Nr. 57. 32. Jahrgang.
Abgeordnetenhaus.
02. Gizung, Donnerstag, den 25. februar, 1½ Uhr nachmittags.
Am Ministertische: Sydow.
Die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Wallbaum ( fonservativ) megen Breßvergehens wird nicht erteilt.
Die Vorlage über die Erweiterung der Stadtkreise Essen
und Oberhausen wird in dritter Lesung angenommen. Etat für Handel und Gewerbe.
Berichterstatter Abg. Deser( Vp.)
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Wenn
Freitag, 26. februar 1915.
Der Handelsetat wird bewilligt. Das AnappschaftsKriegsgesetz wird von der Tagesordnung abgesetzt. Der Bergetat.
wird
Handelsminister Sydow:
die gesteigerten
nen Friedensjahr. Bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit haben des Ansehens Deutschlands in der Welt beitragen.( Beifall bei den die Gewerkschaften der verschiedenen Richtungen nüßlich mit Sozialdemokraten.) gewirkt und in dankenswerter Weise erhebliche Mittel zur Beschaffung von Arbeit, zur Unterstützung der Arbeitslosen und der Familien der Kriegsteilnehmer aufgewendet. Ich habe mich stets dafür ausgesprochen, daß die Arbeitsnachweise objektiv und unparteiisch nichts anderes tun sollen, als den geeigneten Mann an die richtige Stelle zu bringen. Mit Freuden hat die Regierung gesehen, wie sich das Kreditwesen schon nach wenigen Die jetzige Bergwerksproduktion beträgt 60 Proz. der Förde Wochen des Krieges wieder auf eine gesunde Basis gestellt hat. rung in der Friedenszeit. Das Ausbleiben der englischen Kohle, Durch ein Moratorium hätten wir unser Wirtschaftsleben nicht ge- die Weiterlieferung an unsere neutralen Abnehmer und die Anfördert, sondern auf den Kopf gestellt.( Bustimmung.) Dem para- legung von Kohlenlagern im Lande macht es nötig, die Kohlensitären Zwischenhandel wird nach Möglichkeit entgegengearbeitet. förderung weiter zu steigern. So übersteigt die Nachfrage nach Der Krieg hat gelehrt, daß sich das Handwerk noch mehr als bisher Arbeitskräften das Angebot, weshalb die Oberbergämter ermächtigt gibt der Ueberzeugung der Budgetkommission Ausdrud, daß das an den Gedanken der Organisation und der kaufmännischen wurden, Ausnahmen für die Beschäftigung jugenddeutsche Wirtschaftsleben die Prüfung durch den Krieg glänzend Schulung gewöhnen muß. Der. Zeitpunkt für eine Gröffnung der licher Arbeiter zu genehmigen. Jugendliche werden in bcund fräftig überstanden hat. Während von unseren Feinden kein Fondsbörse ist noch nicht gekommen. Die Darlehnskassen bieten schränkten Grenzen auch unter Tage mit leichten Arbeiten beschäfeinziger die Kriegsmittel in der eigenen Produktion herstellen kann, hinreichend Gelegenheit, Wertpapiere zu Geld zu machen. Zum tigt. 3u Ueberschichten wird kein Arbeiter gezwungen. Wenn ift Deutschland vollkommen unabhängig vom Ausland, ja, es fann Schluß stelle ich mit Genugtuung fest, daß neben der Landwirt- irgendwo, dann ist jetzt der gute Wille der Bergarbeiter, besonders sogar von dem reichen Schah seiner Waren seinen Verbündeten schaft Handel und Gewerbe, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleich viel wert.( Bustimmung.) Man findet ihn auch, wenn man nur die abgeben. Ueber die Angstperiode bei Beginn des Krieges sind wir mäßig dazu beigetragen haben, Deutschland durch den schweren ihm Arbeiterausschüsse über die Absichten der Verwaltung und die Nothinaus. Die Probuftion hat sich wieder zurechtgefunden, dant auch aufgezwungenen wirtschaftlichen Kampf zum glücklichen Biele hin- wendigkeit ihrer Maßnahmen aufklärt. Von Kriegsgefange der glänzenden Politik der Reichsban! und der vorbildlichen durchzuführen. nen werden nur gelernte Bergarbeiter, und dann nur nach freiLeistungen unserer Eisenbahnen, die auch durch zahlreiche Abg. Hué( Soz.): williger Meldung, sowie zu den gleichen Böhnen wie freie Aufträge das Wirtschaftsleben befruchtet und Arbeitsgelegenheit Arbeiter im Bergbau beschäftigt. Ein Teil des Lohns geht an die geschaffen haben. Wir alle haben die Bedeutung unserer gemäß nicht so behandelt und bewertet werden, wie