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Vom südafrikanischen Kriegs­Schauplate.

Eine Abteilung Buren gefangen. London  , 12. Januar.  ( W. T. B.) Das Neutersche Bureau bringt die amtliche Mitteilung aus Pretoria   vom 9., daß eine fleine Abteilung aufständischer Buren bei dem Verfuche, nach Deutsch  - Südwestafrifa zu entkommen, an der Grenze von Betschus analand gefangen genommen worden sei.

Französische   Verleumdungen.

in welchen die französischen   Soldaten hilflose deutsche Verwundete Ein russisches Schreckensurteil. durch massenhafte Bajonettstiche in Leib, Kopf und Augen, durch Kolbenschläge, Durchschneiden der Gurgel und andere Schandtaten Paris  , 11. Januar. Humanité" erfährt aus Odessa  , grausam ums Leben gebracht haben. Einsperren von Verwundeten, daß der sozialdemokratische Agitator Adamowitsch sowie Anbinden an Bäume und Pfähle, Grschießen Kampfunfähiger aus 73 feiner Genossen wegen eines Gewerkschaftsblattes sich vor nächster Nähe, Ermordung hilfloser Sanitätsmannschaften aus

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Die englischen Gewerkschaften gegen die zaristischen Verfolgungen.

dem Hinterhalt, Abschneiden der Geschlechtsteile, Aufschlißen des dem Odessaer Gerichte verantworten mußten. Adamowitsch Bauches, Ausstechen von Augen, Abschneiden von Ohren, Festspießen wurde zu lebenslänglicher Verbannung nach Si. Verwundeter auf dem Grdboden, zahlreiche Beraubungen von Ver- birien, zwei Genossen zu mehreren Jahren Zwangs. wundeten und Toten- alle diese Schandtaten sind nachgewiesen arbeit, die übrigen zu mehrjährigen Festungsstrafen ver­worden, wo französische Truppen gefämpft haben, und bilden ein urteilt. beredtes Zeugnis dafür, auf welcher Seite die Schänder von Kultur( Wir haben diese Meldung bereits vor mehreren Wochen und Sitte zu suchen find. gebracht. Adamowitsch, der bekannte Organisator der See­Die sämtlichen vorstehend erwähnten schmachvollen Hand- leute der Schwarzmeerflotte, wurde seinerzeit in Alexandrien  lungen der französischen   Truppen werden durch eidliches Zeugnis verhaftet und trop der Proteste der englischen Gewerkschaften einwandfreier Persönlichkeiten bestätigt und werden seinerzeit der von der englisch  - ägyptischen Regierung an Rußland aus­Berlin, 11. Januar.  ( W. T. B.) Nach einem Pariser   Tele- Deffentlichkeit zur Kritit überantwortet werden. gramm hat der Ministerpräsident Viviani am 9. Januar im Aber auch außerhalb des Schlachtgetümmels haben Organe geliefert.) Ministerrat den Bericht einer Untersuchungskommission der französischen   Regierung in verschwiegenen Gefängnisräumen über Verlegungen der Menschenrechte durch die sich des Meuchelmordes schuldig gemacht: im Gefängnis von Mont­Deutschen" angekündigt, der in mehreren hunderttausenden béliard wurden im August 1914 deutsche Kriegsgefangene von Exemplaren gedruckt, übersetzt und den Neutralen zur Verfügung französischen   Gendarmen roh und grausam verstümmelt und nachher gestellt werden soll. grundlos totgeschlagen. In einem anderen Falle überfielen Amsterdam  , 12. Januar.  ( Privattelegramm des Dieser Bericht bildet, soweit er bis jetzt aus französischen   Ver- räuberische Horden französischer Soldateska die Postagentur in öffentlichungen befannt ist, eine einzige ette niedrigster, Niederfulzbach, nahmen die Mitglieder der Posthalterfamilie ge-, Vorwärts".) Eine Stonferenz der britischen Gewert baltlojer Berleumdungen, durch welche nur Haß er- fangen, schleppten sie fort, behandelten sie unwürdig und grausam fchaften in der Memorial Hall" in London   beschloß einen Protest zeugt und das Volk gegen die deutsche Invasion aufgepeitscht hinunter auf die Straße. Auch er wurde im Gefängnis in Belfort   gegen die Verfolgungen und Verurteilungen und warfen den gebrechlichen 68jährigen Posthalter die Treppe 1. Soweit den Deutschen   allgemein und ohne nähere Angabe von seinem Wächter roh mißhandelt, mit Füßen getreten und russischer Gewerkschaftler. Die Konferenz forderte Sir von Zeit, Ort, dem Täter und dem Beweismaterial Mord, Plünde- derart gequält und geprügelt, daß er in der Nacht( zum 17. August Edward Grey   auf, bei der russischen Regierung zugunsten der rung, Brandstiftung, Vergewaltigung von Frauen vorgeworfen 1914) eines elenden Todes verstarb. Auch diese Fälle sind durch Verurteilten zu intervenieren und auf eine Behandlung der Gewerk­wird, soll offensichtlich nur der Eindruck erweckt werden, als ob die die eidlichen Bekundungen glaubhafter Augenzeugen erwiesen. Deutschen   auf ihrem Siegeszuge überall planmäßig derartige fprechende und alle völkerrechtlichen Vorschriften mizachtende Be- Gerechtigkeit entspricht, wofür, wie man annehme, die Alliierten Hält man hierzu die schnachvolle, jeder Gesittung hohn- fchaften zu dringen, die den Prinzipien der Freiheit und Demgegenüber steht fest, daß die deutsche Heeresleitung mit handlung, welche das deutsche Sanitätspersonal, welches das Un- fämpfen. allen Mitteln und mit durchgreifendem Erfolge die Erhaltung glück hatte, in französische   Hände zu geraten, in Le Bourget, der Manne szucht und die strenge Beobachtung der Fougeres, St. Menehould  , Vitry le Francois  , St. Prieur, Peronne, Regeln des Kriegsrechts auf jämtlichen Kriegs- Saleur, Vincennes  , Lyon  , Amiens  , Bordeaux  , Clermont- Ferrand  berücksichtigt schauplähen durchzusehen gewußt hat. Within trifft die und anderen Orten über sich ergehen lassen mußte französische   Regierung und nicht minder die von ihr geleitete und man ferner die grausame und erniedrigende Behandlung der beeinflußte Preffe, die sich nicht scheut, die deutschen   Heerführer Kriegsgefangenen in Perigueur, Granville  , Puy de Dome  , Mont­als Mitwisser und Anstifter von Schandtaten hinzustellen, der gazon, Fougeres  , Castres  , Mont Louis und anderen Gefangenen- Der hervorragende englische   Nationalökonom, Schriftsteller lagern, bedenkt man ferner die Verwendung der gefährlichsten und und Politiker J. A. Hobson   erhebt in der englischen   Bresse  Vorwurf der Lüge. 2. Soweit man sich französischerseits bisher bequemt hat, schlimmsten Dum- Dum- Geschosse auf fast allen Teilen der französi einen energischen Protest gegen die jetzt von England prakti­Einzelfälle anzuführen, ist selbstverständlich von der deutschen   Reichen Schlachtlinie gewollt und gebilligt durch die französische zierte Konterbandepolitit. Er weist darauf hin, daß die gierung sofort eine eingehende strenge Untersuchung veranlagt eeresleitung so muß der französischen   Regierung amerikanische Protestnote eine schwere Beschuldi­worden, deren Ergebnis in vollem Vertrauen auf den deutschen   fede   Berechtigung zu allgemeinen Beschuldigung gegen England erhebt, nämlich die, daß es die Ein­und Verdächtigungen Charakter mit Ruhe entgegengesehen werden kann, und welches gungen der deutschen   fuhr von Lebensmitteln nach Deutschland  jeinerzeit veröffentlicht werden wird. Kriegführung abgesprochen werden.

werden soll.

