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Montag, den 18. Januar 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplak, Nr. 15190-151 97.
Das Ergebnis der Kämpfe bei Soiffons.
Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers Amtlich. Großes Hauptquartier, den Baris, 17. Januar. ( W. Z. B.) Amtlicher Bericht 17. Januar 1915.( W. T. B.)
von gestern nachmittag 3 Uhr. In Belgien Artikerickämpfe in den Gebieten von Nieuport und Ypern . Zwischen Lys und Somme besetzte der Feind in Notre Dame de Lorette bei Carench einen Teil der Schüßengräben wieder, welche er am 14. Januar verloren hatte. In Blangy bei Arras dauern unsere Fortschritte an. Der kampf. Feind unternahm einen energischen Angriff, welchem eine heftige Bei Blangy( östlich Arras) sprengten wir Beschießung voranging, gegen unsere Stellungen westlich. La Boiffelle. Wir schlugen diesen Angriff ab. Auf der ganzen Front ein großes Fabrikgebäude und machten dabei von der Somme bis zur Maas wird keine Infanterieaktion ge- einige Gefangene.
meldet. In den Abschnitten von Soissons und Reims erzielte unsere Artillerie schäzenswerte Ergebnisse, nämlich die Zerstreuung eines in Sammlung begriffenen Regiments, die Explosion
Von der übrigen Front ist außer Artillerieeiner feindlichen Batterie und die Zerstörung einer Schanzarbeit. kämpfen von wechselnder Heftigkeit und der An den Argonnen ziemlich heftige Artillerieaktion des Feindes Fortsetzung der Sappen- und Minenkämpfe völliger Zusammenbruch eines ziemlich lebhaften, gegen unsere nichts von Bedeutung zu melden.
Schüßengräben bei Flirey gerichteten Angriffes. Infolge unseres Artillericfeuers mußten die Deutschen den Kamm nördlich Glemery räumen. Deftlich Pont- à- Mousson im Vogesenabschnitt Artilleriefampf auf der ganzen Front mit einigem Gewehrfcuer, besonders bei Tête de Faug. Im Oberelsaß ist die Lage unverändert. Baris, 17. Januar. Amtlicher Bericht von gestern 11 Uhr nachts. Nichts Wichtiges gemeldet, außer daß unsere Truppen einen Schüßengraben bei Berthes und ein Gehölz zwei- bis drei= hundert Meter vor unseren Zinien nördlich Beausejour eroberten.
In den Argonnen kleine Fortschritte. Sturm und Regen behinderten fast auf der ganzen Front die Gefechtstätigkeit.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Die Lage ist im allgemeinen unverändert.
„ Echo de meint: Es gibt Leute, melche
jede ſchlechte. Nachricht dazu, benußen, um alarm, au ſchlagen. Bir mußten, an einer Stelle etwas zurüd. Was ist dabei? Vergift
man die vor einigen Tagen verzeichneten Fortschritte? Gerade Die Offenheit, mit der jeder Mißerfolg sofort berichtet wird, muß uns Vertrauen in die uns gemeldeten Erfolge schenken. Aber für die Alarmisten gelten nur schlechte Botschaften. Erfolge sehen sic nicht.
Ein holländisches Urteil über die Kämpfe bei Soissons .
Amsterdam , 17. Januar. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Der militärische Mitarbeiter des Nieuwen Courants" schreibt den Stämpfen in der Champagne eine mehr als gewöhnliche Bedeutung au. Er weist auf die unannehmbare französische Darstellung hin, daß die weggeschwemmten Brüden den Rückzug veranlaßt hätten. Denn wenn über die Aisne keine Verſtärkungen gesandt werden konnten, wie konnten die jenseits der Aisne stehenden Truppen sid) zurückziehen? Auch die französische Behauptung, daß dieser Teilerfolg nicht auf eine Totaloperation rüdwirfen fönne, jei annehmbar. Auch der Teilerfolg
könnte den Durchbruch einleiten und den Rückzug der auseinondergerissenen Flügel erzwingen. Jedenfalls ist die fronzofiche Offenfive nicht nur mißalüdt, sondern habe einen wohlgelungenen Gegenangriff herbeigeführt.
Im Argonnerwald famen die Deutschen 10 Sifometer voraus und festen ihren Erfolg jest westwärts fort.
