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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 53.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

62. Sigung vom 28. Februar 1894, 2 Uhr. Am Bundesrathstische: v. Bötticher, v. Marschall, Bronsart von Schellendorff , von Haag. Graf Hohenthal, v. Walter.

Eine Reihe von Petitionen wird als zur Berathung im Plenum nicht geeignet erklärt; die Betenten werden davon in Kenntniß gesetzt.

verhandeln.

bauten.

Nachdem Referent Abg. Gröber den Antrag der Kommission empfohlen, wird derselbe troh nochmaliger Befürwortung der Forderung durch den Generallieutenant Frhrn. v. Fund gegen drei Stimmen angenommen.

zum

Bei der Forderung der ersten Baurate von 300 000 m. für eine Kavalleriefaserne in Karlsruhe bemerkt Kriegsminister General Bronsart von Schellendorff: Wir find bei Aufstellung des Etats mit der größten Sparsamkeit vor­gangen, wir sind auch nicht von einer Bauwuth besessen, wie man sie bei Bautechnikern findet, wir wollen nur unsere Leute beffer unterbringen, unser werthvolles Material.

Sonntag, den 4. März 1894.

Damit ist das Extraordinarium des Militäretats erledigt. Das Haus geht zurück auf das Ordinarium. Zunächst steht zur Debatte das Kapitel Militär- Justiz wesen.

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11. Jahrg.

