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erlaubten, unsere Truppen in den Laufgräben schleunigst in Be­darfswaren fast jeder gewünschten Art und Zahl zu versorgen. Die eingesessenen Arbeiter, die zurückgeblieben waren, halfen willig gegen Hergabe von Mehl und Brot, das er auch in einnigen Be­trieben herstellte. Kraft und Licht lieferte die wiederhergestellte elektrische Zentrale, wie auch die deutschen Laufgräben zum Teil elektrische Zentrale, wie auch die deutschen Laufgräben zum Teil mit elektrischer Beleuchtung versorgt sind.

Während wir somit diesseits der Laufgräben aus den feind­lichen Vorräten schöpfen können, ist die französische Armee zum weitaus größten Teil ihrer Fabrikationsstätten beraubt, und das Land muß nach französischen Zeitungsberichten seine Feldspaten, seine Oefen und dergleichen von seinem Lundesgenossen England oder, wenn dessen Hilfsmittel auch nicht ausreichen, von den Ver­ einigten Staaten von Nordamerika beziehen.

Zukunft noch über unsere praktische Tätigkeit von Leuten belehren Einfluß geltend, um die betreffenden Meister zur Erfüllung ihrer unserm Befih, so daß es mit der Koblenibersorgung Frankreichs zu lassen, die vor lauter Theorie den Blick für die Bedürfnisse Verpflichtungen anzuhalten. Der Innungsvorstand wurde durch schlimm aussieht, zumal England mur mangelhaft und zu einem unferes eigenen Volkes verloren haben. Der deutsche Arbeiter hat ein Schreiben vom 17. August ersucht, seine Mitglieder aufzufor- Preise liefert, der etwa um 24 Franken für die Tonne höher ist. hohe Achtung vor großer Gelehrsamkeit, gleichviel woher sie kommt, dern, daß sie nicht die durch den Krieg geschaffene Notlage zuun- Von der maschinenbauenden Industrie Frankreichs , wenn aber die Gelehrten uns nur Snüppel zwischen die Beine gunsten der Gesellen ausnußen. Auf dies Schreiben hat die Ver- die sich mit der Herstellung von Lokomotiven und Eisenbahnwagen werfen wollen, pfeifen wir auf sie.( Lebhafter Beifall.) bandsleitung jedoch keine Antwort erhalten. Dagegen berichtete die Genosse Scheidemann ging dann näher auf den Begriff Volk Innungszeitung, Obermeister Schmidt habe in einer Vorstands- beschäftigt, haben wir den größten Teil in Händen; nur ein Werk und Vaterland ein. Wer der verschrobenen Idee huldige, daß, um sizung über das Schreiben des Verbandes gesprochen und erklärt, in Belfort gehört noch den Franzosen. Noch ungünstiger sieht es für den internationalen Sozialismus zu verwirklichen, alle Nationen die Löhne seien nicht im Sinken, sondern im Steigen begriffen, der die Fabrikation schmiedeeiserner Röhren aus, für die die neuen fich auflösen müßten in einem großen Völkergemisch, der brauche Vorstand werde den Verbandsmitgliedern gestatten, den Arbeits- Werke in Aulnoye- Montbard, Louvroil, Valenciennes , Solemnes und nur nach Amerika zu gehen. Dort seien alle möglichen Völker nachweis der Innung zu benußen. Dieser Arbeitsnachweis hatte Hautmont , in denen zum Teil nach Mannesmann, zum Teil nach durcheinandergewürfelt. Und was ist die Folge? Der Kapitalis- allerdings einen Mangel an solchen Gehilfen, die bereit gewesen dem Briedeverfahren gearbeitet wird, alle im Besetzungsgebiet liegen, mus herrscht so ungehemmt wie nirgendwo in der Welt, und die wären, in Kost und Logis bei schlechten Löhnen zu arbeiten. Um Arbeiterbewegung ist schwächer als bei uns. Ganz falsch ist auch diesem" Mangel" abzuhelfen, wollte die Innung die Gemeinde- ſo daß die Franzosen beim Bezug von Röhren ebenfalls ihre englischen die Auffassung, als ob wir durch unser Verhalten nun eine Re- behörden veranlassen, die Bäckerlehrlinge vom Besuch der Fort- und amerikanischen Freunde in Nahrung sehen müssen. Die wohl­gierungspartei geworden seien. Wir