auf die Kommunalverbände nach dem Verhältnis der zujnuar 1915 die Abgabe von Weizen, Roggen, Hafer- und Gerstens, Strantenwärter und alte Frauen, auch der amerikanische Konsul verberforgenden Bevölkerung verteilt werden; die Kommunal mehl im geschäftlichen Verkehr verboten. Ein Zuwiderhandeln wundet worden sind. verbände werden den Verkauf der ihnen überwiesenen Vorräte an gegen dieses Verbot ist unter hohe Strafe gestellt. ihre zu versorgenden Einwohner so regeln, daß jedermann eine entsprechende Menge von Brot und Mehl erwerben kann, und daß andererseits die Vorräte bis zur nächsten Ernte im Hochsommer voll ausreichen.
In der ersten Uebergangszeit werden sich Unregelmäßigkeiten in der Brotversorgung naturgemäß nicht ganz vermeiden lassen, sie werden aber bald und sicher überwunden werden.
Nicht verboten sind nur Lieferungen an Behörden, öffentliche und gemeinnützige Anstalten, Händler, Bäcker und Konditoren.
Westlicher Kriegsschauplatz.
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London , 25. Januar. ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Die Admiralität bestätigt den deutschen 2uftangriff auf Dünkirchen und sagt: Es ist kein besonderer Schaden angerichtet worden; eine Bombe fiel vor das amerikanische Konsulat und zertrümmerte alle Fenster und Möbel.
T.
Gestlicher Kriegsschauplatz.
Der französische Tagesbericht. Daß die angeordnete Maßnahme weit tiefer in das wirtschaft- Paris, 25. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Beliche Leben unseres Voltes eingreift, als alle anderen bisher vom richt von gestern 3 Uhr nachmittags. Jm Gebiet Bundesrat während des Krieges getroffenen wirtschaftlichen An- von Nieuport 2ombartzyde bereitete der Feind ordnungen , unterliegt keinem Zweifel. Sie ist aber geboten, um durch heftige Beschießung der von uns eroberten neuen London , 25. Januar. ( W. Z. B.) Meldung des Reuterichen eine ausreichende und gleichmäßige Ernährung unseres Volfes mit Stellung einen Angriff vor, den er nicht ausführen fonnte, Bureaus. Die Admiralität teilt mit: Zwei britische Flieger Brotgetreide bis zum Erdrusch der neuen Ernte sicherzustellen, denn unsere Artilleric zerstreute die Infanterie- haben am Sonnabend 3eebrügge besucht. Bei einem vorher und ist damit eine staatliche und nationale Rebensnotwendigkeit. Die bisherigen Maßnahmen haben sich nicht als ausreichend er ansaminlungen, welche mit aufgepflanztem Bajonett sich gebenden Aufklärungefluge wurde ein Flieger von sieben miesen, einen sparsamen Verbrauch unserer an sich zwar durchaus zum Sturm anſchickten. Um pern Artillerie. beutiden Flugzeugen umzingelt, entfam aber, wenit ausreichenden, aber doch immerhin beschränkten Brotgetreidevor- tämpfe von veränderlicher Intensität. Bei Butoire auch leicht verwundet, ſezte seinen Flug fort und löste seine Aufgabe. räte zu gewährleisten; insbesondere haben sie nicht vermocht, eine nahe Vermelles swang unsere Artillerie den Feind, Verfütterung des Brotgetreides wirksam zu verhindern. Zur Er- einen vorgeschobenen Schüßengraben zu räumen. Im Aisnetal reichung dieses Zieles blieben nur zwei Wege: entweder eine zerstörten oder brachten unsere Batterien mehrere deutsche Die amtliche Petersburger Meldung. ganz außerordentliche Erhöhung der Brotgetreidepreise, deren Geschütze zum Schweigen, zwangen feindliche Flieger, Kehrt zu starker Druck den Verbrauch eingeschränkt und namentlich