Nr. 44.- 32. Jahrg.
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NO 5 1
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Sonnabend, de« 13. Februar 1S13.
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Ein neuer deutscher Sieg in Ostpreußen . Die gestrige Meldung deS Großen Hauptquartiers dringt uns Kunde von einem schönen-Erfolge, den die deutschen Truppen an der ostpreußischen Front davongetragen haben. Schon seit einer Reihe von Tagen wurde gemeldet, daß eine lebhafte Angriffsbewegung der gegen Ostpreußen operierenden Russen im Gange war. Täglich wiederholten sich die Angriffe. Hauptsächlich schien eS auf die Gegend nördlich der Bahnlinie Königsberg- Gumbinnen abgesehen zu sein. Offenbar stand diese Angriffstätigkeit des äußersten rechten russischen Flügels im strategischen Zusammenhang mit der Gesamtoperation der Russen, über deren Zweck und Wesen natürlich vorläufig noch keine Klarheit besteht. Möglich ist. daß durch eine verstärkte Offensive gegen Ostpreußen die Vorwärtsbewegung der deutschen Heeresabteilung gegen daS russische Zentrum beeinträchtigt werden sollte., Wie dem aber auch sei, der Angriff der Russen hl.Ostpreußen ist wiederum vereitelt. Wieber ist e5 die Gegend der mqsuri- schen Seen, in der die Russen schon eine empfindliche Nieder- läge davongetragen haben. K» handelt sich offenbar'hei diesen Kämpfep picht um eine Schlacht in dem alten traditionellen Sinne, sondern-M. eiste ganze?ixihe vpn Operationen. die alle nach eiliem einheitlichen- Plane geleitet werden und zu der empfindlichen Niederlage der Russen geführt haben. Aus der Meldung' des Hauptquartiers geht hervor, daß die Kämpfe in Ostpreußen noch nicht abgeschlossen sind. ES handelt sich eben nur um Teilkämpfe, die im inneren Zu- sammenhange stehen mit. den großen Schlachtvorgängen auf der ganzen östlichen Front von Nordpolen bis an die Kar- pathen hin. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß eine Schlappe der Russen auf ihrem rechten Flügel nicht ohne Rückwirkung sein wird auf die weiteren strategischen Maßnahmen ihrer ganzen Kampflinie. Die Zahl der Gefangenen, die in den ostpreußischen Kämpfen gemacht worden sind, bedeutet, daß wiederum annähernd ein ganzes russisches Armeekorps mit einem beträchtlichen Teile Artillerie- und Maschinengewehr- Material aus der Gefechtsfront ausgeschaltet worden ist. Daß diese Kämpfe, die unter all den erschwerenden- Umständen eines Winterfeldzuges vor sich gehen mußten, an den Ovfer- mut und die Ausdauer unserer Truppen die größten An- forderungen stellten, leuchtet ohne weiteres ein. Sie ver- dienen daher unsere vollste und dankbare Anerkennung, vor allen Dingen auch deshalb, weil Ostpreußen ja durch die russische Offensive wieder der Gefahr einer verheerenden In- Vasion ausgesetzt war; eine Gefahr, die jetzt glücklich und hoffentlich für immer beseitigt worden ist.
Die Darstellung ües russischen Generalstabs. Heber die russischen Rieberlagen in Ostpreußen wird jetzt russischerseitS amtlich folgendes gemeldet: ES ist festgestellt, daß sich in Ostpreußen neue deutsche Armeekorps befinden. Hier- durch hat sich die Lage vollkommen verändert. DaS führt für uns die Notwendigkeit mit sich, zurückzugehen zwecks Umgrup- p i e r u n g und einer mehr konzentrierten Aufstellung unserer Truppen, waS am leichtesten in einem Terrain erreicht werden kann, das von unseren Festungen gedeckt wird. Man kann annehmen, daß wir'vvr langen, ausgedehnten Kämpfen stehen, die über die Lage in Ostpreußen endgültig entscheiden werden. Dieser Umstand erfordert notwendigerweise,-daß zukünftig Räch- richten über die dortigen Kämpfe etwas kurzgefaßt sein müssen, da der Kriegsplan aufs strengste geheimgehalten werden soll. � Damit gibt die russische Heeresleitung selbst zu, daß ihr Osfensivanschlag auf Ostpreußen zusammengebrochen ist und daß sie von den deutschen Truppen zum Aufsuchen ihrer jenseits der Grenze liegenden Vertcidigungspofition gc- zwungen wurde.'
Die Melöung öes Großen Hauptquartiers. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 12. Februar 1915.(W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. An der Küste erschienen nach länaerer Pause gestern wieder feindliche Schiffe, lieber Ostende wurden von Fliegern des Gegners Bomben abgeworfen, die militärischen Schaden nicht anrichteten. Auf der übrigen Front fanden e statt. Besonders viel Muni
tion setzte der Feind gegen unsere Stellungen in der Champagne ein, einen nennenswerten Erfolg hat er hierdurch nirgends erzielt. Bei Souain wurde auch ein Znfankerieangriff versucht, der aber abgewiesen worden ist und bei dem 120 Gefangene in unseren Händen blieben. Die gestern gemeldete Zahl der Gefangenen in den Argonnen erhöbt sich um einen Offizier und 119 Mann. Norswestlich Berdun wurden mehrere feindliche Schützengräben von uns genommen: der dagegen " erseits unker Borankragen der Genfer
Die' Festung liegern mit
etwa 100 Bomben
eutsch'en belegt. Am
udelkopf in den Bogesen gelang es den Fran zosen / einen kleinen Borgraben vor unserer Stellung zu besetzen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Seine Majestät der Kaiser ist auf dem Kampffelde an der ostpreußischen Grenze ein-
Die dortigen Operationen haben die ussen zum schleunigen Aufgeben ihrer Stellung en östlich der Masurischen Seen gezwungen.
aetroffen. Russen zum schleunigen Aufgeben ihrer Stellun / W fort. Bisher sind etwa 26 606 Gefangene ge
aen An
einzelnen Stellen dauern die Kämpfe noch
macht, mehr als zwanzig Geschütze und dreißig Maschinengewehre erobert worden. Die Menge des erbeuteten Kriegsmaterials läßt sich aber noch nicht annähernd übersehen. In Polen rechts der Weichsel haben die deutschen Truppen die gestern gemeldete Offene sive fortgesetzt, die Stadt Sierpc genommen und wiederum einige hundert Gefangene gemacht. Auf dem polnischen Kriegsschauplatz links der Weichsel keine Veränderung. Oberste Heeresleitung.'
Der österreichische Generalstabsbericht. W i e v, 12. Februar. fW. T. B.) Amtlich wird ver- lautbart: 12. Februar, mittag»: Die Situation in Ruß- l a n d, Polen und Westgalizien, ist unverändert. . ,Die Kämpfe an der Karpathen f r o n t dauern über- all an. Im' Angriff'tier' BerVunhete« wirh'hwH. exhittepteN feindlichen Widerstandes und Einsetzen von russische« Wer- stärkungen,- die aus allen Richtungen zusammengezogen werden, Schritt um Schritt Raum gewonnen. Die Operationen in der Bukowina schreite» günstig fort. Unter täglichen Gefechten erkämpfen sich unsere durch die Gebirgstäler vordringenden Kolonnen den heimatlichen Boden.-. Tie S e r e t h l i» i e ist erreicht. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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