Nr. 12. 32. Jahrg.
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,, Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplan, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 12. Januar 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.
Fortgang der Kämpfe des Pofitionskrieges.
Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers Vom österreichisch - serbischen
Der französische Tagesbericht.
Paris , 10. Januar. ( W. T. B.) Bericht von nachmittag 3 Uhr: Zwischen Meer und Oise fanden Artilleriekämpfe ftatt. An der Aisne und in dem Gebiet von Soissons fonnte der Feind trot zahlreicher Angriffe die gestern von ihm verlorenen Schüßengräben nicht wieder einnehmen. Er beschoß gegen Abend erneut Soissons . In der Champagne zwischen Reims und den
Argonnen richtete unsere Artillerie ein sehr wirksames Feuer
Amtlich.
Großes Hauptquartier, den Hauptquartier,
11. Januar 1915.( W. Z. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
In Gegend Nieuport- Vpern und südlich ujviser( Neusas) entsprechen die Meldungen mehrerer Blätter
fanden nur Artilleriekämpfe statt.
Ein französischer Angriff bei La Boiselle nicht den Tatsachen. nordöstlich Albert scheiterte gänzlich.
gegen die deutschen Schüßengräben und zerstreute an mehreren Stellen Gruppen arbeitender Soldaten. Wir organisierten die eroberten Stellungen in Perthes und in der Umgebung des Dorfes die sich nur in einem kleinen Stück unserer vorund wiesen einen Gegenangriff westlich Perthes ab. Bei Beau Sedersten Gräben festgesetzt hatten, erneut an, eriour erzielten wir einen doppelten Fortschritt, indem wir westlich zielfen bisher keine Erfolge; die Kämpfe dauern
Boden gewannen und nördlich eine Feldbefestigung einnahmen. In den Argonnen beschoß der Feind das Gebiet von Four de Paris. Wir erwiderten das Feuer und zerstörten ein Blockhaus.
Die Anstrengung des Feindes war gegen die Höhe 263 westlich
Boureuilles gerichtet. Wir behaupteten alle Stellungen zwischen Argonnen und Maas . Von den Maashöhen ist nichts zu be
richten. Im Walde von Apremont brachte das Feuer unserer Artillerie einen feindlichen Angriff zum Stillstand. In den Bogesen nordwestlich Wattweiler und in dem Gebiete von Thann
wiesen wir ebenfalls einen Angriff ab.
Paris , 10. Januar. ( W. Z. B.) Amtlich. 11 Uhr abends. In vergangener Nacht sind in der Champagne zwei deutsche Gegenangriffe, der eine nördlich Perthes, der andere nördlich Beau Séjour, abgewiesen worden. In den Argonnen brachen awei fleine feindliche Angriffe bei Fontains Madame und Saint Hubert zusammen. Heftiges Gewehrfeuer bei Höhe 273 westlich
Boureuilles und Maurissonsbach. Kein Angriff. Ruhige
Nacht auf der übrigen Front.
noch an.
In der Nähe von Soupir fand in den letzten Tagen kein Kampf statt.
Destlich Perthes nahmen unsere Truppen das ihnen entrissene Grabenstück zurück. Der Feind hatte schwere Verluste.
In den Argonnen schriften unsere Angriffe weiter fort.
Im Oberelsaß herrschte im allgemeinen Ruhe.
*** Deftlicher Kriegsschauplah.
Der türkische Krieg.
Petersburg, 11. Januar. ( W. T. B.) Der General. stab der tautajusarmte e teilt mit: Der Kampf in der Gegend von Raraurgan dauert mit großer Hartfonderen Veränderungen.
nädigkeit an. Auf den anderen Kriegsschauplätzen feine be
Rückzug der Russen von Täbris .
Konstantinopel , 11. Januar. ( T. U.) Nach zuverlässigen Infor mationen verließen die russischen Truppen, die schon vor einigen
Tagen das Stadtgebiet von Täbris verlassen hatten, jest auch die Umgebung und zogen sich nach Dichilfa zurück. Die Russen vers sammeln port große Streitfräfte, um den llebergang über den Arages zu verteidigen. Die Preisgabe der Interessenzone in Nordperfien bollzieht sich für Rußland unter ehernem Zwange. Auf der einen Seite rüden die Türfen siegreich vor, auf der anderen Seite haber fich die Schachfetvenen, der mächtigste und friegeriichste Stamm in Persien , jegt einmütig gegen die russischen Bedrüder erhoben und
ändert. Bei der ungünstigen Witterung komLage in Ostpreußen und Nordpolen unver- machen men auch unsere Angriffe in Polen westlich der Französische Mobilisierungsmaßnahmen. Weichsel nur langsam vorwärts.