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menschlichsten Mißhandlungen von Soldaten durch ihre Vor­gefeßten in der letzten Zeit vorgekommen. Ehe ich darauf näher ein­gehe, nehme ich keinen Anstond, meine vorjährige Mittheilung über den Tod eines Soldaten in Frankfurt a. D. infolge der Mit verhandelt wird zugleich die von der Kommission vor- Mißhandlung des Hauptmanns Brei hiermit öffentlich und aus geschlagene Resolution: Die verbündeten Regierungen wiederholt drücklich richtig zu stellen. Die Untersuchung hat ergeben, daß zu ersuchen, nach dem Vorgang der Veröffentlichungen über die der betreffende Offizierbursche nicht infolge von Mißhandlungen allgemeine Kriminalstatistik auch die Veröffentlichung einer gestorben ist. Ich bedaure selbst aufrichtig, myſtifizirt worden Statistik über die von den Militärgerichten abgeurtheilten Straf- zu sein. Im Manuskript meiner vorjährigen Rede ist durch ein sachen zu veranlassen. Korrekturversehen ein Satz im Zusammenhang mit dem Fall Auf Antrag des Abg. Gröber beschließt das Haus das die bei der Zivil- Strafprozeßordnung geplanten Aenderungen auf dem Irrthum veranlaßt hat, als sei mir der Fall von Personen Abg. v. Marquardsen( natl.): Besonders erfreulich sei, daß selbst stehen geblieben, der den Kriegsminister v. Kaltenborn zu Extraordinarium vor, dem Rest des Ordinariums zu die Reform mit einwirken würden. mitgetheilt worden, die an dem betreffenden Fall direkt betheiligt Jm Extraordinarium sind durch die Budgetkommission von Abg. Gröber( 3): Die Verzögerung des Beschlusses scheine gewesen seien. Jener Satz bezog sich aber nicht auf das Vorher­dem anschlagsmäßigen Betrage von 110, 853, 799 M. im ausschließlich darin begründet zu sein, daß man sich nicht dazu gehende, sondern auf das Nachfolgende und der Vorwurf Ganzen 8 385 300 M. durch Streichung oder Herabminderung fahrens einzugehen. Dieses große Prinzip müsse zum Durchbruch Vorsichtsmaßregeln hintangesetzt habe, ist also unbegründet. verstehen könne, auf daß Prinzip der Deffentlichkeit des Ver- des Generals v. Kaltenborn, daß ich die einfachsten von 27 verschiedenen Positionen abgesetzt worden. Abg. v. Podbielsky( df.) erklärt, bei günstiger Gestaltung kommen, die kleinen Uebelſtände, die möglicherweise daraus ent- Aus dem Westfälischen Regiment v. Steinmek, garnisonirt in der Reichsfinanzen die Forderungen der Heeresverwaltung entspringen fönnten, dürften nicht ausschlaggebend sein. Derselben Krotoschin , schreibt ein Rekrut an seine Eltern, er liege frank im gegenkommen zu wollen. Auffassung entspringe der Kommissionsbeschluß hinsichtlich der Lazareth , der Unteroffizier habe ihn so gegen die Kniescheibe ge­Abg. Richter: Wir hätten unsererseits gern gesehen, daß Kriminalstatistik. schlagen, daß er liegen geblieben fei; die Unteroffiziere schlügen die Streichungen am Militäretat noch größere Ausdehnung er­Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf : So lange ein und schindeten die Rekruten so, daß die Leute auf der Straße fahren hätten, namentlich bei gewissen Kirchen- und Kasernen Gesezentwurf sich in den Vorſtadien der Bearbeitung befindet, darüber schimpften. Was könne ihn weiter erlösen als der liebe darf ich für meine Person darüber nicht sprechen. Sollte ich Gott es war also fein Sozialdemokrat( Lachen rechts) Darauf wird ohne weitere Debatte eine Reihe von Titeln aber die Ehre haben, Ihnen eine Militär- Strafprozeß- Ordnung er habe sich erschießen wollen. In Magdeburg im 66. Infanterie­ses Extra- Ordinariums bewilligt, entsprechend dem Kommissions- vorzulegen, so lege ich Ihnen nur eine solche vor, welche unter regiement 12. Kompagnie ist der Rekrut Wilhelm Kurz mit dem antrage werden gestrichen die erste Rate von 39 500 M. für fann im Kriege, im Frieden und in allen andern Verhältnissen, Sergeant habe ihn mit dem Kolben so vor die Brust gestoßen, daß allen Umständen verbirgt, daß die Disziplin gewahrt werden Tode abgegangen, nachdem er seiner Mutter erzählt hatte, der den Neubau von Maschinengebäuden in Langfuhr , 70 000 m. für den Neubau eines Dienst- und Dienstwohnungs- Gebäudes die uns noch widerfahren können. Alles andere sind für mich er zwei Stunden liegen blieb, weil er sich geweigert hatte, für den Kommandanten auf dem Truppen- Uebungsplatz bei Nebensachen.