des Rechts, der Nationalwirtschaft, der Hygiene und der Wehrpflicht behandelten.
Die berufliche Ausbildung der Lehrlinge erleidet durch den Krieg schon an sich großen Schaben. Es läge nicht im Interesse der
Die Herabsehung und Aufhebung von Renten ist, abgefehen sichten. Diese wurde tatsächlich auch nur den Arbeitern ausgezahlt, von besonderen Einzelfällen, auf die Dauer von zunächst drei die am 1. Oftober des nächsten Jahres noch bei der Firma waren. Monate zu unterlassen." Dieser mit großer Selbstgefälligkeit vorgetragene Fall aus dem prafDiesem Grlaß find die Berufsgenossenschaften schon währendtischen Leben macht es begreiflich, daß man in jenen Areifen eine Bolkswirtschaft, wenn der fachliche Unterricht auch noch in den Fort- der ersten drei Monate nach Ausbruch des Krieges nicht immer folche Abneigung gegen die organisierte Arbeiterschaft hat, die ber nachgekommen; indeffen kann konstatiert werden, daß sich die Ge- Einführung eines solchen Brämiensystems so harten Widerstand ent nossenschaften im allgemeinen danach richteten.
bildungsschulen eine Einschränkung erführe.
Aus Industrie und Handel.
Die Spirituszentrale in 1913/14.
Mit einer durch den Krieg verschuldeten Verspätung von mehreren Wochen legt die Spirituszentrale jest den Bericht für das am 15. September beendete Geschäftsjahr 1913/14 vor. Die Zufuhr betrug danach im Berichtsjahr 337 Millionen Liter und der Absatz 292 Mil lionen Liter. Der Jahresdurchschnittserlös für die Brenner ist auf 51 W. 50/100 Pf. festgesezt worden. Der Geschäftsgang gestaltete fich bis Kriegsausbruch, nach dem durch die letzten Steuergeseße sehr herabgebrüdten Maßstab für Erzeugung und Verbrauch beurteilt, regelmäßig. In den ersten Kriegsmonaten August und September trot unter der Wirkung behördlicher Anordnungen und der allges meinen Versandschwierigkeiten ein Rüdschlag im Branntiveinverbrauch cin. Sichere Ziffern fehlen für diesen Zeitabschnitt, da die amilidje Statistit feit Ende August eingestellt ist.
Knapp aber waren die ersten drei Monate verstrichen, als man in einzelnen Berufsgenossenschaften bemüht schien, das Ver fäumte nachzuholen und mit Rentenentziehungs- und Aufhebungsbescheiden die Verletzten beglüdte. Wenn bei einem Verletzten durch den Krieg eine Veränderung seiner wirtschaftlichen Position nicht eingetreten ist, mag man es schließlich verständlich finden, wenn versucht wird, die Geschäfte der Genossenschaften wieder in geregelte Bahnen wie vor Ausbruch des Krieges zu bringen. Durchaus zu verurteilen aber ist, wenn Genossenschaften selbst die zu den Fahnen einberufenen Berlebten nicht mit Aufhebungsbescheiden verschonen, vielmehr dem Verletzten derartige Bescheide nach dem Garnisonsort nachsenden.
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gegensett.
Gerichtszeitung.
Der eingesperrte Gläubiger.
Eine Sache, die eines humoristischen Beigeschmacks nicht entbehrte, beschäftigte am Montag das Reichsgericht.