haben mit der Regierung bildungsschule zu befreien, damit sie in der Arbeit länger ausge- gefüllten Vorräte der Walzwerke, Gießereien und anderer Fabriken heute so viel und so wenig zu tun wie vor dem Krieg. Wir nutzt werden könnten. Ferner wurden Behörden und Vereine er­arbeiten mit ihr zusammen, um die durch den Krieg erzeugte Not sucht, die Bäckergesellen allgemein von den Unterstüßungen auszu­zu lindern, wir versuchen unseren Einfluß geltend zu machen, um schließen, da ein Mangel an Arbeitskräften bestehe. Infolgedessen unnötige Härten der Zensur usw. zu beseitigen, und merkwürdiger- gab der Vorstand des Nationalen Frauendienstes die Weisung, weise werden wir zu diesem angeblichen Kuhhandel" zumeist durch Bäckergesellen nicht zu unterstüßen. Die Verbandsleitung wies da­solche Parteiblätter veranlaßt, die sich für die radikalſten halten. gegen nach, daß zu jener Zeit im paritätischen Arbeitsnachweis Was wir getan haben und was wir weiter tun werden, das geschieht gegen 300 arbeitslose Bäcker eingeschrieben waren, und daß jede ge­nicht der Regierung zuliebe, sondern das tun wir für uns, für das meldete Stelle, wenn annehmbare Arbeitsbedingungen geboten Volt. Wir erwarten daher auch keine Gegenleistung der Regierung wurden, drei- bis viermal besetzt werden konnte. Als Lohndrücker dafür. Wir wissen, daß wir nach dem Kriege wie vorher fämpfen wollten sich die Verbandsmitglieder natürlich nicht gebrauchen lassen. müssen, und wollen keine Belohnung für Wohlverhalten, denn wir Von den Berliner Mitgliedern des Verbandes sind mehr als haben, wie alle anderen, nur unsere Pflicht getan. 1300 zum Militär eingezogen. In Wirklichkeit ist die Zahl noch Genosse Scheidemann wandte sich weiter der Frage zu, die er größer, denn es haben sich nicht alle Eingezogenen abgemeldet. In fürzlich in einem Leitartikel des" Scho" behandelte. Durchfolge dieses Abganges, sowie des völligen Stilliegens der Kondi­halten! Das muß jezt die Parole sein. Wenn der Reichskanzler toreien, Pfefferkuchen- und Zuckerwarenfabriken in der ersten das gleiche Wort gebrauchte, so brauchen wir daran keinen Anstoß Kriegszeit entging dem Verband ein großer Teil der Einnahmen an Ueber Englands Eisenindustrie erfahren wir, daß seit dem zu nehmen. Es gibt keinen besseren Ausdruck für das, was jetzt Beiträgen. Die Lücken, welche der Krieg in die Reihen der Funk­notwendig und allein möglich ist. Es hat auch niemand sagen tionäre gerissen hatte, wurden bald wieder ausgefüllt. Die Agita- Ausbruch des Krieges einige Hochöfen mehr in Betrieb gekommen fönnen, was wir denn anders tun sollten. Die Stimmen, die aus tion wurde mit dem Erfolg betrieben, daß während des Krieges bis fein sollen. Andererseits hört man, daß die Beschaffung von Roh­dem Ausland zu uns gedrungen und ihren Ursprung anscheinend in zum Jahresschluß 299 neue Mitglieder aufgenommen wurden. An stoffen, und zwar von Kohle wegen Mangels an Bergleiten und Deutschland haben, sind so unsinnig, daß ernste Menschen sich nicht Beiträgen wurde mehr geleistet, als der Zahl der vorhandenen Mit- Ausständen, und von Eisenerz, namentlich zu Hämatitroheisen, damit zu befassen brauchen. Niemand in Deutschland kann Deutsch- glieder entsprechend erwartet werden konnte. So konnte man von wegen geringer Zufuhr aus dem Auslande, immer schwieriger lands Niederlage wünschen. Und wenn nun in Frankreich und der Erhebung eines Extrabeitrages Abstand nehmen und trotzdem England als Kriegsziel die Seeherrschaft dieser Länder, die Nieder- in den Monaten September bis Dezember außer den sonstigen wird. Der Schiffbau ſoll gut beschäftigt sein, die gesamte Eisen­werfung und Verkleinerung Deutschlands gefordert wird, dann Unterstützungen 13 130 Mt. an die Familien der Kriegsteilnehmer industrie soll fieberhaft für den Kriegsbedarf Englands müssen wir eben durchhalten, bis dieses Ziel unserer Feinde ver- zahlen. Mit einem großen Teil der im Felde stehenden Mitglieder und Frankreichs arbeiten, ohne dem Bedürfnis genügen zu können. eitelt ist.