Einzelbild herunterladen
 

%i. 24. 32. Zshrzssz.

1 Jrilap des LamSck" Ittlinct WIKsdlR

Ssmltag, 24. Jess« WK.

srauen-Lekabenä Lrok-Keriln: Montag, äen 25. Januar, abenös 8'/- Ahr.

Politische Leberftcht. Friedenserörterungen. Zu dem Aufsatz des Freiherrn von Zedlitz über Friedenserörterungen m der Presse äußern sich bisher nur wenige bürgerliche Organe. Aber soweit daS geschieht, unter- streichen sie die Forderung des freikonservativen Abgeord- neten, daß der Oeffentlichkeit die Möglichkeit zur Erörterung des Kriegszieles gegeben werde. DieTägliche Rund- schau" schreibt unter der Ueberschrift:Woran wir denken" dazu: ..Uns allen ist es bewußt, daß wir seit Wochen und Monaten am wenigsten über das sprechen, woran wir a m meisten denken. Das sind die großen Schicksalsfragen: Wohin soll dies alles uns führen? Was erhoffen wir, was erwarten wir von der deutschen Zukunft? WaS for- dern wir von diesem Krieg? Sicherlich ist hier mit Recht eine beilsame Zucht der Zurückhaltung geboten und geübt worden. Iber es mag auch gut und nützlich sein, einmal daran zu er- inner», daß dieses Schweigen und die Zurückhaltung keiner Teil- nahmslofigkeit, sondern einem stillen, tiefinnersteu Glühen ent- springt. Es könnten sich sonst doch am Ende hier und dort falsche Lorstellungen festsetzen über den seelischen Zustand der Nation und über den Grad ihrer Entschlossenheit, die Entschei­dung über die Dinge, für die ste jetzt seit Monaten und immer weiter Gut und Blut einsetzt, nicht etwa einem Kreis von handwerksmäßigen Diplomaten zu überlassen. Es ist keineswegs an dem. Die Borgeschichte und der Ausbruch dieses Krieges haben der berufsmäßige» Diplomatie alles andere als Bertrauc» eingebracht. Das darf über keinem Schweigen und Warten vergessen werden. Es ist darum ganz nützlich, wenn einmal daran erinnert wird." DieDeutsche Tageszeitung" ist ein wenig zurückhaltender in ihrer Zustimimmg. Zu der Forderung deS Freiherrn von Zedlitz, die Regierung solle dem Landtage bindende Zusicherungen über die Zulassung von Friedens- crörterungen geben, stellt sich das konservative Blatt zwar oMehnend. Zur Erörterung der Einzelheiten von Friedensbedingungen hält dieDeutsche Tageszeitung" die Zeit noch nicht für gekommen, gibt aber weiter zu, daßjedoch eine solche Erörterung nicht für alle Zeit unterbunden werden darf". Dagegen fordert das konservative Blatt schon jetzt die Freiheit jür allgemeine Erörterungen: »Man wird aber auch zu unterscheiden hoben zwischen den Besprechungen etwaiger Einzelheiten und zwischen allgemeinen Bemerkungen. Wenn Herr Ballin einen Flottenstützpunkt im Aermelkanal verlangt hat, wenn der Abgeordnet« Boss ermann den Wunsch äußerte, daß wir behalte» mochten, wa» unsere Waffen erobert hätten, und wen» schließlich hier angedeutet wurde, man müsse, falls Landerwerbnn- gen in Betracht kämen, daS Ziel im Auge haben und im Auge behalten, für das deutsche Bauerntum Neuland zu gewinnen, damit die Landwirtschaft imstande sei, den heimische» Bedarf auch in späteren Zeiten zu decken; so find das Andeutungen und Er­örterungen, die in keiner Weise unerwünscht sei» könne»; sind vielmehr Selbstverständlichkeiten, die zu unterdrücke» oder zu verhindern nicht der mindeste Grund vorliegt." Für selbstverständlich halten wir es, daß die Presse sich auch negativ zu den Wünschen von Ballin usw. äußern könne und grundsätzliche Anschauungen über das Selbst- bcstimmungsrecht der Völker vertreten dürfe. Freisinn und Kriegsziele. Der fortschrittliche Abgeordnete Dr. Pach nicke hat in bcrHilfe" einen Aussatz über denErtrag des Krieges" veröffentlicht, der nun den konservativen Abgeordneten Dr. O e r t e l veranlaßt, den Fortschrittlern eine Epistel über ihre frühere Stellung zu bestimmten Friedensfragen zu lesen. Dr. Oertel schreibt: Dr. Pachnicke fährt dann fort:Wenn die Sozioldemo- k r a t i e an einen Frieden ohne Eroberung denke, so geschehe di-S wohl nur aus der Befürchtung heran«, daß in allzu gründ­lichen Verschiebungen der Keim zu neuen Kriege» liegen könnte."