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Das Verbrecherhirn. In Frankreich wurde vor kurzem einem gewissen Savourin, der sich der unmenschlichsten Verbrechen schuldig gemacht, nach herrschen­der Mode der Kopf abgeschlagen. Der bekannte Anthropolog Dr. Pretan untersuchte das Hirn, und entdeckte, daß das­selbe völlig frant und anormal war. Die Ge­sellschaft" hat also zu ihrer Vertheidigung" einen Menschen getödtet, der in das Tollhaus gehörte. Ob Savourin sich auch als Anarchist" ausgab, wird uns nicht mitgetheilt. Vermuthlich!

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Sozialistischer Sieg auf Sizilien, das ist die Aut­wort der fizilianischen Sozialisten an den Standrechtsmann Crispi. Bei den letzten Gemeindewahlen haben in mehreren Ortschaften, trotz Standrecht und Preßfuebelung die sozia­fistischen Kandidaten gefiegt. In Nocchia bei Syrakus be­steht der ganze Gemeinderath aus Sozialisten. Es geht vorwärtstroß alledem!-

Aus England schreibt uns unser regelmäßiger Korre­spondent:

Parlamentsberichte.

Abgeordnetenhaus.

28. Sigung vom 5. März 1894: 12 Uhr.. Am Regierungstische: Graf zu Eulenburg, Miquel, von Heyden.

Auf der Tagesordnung fleht die Berathung des folgenden Antrages der Abgg. Ba ch em u. Gen.:

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wollen wir, sobald die Wirkungen der Steuerreform sich gezeigt haben, aber nicht verfrüht, und wir wollen fein Partei Wahl­gefet; gegenüber der 2000 m. Klausel, die das Zentrum früher beantragt hat, werden wir uns mit den Konservativen ver­binden. Wir brauchen für die Aenderung des Wahlrechts keine Stimmung zu machen und deshalb lehnen wir den Antrag ab. ( Buftimmung bei den Nationalliberalen.)

Abg. Porsch( 3.): Der wesentliche Inhalt des Antrages ist eigentlich durch die Erklärung des Ministerpräsidenten er­" Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Die König- ledigt. Es geht ein gewaltiger Zug gegen den Besitz durch die liche Staatsregierung zu ersuchen, dem Abgeordnetenhause bald- Bevölkerung, und die Gesetzgebung muß es verhindern, daß der möglichst, zunächst für alle Städte von mehr als 10 000 Ein Besitz durch die falsche Gestaltung des Wahlrechts als noch ge­wohnern, statistische Mittheilungen über die Ergebnisse des Wahl- waltiger erscheint, als er ist. verfahrens nach Erlaß des Aenderungen des Wahlverfahrens be- Abg. v. Jedlių( Ft.): Der Antrag ist durch die Erklärung treffenden Gesetzes vom 29. Juni 1893 zu machen, welche sowohl des Ministers eigentlich erledigt. Wenn wir für den Antrag bezüglich der Wahlen zum Abgeordnetenhause, als bezüglich der ftimmen, so wollen wir uns dadurch nicht für irgend eine Reform Gemeindewahlen, soweit bei diesen das Dreiklaffenwahl- System gilt, des Wahlgefeßes engagiren; wir wollen nur, daß das Dreiklassen­unter Vergleichung mit den entsprechenden Zahlen bei früheren Wahlgefeß aufrecht erhalten wird unter den nothwendigen Ver­Wahlen den Einfluß ersehen lassen, den die neuere Wahl- und besserungen. Steuergesetzgebung auf die Vertheilung der Wähler in die ver schieden Wahlklassen ausgeübt hat."

Abg. Parifins( Frf. Vp.): Ich kann nur wünschen, daß die für die nächsten Tage in Aussicht genommene Beröffent­lichung der statistischen Arbeiten durch den Antrag nicht ge­hindert wird.

