tZMen ArKeitSwüHe Ledeuisn WÄrde.- Hierdurch würden seWft die begehenden SonntagZruhegesetze umgestoßen, aber außerdem dem Geiste und dem Zwecke des Gesetzes dire!t entgegengearbeitet. Dagegen müßte die Versammlung mit aller Entschiedenheit Protest einlegen. �Ferner wollen die Arbeitgeber versuchen, die Vorarbeiten zur Aufrechterhaltung des Betriebes in die Nachtzeit zu verlegen, tvaS die Verordnung wiederum durchlöchern müßte. Z-achtechnisch ist das begreiflich, häufig sogar unumgänglich. Die ausführenden Bebörden müssen, um nicht die gesamten Nachteile auf die Bäckergesellen abwälzen zu lassen und den Rück- sichtSloscn unter den Arbeitgebern noch unverdiente Vorteile zuzu- gestehen, dafür sorgen, daß 1. die tägliche Arbeitszeit unter keinen Umständen mehr als 12 stunden betragen darf, 2. daß nicht mehr als sechs Tage in jeder Woche gearbeitet werden darf und daß dort, wo LonntagS gearbeitet wird, in der Woche ein Ersatzruhetag gewährt wird, 3. daß die bestehenden tariflichen Abmachungen in gleicher Werse als vor dem Kriege aufrechterhalten werden müssen. Die Versammelten erwarten weiter, daß nun, nachdem sie die Schäden und Ziachtoils auf sich nehmen müßten, die Regierung alles aufbietet, um die ständige siebennächtige. menschenmordende Nachtarbeit nach dem Kriege nicht wieder einführen zu lassen. Die Versammelten ermächtigen die Verbandsleitung, in diesem Sinne alle zürn Ziel führenden Mittel und Matznahmen vorzu- bereiten, wie sich all« Anwesenden veroflichten, selbst durch doppelten Eifer und Zusammenhalt, durch äußerste Solidarität unwürdige und schädigende Zumutungen der Arbeitgeber abzu- wehren und die Rüstungen für jene Kämpfe, die die Bäckergesellen mit der übrigen Menschheit auf gleiche Stufe stellen sollen, tat» kräftig zu fördern."_
�tus Groß-öerlin. haushalten mit üen Lebensmitteln. Auf diesen Ton waren die Versammlungen gestimmt, die der Nationale Frauendienst zum Montagabend in oen ver- schiedensten Stadtteilen Berlins sowie in einzelnen Vororten einberufen hatte. Es referierten bekannte bürgerliche Sozial- Politiker, Nationalökonomen und Führerinnen der bürger- lichen Frauenbewegung.„Kriegsdienst ini deutschen Haus- halt" bildete in allen Versammlungen das gemeinsame Thema. Die Redner knüpften an die Trohung Englands, uns auszn- hungern, an und forderten in eindringlichen Worten die Zu- Hörer auf, das Ihrige dazu beizutragen, daß dieser Plan ver- eitelt werde. Wenn jeder im eigenen und soweit wie möglich auch im fremden Haushalt darauf hinwirke, daß mit den Lebensmitteln rationell gewirtschaftet werde, so brauche uns die Trohung Englands nicht zu schrecken. Allerdings müsse diese Aufgabe auch peinlich streng durchgeführt werden, wenn sie ihren Zweck erfüllen solle. Desgleichen wurde darauf hin- gewiesen, daß es die Sorge aller Kreise und Behörden sein müsse, auch für die weitere Zukunft zu sorgen, für die Vieh- zucht und Vieherhaltung und auch dafür, daß wir auch im folgenden Jahr wieder Brot und Früchte zu essen haben, in- dem wir die notwendige Menge Saatkörner sicherstellen, da- mit die Landwirtschaft die Felder bestellen kann. Im Universitätsgebäude sagte der Referent— es mar Professor I a st r o w— den Zuhörern, die wohl ausnahmslos den oberen Gesellschaftsschichten angehörten, auch ein paar Liebenswürdigkeiten. Er wies auf den überaus starken Be- such der Bäder hin, wo Entfettungskuren betrieben werden. Wenn weniger und einfacher gegessen würde, könnten diese Reisen unterbleiben. Es ist bemerkenswert, daß diese, soweit das bessersiwierte Bürgertum in Betracht kommt, nur zu be- rechtigte Mahnung große Heiterkeit auslöste. Ob die Vor- träge ihren Zweck erfüllen, dürfte die kommende Zeit lehren. Für die unteren Schichten waren sie kaum notwendig. Dort hieß es auch vor dem Kriege