Oberste Heeresleitung.
Paris, 10. Januar. ( W. T. B.) Lyon Républicain" meldet: Der Kriegsminifier erklärt in einem Rundschreiben an die Presse, die Nachricht über die endgültige Außerdienststellung der Jahrestlaffe 1887/1888 der Territorialreferbe fei nur teilweise richtig. Bisher seien Mannschaften der Territorialreservbe von 1887/1888 nur aus der inneren Zone ent Lassen worden; sie würden nach Bedarf wieder einberufen. Die Mannschaften, die als Handwerker und Bäder verwendet bart: 11. Januar 1915. werden. würden auch in der inneren gone nicht entlassen. Wie der Temps" mitteilt, ist die Einberufung der Jahres. Ilaffe 1917 bereits in Erwägung gezogen, ein endgültiger Beschluß jedoch noch nicht gefaßt worden.
Die Tätigkeit der deutschen Luftflotte. London , 11. Januar. ( W. T. B.) Daily Chronicle" meldet: Am Abend des 9. Januar flog ein Luftschiff, das aus dem inneren Belgien über Veuren( Furnes) und Dünkirchen fam, nebst drei Flugzeugen in großer Höhe über Calais weg in der Richtung auf Dover ; Geschütze wurden bei Calais in Stellung gebracht ohne jedoch den deutschen Luftschiffern Schaden zu tun.
Gefangennahme feindlicher Flieger. Amsterdam , 11. Januar. ( W. T. B.) Ein Blatt meldet aus Sluis : Eins der Flugzeuge, die am Sonnabend über der Küstenstrede erschienen sind, mußte bei 3eebrügge niedergehen, da das Reservoir getroffen worden war. Ein französischer Flieger und ein englischer Offizier wurden gefangen genommen.
Gestlicher Kriegsschauplah. Russischer Bericht über die Kämpfe in Polen .
Die Situation ist unverändert.
In Russisch- Polen an der unteren Nida gestern hartnädige Kämpfe. Hier gingen die Russen zum Angriff
jezt gemeinsame Sache mit den Türken.
Eine Rede General Liauteys.
Baris, 11. Januar. ( T. 11.) Der Generalresident von Maroffo, General Liauteh, hat am Neujahrstage in Rabat an die Zivil- und Militärbehörden sowie die Spigen der französischen Kolonie eine Rede gehalten, aus der hervorgeht, daß der Zustand in Maroffo feines wegs so sehr befriedigend ist, wie die franzöfifchen Communiqés es
glauben machen wollen. General Liauteh wandte sich besonders an die zurzeit in Marokko diensttuenden Offiziere, denen er sagte, daß der Dienst, den sie fern vom Vaterland in Maroffo erfüllen, nicht minder wichtig fei als der, den die in der europäischen Front fechtenden Kameraden leisteten. Jeder auf seinem Posten, das sei der Hauptgrundsatz und die Richtschnur eines jeden Soldaten.
über und versuchten an mehreren Stellen mit bedeutenderen Kräften die Flußniederung zu passieren. Sie wurden jedoch Zürich , 11. Januar. ( T. 11.) Aus französischer Quelle unter starken Verlusten überall abgewiesen. Während dieser Infanterieangriffe in den Nachbarabschnitten heftiger Ge- fowie Griechenland habe eine Verständigung stattwurde berichtet, zwischen Italien , Rumänien und Bulgarien schützkampf, der mehrere Stunden hindurch anhielt. gefunden, so daß wiederum ein Balkanbund unter An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches er- taliens Führung entstehen würde. Die„ Agenzia eignet. Stefanie" erklärt diese Nachricht als durchaus unbegründet. Einer unserer tätigen Aufklärungspatrouillen gelang es Petit Parisien" meldet, in Rumänien werde nächgestern nacht, die feindliche Stellung zu durchbrechen, in den stens die Mobilmachung angeordnet werden. dahinter gelegenen Ort einzudringen und bis zur Wohnung 85 000 Mann seien jest unter den Waffen, 330 000 Mann des feindlichen Regimentskommandeurs vorzustoßen. Von würden bis Ende des Monats einberufen werden. Binnen dieser kühnen Unternehmung kehrte die Patrouille mit einem furzem fönne Rumänien 600 000 Mann bereitstellen. Offizier und sechs Mann Gefangenen zurück.
