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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Ami Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 21. Januar 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Luftangriff auf englische Küstenpläße.
Die Aktion der deutschen Luft- Deutsche Luftschiffe über Englands
schiffe.
Ostküste.
Bisher hat Rumänien , obgleich es von Rußland und von Amtlich. Berlin , 20. Januar. ( W. T. B.) einem beträchtlichen Teil seiner eigenen Bevölkerung zum fchen Bureaus.) Gestern abend um 19 Uhr erschien ein feindliches In der Nacht vom 19. zum 20. Januar haben riege gedrängt wird, seine neutrale Haltung im jetzigen Völkerkrieg gewahrt. Dennoch leidet auch dieses Land, wie Luftschiff über Yarmouth, das 10 Minuten über der Stadt Marineluftschiffe einen Angriff gegen einige fo viele andere neutrale Staaten, schwer unter den Kriegsblich und 5 Bomben abwarf. Drei Personen wurden befestigte Plätze an der englischen Ostküste wirkungen, im ganzen noch schwerer als die Schweiz , Holland sersprungen. Zwei der abgeworfenen Bomben fielen am Strande unternommen. Hierbei wurden bei nebligem und die skandinavischen Reiche, teils weil sein innerer wirtnieder. Das Luftschiff konnte, wegen der Dunkelheit nicht gefchen Wetter und Regen mehrfach Bomben mit Erfolg vom Auslande abhängiger iſt als der dieſer Staaten, teils werden, aber seine Motore waren deutlich zu hören, auch waren geworfen. Die Luftschiffe wurden beschossen, Sheringham und warf dort 2 Bomben ab, die jedoch sind aber unversehrt zurückgekehrt.
getötet, mehrere Häuser wurden zerstört, viele Fenster find
Flammen in der Luft sichtbar. Das Luftschiff fuhr dann nach
teinen Schaden anrichteten. Auch über Cromer wurden Bomben geworfen. Um 11 Uhr erschien das Luftschiff über RingsIynn, wo es 4 Bomben abwarf. In Kingslynn wurden zwei Häuser zerstört und ein Haus beschädigt. In einem der Häuser wurde ein junger Mann getötet, während sein Vater unter den Trümmern begraben wurde.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes. gez. Behncke.
*
Aus dem Geräusch der Die Meldung des Großen Hauptquartiers Amtlich. Großes Hauptquartier, den 20. Januar 1915.( W. Z. B.)
Motore crtannte man, daß das Luftschiff in östlicher Richtung fuhr. Auch aus Sandringham , dem Landsiz des Königs, mird berichtet, daß das Luftschiff dort erschienen sei.
London , 20. Januar. ( W. T. B.) Der in Yarmonth durch die Bombenwürfe des Luftschiffes angerichtete Schaden wird amtlich auf mehrere tausend Pfund Sterling geschätzt, der Schaden an Fensterscheiben allein
Westlicher Kriegsschauplah.
auf 100 fund. In Yarmouth sind zwei und in Kingslynn nur Artilleriekämpfe statt.
cbenfalls zwei Personen getötet worden. Für das Gerücht, das
Im Abschnitt zwischen Küste und Lys fanden Bei Notre Dame de Lorette nordwestlich Luftschiff sei bei Hunstanton herabgeschossen worden, liegt keine Arras wurde dem Feinde ein 200 Meter Inger London, 20. Januar. ( W. T. B.) Die Times" melden Schüßengraben entrissen, dabei sind zwei Maaus Yarmouth, daß die meisten Einwohner sich bei der An- schinengewehre erbeutet und einige Gefangene
Bestätigung vor.
kunft des Luftschiffes in den Häusern befunden hätten; an den öffentlichen Gebäuden sei wahrscheinlich wenig Schaden angerichtet worden, dagegen seien viele Häuser in der Peters Road beschädigt
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worden. Eine Bombe sei nahe der Peterskirche, eine andere auf dem Norfolk- Square, gegenüber dem Haufe des Mayors, niedergefallen und habe ein tiefes Loch geschlagen. In Shering ham seien fünf Bomben geworfen, aber niemand getroffen worden, in Kingslyun feien sieben Bomben geworfen und großer Schaben angerichtet worden.
für alle Fälle bereitgehalten worden.
Eine Feststellung des holländischen Marinestabes.
Haag, 20. Januar. ( W. T. B.) Der Chef des Marinestabes teilt mit, daß die Luftschiffe, die gestern auf den nördlichen Inseln sichtbar waren, sich nicht auf niederländischem Gebiet bewegt hätten, sondern über der See in beträchtlichem Abstande von der Küste geflogen seien.
gemacht.