schon: Haushalten mit den Lebensmitteln! « Eine Besucherin der Versammlung in der Schillerschule in der Pankstraße sendet uns folgende Zeilen über den Verlauf dieser Per- sammlung:„Die am Montag vom Nationalen Frauendienst ein- berufene Frauenversammlung harte sich eines starken Zustroms zu erfreuen. Der Herr Referent legte in verständlicher Weise die letziae Situation dar und schilderte eingehend, wie die Hausfrauen in der jetzigen schweren Zeit wirtschaften sollen. Als der Herr Redner anführte, daß in keinem Haushalte KriegSbror fehlen dürfte, meldete sich eine Frau zum Wort und erklärte, auf dem ganzen Gesundbrunnen gäbe es kein Kriepsbrot, sodatz sie auf Veranlassung ihres Mannes nach der inneren Stadt fahren müßte, um dort solches zu kaufen. Es meldeten sich verschiedene Frauen aus allen Straßen und gaben Adressen ab, wo Kriegsbrot zu haben ist. Es sprach dann ein Herr Dr. Mertens, der unter stürmischer Zustimmung der anwesenden Arbeiterfrauen in recht drastischer Weise ausführte, eine arme Arbeiterfrau brauche nicht unterrichtet zu werden, wie sie wirtschaften solle und müsse. TaS verstände sich von selbst, da eine Arbeiterfrau jeden Groschen erst mehrmals umdrehen müsse, ehe er ausgegeben werde. Eine andere Dis- kussionSvednerin brachte ein paar Kochrezepte zur Kenntnis. Die zu empfehlenden Gerichte feien: Haferflocken mit Pilaumen, Haferflocken mit Birnen oder Aepfeln, Kartoffelbrei mit Aepfeln. Diese Rezepte mögen wohl angebracht fein, wo die Frau mit den Kindern allein zu Hause ist. Einem Mann aber, welcher schwer arbeiten mutz, kann dieses Essen nicht vorgesetzt werden. Erstens wird der Mann davon nicht satt, zweitens hält das Essen nicht vor, sodaß der Mann, welcher schwer arbeitet, bis zur Kaffeepause hungern müßte, sodaß der Gesundheitszustand darunter leiden würde._
Tic Preissteigerung des Leders und die dadurch bedingte Geschäftslage. Mit dieser Frage beschäftigte sich am Montag eine Versammlung der Berliner Schuhmacherinnung. In der sehr regen Diskussion traten sämtliche Redner für eine Erhöhung de» bisherigen Tarifs «in. Der Obermeister erklärte, daß eine einheitliche Preiserhöhung in Berlin nicht angängig wäre, es müsse vielmehr die Stadtgegend bezw. die Kundschaft berücksichtigt werden. Die Versammlung nahm dann zwei Resolutionen an. Die erste ist an da? Publikum gerichtet und laufet: „Die Schuhmacherinnung zu Berlin beschließt: Der von der Gchuhmacherinnung aufgestellte Mindesttarif vom April ISIS kann infolge der«normen Preissteigerung deZ Leders, die teilweise 200 bis SR) Proz. beträgt, nicht mehr ausrecht erhalten werden. Die Gchuhmacherinnung sieht sich daher gezwungen, bekanntzugeben, daß die Preise für alle Schuhmacherarbeiten, und zwar sowohl bei Neu» fertigung wie hei Reparaturen, erhöht werden müssen, da dem Schuh - wacher das Material höher zu stehen kommt." An das Reichsamt des Innern soll folgende Eingabe gerichtet werden:.Da bislang keine Maßnahmen getroffen worden sind, die geeignet find, der unfiniligen Preistreiberei in Leder zu steuern, be- schließt die Schuhmacherinnung zu Berlin in ihrer Sitzung am 11. Januar, dem Reichsamt des Innern die Bitte zu unterbreiten, dem Ersuchen de» Verbandes der deutschen Schuh» und Schäfte» fabrikanteu vo» A. Dezemb« Folg« zu gebe« und»in« Konferenz
einzuberufen zur Regelung der Lederversorgung für den Bedarf der Zivilbevölkerung. Tausende von Existenzen im Schuhmachergewerbe leiden ebenso wie die Konsumenten unter der Verteuerung des Leder? zugunsten einer kleinen Zahl von Leuten, die sich nicht scheuen, diese ernste Zeit auszunutzen, sich zu bereickern. Die Schuhmachsrinnung zu Berlin und der Vorstand des Verbandes Bund deutscher Schuh- machsrinnungen werden gern erbötig sein, Sachverständige für eine solche Konferenz zu benennen."
