(Jine solche Politik würde, wenn die Erklärung des deutschen Marineamt- in Kraft gesetzt wird, den britischen Schiffen keinen Schutz gewähren, wohl aber die Schiff« und das Leben amerikani- scher Bürger ernstlich und dauernd bedrohen. Die Regierung der Vereinigten Staaten erivartet deshalb, daß die britische Regierung alles tun wird, was in ihrer Macht liegt, um die Schiffe britischer Rationalität von dem fälschlichen Gebrauch der Flagge der Vereinigten Staaten in der Zone, von der die deutsche Er» llärung spricht, abzuhalten, denn eine solche Praxis würde die Schiffe der befreundeten Macht beim Befahren dieser Gewässer sehr gefährden und der britischen Regierung sogar in gewissem Maße hie Verantwortung für den Verlust anameri- konischem Leben und Schiffen im Falle eines Angriffs durch feindliche Seestreitkräfte aufbürden. /taf eine Mine geraten. London , ls. Februar. sW. T. B.) Der F r a ch t e n d a m p f e r ,.T o r q u a y" wurde gestern in sinkendem Zu st and nach Scarborough geschleppt. Der Dampfer fuhr wahrscheinlich auf eine Mine. vom österreichisch-rMschen Kriegsschauplatz. Mißbrauch üer österreichischen Uniform. Wien , 14. Februar. (W. T. B.) Das Armeeober- kommando gibt bekannt: Es hat sich schon öfter der Fall ereignet, daß russische Soldaten und selbst ganze Patrouillen sich der österreichisch -ungarischen Uniform bedienten, um kleinere Abteilungen zu über- fallen. Da dies in den letzten Monaten, namentlich vor P r z e m y s l, wiederholt vorgekommen ist und diese Völker» rechtswidrige und verächtliche Kriegslist in den Reihen des Feindes augenscheinlich beliebt zu werden begann, wurde es nötig, bekanntzumachen, daß jeder russische Soldat und Offi- zier, der in solch schmählicher Weise im Kampfe sich der Per- kleidung bedient, standrechtlich an Ort und Stelle b e h a n d e l t w i r d. In den jetzigen Kämpfen in den Kar- p a t h e n hat sich nun ereignet, daß ein ganzes russi- sches Bataillon in österreichisch -ungarischen Uniformen zum Angriff vorgegangen ist. Das Bataillon wurde zer- sprengt und größtenteils gefangen genommen. Angesichts dieser Tatsache muß öffentlich erklärt werden, daß selbst die größte Anzahl solch verkleideter Feinde, die uns in die Hände fallen, die sofortige st andrechtlicheBehandlung aller auch in Zukunft nicht hindern wird. Gefangennahme eines rustlschen Stabes. Budapest , 13. Februar.(SB. T. B.) A z E st meldet aus Bist ritz: Unsere Truppen sind in Radautz eingezogen. Ter Einzug geschah so schnell und überraschend, daß der dort sich aufhaltende russische General st ab keine Zeit hatte, zu flüchten und mit dem gesamten Bureau in Ge- fangenschaft geriet. Der kommandierende General verübte Selb st mar d. die Kämpfe in üer Bukowina. Mailand , den 14. Februar.(T. U.) Der„Corriere della Sera " meldet aus Bukarest : Nach Meldungen von der bukowinischen Grenze befestigen die Russen Czernowitz . Zwei Regimenter Infanterie und eine Batterie Artillerie sind dorthin zurückgekehrt. Die Russen scheinen zum äußersten Widerstande entschlossen zu fein. Die österreichischen Vorposten stehen am Sereth , man er- wartet dort das Eintreffen der Hauptmacht des Heeres. Die Russen befetzten das Zollamt Tzureni an der rumänischen Grenz«. Räumung von Gzernowitz. Wien , 14. Februar.