wir das gewöhn- pflegungskosten, 25 Proz. bleiben den Gefangenen, so daß fie auch Der vorliegende Etat kann infolge der Kriegsereignisse natur- Militärverwaltung als Beitrag zu den Unterbringungs- und Ber= Leistungsfähigen. Staatsbetriebe erfannt. Die Kriegstrediteinrichtungen wurden nicht in dem Maße in Anspruch lich bei einem so wichtigen Etat tun. Ich muß mich daher auf genommen, als man angenommen hatte, es war vielmehr ichon einige summarische Bemerkungen beschränken, die allerdings viel- an der Höhe ihrer Leistungen interessiert sind. Der Lohnrüdder kräftigsten Arbeiter neu zusammengesetzten Kameradschaften nach furzer Zeit ein leberfluß an Kapital vorhanden. Dies recht- leicht hier und da nicht gerade angenehm flingen werden, gang war darauf zurückzuführen, daß die nach der Einziehung fertigt es, daß die Regierung dem vielseitigen Drängen nach Er- aber wie ich überzeugt bin, der Wahrheit entsprechen. im Anfang weniger leistungsfähig waren und in den ersten Kriegslaffung eines allgemeinen Moratoriums nicht nachgegeben hat. An wir unser Wirtschaftsleben bei Eintritt des Krieges beobachten, wochen die Gedanken aller weniger auf die Arbeit, als auf den müssen wir zugeben, daß die schlimmsten Befürchtungen, die wir die Stelle der Arbeitslosigkeit im Anfang ist ein Mangel vor dem Ausbruch des Krieges gehegt haben, sich nicht erfüllt haben Krieg konzentriert waren. Jetzt steigen die Löhne wieder. Freilich für ein ohnausgleich an qualifizierten Arbeitern getreten, dem hoffentlich durch das Wir müssen zugeben, daß sich das deutsche Wirtschaftsleben im VerZusammenwirken von Staatsregierung und Heeresverwaltung ein triebsüberschüsse sind infolge des Kriegsausfalls gesunken, die Ende gemacht werden wird. In schwieriger Lage ist allerdings das gleich selbst zu dem neutralen Ausland in verhältnismäßig günsti- ebensmittelpreise schwierig sein, denn die Beger Lage befindet. Es ist eine Neuorganisation fast der ganzen Baugewerbe. Auch unsere Ausfuhrinduſtrie hat dank der An- Volkswirtschaft eingetreten. die natürlich nicht ohne Stockungen und Kosten aber nicht in gleicher Weise. Zahlen doch die Staatsbergpassung der Industrie an die neuen Verhältnisse nicht so gelitten, wie vorher befürchtet werden mußte. Natürlich ist aber der normale Störungen erfolgen konnte, an denen die Schwächsten im Volfe werke an Unterſtüßung der Angehörigen der Kriegsteilnehmer wieder am schwersten zu tragen hatten Was wir nun vor uns nicht weniger als 4 Millionen Mart im Jahre. Hoffentlich ge= Umfang der Produktion nicht erreicht worden, schon weil ein großer sehen, ist das Ergebnis des Zusammenarbeitens einer Reihe von lingt es, ein Herabsinken des Bergarbeiterverdienstes zu Teil der Arbeitskräfte eingezogen ist, die Rohstoffversorgung macht Faktoren, die in Friedenszeiten, zusammengeschlossenen wirtschaft- berhüten. Der Bergbau kann kaum die Anforderungen an aber weit weniger Schwierigkeiten, zum Teil bank unserer glänzen. lichen und politischen Organisationen, nicht gerade harmonisch zu Rohlen und Erzen erfüllen. den Erfolge im Osten und Westen. Der Unternehmergewinn ist sammengearbeitet haben. Anfänglich war die Arbeitslosig= Abg. Hue( Soz.): geringer geworden, aber in einer so gewaltigen Zeit fann nicht die feit viel größer als die durchaus unvollkommene Höhe der Dividende ausschlaggebend sein, sondern allein die Frage, a mtliche Statistit sie erscheinen ließ. Allein die freien GeDa uns neue statistische Angaben fehlen, beschränke ich mich wie die Produktion aufrechtzuerhalten ist. Das Handwerk soll werkschaften zählt en anfangs September 370 126 arbeitslose Mit- auf wenige Worte. Wir wissen alle nicht, was der nächste Etat auch beim Wiederaufbau Citpreußens beschäftigt werden, wenn glieder= 21,2 Proz.: Ende Oktober hatte sich diese Zahl auf bringt, hoffentlich allen etwas Gutes! In den letzten Monaten eine Organisation gerunden wird, die imitande ist, die rechtzeitige 10,7 Proz. vermindert- es handelt sich um völlige Arbeitslosen steigt die