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Seine Majestät der Kaiser hatte den Kämpfen unserer Truppen bei Lyd beigewohnt. Bald nach der Erstürmung hielt der Oberste Kriegsherr seinen Einzug in die masurische Hauptstadt. Es war ein soldatisches Bild von einziger Schönheit, als die aus schwerem Kampf kommenden Truppen sich um den unerwartet in ihrer Mitte crscheinenden Kaiser scharten und ihrem Stolz und ihrer Freude durch begeisterte Surrarufe und durch Singen vaterländischer

Lieder einen hinreißenden Ausdruck gaben.

II.

tung eingeleitet. Nunmehr schritten auch die in den deutschen Be- I möglichst an die Quelle der Produzenten und deren Organisationen, Die Handhabung des Gesetzes aber liegt in den Händen der festigungen bisher zurüdgehaltenen Truppenteile, aus Landwehr die Handels- und Handwerkskammern gehen und den nicht legi- Stommunalbehörden, die ihrerseits wieder Weisungen von den und Landsturm bestehend, zum Angriffe gegen den weichenden timen, nicht sachverständigen Zwischenhandel außer Betracht lassen Landesregierungen empfangen. Wir sind die letzten, die be­Feind, dessen lange Marschkolonnen von unseren Fliegern festge- solle. Auch wurde ersucht, die Auskunft über die Zuständigkeit stellt wurden. An diesem und an den nächsten Tagen tam es an der auftraggebenden Stellen zu erleichtern und für beschleunigte streiten, daß die Erlasse des preußischen Miniſters des Innern den verschiedensten Stellen zum Kampfe. Wiederum wurden zahl- Auskunft zu sorgen. Auch die Frage der Löhne der Heim- von einem gewissen Wohlwollen diftiert sind und einen sozialen reiche Gefangene gemacht. arbeiterinnen und der Einkaufspreise der Liebesgaben wurde be- Geist atmen. Aber die schönsten Erlasse nutzen nichts, wenn sie sprochen. Von einer Seite wurde auf die ganz außergewöhnliche auf dem Papier stehen bleiben. Legt die Regierung Wert darauf, Anspannung aller Kräfte bei Ausbruch des Krieges und auf die daß ihr Wunsch erfüllt und von den Kriegsteilnehmern die Dringlichkeit in Beschaffung der Heeresmaterialien aufmerksam Sorge um ihre Familien ferngehalten wird, dann sorge sie gemacht, was manches erklärte. dafür, daß alle Gemeindebehörden, insbesondere die ländlichen, Der Handelsminister erklärte, daß inzwischen das Heereslieferungswesen einer völligen Neuordnung unterworfen sei. sich auch wirklich danach richten. Der Kriegsminister habe zweds Ausschaltung derüten Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosig­In das Kapitel der Kriegsfürsorge gehören auch die Agentenunwesens verfügt, daß Angebote auf Heereslieferungen nur noch durch die Hand der Handels- und Gewerbekammern ein- feit und in Verbindung damit die Schaffung einer ge­zureichen seien, die sich dabei über Branchezugehörigkeit, Leistungs- regelten Arbeitslosen unterstügung. Was wir auf Aus dem Großen Hauptquartier   wird uns über die Kämpfe fähigkeit und Zuverlässigkeit des Anbietenden gutachtlich zu äußern diesem Gebiete gesehen haben, sind erst recht bescheidene An­bei Lyck in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers das Folgende hätten. Bei den von der Heeresverwaltung in ständigem Gin- fänge, deren Ausbau in Verbindung mit dem Ausbau der geschrieben: Während aus der Gegend von Tilsit die Truppen des vernehmen mit dem Handelsministerium getroffenen Maßnahmen Arbeitsnachweise gerade jetzt erfolgen muß, wenn anders der Generalobersten von Eichhorn bei Schnee und Eis in Gewalt- sei zu hoffen, daß in Zukunft den in der Anfangszeit hervorge- Arbeitsmarkt bei Beendigung des Krieges vor schweren Er­märschen auf Sutvalfi und Sejny   marschierten und der rechte tretenen, auch von der Staatsregierung beklagten Unzuträglich schütterungen bewahrt werden soll. Es genügt nicht, daß deutsche Heeresflügel sich über Grajewo   auf Augustow Bahn keiten werde vorgebeugt werden. brach, hatte die Mitte der Truppen des