Kartoffelverkauf der Ttadt Berlin . Der Verkauf der Kartoffeln, die der Magistrat seinerzeit in großen Mengen aufgekauft hat, setzte gestern früh flott ein und hat sich in den einzelnen Verkaufshallen glatt abgewickelt. Mehrfach war das für eine Markhalle bestimmte Quantum nicht voll für den Vormittag geliefert worden. So hatte die Zentralmarkthalle statt ÄXl Zentner einstweilen nur die Hälfte erhalten, die dann gegen Mittag bereits verkaust war. Hier ist ein Stadtbahnbogcn als Verkaufshalle eingerichtet. An sechs Tafeln besorgen Frauen den Verkauf, während ein städtischer Beamter die Aussicht führt. Die Kartoffeln wurden meistens zu je zehn Pfund für 35 Pf. verlangt. Fünf Pfund wurden seltener gefordert. Daneben fand die Ware auch vielfach zentnerweise Absatz. In den anderen Markthallen fanden die Kartoffeln ebenfalls rasche Abnahme. Die Kartoffelhändler sahen sich vielfach veranlaßt, mit ihren Preisen herunterzugehen, um der Stadt Konkurrenz zu machen._
Tauerwaren. Zu dem der Presse übermiueüen Rat an die Bevölkerung, jetzt schon einen Vorrat an Speck und Dauerware einzukaufen. hat der AUmeister der Fleiichennirnng Herr Burg, sich nicht zu» stimmend äußern können. Em solches Verfahren wäre, wie Herr Burq ausführt, ebenso verkehrt, wie es beim Kriegsbeginn die un- verständigen Masseneinkäufe an Mehl und Hülsenfrüchten waren. Die kleineren Berliner Wohnungen seien gar nicht darauf eingerichtet, in ihnen solche Dauerware aufzubewahren. Bei so ungeeigneter Auf» bewahruug müsse die beste Dauerware unrettbar verderben, Die Befolgung des erwähnten Ratschlage» könnte also zur Vernich- tung und Vergeudung werlvoller Nahrungsmittel führen, ganz abge- sehen von den großen Preiserhöhungen, die die natürliche Folge der Mafseueinkäufe sein würden. Tatsäcvlich würde auch die Anlegung eiiies Vorrat» von Tauerware jetzt schon sehr schwierig sein, denn die Vorräte an Speck und anderen Waren seien bei den Fleischern vorläufig geräumt._
Bevölkerungszunahme in Berlin . Auf den Rückgang der Bevölkerungszahl Berlins , der infolge des Kriegsausbruches und der Heeres einberufung sich im August und auch iroch im September und im Oktober zeigte, ist im November wieder eine Zunahme gefolgt. DaS vom Berliner Statistischen Amt jetzt veröffentlichte Ergebnis der Fortschreibung der BevölkeruiigS- zahl bis Anfang Dezember 1314 ist 310307 männliche, 1073 243 weibliche, zusammen 1 330 1S6 Personen, gegenüber 1 373 383 Per- sonen für Anfang November. Somit hätte der November einen Zuwachs von 10228 gebracht, nachdem August, September, Oktober mit Rückgängen um 42 722, 17 201, 13 446, zusammen 73363, abgeschlossen halten. Freilich weist das Statistische Anit erneut auf die vielen bei der Heereseinberufung unterbleibenden Abmeldungen hin und ninlmt an, daß wegen dieser Fehlerquelle die berechnete Bevölkerungszahl, wie sie oben angegeben ist, über die tatsächliche um Zehnlausende hinausgeht. Bon dem auf 10 228 Personen berechneten Zuwachs des November 1314 entfallen auf da§ männliche Geschlecht 1984, auf das weibliche aber 8238, und es lieferte der Geburtenüberschuß beim männlichen Geschlecht 311, beim weiblichen 26ö, der Ueberschuß aus Zuzügen beim männlichen Ge- schlecht 1673, beim weiblichen aber 7374, Der November brachte auch in 1313 einen beträchtlichen Bevölkerungszuwachs und übertraf darin weil alle anderen Monate des Jahres, aber damals stellte sich für November die Zunahme doch nur auf 6167 Personen, und zwar 2736 männliche und 3431 weibliche, wovon der ZuzugSüberschliß S348 Personen, und zwar 2332 männliche und 3016 weibliche lieferte. Im Siovember 1314 fällt bei den grauen der sehr viel stärkere Ueberschuß aus Zuzügen auf. dem die diesmal so bedeutende Mehrung der weiblichen Bevölkerung zu danken ist.