( Beifall rechts.) dem Sergeant seine Löhnung und Bier zu geben. Er hatte ry 3, 104 900 M. für ein Stabs- und Kommandanturgebäude in Abg. Lenzmann( Fr. Vp.): Diese Erklärung ist doch eine Athembeschwerden, spuckte Blut und starb. Ob eine Verfolgung Tilsit. Die erste Baurate von 40 000 m. für eine Kaserne Abschwächung der gestrigen. Wir wollen in der neuen Strafe des Sergeanten eingetreten ist, weiß ich nicht; ich nehme an, daß für eine reitende Feldartillerie in Brandenburg a./. hat prozeß- Ordnung Gerechtigkeit, absolute Gerechtigkeit; diese muß es geschehen ist. Bei der vierten Batterie des Artillerieregiments sie Kommission ebenfalls gestrichen. das höchste Prinzip des Reformwerts sein. An die Stelle des in Hagenau schlug im März 1893 der Sergeant Schäfer den Kommissar Oberst Erfling bittet dringend um Bewilli- geheimen Verfahrens muß das öffentliche treten. Wir wollen Rekruten Hoppe so über den Arm, daß dieser den Arm nicht gung der Forderung. Die Verhältnisse im alten Raferne- Die Kontrolle des gesammten Volkes auch bei der militärischen mehr hoch nehmen konnte. Er wollte Meldung machen, da fielen ment feien so jämmerliche, daß Erkrankungen unter Strafrechtspflege nicht entbehren. Das hebt die Möglichkeit beim Stalldienst zwei Unteroffiziere über ihn her, legten ihm oen Mannschaften in großem Umfange eintreten, daß die der Ausschließung der Deffentlichkeit im gegebenen Falle ja nicht ein Trense um den Hals und hingen ihn auf, bis er ganz blau Abtheilung an den Schießübungen und an den großen auf. Dringend nothwendig ist ja auch die Mündlichkeit des murde; dann nahmen sie ihn herunter und prügelten ihn durch. Herbstmanövern theilzunehmen verhindert war. Die Heeres- Verfahrens; das jetzige Berfahren ist ein Berrbild eines wirk- Die Unteroffiziere wurden zwar bestraft, aber in einer so milden verstärkung mache die Erbauung der neuen Rasernen zur unbe- lichen Gerichtsverfahrens, da der Angeklagte überhaupt bei der Weise, wie sie in Widerspruch mit Bestrafungen der Gemeinen besteht, oingten Nothwendigkeit. Verhandlung garnicht zugegen ist und erst nach langer Zeit von welche den geringsten persönlichen Angriff auf einen Vorgesetzten dem Urtheile erjährt. Wichtiger als Deffentlichkeit und Münd- machen. Die höchsten Vorgesetzten treten ja mit aller Energie lichkeit der Verhandlungen ist die strenge Begrenzung der fach dagegen auf, aber es nüht doch nichts. Am letzten Todten­lichen und persönlichen Kompetenz der Militärgerichtsbarkeit. Sonntag- Nachmittag ließ ein Sergeant der 9. Kompagnie des Dringend reformbedürftig sind auch die Vorschriften über das Infanterie- Regiments Nr. 34 die Stubenmannschaft 1/4 Stunde Gestrichen wird ferner die erste Baurate von 200 000 m. Beschwerderecht des Soldaten in diesem Zusammenhange. lang in der Kniebeuge stehen; als er am Abend am Todten­, ür den Ausbau der Brückenkopftaferne in Torgau . Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf : Die Gerechtigkeit Sonntag fo betrunken in die Kaserne fam, daß er nicht stehen Auch die erste Baurate von 200 000 m. für eine Kaserne des alten Verfahrens kann nicht bemängelt werden; es hat seine fonnte, ließ er die Mannschaft zuerst die Beine zum Bett hinaus­für die Bedienungsmannschaften einer fahrenden Abtheilung Probe bestanden. Schwerfällig ist es ebenfalls, aber die Ge- strecken, dann sich vor dem Bette aufstellen, dann unters Bett Feldartillerie in Glogau wird trok längerer Befürwortung wissenhaftigkeit unserer Auditeure und Gerichtsherren ist nicht triechen, und einer mußte singen: Gott segne meine Studienjahre, durch den Oberst Erfling gemäß dem Kommissionsvorschlag anzutasten; das Beschwerderecht wird von dem König geregelt aus mir wird nichts, halleluja. Amen! Dann mußte er estrichen, ebenso ohne Debatte die erste Rate von und bleibt nach wie vor ein unanfechtbares Hoheitsrecht der den Schwur leisten: Ich schwöre zu Gott dem Allmächtigen, 10 000 Mart für den Entwurf Neubau einer Krone; wollen Sie darüber etwas beschließen, so protestire ich daß mir fünf Finger abfallen sollen, wenn ich wieder. evangelischen Garnisonkirche