... Nur nebenbei möge daran erinnert werden, daß früher auch ein Parteigenosse de« Herrn Dr. Pachnicke öffentlich dargelegt bat. Deutichland dürfe bei dem Friedensschlüsse nicht an Ge- bietserweiterungeu denken. Der Herr ist aber von allen Leiten, auch von seinen Parteigenofleu, so kräftig abgeschüttelt worden, daß er seinen Standpunkt wohl aufgegeben hat oder doch sich jedenfalls hüten wird, ihn von neuem öffentlich zu vertreten... Was der Führer der Fortschrittlichen VollSpartei weiter über unsere Rüstung und unsere moralische Widerstandskraft sagt, möge hier übergangen werden. Nur die Sätze möchten wir noch wieder- geben, mit denen er seine Darlegungen schließt: .Käme ein Friede ohne solche Frucht, ohne großen politisch- wirtschaftlichen Gewinn, so könnte die zurückbleibende Spannung, kompliziert durch ostafiatisch-amerikanische Schwierigkeiten, sehr leichl zu einer vielleicht noch verschärften Wiederholung des jetzigen Krieges führen. Die bisher gebrachten ungeheuren Opfer wären vergebens gewesen; noch größere würden uns auferlegt. Das wird überall verstanden, bis ins letzte deutsche und österreichisch­ungarische Dorf. Daher die Enlschloffenheit zum Ausharren, da- her trotz aller Trauer um Gefallene und Verwundere das ein- mütige Verlangen nicht nach einem frühen, sondern nach einem sicheren, ehrenvollen, ertragreichen Frieden. Der richtige Zeiwunlt zum Verhandeln läßt sich nur von denen finde», in deren Händen alle Fäden zusammenlaufen." E» gereicht uns zu besonderer Befriedigung, daß e« der Führer der Fortlchriltliche» Volkspartei ist, der sich mit solcher Wärm« und Entschiedenheit zu solchen Anschauungen bekennt. Wenn sonst von anderer Seite ähnliche Gedanken ausgesprochen wurden, so wurden sie bisweilen, nicht von Herrn Dr. Pachnicke, aber von anderen Anhängern seiner Partei, als Ausgeburten des sogenannten Chauvinismus bezeichnet, und zwar nicht nur in einer weit zmückliegenden Zeit, sondern noch vor kurzem. Man darf wohl annehmen, daß Dr. Pachnicke sich nicht so deutlich und so scharf ausgesprochen haben würde, wenn er nicht der Ueberzeugung wäre, daß er die Mehrheit, die überwiegende Mehr- heil, ja vielleicht seine ganze Partei hinter sich habe. Mit diesen von ihm dargelegten Auffassungen stimmt aber nicht nur die Fort- schrittliche Bolkspartei, sondern das ganze völkisch empfindende deutsche Voll, vermutlich bis tief in die Reihen der Sozial- demolratie, Lberein." _ In unseren Augen ist allerdings der Tadel über die frühere Haltung der Fortschrittler ein Lob.

Die.�Köuigsberger Volkszeitnug" verböte«. Der Gouverneur von Königsberg hat unser dortiges Parteiblatt, dieVolEzeitung", auf die Dauer von 10 Tagen verboten.____ llSiedererscheiue« desGothaer Volksblattes". Nach neuntägigem verbot ist unser Gothoer Parteiblatt am 25. d. M. zum ersten Male wieder erschienen. An der Spitze de? in anderem Format herausgebrachten Blatte« befindet sich folgende Erklärung: Als Vorsitzender deS AufflchlSrateS der Aktiengesellschaft.Gothaer Volksblatt" erkläre ich: Die NichtVorlegung zweier Suffätze dei.Volksblattes" zur Vor- Prüfung ist ohne Wissen und Willen der Leiter der Zeitung, lediglich durch daS Versehen eines Angestellten er- folgt. Ich verbürge mich dafür, daß daS.Gothaer Bolksblatt" hinfort für die Dauer des Krieges den Forderungen der Gegenwart in jeder Weise Rechnung tragen und nichts tun wird, was den inneren Frieden zu stören geeignet wäre. Kassel , den 18. Januar 1915. gez. ffitlh. Bock, Reichstags- und Landtagsabgeordneter.