Generals v. Below mehr- Der Etat des Staatsministeriums wurde be- Reich und Staat den Gemeinden Beihilfen zur Durchführung tägige Sämpfe in der Gegend von Lyck durchzuführen. Begünstigt wiIIigt. der Arbeitslosenunterstützung gewähren, es genügt auch nicht, durch die natürliche Verteidigungsfähigkeit der masurischen Seen Zum Schluß warf der Vorsitzende einen Rückblick auf daß sie leitende Grundsäge aufstellen, sondern das Ziel muß setzte sich der Feind in den künstlich verstärkten und größtenteils die neuntägigen Verhandlungen, die sich ausgezeichnet hätten durch auch darauf gerichtet sein, diesen Zweig der Fürsorge genau mit Drahthindernissen versehenen Engen   hartnädig zur Wehr. Hier die strenge Sachlichkeit, mit der man in die schwierigen Fragen so wie die Fürsorge für Stranke, Invalide und Unfallverletzte wollte er sich um jeden Preis behaupten, um der Masse seiner Armee der Kriegslage einzudringen bemüht gewesen sei, durch volle Offen­die Durchführung des Rückzuges auf Suwalki   und Augustow zu heit der Aussprache mit der Staatsregierung und ganz besonders auf eine gefeßliche Grundlage zu stellen. Die Anfänge, die ermöglichen. Der Feind, der hier seine besten sibirische durch die Einigkeit der ganzen Kommission. Diese Einigkeit habe die Nöte des Krieges gezeitigt haben, bedürfen der Fort­und systematischen Weiter­Truppen entfaltet hatte, die unter einer energischen Führung mit sich gezeigt in dem Geiste, der die ganzen Verhandlungen getragen führung, der organischen anerkennungswerter Energie fochten, fühlte sich so start, daß er habe man könne wohl sagen: es hat keine Parteien gegeben entwicklung, es müssen Garantien geschaffen werden, damit an einzelnen Stellen aus den Engen der masurischen Seen zum und in dem Ergebnis der Verhandlungen. In einem alle Er- das, was jetzt erreicht ist, mag es auch noch so wenig sein, Angriffe vorgegangen war und befestigte Stellungen bezogen hatte, wartungen übertreffenden Maße sei volle Einmütigkeit hervor nicht wieder verloren geht. die mehrere Kilometer über den Lycker See in westlicher Richtung getreten über das, was die Stunde erfordert. Dank der Arbeit vorgeschoben waren. Die deutschen   Truppen hatten diese der beiden Berichterstatter sei es auch gelungen, diese Ansichten und Stellungen am 12. Februar genommen; der Feind war auf die Wünsche in gedrängte und übersichtliche Form zu bringen und so Seenengen zurückgegangen. Er hielt nunmehr einerseits das Ge- der Staatsregierung zu übermitteln. Es dürfe der Zuversicht Aus­lände, das sich zwischen dem Laszmiaden- See und dem Dorfe brud gegeben werden, daß sie bei der Staatsregierung volle Be­Woszcellen und Lyder See. Für die deutsche Führung fam es achtung und Berücksichtigung finden. Regierung und Volk seien Wos czellen und Lycker See. Für die deutsche Führung fam es einig in dem Willen und der Entschlossenheit, den Krieg bis zum darauf an, den Zugang zur Stadt Lyd von Norden her zu öffnen. lebten auch zu Ende zu führen zum Wohle des Deutschen Reichs Die Besißnahme des Dorfes Woszczellen mußte dabei von aus- und des preußischen Baterlandes. schlaggebender Bedeutung sein. Die zu diesem Angriff ausersehene Truppe bestand aus Landwehr und dem Füsilier- Regiment Nr. 33, während die Truppen der Generale v. Fald und Butlar die Engen  ſelbſt angriffen. Diese Kämpfe um Lyd spielten sich vor den Augen selbst angriffen. Diese Kämpfe um Lyd spielten sich vor den Augen des Allerhöchsten Kriegsherrn ab. Seine Majestät der Kaiser war am 13. Februar in Lößen eingetroffen, um zunächst jene Stellungen zu besichtigen, die seine Truppen vorwiegend Landsturm und Landwehr in ununterbrochenen drei Monate langen Kämpfen erfolgreich verteidigt hatten. Am Nachmittag traf Seine Majestät

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dann auf der Höhe westlich des Dorfes Grabnick ein, an dessen Ost­

Etats.

