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Nr. 24.

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Berliner   Volksblaff.

32. Jahrgang.

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 24. Januar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.

Der deutsche Generalstabschef über die Kriegslage.

Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers   Generalstabschef v. Falkenhayn  

Französische   Berichterstattungen. Großes Hauptquartier, 23. Jamuar. Amtlich.( W. T. B.) Aus Paris   wird durch die Agence Havas eine amt­liche Darstellung der Kriegsereignisse vom 15. November 1914 bis 15. Januar 1915 verbreitet. Die Deutsche   Oberste

Heeresleitung beabsichtigt nicht, in Erörterungen über eine solche Darstellung der Kriegsereignisse einzutreten, möchte sie aber als Stimmungsbild aus den Kreisen der französischen  Regierung der allgemeinen Kenntnis nicht vorenthalten wissen und verweist im übrigen auf ihre amtlichen Bekannt machungen in der Zeit vom 15. November 1914 bis 15. Ja

nuar 1915.

Die französische   Mitteilung lautet:

Seit dem 15. November, dem Ende der Schlacht bei Yvern und dem völligen Miglingen der großen deutschen  Offensive gegen unseren linken Flügel, hat der Krieg den Gifarafter eines Festungstrieges angenommen, aber es fehlt viel, daß die von beiden Seiten erzielten Ergebnisse sich auf wiegen. Man fann jogar jagen, daß außer einer einzigen Stelle wir allein überall. Gelände gewonnen haben, abgesehen von dieser Stelle wichen die Deutschen   zurück. Das nach­

stehende Bild gestattet, darüber zu urteilen. Die von den Franzosen zwischen dem Picer und der Lys erzielten Ergeb­Meer Zus nisse sind: die Wiedereroberung des ganjen linten jernjers zmischen Knode und Satsas, der Vorstoß auf dem rechten User zwischen dem Meer und St. Georges, die Errichtung eines Brüdenkopfes in diciem Gebiet, die Errichtung eines Brücken­fapfes südlich von Dirmuiden, die Einnahme von St. Ge­orges, des Fährmannshauses von Kortekeer, die allgemeine Ausdehnung unserer Front um pern, der Erfolg von Wydendrefft, die Einstellung der feindlichen Infanteriean­

griffe zwischen Lys und Dise, die Einnahme des Schlosses und

Dorfes Vermelles und Rotoires, die Eroberung zahlreicher deutscher Schüigengräben zwischen Air- Neulette und Carency, die teilweise Wiedereroberung von St. Laurent und Blangy bei Arras, die Einnahme von Za Boisselle, die Einnahme

Amtlich.

Großes Hauptquartier, den 23. Januar 1915.( W. Z. B.) T. Westlicher Kriegsschauplatz.

über den Krieg.

Ein Vertreter der amerikanischen  , Associated Pres" hatte im deutschen   Hauptquartier eine Unterredung mit General   v. Fallen­Feindliche Flieger warfen gestern ohne Er- bahn. Dabei erklärte unser Generalstabschef: folg bei Gent   und Zeebrügge   Bomben ab. Der Krieg kann, was Deutschland   anbetrifft, unbestimmte Zwischen Souain   und Perthes, nördlich des Zeit dauern. Ich sehe nichts, was uns zwingen könnte, den Stampf einzustellen. Falls wir untergehen, wird es mit Lagers von Chalons  , griff der Feind gestern Ehren geschehen, kämpfend bis zum legten nachmittag an, der Angriff brach in unserem Schütengraben und zum letzten Mann" Der Feuer zusammen, der Feind flüchtete in seine General fügte hinzu, daß es unrichtig sei, die deutschen   Ope­Gräben zurück. rationen in Flandern   als einen Versuch zum Durchbruch nad)

war die Folge eines Versuches der Franzosen   und

pen westlich Fontaine la Mitte eine feindliche Briten, sich nach Norden einen Weg zu bahnen, den Im Argonnerwalde eroberten unsere Trup- Calais zu denten. Im Gegenteil, jene Phase des Feldzuges Stellung, machten drei Offiziere und 245 Mann rechten deutschen   Flügel zu umfassen, Antwerpen   zu entsetzen zu Gefangenen und erbeuteten vier Maschinen- und die Deutschen   zum Rückzuge aus Belgien   zu zwingen. gewehre. Jener Plan mißlang. General Joffres Offensive wurde int Nordwestlich Pont- a- Mousson wurden zwei Dezember befohlen, aber die Deutschen   behaupteten nicht nur französische Angriffe unter schweren Verlusten ihre Linie, sondern gewannen sogar Gelände. Hinsichtlich der für den Feind abgeschlagen. Bei den Kämpfen Engländer sind gute kämpfer und ich habe alle Achtung englischen Truppen erflärte General v. Falfenhann: Die zur Zurückgewinnung unserer Gräben wurden vor ihnen, aber eine Armee ohne die nötigen Offiziere it dem Feinde seit dem 21. Januar 7 Geschütze und taum eine Armee. Wir sind start genug, sie zu schlagen und ein Maschinengewehr abgenommen. mit blutigen Köpfen zurückzuwerfen. Wir sind auf einent Bei Wisembach   wurden Alpenjäger zurück- andungsversuch in Belgien   vorbereitet, und je früher er statt­findet, um fo besser." geworfen. Die britische   Blockierung, fügte der General   hinzu, übe Mehrere nächtliche Angriffe des Feindes auf tatsächlich keinerlei Einfluß auf die Stupferverschiffungen; sie set Hartmannsweilerkopf   blieben erfolglos. ein schwerer Schlag für Amerika  , aber für Deutschland voll­Deftlicher Kriegsschauplatz. fommen gleichgültig.