Abg. Bachem( 3.): Das zur Verabschiedung gelangte Wahl­Wie die Blätter berichten, ist der Klub Autonomie" ein- gefez enthielt auch nicht die Spur einer Reform, einer Ver­gegangen, das Haus soll zu einem einfachen Wohnhause her befferung der durch die Steuerreform eingetretenen Verschiebung Abg. v. Eynern erklärt nach Streichung der Worte bald­gerichtet werden. Ich bin weder in diesem noch in einem des Wahlrechts. Es wäre wohl angebracht, wenn der Minister des möglichst u. s. w." daß der Antrag so harmlos fei, daß die anderen der hiesigen anarchistischen und halbanarchistischen Innern ausführen wollte, inwiefern er in dem Gesetze eine Reform er Nationalliberalen aus Wohlwollen für das Zentrum denselben Klubs gewesen, habe daher auch keine Gelegenheit gehabt, fennt. Es wird schwere Kämpfe fosten, zu einer Reform des Wahl- annehmen würden. Martial Bourdin persönlich kennen zu lernen. Daß er nicht gefeges zu kommen; aber wir wollen Stimmung machen, wir Der Antrag wird darauf einstimmig angenommen. Darauf wird die zweite Berathung des Staatshaushalts­aus Noth" zu Sprengattentaten geschritten, widerlegt auch der wollen die Schäden des Systems nachweisen, ohne lagitatorisch Echreiber des Briefes in Nr. 50 des Vorwärts" nicht. Bour: vorzugehen, blos durch die Aufdeckung der Thatsachen. Das Etats für 1894/95 fortgesetzt und zwar beim Etat der Staats­din's Bruder sagte vor der Todtenjury aus, daß der Ver- Wahlgefeh, wie es besteht, hat nur einen provisorischen Charakter; schuldenverwaltung. storbene unregelmäßig gearbeitet, aber stets, wenn er ihn besucht, die Verfassung verspricht ein definitives Wahlgefey, um welches Finanzminister Miquel: Die Ausgabe von 1942 500. Geld bei sich gehabt habe, was wiederum nicht ausschließt, daß man nicht herumkommen wird, nachdem eine Steuerreform durch zur Verzinsung der im Laufe des Etatsjahres neu aufzunehmenden derfelbe am Abend vor der Jahrt nach Greenwich ohne Gelb geführt ist, die doch die Gewähr einer gewiffen Daner in sich Anleihebeträge wird wahrscheinlich zum großen Theile erspart gewesen sein mag. Im Gegentheil halte ich meine Lesart mit trägt. Die Statistit, soweit man sie jetzt hat aufstellen tönnen, werden, da wir nicht die Aufnahme in diesem Kalenderjahre Der des Echreibers des genannten Briefes für sehr wohl ver- zeigt überall große Verschiebungen; die Wählerzahl in der ersten beabsichtigen. Der Grund liegt darin, daß mir infolge der Ber­der des Schreibers des genannten Briefes für sehr wohl ver- und zweiten Klasse ist zurückgegangen, die Zahl der Wähler mehrung der Eisenbahn- Einnahmen, die um 35 Millionen Mark einbar. Auch er erblickt in Bourdin's Vorhaben keine durch britter Klasse ist ganz erheblich gestiegen. Redner beruft sich gestiegen sind( hört! lints), beträchtliche verfügbare Mittel haben. Noth bedingte Handlung, sondern scheint Bourdin als das auf seine Beobachtung in den rheinischen Städten, aber auch für die Gebühren für Eintragungen in das Staats- Schuldbuch Opfer eigenen Leichtsinns und das Werkzeug unbekannt ge- anderweit sind aus den Städten dieselben Ergebnisse gemeldet. ist eine Mehreinnahme von 13 150 M. eingesetzt worden, weil bliebener Anstifter zu betrachten. Wo diese Anstister zu suchen sind, ob in den Reihen be- Es zeigt sich, daß dieses Verhältniß ein durchaus unhaltbares die Eintragungen einen erfreulichen Fortgang genommen haben. zahlter Agenten gewisser Regierungen oder wo sonst, ist eine geworden ist. In Dortmund waren in der ersten Klasse 1891 Es sind am 1. Januar 1894 eingetragen gewesen 14 295 Konten 250, 1893 nur 20 Wähler, in der zweiten Klasse 1440 bezw. 660 über 848 Millionen Mark gegenüber 12 039 Konten über Frage der Konjektur. Menn es wahr ist, daß wie auch wähler. Aehnliche Nachrichten liegen auch aus anderen Landes: 687 Millionen Mark, und zwar waren eingetragen: 40400, Bourdin es auf die Sternwarte von theilen vor. Greenwich abgesehen hatte, so ist allerdings die erstere Lesart Bentrums, sondern überhaupt um die Interessen der gebildeten 4514 Konten mit 10 000-50 000., 1059 Konten mit 50000 Es handelt sich nicht blos um ein Interesse des mit Beträgen bis 4000 M., 3055 Ronten 4000 bis 10 m., die wahrscheinlichere. Erschöpfend wird man erst in späterer Theile der Nation und des Mittelstandes.( Sehr richtig! lints.) bis 100 000 m., 944 Konten mit 100 000-500 000 m., 129 Konten Zeit über die Gönner des Dynamit- Anarchismus schreiben Man sagte, bei Aunahme unserer Anträge würden Leute in die mit 500 000-1000 000 000 m. und 102 Konten über 1 Million fönnen. Welches aber immer die Absicht der Anstifter, der Effekt ist ein anderer gewesen, als sie sich hatten träumen erfte und zweite Klasse kommen, die nicht hineingehören; jetzt sind Mart. Die Entwickelung des Reichsschuldbuches ist eine ebenso aber Leute in die dritte Klaffe gekommen, die nicht dorthin gehören; erfreuliche. laffen. 3.B. sind in Berlin die höchsten Staatsbeamten in die 3.Klaffe gekommen. Mehr wie alle Prozeduren der geordneten Juftia", dürfte ett sind in den ersten beiden Klassen nur die Geldmächte ver- genehmigt, ebenso der Gtat der allgemeinen Finanz­Der Etat der Staatsschulden Verwaltung wird die Demonstration des Publikums bei der Beerdigung des treten. Wir wollen mit der Besserung nicht warten, bis die verwaltung, nachdem der Finanzminister Miquel erklärt selbstgetödteten Bombenwenfers dazu beitragen, das Bomben- Mißstände sich alle sehr bemerkbar machen, wir wollen dabei hatte, daß sich bei ben- leberweisungen aus dem Reiche ein evangelium aus den Röpfen auszutreiben. Die Komödie, die in Paris unter dem Titel Untersuchung des Thatbestandes auch nicht allein die Interessen der unteren Boltsschichten wahren, Minus von 3/2 Millionen Mark ergeben werde, wovon auf die fontra Henry geführt wird, ist alles andere eher wie eine Entwünschen die Ausdehnung des Reichstagswahlrechtes auf die verbände entfallen. sondern namentlich die des Mittelstandes. Bir Staatstaffe 1 Million, 22 Millionen Mark auf die Kommunal­muthigung der Nachahmung. Anders die Demonstrationen der Landtagswahlen, aber jetzt ist es bei der Zusammensetzung des Menge bis herunter zu dem von den Anarchisten fetischartig Sauses nicht durchführbar, deswegen begnügen wir uns mit der auch die Dentschrift über die Thätigkeit derselben behandelt. Beim Etat der Ansiedlungstommission wird angebetenen Zumpenproletariat gegen die Dynamiterei. Ein dieser Berbesserung des bestehenden Wahlrechts. Wir haben uns dabei Außerdem liegt ein Antrag der Polen ( Motty und Genossen) Tage erschienenes Flugblatt erklärt, wenn die Proletarier auch noch die Beschränkung auferlegt, daß wir die Statistit nur vor:" Die Staatsregierung zu ersuchen, die baldthunlichste Auf­nicht rebelliren wollen, werden die Bomben in Zukunft nicht für die Städte über 10 000 Einwohner verlangt haben. Die hebung des Gesetzes vom 26. April 1886 betreffend die Beförde gegen die Ausbeuter, sondern gegen sie gerichtet werden. Das Wirkungen der neuen Steuergesetze sind zum größten Theil rung deutscher Ansiedlungen in den Provinzen Westpreußen und ist der Gipfel erlaubt ist, die äußerste schon daß sie durch