(SB. T. B.) Abgeordnete auS der Buko- wina erhielten die Nachricht, daß die Nüsse» Czernowitz «eräumt haben. Der Kriegskorrespondent der«Neuen Freien Presse" meldet aus dem Kriegspressequartier, daß die anfänglich abwartende oder gar interesselose Haltung der russisch -polnischen Bevölkerung gegenüber den L e g t o n« n nach einer Mitteilung des Oberstleut- nants S i k o r S k y von der Legion nunmehr umgeschlagen sei, und daß sich immer mehr russisch« Polen d«r Legion anschlössen. Wichtig sei, daß der Umschwung der Stimmung von Warschau ausgehe. Ein östlich des Uszoker Passes kämpfender Stabsoffizier schreibt dem Kriegskorrespondenten der„Neuen Freien Presse' vom 7. Februar: Diese zwei Tage waren schauderhast, aber doch wunder, schon. Wenn es so weitergeht, wird die Prophezeiung, daß die russisch-österreichisch-ungarische Auseinandersetzung Mstte Mai im großen beendet sein werde, recht behalten. der türkische Krieg. Gine türkifche Melüung vom ägpptifchen Kriegsschauplatz. Konstantinopel , 14. Februar.(W. T. B.) Der Korrespondent der..A g e nc» T« l e g r a p h j q u« Milkt' auf dem äg p ti- sch-n Kriegsschauplätze telegraphiert: Der erste von türkischen Gruppen über den Kanal durchgeführte Rekognoszierungs- marsch hat beim Feinde augenscheinlich Panik Herporgerufen, da sich kein einziger englischer Soldat mehr in unmittelbarer Nabe des .Kanals aufhalt, geschweige denn dt« Ueberschreitung desselben versucht. Slachts hört man vom Westufer des Kanal» Gewehr- und Maschinengewehrfeuer. Tie Engländer, die noch unter dem Eindruck des ersten überraschendeii Ueberfalls stehen, gkauben überall Feinde zu sehen und schießen selbst auf Schatten. Die Dorfbewohner in der Umgebung des Kanals beten. Gott möge dem Sultan Mehmcd den Sieg verleihen. Bei den osmani- scheu Truppen herrscht unbeschreibliche Freude und Begeisterung. Der Jntendanturdienst ist bewundern? iv er t. von üer kaukasischen§ront. Konftantinopel. 14. Februar.(W. T. B.> Zuverlässige Mel° düngen aus E r z e r u m melden von der kaukasischen Front, daß der Feind fieberhaft mit der Befestigung der Laufgräben, die er angelegt hat. beschäftigt ist. Sine rufsische Patrouille, die am 9. Februar von den türkischen Vorposten gefangen genommen war- den sei, habe zuerst um Brot gebeten und dann darum, nicht mehr zur russischen Armee zurückkehren zu müssen. Moral und Gesund- heitszustand der türkischen Truppen seien sehr befriedigend. Der Vcrpflegungs- und Jntendanturdienst wickele sich in einer alles Lob verdienenden Weise ab. Konftantinopel, 14. Februar. sW. T. B.) Amtlich. Der von den R u s s e n in Trapezunt versenkte amerikanisch« Dampfer.W ashingtou" war auch Lazarettschiff. Di«
von den Russen seit Beginn der Feindseligkeiten gezeigte Wildheit beweist ihre Unfähigkeit,«inen Platz unter den zivilisierten Völkern zu behaupten, wie auch die oben gekennzeichnete Barbarei ihnen die Verachtung der ganzen Welt zuziehen wird.
Abreise ües griechischen Gesanüten aus Konstantinopel . Konftantinopel, 14. Februar.(W. T. B.) Der g r i e- chifche Gesandte Panas ist aus Konftantinopel a b g e r e i st. Der Sekretär und das Personal der Gesandt- schaft verbleiben in der Stadt. Die englischen Arbeiter gegen üie Teuerung. London , 14. Februar.(W. T. B.) In London . Leicester, Birmingham , Liverpool , Portsinouth, Cardiff , Bradford und anderen Orten fanden gestern Versammlungen von Gewerkschaften, Genossenschaften, sozialistischen und Frauenvereinen statt, um gegen die Teuerung der Lebensmittel und der Steinkohlen zu prote- stieren und dagegen, daß die Regierung nicht eingreift. Die von den Versaminlungen angenommenen Resolutionen for- dern das Unterhaus auf, von der Regierung bestimmte Vor- schlage zu verlangen, um eine Herabsetzung der Preise für die notwendigsten Lebensbedürfnisse zu erzielen, die für die Ar- beiterklassen Englands und Schottlands unerträglich geworden sind. Nach einem in Liverpool auS N e w F o r k eingetroffenen Bericht ist Brot dort bereits doppelt so teuer als in England. Erklärungen ües rusiischen Zinanzministers. Paris , 14. Februar.