In Ostpreußen   nichts Neues.

*

Berlin  , 23. Januar.  ( W. Z. B.) Aus dem vont Standard"

Der deutsche Generalstabschef war voll ruhiger Zuversicht. Mehr von einer derartigen Offensive" sagte er mit Bezug auf den neuen Angriffsfeldzug der Verbündeten tann uns nur willkommen sein. Wir sind völlig vorbereitet für jeglichen Zan­

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deutscher Schüßengräben in Zihons, die Einnahme Im nördlichen Polen   in Gegend Przasnysz   im Auszug verbreiteten Interview mit dem General von von Le Quesnoy   en Santerre Ende Oftober, jeither wurde ein unbedutender russischer Angriff ab- altenhayn werden uns von Herrn Seymour Beach Canger, Fortschritt nach Osten, Ausdehnung der Befestigung unserer Front zwischen Disne und Reims  , Einnahme deut gewiesen. Aus Blinno und Gojsk wurden die dem Berliner   Vertreter der Associated Press  " noch folgende scher Schüßengräben auf dem Nouvion- Plateau, Einnahme Russen herausgeworfen; schwächere auf Szpital   Einzelheiten zur Verfügung gestellt: von Dent de Crony, die wieder verloren gingen, Zerstörung Gorny vorgehende russische Abteilungen wurden zahlreicher deutscher   Geschüße, Verminderung unserer In­fanterieverluste um vier Fünftel, dank dem Erfolge unserer zum Rückzuge gezwungen. Artillerie. Die Befestigung unseres Defensivsystems zwischen Unsere Angriffe gegen den Sucha- Abschnitt Keims und der Maas   ist fortgeschritten, und zwar um 1 kilo- schreiten fort, in Gegend Rawa und westlich nteter im Gebiete von Prunay und um 2 Kilometer im Ge- Chenciny lebhafte Artilleriekämpfe. biete von Berthes. Deutsche   Gegenangriffe niglangen, wir schritten beinahe einen Kilometer in den Argonnen fort; im Gruriewalde und im Walde von Bolante wurden zahlreiche Angriffe zurüdgeschlagen. Die Ausdehnung unserer Front

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

dungsversuch in Belgien  . Je cher er fommt, desto besser."