" Justice" meint

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logische Konsequenz des Wahnsinns. erfassen fann. Man braucht nicht länger zu warten mit der Posen durch eine entsprechende Vorlage in die Wege zu leiten."

Die Entlaffung Gladstone's ist von der Königin von England angenommen, und Lord Rosebery mit der Bildung des neuen Kabinets betraut worden eine Aufgabe, die er auch übernommen hat und un­zweifelhaft erfüllen wird nach einem Telegramm sogar schon erfüllt haben soll.

Das Parlament wurde heute mit einer furzen Thron­rede geschlossen. Nächste Woche beginnt schon die neue Sigung, so daß von parlamentarischen Ferien nicht die Rede sein kann.-

In Brasilien scheint das Ende des Bürgerkrieges nun wirklich bevorzustehen. Bei der Präsidentenwahl wurde Moraes mit großer Mehrheit zum Präsidenten und Pereira zum Vizepräsidenten erwählt. Beide find Republikaner, und auch die Wahlen zum Kongreß sind in großer Mehrheit republikanisch ausgefallen. Am 1. Mai tritt die neue Regierung ins Amt wenn alles glatt geht. Die amerikanische Regierung dürfte jetzt wohl dafür sorgen, daß dem monarchistischen Unfug ein Ende gemacht wird. Vorsichtshalber hat Herr Peixoto den Belagerungs­zustand bis zum 1. Mai verlängert, wo der neue Präsident und der neue Kongreß ihre Thätigkeit antreten wenn der Belagerungszustand es nicht hindert.

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Geschäftssozialismus. Unser von Dr. F. Lütgenau trefflich redigirtes Parteiorgan, die Rh. Westf. Arb. Btg.", schreibt in einer der letzten Nummern:

Abg. Motih empfiehlt den Antrag, weil die Aufrecht­erhaltung des Gesetzes die Gleichberechtigung der Polen beein­trächtige.

Abg. Borsch( 3.); Das Zentrum wird, wie es das An­siedlungsgesetz von Anfang an bekämpft hat, für die Aufhebung desselben stimmen.

Abg. Sattler( ntl.): Die Ansiedlungskommission rettet bankerotte Landwirthe von dem Untergange, verbessert ihren Besitz und fördert die Ansiedlung von kleinen Landwirthen. Be­greiflich wäre es, wenn andere Provinzen auch die Einrichtung solcher Kommissionen verlangten, die Klagen der Polen sind un­begründet.

Ab. Parifius( frs. Bp.): Wir haben das Gesetz bekämpft ( Buruf bei den Nationalliberalen: Leider!) und haben uns dessen gefreut. Wir stimmen, da die Handhabung des Gesetzes keinen Anlaß zum Lobe giebt, für den Antrag der Polen .

Abg. v. Jazdzewski: Die Ungerechtigkeit liegt darin, daß man den Polen nicht gestattet, von den Gütern der Ansiedlungs­tommission Rolonistenstellen zu erwerben. Die Polen können ihre nationalen Ideen nicht aufgeben, sie müssen sich deshalb gegen alle Germanisirungsmaßregeln wehren.