(W. T. B.) Der russische Finanz- m i n i st e r Bark hat dem„M a t i n" erklärt, die Deut schen täuschten sich, wenn sie meinten, daß der Krieg mit der militärischen Aktion beendigt sein würde. Rußland treffe vielmehr schon jetzt alle Maßregeln, um den wirtschaftlichen Kampf gegen Deutschland erbarmungslos fortzusetzen. Rußlands französische Verbün- dete würden künftig die Deutschen auf den russischen Märkten ersetzen, die Franzosen müßten die Bedürfnisse, Gewohn- heiten und kaufmännischen Gebräuche Rußlands an Ort und Stelle studieren, würden dann aber auch sicherlich jeden Schutz und jede gewünschte Hilfe finden. Dem«Echo de Paris" hat Bork erklärt, daß die von russischen Banken beim Ausbruch des Krieges bei franzö- fischen Banken eingegangenen Verbindlichkeiten fünfhundert Millionen Frank betrügen: dieser Betrag werde gemäß einem Abkommen der russischen Regierung mit der Banque de France von dieser an die französischen Banken ausgezahlt werden. Rus üem russischen Reichsrat. Petersburg, 13. Februar. (W. T. B.) In der Schluß- fitzung des Reich srats hob der Redner der Rechten G u r k o hervor, daß angesichts der großen Weltereignisse alle politischen Elemente in Rußland sich in dem Gedanken des einheitlichen großen russischen Staates pevcinigt hätten. Er sprach die Hoffnung aus, daß der gegenwärtige Krieg die jahrhundertalten Z w t st i g- leiten zwischen dem russischen und dem polnischen Volke endgültig verschwinden lassen werde. Zum Schlüsse seiner Rede sagte Gurko: Mr hoffen auch, in Konstan« t i n o p e l festen Fuß zu fassen, denn der Besitz dieser Stadt kann allein unser« wirklich« V-retnigung mit den Südslawen herbei. führen und den Einfluß des Germanismus zerstören, der jetzt bei einzelnen Teilen dieser Slawen herrscht. Wir hoffen die» um so mehr, als da» ständige Hindernis dieser Bereinigung, insbesondere der Widerstand derjenigen Staaten, die wir heute al» unsere Ver- bündeten schätzen, beseitigt ist, Fürst Galhtzin sagte: Jeder Augenblick, den wir jetzt er- leben, schafft Jahrhunderte russischer Zukunft. Es darf uns nicht verwirren, daß wir innerhalb der Grenzen unseres eigenen Landes kämpfen; denn das Schlachtfeld, auf dem wir dereinst dt« Tartaren zerschmetterten, war gleichfalls da. Wir haben im Innern des Landes gesät und werden jenseits der Grenzen ernten. Der Präsident des Staatsrates G o l u b e f f erklärte, der gegen- wärttge.Kampf festige die Macht Rußlands , dessen Bürger alle zu jedem Opfer bereit seien. DaS Land mache ungeheure Anstren- gunge», aber ebenso groß würden die Ergebnisse sein, die Rußland ein friedlickres Gedeihen, frei von allen fremden Einflüssen, sichern Würden. Der Staatssekretär verlas sodann den Ukas, durch welchen der Reichsrat bis spätestens November 1915 vertagt wird, es sei denn, daß außerordentlich« Ereignisse eintreten. Die Kohlenkrise in Italien . Turin , 13. Februar.(SB. T- B.)