Nr. 44. 32. Jahrgang.
Aus Groß- Berlin.
( Heimarbeiter und Arbeiterinnen.)
Fünf Arbeiterinnen verbrannt.
Davon.
Sonnabend, 13. februar 1915.
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In
Kinder trifft die Familie Seiffert besonders schwer. Der Vater, der Arzt stellte als mutmaßliche Todesursache Herzschlag fest. zu den Fahnen einberufen ist, liegt schwer erkrankt in einem Lazarett einem schweren Astmaanfall stürzte sich der 60jährige Arbeiter in Ostpreußen ; die ebenfalls leidende Mutter ist unter der Ein- Gottfr. Bander, Landwehrstr. 20, aus dem Fenster seiner im vierten Stockwerk gelegenen Wohnung und war sofort tot. Zu einem Krankenversicherungspflicht der Hausgewerbetreibenden. wirkung des furchtbaren Schicksalsschlages schwer erkrankt. Zusammenstoß eines Geschäftswagens und eines Straßenbahnvagens fam es am Donnerstag in Charlottenburg . An der Ecke Berliner und Wallstraße bog ein Arbeitswagen furz vor einem in Durch Notgesez vom 4. August 1914 ist die bisher in Kraft Der Brand eines Arbeitsschuppens in Alt- Drewitz hat fünf der Richtung nach Berlin fahrenden Bahnwagen der Linie R auf gewefene Versicherungspflicht dieser Arbeitergruppe aufgehoben, zu Menschenleben gefordert. Bei Ausbruch des Brandes flüchteten die das Gleis und wurde angefahren. Der Anprall war so heftig, daß gleicher Zeit aber auch bestimmt worden, daß die Gemeinden und in dem Arbeitsraum beschäftigten Arbeiterinnen in wildem Durch das Fuhrwerk umſtürzte. Stutscher und Mitfahrer wurden auf den zuständigen Allgemeinen Ortskrankenkassen berechtigt sind, durch einander nach den Ausgängen zu, um ihr Leben in Sicherheit zu Straßendamm geschleudert, kamen aber mit leichten Verlegungen Drtsstatut die Versicherungspflicht erneut zu regeln. Von diesem Recht haben die Allgemeinen Ortskrankenkassen der bringen. Vier von ihnen erreichten den rettenden Ausgang aber nicht mehr; die Bedauernswerten fanden einen qualvollen Tod in Vororte Berlins als auch Berlin selbst Gebrauch gemacht. Erhöhung der Bierpreise. Mit dem 1. Februar 1915 sind wieder alle Heimarbeiter und den Flammen und wurden später von den Löschmannschaften als Wie wir hören, beabsichtigen die im Verein der Brauereien halb berkohlte Leichen aufgefunden. Fünf andere junge Mädchen Berlins und Umgegend organisierten Brauereien eine Erhöhung Arbeiterinnen der Krankenversicherungspflicht unterworfen worden. Der unmittelbare Arbeitgeber ist zur Meldung der Hausgewerbe- Eine dieser Arbeiterinnen war so schrecklich zugerichtet worden, daß der andauernden Steigerung der Preise für alle Rohmaterialien, erlitten bei dem Feuer teils leichtere, teils schwerere Brandwunden. des Bierpreises um 2 Pfennig pro Liter. Die Erhöhung wird mit treibenden verpflichtet und zwar hat in allen Fällen dieſe Meldung fie in der folgenden Nacht im Krankenhause starb. Der durch das im besonderen aber mit der Knappheit und Verteuerung der Gerste bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse zu erfolgen. Dadurch fällt, im Gegensatz zu früher, für die Heimarbeiter und Arbeiterinnen die Ver- Feuer hervorgerufene Materialschaden ist nur unbedeutend, so daß und des Malzes begründet. pflichtung fort, sich selbst in die Listen der Hausgewerbetreibenden der Betrieb nur kurze Unterbrechung erfahren wird. der Krankenkasse eintragen zu lassen.