Garnisonkirche in Breslau , die erste gegen diesen Eingriff in die Rechte der Krone. besoffen bin. Dann mußte die Mannschaft wieder antreten und Baurate von 200 000 Mart für eine Artillerietaserne Abg. Bebel( Soz.): Der Kriegsminister hat gestern nichts sich gegenseitig ohrfeigen, dann in's Bett legen und schnarchen, in Schweidnih, weiter erste Raten für ein Dienstgebäude anderes erklärt, was früher schon von seinen Borgängern er- daß ihnen der Hals weh that. Von dem weiteren Fortgang der nebst Kaserne für das Bezirkskommando in Hamburg lärt worden ist, daß nämlich ein neuer Entwurf ausgearbeitet Sache ist mir nichts bekannt. In Goldap wurde ein Soldat so 5000 M., für eine Kaserne und Garnisonverwaltungs- Dienst wird. Wenn es noch irgend einem Zweifel unterliegen konnte, zugerichtet, daß er in's Lazareth fam, er mußte zweihundert Mal gebäude in Celle 8000 m. welcher Art dieser Entwurf sein wird, so wird die heutige, ganz das Gewehr strecken und bekam Schläge mit der Säbelkoppel gegen seine sonstige urbane Weise abgegebene sehr schneidige Er- und zwar mit der Schnallenseite. Anfangs Dezember v. J. ging flärung nicht mehr den geringsten Zweifel darüber lassen. Vor die Notiz durch die Berliner Presse, daß ein Soldat eines Garde­einiger Zeit hat im bayerischen Landtag auf grund der Inter - regiments zu Fuß sich aus Heimweh den Leib aufgeschlitzt habe. Die pellation meines Parteifreundes von Volmar der Kriegsminister Sache soll anders sein, ich habe zwar keinen Beweis dafür, aber da fich von Asch erklärt, daß 1890 und 91 zwei neue Entwürfe aus eine genaue Untersuchung empfiehlt, will ich sagen, was mir mitgetheilt gearbeitet waren, die aber keine Zustimmung gefunden hätten, ist. Danach sollte ein Rekrut eine Stange hinauftlettern, konnte aber weil Bayern von seinem bewährten System nicht abgehen wollte. den gestellten Anforderungen nicht genügen, da hielt ihm der Wenn der Reichstag an dem mehrfach durch Resolutionen fund Feldwebel den Tegen unter den Rückentheil, aber anstatt daß gethanen Standpunkt festhalten will, so werden noch viele Jahre der Mann durch dieses eigenthümliche Anreizungsmittel an­vergehen, ehe das Teutsche Reich zu einer ordentlichen Prozeß gespornt wurde, höher zu klettern, verließen ihn die Kräfte, er Zur Erwerbung eines Truppenübungsplates für das VIII. ordnung kommen wird. Was die Majorität des Reichstags verlangt, rutschte zurück, der Degen ging ihm in den Rücken und zum Armeekorps find 2 900 000 m. ausgeworfen, von welcher Summe darüber ist man seitens der Militärverwaltung nicht im Zweifel. Unterleib wieder heraus. Kurz darauf starb er. In Gnefen 2 350 000 m. fchon bewilligt sind und jetzt weitere 450 000 M. Die Vorfälle, die sich zugetragen haben und die trotz aller Gesetzte sich ein erfälteter Soldat an den Ofen, der Unteroffizier gefordert werden. heimnißkrämerei immer und immer wieder in die Deffentlichkeit stürzte ihm mit den Worten:" Was hat der Kerl hinter den Abg. Prinz von Arenberg( 3.) bringt zur Sprache, daß bringen, müssen immer mehr die öffentliche Meinung in Auf- Ofen zu suchen!" einen Eimer talten Wassers über den Kopf. die Anlegung dieses Uebungsplages in der Nähe der belgischen regung setzen. Um die Nothwendigkeit der Aenderung der Straf- Mit den raffinirtesten Mitteln wird den Soldaten die Sonntags= Grenze in dem Nachbarlande allerlei Befürchtungen erregt hat; prozeßordnung nachzuweisen, halte ich es für erforderlich Bei- ruhe genommen. In einer hessischen Garnison mußte sich eine Mann, man spreche von einem befestigten Lager und von allerlei strate- spiele zu geben. Ich erinnere nur an zwei Fälle, an den Fall schaft am Sonntag Nachmittag ins Bett legen, wieder aufstehen, gischen Nebenzwecken, die damit verfolgt würden. Der Minister Gradnauer und Kirchhoff. Ersterer, der Redakteur der sozial die Betten wieder machen, sich schnell waschen und anziehen, möge in dieser Beziehung eine beruhigende Erklärung abgeben. demokratischen Sächsischen Arbeiter- Beitung" hatte im Briefkasten dann auf Kommando Stiefel schmieren und bei glühendem Ofen. Kriegsminister Bronsart von Schellendorff : Der Platz die Notiz gebracht: Der Dr. Gradnauer habe, als er seine Reserve- nach Zählen