Untersuchung. Es ist auch schließlich keine Beit zu verlieren. Es könnten Seiten kommen, in denen es nicht mehr möglich ist, ein Dreillaffen- Wahlgesetz zu machen.( Beifall im Zentrum.) Abg. v. Puttkamer Plauth( t.): Die Polen stellen sich hier ist bereit, dem Antrage zu entsprechen, soweit es sich ohne große aus Anlaß der hundertjährigen Kosziuskofeier in den Blättern Ministerpräsident Graf zu Eulenburg: Die Staatsregierung als ruhige Staatsbürger dar, während man draußen im Lande Aufwendung von Zeit und Roften ermöglichen läßt. Diese Ein- die Wiederherstellung Bolens als das unabänderliche Programm schränkung bezieht sich auf die Vergangenheit, wo das Material bezeichnet. Das Ansiedlungsgesetz thut keinem Polen Gewalt an; lückenhaft und zum Theil garnicht mehr vorhanden ist. Es wird es vollzieht sich alles auf dem Wege der Freiwilligkeit; es handelt hoffentlich nicht zu langer Zeit bedürfen, um die Ergebnisse der sich nicht um einen Kampf gegen das Polenthum, sondern nur Wahlstatistik dem Hause vorzulegen. In den nächsten Tagen um den Schutz des Deutschthums, das der zielvollen Agitation fann vielleicht schon die Nummer der Statistischen Korrespondenz des Polenthums nicht allein Widerstand leisten kann, zumal das über die Landtagswahlen publizirt werden. Für die Gemeinde- letztere vom Osten her fortwährend Zuzug erhielt. Dagegen wahlen wird die Statistik für die Gemeinden über 10 000 Einwohner richteten sich die Ausweisungen als ein Ait der Nothwehr. Das bald fertig gestellt werden, für die andern Gemeinden nach probe- Busammengehen der Polen mit der Regierung erfüllt uns mit weisenErhebungen, weil sonst die Arbeit zu umfangreich werden würde. Mißtrauen, denn nur als Gegner sind die Polen ehrlich bei Bezüglich der Kommunalwahlen ist die Befürchtung des Vor- ihrem Programın, redners, daß in den beiden ersten Klaffen eine Abnhhme der ählerzahl eingetreten ist, richtig; aber das Maß ist doch nicht so bedeutend, wie er fürchtet. Die Zahl der Wähler erster und weiter Abtheilung ist herabgegangen in den Städten über 10000 Ginwohner auf 8,40, in den Landgemeinden mit industriellem Charakter auf 12,66, in den fleinen Städten auf 17,05 und in den Landgemeinden auf 28,89 Prozent. Daneben giebt es aber Gemeinden, in denen das Verhältniß der Wähler der ersten und zweiten Abtheilung günstiger geworden ist als früher. Die Wir fungen sind also außerordentlich verschieden, sodaß man sich wohl hüten muß, aus eklatanten Fällen ein allgemeines Urtheil abzu­Teiten. Anders steht es bei den Wahlen zum Abgeordneten hause. Die Verminderung der Wähler in der ersten und zweiten Klaffe ist ebenfalls eingetreten, aber in fehr viel ge­ringerem Maße als bei den Gemeindewahlen und die Fälle sind häufiger, wo eine Verbesserung, eingetreten ist. In den Städten Ein Standal muß es genannt werden, daß mehrere über 10 000 Einwohner sind in der ersten Klasse 2,39, in der Partei- Organe wiederum eine aus dem Verlage von Ernst zweiten 8,98 pt. der Wähler vertreten. Auf dem platten 1: Wiest hervorgegangene, angebliche sozialistische Jugendschrift" Lande verhält es sich entgegengefeßt. Die Wählerzahl ist ge­warm empfehlen, die nichts Sozialistisches an sich hat und stiegen in der ersten Abtheilung von 3,89 auf 4,03 und in der obendrein sogar als fittlich bedenklich eine Warnung verdient. zweiten Klasse von 11,26 auf 13,63 pt. Für den ganzen " Haß und Liebe" heißt das Machwerk, das mit dem jelend Staat ergiebt sich also eine Verminderung nur in der motivirten Selbstmorde eines Liebespaares abschließt und ersten Klasse von 3,6 auf 3,5 pt., der zweiten durch eine eingelegte, bei den Haaren herbeigezogene Schilde- Klasse eine Vermehrung Don 10,82 auf 12,06 pt. rung unserer Klassengesellschaft mit Gewalt eine sozialistische Sie fehen also, wir sind bei der Arbeit