Kohlenförderung erheblich. Es müßten unvorhergesehene Erfüllung der Lieferungen zu garantieren. Die großen Leistungen und seitdem ist die Zahl der Arbeitslosen fast ständig gesunken, Greignisse eintreten, die aber nicht zu erwarten sind, wenn der der Gewerkschaften in der Arbeitsvermittlung hat auch der so daß heute in sehr wichtigen Erwerbszweigen, namentlich in der Kohlenbergbau den Bedarf der Volkswirtschaft nicht vollauf sollte Minister anerkannt; nach dem Friedensschluß werden an die Ar- schweren Industrie, im Bergbau, von einer Arbeitslosigkeit nicht decken können. Das große mitteldeutsche Braunkohlenrevier hat beitsvermittelung, die nach allgemeiner Ansicht nicht Gegenstand die Rede ist, eher von einem Arbeitermangel, und zwar an geschulten im vergangenen Jahr eine nahezu ebenso hohe Förderung wie in des politischen Kampfes sein soll, besondere Anforderungen her- Arbeitern. Diese Entlastung des Arbeitsmarktes hat vor allem sehr günstigen Jahren. Zu Anfang des Krieges trat eine Preisseine Ursache in der außerordentlich starken Einberufung von treiberei in Rochfalz ein, die in den ProduktionsverhältAbg. v. Hassel( f.) Arbeitskräften zum Heeresdienst. Allein die freien Gewerkschaften nissen durchaus nicht begründet war. Deutschland ist eins der zählten bis Ende Oktober 660 000 zum Heere einberufene Mit- salzreichsten Länder der Welt; man wird dieser Preistreiberei glieder, und ähnliche Ziffern haben die anderen Gewerkschaften be- energisch entgegentreten müssen. Sehr wünschenswert wäre es, Es ist vorher von den gewerkschaftlichen Arbeiter- wenn die Landwirtschaft in weit höherem Maße zum Raliverbrauch kanntgegeben. organisationen manches gute Wort gesagt worden, und ich erwarte, übergehen würde, der heute noch teilweise ganz minimal ist. Dadaß das auch seine guten Früchte tragen wird. Die Gewerkschaften von würde die Kaliindustrie und auch die in ihr beschäftigte Arhaben ohne Unterschied der Richtung ihren ganzen Organisations- beiterschaft profitieren. apparat in den Dienst der Arbeitsvermittlung und der Arbeits - Die Erklärungen des Ministers über die Beschäftigung von lofenfürsorge gestellt. Allein die freien Gewerkschaften haben in Kriegsgefangenen im Bergbau werden zweifellos die den ersten fünf Kriegsmonaten über 23 Millionen Mark zur hier und da aufgetretenen Besorgnisse zerstreuen. In der Komalles getan werden muß, toas aus bürtig. Wir sind ohne Moratorium ausgekommen, die Geldbla familien ausgegeben.( Hört! hört!) Dieſe fustate Tätigkeit der mage Englands aber begann mit dem Moratorium und seinem Gewerkschaften hat erheblich zur Entlastung von Staat menschlichen Rücksichten zur Fürsorge für die Kriegsgefangenen auch jest wieder durch den Bantdistont von 10 Proz Hoffentlich gewinnt der Wechsel auf und Gemeinde beigetragen ch hoffe, daß diese gemein- getan werden kann. London niemals wieder feine frühere Bedeutung. Die Einigfeit wüßige Latigfeit in Butunit vollſtändig und in allen, Stouſequenzen Weiniſter, bag feineswegs can wang out by buyer be aller Erwerbsstände wurde nur zu Anfang gestört durch einen teil- anerkannt werden wird. Ich wurde daher unangenehm berührt gefangenen zur Arbeit ausgeübt werden soll. Aus Berichten aus weisen parasitären Zwischenhandel, dessen Bekämpfung beim dadurch, daß gestern der Landwirtschaftsminister von Schor- dem Ruhrgebiet kann ich mitteilen, daß die Gefangenen sich dort Minister in guten Händen ist und wobei alle Fachverbände mit- lemer in der Budgetkommission abfällige Aeußerungen sehr wohl fühlen und durchaus froh find, der schredlichen Langewirfen werden.. über die Organisation der Forstarbeiter getan hat. meile des Gefangenenlagers entgangen zu sein. Einmütig war die Abg. Giesberts( 8.): Wenn das schon an einer solcher Stelle geschieht, dann braucht man Kommission auch darin, daß der volle Arbeiterschuh den Diefer Krieg lehrt die Ueberlegenheit deutscher organisa- fich wahrlich nicht zu wundern, wenn auch nachgeordnete Behörden Kriegsgefangenen zuteil werden müsse wie anderen