Vom Landgericht Fürth ist am 26. November der Bichhändler Johann Frisch wegen Freiheitsberaubung zu 1 Woche Gefängnis verurteilt worden. Er schuldete einem gewissen M. aus einem Vichkauf 100 M., hatte aber alle Mahnungen des M., die Schuld zu begleichen, unbeachtet gelaffen. Am 24. Auguft hatte W. Bus fällig erfahren, daß der Angeflagte auf seinem Geschäftsgange Eine solche Liebesgabe dann eine Freudigkeit bei dem Kriegs- einen größeren Geldbetrag eingenommen hatte. Er wartete desWie soll er sich der Verkümmerung halb in aller Geduld auf seinen Schuldner und hatte die Genugteilnehmer nicht auslösen! tuung, ihn furg vor 10 Uhr abends auf der Straße zu erwischen. seiner Rechte crivehren? Ein solches Vorgehen von Genossenschaften ist mit dem Rund. Er begann sofort ein lebhaftes Gespräch und trat mit Frisch in erlaß des Reichsversicherungsamts schwer in Einklang zu bringen. dessen zu ebener Erde gelegene Wohnung. Seine Aufforderung, Die 100 M. zu bezahlen, lehute der Angeklagte ab. Als M. aber Der Trinkverbrauch hielt sich bis Ende Juli ettva auf der Das Reichsversicherungsamt hat ausdrücklich erklärt, daß die Auf- nicht loder lieb, erflärte Frisch, er wolle über die Sache jetzt nicht Höhe des Vorjahres. Im August verringerte sich der Absatz um hebungsbescheide auf zunächst drei Monate zu unterbleiben haben. mehr sprechen und zu Bett gehen, löschte das Licht aus und ging 8 Millionen Lifer und auch im September verblieb ein Minderbedarf Damit sollte doch ausgesprochen werden, daß an Verlegte, die nach in sein im oberen Stock belegenes Schlafzimmer, den hartnäckigen von 4 Millionen Liter. Während der Mobilmachung wurde der Trink- drei Monaten zu den Fahnen eingezogen werden, auch die Rente Gläubiger im dunkeln Zimmer zurücklassend. Die Haustüre hatte verbrauch durch die Behörden einer starken Ginschränkung unterworfen. Aehnliche Verordnungen wurden auch noch später im Innern weiter zu zahlen ist. Diese Anordnung wäre als eine durchaus des Reiches vereinzelt in Kraft gelassen. In den militärisch start soziale zu begrüßen. Vielleicht greift auch hier wiederum das besetzten Grenzbezirken, zumal in Oberschlesien und im rheinisch- west- Reichsversicherungsamt ein und erläßt ein weiteres Rundschreiben. fälischen Bergwerksgebiete, unterlag der Branntweinverlauf einer fast Die Laften, die dadurch die Genossenschaften zu tragen hätten, ununterbrochenen Sperre. fönnen nicht so hohe sein, daß sie eine Beunruhigung unserer im Felde stehenden Kriegsteilnehmer rechtfertigen könnten.
Der gewerbliche Absa unterstand vom Auguft ab verschiedenartigsten Enflüssen. Die auf Ausfuhr angewiesene chemischtechnische Großindustrie schränkte ihre Bezüge ein. Auch die Nachfrage für Brennspiritus im Lande minderte sich, zum Teil infolge der Berkehrsschwierigkeiten, die sich namentlich auch durch den Mangel
Der Segen bes Prämiensystems.