Auch diejenigen Hausgewerbetreibenden, die für Rechnung des Reichs, eines Bundesstaates oder einer Gemeinde, anderer öffentlicher Körperschaften sowie von Wohltätigkeitsanstalten ( Rotes Kreuz, Baterländischer Frauenverein usw.) beschäftigt werden, sind versicherungspflichtig. Die Mitgliedschaft bei der Krankenkasse beginnt nicht erst mit der Anmeldung, sondern bereits mit der Uebernahme der Arbeit und ist mit aufgeben derselben beendigt.
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Will sich ein bisher als Heimarbeiter tätiges Mitglied der Kaffe beim Aufgeben seiner Arbeit ohne daß er andere Arbeit übernimmt seine Rechte sichern, muß er sich freitvillig weiter verfichern( Selbstzahler). Dieses Recht entsteht aber erst dann wie bei den übrigen Versicherten wenn er vordem sechs Wochen der Kasse als Mitglied ununterbrochen angehört hat oder aber während der legten zwölf Monate während sechs Monaten Mitglied von Krankentassen gewesen ist.
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Die Heimarbeiter haben Anspruch auf die Regelleistungen der Kasse( Krankenhilfe, Wochengeld und Sterbegeld). Unter Regel leistung der Kaffe ift Arzt und Medizin, Unterstützung im Falle der Erwerbsunfähigkeit auf die Dauer von 26 Wochen, Wochengeld auf die Dauer von acht Wochen in Höhe der Krankenunterstützung, Sterbegeld im 20fachen Betrage des Grundlohnes, zu verstehen.
Alle Heimarbeiter und Arbeiterinnen tun gut, sich zu vergewissern, ob sie mit dem 1. Februar zur zuständigen Ortskranten tasse gemeldet worden sind, viel Zeit und Merger wird später das durch erspart.
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Polizei und Straßenhändler.
Berteilung des Fernsprechverzeichnisses. Das Verzeichnis der Teilnehmer an den Fernsprechnetzen in Berlin und Umgegend vom Januar 1915 ist jetzt von der kaiserlichen Oberpostdirektion her Unter der Ueberschrift:„ Der verfolgte Straßenhändler schilder- gestellt und seine Berteilung auf den 20. Februar festgesetzt worden, ten wir am 7. Februar den Verlauf einer Gerichtsverhandlung anda beim Fernſprechamt 7 am 21. Februar Aenderungen eintreten. läßlich der Einsprüche von Straßenhändlern gegen polizeiliche Straf Gin roter Zettel an dem Buche teilt darüber folgendes mit: Im mandate wegen Einnehmen eines sogenannten festen Standes. In Bereiche des Fernsprechamts 7, NO 18, Palisadenstr. 90, erhalten am dieser Notiz sind die Bemerkungen enthalten, daß das Gericht keinen 21. Februar eine größere Anzahl Anschlüsse, die bisher nach der Zweifel gelassen habe, daß solche Bagatellfachen in der jegigen Zeit Vermittlungsstelle Königstadt geführt waren, andere Nummern. Zum besser unterblieben", und ferner wurde gesagt:„ Auch den Gerichten Teil werden sie nach der Vermittlungsstelle Alexander umgeschaltet. Von den Teilnehmern der Vermittlungsstellen Königstadt und fcheinen diese kleinen Sachen unerwünscht“. Wir werden darauf hin- Alexander ist bei der Anmeldung der Gesprächsverbindungen nach gewiesen, daß das Gericht das nicht zu erkennen gegeben habe. anderen Aemtern das Drts-, Nachbarorts- oder Vorortsverkehrs ihrer Dazu möchten wir bemerken, daß der das Urteil ver- Vermittlungsstelle nicht nur das gewünschte Amt, sondern sogleich das Richter allerdings nicht fündende ausgesprochen hat, auch die Nummer des gewünschten Anschlusses anzugeben. Zu ver daß aber aus dem Urteil, das für zwei Delifte zu je 1,50 m. gleichen ist die Anweisung der Benutzung der Fernsprechanschlüsse zusammen 3 M. für genügend hielt und aus dem Hinweis im Teilnehmerverzeichnis auf Seite 5. Dieses Verfahren haben bis des vorsigenden Richters auf die Schwere der Zeit zu entnehmen jetzt schon befanntlich die Vermittlungsanstalten Hansa, Kurfürst, war, daß auch das Gericht den Standpunkt teilt, in jetziger Zeit in Lügow, Nollendorf, Pfalzburg, Uhland und Wilhelm. In den Vors bemerkungen erscheint jetzt das Fernſprechamt 1 als ausschließlich fleineren Sachen möglichst milde zu verfahren. Gegen die Polizei bestimmt zur Leitung und Beaufsichtigung des Fernverkehrs, während follte damit nichts gesagt werden, da auch an Gerichtsstelle bekannt die anderen Berliner Fernsprechämter nur noch für den Drts-, ist, daß auch im allgemeinen die Polizei in kleinen Sachen nach Nachbarorts- und Vorortsverkehr zuständig sind. sichtiger ist wie früher und die Polizeiübertretungsfachen, die sich auf Straßenhändler beziehen, auf ein geringeres Maß zurückgeführt worden sind.