In den Argonnen nahmen unsere Truppen einige feindliche Schüßengräben, an einer Stelle betrug unser Geländegewinn der letzten Tage wieder 500 Meter.
nommen.
Deftlicher Kriegsschauplatz. Die Lage im Osten ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
*
Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 20. Januar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 20. Januar 1915:
weil seine politischen Parteien eine sehr verschiedenartige
Stellung zum Krieg und zu den kriegführenden Mächten einnehmen und sich selbst wegen dieser Stellungnahme heftig
befehden. Dazu kommt, daß die Regierung, wenn sie aud
die Neutralität zu wahren sucht, sich nicht sicher fühlt, später doch noch durch die Ereignisse in den Krieg hineingezogen.zu werden und deshalb bereits allerlei wirtschaftliche Verordnungen getroffen hat, die dem inneren Frachtverkehr wie dent
Außenhandel sehr hinderlich sind.
Der Ministerpräsident Bratianu , ein Riberaler, nicht an Rußland kettet, sondern eine Politik abwartender Neutralität verfolgt. Nicht alle Kabinettsmitglieder haben jedoch diese Ansicht. Der Finanzminister Costinescu und einige andere Minister haben ausgesprochene Sympathien für Frankreich und Rußland und wünschen den Anschluß an die Eripelentente. Auch die liberale Partei nimmit feme einheitliche Stellung ein. Der größere Teil, der beonders die Bedürfnisse des Großhandels, vornehmlich des Erports von Agrarprodukten, in Betracht zieht, befürwortet mächten, ein anderer Teil hält ein Zusammengehen mit Ruß
glaubt, daß Rumänien am besten fährt, wenn es sich
land für nützlicher. Im gangen hält sich jedoch die liberale Partei, da sie gegenwärtig am Ruder ist und auf die Haltung des Kabinetts, Rücksicht nimmt, in ihren politischen Stundtralität ein. Größere Gegensäße herrschen in der konsergebungen ziemlich zurück. Sie tritt für Wahrung der Neuvativen Partei. Marghiloman, der Partei
Im Walde nördlich Sennheim schrift unser führer, und ein Teil der älteren Mitglieder seiner Fraktion Angriff gut fort, der Hirzstein wurde genommen, Zeil aber unter Führung von Nikolae Filipesku fordern verfolgen eine ähnliche Politik wie Bratianu , der größere für die letzte Nacht Hilfsschusleute einberufen und die Feuerwehr 2 Offiziere, 40 Alpenjäger wurden gefangen ge- mehr oder minder entschieden den Anschluß Rumäniens an die Tripelentente. Die von Lake Jonesku gegründete und geführte sogenannte konservativ- demokratische Partei ist sogar direkt russenfreundlich in manchen Dingen russischer als die Russen selbst.. Während sie das 1878 nach dem russischtürkischen Kriege von Rußland seinem rumänischen Verbündeten abgenommene Bessarabien dem Zarenreich als Angebinde überlassen will, verlangt sie, daß. Desterreich die Bukowina, Siebenbürgen und einige andere kleine Landstriche Ungarns an Rumänien abtritt. Die sozialistische Partei fordert dagegen ebenfalls Aufrechterhaltung der Neutralität. Diese Streitigkeiten innerhalb der eigenen Bevölkerung Die allgemeine Lage ist unverändert. An haben die wirtschaftliche Unsicherheit, die sich als Folge der Kriegswirren einstellte, noch beträchtlich vermehrt und dazu der Front in Polen fanden, abgesehen von Patrouillen- kommen noch allerlei von der Regierung getroffene AusfuhrLondon, 20. Januar. ( W. T. B.) Die Polizei erhielt fol- gefechten, nur Artilleriekämpfe statt. und Verkehrsbeschränkungen. Im Juli, besonders aber nach gende Instruktionen für den Fall eines Luftangriffe: Am Dunajec beschoß unsere Artillerie mit Erfolg Ab- dem Kriegsausbruch im August und September, ergoß sich. Jeder Schußinann, der Zeuge einer Bombenexplosion ist, hat sofort schnitte der feindlichen Infanterielinien und erzwang die zunächst ein starker Export von Weizen, Weizenmehl, Gerste, das Alarmzeichen zu geben und, wenn nötig, die Feuerwehr zu rufen Räumung eines stark befeßten Meierhofes. Eine eigene Ab- Mais, Erbsen nach Desterreich- Ungarn und Deutschland . Die fowie möglichst rasch die nächste Polizeiſtation zu verſtändigen.teilung drang bis an den Fluß vor, brachte dem Gegner Breise stiegen nach und nach für Weizen um 30 bis 40 Proz Wenn jemand verletzt wird, hat der Schuhmann sofort ärztliche Hilfe mehrere hundert Mann Verluste bei und zerstörte noch die vom und die Bauern wie die Getreidehändler machten gute Geherbeizurufen und selbst Beistand zu leisten. Der Kommandant schäfte. Da sich aber die Weizenernte um ungefähr 10 Milder Polizeistation muß alle geeigneten Maßregeln treffen und allen Feinde eingebaute Kriegsbrücke über den Dunajec. lionen Hektoliter niedriger herausstellte, als in den vorausIn den Karpathen nur unbedeutende Gegegangenen Jahren, verbot die Regierung, um für den Fall umliegenden Polizeistationen und der Hauptstation Meldung machen. Der Kommandant der Hauptstation telephoniert dem Zentralamt, das plänke L seinerseits die Admiralität und das Striegsamt verständigt und für die weiteste Verbreitung des Alarms sorgt. Im Falle eines Alarms werden Repetierpistolen an die Schuyleute verteilt.
