieser Kunstgriff wenig nügen, pflichtiges über die Grenze gebracht wurde. Sie walten auch in gesehen, wenn nicht gar bezeichnet zu werden. denn, so führt eine holländische Zeitung aus, bei den heutigen der Kriegszeit unter dem Schuße von Militärposten ihres Amtes, Wehe dem armen Teufel von deutschen   Staatsangehörigen, der Stacheldrahthindernissen, die viele Meter tief find, werden lange haben aber wenig Beschäftigung, weil das Ausfuhrverbot besteht. vor dem Kriege unbewußt, wie das zum Beispiel bei Laura- und furze Pfähle in den Boden gestedt, zwischen denen die Drähte Die russische   Herrlichkeit" dagegen ist von der Grenze verschwun hütte, wo die Grenze untenntlich ist, schon oft passierte, freuz und quer ausgespannt sind, außerdem bringt man unter dem den. Der Krieg hat sie weit in das Innere des Landes vertrieben. auf russisches Gebiet kam. Meistens waren es harmlose Drahtgewirr womöglich noch Wolfsgruben und Flatterminen an, Nur einsam, als sei es noch mitten im Frieden, hält die Statue Spaziergänger, die unbewußt auf russisches Gebiet gekommen und und zu alledem kommt noch die Bewachung durch Infanterie in der der Matka Bosta( Mutter Gottes) jezt russische   Grenzwacht. von den wie hänen schleichenden russischen Grenzpoften gefaßt Nähe, in deren Feuerbereich das Drahthindernis liegt. Weder Die an den Grenzen aller drei Reiche wohnende Bevölkerung und in die Gefängnisse geschleppt wurden. Wie es ihnen dort Reiterei noch Infanterie mit der blanken Waffe tann ein solches besteht größtenteils aus armen Berg- und Hüttenarbeitern. Sie erging, darüber fann ein Genoffe vom Deutschen   Holzarbeiter Hindernis überwinden. Es muß erst durch besondere Sträfte aus waren bei Kriegsbeginn sehr beunruhigt, weil sie damit rechneten, verband Auskunft geben, der auch unbefugt" die russische Grenze dem Wege geräumt werden, und obwohl Freund und Feind auf die Schrecken des Krieges am eigenen Leibe verspüren zu müssen. überschritten hatte. Wer sich beim Erkennen seines Irrtums etwa die Bekämpfung der Stacheldrahthindernisse vorbereitet waren und Die deutsche und österreichische Grenzbevölkerung ist bis jetzt glüd- durch die Flucht wieder auf deutsches Gebiet zu retten versuchte, im Felde eine Reihe neuer Bekämpfungsarten ersonnen haben, be­licherweise davon verschont geblieben. Hoffentlich bleibt es auch dem konnte es noch übler ergehen, denn die Posten schossen rück- deutet die Wegräumung eines Stacheldrahthindernisses eine sehr immer so, denn das deutsche Grenzgebiet beherbergt hier Millionen sichtslos auf den Flichenden. Es hatte in der Tat fast den An- ansehnliche Leistung. Mit Bangen soll der Stacheldraht durch­von Menschen und Milliardenwerte. Das ist auch dem Feind nicht schein, als würden die Grenzposten für das Einfangen eines kniffen werden. Selbst im Schutze der Nacht ist das Durchschneiden unbekannt. Die Dankbarkeit der hier wohnenden Bevölkerung den Deutschen   belohnt. der Drahthindernisse nicht leicht, besonders das der deutschen  .