General   v. Falkenhayn, die wichtigste Zelle im Virnzenfrunt des Heeres, genannt der Generalstab", und der Mann, der, nächst dem Kaiser, für die deutsche Strategie in dem großen europäischest Kriege verantwortlich ist, ist ein noch verhältnismäßig junger Mant für einen Oberführer der jüngste aller Stabschefs der europäis Von den in obiger Meldung genannten Orten liegen Fontaine schen Armeen, mit großer Fähigkeit für schwere geistige Arbeit, so um Verdun, zahlreiche Zerstörungen deutscher Batterien la Mitte 3 Kilometer nordöstlich von Vienne le Chateau am West- unerläßlich, um den enormen Apparat des deutschen Heeres in zwischen der Maas   und der Schweizer   Grenze, ein bedeuten rande des Argonnerwaldes, Wisembach im Lebertal westlich Markirch diesem Kriege zu leiten. Er sist an seinem Schreibtisch in dem der Fortschritt im Walde von Consenvove und im Walde von und etwa 12 Kilometer östlich St. Die- Blinno und Gojst zwischen alten französischen   Regierungsgebäude, welches den deutschen  Apremont, Ailly, Mort Mare und Le Petre, das Miklingen Lipno   und Sierpc  , nordöstlich wloslawet, Szpital Gorny dicht nörd- Großen Generalstab vom Morgengrauen bis spät in die Nacht be­aller deutschen   Angriffe, ein Fortschritt nordöstlich von Nancy lich von Wloslawet, Chenfiny südwestlich steles, östlich Czenstochau. herbergt; ein unaufhörlicher Strom von Offizieren mit Meldungen bei Lomesnil und im Walde von Barron, der Fortschritt und Plänen, die seiner Entscheidung benötigen, belagert und ver nördlich und südlich von Sanones in dem ganzen Gebiete läßt das kleine vieredige Konferenzzimmer, dessen Tisch den ganzen von Ban de Sapt, die Einnahme von Tete de Violu, die Mar­Tag über mit Karten überladen ist. Exzellenz Faltenbahn bc= Firch beherrscht, und von Tete de Faur, das völlige Mißlingen deutscher   Gegenangriffe, die Einnahme von Aspach   und von 23. Jannar  : kleidet die Doppelstellung eines Kriegsministers und Chefs des Generalstabs.( Das Interview hat am 16. Januar stattgefunden. Steinbach und der Höhen östlich davon. Der Fortschritt gegen Münster  , Sennheim   und Altkirch  . Die von den Deutschen teine wesentlichen Ereignisse. Stellenweise Geschützkampf, Steuerrade der großen Maschine; und doch ist seine schiante Figur In Polen  , Westgalizien und den Karpathen D. Red.) Er hat wenig Zeit für Erholung oder Bewegung und schläft im Hauptquartier, mit seiner Hand sozusagen immer am zwischen den Meer und der Lys erzielten Erfolge sind die sonst Ruhe. Zerstörung der Sallen, der Kathedrale und des Svitals von Die wiederholten russischen Angriffe auf unsere Stellun- so aufrecht und seine ganze Art so geschmeidig und drahtig wie an pern, die Zerstörung der Stadt Nieuport und des Bades gen in der südlichen Bukowina endeten gestern mit dem Tage, als er blißartig vor die Welt trat mit seiner unvergeß Nieuport, zwischen Lys und Dise, die Beschießung von Ar- einer Wiedereroberung von Kirlibaba und der die Stadtlichen Vertretung des deutschen Heeres im Reichstag. Dies ist mentieres, Bethunte und Arras  , zwischen Dise und Reims  , beherrschenden Höhen durch unsere Truppen. Die Nussen von unserer Seite kein Angriffstrieg," sagte General   v. Falken= die Beschießung von Soupir und Soissons  , die Wiederein- zogen sich unter schweren Verlusten zurück. Die Versuche des bahn, indem er die Ursachen des Strieges erörterte, nicht cir nehme der Höhe 132 bei Dent de Crouy und ein Gelände- Gegners, über Jakobeny und Kirlibaba weiter Raum zu ge- partei", sondern ein Krieg der Selbstverteidigung. Als Soldat Krieg, herbeigeführt durch irgendeine Militärtaste" oder Militär­gevinn von zwölfhundert bis achtzehnhundert Meter nörd- winnen, sind daher vollkommen gescheitert. lich von Soissons  , Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien  , 23. Januar. Amtlich

wird verlautbart:

kann ich natürlich nicht über die politischen Elemente der Ursachen des Feldzugs reden, aber vom militärischen Standpunkt wurde.er uns durch die russische Mobilmachung aufgezwungen. Angesichts deren konnten wir nichts anderes tun, als uns fertigmachen. Kuß­

Zwischen Reims   und Maas Fortschritt von 300 Meter in den Argonnen  , nahe des Baches von Moerissons auf einer ront von 800 Pieter; zwischen Maas   und der Schweizer  Grenze: Beschießung einer Kirche in Nancy   und eines Spitales erschöpft sind( durchschnittlich zwölf Offiziere pro Regiment)| land war durch Seine Majestät und durch unseren Botschafter in Thann. Insgesamt ein allgemeiner, an einigen Steffen sehr und es fünftig Hilfsmittel in den Effektivbeständen nur auf beraten und gewarnt worden, daß, wenn Rußland   mobilijiere, wir merklicher Fortschritt unserer Truppen und ein allgemeines Kosten der bestehenden Einheiten wird entwickeln fönnen, zur Selbstverteidigung eine allgemeine Mobilmachung anbefehlen Zurückweichen des Feindes, außer nordwestlich Soissons. fünftens die Armeen der Verbündeten dagegen die Möglich- und alle Schritte tun müßten, um unsere nationale Eristenz zu Dies ist die Bilanz der letzten zwei Monate. Zur Er- feit, sich zu verstärken, noch in beachtenswertem Maß befizen. schüßen. Trotzdem mobilisierte Rußland   weiter, während es seine gänzung ist hinzuzufügen, daß erstens die deutsche Offensive Man fann deshalb behaupten, daß es Franchreich und seinen diplomatischen Verhandlungen führte. Wenn ein Mann zu einer in Bolen feit einem Monat angehalten hat und zweitens die Bundesgenossen genügt, warten zu können, um den vollen Er- Aussprache mit einem schußbereiten Gewehr in Jr Zimmer russische Offensive in Galizien   und den Karpathen andauert, folg zu erzielen. Man muß diesen Erfolg mit unermüdlicher kommt, fann man von Ihnen kaum verlangen, daß Sie, ehe Gie drittens die türkische   Staufafusarmeee großenteils vernichtet Geduld vorbereiten. Die deutsche Offensive ift gebrochen, die nach ihrer eigenen Waffe greifen, gunarten, bis er den Finger am ist, viertens Deutschlands   Silfsquellen an Offiziersbeständen deutsche Defensive wird es ebenfalls werden. Abzug trümmt und auf Sie anschlägt."