Sie eroberten die beherrschenden Norduferhöhen. Daß die Franzosen die nördlichen Brüdenköpfe und Dörfer festhalten, Vor etwa 4 Wochen wurde hier der all- fei schwer annehmbar. Richtig sei allerdings, daß bisher jeder baren Widerstand neutralisiert wurde. Doch wünschen wohl Anfangserfolg nachher verlorenging oder durch unüberwinddie ermüdeten Stämpfenden selbst irgendeine Entscheidung, gleichviel welche.
Bern , 17. Januar. ( W. Z. B.) Der Bund " bemerkt gemeine Angriffsbefehl veröffentlicht, den der zur Kriegslage. Der Kampf bei Soissons hat im Rahmen des großen Krieges nur die Bedeutung französische Oberbefehlshaber kurz vor dem Zucines Gefechtes. Früher hätte man ihm die Bezeich- sammentritt der französischen gesetzgebenden nung Schlacht" nicht verweigern dürfen. In der Annahme, daß die angegebenen Zahlen richtig sind und daß die Leicht Körperschaften im Dezember erlassen hatte. verwundeten mit zurückgehen konnten, tommen wir zu einer Die Angriffsversuche der Gegner auf dem laufen Gerüchte um, Deutschland habe einen 3eppelin angriff Paris , 17. Januar. ( W. Z. B.) Figaro" schreibt: Es Berlustziffer, die die vom 18. August 1870 vielleicht fogar beträchtlich übertreffen dürfte. Die Bedeutung einer Westkriegsschauplatz, die darauf einsetzten, gegen Paris beschlossen. Die Zeitung erteilt daher der BeEntscheidungsschlacht hat der Kampf aber nicht, wenn er auch haben die deutsche Heeresleitung in keiner öfferung Ratschläge, wie ſie täglich feststellen könne, ob ein anvon der Kampffraft beider Gegner zeugt und damit endete, griff erfolgen könne. Es genüge, sich einen Windmesser anzudaß die Franzosen östlich Soissons auf das linke Aisneufer Weise behindert, alle von ihr für zweckmäßig schaffen und die Windgeschwindigkeit abzulesen. Sobald diese fünf zurückgeworfen wurden und den südlichen Ausgang des Tales von Joſienne, die nördlichen Zugänge von Soissons sowie die erachteten Maßnahmen durchzuführen. Sie Sefundenmeter übersteige, sei ein Angriff sehr unwahrscheinlich, da dann die Zeppeline allzugroße Schwierigkeiten überwinden ganze Hochfläche von Vregny in den Händen der Deutschen haben dem Feinde an keiner Stelle irgend müßten, um nach BParis zu kommen. Die Windgeschwindigkeit in Lassen mußten. Wenn die französische Heeresleitung sich Soissons sichern und den Einbruch in ihre Linien, der in der nennenswerten Gewinn gebracht, während Baris sei zumeist größer. Infolge der scharfen Ueberwachung durch die französischen Flugzeuge, die den Zeppelinen an Beweglichkeit Durchschneidung der großen Längsverbindung Reims- Com- unsere Truppen nördlich La Bassee , an der und Angriffsfähigkeit überlegen feien, sei ein Angriff tagsüber piègne liegen würde, verhindern will, so wird sie alles daran ſehen müſſen, um die frühere Lage bei Soissons wiederher. Aisne und in den Argonnen recht befriedigende nahezu ausgeschlossen.. Jetzt aber nähmen auch die Nächte ab, und zustellen. Der deutsche Erfolg ist ein wichtiger 3ug in Fortschritte zu verzeichnen hatten. dem strategischen Brettspiel an der Aisne . Die Ueberlegen
immer deutlicher.
damit verringere sich auch die Möglichkeit für die Zeppeline, einen erfolgreichen Angriff zu unternehmen. Die Bevölkerung habe jeden
Luftkrieg.