( Beifall.) Wir können nicht wünschen, daß das Opfer steht die Verbandsleitung in enger Fühlung. Sie bekommen ihre In den Vereinigten Staaten von Amerika hatic man cbenso unferer fämpfenden Brüder umsonst gebracht, daß das Blut so Fachzeitung, und den Vertrauensleuten sendet der Verband auch wie in England darauf gerechnet, Deutschland einen großen Teil bieler Söhne unseres Landes vergebens geflossen sein soll. Wir den Vorwärts" nach. seines Außenhandels abzunehmen, namentlich in den füdamerikani­dürfen nichts tun, was ihren Mut, ihre Widerstandskraft lähmen Neben den Einflüssen des Krieges sind die sonstigen Ereignisse fönnte. Das deutsche Volt hat bis jetzt in seiner Ernährung unter im Verbande vor geringer Bedeutung. Vom paritätischen Arbeits- schen Staaten. Die Rechnung war falsch, nicht nur doct, sondern diesem fürchterlichen Krieg noch nicht so zu leiden gehabt wie nachweis sagt der Bericht, daß ein ziemlich erheblicher Rückgang der auch in Nordamerika selbst liegen Handel und Wandel sehr danieder, andere Völker. Wenn es jetzt mit der Ernährungsfrage infolge der Vermittelungen zu verzeichnen ist. Das erklärt sich aus dem und man muß schon um sechs Jahre zurüdgehen, um auf eine Aushungerungspläne Englands auch für uns ernster wird, so wollen Kampf, den sowohl die Bäderinnungen als auch der Vorstand des ebenso niedrige Roheisenerzeugung zu fommen wie gegenwärtig. wir uns ohne Murren in die harte Notwendigkeit fügen. Wohl Zentralvereins für den Arbeitsnachweis gegen denselben führt. Im Die Eisenbahnen in Nordamerika haben keine Einnahmen, und wäre es besser gewesen, wenn die Regierung früher die Maßregeln paritätischen Arbeitsnachweis wurden im Laufe des Jahres 2868 die zwischenstaatliche Kommission mußte zu ihrer Aufbesserung die ergriffen hätte, die unsere Partei und die Gewerkschaften schon im Arbeitsuchende eingeschrieben. Von den 2704 gemeldeten festen Frachttarife erhöhen. August vorschlugen, aber es wäre töricht, nun, wo diese Maßregeln Stellen wurden 2481 besetzt. Aushilfsarbeiten wurden für 39 611 zur Sicherung der Ernährung endlich gekommen sind, sie als ver- Aushilfstage vergeben zu einem Tagelohn von 5,50 Mt. Am spätet abzulehnen. Wir müssen im Gegenteil alles tun, um sie so Schluß des Jahres waren noch 165 Arbeitslose eingeschrieben. wirksam wie möglich durchführen zu helfen.( Lebhafte Zustimmung.) Die Mitgliederzahl ist von 5306 am Jahresanfang auf 3383 Ueber die Zukunft, so führte Scheidemann zum Schluß aus, am Jahresschluß zurückgegangen. Diese Anzahl besteht aus 2921 machen wir uns gar keine Illusionen. Es gibt Schwarzjeher, die Bädern, 151 Konditoren, 148 männlichen und 134 weiblichen Mit­behaupten, dem deutschen Bolie werde es nach diesem Kriege nicht gliedern in Schokolade- und Zuckerwarenfabriken, 10 Hilfsarbeitern anders ergehen als nach 1813. Darauf habe er, Redner, zu er- in Bäckereien und 19 Lehrlingen. widern: Es wird unzweifelhaft wieder so kommen, wenn die Quer­treiber die Oberhand bekommen.( Stürmischer Beifall.) Aber er habe auch die feſte Zuversicht, daß das deutsche Volt, daß ins­besondere die deutschen Arbeiter es sich nicht gefallen lassen, daß Derartige Dummheiten gemacht werden. Einig, wie wir in den Krieg gezogen sind, wollen wir wieder daraus hervorgehen, um dann den neuen Kampf für die freiheitliche Entwickelung Deutschlands im Innern ebenso geschlossen und einmütig aufnehmen 3 fönnen.( Langanhaltender, starter Beifall.)

