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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.

Ferusprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 15190-15197.

Montag, den 25. Januar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplat, Nr. 151 90-151 97.

Eine Seeschlacht in der Nordsee  .

Westlicher Kriegsschauplah.

Der französische   Tagesbericht.

hatten an mehreren Stellen Vorteil. Berry- au- Bac   wurde von

Seeschlacht bei Helgoland  . Das deutsche   Volk der Zukunft.

"

den ständigen Mitarbeitern dieser Zeitschrift, die mehr als in

Amtlich. Berlin  , 24. Januar 1915.( W. Wie sich in reichs- und freikonservativen" Köpfen die Zukunft des deutschen   Volkes nach dem Kriege malt, lehrt ein Paris  , 24. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht Z. B.) Bei einem Vorstoßz S. M. Panzer- uffag von Dr. Grabowsky, dem Serausgeber der Zeit­von gestern 3 Uhr nachmittags: Die Tätigkeit unserer kreuzer« Sendlih»,« Derfflinger",« Moltke" schrift Moltke" schrift Das Neue Deutschland". Die Abgeordneten Infanterie war am 22. Januar auf beinahe der ganzen Front Dr. Arendt, von Dewig, von Zedlig, der frühere Abgeordnete der Ausbesserung der durch das sehr schlechte Wetter der Vor- und« Blücher  " in Begleitung von vier kleinen von Liebert, eine Reihe von imperialistischen Theoretikern tage an unseren Schanzarbeiten angerichteten Schäden ge- Kreuzern und zwei Torpedobooksflottillen in die und Praktikern( wie Dr. Karl Peters  ) gehören bekanntlich zu widmet. Im Gebiet von Hobaertzyde rüdten wir etwa 100 Meter bor  . In den Abschnitten Ypern  , Arras  , Nordsee   kam es heute vormittag zu einem Ge- Friedenszeiten ein Spiegelbild derjenigen Auffassungen Albert, Roye und Soissons Artillerietämpfe. Wir fecht mit englischen Streitkräften, in der Stärke bringt, die fich während des Krieges in breiteren Kreijen durchsetzen und nach dem Kriege zu noch größerem Einflußz den Deutschen   heftig beschossen. Nordwestlich Beau Séjour von fünf Schlachtkreuzern, mehreren kleinen gelangen werden. Gerade der Einschlag von Kulturkonser­unternahm der Feind einen Angriff, welcher abgewiesen wurde. Kreuzern und sechsundzwanzig Torpedoboots- batismus", den Grabowsky vertritt, wird seinen Anschau­In den Argonnen   in Fontaine Madame mißlangen die ungen in den Kreisen der politisch Lauen und Ungefestigten, deutschen   Angriffe, wie gestern abend gemeldet wurde, völlig. 3erfförern. Der Gegner brach nach drei Stun- die durch den gegenwärtigen Krieg au politischer Orientierung Ein feindlicher Angriff bei Saint Hubert gab Anlaß zu einem den siebenzig Seemeilen westnordwest von Helgo- gezwungen werden, den Boden bereiten. Grabowsky geht davon aus, daß im deutschen   Volk ,, eine Ma a 3 zwang unser Artilleriefeuer den Feind, ein Wuni- land das Gefecht ab und zog sich zurück. Nach Siegesgewißheit, ein Wille zum Glück des Vaterlandes lebt, tionslager zu räumen, und beschädigte seine Laufbrüden bisheriger Meldung ist auf englischer Seite weit machtisillen bezeichnet haben, furz ein Zug der der genau das ist, was wir deutschen   Imperialisten stets als fanteriekampf um den Hartmannsweilertopf fort. Im Wald ein Schlachtkreuzer, von unseren Schiffen der festen Entschloffenheit zum Größerwerden". ist man hart aneinander, die Aktion dauert ununterbrochen. Panzerkreuzer Blücher" gesunken. Alle übri- der fämpfenden Heere dabei nicht ganz richtig. Was die un­Wir glauben allerdings, Grabowsky beurteilt die Stimmung Bei Sennheim   wurde die Höhe 425 vout Feinde erfolglos an­gegriffen. Weiter füdlich rückten wir in der Richtung Klein- gen deutschen   Streitkräfte sind in die Häfen leugbare Striegsbegeisterung zu Beginn des Krieges auslöjte, kahlberg nördlich der Aspachbrücke vor. zurückgekehrt.