GchriststeHer Scbaldt im Jrrenhause. Unter Bezugnahme auf Z 11 deS Preßge'etzes ersucht unS der Landrat des Kreises Teltow zu der in der Beilage des„Vorwärts" vom 9. Januar enthaltenen Mitteilung mit der Ueberschrift„Schrift- steller Sebaldt im Jrrenhause" um Aufnahme folgender Be- richtigung: Es ist nicht zutreffend, daß Landrat v. Achenbach Strafantrag wegen Beleidigung gestellt hat. Richtig ist vielmehr, daß gegen Sebaldt ein Verfahren wegen versuchter Erpressung gegenüber dem Landrat v. Achenbach schwebt. Zur Verfolgung dieses Deliktes bedarf es eines Strafantrags nicht! _ v. Achenbach. Gemischte Klassen haben sich in den G e in e i n d e f ch u l e n Berlins immer noch erhalten. Als gemischt bezeichnet man die- jenigen Klassen, in denen Knaben und Mädchen gemeinschaftlich unterrichtet werden. Absehen wollen wir von dem besonderen Unter» richt in Vorklassen, in Hilfsschulen und Nebenklassen, in Klassen ffir Schwerhörige. Für alle diese Klassen, jetzt im ganzen 213, ist Mischung von Knaben und Mädchen durchgeführt worden, weil sonst die Klaffenbesetzung zu gering bliebe. Aber auch mehrere normale Gemeindeschülen haben noch Klassen, in denen Knaben und Mädchen beieinander sitzen. Auch hier erklärt sich die Maß- regel der Geschlechtermischung daraus, daß bei Geschlechtertreunung manche Klassen„nicht voll genug" würden. Wir finden diesen Notbehelf(nur als solchen hat in Berlin die Gemeindeschulverwal- tung die Geschlechtermischung beibehalten) besonders häufig in ka- tholifchen Gemeindeschülen. In dem laufenden Winterhalbjahr zählen wir unter den 5089 Klassen der 310 normalen Gemeinde- schulen 121 gemischte Klassen, Sie verteilen sich auf 29 Schulen, wovon 13 katholisch sind. In den meisten dieser Schulen sind nur einzelne Klassen gemischt, vornehmlich die untersten. Für einige Schulen aber Hot man die Mischung in beinahe allen Klassen durch- führen müssen. Ein paar Schulen haben Geschlechtermischung bis in die obersten Klassen hinauf. Sie reicht jetzt z. B. bis zur zweiten Klaffe in der 130. Schule(Niederwallstrahe), bis zur ersten Klaffe in der katholischen 16. Schule(Mohrcnstratze) und in der katholischen 88. Schule(Frankfurter Allee ), hi» zur Oberklasse in der katholischen 86. Schule(Gartenstraßs) und in der katholischen 164. Schule(Derfflingerstraße). An den 121 gemischten Klassen normaler Gemeindeschulen sind beteiligt 84 siebente Klaffen. 28 sechste, 17 fünfte. IS vierte, 13 dritte. 3 zweite, 3 erste, 2 Oberklaffen. Für den Unterricht entstehen in den obersten Klaffen gewisse Schwierigkeiten, weil hier die Lehrpläne für Mädchen mit denen für Knaben nicht mehr ganz übereinstimmen. In der Erziehung wird der gemeinschaftliche Unterricht weder den Knaben noch den Mädchen Nachteil bringen. 827 500 Mark i» Gold find nach dem„Xeltower Kreisblatt" bei der Sparkaff« des Kreise» Teltow in den Tagen vom 4. bis