Greuel zu verüben pflegten.

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Die Lage auf dem Balkan  .

Ein Engländer gegen Englands Konter­bandepolitik.

Unser Londoner Korrespondent schreibt uns:

berhindert, die nicht für die bewaffneten Streitkräfte, sondern für die 8ibilbebölte. rung bestimmt sind. Hobson   fordert von der Regierung eine zufriedenstellende Antwort auf diese Anklage.

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Zu einem dieser Fälle kann aber schon heute eine Wider­legung gegeben werden dem Fall unéville, in dem der deutschen   Heeresleitung die grundlose Ginäscherung von 70 Ge bäuden zur Last gelegt wird. Hätte die französische   Regierung Köln  , 12. Januar.  ( W. T. B.) Die Kölnische Zeitung  " Ein solcher Anspruch"( die Anhaltung von Lebensmitteln es für gut befunden, eingehende und objektive Ermittelungen über den Grund des in Lunéville   abgehaltenen Strafgerichts anzustellen, meldet aus Sofia  : Die Auffassung, die Ausdehnung ohne Beweis, daß sie für das Militär bestimmt sind), sagt so würde sie sich den Vorwurf leichtfertiger unwahrheit erspart des Krieges auf die Balkanländer stehe unmittel- Hobson  , wäre unserer Geschichte und der Sache, der wir zu haben, der ihr bei ihrem jezigen Verhalten gemacht werden muß. bar bevor, teilt die hiesige leitende Stelle nicht. Alle Ent- dienen vorgeben, unwürdig. Es ist unsere Aufgabe, Sie würde alsdann festgestellt haben, daß die einheimische Beschließungen sind nach wie vor von den Entscheidungen auf die deutschen   Kombattanten zuschlagen, nicht völkerung sich nicht gescheut hat, am 25. August 1914 nach Besetzung der Stadt durch die Deutschen   das hopital militaire, in dem zahl den großen Kriegsschaupläzen abhängig. Rumänien   be- aber die Nichttombattanten auszuhungern." reiche wehrlose Verwundete lagen, plöklich und heimtückisch um absichtigt, gegen Januarende den Truppenstand zu er. Deshalb müsse die englische   Regierung ihre neue zueronterbandepolitit schleunigst widerrufen. 5 Uhr nachmittags durch Feuer aus Fenstern und Dachluken der höhen. In Bulgarien   sind noch keine Entschei in der Nachbarschaft gelegenen Häuser zu überfallen; dies Feuerungen über die Einberufung der Reserven getroffen. dauerte anderthalb Stunden ununterbrochen an und wurde lediglich von Zivilpersonen unterhalten, da uniformierte Franzosen zu jener Zeit nicht in Lunéville   anwesend waren; auch am folgenden Tage wurden bayerische Truppen in gleicher Weise aus den Häusern von Zivilpersonen beschossen.

reicher Zeugen einwandfrei und objektiv festgelegt.

