Nr. 56.- 32. Jahrg.
Abonnements- Bedingungen: Abonnements Prets pränumerando: Bierteljährl. 8,30 M. monatl. 1.10 wöchentlich 25 Bfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 6 Bfg. Sonntags nummer mit illustrierter Sonntags Beilage Die Neue Welt" 10 B'a. Bost Plbonnement: 1,10 Mart pro Monat Eingetragen in die Bost. Beitungs Breisliste Unter Kreuzband für Deutschland und Desterreich Ungarn 2,50 Mart, für das übrige Ausland
Mark pro Monat. Bostabonnements nehmen an: Belgien , Dänemark , Holland , Italien , Luxemburg , Bortugal, Rumänien , Schweden und die Schweiz
Cricheint täglich.
Vorwärts
Berliner Volksblatt.
5 Pfennig
Die Infertions- Gebühr beträgt für die fechsgespaltene Rolonel gelle oder beren Raum 60 Bfg., für bolitische und gewertschaftliche Vereins. imd Bersammlungs- Anzeigen 80 Bfg. Kleine Anzeigen", das fettgebrudte Bort 20 fg.( zulafftg 2 fettgedruckte Worte), jedes meitere Wort 10 Pfg. Stellengesuche und Schlafstellenan zeigen bas erste Wort 10 Bfg., jedes weitere Wort 5 Bfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwet Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 1hr abends geöffnet.
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Amt Morikplas, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 25. Februar 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplay, Nr. 151 90-151 97.
Heftige Kämpfe bei Augustow und in den Karpathen.
Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers
wurde, litten schwer. Das innere Gewölbe, das bisher wider
wurden eingeäschert und 20 Zivilisten ge. tötet. Deftlich der Argonnen zwischen Malancourt und Maas brachte unsere Artillerie eine deutsche Batterie zum Schweigen und ihre Munitionswagen zur Explosion. Von der
übrigen Front wird nichts Neues gemeldet.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 24. Februar 1915.( W. Z. B.) Westlicher Kriegsschauplatz.
Sonst nichts Wesentliches. Deftlicher Kriegsschauplah.
Halbe Maßnahmen.
wichtige Punkte die nötige Klarheit vermissen läßt.
davon waren schwere Störungen im Wirtschaftsleben, Stö
Der französische Tagesbericht. Nachdem das preußische Abgeordnetenhaus sich länger Paris , 24. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht als eine Woche hinter verschlossenen Türen über die wirtschaftbon gestern nachmittag 3 Uhr: Dem Communiqué lichen Kriegsmaßnahmen zur Sicherung der Volksernährung unterhalten hat, dürfte eine Kritik der bisher getroffenen von gestern abend ist nichts Bedeutendes hinzuzufügen. WestIn der Gegend von Perthes( in der Maßnahmen an der Hand der stenographischen Sizungslich Lombartzyde bereitete der Feind zwei Infanterieangriffe vor, die, unter unser Feuer genommen, nicht vorstoßen konnten. Champagne) griffen die Franzosen gestern nach- berichte am Blake sein, um so mehr, da bisher in der Presse Die gestern abend gemeldeten Beschießungen von Reims mittag mit zwei Infanterie- Divisionen an; es kam nur ein offizieller Bericht erschienen ist, der gerade über waren äußerst heftig. Die erste dauerte sechs, die zweite fünf an mehreren Stellen zu erbitterten Nahkämpfen, Voriveg sei bemerkt, daß es sich naturgemäß nicht um Stunden. 1500 Granaten fielen auf alle Stadtviertel. Die die sämtlich zu unseren Gunsten entschieden Maßnahmen der preußischen Regierung, sondern des Bundes. dieſte von der Stathedrale, die besonders aufs Storn genommen worden sind. Der Feind wurde unter schweren rats handelt, daß aber alles, was geſchehen iſt, auf Dinträge oder Anregungen Preußens im Bundesrat zurückzuführen ist. standen hatte, wurde durchschlagen. Etwa 20 Häuser Verlusten in seine Stellungen zurückgeworfen. Leider ist man zu spät ans Werk gegangen. Die WaffenIn den Vogesen machten unsere Angriffe rüstungen zu Wasser, zu Lande und in der Luft hat man seit gegen Sulzern und Ampfersbach( westlich Stoß- Jahrzehnten systematisch betrieben, aber an der wirtschaftweier) Fortschritte. In den Gefechten der letzten lichen Kriegsrüstung hat man es fehlen lassen. Die Folge Tage machten wir 500 Gefangene. rungen, die vermieden worden wären, wenn die verantwortlichen Stellen rechtzeitig Maßnahmen getroffen hätten. Vergessen wir nicht, daß infolge der Unterbindung der Zufuhr bon Futtermitteln aus dem Auslande noch bis in die letzten Monate hinein erhebliche Mengen Roggen verfüttert sind. gerungen, daß diesem Unfug ein Ende gemacht werden müsse, Viel zu spät hat die Regierung sich zu der Erkenntnis durchund als sie sich endlich entschloß, dagegen einzuschreiten, da ist sie auf halbem Wege stehen geblieben. Die Höchstpreise für Getreide sind nicht nur bei weitem zu hoch bemessen, sie fönnen auch ihren Zweck nicht erreichen, weil man nur das Getreide, nicht aber auch das der menschlichen Ernährung dienende Brot mit Höchstpreisen belegt hat. Nicht mit unrecht hat sich die Budgetkommission des Abgeordnetenhauses auf den Standpunkt gestellt, daß gleichzeitig mit dem Erlaß von Höchstpreisen auch der Konsum hätte geregelt werden müssen. Der sozialdemokratische Parteivorstand und die Generalkommission der Gewerkschaften haben gleich nach Aus-. bruch des Krieges ihre warnende Stimme erhoben und auf die dem Volke drohenden Gefahren aufmerksam gemacht, die Regierung hat die Warnungen in den Wind geschlagen und das ihr unterbreitete Programm verworfen. Den Schaden davon hat die Gesamtheit des Volkes.