S. Januar eingezahlt worden. DaS ist der höchste Goldzufluß im Laufe einer Woche, der bei der Teltower Kreissparkasse seither er» reicht wurde.__ Ter Arbeiter-Notiz-Kalender im Zselde. Vom Wahlverein Charloltenburg ist vor einiger Zeil den Funk- tionären, die im Felde stehen. derArbeiter-Notiz-Kalender als Liebesgabe überiandt worden und wie aus den Antworlen, von denen einige hier folgen mögen, hervorgeht, war der Gedanke ein sehr glücklicher. „Erhalte soeben den Arbeiter-Kalender, von allen Liebesgaben mit die beste!" „Der Arbeiter-Noliz-Kalender macht mir große Freude." „Ter Kalender ist schön zusammengesetzt und sür mich hier sehr wertvoll." Da der Inhalt des Arbeiter-Notiz-Kalenders auch wirklich so vusgestaltet ist, daß er unseren Truppen im Felde gute Dienste leistet, sollten alle Genossen, die ihren Arbeitsbrüdern Liebesgaben mS Feld sende», den Arbetter-Notiz-Kalsnder nicht vergessen. Auch alle, die einen Angehörigen im Felde haben, denen eS möglich ist, die kleine GeldauSgabe zu erichwingen, werden durch die lieber» sendung des so beliebten Taschenbuches viel Freude hervorrufen. Der Arbeiter- Notiz-Kalender kann für 50 Pf. durch alle ZeitungSsrausn und Sveditionsn bezogen werden. Gegen Ein« sendung des Betrages und Angabe der Adresse übernimm! auch die Buchhandlung Vorwärts, Li»den st r. 3, gern selbst den Versand.
In der Straßenbahn gestorben ist am Montagabend ein Herr August Hirsemann, der einen Wagen der Linie 68 benutzt hotte. An der Ecke der Franlfurter Allee und der Proskauer Straße wurde er plötzlich von einer Ohnmacht befallen und starb nach wenigen Minuten. Aus der nächsten Unfallstation wurde festgestellt, daß H. einem Herz- schlage erlegen war. Straßenunsällr. Beim Abspringen von einem fabrenden Straßen- bahnwage'n ist am Montag Frau Elisabeth Schwester schwer ver- unglückl. Frau Sch, hatte am Nachmittag einen Straßenbahnwagen der Linie E b-nntzt und verließ an der Ecke der Haupt- und Eise- nach« Straße den Hinlerperron während der Fahrt. Sie kam zu Fall und schlug mit dem Kopf so heftig auf das Straßenpflaster aut. daß sie eine Gehirnerschütterung erlitt. Die Verunglückte fand im Schöneberger städtischen Krantenbause Aufnahme, Ein Unfall, bei welchem der frühere deutsche Generalkonsul in Java» Dr. Krien schwer verletzt wurde, ereignete sich am gestrigen DienSIagnachmiitag am Potsdamer Platz , Der etwa 60jährige Herr wollte den Fahrdamm des Potsdamer Platzes überschreiten, um zum Potsdamer Bahnhof zu gelangen. Er wurde dabei von den Pferden eines herannahenden A> beilsfuhrwerkes zu Boden gestoßen. Dr. K. blieb bewußtlos liegen und wurde von einem Schutzmann nach der in der Eichhornstraße belegenen Unfallstalion gebracht, wo der Arzt einen schweren Schädelbruch konstatierte. Bon dort wurde General» koninl K. nach einer Privalklinik in der Königgräger Straße über- geführt. Ein weiterer Uniall ereignete sich am Dienstagvormittag in Charlottenburg am Wilhelmplatz, Hier wollte ein Fräulein Gutsch den Hinterperron eines St! aßenbahnwagens der Linie? während der Fahrt besteigen, kam dabei zu Fäll und erlitt eine Gehirn- erschütterung. Die Verletzte wurde nach dem Urban-Krankenhause geschafft. Ein wertvolles Gespann wurde Montagmiitag von Fuhrwerks- diebcn vor dem Grundstück Walterstr, 16 zu Neukölln von der Straße weggestohlen. Es handelt sich um eine Schimmelstute und einen braunen Wallach, zwei teure Tiere, die vor einen Planwagen ge- spannt waren. Dieser trägt den Namen des Besitzers: C. Bclgcr, Notzis. Voikskonzert des Philharmouische» Orchesters. TaS nächste Konzert de« Orchesters findet am 22. Januar, abends 8 Uhr, in den Konkordia-Festsälen, Andreassir. 