Differenzen über die Höchstpreisfrage. Auf recht eigenartige Vorgänge bei der Regelung der Lebensmittelversorgung macht dieFrankfurter Zei- tung" aufmerksam. Sie schreibt: Inzwischen erleben wir da» wenig erquickliche Schauspiel, daß der Streit um die sogenannte Höchstpreisftage, die in Wirk- lichkeit gar keine Frage mehr sein dürste, in sonderbaren Formen fortgeführt wird. Kaum ist neulich in einer offiziös be- dienten Berliner Korrespondenz eine Auslassung erschienen, die mit schlagenden Argumenten nachwies, warum die Regierung im Interesse der konsumierenden Massen die Getreidepreise nicht einfach nach den Friedensgesetzen von Angebot und Nachftage aus eine beliebige Höhe ansteigen lassen durfte, sondern sie durch Festsetzung von Höchstpreisen regulieren mußte so erscheint so­fort in derKölnischen Zeitung ", ähnlich wie kurz vorher in einigen Berliner Blättern, ein Gegenartikel, der sich darauf ver- steift, daß nicht in der Preis-, sondern in der Vorratsftage das ernsteste Problem in der ganzen Ernährungsfrage im weiteren Verlaufe dieses Krieges liege und daß hohe Preise das beste Er- ziehungSmittel zum Sparen seien. Es steht uns jetzt nicht der Sinn zum Polemisieren. Aber es ist notwendig, auf diese Er- örteruugen hinzuweisen, weil man weiß, daß die gleiche Di- vergenz auch zwischen den beiden hauptbetei- ligte» Ressort», dem Reichsamt des Innere» und dem preußischeuHandelsministerium schwebt von der dritten beteiligten Zentralstelle, dem preußischen Landwirt- schaftSministerium, von dem man sehr gerne entschiedene Maß- regeln, vor allem für die Verminderung der Schweinebestände hören würde, erfährt die Oeffentlichkeit sehr wenig und weil man annehmen muß, daß es zu einem guten Teil diese Divergenz fft. die die Maßnahmen der Regierung s« sehr verzögert und abschwächt. Wir meinen, man sollte sich nachgerade klar machen, daß alle diese Erörterungen über die Höchstpreise lediglich den einen Effekt haben, die verderbliche Zu- rückHaltung von Vorräten zu fördern, weil sie in gewinnsüchtigen Besitzer» immer wieder die Hoffnung lebendig halten, daß sie bei längerem Zuwarten doch noch höhere Preise erhalten könnten. Und man sollte sich endlich auf die einzig richtige Synthese eini­gen, daß man Preis und Vorrat regulieren muß und daß, nach- dem die Höchstpreise festgesetzt waren, für die Vorratsregulierung allerdings»och immer nicht das, was ausreichend wäre, ge- schehen ist." Wenn die maßgebenden RegieruugSin stanzen sich nicht klar und einig sind über die im Jntereffe der Lebens- mittelversorgung notwendigen Maßnahmen, nimmt es aller- dings kein wunder, daß die Beschlüffe den Charakter unzu- länglicher Kompromisse an der Stirn tragen. Aus welchen Beweggründen von bestimmter maßgebender Seitegebremst" wird, ergibt sich aus einem Artikel derSächsischen Staats­zeitung", des amtlichen Organs der sächsischen Regierung. Darin heißt es u. a.: .ES ist sehr bequem,»ach Höchstpreisen für Mehl zu rufen, ad« wa» würde sich«geben, wollte man diesem Rufe Folge leiste»? Jede Unternehmungslust de» Handel» würde lahmgelegt, da» Eindringen von Mehl au» dem Auslande un- möglich werde« und sogar»och Material über die Grenze fließen."