Paris , 24. Februar.( W. Z. B.) Amtlicher Bericht bon gestern abend. Der Tag war verhältnismäßig ruhig, außer in der Champagne, wo der Kampf unter
Ein erneuter feindlicher Vorstoß aus Grodno günstigen Bedingungen fortdauert. Wir eroberten neue wurde mühelos abgewiesen. Südöstlich Augustow Schüßengräben im Gebiete von Beau Séjour und behaupteten unsere an den vorhergehenden Tagen gemachten gelang es gestern den Russen, an zwei Stellen Gewinne. Nördlich von Verdun in Drillancourt( im Gebiete über den Bobr vorzukommen; bei Sztabin ist der des Waldes von Forge) brachten unsere Batterien ein feind. liches Munitionslager zur Erplosion. Es bestätigt sich, daß die Deutschen bei einem Angriffe am 21. Februar im Walde von Bouchot völlig zurückgeworfen wurden und schwere Verluste erlitten. Im Elsaß versuchten die Deutschen mit
einem Angriff aus dem noch von ihnen besetzten Teil des Dorfes Stoßweier vorzustoßen. Der Angriff wurde durch unser Feuer sofort aufgehalten.
"
Paris , 23. Februar.( W. T. B.) Matin" schreibt: Seit dem 18. August 1914 find 28 266 Ausländer als Kriegs freiwillige für die Dauer des Krieges in die franzöfifche Armee eingetreten. Die Ausländer verteilen sich auf die berfchiedenen Nationalitäten wie folgt: 1462 Belgier, 879 Eng Länder, 8398 Ruffen, 4913 Italiener, 300 Griechen, 541 Luxem
Nationalitäten.
burger, 969 Spanier , 1467 Schweizer , 1369 Desterreicher und Ungarn , 1027 Deutsche , 592 Türfen und 11 854 Untertanen verschiedener ( Anmerkung des W.. B.: Wenn alle Angaben dieser ( Anmerkung des W. T. B.: Wenn alle Angaben dieser Leporello- Liste so richtig sind, wie die über die 1027 Deutschen ", so tann sich der Matin" auf diese Leistung etwas einbilden.)
Gegner wieder zurückgeworfen, in der Gegend von Krasnybor ist der Kampf noch im Gange. Bei Prasznysz fielen 1200 Gefangene und zwei Hand. Geschüße in unsere
Deftlich Skierniewice wurde ein russischer Nachtangriff abgeschlagen.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 24. Februar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 24. Februar 1915.
An der polnisch- galizischen Front herrscht, abgesehen von vereinzelten lebhaften Geschüßkämpfen und stellenweisem Geplänkel, größtenteils Ruhe.
Die Kämpfe füdlich des Duje str nehmen noch weiter an Umfang und Ausdehnung an.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.