«Sole " schreibt: Der gestrige Mini st errat hat sich mit der Kohlenkrise beschäf- t i g t, und der Handelsminister hat sie als weit schlimmer denn die Weizenkrise bezeichnet. Deutschland habe bisher ungeheure Mengen Kohle geliefert, aber da diese weniger Heizkraft hätte, so sei sie nur für einzelne Industrien verwendbar. Die Hauptursache der Kohlennot seien die auf das dreifache gestiegenen Schiffahrts- frachten. Ein neues russisches Parteiorgan in Paris . «n Stelle des vor mehreren Wochen auf Veranlassung von Petersburg geschlossenen sozialdemokratischen Tageblattes„Golos" erscheint nun in Paris ein neues sozialdemokratisches Tageblatt „Nasche S l o w o"(Unser Wort), Im Leitartikel der ersten Nummer dieses Blattes(vom 29, Januar) gibt die Redaltion der Meinung Ausdruck, daß die Propaganda des Friedens an Umfang zunehme, Als seine Slufgabe, an der es unermüdlich arbeite» werde, bezeichnet das Blatt unserer russischen Genossen die Förderung des internationalen Zusammenschlusses der vor- geschrittenen sozialistischen Elemente aller Länder und die Ver- wirklichung der Aufgaben, die die Resolution de» Stuttgarter inter - nationalen Kongresses von 1907 den Sozialisten aller Länder auf- erlegt hat. Der Kamps unserer lettischen Genossen. Wir haben mehrfach berichtet, daß die Sozialdemokratie Lett- landS feit Beginn des Krieges einen konsequenten Kampf gegen den Krieg eingeleitet und keinen Augenblick daran gedacht hat, ihren Kampf gegen den Zarismus und die herrschenden Parteien einzustellen. Daß sie wegen dieser«unpatriotischen" Haltung von der lettischen Bourgeoisie mit den ärgsten Schmähungen bedacht wurde, versteht sich von selbst. Denn die Wortführer der lettischen Bourgeoisie hofften— abgesehen von allem anderen— aus der zurzeit eingetretenen feindlichen Stimmung der Regierung gegen- über dem bisher allmächtigen deutsch -baltischen Junkertum und
feiner städtischen Gefolgschaft die größten politischen und Wirt- schaftlichen Vorteile für die lettische Bourgeoisie in Stadt und Land zu ziehen. Deshalb schrecken sie in ihrem„patriotischen" Kampf gegen die Sozialdemokratie auch vor den verwerflichsten Mitteln nicht zurück. Eine Probe möge dies bestätigen. Die in Riga er- scheinende lettische Zeitung„Dsimtenes Wehstnesi s", das Hauptorgan der lettischen Liberalen, schrieb vor einigen Wochen: „Außer den äußeren Feinden gibt es noch innere, die ins- geheim und unehrenhaft kämpfen. So kämpfen in unserer Hei- mat die mit deutschem Gelde bestochenen feindlichen Agenten und Volksverräter— bei uns nennen sie sich in der Regel Sozialdemokraten— im geheimen und voll Falschheit gegen das Vaterland und betrügen das einfache Volk... Die Sozialdemokraten fordern in ihren Flugblättern auf, nicht mit unseren Feinden, sondern mit unserer Regierung zu kämpfe»! Wie beschränkt und verbrecherisch ist doch diese Lehre! Die deutschenSozialdemokratenkämpfenjetztHand in Hand mit ihrer Regierung auf Leben und Tod für ihr Vaterland, während unsere„Roten "— diese deutschen Agenten— uns lehren, das Vaterland zu ver- raten! Es ist höchste Zeit, diese Eiterbeule aus dem gesunden Körper des Volkes herauszuschneiden!.... Unsere Pflicht ist cS, diese Leute der Regie- rung auszuliefern, damit wir nicht der Teil- nähme an ihrem Werk der Zerstörung unseres Vaterlandes angeklagt werden." Dieser Wutschrei der lettischen Bourgeoisie ist für die durch den Krieg in Ruhland heraufbeschworenen Verhältnisse so bezeich- nend, daß sich ein näheres Eingehen auf die schwierige taktische Lage unserer lettischen— wie überhaupt unserer ruffischen—> Genossen wohl erübrigt.
politische Uebersicht. Weitere Bundesratsverordnunge«. Die„Voss. Ztg." will von zuständiger Seite erfahren haben, daß in allernächster Zeit eine Verordnung erlassen wird, durch die die übermäßige P r e i s st e i g e r u n g auf dem Schweinemarkt verhindert werden soll. Ebenso sei eine Bundesratsverordnung bald zu erwarten, die, den An- kündigungen des preußischen Handelsministers in der Budget- kommission des Abgeordnetenhauses entsprechend, eine starke Produktionseinschränkung für sämtliche deutschenBrauereien bestimmt.