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Vermißt wird seit Mittwoch abend die 56 Jahre alte nervenfranke Frau des Tapezierers Naaz. Selbige ist zuletzt in der Lindenhalle gewesen, um einzukaufen, und von dort nicht mehr Genosse Liebknecht ist infolge seines Militärverhältnisses nicht zurückgekehrt. Bekleidet war die Frau mit schwarz- weiß farierter in der Lage, die an ihn gerichteten Wünsche auf Abhaltung von Bluse, grau gestreiftem Rock, schwarzer Strimmerpelerine, HausVersammlungen erfüllen zu können. Anfragen in dieser Richtung schuhen und war ohne Kopfbedeckung. Angaben erbittet G. Naat, find deshalb zwecklos. Berlin , Neuenburger Str. 1a, oder Teleph. Morigpl. 2860. Arbeiterbildungsschule. Mieterhilfe. Die Mieter, die Wohnungen mit über 500 M. Heute Sonnabend, den 18. februar, Mehlvorräte dürfen nicht mehr gekauft werden. Miete innehaben, sind noch immer in größter Notlage, da für sie findet der zweite Vortrag des Kursus Die internationale Der Magistrat teilt mit: Es wird berichtet, daß vielfach bisher nicht im geringsten gesorgt ist. Nun hat der Verein Berliner Politik der lebten fünfzig Jahre" statt. Vortragender: Hörer werden noch aufgenommen. bon einzelnen Haushaltungen noch der Versuch gemacht wird, Wohnungsmieter in den verschiedenen Berliner Stadtteilen Ber - Genosse Emil Eichhorn . sich größere Mengen Mehls auf Vorrat zu sichern. Dem- trauensmänner bestellt, die die Mieter aufzuklären und mit den Die Anmeldung erfolgt im Schullokal, Lindenstr. 3, IV. Hof rechts, gegenüber muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß ein Hausbesitzern zu vermitteln suchen. Man erfährt diese durch Anruf 3 Treppen, zu Beginn des Vortrages um 81% Uhr abends. folches erfahren unzulässig und strafbar ist. Nach der Ver- bei der Geschäftsstelle, Amt Lüßow 5788. Auch hat der Verein auf Bibliothek ist von 8 bis 29 Uhr geöffnet. Jeder Kursusteilnehmer ordnung des Magistrats Berlin vom 30. Januar 1915 darf Köpenicker Str. 96, eine große Kundgebung einberufen, in der notMontag, den 15. d. M., abends 29 Uhr, in der Neuen Philharmonie, ist berechtigt, sie zu benutzen. Mehl und Brot zusammen nur im Höchst betrage von wendige und erreichbare Forderungen der Mieter formuliert werden 2 Kilogramm für Person und Woche ausgegeben werden. sollen. Wer mehr entnimmt, feßt sich einer Gefängnisstrafe bis zu sechs Monaten oder einer Geld- Verpachtung von Ackerland in Niederschönhausen.
strafe bis zu 1500 m. au 3. Mehlhändler, welche solche Umgehung der Verordnung unterstützen, haben außer der Strafe die sofortige Schließung ihres Ladens zu gewärtigen.
Polizeiftunde bis spätestens 1 Uhr.