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Die
er, wie es im Urteile heißt, vorher verschlossen. M. rüttelte an der Haustür und rief dem Angeklagten zu, er folle ihn hinauslassen. Dieser aber rief von oben hinunter: Du kannst naus; wenn Du nicht naus fannst, dann kannst Du dableiben." Nach einiger Zeit ging dann M. wieder in das Wohnzimmer zurüd, öffnete das Fenster und sprang auf die Straße. Das Gericht hat angenommen, Saß ihn der Angeklagte widerrechtlich des Gebrauchs seiner Freiheit für einige Zeit beraubt hat. Gemäß der Rechtsprechung wurde angenommen, daß eine Freiheitsberaubung auch dann vorliegt, Die Deutsche Arbeitgeber- Zeitung" hält den gegenwärtigen enn jemand genötigt wird, ein ungewöhnliches und gefährliches an Gespannen und Arbeitskräften für die Versorgung des flachen Beitpunkt für besonders geeignet, das Prämienlohnsystem zu propa Mittel anzuwenden, um seine Freiheit wieder zu erlangen. In seiner Revision bestritt der Angeklagte, sich strafbar gemacht Randes bemerkbar machten. Anderseits entwickelte sich ein außerordentlich reger Bedarf für Heereszwede. Besonders waren die gieren. Cinem, in ihrer Nummer vom 7. Februar veröffentlichten zu haben. Er habe, als er heimtam, die Haustür wie üblich verArtikel, in welchem sich ein Ingenieur Hermann Weber über" Prat- schlossen und den Schlüssel stecken lassen. Dem unwillkommenen Pulver- und Aetherfabriken weit über das gewollte Maß beschäftigt. tische Ergebnisse mit dem Prämiensystem" ausläßt, ist eine Fußnote Besuch noch länger Gesellschaft zu leisten, habe er nicht nötig Auch die Absperrung der Benzinvorräte führte zu verstärkter Nachfrage angehängt, die auf die Wichtigkeit dieses Themas hinweist, weil jetzt gehabt. M., der durch sein Bleiben sich gewissermaßen des Haus nach affoholstartem vergällten Branntwein für motorische Zivede. Der und voraussichtlich auch für die Zukunft an die Leistungsfähigkeit friedensbruchs schuldig gemacht hat, hätte nur nötig gehabt, die gesamte getverbliche Verbrauch zeigte bis zum Juli eine leichte Steige- ber Arbeiterschaft besondere Anforderungen gestellt werden müssen". Tür aufzuschließen. Der Reichsanwalt erklärte das Urteil in rung, die aber durch den Rückschlag in den Monaten August und Sep- Es ist anzunehmen, daß die an dieser Stelle gegebenen Anregungen mehrfacher Hinsicht für bedenklich. Nicht ersichtlich sei, wann der tember mehr als aufgegehrt wird. bei den Unternehmern gesteigerte Beachtung finden werden. Gewiffe Besorgnisse, die für die bei Ausbruch des Strieges in den Vorteile des Prämienlohnsystems für den Unternehmer find ins Angeklagte die Haustür verschloffert und ob er es in der Absicht getan habe, M. einzusperren. M. sei zu ganz außergewöhnlicher sich nicht. Im ganzen sind dem Eindringen des Feindes Auge fallend, für den Arbeiter bedeutet dieses Systemt aber einen Nachtzeit bei dem Angeklagten eingetreten, und er habe, wie feft30.000 gestellt sei, das Zimmer nicht verlassen, obwohl der Angeklagte sehr zweifelhaften Gewinn. Es ist deshalb nicht überflüssig, wenn 30 000 Liter Spiritus zum Opfer gefallen. Eine merkliche Verringe ich auch die Arbeiter immer wieder mit diesem Gegenstand be- Die Verhandlung beendet wissen wollte. Wenn ein Gläubiger su rung erfuhr die Tätigkeit der Reinigungsanstalten. schäftigen. In