Auch die Frage der Handhabung des Belagerungs­ustandes und der Zensur wird in dieser oder jener Form im Plenum erörtert werden. Zum mindesten wird der Berichterstatter der Kommission darüber referieren; ob und was für eine Debatte sich daran fnüpft, wissen wir nicht, aber es darf angenommen werden, daß das Abgeordnetenhaus, ent­sprechend den Anregungen der Kommission, einmütig eine mildere und einheitliche Praxis fordern wird. Es folgte die Beratung des Etats des Ministeriums der aus­Des langen und breiten wird zweifellos über st wärtigen Angelegenheiten, in Verbindung damit die Besprechung der Behandlung deutscher Kriegsgefangener im preußen gesprochen werden. Den schwer heimgesuchten Auswärtigen Amts wurden die Verhältnisse der Zivil- und Kriegs- werden, daß die gesetzgebenden Körperschaften bereit sind, Auslande. Seitens der Kommission und eines Vertreters des Bewohnern dieser Provinz muß die Ueberzeugung beigebracht gefangenen im Auslande besprochen, eine ausführliche Bericht alles zu tun was möglich ist, um ihr Los zu mildern. erstattung darüber aber der Plenarberatung vorbehalten. So wird es dem Plenum an Beratungsstoff nicht fehlen. Der Etat des Ministeriums der auswärtigen Ange- Daß die Debatten sich in sachlichen und ruhigen Bahnen Legenheiten wurde bewilligt, ebenso eine Reihe kleinerer bewegen, dürfen wir um so mehr voraussehen, als die Par­Beim Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung wurde eine teien und die Regierung sichtlich bemüht sind, alles zu ver­ausgang die deutschen Geschüße donnerten, während die Infanterie Reihe von Fragen besprochen, wie Beschaffung von Torf, Förderung meiden, was zur Verschärfung der Gegensätze beitragen bci   lebhaftem Gewehr- und Maschinengewehrfeuer im fort- der Schafzucht, Kultivierung der Oedflächen, bei der zurzeit etwa fönnte. schreitenden Angriffe gegen Woszczellen lag. Mit gespannter Auf- 70 000 Gefangene beschäftigt werden, Zuführung von Kaltblut­merksamkeit verfolgte der Allerhöchste Kriegsherr, an dessen Auf- pferden aus Belgien  , Heranziehung von Gefangenen, auch in stellungsort die Kaiserstandarte gehigt war, die einzelnen Phasen kleineren Trupps, zu landwirtschaftlichen Arbeiten, Oeffnung der des Kampfes bis zur einbrechenden Dunkelheit. Beichter Regen Wälder zum Eintreiben von Vieh und, Gewinnung von Streu, riefelte vom Himmel- die strenge Kälte der letzten Tage hatte bessere Einrichtung von Dungstätten und endlich der Rübenbau. sich in Tauwetter verwandelt als der Feuerkampf allmählich zu letterem teilte der Landwirtschaftsminister mit, daß die Ein­einschlief. Nur um die Enge von Woszczellen wurde noch weiter schränkung des Rübenbaus um 25 Proz. in Aussicht stehe. gekämpft und diese am Abend vom Füsilier- Regiment 33 erstürmt. Kurz vor der Abfahrt nach Lözen, wo der Hofzug des Kaisers stand, konnte die Meldung von diesem Erfolge, der mit der Ge­fangennahme von 300 Russen geendet hatte, überbracht werden. Indessen verkündeten die Feuerbrände am nächtlichen Himmel, daß die Russen rüdgängige Bewegungen eingeleitet hatten, bei denen sie bekanntlich die Ortschaften, die sie hinter sich lassen, der Flamme übergeben. Am Morgen des 14. Februar wurde der Kampf um die Seenengen bei Lyd so lange fortgesetzt, bis diese vom Feinde geräumt wurden. Seine Majestät hatte schon am Morgen, diesmal östlich Grabnic, Aufstellung. Auf Russisch   sprach

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Der Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung wurde bewilligt.