Luftangriff.
Westlicher Kriegsschauplah.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.
der Teilnahme an dem Krieg genügend Weizen im Lande zu behalten, die Ausfuhr von Weizen und Weizenmehl, ferner auch den Erport von Hafer und Bohnen, obwohl Rumänien im letzten Jahre das Fünffache an Bohnen erzeugt hat, als es gewöhnlich gebraucht. Man wollte in jedem Fall VorEs herrschte absolute Ruhe. Im Aisnetal östlich Soissons sorge für den Krieg treffen. Dagegen ist die Ausfuhr von und im Abschnitt bei Reims fanden Artilleriekämpfe statt. Nördlich Roggen, Gerste, Hirse, Mais und Hafer gestattet, aber in von Pont- à- Mousson eroberten wir neue Schanzarbeiten im Vergleich zu früheren Jahren ziemlich unbedeutend, da die Le Pretre- Walde, wo wie jetzt 500 Meter deutscher Schüßen- Regierung den Eisenbahnwagenpark für Mobilmachungsgräben besest haben. In den Bogesen herrschte Schneesturm. Ka- zwecke zurückhält und den Exporteuren nur in ganz geringen nonaden fanden hauptsächlich bei Ban- de- Sapt und im Abschnitt bei Thann statt.
Der französische Tagesbericht. Baris, 19. Januar. ( W. Z. B.) Amtlicher Bericht von 3 1hr nachmittags. In Belgien herrschte Schneesturm. Es fand eine zeitweilig aussehende Kanonade statt. Schnee fiel auch im Gebiete von Arras , wo unsere schwere Artillerie die feindlichen Paris , 20. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Batterien mehrmals zum Schweigen brachte. Wie schon gestern ge- gestern abend: Es wurde kein bemerkenswertes Ereignis gemeldet. meldet, entwickelte sich ein ziemlich lebhaftes Gefecht in La Boiselle, wo wir infolge des Brandes in der Nacht vom 17. Flucht der Bevölkerung aus Soissons . zum 18. Januar bei Tagesgrauen unsere Stellungen räumen mußten. Wir eroberten sie am 18. Januar bei Tagesgrauen wieder. Der Feind Paris : lüchtlinge aus Soissons erzählten, daß sich nur Lyon , 19. Januar. ( W. T. B.)„ Nouvelliste" berichtet aus erneuerte seine Angriffe auf diesem Teile der Front nicht. Im Ab- noch 150 bis 200 Einwohner in Soissons befänden. Die Berschnitt bei Soissons folgte der Beschießung von St. Paul in der Nacht proviantierung fei nahezu unmöglich. Weder Bäder noch vom 17. zum 18. Januar kein Infantericangriff am geftrigen Tage. Schlächter feien mehr in Soissons .
Waße Wagen für den Verkehr nach dem Auslande zur Verfügung stellt, so daß diese sich bei ihren Verfrachtungen hauptsächlich auf jene Wagen angewiesen sehen, die mit Einfuhrgut vom Auslande hereingekommen sind.
Und zu dieser Ausfuhrbeschränkung kommen noch ver schiedene andere hinderliche Verfügungen, wie z. B. das Verſtaat; seine Induſtrie ist im ganzen gering. Soll seine wirtbot der Ausfuhr von Säcken. Rumänien aber ist noch Agrarschaft nicht stocken, so muß der Boden gute Ernte bringen und der sich in diesem Fall ergebende reiche Ueberschuß an Landprodukten seinen Weg zu guten Preisen ins Ausland