einem Ausblid auf das neue Geschäftsjahr wird auf den so unpassender Stunde lomme, um den Schuldner zu drücken, und Der Gewährsmann der Arbeitgeber- Zeitung" gibt zunächst das Zimmer nicht verläßt, obwohl der Schuldner feine Neigung Minderertrag der diesjährigen Kartoffelernte und demgegenüber auf einige Winke für die Durchführung des Systems. Es sei nicht zweck hat, sich mit ihm noch zu unterhalten, dann sei fraglich, ob des bie weitaus erhöhte Bedeutung der Kartoffel für den Volkshaushalt die weitaus erhöhte Bedeutung der Kartoffel für den Volkshaushalt mäßig, damit bei Arbeitern zu beginnen, die schon jahrlang ein- und Schuldner verpflichtet sei, gerade zu der Beit, wo es nunmehr als Ersatz von ausländischen Getreide- und Futtermitteln verwiesen. Dieselbe Arbeit ausführen; zweckmäßiger ſei es, jüngere, intelligente dem anderen beliebt, hinaus zu wollen, die Haustür zu öffnen. Zur Schonung der Kartoffel- und Getreidevorräte und in Rücksicht Sträfte zur erstmaligen Anwendung des Prämiensystems heranzus zur Nachtzeit werde regelmäßig und von Rechts wegen die Hausauf die belangreichen Vorräte ist der Durchschnittsbrand für das kom- ziehen. Einen Hinweis auf die Qualität der für den erstmaligen für versperrt. Wenn M. die Tür verschlossen vorfand, so habe er Die im neuen Jahr vorgenommenen bedeutenden Preis- Verfuch geeigneten Arbeitskräfte gibt auch der Sah, nach welchem als verständiger Mann nachsehen müssen, ob der Schlüssel im der Widerstand besonders der organisierten Arbeiterschaft der erhöhungen begründet der Bericht wie folgt:" Die Zufuhren Hauptgrund dafür ist, daß das Prämiensystem nicht mehr durchdringt. Das Reichsgericht hielt alle dieje Bedenken für begründet, hob das Schloß steckte oder ob die Tür durch einen Riegel verschlossen war. blieben bisher noch weit unter dem hierauf gegründeten Boranschlage Der bedeutende Nuzen, den dieses System bringe, wird an der zurüd. Demgegenüber hat der Verbrauch seit Beginn des neuen Sand eines Beispiels aus der Praxis finnenfällig erläutert. In der Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurüď. Geschätfsjahres einen überaus kräftigen Aufschwung genommen. Die Dachziegelfabrikation einer Stunftsteinfabrik wurde das Brämien Nachfrage ist für Trinkzwecke, dabei nicht zum wenigsten zur Ver- system eingeführt. Bisher wurden dem Dachsteinschläger, dessen regu sorgung der Truppen im Felde, merklich gestiegen. Der gewerbliche Tärer Stundenlohn 30 Pf. betrug, für 1000 Steine ein Affordpreis Eine nächtliche Bluttat im Tiergarten, bei welcher der Berbrauch stellt fortdauernd große Ansprüche. Unter diesen Verhält- von 23 Mark gezahlt. Er brauchte für diese Arbeit in der Regel in besten Mannesalter stehende Porzellandreher nifien bedarf der Brennereibetrieb einer nachhaltigen Anregung. Der 66 bis 67 Arbeitsstunden und verdiente dabei 34 bis 35 Bf. die Stunde. Wilhelm Zemke von der Hand eines gemeingefährlichen Abschlagspreis, der ursprünglich unverändert auf 50 M., wenn auch Das Wesen des Prämiensystems besteht darin, daß für jede Arbeit Suhälters getötet worden war, beschäftigte das Schwur. mit Einrechnung einer höheren Nachzahlung, die dem Mehrwert der die zur Herstellung erforderliche Stundenzahl festgestellt, beraffor- Subälters getötet
Ein Messerstecher.