die VerPetersburg, 25. Januar. ( W. T. B.) Bericht des fütberung ausgeschlossen hätte, oder die Beschlagnahme aller Brot- machen, zerstörten Schanzarbeiten bei Soupir und Heurtebije. getreidevorräte und ihre Berteilung an die Stommunalverbände Bei Berry- au- Bac , Höhe 108, eroberte unsere Infanterie Großen Generalstabes: Auf dem rechten Ufer der nach dem Verhältnis der zu ernährenden Bevölkerung. Um dem einen Schüßengraben. Zwischen Aisne und Argonnen unteren Weichsel fanden am 28. Januar unbedeutende Zudeutschen Volte in der Kriegszeit eine weitgehende Verteuerung in den Abschnitten Prunay, Souain, den Abschnitten Prunay, Souain , Perthes, Beau sammenstöße an der Front von dem Marktflecken Nadzanowo des Brotes zu ersparen, haben die Bundesregierungen sich für den Sejour, Massiges, nördlich Ville- sur- Tourbe unterhält unsere bis zum Fluß hin statt. Auf dem linken Weichselufer zweiten Weg entschieden. Artillerie andauernd wirksames Feuer auf die feindlichen herrschte verhältnismäßige Ruhe außer in der Gegend von Die getroffene Maßnahme gibt uns die Sicher Schanzarbeiten. In den Argonnen , im Gebiet Saint Borzymow und Gunimi, wo die Deutschen sich bald durch heit. daß der Plan unserer Feinde, Deutschland aus- Hubert und Fontaine- Madame dauert der In- offenen Angriff, bald mit der Sappe unseren Stellungen zu auhungern, vereitelt ist; sie gewährleistet uns eine aus- fanteriekampf in einem Stück vorgeschobenen Schüßengrabens nähern versuchten. Sie wurden aber durch unser Feuer aufreichende Broternährung bis zur neuen Gente; sie macht unser fort, welcher mehrere Male gewonnen und verloren und gehalten und gezwungen, sich unter Verlusten zurückzuziehen. Z Zwischen Galizien an der Front von Jaslista bis südöstlich der Die unbedingt notwendige genaue und zuverlässige Ausführung endlich seit 48 Stunden wiedererobert worden ist. der Bundesratsverordnung wird an die Staats- und Kommunal. Ma as und Vogesen verhinderte dichter Nebel alle Ope- Eisenbahn Ujgorod- Sambor nahmen die Desterreicher am behörden, insbesondere auch an die bewährten Organe unserer rationen. Im Elsaß im Gebiete des Hartmannsweiler- 22. und 23. Januar die Offensive auf, die besonders in der Selbstverwaltung große Anforderungen stellen. Wir hegen das topfes rüdten wir auf unserer Rechten vor tros äußerster Gegend von Jaslista heftig war, wo der Feind unsere StelVertrauen zu den Behörden aller Verwaltungen und zu jedem ein Schwierigkeiten, welche das Gelände bietet. Bei Stein lungen mit Artillerie beschoß und Abteilungen, die mehr als zelnen Beamten, daß fie fich, auch soweit sie nicht vermöge ihres bach hatte der Feind durch einen Angriff, welcher von Uffholz eine Division Infanterie betrugen, mit Unterstützung von Amtes zur Mitwirkung berufen sind, mit allen Kräften für die Durchführung der großen Aufgabe einsehen und der Bevölkerung ausging und durch heftige Beschießung vorbereitet war, einen Artillerie in Tätigkeit setzte. Dennoch fügte unser Feuer dem mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Der willigen Mitarbeit unserer Schüßengräben eingenommen, der aber in heftigem Feinde große Verluste zu und hielt sein Vorrüden auf. In der Bukowina , an der Grenze bei Waleputna, 20 Werst aller Kreise unseres Volkes und seiner wirtschaftlichen Organi- Gegenangriff wiedererobert wurde. sationen sind wir gewiß. Jeder einzelne wird sich vor Augen