Da nenerdings festgestellt wurde, daß sich Angehörige der russischen Armee österreichisch- ungarischer Uniformen bedienen, um Patrouillen und kleinere Abteilungen zu überfallen, wird nochmals betont, daß Offiziere und Mannschaften des Feindes wegen dieser Art, die Geseze und Gebräuche im Landkrieg verlegt, nicht als Kriegführende behandelt werden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
"
immer gespannter.
Giornale d'Italia" gibt eine Unterredung wieder, die ein Mitarbeiter in Sofia mit mehreren politischen Persönlichfeiten Bulgariens über die Haltung dieses Staates hatte. Genadiew hätte dem Mitarbeiter danach erklärt, der Balkanbund, der sich gegen Oesterreich und Deutschland richten sollte, sei zerfallen. Die Bevölkerung Bulgariens habe die Nentralitätserklärung freudig aufgenommen, und es wäre un sinnig, fie aufzugeben. Geschow, einer der Führer der Nationalisten, soll gemeint haben, Bulgarien werde seine Neutralität gegebenenfalls zugunsten eines gemeinsamen Budapest , 11. Januar. ( B. T. B.)„ Az Est" veröffentlicht Borgehens mit Rußland , Italien und Rumänien aufgeben. Auf dem linken Ufer der Weichsel herrschte in den letzten eine Mitteilung aus dem deutschen Hauptquartier Malinow , einer der demokratischen Führer, hätte die Tagen fast vollkommene Waffenruhe. Nur an der Front- in Polen , die er von seinem dortigen Vertreter erhalten hat. Hoffnung ausgesprochen, daß es Bulgarien möglich sein werde, stellung Sucha- Bolimoff fanden erbitterte Kämpfe statt. Es Die Russen erhalten tagtäglich neue Verstärkungen, aber seine Ansprüche durchzusehen, ohne deshalb in den Krieg eingelang hier den Deutschen , einige Vorteile zu erringen. Sie seit einiger Zeit sind sie doch genötigt, ihren Rückzug fort- greifen zu müſſen. benutzten, um sich unseren Stellungen nähern zu können, voll zusetzen. Im Verlaufe des Rückzuges nehmen sie die schon kommen das System der Belagerungsfämpfe, indem sie sich früher vorbereiteten Stellungen ein, was die Verfolgung
Petersburg , 11. Januar. ( T. 11.) Das leht erschienene offizielle russische Communiqué befagt u. a.:
Die Kampflage.
mit tiefen Gräben heranarbeiteten und zum Schutze gegen ziemlich schwierig gestaltet. Obwohl die Russen ziffernmäßig Die sozialdemokratischen Dumaabgeordneten Sobelem unb unser Infanteriefeuer schwere Panzerschilder vor sich her die stärkeren sind, haben die deutschen Truppen doch die Tschenkeli, deren Wahlfreise direkt oder indirekt durch, die hielten. Bei dem Dorfe Sucha selbst kam es zu mehreren Oberhand. Nur geht das Vordringen gegen Warschau türkische Invasion bedroht sind( Genosse Tschenkeli ist in Batum Bajonettkämpfen zwischen unseren Truppen und den Deutschen . jetzt ein wenig langsam. Der politische Erfolg, den die Ein- und Genosse Sfobelew in Baku gewählt); befinden sich zurzeit Es gelang uns, einige der von den Deutschen eroberten nahme Warschaus bedeuten würde, würde nicht ganz im Ver- im Kaukasus , wo sie als Vertreter der Freien Cefonomischen Geſell Schüßengräben wieder au uns zu reißen. hältnis zu den großen Opfern stehen, die ein Gewaltsturm schaft an der Hilfsaktion für die vom Kriege betroffene BebölfeIn Galizien habe keine besondere Veränderung der gegen Barschau erfordern würde. Die Kämpfe schreiten daher rung teilnehmen. Wie der Korrespondent der„ Kiewskajn Myil" Front stattgefunden. im langsamen Tempo fort. meldet, find die beiden Abgeordneten in Batumi , Kars und Ardogan