"
Der Mangel eines Höchstpreises für Mehl und Brot ist durch die Bundesratsverordnung vom 25. Januar keineswegs beseitigt worden. Zwar betreibt nun die Kriegsgetreidegesellschaft die Zuweisung der erforderlichen Mengen Mehl Die Situation in den Karpathen ist im allgemeinen an die einzelnen Gemeinden, sie hat die Möglichkeit, hierbei unverändert. In den gestrigen Kämpfen am obersten San auf bestimmte Mehlpreise einzuwirken, aber Höchstpreise für wurde eine Höhe erstürmt, fünf Offiziere, 198 Mann gefangen Brot sind damit noch lange nicht geschaffen, dem Brotwucher genommen. Nördlich des Sattels von Volovec versuchte der durch einzelne Personen ist nach wie vor Tür und Tor geGegner, dichtes Schneetreiben ausnühend, im hartnäckigen öffnet. Die erwähnte Kriegsgetreidegesellschaft war ursprüngAngriff auf die von unseren Truppen besetzten Stellungen lich gegründet zu dem Zweck, durch freien Ankauf Getreidedurchzudringen. Der Vorstoß wurde unter schweren Verlusten vorräte aufzuspeichern, um für jeden Fall bis zur neuen des Feindes zurückgeschlagen, 300 Russen gefangen. Ernte das Volk mit Brotkorn sichergestellt zu wissen. Mit der fortschreitenden Organisation des Brotverbrauchs ist die Gesellschaft zu einer Zentralstelle für den gesamten Getreidehandel und die gesamte Mehllieferung Deutschlands geLondon, 24. Februar.( W. T. B.) worden, von der wir erwarten wollen, daß sie der Kritif Das Reutersche Bureau aus landwirtschaftlichen Kreisen zum Troß ihrer Aufgabe gemeldet aus Washington: Präsident Wilson betrachtet den Ver. recht wird, soweit das unter den obwaltenden Verhältnissen. lust des Dampfers Evelyn" als einen unglücklichen Zufall. Er erklärte gestern Besuchern gegenüber, daß er einen nichtamtlichen London , 24. Februar.( W. T. B.) Meldung des Reuter- möglich ist. An den Höchstpreisen selbst ist mancherlei auszusehen. Bericht erhalten habe, nach welchem der Kapitän nicht den un schen Bureaus. Der Dampfer Branksome", der Den von landwirtschaftlicher Seite erhobenen Einwand freigefährlichen Kurs gesteuert hat, der ihm vorgeschrieben war. Die fich auf der Fahrt von Newhaven nach Cardiff befand, ift lich können wir nicht gelten lassen, der sich dagegen richtet, Minenzone, in der das Schiff unterging, sei dem Stapitän bezeichnet gestern nachmittag 2 Uhr südöstlich Beachyhead auf eine Mine daß das beschlagnahmte Getreide nur zu dem Preise abgeworden. Die Angelegenheit wurde in einer Kabinettssigung be- gestoßen oder von einem Torpedo getroffen worden. Achtzehn nommen wird, den es am Tage der Beschlagnahme hat, nicht sprochen. Man glaubt zu wissen, daß keine Schritte erfolgen Wann von der Besatzung haben das Laud erreicht, während aber zu dem höheren Preise, den es am Tage der Lieferung werden, bis man weitere Einzelheiten erfahren hat. Die Regierung der Kapitän und ein Matrose sich noch an Bord eines Bootes hat. Das Verlangen der Landwirte, den Preis entsprechend zu aber zu dem höheren Preise, den es am Tage der Lieferung erblickt in dem Vorgang nichts, was internationale Vertidelungen bei dem start beschädigten Schiffe befinden. An derselben berurfachen könne. Stelle befindet sich noch ein größerer Dampfer in erhöhen, müssen wir im Interesse der Volfsernährung rundweg von der Hand weisen. Auch die Landwirte sollten sich endlich bescheiden, ihre Gewinne sind wahrlich hoch genug. Das wissen sie selbst, und deshalb bemühen sie sich fortgesetzt, die Schuld an zu hohen Preisen von sich abzuwälzen und die Händler dafür verantwortlich zu machen. Wir sind die letzten, die den Zwischenhandel von Schuld freisprechen wollen, aber so liegen die Dinge denn doch nicht, daß die Produzenten sich als harmlose Lämmer hinstellen dürfen, die kein Wässerlein trüben fönnen. Wir sind mit der Mehrheit der Kommission der Meinung, daß gegen Umgebung der Höchstpreise Siche rung durch zweckentsprechenden Ausbau des Höchstpreisgesetzes und des Verfahrens in weitgehendstem Maße getroffen werden muß, aber Sicherung nicht nur den Händlern, sondern auch den Produzenten gegenüber.
Ein englischer Transportdampfer versenkt.
Berlin , 23. Februar.( W. T. B.) Gestern nachmittag 4 Uhr 45 Minuten ist der englische Truppentrans. portdampfer 192 bei Beachy Head durch ein deutsches Unterseeboot zum Sinten gebracht worden. ( Bereits in dem größten Teil der gestrigen Auflage enthalten.) Weitere englische Schiffe vermißt. London , 24. Februar.( W. T. B.) Der Dampfer, Mem bland", 8027 Tonnen groß, von Hull nach dem Tyne unterwegs, wird seit borgestern bermißt. Der Schooner " Maggie Baratt", von Greenod nach Duddon unterwegs, ist start überfällig; einer seiner Rettungsgürtel und mehrere Bootslampen wurden auf der Insel Man angespült.
Seenot.
Ein Angriff auf ein Postboot. Nichtamtlich. London , 24. Februar.( W. T. B.) Die Admiralität meldet: Das Postboot von Folkestone nach Boulogne wurde gestern abend durch ein Unterseeboot angegriffen, bald nachdem es den Hafen von Boulogne verlassen hatte. Das Torpedo ging in einem Abstande von 30 Yards am Vordersteven des Schiffes vorbei. Die 92 Passagiere des Schiffes waren Zivilisten, darunter auch Angehörige neutraler Staaten.
Der Postdienst.
"
Amfterdam, 24. Februar.( W. T. B.) Telegraaf" erfährt aus London aus amtlicher Quelle, daß der Postdienst nach Holland wieder aufgenommen werden soll.
Ebensowenig stellen wir die in der Kommission gerügte Ueberfeuerung des kaufenden Publikums bei Kartoffelfleinverkäufen in Abrede. Aber auch hier wieder ist