Kartoffeln genüge leiften sollte, belassen wurde, hat seitdem eine Erbiert" wird. Der Arbeiter erhält zunächst den Lohn für die tatsächlich gericht des Landgerichts I . Wegen Körperverlegung mit töd. höhung auf 54 Mt. erfahren. Die Verkaufspreise mußten diefer geleisteten Arbeitsstunden, auch dann, wenn er mehr Beit brauchen lichem Ausgange war der Gelegenheitsarbeiter Bruno Wyhlid Steigerung folgen und hatten außerdem die Verringerung der Gin- follte als verafforbiert worden war. In diesem Falle wird er allers angeklagt. nahmen an Betriebsauflage, die auf vergällten Brannhvein im vorigen bings bei der nächsten Gelegenheit an die Luft gesetzt werden, doch Der 28jährige Angeklagte hat seit seiner Lehrzeit nie mehr Jahre mit durchschnittlich 28 M., jezt nur mit 21 M., gewährt wird, ist es nicht zweckmäßig, diesen Gedanken bei der Propaganda für recht gearbeitet; wenn er einmal nicht gerade im Gefängnis fah, aufzubringen. Hieraus ergab sich eine zweimalige Erhöhung von das Prämiensystem offen auszusprechen. Um so weniger, als ber fo fristete er fein Leben als Dieb und zuhälter, und zwar stand 62,50 M. auf 69 M. und neuerdings auf 75 M. für Primasprit frei Arbeiter, der für diese Methode, sein Einkommen zu erhöhen, ein- er zu Dirnen in Beziehungen, die sich den Tiergarten als Feld Berlin . Auch der Preis für den großgewerblich verbrauchten ver- gefangen ist, alles aufbieten wird, mit weniger als der affordierten" gällten Branntwein wurde um 3 D., später erneut um 4 D. her Stundenzahl auszukommen. In diesem Falle winkt ihm nämlich die aufgesetzt, während Brennspiritus in Flaschen eine einmalige Steige- Prämie" in Gestalt der Hälfte des Lohnes für jede gesparte Stunde, rung um 3 f. für das Liter erfahren hat. die ihm als Zulage neben dem Stundenlohn gezahlt wird. Die Berechnungsweise läßt sich an dem Beispiel unseres Dach fteinschlägers leicht flarinachen. Ihm wurde eines Tages lategorisch" erklärt, daß er 1000 Steine in 54 Stunden herstellen müsse; zugleich wurde sein Stundenlohn auf 35 Pf. festgesetzt. Die Aussicht auf die Prämie bewirkte, daß die Arbeit sogar schon in 47% Stunde fertiggestellt war. Die Lohnberechnung stellte sich nunmehr wie folgt:
Der Seehandel der Völker.
Im vorigen Jahre gab der Leiter des statistischen Umtes von Antwerpen , Friedrich Betes, eine Zusammenstellung des Schiffe verkehrs in den größten Seehäfen der Welt. Sie betrifft das Jahr 1913 und erstrect fich über die Anzahl der Schiffe und ihrer Gesamttonnage:
6973 Schiffe mit 18 761 591 Zonnen 4 014 13 673 765 15 774
"
"
13 567 918
•
"
"
10 208
"
"
12 094 030
9152
•
"
B
11 043 318
Newcastle.
13 075
10 997 815
•
"
"
Liverpool
3 543
9 353 499
°
"
Colombo
3 044
9 833 322
"
19
" P
Algier
6491
9 204 951
9>
"
7 962 034
47 verbrauchte Arbeitsstunden a 35 f. 16,63 M. 6% gefparte Stunden a 17%% f. Brämie 1,14" zufammen 17,77 R.
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ihrer nächtlichen Tätigkeit ausgesucht hatten. In der Nacht zum 30. Mai v. Je. wurden die Porzellandreher Wilhelm Lemke und Müller auf der Charlottenburger Chaussee in der Nähe des Bahnhofs Tiergarten von einer Dirne angesprochen, welche den Spiznamen„ Die Charlottenburgerin" trägt. Bei den notwendigen Verhandlungen entstanden offenbar Differenzen mit dem Mädchen, bei denen plöglich der Angeflagie, der vermutlich hinter einem Strauch gestanden hatte, auf der Bildfläche erschien. Es kam zu einem Wortwechsel, bei welchem der Angeklagte ein dolchartiges Meffer hervorzog und dem 2. einen Stich in den Hals versette. Der Messerheld ergriff sofort die Flucht und ließ sich noch in derselben Nacht den Schnurrbart abrasieren, um sich uns tenntlich zu machen. Der Verletzte wurde in das nächste Stran= tenhaus geschafft; dort verstarb er kurz nach seiner Einlieferung an Verblutung.
Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage unter Bersagung mildernder Umstände. Das Urteil lautete auf 6 Jahre Zuchthaus, da der Angeklagte, wie der Vorsitzende ausführte, ein äußerst gemeingefährliches Individuum sei, vor welchem die menschliche Gesellschaft auf möglichst lange Zeit bewahrt werden müsse.
Kleine Nachrichten.
Ich lese keine Zeitung.
Der Arbeiter hat also in 47% Stunden 17,77 Mart verdient oder pro Stunde fast 37% Bf.( genau 37,41 Bf.). Der Arbeitslohn für 1000 Biegel ipar von 23 Mart auf 17,77 Mark vermindert." Das war", heißt es in dem Auffah, ein glatter Erfolg des Prämiensystems! Der Bann war gebrochen. Die Arbeiterschaft war vernünftig genug, sich diesen Vorteil nicht entgehen zu lassen." Die Fabrikleitung hat in der Folge die notwendige Arbeitszeit für 1000 Biegel immer weiter Buenos Aires 9177 beschränkt und obwohl der Stundenlohn nach und nach bis auf 40 f. Diefen Drten folgen Marseille , Neapel , Genua , Cardiff , Gi erhöht wurde, zahlt sie jetzt als Arbeitslohn für 1000 Siegel nur braltar, Hull, Baletta auf der Insel Malta , Kobe in Japan , noch 15 Mart. In der Tat, ein Triumph des Prämienlohnsystems; es ermöglicht Southampton , Bremen , Triest , Kopenhagen usto. Peters fonnte dem Unternehmer, das letzte aus dem Arbeiter herauszuholen. Dieser nicht für alle Häfen die Zahlen von 1918 erhalten; er mußte auf wird durch die intensive Acbeitsleistung vorzeitig abgenutzt und nur die Jahre 1912, ja auf 1911 oder auf die Jahre 1912/18 zurüd zu bald ist er für die Produktion unbrauchbar. Dafür wurde ihm Daß es Menschen gibt, die grundsäglich feine Zeitung Iefent, greifen. So hatte Hongkong im Jahre 1911 einen Schiffsverkehr auch als Lohn ein Linsengericht . von 22 675 Schiffen mit einer Gesamttonnage von 11 538 429 Für den Unternehmer ist das Prämiensystem allerdings sehr pro- bestätigte eine Verhandlung am Freitagg vor dem Breslauer SchöffenTonnen aufzuweisen. Wer weiß, ob der Verkehr sich bis zum Jahre fitabel. Halten wir uns an die mitgeteilten Zahlen des Versuchs: gericht. Es handelte sich um eine biebere Bädermeisterswitwe W. 1913 in diesem Hafen nicht so gesteigert hat, daß er den Verkehr Der Lohn für 1000 Ziegel ist demnach zunächst von 23 Mart auf aus Stabelwig, die nichts davon erfahren hat, daß nach der Bundesin den größten europäischen Häfen überschritt? Lissabon hatte 17,77 Mart herabgedrückt worden. Der Unternehmer spart 5,23 Mart ratsverordnung vom 28. Oktober 1914 das Brot einen bestimmten Kartoffelmehlzusaß haben muß. Durch den Ortsgendarmen im Jahre 1911 einen Verkehr von 3191 Schiffen mit 8 122 531 Dank seiner intensiveren Anstrengung hat der Arbeiter eine Ar- wurde nun eines Tages bei der Angeklagten ein Brot beschlagTonnen, Shanghai einen solchen von 10 472 Schiffen mit 9 126 392 beit, deren Affordpreis 23 Mart betrug, in 47% Stunden fertig- nahmt, das den erforderlichen Kartoffelmehlzufatz nicht hatte. Die Tonnen; Montevideo mit 4765 Schiffen und 8 167 027 Tonnen. Auch gebracht, er hätte also pro Stunde 48,4 Pfennig verdient. Diesen Anklage wegen Verlegung der erwähnten Bundesratsverordnung diefe Häfen werden bis zum Jahre 1918 eine Steigerung ihres Bohn erhält er aber nicht, sondern