halten, Paris , 25. Januar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht westlich Stimpolung, standen unsere Vorposten während des daß die gewissenhaftefte Befolgung der Anordnungen über die An- von gestern 11 Uhr abends. Heftige Beschießung des ganzen Tages im Kampfe mit der österreichischen Artilleric. gabe seiner Vorräte, über das unbedingte Unterlassen jeder Ver- Gebietes nördlich Zillebeke durch die Deutschen . Lebfütterung von Brotgetreide ufw. eine ernste und heilige Pflicht haftes Gewehrfeuer Gewehrfeuer bei Schloß Herenbag. Stein gegen das Vaterland ist, deren Verlegung ihm ganz abgesehen Infauterieangriff. Einige Granaten fielen auf Arras . GeHannover, 25. Januar. ( W. T. B.) Dem Hannoverschen von der ehrenrührigen Gefängnisstrafe eine schwere sittliche eine schwere sittliche Schuld aufbürden würde. Demgegenüber muß jede Rücksicht auf wehrfeuer nördlich der Stadt. Im Gebiet von Albert schleuderte Sturier" geht aus sicherer Quelle die folgende Nachricht zu:„ Die im „ Hannoverschen Kurier" enthaltene Schilderung der Gefangennahme Lebensgewohnheiten und persönliche Interessen zurückſtehen. der Feind zahlreiche Bomben auf Roisselle, aber unsere Artillerie des Gouverneurs von Warschau durch Teile des ersten HannoverDer vaterländische Geist und der feste Wille zum zwang ihn, das Feuer einzustellen. Ziemlich lebhaftes Gewehrfeuer igen Dragoner Regiments ist Nr. 9 zutreffend. Siege, die fich in unserem Volte in dieser gewaltigen Beit in so bei Carnoy. In den Argonnen nahmen die Kämpfe Andere Truppen, weder deutsche noch österreichische, waren hiererhebender Größe offenbaren, geben uns die Gewißheit, daß jeder im Gebiet von Four de Paris ein Ende. Wir behaupteten bei nicht zur Stelle. Der angebliche L. und t. österreichisch- ungarische t. Mann und jede Frau im engeren und weiteren Waterlande auch alle unsere Stellungen außer fünfzig Meter Schüßengraben, Landsturmfeldwebel Bofinger, der den Baron v. Korff aus dent hier gern und opferfreudig ihre Schuldigkeit tun werden. Wie unsere todesmutigen Truppen draußen auf der Wahlstatt, so wollen welche vom Feinde durch große Bomben zerstört waren. Im Straftwagen geholt haben will, ist bereits als Schwindler und werden auch wir Daheimgebliebenen zu unserem Teil den Elsaß dauerte heute der Kampf in dem Gebiet von Uffholz großen Kampf um des Reiches Bestand und Ehre siegreich und des Hartmannsweilerkopfes an, wo wir längs der von den Deutschen errichteten Drahtverhaue stehen.
Land auch in diesem wirtschaftlichen Kampfe unbesieglich.
bon Bethmann Hollweg. Delbrüd von Tirpitz. Beseler. von Breitenbach. Sydow. von Trott zu Solz. Frhr . von Schorlemer. Lenke. von Loebell. Kühn. ven Jagow. Wild von Hohenborn.
Verbot des Mehlverkaufs.
Eine Fahrt mit Hindernissen.
II.
MIawa, 18. Januar.
Wieder eine zerstörte Legende.
Die meisten Berliner Blätter haben die erdichteten Heldentaten serviert. Uns erschien jene Geschichte" von vornherein so obenteuerlich, daß wir auf ihre Wiedergabe verzichteten.
des L. L. Zandsturmfeldwebels ihren Zefern in aller epischen Breite
und die Kolonien.
Der Krieg und die
Baris, 25. Januar. ( T. U.) Der Matin" veröffentlicht Ginzelheiten über die Beschießung von Dünkirchen . Danach waren mittags sechs deutige Flugzeuge über der Stadt erschienen. Empfindliche Schlappe der Engländer in
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Südwestafrika.