Die feindlichen Verluste während dieser Tag weniger Grund zur Beunruhigung. in der Etappe von Soissons am deutlichsten ausspricht, wird Zeit betragen an von uns gezählten Toten etwa Ein holländisches Urteil über den deutschen Sur Lage im Osten meint der Bund" bezüglich der 26 000 und an unverwundeten Gefangenen negenwärtigen Ruhe am Angelpunkt der österreichischen 17 860 Mann; im ganzen werden sie sich, wenn Front in Galizien : Die Russen scheinen Verstärkun- 17 Amsterdam, 16. Januar. ( Privattelegrammt gen abzuwarten, die mir noch in Einschiebungen von Re- man für die Berechnung der Verwundeten das des Vorwärts".) Der belgische Kriegsberichterstatter fruten der Reichswehr bestehen könnten. des et Bo It" stelt gegenüber weitverbreiteter Meinung Erfahrungsverhältnis von 1: 4 einsetzt, ab- feit, daß die Fliegerangriffe zumeist nicht größtmögliche gesehen von Kranken, nicht beobachteten Toten Menschentötung, sondern eine strategische Absicht verfolgen. Der legte deutsche Fliegerzug wollte nicht die seropfer und Vermißten", auf mindestens 150 000 rächen, sondern das Dünkirchener Rathaus, als sis des belgischen Militärkabinetts, treffen, und auch die dortigen Wasserreservoirs, um nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die
Unsere Gesamtverluste im gleichen Zeit- militärisch bejekten Orte des Wassers zu berauben, die
Paris , 17. Januar. ( W. T.B.) Die französische Presse erflärt im allgemeinen, der Rückzug der franzö sischen Truppen hinter die Aisne bei Soissons habe Mann belaufen. teine besondere Bedeutung, zumal die Deutschen den Fluß nicht hätten überschreiten können. Nur wenige Blätter geftchen ein, daß es sich um eine bedeutende affion handelte. raum erreichen noch nicht ein Viertel dieser Aktion So schreibt Oberstleutnant Rousset in der„ Liberté": Infolge der energischen deutschen Angriffe mußten die Franzosen das 3ahl. Plateau von Vregnn räumen, wodurch ein allgemeiner Rüd= zug herbeigeführt wurde. Dieser Rückzug führte die Franzosen bis auf das linte Aisneufer, teil, so sagt man uns, das Hochwasser
fährdet hatte. Dies ist allerdings ein Grund. Die Hecresleitung
welche wir erlitten haben, möglichst wenig Folgen hat.
Oberste Heeresleitung.
einen Teil der Brücken weggeschwemmt und die Verbindungen ge- Der österreichische Generalstabsbericht. muß aber Maßnahmen treffen, damit die schwere Schlappe, bart, 17. Januar 1915, mittags: Die Situation ist un Wien , 17. Januar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlaut. " Petit Journal" schreibt: Der Rüdzug, der infolge des verändert. In Polen , am Dunajec und im Raume südlich Hochwassers geboten erschien, ist immerhin ein zusammen- Tarnow Geschützkampf, der mit wechselnder Intensität den bruch unserer Offensive an dieser Stelle. Der Zhoner" Progres" schreibt: Der Feind kann den tak ganzen Tag hindurch anhielt. In den Karpathen herrscht Ruhe. fischen Erfolg, so klar er auch ist, nicht ausnüßen. Aber unsere Offensive ist durch die Anstrengungen der Armee Klud zusammengebrochen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. bon Socfer, Feldmarschalleutnant.
Dods und Torpedoboote in Grund bohren, ferner die saferne in Rue Caumertin, unt die dort mit Gewehren den Deutschen entgegengestellten Soldaten zu töten.
Am 9. Januar besuchte ein Zeppelin Calais, richtete indes dort wie in Veurne nichts aus. Er enwich den bei Gravelines und Calais aufgestellten Spezialkanonen und
kehrte nach Dünkirchen zurüd, wo er 30 Bomben warf. Der völkerung aufgefordert, bei Fliegergefahr daheim zu bleiben. Dünkirchener Bürgermeister hatte nach dem Blutigen Angriff vont 30. Dezember einen Protest angechlagen, und die BeDemzufolge forderten die Bomben wenig Opfer. Der Zielpunkt des liegerangriffs war das Flugzeugdepot, das indes unbeschädigt biter.
Der zitierte Striegsberichterstatter ist ein ehemaliger Redakteur des Peuple " und steht der belgischen Parteileitung fehr nahe. Seine abschließende Kennzeichnung des aussichtsLofen Raufgrabenstreits ist daher sehr bemerkenswert.