Im Laufe der Verhandlungen war ein Telegramm des Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen   v. Ba­todi eingetroffen, in dem derselbe im Namen der Provinz Ost­ preußen   der Kommission herzlich dankt für das den Sorgen und Wünschen der Provinz bekundete warmherzige Verständnis. Nächste Sigung Dienstag, den 23. Februar.

Politische Uebersicht.

Die Schuldigen.

Zu Beginn des Strieges übertönte die Parole Kampf gegen den Barismus" alle gewissenhaften Untersuchungen über die Ursachen und Urheber dieses Bölkerbrandes. In einem auffällig plötzlichen Wechsel wurde dann in der Preſſe fast aller Parteien als der Hauptschuldige England bezeichnet. Ueber die Ursachen dieses Frontwechsels wird man nach dem Striege reden können. Immerhin gibt es schon jetzt einige vernünftige Personen und Zeitungen, die ruhig die Motive für die Beteiligung Englands an diesem Kriege aufzudecken suchen. In gewissen Kreisent glaubt man aber darin eine Gefahr sehen zu müssen und so erklärt z. B. die Hamburger Ortsgruppe des An­

er Gefangene an und erfundigte sich nach deren näherer Heimat. Die zweite Lesung des Etats. deutschen   Berbandes ut. a.:

Auf die Meldung, daß Lyck genommen sei, eilte der Kaiser nach dieser Stadt vor, in welche gerade die siegreichen Truppen

Am Montag beginnt im preußischen Abgeordneten­

Ein

Wir weisen daher pflichtgemäß angesichts des von England ruchlos heraufbeschworenen Krieges, angesichts seiner ruchlosen Kampfesweisen gegen alles, was" Deutsch  " heißt, die Versuche einiger hamburgischer Professoren, Englands Schuld am Kriege abzuschwächen und in dem jezigen Zeitpunkt der Deffentlichkeit für später ein Bündnis zwischen Deutschland   und England zu empfehlen, mit Entrüstung zurüd."

Glücklicherweise hängt die Möglichkeit späterer Bündnisse nicht von fünstlich angefachten Antipathien ab, sondern von den realen Bedürfnissen des Volkes. Bei der engen wirtschaftlichen Verknüpfung beider Völker in Friedenszeiten läge ein Bund zwischen England und Deutschland   sicher im Interesse wichtiger Volksschichten beider

Neue Bundesratsverordnungen.