Auf Anordnung des Oberkommandos in den Marken werden im Landespolizeibezirk Berlin alle Polizeistunden Vergünstigungen auf 1 Uhr nachts herabgesetzt. Die Polizeireviere sind angewiesen worden, den Wirten sofort hiervon Kenntnis zu geben und den rechtzeitigen Schluß der Lokale zu kontrollieren.
25 Jahre Stadtverordneter.
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Der Gemeindevorstand gibt bekannt, daß die Genossenschaft zur landwirtschaftlichen Verwertung von Baugelände" das zweimalige Pflügen, die Düngung einschließlich Lieferung der Dungmittel und die Lieferung der Saatkartoffeln übernommen hat. Interessenten haben für je 400 Quadratmeter Land 25 M. Pacht in Raten zu zahlen. Diejenigen Ortsangehörigen, die von diesem Angebot Gebrauch machen wollen, müssen sich schriftlich oder mündlich im Rathause, Zimmer 25, melden. Gleichzeitig werden alle Beſizer brachliegenden Geländes ersucht, ihr Land sofort dem Gemeinde vorstand zur Verfügung zu stellen.
Bei einem Rettungswerk ertrunken. Donnerstagnachmittag hatten die beiden Jäger Bosse und Villwod von einem Reserve Jäger bataillon , die in Schlachtensee als Verwundete in einem Lazarett liegen, bei einem Spaziergang die Eisfläche des Sees betreten. Blöslich gerieten sie an eine brüchige Stelle und brachen ein. Der Arbeiter Albert Wildenhöft aus Groß- Lichterfelde machte sich sofort an die Rettung der Verunglückten. Er brach aber gleichfalls ein, geriet unter die Eisfläche und ertrant. Die beiden Soldaten wurden
Vor 25 Jahren, am 13. Februar 1890, wurde unser Genosse Frig Zubeil in die Berliner Stadtverordnetenversammlung eingeführt. Zubeil war bei den am 19. November 1889 vorgenommenen Ergänzungswahlen in die Stichwahl gekommen und mußte mit dem Bann von anderen Personen gerettet. Standidaten der konservativ- antisemitischen Bürperpartei, dem Ober
Unvorsichtigkeit mit der Schußwaffe. Einen plöglichen Tod fand lehrer Dr. Jrmer, um das Mandat kämpfen. In der Stichwahl am Donnerstag der Gardejäger Striegsfreiwilliger Neumann. Er siegte Zubeil. Aber die Besiegten wollten sich mit ihrer Niederlage hatte sich mit dem Kriegsfreiwilligen Hecht eine Wohnung im Hause nicht zufrieden geben und erhoben gegen Zubeil einen Wahlprotest, Sereuzstr. 12 zu Potsdam gemietet. Diefer zeigte seinem Kameraden der von der Stadtverordnetenversammlung als vollkommen un- eine Schußwaffe, deren Sicherung sich löste. Die Angel drang dem begründet zurückgewiesen wurde. Das war aber der Grund, warum N. ins Herz. Seine Leiche wurde ins Garnisonlazarett gebracht. Genosse Zubeil nicht schon mit den übrigen Gewählten anfangs Januar eingeführt wurde, sondern erst am 13. Februar.
Drei Kinder ertrunken.
Ein gewerbsmäßiger Schlafftellenschwindler.
Die
Märchenvorlesung. Sonntag, den 14. Februar, nachmittags 1/4 Uhr, liest Friedel hinge in der Lesehalle der Gesellschaft für Ethische Kultur, Rungestr. 25, Märchen vor. Eintritt frei, auch für Erwachsene.
Gewerkschaftliches.