Infanteriekampf, welcher noch nicht beendet ist. An der

schwer. Vor St. Mihiel   und im Elsaß   dauert der In­

Paris, 24. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht bom 23. Januar abends: In den Argonnen dauerte der Kampf in Fontaine Madame und St. Hubert die ganze Nacht hindurch an.. Alle Angriffsversuche des Feindes wur den abgewiesen. Heute früh begann der Kampf von neuem. Ueber die heutigen Operationen an dieser Stelle liegen noch

Der Stellvertretende Chef des Admiralstabes. gez.: Behnke.

war das Gefühl, die Grenzen des Vaterlandes gegen die Invasion von Feinden verteidigen zu müssen. Aber wie dent auch sei das deutsche   Volk hat nun einmal in dem von

den Massen nicht gewollten Striege ungeheure Opfer gebracht. Als Kompensation dafür denkt es weniger an äußere Machterweiterung, als an größere inner politische Be­tätigungsmöglichkeiten. Grabowsky faßt das Problem durch­aus richtig, wenn er es so definiert:

Und nun erhebt sich die große Frage, die Frage aller

feine Rachrichten vor, ebensowenig über den heute fortge Die Meldung des Großen Hauptquartiers. Fragen: Wie ist bies Wolf nach dem Striege zu behandeln, wie­

sekten Kampf am Hartmannsweilerfopf.

Oestlicher Kriegsschauplah.

Der Bericht des russischen Generalstabes.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 24. Januar 1915.( W. Z. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah. Der 23. Januar verlief im allgemeinen ohne besondere Ereignisse.

Angriffe mühelos zurückgewiesen. Im Argonnerwalde wurden zwei französische

viel muß man ihm unter allen Umständen politisch bieten?" Grabowsky benrteilt meiter die Sturmma durchaus z11­treffend, wenn er meint, die Mehrzahl des Volfes erwarte eine demokratische Politik. Aber gerade dieses nächstliegendste Ziel glaubt Grabowsky als ein irriges be­kämpfen zu müſſen:

Der Demokrat ist schnell fertig mit der Antwort. Er er­

widert: Alles." Alle Rechte, jagt er mit Nachdruck, find

Petersburg  , 24. Januar.  ( W. T. B.) ( W. T. B.) Der gestrige Bericht des russischen Generalstabes lautet: Am rechten Ufer der unteren Weichsel   hatten unsere Ein­heiten, in Fühlung mit dem Feinde, stellenweise kleine Schar. mügel zu bestehen. In den anderen Abschnitten herrschte am 22. verhältnismäßige Ruhe, nur in einigen Gegenden In den Vogesen   am Hartmannsweilerkopf fuche einer Teiloffensive wurden von unserem Feuer leicht schritte und nahmen 50 französische Jäger dauerten Geschütz- und Gewehrfeuer fort. Deutsche   Ver- und nordöstlich Steinbach machten wir Forf- ſtande bringen tann, daß unser Bolt zu Göttern betet, die ihm

unterdrüdt.

Deftlicher Kriegsschauplatz.

diesem Volf zu gewähren, die überhaupt ausdenkbar sind. Die Demokratie in schärfstem Umfange. Hier aber liegt gerade der große Trugschluß, der entscheidende Irrtum, der es 31­fremd sind und ewig fremd bleiben, und daß es deshalb von seiner Größe herabsintt.".

Um zu beweisen, daß die demokratische Auffassung Fehler begeht, erläutert Grabowsky ihre Forderungen in bezug auf

In Ostpreußen   und im nördlichen Polen   das preußische Wahlrecht: keine Veränderung.

In der Bukowina   wird die Konzentration bedeuten- gefangen. der österreichisch  - ungarischer Streitkräfte an den Bässen immer stärker. Am 21. Januar griffen feindliche Truppen etwa in Stärke einer Infanteriedivision mit Artillerie unsere Front in der Gegend von Kirlibaba an, wurden aber zurüd geschlagen. Am Morgen des 22. behaupteten unsere Truppen ihre Stellungen noch. Wir machten in diesem Kampfe 200 GC­fangene. In den Sarpathenpäisen herrscht heftiger Schneesturm.

Der Seekrieg.