eins, zwei eins, zwei die Stiefel wichsen und hat weiter feinen Zweck, als alle unfere sonstigen Korpsübungsübung gemacht hatte, dafür Sorge getragen, daß die sozialdemo- putzen. Ich habe nie in meinem Leben so geschwißt," schreibt pläge; es wird da nichts von einem befestigten Lager errichtet. fratischen Anschauungen auch in die Armee Eingang fänden. einer der Betheiligten. Schließlich mußten die Leute den ganzen Diejenigen, die solche Befürchtungen geäußert haben, sind Stra- Eine, wie ich zugebe, ungeschickte Aeußerung( Sehr Sonntag Nachmittag nähen, ohne ein Wort sprechen zu dürfen. tegen dritter oder vierter Güte.( Heiterkeit.) richtig! rechts), welche ihn ins Gefängniß brachte. Kein Selbstmorde aus Angst vor Strafe kommen allerdings vor, aber Der Titel wird bewilligt. Rechtsanwalt, fein Angehöriger hatte Zutritt zu ihm. meist sind so große Mißhandlungen vorhergegangen, daß der Gestrichen werden ferner 100 000 M. zur Anstellung eines Und was war das Endresultat? Nach einer langen Soldat sich aus Berzweiflung das Leben nimmt. Der Post- Unter­Versuches auf einem Remontendepot die Remonten erst im Herbst Untersuchungshaft wurde er freigelassen, weil ihm nicht Beamte Schröder, Pflegefohn von Leuten, hier in Berlin , an die Truppen auszugeben. An der Forderung von 12 000 M. zur das allergeringste nachgewiesen werden konnte. In dem Körnerstr. 15, tödtete sich durch einen Schuß in die Schläfe. Herstellung einer Bligableiteranlage bei dem Kadettenhaus in Karls- bekannten Fall Kirchhoff handelte es sich um einen Mordver- Vorher schrieb er an seine Pflege Eltern, daß er schwer ruhe werden 2200 M., an der Forderung von 193 000 m. zu Ergän- such.( Sehr richtig! links.) In einer Gerichtsverhandlung gegen mißhandelt sei. Allerdings hatte er, der schon einmal Gefängniß­zungs- und Umbauten bei dem Kadettenhaus in Plo en 151 000 m. einen Schneidergesellen, wo es sich um dasselbe handelte, machte strafe hatte, Angst vor einer neuen Gefängnißstrafe. Die fort abgefegt. Abgelehnt werden 15 000 m. erste Rate für der Staatsanwalt Ausführungen, die vollständig zugetroffen gefeßten schweren Mißhandlungen tragen dazu bei, daß ein Theil den Neubau der Kriegsschule in Potsdam , 37 000 M. zum hätten auf die That jenes Generals. Kein Mensch hat dann er- der Leute sich das Leben nimmt. In einer Broschüre will die Bau eines Ererzierhauses für die Unteroffizierschule in Botsfahren, was das Militärgericht entschieden hat, bis mit einem Militärverwaltung nachweisen, daß die Behauptung, die un­dam, 100 000 M. zu Erweiterungsbauten bei dem Militär- Mal in der Presse die Notiz erscheint, daß der General mit gewöhnlich große Zahl von Selbstmorden sei wesentlich auf die Knaben Erziehungsinstitut zu Annaberg. -sage und schreibe 9 Monate Festung bestraft, aber bereits Behandlung der Vorgesetzten zurückzuführen, unrichtig sei und Für das Generalfommando in Met soll ein neues Dienst, nach 14 Tagen begnadigt sei. Was würde wohl einem andere Motive dazu vorlagen. Nach dieser Selbstmordstatistik Wohnungs- und Bureaugebäude erbaut werden. Die Kosten Zivilisten, paffirt sein? Der würde soviel Jahre Ge- fommen auf 10 000 Mann in der österreichischen Armee 12,58 find auf 600 000 m. veranschlagt, als erste Rate werden fängniß als der General Monate erhalten haben. Und Selbstmorde, in der deutschen 6,33, in der italienischen 4,7, in 14,000 M. gefordert. jetzt ist derselbe General mit dem rothen Adler der französischen 8,83, der belgischen 2,45, der englischen 2,09; Tie Absetzung der Position von der Tagesordnung wird be orden 2. Klasse dekorirt worden! Ist das Gerechtigkeit? die deutsche Armee steht also an zweiter Stelle, die übrigen bleiben schlossen. Angesichts solcher Zustände hat das Volk die größte Ursache, sehr erheblich dahinter zurück. Der Verfasser sagt, es zeige fich Im außerordentlichen Etat des Extra- Ordinariums sind immer wieder kategorisch eine Aenderung zu fordern. Das hier, daß die germanische Nation weit mehr zum Selbstmorde aber spielt auch unter anderem im preußischen Etat gefordert: zu weiteren Be- Militärstrafprozeß- Verfahren wird aber so lange ein mangel- neigt, als die romanische, wahrscheinlich verschiedene Behandlung