Sofort fei Sturm geläutet worden und die weiße und blaue Fahne auf dem Rathause gebißt. Die Geschüße hätten ein Granatfeuer eröffnet, jedoch seien die Flugzeuge nicht getroffen worden. Sie Berlin , 25. Januar. ( W. T. B.) Schwere NiederBerlin, 25. Januar. ( W. 2. B.) Die soeben vom Bundesrat hätten Bomben aus 3000 Meter auf Stadt und Umgebung gebeschlossene Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Brot- worfen. Insgesamt hätte es 9 Zote und 16 Verwundete Tage der Engländer in Südwestafrika. Eine getreide und Mehl enthält eine Bestimmung, die schon morgen in gegeben. Der Matin" berichtet selbstverständlich auch, daß die amtliche Meldung des Gouverneurs von DeutschStraft tritt und besondere Beachtung verdient. Es ist nämlich in Bomben ausgesprochen auf Hospitäler sowie die Konsulate der Ber. Süt dwestafrika bestätigt die Niederlage der Engländer der Zeit vom Beginn des 26. Januar bis zum Ablauf des 31. Ja einigten Staaten, Uruguay und Norwegen gefallen feien, wodurch bei Sandfontein am 25. September v. J. Danach und wollte dafür der Wirtin 50 f. bezahlen. Die Frau sträubte| Unterständen noch keine Oefen haben, während die Höhlenwohnunsich, das Geld zu nehmen; es sei zu viel. In einer anderen Tee- gen, in denen unsere Soldaten hausen, durchweg geheizt find. Ers stube wiederholte sich der Vorgang. Wir hatten mehrere Tafeln freulich ist auch, daß das Aussehen der Truppen besser ist als ich es Schokolade aus dem Vorrat der Wirtin verteilt. Sie jammerte vor 2 Monaten am San festzustellen vermochte. Der Grund hierfür, über die hohe Zeche, die wir zu bezahlen hatten, 3 M. waren es! In einer anderen Wirtschaft kostete eine ganze Pfanne Kartoffel In der Stadt Mlawa wohnen fast nur Juden, ungefähr 10 000; plinsen nur 20 Pf. offenbar sind die Leute hier noch nicht darauf in dem zu Mlama gehörenden ländlichen Gebiet leben ziemlich gekommen, möglichst hohe Striegspreise zu nehmen. Die Juden genau jo biele, beinahe ausnahmslos in der Landwirtschaft tätige bilden keine einheitliche soziale Schicht; Reichtum und Armut stehen Bolen. Zwischen ihnen und den Juden besteht ein feindseliges Ver- fich gegenüber. Neben Familien, die 12 Zimmer bewohnen, gibt hältnis. Jeder gesellschaftliche Verkehr zwischen ihnen ist streng es andere, die mit den Kindern in einem Raum hausen, der zugleich herpönt. Zwei Weltanschauungen stoßen hier schroff aufeinander. auch noch Küche und Werkstatt ist. Manche Familien fönnen sich Der Jude, ob orthodor oder modern, findet in der mosaischen alle rituellen Delikatessen leisten, andere müssen mit 10 M. wöchent Religion das Ausdrudsmittel feiner Raffenzugehörigkeit; der Pole lich alles bestreiten. Dabei ist die Miete sehr teuer. Die ärmeren identifiziert seine nationalen Bestrebungen mit seinem Glauben. Juden essen in der Woche einmal Fleisch, die Wohlhabenderen Polentum und Katholizismus ist ihm ein und dasselbe! Dieser zweimal, die Reichen täglich. Das Pfund Fleisch loftet jest 30 bis Gegenjas bildet aber nur den Untergrund. Der Pole haßt den 35 Pf., in Friedenszeiten noch weniger. Die Hauptnahrung der Juden als Eindringling in fein heiliges Land und als wirtschaft- ärmeren Juden besteht aus Kartoffeln, Brot, Reis und Milch lichen Ausbeuter. Vielfach sind die geschäftlich weniger regsamen( Friedenspreis 10 f.). Selbst antisemitisch gesinnte Deutsche Bolen bei Juden verschuldet. An bestimmten Zahltagen fommen sprachen mir ihr Erstaunen über die Kultur unter der schmutzigen die Bolen in großer Menge nach Mlawa , um dem Gläubiger die Hülle dieser Juden aus. fälligen Zinsen auf den Tisch au legen. Mlawa, so ärmlich es aussieht, soll nicht wenige wohlhabende Juden zählen. Wie ich hörte, gibt es hier jüdische Händler, die ein Zimmer im Hinterhaus bewohnen, aber doch schon ein Bermögen von 30 bis 40 000 M. zusammengebracht haben.