Unser Angriff gegen den Sucha- Abschnitt bei Borzymow war erfolgreich; feindliche Gegen­angriffe wurden unter schweren Verlusten für die Russen abgeschlagen.

Russische   Angriffe in Gegend nordwestlich Opozno scheiterten. Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien  , 24. Januar.  ( W. T. B.) Amtlich wird verlaut­

Völkerrechtswidriges Vorgehen Englands gegen deutsche   Handelsschiffe. Bremen  , 23. Januar.  ( W. Z. B.) Nach einem beim Norddeutschen Lloyd   eingegangenen Telegrammt aus Ieg­andrien sind die Dampfer 2üow" und Derff­linger" vom dortigen Prisengericht kondemniert worden mit der Hauptbegründung, daß der Suezkanal und die Suez- bart: 24. Januar 1915, mittags: fanalhäfen nur für Durchgangsschiffe neutral seien, und daß An der galizisch  - polnischen Front keine Ver­die genannten Schiffe mit Einrichtungen für Hilfskreuzeränderung. bersehen seien. Gegen diese Entscheidung ist vom Nord- Plänkeleien. Durch unser Artilleriefeuer gezwungen, räumte In einigen Abschnitten Geschützkampf und deutschen Lloyd Berufung beim Oberpriſengericht eingelegt der Feind südlich Tarnow   abermals einige Schäßengräben. Es dürfte erinnerlich sein, daß die Dampfer Lützow  " Auch in den Karpathen ist die Situation im allge­und Derfflinger" seinerzeit von den Engländern gewaltsam meinen unverändert. Aus mehreren südlich der Paßzhöhen aus Port Said   und Suez entfernt und gezwungen wurden, vorgeschobenen Stellungen wurden die Russen zurückgedrängt. aus dem Suezkanal herauszufahren, von wo sie nach erfolgter In der Bukowina   herrscht nach den letzten unserer­Raperung nach Alexandrien   gebracht wurden. Diese Maß- seits erfolgreichen Kämpfen Ruhe. nahme steht in striktem Widerspruch zu den völkerrechtlichen Bereinbarungen. Im übrigen sind die beiden genannten Dampfer noch nicht als Hilfskreuzer eingerichtet oder ver­wendet worden.

worden.

Am südlichen Kriegsschauplah keine Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes:

bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Gehen wir zu dem konkreten Fall Breußen, der uns und Der Demokratie am nächsten liegt, so müste erst einmal bewiesen werden, daß Preußen wirklich durch die Einführung elpa des demokratischen Reichstagswahlrechts höher geführt würde, day es also seinen Platz in Deutschland   und in der Welt besser aus­

füllen würde als es ihn heute ausfüllt. Diesen Beweis aber

fönnen die radikalen Doktrinäre nicht führen."

im feine anderen 3iele für die Entwidehung denten

Grabowsky muß zu dieser Ablehnung fonuien, weil er

fann als den bestehenden Zustand. Das ergibt sich dentlich aus seiner Robpreisung des jezigen Aufbaus des preußischen Staates:

" Für Preußen im besonderen, das groß geworden ist durch feinen bis ins einzelne gegliederten Organismus, also daß die Großen führer waren in großen Dingen, die Kleinen in fleinen Dingen, und daß sich jeder dort unterordnete, wo er schwächer ipar für Preußen ergibt sich aus seiner Geschichte ein gerader Gegensatz zum demokratischen Ideal der Gleichwertung alles Un­gleichen. Dieser funstvolle Organismus, der Preußen heißt, dieser Kunstvollste staatliche Organisumus der Welt aber ist es, der intuer wieder den E& pfeiler des Reiches bildet. Den Süddeutschen möge ihre Eigenart durchaus belvahrt bleiben, sie mögen aber auch Preußen durchaus seine Eigenart lassen. Wozu hier etwas nieder­reißen wollen, das sich bewährt hat, das sich und dies ist der Hauptpunkt gerade bewährt hat in diefem Kriege?" Diese Bewährung" faßt Grabowsky so weit, daß er glaubt, auch die bisherigen Kritiker scien völlig und aus grundsäblichen Erwägungen heraus verftummt:

"

Ja, gelernt haben sie a IIc, alle die Herren von links, die Freihändler und Individualisten, für die der Staat bisher nur ein notwendiges Uebel war. Und weil hierin sine so volls