Lehrlingssuche im Fleischergewerbe. Fleischergesellen zum Kriegsdienst eingezogen ist, wird von den Die Tatsache, daß ein erheblich hoher Prozentsatz( etwa 60 Broz.) Fleischerinnungen als neues 3ugmittel benutzt, um dem Fleischerhandwerk recht viele Lehrlinge zuzuführen. Zu der bevorstehenden Schulentlassung wird jetzt von den Schulbehörden ein Rundschreiben herausgegeben, in dem für die jungen Leute die Zukunft im Fleischergewerbe als recht rosig dargestellt wird. Es heißt in dem Rundschreiben:
" Die Lehrzeit dauert im Durchschnitt drei Jahre, während welcher Zeit der Lehrling beim Lehrmeister Wohnung und Kost erhält, so daß- abgesehen von der Bekleidung der Lehrling
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den Eltern keinerlei Unkosten mehr bereitet. Nach abgelegter Lehrzeit erhält der junge Mann sofort einen angemessenen WochenLohn. Zum Selbständigwerden sind bescheidene Mittel genügend, so daß ein einigermaßen sparsamer Geselle sich im Fleischer - oder Wurstmacherhandwerk im reiferen Alter als Meister niederlassen fann, was ihm auch durch Anschluß an eine der genossenschaftlichen Handwerksorganisationen noch wesentlich erleichtert wird. Gegenwärtig sind zirka 70 Proz.(!) der Fleischergesellen zu den Fahnen einberufen, von denen durch Tod, Verwundung oder Krankheit leider ein großer Teil dem Handwerk entzogen werden, so daß für die nächsten Jahre sicher mit einer Steigerung der Lohnverhältnisse im Beruf zu rechnen sei."
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Die Arbeit Zubeils in der Stadtverordnetenversammlung haben Ueber 40 Schlafstellendiebstähle hat ein Schwindler auf dem Gegen diefe rosige Zukunftsmalerei ist manches einzuwenden. wir schon fürzlich im Zusammenhang mit dem Jubiläum Stadt- Kerbholz, der seit längerer Zeit sein Unwesen trieb, bis er gestern in Lehrlinge im Fleischergewerbe erhalten keinen Barlohn, und da hagens gewürdigt. Genosse Zubeil hat mit großer Liebe und Auf- Neukölln auf frischer Tat ertappt und festgenommen wurde. Es gerade an Bekleidung( diverſe Anzüge, Wäsche, Schürzen, Blusen, opferung feine kommunalpolitische Tätigkeit ausgeübt und in dieser ist ein 24 Jahre alter früherer Schneider Joseph Marinet, der Strümpfe, Schuhwerk usw.) überaus viel gebraucht wird, so erscheint 25 jährigen Arbeit im Dienſte des Gemeinwohls ſeine Befriedigung zuletzt von dieser Diebesspezialität lebte. Marzinet trat immer die Lehre schon weniger verlockend; wozu noch kommt, daß auch nicht gefunden trotz Ausübung seines Reichstagsmandats. Die Genojien sehr fein auf, unbeträchtliche Ausgaben für Handwerkszeug entstehen. Bei der trug die besten Kleider und Lackstiefel, überaus schweren Arbeit und ungeregelten langen Arbeitszeit ohne Berlins danken ihm das und anerkennen die raftlofe Arbeit unseres wechselte ständig seinen Namen und gab bald diesen, bald bestimmte Pausen können nur besonders kräftige Jungen in Frage Parteiveteranen im vollsten Maße. Bir vereinigen uns mit den Berliner jenen Beruf an, zu dem sein Aeußeres wohl paßte. Um die Ver- kommen. Genossen in dem Wunsche: Möchte es unserm Freund Zubeil vergönnt mieter sicher zu machen, leistete er jedesmal auch eine Anzahlung. Bon alljährlich auslernenden ca. 7000 Fleischern werden und sein, noch recht lange die Interessen der erwerbstätigen Bevölkerung Dafür hielt er sich aber bei seinen Diebstählen wieder schadlos, indem bleiben nur verhältnismäßig wenig selbständig, die allermeisten sind und damit das Allgemeinwohl in der tapferen Weise vertreten zu er an Geld und Geldeswert mitnahm, was er nur erreichen konnte. bereits vor ihrem 30. Jahr gezwungen, den Beruf aufzugeben, weil können, wie das unser Jubilar in den 25 Jahren seines Wirkens Er beschränkte sich auch nicht auf Berlin und seine Vororte, sondern sie den Fleischermeistern und Wurstfabrikanten zu