„Verfehlte Fraktionspolitik". Genosse Haenisch ersucht uns um Aufnahme folgender Erklärung: In semer Sonntagnummer weist der„Vorwärts" sehr beut» lich darauf hin, daß er m i ch für den Verfasser de» im„Hamburger Echo" erschienenen Artikels„Verfehlte Fraktionspolitik" hält. Diese Annahme des„Vorwärts" ist unrichtig. Wenn ich es für not- wendig halten sollte, etwas über die Politik der Landtagsfraktion zu schreiben, so würde ich das ganz selbstverständlich weder pseudo- nym noch anonym, sondern nur mit voller Namens» Unterschrift tun. Uebrigens kann ich versichern, daß auch kein anderes Mitglied der in der Landtagsfraktion unterlegenen Minderheit den Artikel im„Hamburger Echo" verfaßt hat. In der Sache selbst bin ich allerdings— daraus mache ich durchaus keinen Hehl— mit der Auffassui� des im„Echo" zum Worte gekommenen Kritikers im wesentlichen einver- st a n d e n, natürlich ohne mich auf jede seiner Wendungen festzu- legen. Mit dem Kritiker bin ich der Meinung, daß zur Austragung der innerpolitischen Gegensätze jetzt die denkbar ungeeignetste Zeit ist, und ich stimme ihm auch weiter darin zu, daß man der Sache des Friedens, die uns allen in gleicher Weise am Herzen liegt, keinen schlechteren Dienst leisten kann, als durch Friede nslund- gedungen, die man zum falschen Zettpunkt und am falschen Orte veranstaltet. Beispiele beweisen. Konrad Haenisch . Wir möchten zu dieser Erklärung nur zweierlei bemerken: Wenn danach auch kein Mitglied der preußischen Landtags- fraktion selbst den Artikel im„Hamburger Echo" verfaßt hat, so konnte dieser doch nur auf Grund ziemlich eingehender Informationen über die Vorgänge in den vertraulichen Frak- tionsberatungen verfaßt werden. Wir halten eine solche Bei- Hilfe für ziemlich gleichwertig mit der Abfassung selbst. Sodann konstatieren wir, daß Genosse Haenisch sich auf denselben sachlichen Standpunkt stellt wie der Ver- fasser des Artikels. Die Kritik dieses Standpunkts haben wir bereits gestern gegeben. Kämpfe in Tripolis . Rom , 14. Februar.(W. T. B.) Nichtamtlich. General T a f s o n t, der Gouverneur von Tripolitanie», tele- graphiert: Um die provokatorische Haltung der im Süden der Shote zusammengezogenen Aufständischen zu strafen, erhielt Major Maussier die Ermächtigung, gegen das Redellenlager Gaduria, etwa eine Stunde von Kasr bu hadi, das über ungefähr 600 Bewaffnete verfügt«, vorzugehen. Seine aus Italienern und Libyern zusammen- gesetzte Kolonne griff das feindliche Lager an, steckte es in Brand, und warf die Aufständischen zurück. Diese erhielten nach und nach Verstärkungen, so daß sie sich schließlich in Gruppen über eine sehr weit« Front verteilten und unsere Kolonne in einen neuen Kampf verwickelten, in dem der Feind vollständig ge- schlagen wurde, so daß er auch die neue Stellung aufgeben mußte. Unser« Kolonne konnte Kasr bur hadi erreichen, wo sie die Nacht zu- brachte. Die feindlichen Verluste sind ungeheuer, unsere betragen an Toten 20 Weiße und 4 Eingeborene, an Ver- mundeten 4 Offiziere, 64 Weiße und IL Eingeborene. Alle Ver- wundungen sind leichter Natur. Die Haltung von Offizieren und Truppen war bei Italienern und Eingeborenen bewundernswert.
Die Wirre« in Mexiko . Washington , 14. Februar. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Amtliche Berichte aus M e x t k o besagen. Z a p a t a habe die Waffer- werke von Mexiko zerstört. Mangel an Lebensmitteln stehe bevor. Earranzas Anhänger hätten am Donnerstag Monclava besetzt. Die Streitkräfte AillaS hätten Guadalajara eingenommen.
Ein neues Attentat in Indien . Amsterdam , 14. Februar.(PrivattelegrammdeS „B o r w ä r t s".) Einem Telegramm des„Daily Telegraph " aus Kalkutta zufolge wurde am Mittwochabend in Delhi in dem Moment, als die Mitglieder des Delhiklubs diesen verließen, auf ein abfahrendes Automobil eine Bombe geschleudert, die niit Kanonenpulver gefüllt war. Verletzt wurde niemand. Trotzdem das Attentat im Zen- trum der Stadt verübt worden war, ist der Täter e n t- kommen. Das Attentat fällt zusammen mit dem bereits gemeldeten Urteil des Appellgerichts in dem Ver- schwörerprozeß von Delhi , wodurch drei Todesurteile bc- stätigt wurden.