eine Rolle dabei, denn schaffungen für artilleristische Zwecke als dritte Rate 28 201 500 m. haftes sein, als nicht das Beschwerderecht von Grund aus die gehört auch den germanischen Völkern. Die Kommission hat davon 2 Millionen abgesetzt. Zur Beschaffung reformirt ist. Allerdings handelt es sich hier um eine Prärogative England von Handwaffen sollen als letzte Rate 3 781 250 M. bewilligt der Krone, aber mit Verlaub Herr Kriegsminister, wir nehmen Der Versuch der Broschüre, zu beweisen, daß die Selbstmorde in werden; abgesetzt sind hiervon 11/2 Millionen. Zur artilleristischen uns dennoch die Freiheit über diese Dinge zu reden, sie in ihrer der Zivilbevölkerung ebenso zahlreich sind, wie in der Armee, ist Ausrüstung neuer Befestigungen, Verbesserung der artilleristischen wahren Gestalt zu zeigen, denn es kommen hier die Söhne unseres nicht gelungen. Wenn es in dieser Statistik heißt, daß nur Ausrüstung der wichtigeren Festungen, sowie zur artilleristischen Volkes in Frage bei Einrichtungen, die wir bezahlen müssen. 1,5 pet. aller Selbstmorde auf unangemessene Behandlung Ausrüstung von Küstenbefestigungen werden als dritte Rate Der Soldat hat nicht nur ein Beschwerderecht, sondern sogar die kommen, so ist das eine ganz falsche Aufstellung. In der Armee 10 104 500 m. gefordert. Die Kommission hat 1800 000 M. Beschwerdepflicht. Unterläßt er die Meldung, so wird er be- wird alles aufgeboten, um die Nubrik" Selbstmord infolge Miß­abgefeßt. straft, ist aber die Meldung ungenau, so wird er auch bestraft, handlung" möglichst gering darzustellen. Auf die Nabrit, Furcht Die Kommissionsbeschlüsse werden ohne Debatte vom Hause und deshalb meldet er am liebsten gar nicht, denn er zieht seinen vor Strafe" treffen unzweifelhaft eine ganze Reihe Fälle ähn= genehmigt. Vorgesezten gegenüber doch den Kürzeren und auch seine Kameraden licher Art wie der Fall Schröder zu, der erst infolge fortgesetter Im Etat für Sachsen sind von der Kommission gezeugen aus demselben Grunde nicht gern gegen ihren Vorgesetzten. Mißhandlungen in einen Geisteszustand gerieth, der ihn Selbst­strichen die zweite Rate von 50 000 M. zum Neubau von Ich besige eine Reihe von Briefen gemißhandelter Soldaten an mord begehen ließ. Aerger und Streit sollen in 12 pet. der Magazinanlagen in Leipzig , die erste Baurate von 50 000 ihre Eltern, worin die Soldaten flehentlich bitten, von ihrer Fälle gegen 2 pet. in der Zivilbevölkerung die Ursache von Mart zum Neubau eines Gebäudes für das Kriegsarchiv zu Mißhandlung ja nichts in die Deffentlichkeit zu bringen. Das Selbstmord beim Militär sein. Das möchte ich auch be Dresden und die erste Baurate von 300 000 M. zum Beschwerderecht muß also mit Garantie umgeben werden, daß es zweifeln. Die Hauptrubrik heißt: Aus unbekannter Ursache", Neubau einer Garnisonkirche in Dresden . ohne Echaden und Nachtheile für die Beschwerdeführer ausgeübt ie enthält 32 pet. der Fälle, bei der Zivilbevölkerung 18 pet. Das Haus beschließt dem Kommissionsvorschlag gemäß die werden kann. Jezt kommt eine sehr große Zahl von Soldaten Ich behaupte, daß sich bei den Militärbehörden viel leichter fest­Streichung der vorstehenden Position und setzt an der Forde- mißhandlungen gar nicht zur Kenntniß der Militärbehörden und stellen läßt, aus welchen Motiven der Mann sich getödtet hat, rung von 2210 000 Mart zur weiteren Beschaffung für also nicht zur Ahudung. Die größte Zahl der Mißhandlungen als bei der Zivilbevölkerung, wegen der strengen Kontrolle, artilleristische Zwecke" 11/2 Millionen ab, desgleichen im und infolge dessen der Selbstmorde kommt erfahrungsmäßig im welcher der Mann unterſtellt ist. Die Zahl von 32 pct. ist viel Nach wie vor sind trotz des aus zu hoch. Hier dürfte der allergrößte Theil der Selbstmorde Württembergischen Gtat 57 700 m. an der entsprechenden ersen Dienstjahre vor. Forderung von 814 000 m. gesprochensten Befehls des obersten Kriegsherrn die un wegen Mißhandlungen unterzubringen sein. Wenn der junge

Die Forderung wird ohne weitere Tebatte abgelehnt, ebenso diejenige einer erfien Rate von 40 000 M. für die Erweiterung der Kavalleriekaserne in Riesenburg.

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