Unser Leipziger Parteiblatt schreibt dazu im Anschluß

an den Bericht:

Wir wollen auf eine eingehende Betrachtung dieser Rede ver­zichten. Nur einige furze Bemerkungen müssen wir machen.

Mit der unanfechtbaren Feststellung, der niemand wider­sprechen wird, daß die deutschen Sozialdemokraten keine Vater­landsfeinde sind und niemand von uns die Niederlage Deutschlands wünschen kann, ist zur Lösung der von Scheidemann besprochenen Fragen herzlich wenig getan.

Für sehr unglücklich halten wir die Ausführungen Scheide­manns über die Spigel" und gegen die Theoretiker. Ueber die Berechtigung mancher Säße, die über die deutsche Sozialdemokratie nach dem Ausland geschrieben wurden, kann man sehr abfällig urteilen; aber deswegen hat niemand das Recht, die Verfasser als Spitel zu verdächtigen. Der Spizel will der Partei schaden, will ihren Feinden nüßen. Daß die betreffenden Genossen das wollen, wird Scheidemann selbst nicht zu behaupten wagen. Der Gebrauch des übel berufenen Wortes ist deshalb eine Leichtfertig­teit, wenn nicht Schlimmeres. Eine unbequeme Theorie endlich überwindet man nicht durch wohlfeile verächtliche Reden über die Theoretiker, durch Reden, die sehr verdächtig nach der Glorifizie­rung der schwieligen Faust schmecken, sondern nur durch sachliche Widerlegung.

Recht unangebracht ist die Redewendung von dem sogenannten" Kuhhandel, zu dem gerade Blätter, die sich für besonders radikal halten, den Parteivorstand nötigen sollen. Genosse Scheidemann fönnte schon wissen, weshalb die Blätter der anderen Richtung nicht in diese Verlegenheit kommen können.

Billig ist auch die Polemit gegen jene, die ein Aufgehen aller Nationen in ein unterschiedsloses Bölfergemisch fordern. Wir wissen nicht, ob es solche Säuze in der deutschen Sozialdemokratie gibt, sie sind uns jedenfalls noch nicht vorgekommen. Gibt es fie, so iverden sie so gering an Zahl sein, daß es wirklich nicht nötig war, Parteivorstandskanonen auf sie abzufeuern.