(!) Es wird dann weiter noch ausgeführt, daß es jetzt nicht mehrdaraufankomme,obdiePreisehochoder niedrig wären, sondern darauf, daß überhaupt Material vorhanden ist. Gehen die Preise für die wichtigsten Lebens- mittel immer mehr in die Höhe, so dürfte nichts weiter übrig bleiben, als die Unterstützungssätze für die Krie- gerfamilien und Arbeitslosen wesentlich zu erhöhen._ Denn eine noch größere Unterernährung würde sich gerade hinsichtlich der späteren Wehrfähigkeit des Volkes schwer rächen. Auch gegenüber den Fleischpreisen nimmt der Artikel einen gleichen Standpunkt ein. Es wird geraten, den hohen Bestand an Schweinen durch zahlreichere Schlachtungen herabzudrücken, um an Futter zu sparen. Das Publikum aber solle für spätere Zeiten bestellen, damit sich die Aufbe- Wahrung der Fleischwaren durch den Fleischer lohnt. Nach diesen Darlegungen heißt es wörtlich: Wenn infolge reger Nachfrage die Preise steigen, so wollen wir uns darüber nicht beklage», denn die Vieh- Halter werden durch die steigenden Preise ermuntert werden." Es ist ganz sicher, daß weite Kreise des Volkes die in der Sächsischen Staatszeitnng" geäußerten Ansichten nicht teilen und die Rücksicht auf die Interessen derprivaten Initiative" in der jetzigen Zeit nicht begreifen. Bundesratsbeschlüsse. DerReichsanzeiger" veröffentlicht eine Reihe von Be- kanntmackningeii des Reichskanzlers, die die Höchstpreisgesetze, das Versütterungsverbot von Brotgetreide von neuem er­gänzen. Eine andere Bekanntmachung verbietet das Füttern von Hafer an anderes Vieh als Pferde. Weiter findet sich ein BundeSratsbeschluß über die Sicherstellung des Hafer- bedarss für das Heer. Der Bedarf deS Heeres bis zur

nächsten Ernte wird auf 1'/, Millionen Tonnen Hafer ge- schätzt. Dem entsprechend sind die einzelnen Bundesstaaten zur Lieferung je nach ihrem Ernteerträge verpflichtet. Schließ- lich wird das Füttern der Tiere aus Viehmärkten und Vieh­höfen durch BundeSratsbeschluß geregelt. Tie schouuugsbedürfttge Landwirtschaft. In der.Deutscheu Tageszeitung" lesen wir eine sehr bewegliche Klage aus der Feder von Dr. Oertel über die schonungsbedürftige Landwirtschaft: Die Brotesser mögen nicht vergessen, daß den Land- Wirten viel Schwereres zugemutet wird. Was sie sonst zur Fütterung und Erhallung ihres Viehes uotwendigerwcise ver- wandt haben, daraus sollen sie jetzt verzichten; die Sorge, wie sie den Viehbestand unter diesen Umständen erhalten sollen, lasier zentnerschwer auf ihnen. Leider ist nichts geschehen, um durch die von uns geforderten Maßnahmen einen wenn auch nur teilweisen Ersatz der Futtermittel zu ermöglichen. Wie schwer die Land- Wirte unter diesen Verhältnissen leiden, davon kann sich nur der einen Begriff machen, der mitten in den Dingen steht. Ei- freulicherweise hat sich neuerdings auch in den Kreise» der Ver- braucher und der Wissenschaft die Ansicht durchgerungen, daß die Landwirtschast dringend der Schonung bedarf, nicht nur ihretwegen, sondern damit auch über die Ernte hinaus die Ausbungerungsabsichten Englands vereilelt werden. ES ist'S, was der Ernst der Zeil von uns heischt. Die Landwirte sind bereit, zu opfern, was geopfert werden muß. Sie haben aber die Pflicht, nicht nur für heute und morgen, sondern auch für die spätere Zukunft zu sorgen, und die Erfüllung dieser Pflicht muß erleichtert und ermöglicht werden." Wir verkennen nicht, daß viele Landwirte durch den Mangel an Futtermitteln in eine schwierige Situation kommen können. Aber wie die allgemeine Lage selbst von Leuten gekennzeichnet wird, die den landwirtschaftlichen Kreisen sehr nahestehen, geht aus den Ausführungen des L a n d r a t s im Kreise Randow-Greifenhagen auf einer landwirtschaftlichen VereinSversammlung hervor. Er warnte dort mit besonderem Nachdruck vor der Verheimlichung vorhandener Vorräte und meinte dann weiter: Getreidedrückeb erger gebe es eine ganze Anzahl, wie er sich erst kürzlich bei der Zusammenbringung von 18 000 Zentnern Hafer habe überzeugen müifen. Es seien da ganz unerhörte Betrugs- versuche gemacht worden; ein solcher Besitzer, der trotz Verwarnung noch zu verheimlichen gesucht habe, sitze bereits hinter Schloß und Riegel. Redner be- dauerte, solche