alt find. Nur getan hat. Auch die Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, besuchte auch Stottbus, Fürstenwalde und andere Ortschaften. Von doch haben diese nicht selten monatelang mit Arbeitslosigkeit zu hervorragend tüchtige Spezialarbeiter verdienen angemessene Söhne, dem Jubilar in Anerkennung seiner der Stadt geleisteten Dienste den mehr als 40 Diebstählen, die ihm zur Last fallen, mußte er fämpfen, weil folche Arbeitsfräfte weniger gesucht sind. Die Zahl eine Glückwunschadresse zu überreichen. schon 25 einräumen. Die Neuköllner Kriminalpolizei führte den der durch die Folgen des Krieges dem Berufe entzogenen FleischerVerhafteten dem Untersuchungsrichter vor. Weil er sich der Melde- gesellen wird nicht sehr erheblich sein. Sehr viele kommen gar nicht pflicht entzogen hatte, wurde er auch von der Militärbehörde schon in die Front, fie werden in den Feldschlächtereien, Garnison - und Ein schreckliches Unglück hat sich am Mittwoch in Roffen ergesucht. Feldküchen verwandt. Nach Beendigung des Krieges wird die Areignet. Die beiden Kinder des Schneidermeisters Seiffert, der beitslosigkeit infolge des eingetretenen Viehmangels und der Fleisch10 jährige Otto und die 5 Jahre alte Gertrud, waren mit dem Die verschwundenen Rinder. Schwer geschädigt worden ist der teuerung sogar sehr groß sein, und infolgedessen ist nicht mit einer 9 jährigen Franz Sizler nachmittags nach dem nahen Teich gegangen, Viehhändler K. aus Kölzig bei Grünberg, der mit einem Transport Steigerung der Lohnverhältnisse, sondern leider mit großem Rüdum dort Schlittschuh zu laufen. Am Tage vorher hatte man auf Rinder nach dem Magerviehhof in Lichtenberg - Friedrichsfelde ge- gang derfelben zu rechnen, woraus heute schon in Innungskreisen dem Gewässer Eis gehauen, und die dabei entstandenen Deffnungen fommen war. S. hatte die Tiere in einem Gasthof in der Möllen - gar fein Hehl gemacht wird. dorfstraße untergebracht, wo auch er selbst wohnte. In Abwesenheit Wenn sich dennoch Eltern entschließen sollten, ihre Söhne waren nur mit einer dünnen Eiskruste überdeckt. Beim Schlittschuh des Händlers erschien in dem Gasthof ein Mann, der sich als Be- dem Fleischerhandwerk zuzuführen, so dürfen sie sich nicht von laufen gerieten die Geschwister Seiffert in eines dieser ziemlich auftragter des Viehhändlers ausgab und sich so unterrichtet zeigte, den Gründen des Rundschreibens leiten lassen. großen Löcher, brachen ein und gingen sofort unter. Stigler wollte daß ein Verdacht nicht aufkommen konnte. Der Fremde trieb die den Verunglückten helfen und wagte sich so dicht an die Deffnung, neun Rinder, drei Bullen, drei Kühe und drei Färsen, aus dem daß er selbst einbrach. Auf seine Hilferufe eilten Arbeiter vom Stalle und schlug die Richtung nach dem Weißenfeer Weg ein. Am Gute Zoffen herbei, tamen aber leider zu spät. Inzwischen war Abend des 9. Februar wurde der Transport in der Charlottenburger schaftler in ungeheuren Massen Dienst, sondern der erlernte Beruf Nicht bloß im. Schüßengraben leisten die deutschen Gewerk auch der mutige Retter unter das Eis geraten. Die Arbeiter Straße in Weißensee gesehen, seitdem fehlt jede Spur von den ge- hält sie vielfach auch im Felde fest, sei es tätig, sei es lernend. Bemachten sich sofort daran, die Eisdecke aufzubrechen, konnten aber stohlenen Tieren, die einen Gesamtwert von 1750 M. haben. fannt ist, daß im Laufe der Zeit eine ganze Anzahl von Kriegsnur das Mädchen und den kleinen K. als Leiche bergen. Die Leiche Kleine Nachrichten. Ein 42 Jahre alter Reisender wurde zeitungen entstanden sind, die von im Felde stehenden Buchdruckern des S. wurde erst abends aufgefunden. Der Verlust ihrer beiden am Donnerstag in ein einem Stadtbahnzuge tot aufgefunden. Ein hergestellt werden. Daneben werden die fremden Buchdruckereien
Gewerkschaftler im Felde.