64. statt. Billett« zum Preise von 30 Pf, sind hierzu bei der Gewerk'chaftSkommlssion, Sngeluser IS I, Zimmer 13. zu haben, ebenso im Zigarrenladen bei Horich, Engel- ufer 1ö. Der Verkauf in der Gewerkschastskommission findet vor- mittags von 9—12 Uhr und nachmittags von 4—7 Uhr, außer Sonnabendnachmittags, statt. Erschossen ha: sich im Jagen 138 der Potsdamer Forst der Kauf- mann, Hugo ftrey aus der Sebasiianstraße zu Berlin . Verloren. Sonnabend, den 2. Januar, ging auf dem Bahnhof Alexandervlatz ein Portemonnaie mit annähernd 60 M. und Legitimationen verloren. Da es sich um das monatliche Kostgeld und die Wohnungsmiete einer alleinstehenden Frau handelt, so wird der Finder ersucht, dasselbe abzugeben bei Raschck, Simon-Dach- Straße 16. DienStag, den 5. d. MtS., ist einer Krisgerfrau auf dem Wege von der Köpenicker Straße nach Dolzigsr Straße ein Paket un- fertiger Teile von Tuchfchuhsn verloren gegangen. Die Frau muß den Verlust von zirka 40 Mark ersetzen, schon am letzten Sonnabend ist ihr der ganze Wochenverdienst einbehalten worden. Nachrichten über den Verbleib der Teile sind an Frau Follert, Berlin 0, Dolziger Str. 26, part., zu richten.
Mus öer Partei. Sozialdemokratische Bürgermeister. Die bayerische Regierung hat die in der Pfalz gewählten sozial- demokratischen Bürgermeister und Adjunkten(zweite Bürgermeister) bestätigt. Für die Bestätigung kommen in Betracht: Als Bürger- meister Genosse H o r l a ch e r in Rheingönheim und Genosse Neu in Lambrecht, Als erste Adjunkten die Genossen Binder- Ludwigs« Hafen, H o f f nr a n n- Kaiierslautern. Ullrich- Rheingönheim, Heinrich B l ü m b o t t- Oppau und S t u r m- Neuhofen. AIS zweite Adjunkten die Genoffen W e y l a ii d- Frankenthal, Graf- Speyer, Sch li ck- Lambsheim- Maxdorf, Siegm. W e i ß- Grünstadt, R. Eh- r i n g e r- Mutterstadt und Konr. Kratz« EImstein-Jggelbach.
Internationales Jahrbuch für Politik und Arbeiterbewegung. Die Buchhandlung Vorwärts bittet uns. mitzuteilen, daß die Hefte 3 und 4 de? Jahrgangs 1914 vom Internationalen Jahrbuch zusammen als Sonderheft, betitelt„Der Weltkrieg". erscheinen. Den Abonnenten gebt das Heft im Rahmen des Abonne» mentS zu. Einzelbezieher können es zum Preise von 5 M, erhalten. Bestellungen nehmen jetzt schon alle Buchhandlungen entgegen.
Gewerkschaftliches. der Krieg unü Sie Gewerkschaften. Tie letzte Nummer des„Correspondenzblatt" der General» kommission bringt abermals eine zusammenfassende Arbeit über die Einwirkungen ees Kriegszustandes auf die Gewerk- schaften. Leider kann jede solche Zusammenstellung nur lückenhaft sein, weil die Statistik der Arbeiterorganlsationen unter dem Drucke der Kriegsfolgen vielfach nicht in der wünschenswerten Weise durchgeführt werden konnte. Von den sieben über 100 000 Mitglieder zählenden Qr» ganisationen sind es nur die Verbände der Metallarbeiter. Fabrikarbeiter und Holzarbeiter, die seit Anfang des Krieges allwöchentlich Erhebungen veranstaltet und deren Ergebnisse im Verbandsorgan veröffentlicht baben. Beim Metallarbeiter- verband erstreckt sich die erste Erhebung auf zwei Wochen.