( Hanseatische und mecklenburgische Landwehr sowie die 33er hause die zweite Lesung des Etats im Plenum, nachdem Füsiliere) von Westen her einmarschierten. Während diese Truppen an ihrem Kaiser vorbeizogen, betraten auch von Süden die Budgetkommission sich einundeinehalbe Woche lang über her deutsche Soldaten die befreite Stadt. Es waren die Truppen die wichtigsten schwebenden Fragen unterhalten hat. der Generale von Fald und v. Butlar. Die Stadt Lyd war mit eigenartiges Vorgehen, bedingt durch den Kriegszustand und durchziehenden und sich sammelnden Truppen aller Waffen an- berechtigt, soweit es sich darum handelt, Debatten zu ver­gefüllt, deutsche Soldaten noch im Begriff, die Häuser nach ver- meiden, die Preußen und mit ihm Deutschland   vor dem sprengten Russen abzusuchen und schwarz- weiß- rote Fahnen zum Feinde bloßstellen könnten, aber unberechtigt, soweit da­Zeichen des Sieges auszuhängen, als auf dem Markiplake Seine durch dem Volke Auskunft vorenthalten wird über Dinge, die Majestät eintraf, um dessen Person sich die Truppen formierten seinen Lebensnerv berühren. Noch bedenklicher wird diese Als der Kaiser den Kraftwagen verließ, wurde er mit drei Praris dadurch, daß die Mitglieder des Hauses, gleichviel ob Länder. donnernden Hurras begrüßt. Die Soldaten umringten und um­jubelten ihn und stimmten dann die Lieder Heil Dir im Sieger- fie der Kommission angehören oder ob sie ihren Verhandlungen franz" und" Deutschland  , Deutschland   über alles" an. Es war nur als Zuhörer beigewohnt haben, zum Stillschweigen ver­eine tiefergreifende welthistorische Szene. Die Größe des Augen- pflichtet sind, und auch der Presse ein von einem Sonder- Der Reichsanzeiger" veröffentlicht einige Bundesratsbeschlüsse, blide fam allen zum Bewußtsein, die Truppe schien alle aus- ausschuß abgefaßter offizieller Bericht zugegangen ist. Ist deren Hauptinhalt teilweise bereits bekannt gegeben worden ist. gehaltenen Strapazen gänzlich vergessen zu haben. Hinter den auch an dem, was im Bericht steht, an sich nichts auszusetzen, Durch Beschluß des Bundesrats vom 19. Februar ist eine Ver= Reihen der um ihren Kaiser gescharten Soldaten standen Hunderte so fehlen doch wichtige Punkte, die die Deffentlichkeit leb- teilungsstelle für Rohzu der eingerichtet worden. Diese von russischen Gefangenen mit ihren phantastischen vielgestalteten haft interessieren und deren Bekanntgabe in feiner Weise das befindet sich Berlin   W. 9, Köthener Straße 38. Zum Reichskom­Kopfbedeckungen und ebenso verschiedenen Gesichtszügen, die Völker- Wohl des Staates zu gefährden geeignet wäre. missar bei der Verteilungsstelle wurde der Vortragende Rat im stämme ganz Asiens   repräsentierend. Der Kaiser kommandierte Welchen Verlauf die Debatten im Plenum nehmen werden, Reichsamt des Innern, Geheimer Regierungsrat Flach, ernannt. Stillgestanden" und hielt eine furze, martige Ansprache an Die Verteilungsstelle bestimmt, welche Mengen von den einzelnen feine" lautlos ihn umstehenden Soldaten. Hinter dem Kaiser ragte läßt sich im voraus nicht sagen. Das eine aber steht fest, Rohzuderfabriken an die einzelnen Verbrauchszuderfabriken zu als Ruine die ziegelrote im Ordensstil erbaute Kirche auf, deren daß es dem Wesen des Parlamentarismus widersprechen liefern sind, sowie den Zeitpunkt der Lieferung nach Maßgabe der mächtiger Kirchturm völlig ausgebrannt und deren Dachstuhl zer- würde, wenn auch das Plenum lediglich die Berichte aus der vom Reichskanzler erteilten Geschäftsanweisung. Mit Genehmi stört war. Die Häuserreihen rechts und links Seiner Majestät Stommission entgegennehmen und jede Erörterung darüber gung der Verteilungsstelle darf bis auf weiteres sperrfreier Roh­ivaren bis auf die Grundmauern niedergebrannt, verkohlende vermeiden wollte. Gerade in dieser Zeit, wo das Volk Opfer zuder an Verbrauchszuckerfabriken und Raffinerien verkauft und Balken ragten gen Himmel. Inmitten dieses Bildes der Ber  - in ungeahntem Maße bringt, ist es Pflicht der Volts- geliefert und dürfen Kontingente übertragen werden. fiörung war nur eines erhalten geblieben: das Kriegerdenkmal vertreter, das Sprachrohr der Wünsche und Beschwerden der Der Bundesrat hat weiter seine Bekanntmachung über die Vers für die Gefallenen des Feldzuges 1870/71, geschmückt mit dem Wähler abzugeben. Daß man sich dabei der durch den Ernst Landeszentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Behörden wendung von Bro'tgetreide dahingehend abgeändert: Dic Friedensengel und dem Eisernen Kreuz  . Nachdem der Kaiser seine Ansprache beendet hatte, 30g er noch der Lage gebotenen Zurückhaltung befleißigt, darf als selbst- können vorübergehend im Falle eines dringenden wirtschaftlichen Bedürfnisses gestatten, daß Mühlen Weizenmehl in anderer verschiedene mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse geschmückte Offiziere verständlich vorausgesetzt werden. Mischung abgeben, als in der Bekanntmachung vom 5. Januar vor­ins Gespräch. Dann richtete er anerkennende Worte an das Füsilier- Regiment Nr. 33, ein ostpreußisches Regiment, das sich in geschrieben worden ist, und daß Weizenmehl in einer Mischung ver­diesem Kriege ganz besonders ausgezeichnet und auch schon große wendet werden kann, die weniger als 30 Gewichtsteile Roggenmehl Verluste ertragen hat. Zwischen den Häuserreihen der zerschoffenen unter hundert Teilen des Gesamtgewichts enthält, sowie daß anstelle Stadt mit ihren ausgeplünderten Läden hindurcheilend, fuhr dann des Roggenmehlzusages Kartoffeln oder andere mehlhaltige Stoffe Seine Majestät noch nach Sybba weiter, wo er Teile feines verwendet werden. pommerschen Grenadier- Regiments begrüßte, auf welche Ansprache der Kommandeur Graf Rantau dankend erividerte. Die der ver­folgenden Truppen gelangten an diesem Tage noch über Lyd hinaus. Am 15. Februar war fein Ruffe mehr auf deutschem Boden. Oft preußen war vom Feinde befreit.