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Sehr schlimm ist der Ausfall am Schluß gegen die Quer­treiber". Aber wir verstehen ihn er ist die Rückversicherung der Genossen, die sich mit allerlei schönen Hoffnungen für die Zukunft tragen. Erfüllen sie sich nicht, so ist nicht die Art dieser Hoffnungen, so ist nicht der falsche Blid ihr Träger, sondern dann sind die bösen Quertreiber" die Schuldigen. Ein bequemes Rezept.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Der Kassenbericht verzeichnet eine Einnahme von 152 549 Mt., eine Ausgabe von 137 270 Mt. und einen Bestand von 15 279 Mt. Für Unterſtüßungszwecke wurden ausgegeben: an Arbeitsloſe 37 528 Mt., an Kranke 23 301 M., an Reisende 327 Mt., an Kriegerfamilien 13 130 Mt., an Streifende 5551 Mt., Sterbegeld 755 Mt., Umzugsbeihilfe 140 Mk. Die Gesamtsumme der Unter­stübungen beträgt 80 732 Mt.

Zum Schluß betont der Bericht, daß die ungeheure Mehrzahl der hiergebliebenen Mitglieder treu zur Organisation steht. Nur ein kleiner Teil hat den Verband verlassen. Die beim Beginn des Krieges gehegte Befürchtung, bei längerer Kriegsdauer werde die Organisation moralisch und finanziell zusammenbrechen, hat sich als unzutreffend erwiesen.

In unserem Besetzungsgebiet in Rußland liegt zwar auch etwas Eiſenindustrie von etwa 25 Proz. der russischen Kohlen­förderung. Mit der Kohlenförderung soll es daher in Rußland auch schlecht aussehen, zumal der Eisenbahnbetrieb sehr mangel­haft sein soll. Da die Zufuhr nach Rußland fast gesperrt ist, so ist Geschüß- und Munitionsmangel erklärlich.

Was Belgien betrifft, so ist dort die Eisenindustrie durch die kriegerischen Ereignisse lahm gelegt. Belgien bezog seine Eisenerze von außerhalb und schickte etwa 75 Prozent seiner eigenen Fabritate ebenfalls in das Ausland. Es ist daher keine Aussicht, unter den heute obwaltenden Verhältnissen die Eisenindustrie in irgendeinem Umfange aufzunehmen, obwohl die deutsche Verwal­tung sonst in anerkenenswerter Weise bestrebt ist, die industrielle Tätigkeit wieder zu beleben. Mit der Kohlenförderung ist es in erfreulichem Maße gelungen, indem fast die Hälfte der gewöhnlichen Förderung wieder erreicht ist.

Zur Anleihe des Dreiverbandes.

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Die Frankfurter Zeitung " meldet aus Kopenhagen : Politiken" Die Lage der Berliner Hutmacher war im vorigen Jahre eine erfährt aus Paris : Die Verhandlungen der Finanzminister der äußerst betrübende. Im Anfang war es eine niedergehende Kon- Dreiverbandsmächte werden besonders die Einführung eines junktur, die lähmend auf den Arbeitsmarkt einwirkte. Als dann normalen Rubelkurses und die Erleichterung der Zahlungen Mitte des Jahres in der Filz- und Klebehutbranche eine lebhaftere Beschäftigung eintrat, zerstörte der Kriegsausbruch mit einem der Kupons der russischen Anleihe in Frankreich betreffen. Auch Schlage alle Hoffnungen. Mit Ausnahme eines einzigen waren die Möglichkeit einer lebhafteren Handelsbeziehung zwischen Ruß­Nach der Pariser zunächst alle Betriebe geschlossen und neun Zehntel der Verbands- land und Frankreich soll erörtert werden. mitglieder ohne Arbeit. Durch Aufnahme der Helmfabrikation ist Konferenz reist der russische Finanzminister nach London , wo die dann allmählich eine Besserung eingetreten. Natürlich hat der ge- Frage einer Rollettivanleihe der Dreiverbandsmächte be­waltige Umfang der Arbeitslosigkeit die Kasse stark in Anspruch ge- handelt werden soll. nommen. Arbeitslose wurden 1613 mit 49 524 Tagen gezählt. Sie erhielten 23 168 M. Unterstützung aus der Verbandskasse und 8066 Mark aus städtischen Mitteln. Die allgemeine Lage hat auch ihren Einfluß auf die Mitgliederzahl geltend gemacht. Die Zahl ging Die Frankfurter Zeitung " erfährt aus London : Die Er Der argentinische Satz ist von 1115 auf 918 zurüd, wobei allerdings noch 98 zum Heeresdienst höhung der Frachtsäge hält an. Einberufene zu berücksichtigen sind. jetzt 70, vor Ausbruch des Krieges 12% Schilling.