Ausführungen machen zu müssen und bat, man möge ihm die Sache nicht so schwer machen. Zum Schluß wandte er sich noch gegen die vielfach noch geübte Ber- fütteruug von Roggen au daS Vieh und forderte zur Sparsamkeit und zur Aufrichtigkeit auf. So die Ausführungen eines Landrats. Wie schlimm e» Land­witte treiben, das beweist auch die folgende Anweisung des gleichen Landrats an die ihm nachgeordueten Behörden: .Die Herren Bürgermeister. Gemeindevorsteher und Guts- vorsteher weise ich hiermit an, mit allem Nachdruck dafür Sorge zu tragen, daß in ihrem Bezirk keine Vorrät« an Weizen und Roggen, sei es absichtlich, sei eS unabsichtlich, den Zwangs« anläufen entzogen werden. Den Besitzern ist bekannt zu geben, daß sämtliche Wirtschaften demnächst revi- d i e r t werden müssen und daß gemäß§ 5 des Gesetzes betreffend Höchstpreise mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geld- strafe bis zu zehntausend Mark bestraft wird, wer Vorräte an Gegenständen, für die Höchstpreise festgesetzt sind, dem zu- ständigen Beamten gegenüber verheimlicht. Werden Vorräte von den Besitzern vor der Revision nachträglich angemeldet, so erfolgt kein strafrechtliches Einschreiten. Die nachträglichen Anmeldungen sind mir aber unverzüglich mitzuteilen, damit der Ankauf erfolgen kann. Die Namen der Besitzer, die den gesetzlichen Bestim- mungen zuwiderhandeln und sich damit am Vaterlande versündigen. werden von mir im Kreisblatt veröffentlicht werden." Freisinnige Kandidatur zum Landtag. Im Landtagswahlkreise Lissa in Posen haben die Freffinnigen an Stelle des verstorbenen Abg. Wolf den Oberbürgermeister von Kattowitz O.-S., Pohl mann, aufgestellt. Oberbürgermeister Pohlmann, dessen Wirkungskreis früher in Pose» war, ist bisher politisch nicht hervorgetreten. Bei der ReichStagswahl 1912 be- absichtigte man mit Unterstützung auS RegierungSkreiseu Herrn Pohlmann gegen Polen und Sozialdemokraten als deutsck-bürger- lichen Saminclkandidaten im Wahlkreise Kattowitz -Zabrze aufzu- stellen. Die Verhandlungen scheitetten damals an du Uneinigkeit der einzelnen in Betracht kommenden Gruppen. Da da« Mandat Lissa als unbestrittener FreisinnSbefitz angesehen wird, kann die Wahl PohlmannS als gesichert gelten. Ruhe in Portugal . Lissabon , 23. Januar. (Meldung des Reutcrschen VnreauS.) In Portugal herrscht wieder Ruhe. Der Zustand in Lissabon ist normal._ Nüstnngskredite in Amerika . Washington , 23. Januar. Das Repräsentanten- Haus hat einen Kredit von 101 Millionen Dollar für die Armee bewilligt. Tie Lage in Mexiko . Washington , 23. Januar. (W. T. B.) Staatssekretär Bryan hat au» der Stadt Mexiko ein Telegramm vom 20. d. M. er­halten. daß die Anhänger L i l l a s nach Norden abrückten und die Direktion der Siaatseisenbahnen sich jetzt in Chihuahua befinde. Aus Veracruz wird gemeldet, daß General O b r e g o u sich mit einer großen Truppenmacht in der Nähe der Hauptstadt aufhalte. Man erwarte, daß er sie bald besetzen werde. Verlegung der australischen Hauptstadt. Meldourne, 23. Januar. (Meldung deS Reurerschen BureauS.s Die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Australien ist von Melbourne nach Sidney verlegt worden. Die Ver- legung verfolgt den Zweck, die Regierung mit den Erfordernissen aller Staaten Australiens vertraut zu machen; sie ist nur vorüber- gehend.__ Mus öer Uartei. Für Neutralität gegen Tisziplinbruch. Am 17. Januar fand in Florenz eine Sitzung des Landes- Vorstandes der sozialistischen Partei Italiens statt. Derselben wohnte auch der Genosse Morgari bei, der FrationSsettetär. Dieser war in Kopenhagen zur Internationalen Konferenz erwartet wur­den. Angesichts der auf der Luganocr Konferenz getroffenen Vor-