Eine rumänische Abordnung in Rom  . Zürich  , 12. Januar.  ( T. U.) Wie der Turiner   Stampa  " be richtet wird, ist die rumänische Abordnung, die angeblich Dieser Hergang ist durch die eidlichen Vernehmungen zahl eine gleichzeitige Unternehmung von Italien   und Rumänien  Im übrigen sei der französischen   Regierung hiermit vor- zustande bringen soll, bereits in Rom   eingetroffen. Die Beziehungen gehalten, wie sich französische Truppen im eigenen diefer Abordnung zu der rumänischen Gefandtschaft in Rom   feien Rande benommen haben. Sie sind es, die geplündert und nur lose. Der rumänische Gesandte in Rom   habe erklärt, seine Re­geraubt haben, nicht aber die Deutschen  , denen von der französischen  Regierung grundlos diefer Vorwurf gemacht wird. Ihre eigenen gierung stehe mit dieser Abordnung nicht in Berbindung. In Landsleute haben glaubhaft bekundet, daß französische   Soldaten italienischen politischen Kreisen nehme man an, daß eine starke und Zivilisten im eigenen Lande schonungslos Schlösser und Strömung in Rumänien   auf einen Eingriff in den Krieg Häuser in Fontaines bei Belfort  , Rambervillers  , Attigny, Villers hinarbeite, daß aber in Numänien wie in Italien   die Regierung devant Merrières, Vivaisse bei Creph, Thugnh und Moh geplündert haben. Nur diese also, nicht aber die Deutschen  , trifft 3u warten für richtiger halte. der Vorwurf für solche Verbrechen; im Gegenteil haben in zahl reiche: Fällen einwandfreie französische 8eugen. das Wohlverhalten, die Sittsamkeit und die strenge Manneszucht der Deutschen   gerühmt. Auch der den deutschen   Truppen grundlos entgegengeschleuderte Vorwurf des Mordes fällt auf den Verleumber mit erbrüdenbem Gewicht zurüd. An dieser Stelle sei nur erwähnt, daß die Franzosen auf dem Schlachtfelde deutsche Verwundete in überaus zahlreichen Fällen bestialisch verstümmelt und hingeschlachtet haben. Vielfach ist nachgewiesen worden, daß Fälle vorgekommen sind,

aus

Aus Insterburgs Russentagen.

Neutrale Friedensbemühungen.

Zürich  , 12. Januar.  ( 2. U.) Der Triester Piccolo" gibt eine Amsterdamer Meldung wieder, daß die Königin von Holland  , die Großherzogin von Luremburg und der schwei­zerische Bundespräsident gemeinsam mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten   sich um eine Friedensvermitte­Iung bemühen. In der Schweiz   ist von solchen Friedens bemühungen nichts bekannt.

3. Falls die Einwohner Ost- Preussens sich keine feindlichen Handlungen zu Schulden kommen lassen, so wird auch der fleinste dem russischen Heere erwiesene Dienst reichlich bezahlt und be­lohnt werden; die Ortschaften werden verschont und das Eigen­thumsrecht wird gewahrt bleiben.

Gezeichnet: von Rennenkampf. General Adjutant Seiner Kaiserlichen Majestät General der Kavallerie.

Plakat, das in der Druckerei der Ostdeutschen Volkszeitung" Diese Bekanntmachung wird am 25. August auf einem hergestellt ist, in richtiger Orthographie und richtigen Typen wiederholt. Dasselbe Platat enthält die folgende Bescheinigung.

Die russische Militär- Obrigkeit bescheinigt hiermit, daß Herr Dr. Max Bierfreund

zum Gouverneur der Stadt Jnsterburg ernannt worden ist.

Die Konterbande- Frage.