Die Steinholzleger nahmen in einer am Mittwoch abgehaltenen Versammlung die Wahlen zur Kontrollkommission sowie zur Schlich tungskommission vor. Es wurden ferner Mißstände besprochen, die vielfach bestehen. Unter anderm halten einige Firmen die tarif­lichen Bestimmungen nicht ein. Auch wird der Nachweis des öftern umgangen. Einzelne Redner wünschten, daß das Schiedsamt des Gewerbegerichts angerufen werde, damit es eingreife und auch hier im Interesse des Burgfriedens vermittle. Von 115 organisierten Steinholzlegern und Helfern sind bis jetzt 46 zum Militär einge­zogen worden.

Deutsches Reich .

Erhöhung der Frachtsähe.

Soziales.

Gehalt oder Geschenk für Kriegsteilnehmer?

Mit dieser für die jebige Zeit wichtigen Rechtsfrage hatte fich die 1. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts zu be­schäftigen.

Es handelte sich in dem zur Entscheidung gekommenen Fall um einen Reisenden 2., der vor Kriegsausbruch bei der beklagten Die Aussperrung in der Altenburger Seidenhut- und Klapphut- Firma May Abel ein Monatsgehalt von 350 M. bezog. Als sich industrie ist aufgehoben. Durch Verhandlungen, angebahnt und ge- bei Beginn des Krieges der Kläger zum Heeresdienst stellte, wurde führt von dem Vertreter der Gewerbeinspektion ist die Aussperrung ihm für die Kriegszeit eine monatliche Zahlung von 200 m. auf der Grundlage folgender Vereinbarung aufgehoben worden: schriftlich zugesichert. Die ersten Monate erfolgten auch regel­Die Arbeit wird ohne Vertrag und Kündigung aufgenommen. Für mäßig die Zahlungen an die zurüdgebliebene Ehefrau, dann stellte die Lohn- und Arbeitsbedingungen gelten auf unbestimmte Zeit fie jedoch die Firma ein. In der Verhandlung vor dem Kauf­die Bestimmungen des abgelaufenen Tarifvertrags. Jeder Lohn- mannsgericht machte die Beklagte geltend, daß es sich hier nur um abzug unterbleibt. Es sind das dieselben Forderungen, die von den Ausgesperrten gestellt; aber bisher von den Fabrikanten abgelehnt

worden waren.

Aus Industrie und Handel.