nur 37,4 Pfennige. Von seinem blieb daher nicht aus. Schiffsverkehrs erfahren haben. Verdienst ist ihm also pro Stunde 10 Pfennige abgezogen worden, trotzdem macht ihm der Unternehmer weis, daß er mehr verdient habe. Denn er bekommt ja nun 37,4 Bf. ftatt früher nur 34,8 Bf. pro Stunde; in der Zeit nämlich, als er noch 66 Stunden für die Dieser gewaltige internationale Schiffs- und Handelsverkehr gleiche Arbeit brauchte. Selbst wenn man auf die Rechenmethode des gibt zugleich ein Bild von den Beziehungen der Völker in den Unternehmers eingeht, beträgt der Mehrverdienst des Arbeiters nur Zeiten des Friedens. Der Krieg hat unzweifelhaft in diese un- 6,9 Prozent, dagegen steigert er den Gewinn des Unternehmers um gebeure Störungen hineingebracht, deren Folgen zu überwinden es 22,7 Prozent! Die Arbeiterschaft, die so vernünftig" ist auf ein jahrelanger Friedensarbeit bedürfen wird. solches Geschäft einzugehen, ist ebenso vernünftig" wie der Hund in dez Fabel, der nach seinem Spiegelbild im Bach schnappt und dabei das Stüd Fleisch verliert, das er im Maule hatte.
Die Dardanellen haben in den Jahren 1910 bis 1911 35 444 Schiffe mit 19 708 314 Tonnen Gehalt paffiert.
Soziales.
Berkümmerung von Renten der Kriegsteilnehmer. Durch Runderlag des Reichsversicherungsamts vom 10. Auguft 1914 an die Borstände der Berufsgenossenschaften sind diefelben u. a. aufgefordert worden:
oder 22,7 Prozent des Arbeitslohnes.
Was man Arbeitern bieten tann, die da glauben, auf dem Wege des Prämienlohnsystems ihre Lage verbessern zu können, zeigt der lehte Absatz des erwähnten Artikels in der Arbeitgeber- Zeitung". In der in ländlicher Gegend gelegenen Kunststeinfabrik, die mit dem Brämiensystem so schöne Erfahrungen gemacht hat, wurde es übel empfunden, daß sich viele Arbeiter im Sommer anderer Beschäftigung zuvandten. Um dem vorzubeugen, wurden ab 1. Oftober keine Prämien mehr ausgezahlt. Die Arbeiter wurden durch einen Revers gezwungen, auf ihren Rechtsanspruch auf die Prämie zu ver
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„ Es ist faum glaublich", fagte zu ihr der Vorsigende, jedes kind weiß doch, daß Brot ohne Kartoffelmehlzusa jest nicht gebacken werden darf, und das wollen Sie nicht gewußt haben? Wirklich nicht", erividerte naiv die Frau, ich habe im Gegentcit geglaubt, daß ich mich strafbar mache, wenn ich Kartoffelmehl ins Ja, liebe Frau, Brot neintue, es wird doch davon nicht besser“. das hat alles seine Gründe", entgegnete der Richter, lesen Sie denn keine Zeitung? Darüber ist doch in den Zeitungen lang und Und nun kam die klassische Antwort: breit geschrieben worden." Ich lese überhaupt feine Zeitung." Das Gericht ahndete die Verfehlung der Angeklagten mit 6 Mark Geldstrafe.
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Unterschlagungen eines Polizeibeamten.
Am Dienstag batte fich vor dem Potsdamer Schwurgericht der 57 Jahre alte Polizeioberaffiftent beim Magistrat in Brandenburg Der AnBaul Einbrodt wegen Amtsvergehens zu verantworten. geflagte hat feit 1904 angeblich aus Rot, in die er durch feine aus zehn Kindern bestehende Familie geraten sei, in citva 110 Fällen Portemonnaies, die er als Fundsachen aufbewahren mußte, Beträge