und werden das Ergeb­Tendenz bekommen soll. Den viel verbreiteten Wunsch niß derselben, sobald es fertig gestellt ist, mittheilen. Zu ver­nach einer fozialistischen Jugend- Literatur versteht Herr Wiest gessen ist aber nicht, daß wir einen großen Theil der Steuer­geschäftlich vortrefflich auszunüßen, und einzelne unserer Partei reform noch vor uns haben. Es ist nicht allein die Ergänzungs­blätter drucken die von Wiest beigelegten dummbreisten Re- steuer, welche noch nicht durchgeführt ist, sondern die Gemeinde­flamenotizen gedankenlos ab. Da hat denn doch die bürger- steuerreform steht auch noch aus. Wir hoffen, daß nicht nur die liche Literatur hundertmal geeignetere Jugendschriften." staatliche Grund- und Gebäudesteuer fortfällt, sondern daß auch Wir können zu dieser etwas derb ausgefallenen Aeußes eine Herabminderung der Zuschläge zur Staatseinkommensteuer rung unseres Bruderorgans nur bemerken, daß an derselben stattfindet. Deshalb müssen wir noch warten, ehe wir uns ein leider nur zu viel Richtiges ist. Diese neueste sozialistische Urtheil bilden über die Abänderung des Wahlrechts. Db das Jugendschrift" nebenbei bemerkt eine elende Verballhor schon nach den Wahlen von 1895 möglich sein wird, lasse ich nung der Gottfried Kellerschen Novelle: Romeo und dahingestellt. Julia auf dem Dorfe" reiht sich den diversen wendet sich namentlich gegen eine Aenderung des Wahlrechts im Abg. v. Heydebrand( f.) erklärt sich gegen den Antrag und Schundprodukten, mit welchen spekulative Verleger in Sinne des allgemeinen direkten Wahlrechts, wodurch die Grund­Nachdem der Abg. v. Jazdzewski auf die Bedenken aufmerksam neuester Zeit Geschäfte in Arbeiterkreisen zu machen lage des Staates erschüttert werden würde. suchen und leider auch machen, würdig an. Wir Abg. Bachem( 3.): Wir erkennen an, daß keine Aussicht gemacht hat, welche die Verlegung evangelischer Pfarreien in bis. find überzeugt, daß feines unserer Blätter die Reklame ist gegen den Willen der Staatsregierung, des Herrenhauses her fatholische mit sich bringe, wird die Denkschrift durch Kenntniß­nahme für erledigt erklärt. notiz gebracht hätte, wenn die mit Arbeiten nur allzu sehr und der Mehrheit des Abgeordnetenhauses das allgemeine Der Antag Motty wird gegen die Stimmen der Polen , überlasteten Redakteure vorher Zeit gehabt hätten, einen direkte Wahlrecht einzuführen. Deshalb ftellen wir uns auf des Zentrums und der Freifinnigen abgelehnt. Blick in das Machwerk zu werfen. Trotzdem können wir verbessern. Die Konservativen sollten zufrieden sein, daß gerade( Kultusetat.) den Boden des Dreitlassenwahlrechtes und suchen dasselbe zu Schluß 44 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 11 Uhr. nicht umhin, an die Redaktionen unserer Parteiblätter das das Zentrum diefe Agitation in die Hand nimmt und nicht Ersuchen zu stellen, in Zukunft dieser Seite ihrer Aufgaben andere Parteien, die nicht so genügsam sind wie wir. eine größere Aufmerksamkeit zu widmen. Können wir auch Abg. v. Euern( ul.): Der Antrag ist nach der nicht verhindern, daß literarischer Schund hergestellt und Erklärung des Ministers so bedeutungslos, daß man es den Arbeitern angeboten wird, so darf unsere Parteipreffe eigentlich von den Knöpfen abzählen tann, ob man ihn A. A. Stiegel. Das Mädchen muß sechs Wochen vor sich doch nicht insofern zum Mitschuldigen machen, daß sie annehmen ſtatiſtiſche Erhebung veranstaltet werden, beafür, daß dem 1. Mai tündigen, sonst gilt der Vertrag um ein Vierteljahr wenn der den Arbeitern solche Waare redaktionell anpreist. Antrag überflüssige statistische Grhebungen verlangt, so fommen wir doch zur Ablehnung des Antrages, namentlich da der Einfluß der Steuerreform noch garnicht überall hervorgetreten ist. Wir müffen jedenfalls bis 1896 warten. Ein besseres Wahlgeset