Die Berliner Bäcker und Konditoren im Jahre 1914. Der Krieg und die Eisenindustrie. : Der soeben herausgegebene Jahresbericht der Berliner Ver­Auf dem deutschen Eisenhüttentag in Düsseldorf berichtete waltung des Zentralverbandes der Bäcker und Konditoren sagt unter anderem: Der Krieg hat die Verhältnisse im Bädergewerbe Dr. Schrödter über die Wirkung des Krieges auf die Eisenindustrie. über den Haufen geworfen. Die Organisation war mit den Vor- Nach der Köln . Ztg." berichtete er u. a. folgendes: Was zunächst bereitungen einer Lohnbewegung für 1915 beschäftigt. Die Streits Frankreich anbetrifft, so liegen zurzeit im deutschen Besetzungs­in zwei Berliner Großbädereien hatten kein Ergebnis. Mit gebiet Teile von zehn französischen Departements mit insgesamt anderen Großbetrieben wurden Tarifverhandlungen angebahnt, denen der Ausbruch des Krieges ein jähes Ende bereitete. An den 2 100 000 hektar und 3255 000 Einwohnern, und damit sind ersten Tagen der Mobilmachung wurden 700 Mitglieder zum Heere 68,8 Proz der Gesamtkohlenförderung, 78,3 Pro3. vom Koks, 90 Proz. vom Eisenerz, 85,7 Proz. vom einberufen. Dadurch entstand ein augenblicklicher Mangel an Arbeitskräften. Doch bald änderte sich die Situation. Gelernte Roheisen, 76 Proz. vom Rohstoff( darunter 95,3 Proz. vom Bäcker, die in anderen, durch den Kriegsausbruch stillgelegten Er- Thomasstahl, 76,9 Proz. vom Stahlguß) und nicht weniger als werbszweigen beschäftigt waren, strömten dem Bädergewerbe 100 Proz. von Röhren in unserm Besiz. Redner schilderte wieder zu. Dadurch wurde nicht nur der Mangel an Arbeitskräften in sehr anziehender Weise die Bedeutung dieses Beſitzes und das, beseitigt, sondern es trat ein ueberangebot ein, so daß die Zahl der was er auf den Werken selbst beobachtet und festgestellt hat. Die arbeitslosen Bäckergesellen bedeutend stieg. Diese Situation nuzten Eisenerzförderung liegt bis auf ganz wenige Felder viele Bäckermeister aus, um die Arbeitsbedingungen zu ver­schlechtern. Insbesondere verweigerten sie den freien Tag, die Be- innerhalb unseres Waffenbereichs, und dasselbe gilt von der ganzen zahlung der Ueberstunden und glaubten, die Tarifbedingungen all- Industrie, die sich von der belgischen Grenze bis zur Nordküste hin­gemein aufheben zu können. Die Verbandsleitung machte ihren zieht. Von den Kohlenfeldern ist ein erheblicher Teil in

eine Schenkung, nicht um Gehalt handeln könne. Ein Gehalt sebe immer eine Gegenleistung voraus, eine solche liege hier aber nicht vor. Eine Schenkung bedürfe indessen zu ihrer Gültigkeit gemäߧ 518 des Bürgerlichen Gesetzbuchs der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung, die im vorliegenden Falle nicht erfolgt sei. Als die Firma im August dem Kläger das Versprechen machte, habe sie damit gerechnet, daß der Krieg in einigen Monaten beendet sein werde.

Troß dieser Einwände verurteilte das Kaufmannsgericht die Beklagte, an die Ehefrau des im Felde stehenden Klägers monata lich 200 M. bis zur Beendigung des Krieges, längstens jedoch bis zum Schluß dieses Jahres, dem Ablauf des Anstellungsvertrages, zu zahlen. Wenn selbst eine Schenkung vorläge, so heißt es be= gründend, so würde doch gemäߧ 518 Absatz 2 des Bürgerlichen dung durch die bereits erfolgten Zahlungen ausgeglichen sein. Gesetzbuchs das Fehlen der notariellen oder gerichtlichen Beurkun­Es fönne aber von einer Echentung gar keine Rede sein, Beklagte wollte sich vielmehr die Kraft des Klägers über den Krieg hinaus für ihr Unternehmen erhalten.

Eingegangene Druckschriften.

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Die De

Heft 18 der Neuen Zeit vom 5. Februar 1915 hat folgenden In­Die Wirkungen balt: Stimmungen und Meinungen. Von Gustav Edstein. motratifierung der Diplomatie. Bon Eduard Bernstein. bes Strieges in der Glas- und Borzellanindustrie. Bon Emil Girbig . Feuilleton: Die Kriegslyrik der ersten Wochen. Von Frik Elsner.