Die Budgetkommission

W. Z. B.

Bei der Vormacht, die Preußen in Deutschland   einnimmt, hat nicht nur das preußische, sondern das gesamte deutsche  Volk das Recht, Aufklärung zu erhalten. Ist es doch ein offenes Geheimnis, daß z. B. alle Maßnahmen, die die Reichs­regierung auf dem Gebiete der Nahrungsmittelversorgung ge­troffen hat, auf Anträge zurückzuführen sind, die die preußische Regierung im Bundesrat gestellt hat, und ist doch die Hand Mehlsorten wie Reisstärkemehl, Maisstärkemehl, Mandiokamehl und Tapiokamehl werden zur Geifenfüllung verwendet. Im Inter­habung des Belagerungszustandes und der Zensur effe möglichster Erhaltung aller der menschlichen Ernährung dienen­der Presse mangels eines entsprechenden Reichsgesetzes den Stoffe erschienen es daher erforderlich, die Verwendung jeder Art abgesehen von Bayern   überall in Deutschland   auf Be- Mehl bei der Seifenfabrikation zu unterbinden. Der Bundesrat stimmungen eines alten preußischen Gesetzes begründet! hat daher eine Verordnung erlassen, durch die die Verwendung von Vor allem gilt es, sich der berechtigten Interessen der Mehl jeder Art zur gewerbsmäßigen Herstellung von Seife ver­Familien der Kriegsteilnehmer anzunehmen und für eine boten wird. Der wissentliche Verkauf von verbotswidrig herge­foziale Gestaltung der Kriegsfürsorge ein- ftellter Seife ist ebenfalls unter Strafe gestellt worden. zutreten. Gelegenheit dazu bietet die Beratung des Gesetz­

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des Abgeordnetenhauses. entours betreffend Beihilfen für Zwecke der Kriegswohlfahrts­

Berlin, den 20. Februar.( W. T. B.)

Zwei Ruffen zum Tode verurteilt. pflege, dessen einstimmige Annahme keinem Zweifel unterliegt. Der Schneider Viktor Fidura und der Unteroffizier Stanislaus Die preußische Regierung hat durch ihre Forderung von Marchardt, zwei Russen, standen im Solde des Spionagebureaus Die verstärkte Budgetkommission des Abgeordnetenhauses jette 110 Millionen Mark für den genannten Zweck die völlige Un- von Warschau  , als sie fürzlich an der Grenze bei Dobrzyn von den heute die Beratung des Etats des Staatsministeriums zulänglichkeit des Reichsgesetzes anerkannt, und auch der Minister Deutschen   verhaftet wurden. Beide waren beauftragt, die Gegend bei der Frage der Vergebung der Kriegslieferungen des Innern hat durch wiederholte Erlasse bekundet, daß die von Bromberg   und Hohensalza   auszuspionieren. Sie standen nun­Hierzu brachte ein. Abgeordneter Mängel zur Sprache, die gefeßliche Striegsfürsorge ungenügend ist. Die Reform des Gefeßes mehr vor einem Feldfriegsgericht wegen Kriegsverrats und Spionage. sich bei der Organisation und Vergebung von Heereslieferungen fann natürlich nicht Sache des Landtages sein, das ist Auf- Das Gericht verurteilte die Angeklagten nach§ 90 Abjaz 5 Reichs­ergeben hätten. Daran knüpfte sich eine längere Erörterung. gabe des Reichstags, und unsere Reichstagsfraktion hat ja auch strafgeseges in Verbindung mit§ 58 Absatz 1 des Militärstraf­Mehrere Abgeordnete betonten mit dem ersten Redner, daß man bereits eine Reihe von Anträgen nach dieser Richtung gestellt. gesetzbuches zum Tode. Das Urteil ist kurz darauf vollstreckt worden.

fort.