London  , 12. Januar.  ( W. T. B.) In der Antwort der eng­Iischen Regierung auf die amerikanische   Note heißt es, wie die Blätter berichten: Die englische   Regierung ftimmt dem von der Regierung der Vereinigten Staaten   ausgesprochenem Brinzip zu, daß ein Kriegführender nur dann in den Handel zwischen neutralen 2ändern eingreifen soll, wenn es zum Schuße der nationalen Sicher heit notwendig ist. Die Regierung wird sich bemühen, innerhalb der Grenzen dieses Prinzips zu bleiben. England behält sich jedoch Gingriffe in den Handel mit Konterbande, die für Feindesland be stimmt ist, vor und erklärt sich bereit, Schadenersatz zu leisten, so oft unbeabsichtigterweise gegen dieses Prinzip verstoßen wird. Gegenwärtig stehen vier Ladungen Kupfer und Aluminium nach Schweden   in Frage, die nach unumstößlichen Beweisen, welche sich in den Händen der englischen   Regierung befinden, lebten Endes für Deutschland   bestimmt sind, obwohl Schweden   als Endziel angegeben ist. Die englische Regierung hat auch von bc­sonderen Instruktionen erfahren, Gummi unter anderer Benennung aus den Bereinigten Staaten zu verschiffen, um es der Aufmerk famkeit zu entziehen. Dies ist auch mehrfach geschehen. Golche Fälle können nur durch eine Durchsuchung in den Häfen aufgededt und bewiesen werden. Obwohl in der Note der Vereinigten Staaten  nicht davon die Rede ist, ist vielfach eingewendet worden, daß das Ausfuhrverbot von Gummi die Handelsinteressen der Vereinigten der Schußwaffen. Auf einem ausführlichen Anschlage vom gleiche Tage werden die erwähnten Bekanntmachungen wiederholt und die Schilderung der Lage Insterburgs vervoll­ständigt. Eine Bürgerwehr mit allen Befugnissen der bisherigen. Polizeibeamten, deren Mitglieder auch die ruffi­schen Soldaten auf Ersuchen sofort Hilfe zu leisten haben, wird eingesetzt; das bisherige allgemeine Verbot der preußischen Militärbehörde, alkoholhaltige Getränke zu verkaufen, wird erneut und verschärft. Dann heißt es weiter:

Die Ostdeutsche Volkszeitung" in Insterburg   hat eine Mappe mit den Faksimiles der öffentlichen Bekanntmachun­gen, die in Insterburg   während der Nussenzeit erschienen, her­ausgegeben und damit die Kriegsliteratur um ein hochinter­essantes und dokumentarisch wichtiges Stück bereichert. Durch diese amtlichen Aktenstüde hindurch bekommen wir( wir geben Dagegen erhalten die Inhaber sämtlicher anderer Geschäfte hier die Besprechung der Streuzzeitung" wieder. D. Red. d. hiermit den ſtrengsten Befehl, sofort und andauernd ihre Geschäfte Borw.") einen überraschend flaren Einblick in die Zustände in der üblichen Beit offen zu halten. Die nach erfolgter Bekannt der Stadt während der Feindesherschaft; General   Rennen­machung der Verfügung weiterhin noch geschlossen vorgefundenen Iampf wird uns lebendig und erweist sich, wie die Deutsche  Läden werden sofort amtlich geöffnet und der Verkauf durch ein Kriegszeitung" danach zusammenfassend urteilt, im allgemei­Bürgerwehrmitglied geleitet werden. Die Bürgerwehrmitglieder nen als lange nicht so schlimm wie sein Ruf; die absolute find berechtigt und verpflichtet, geeignete und vertrauenswürdige militärische Notwendigkeit, für den Schutz der Soldaten gegen Fachleute( Verkäufer und Verkäuferinnen) an ihrer Stelle einzu Angriffe von seiten der Zivilbevölkerung zu sorgen, tritt in sehen, die den weiteren Verkauf verantwortlich fortführen müssen. Ankündigungen von Maßnahmen hervor, wie wir sie in Bel­Und das gleiche Plakat bringt eine erste amtliche Kund. Alle Einnahmen derjenigen Geschäfte aller Art und Gewerbe­gien leider tatsächlich durchführen mußten; vorzüglich aber gebung des neuen Gouverneurs. ,, Wie ist unsere age?" betriebe, deren Inhaber bis zu der am 24. Auguſt, vormittags hebt sich plastisch die Gestalt des Arztes und Stadtrats Dr. ist der Titel, und die Frage wird wie folgt beantwortet: 11 Uhr, erfolgten Besetzung der Stadt durch die russische Heeres­Bierfreund ab, der in unermüdlicher, entschlußschneller Der Feind ist bis in unsere Stadt vorgedrungen und hält die- macht geflüchtet sind, müssen von dem genannten Zeitpunkt ab bis und energischer Tätigkeit während der drei Wochen der selbe bis auf weiteres- unter Umständen bis zur Beendigung des zur Rückkehr der betreffenden Geschäftsinhaber täglich gegen Russenherrschaft die Stadt am Leben erhielt, wie man ohne Strieges- mit einem Obersten und einem Regiment bauernd be. Quittung an die Stadthauptkaffe abgeliefert werden. Für die rich­jede Uebertreibung fagen kann. setzt. Jeber Widerstand gegen die obigen Bestimmungen hat die tige Ablieferung dieser Einnahmen an die Stadthauptkasse ist Ausführung der angedrohten Strafen durch den russischen Orts- einzig und allein derjenige Verkäufer verantwortlich, welcher mit kommandanten zur unweigerlichen Folge. Außerdem müssen auch dem Verkauf von dem geflüchteten Geschäftsinhaber oder Mitglied dafür die von unserer Bürgerschaft bis zur Beendigung des Krieges der Bürgerwehr betraut worden ist. als Gewähr für die friedliche Haltung der Zivilbevölkerung zu stellenden drei Geiseln oder Bürgen für jeden von einer Bivilperson auf das russische Heer verübten Anschlag mit dem Leben büßen. Weil diese drei Bürgen von uns bis zur Beendigung des Strieges bestellt werden müssen, bestimme ich, daß je drei Bürgen für die Dauer von 24 Stunden in fortlaufender Reihe fich zur Ber­fügung stellen. Da die Bürgschaft der brei, fich freiwillig gestellten Bürgen: Stadtrat e ßler, Architelt Laurinat und Oberkellner Udau, mit dem 26. Auguft von 10 Uhr abläuft, werden von da ab Ich bin überzeugt, daß schon jetzt die Einwohner Insterburgs je drei weitere Bürgen von mir bestimmt werden. Wer meiner die Ueberzeugung gewonnen haben, daß es bei gutem Willen ge­schriftlichen Aufforderung zur Uebernahme der Bürgschaftsleistung lingen muß, auch unter den jezigen traurigen Verhältnissen die nicht pünktliche Folge leistet, wird durch die für die Bewachung der Ruhe und Ordnung in unserer Stadt aufrechtzuerhalten, wenn Bürgen bestimmte russische Militärwache zwangsweise herbeigeholt. jeder Bürger, der es mit seinem Vaterlande und seiner Vaterstadt Es folgen eingehende Bestimmungen über die Ablieferung gut meint, dazu das Seinige beiträgt.