Düwell, Kriegsberichterstatter.
daß seither die Angewöhnung der Soldaten an die Lebensweise des Krieges sehr fortgeschritten ist, und daß ja überdies der Stellungstrieg eine gewisse Möglichkeit schafft, die Nachwirkung schwerer Marschstrapazen rasch zu beseitigen. Wie die physische, so ist auch die moralische Kraft unserer Mannschaften völlig ungebrochen, und ich fand überall in den Schüßengräben eine erstaunliche Angriffslust, die alle früheren Voraussagen über eine erschlaffende Wirkung des Verweilens in festen Stellungen hinfällig macht. Gewig er= jehnt jeder einzelne Soldat den Frieden, und keiner ist, der sich das offen zu befennen scheute, aber diese Friedenswünsche sind keine Hemmung, sondern geradezu eine Triebskraft der Siegesbegeiste rung unserer Soldaten, da sie alle Kämpferinstintte entfesselt und au heldenhafter Aufopferung steigern. Aus allen Außerungen, die ich namentlich von Reservemännern zu hören betam, flang ein leidenschaftlicher Wille zum Siege heraus, der mir die Gewähr hot, daß die moralischen Kraftquellen unserer Völker in Waffen unversieglich find, ein Beweis dafür ist übrigens auch die Tatsache, daß der Wetteifer der Soldaten, sich hervorzutun, in feiner Weise nachgelassen hat, sich vielmehr täglich in oft überraschend fühnen Unternehmungen Ginzelner zeigt.
Unreinlichkeit und Bedürfnislosigkeit sind wohl die unangenehmsten Eigenschaften dieser Juden. Ich sage dieser Juden, Senn auch in anderer Beziehung besteht zivischen ihnen und den Ich komme soeben von einer längeren Fahrt zur Front in feistigen, progigen Bourgeoisjuden mit Scheinfultur ein gewaltiger Russisch- Polen zurüd und der vornehmlichste Eindruck, der in mir Unterschied. In Melawa sieht man Persönlichkeiten, lange und haften blieb, ist der, daß bis in die kleinsten Verrichtungen des Nachhagere Gestalten, teine Didbäuche, teine schwammigen Gesichter, schubdienstes die verbündeten österreichisch- ungarischen und reichs dafür aber viele Charakterföpfe. Wenn man durch die Stadt deutschen Truppen einmütig und einverständlich zusammenwirken. wandelt, tönnte man glauben, die Bibel sei lebendig geworden und Ich hatte Gelegenheit, dieses Busammenwirken auf meinen mannig die Patriarchen hätten sich in Mlawa versammelt. Fast alle Juden fachen Kreuz- und Querfahrten aus eigener Anschauung fennen zu sprechen deutsch , polnisch und ruffisch. Dazu wird das Hebräische lernen. Schon in den Giappenräumen fonnte ich zu der Ueberfehr gepflegt. Moderne Juden find wohl faum zu finden; man ist zeugung gelangen, daß die Organisation der Truppenverpflegung, religiös orthobor. Allerdings ist für viele junge Juden der Mitus die in jeder einzelnen Phase des Krieges immer neue schwierige überwiegend doch nur Formsache, auf ihre freiheitliche Gesinnung Probleme stellt, mit anerkennenswerter Gewissenhaftigkeit und Um übt ihr Glaube feinen Einfluß aus. Im Hause unseres Quartier- ficht geleitet wird, ja daß fie in den nahezu sechs Monaten, die feit gebers, eines Großkaufmanns mit fünf erwachsenen Kindern, jah Beginn des Krieges verflossen sind, sehr erkennbare Fortschritte ich eine umfangreiche