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oder ablehnen soll.

Abg. v. Puttkamer- Plauth nimmt die Ansiedler gegen die Vorwürfe des Vorredners in Schuß. Minister v. Heyden bestreitet, daß das in Frage stehende Gesez seinen Zweck verfehlt habe. Der Etat der Ansiedlungs- Kommission wird genehmigt. Bei der Denkschrift der Ansiedlungs- Kom mission bemängelt

Abg. Szmula( 3.), daß die Leute aus Oberschlesien bei der Ansiedlung nicht zugelassen werden, weil sie als Polen angesehen werden, während die Regierung bestreitet, daß sie Polen sind. Katholiken scheine man nicht ansiedeln zu wollen, denn den 1257 Evangelischen stehen nur 130 Katholiken gegenüber. Redner führt einen Spezialfall an, in welchem ein aus dem Auslande zurück­fehrender Deutscher von der Kommission hin und hergeschickt sei, ohne schließlich zur Ansiedlung zu kommen.

Minister v. Heyden: Der Fall ist mir nicht bekannt. Ge­heime Anweisungen betreffend die Ansiedelung von Katholiken bestehen nicht. Es werden katholische und evangelische Gemeinden des Hauses. gebildet, gemischte Gemeinden werden vermieden unter Billigung

Briefkaffen der Redaktion.

M. M. Nein.

verlängert.

E. P. 1. 1. Bei der Polizei und bei der Steuerbehörde ( Magistrat). 2. Ja, wenn das Objekt 150 M. übersteigt.

Franz Talzer. Die Antwort auf Ihre Frage ist längst erschienen. Sie können abhauen, was über die Grenze reicht.