Am 24. Auguſt riickten die Russen in Insterburg   ein. Sie brachten einwohl in Wilna   gedrucktes Plakat mit, das alsbald gelb an allen Straßeneden prangte und besagte:

Allen Einwohnern Ost- Breußens. Gestern d. 4.17 August überschritt das Kaiserliche Ruffische Heer die Grenze Preussens und mit dem Deutschen   Heere fämpfend, setzst es seinen Vormarsch fort.

Der Wille des Kaisers aller Reuffen ist die friedlichen Ein­

wohner zu schonen.

Laut den mir Allerhöchft anvertrauten Vollmächten mache Jch folgendes bekannt:

1. Jeder, von Seiten der Einwohner dem Kaiserlichen Nuffi­schen Heere geleistete Wiederstand, wird schonungslos und ohne Unterschied des Geschlechtes und des Alters bestraft werden. 2. Orte, in denen auch der kleinste Anschlag auf das Nuffische Heer verübt wird oder, in denen den Verfügungen desselben Wieder stand geleistet wird, werden sofort niedergebrannt.

Weitere Einzelheiten fordern die städtischen Beam­ten und Angestellten auf, ihrem Diensteide getreu ihre Ob­liegenheiten gewissenhaft fortzuführen, und machen Notstands­maßnahmen bekannt, von denen die hauptsächlichste ist, daß von morgen früh ab bis auf weiteres täglich von 9 bis 12 Uhr vormittags auf dem Schlachthofe Fleisch an die Bivilbevölkerung umsonst abgegeben wird". Die Bekannt­machung schließt:

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