Bibliothet; sie enthielt philosophische, volfs- gemacht hat, und nun nicht nur alle Reibungen zu überwinden wirtschaftliche und literarische Werte aller Richtungen, auch die versteht, wie sie sich in dem Hin und Her dieses Krieges von selbst revolutionäre Literatur war vertreten. Ueber die Stellung der ergeben, sondern mun auch auf einer Höhe steht, wie sie höher wohl Frauen wäre mitzuteilen, daß uneheliche Mütter selten find. Aech- faum denkbar ist. Daß sie nun ihren 3wed auch tatsächlich vollauf tung in der Gemeinde und Berbannung aus der Familie würden erfüllt, fonnte ich nicht nur selbst schließen, sondern ich erfuhr es fie treffen. Wenn eine Jubin heiratet, werden ihr nach ritueller auch an der Front selbst, aus völlig unbeeinflußten Aussagen von Vorschrift die Haare abgeschnitten und sie trägt fortan eine Berüde, unzähligen Soldaten, die fich höchftens darüber beschwerten, daß den Scheitel". Wie überall find die Juden auch hier intelligent die Soft etwas eintönig sei. Mit Freude fonnte ich wahrnehmen, und fleißig: in Mlawa speziell ehrlich dazu. Wenigstens machte ich daß die im Kampfe stehenden Truppen zureichend mit Wintereinige Beobachtungen nach diefer Richtung. Wir besuchten eine sachen versehen sind, und daß die Vorsorgen hierfür in mancher Zeestube; das Glas Tee kostet 10$ f., die übliche 1½ Bf. ohne Sinsicht bei uns sogar besser find als bei den gewiß in vielen BeBreisaufschlag. Jemand schenkte einem Kinde cine Tafel Schokolade ziehungen vorbildlichen deutschen Truppen, die& B. bisher in den
ich zahllosen geschobenen Bunft unserer Front besuchte ich unsere Stellungen. Die Soldaten haben sich dort in der Reserveftellung hinter den Schüßengräben eine förmliche Stadt aus Grde mit zahllosen Hütten erbaut. Es gibt da Straßen, Plätze, Brüden und förmliche Barkanlagen mitten im Nadelwald. Ich machte dann einen Spaziergang durch die Schüßengräben und gelangte dabei an eine weit vorgeschobene Stellung, die nur 180 Schritte von der feindlichen Stellung entfernt ist. Der Kampf hatte an diesem Tage den Charakter eines schivachen Gepläntels. Zeitweilig löfte fich ein Kanonenschuß. und hier und da ging wie von selbst ein Gewehr los, nur die schwere ruffische Artillerie ließ in regelmäßigen Zeitabständen eine Lage erdröhnen, um sich auf einen bestimmten Bunkt einzuschießen, wo sich übrigens bei uns weder ein Geschütz noch ein Mann befindet. Aber die Russen vermuten an jener Stelle, Gott weiß auf Grund welcher falschen Schlüsse, unsere Geschütze und schossen wie besessen darauf los. Um die russische Stellung ganz nahe zu sehen, begab ich mich unter Führung eines Hauptmanns, der mich vorher pflichtgemäß auf die Gefahr, in die ich mich unter Umständen begeben fonnte, aufmerksam gemacht hatte, in das Vorfeld bis zu einem Säuschen, wo sich eine geldwache eingeniftet hatte. Während wenige Stunden vorher ein Zugführer auf diesem Wege einen Schuß in die Bunge erhalten hatte, hatten die russischen Scharfschüßen diesmal die Gnade, mich zu übersehen, und nur mein Ueberrod erhielt eine tödliche Wunde durch den Stacheldraht.
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