Arbeitern. torischer Friedensarbeit und deutscher Anpassungsfähigkeit. Ohne und namentlich Privatunternehmer von den Arbeiterorganisationen Nach der Erklärung des Ministers dürfen nur gelernte Bergarbeiter unter den Kriegsgefangenen unter Tage beschäftigt werden. die Organisation des Handwerks und Mittelstandes hätten diese nichts wissen wollen. In einem erfreulichen Gegensatz zu den Ausführungen des Besonders wird die Arbeiter die Erklärung befriedigen, daß die fich an den Kriegslieferungen nicht beteiligen können. Scharf zu Landwirtschaftsministers stehen die anerkennenden Worte des Beschäftigung der Kriegsgefangenen unter feinen Umständen zum mißbilligen ist, daß einzelne Heereslieferanten ihre Unentbehrlich- Sandelsministers über die Leistungen der Arbeiterorgani- Drücken der Löhne führen darf. Wir haben in der Kommission feit dazu ausnußten, übertriebene Preise zu fordern. Die Rege- fationen und ich hoffe, daß nach dem Kriege nicht der Kurs Schor- eine Reihe von wichtigen Arbeiterfragen behandelt, und ich hoffe, lung der Arbeitsnachweise hat der Induſtrie die Erfüllung ihrer lemer, sondern der Kurs Sydow gesteuert wird. Jezt bei der Um- daß meine Darlegungen über die hier und da noch auftretende Aufgaben ermöglicht, hat aber auch den dunklen Gristenzen einen gruppierung unserer Volkswirtschaft hat sich die eminente Be- Verhinderung der Freizügigkeit und schlechte BeStrich durch die Rechnung gemacht, jenen Leuten, die aus Heeres- deutung der Organisationen aller Stände gezeigt; man sollte sie handlung der Arbeiter den gewünschten Eindruck gemacht haben. lieferungen möglichst viel Geld herausschlagen, aber dabei die Ar- daher fördern und in ihrer Tätigkeit nicht hemmen. Die Arbeits- Was die Lohnfrage anlangt, so ist dringend zu wünschen beitslöhne möglichst herunterdrücken möchten. Das Arbeitsnachlosigkeit ist immer noch recht erheblich. Das beweist die und ja auch vom Minister sowie von Vertretern der Industrie und weisproblem muß auch nach dem Kriege im Vordergrunde der Be- Arbeitslosenstatistik der Gewerkschaften. Den paritätischen Nach der Kommission zugesagt, daß nach Möglichkeit die eingetretenen ratungen bleiben, aber außerhalb aller politischen und gewerk- weis, der nur dafür sorgt, daß der richtige Mann an die richtige Lohnsteigerungen weiter anhalten werden. Das ist absolut notschaftlichen Kämpfe stehen. Stelle kommt, haben die freien Gewerkschaften schon seit Jahren wendig mit Rücksicht auf die anormalen, geradezu wucherischen gefordert. Die Arbeitslosenstatistik liegt recht im Argen. Hätten Lebensmittelpreise. Entweder müssen die Löhne, was ich nicht für Abg. Dr. v. Woyna( fk.) wir auf Grund einer solchen Statistik bei Beginn des Krieges einen möglich halte, diesen wucherischen Lebensmittelpreisen angepaßt Ueberblick über die verfügbaren Arbeitskräfte gehabt, dann hätten werden oder, was ich für erreichbar halte, die Lebensmittelpreise manche Irrungen und Wirrungen vermieden werden können. Die müssen heruntergedrückt werden. öhne find in gewissen Gewerben zweifellos gestiegen. Die Erhöhung der Lebensmittelpreise hat diese Steigerung aber mehr als mett gemacht. Es werden geradezu
antreten.
spricht seine Bewunderung für die Anpassung der Industrie aus, die nicht zum geringsten den deutschen Arbeitern zu danken ist, die ihre volle Schuldigkeit getan haben. Die Arbeitslosigkeit ist gefchwunden, wer Arbeit haben will, fann fie finden. Mit Neid blickt das Ausland auf Deutschland , seine Arbeiterschaft, seine Technik und die glänzenden Leistungen seiner Volkswirtschaft. ( Beifall.) Abg. Dr. Beumer( natl.):
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Die gewerbliche Mobilmachung war der militärischen eben- Arbeitslosenunterstügung und für Unterstüßung von Krieger um Ausdruck gekomme, tagt hat, ist erfreulicherweise allgemein
fordert die Regierung zur Hilfe für die ländlichen Handwerker auf. Abg. Rosenow( Vp.).
wucherische Preise
So wie geitern das vaterländische Werf der Landwirtschaft warm anerkannt wurde, so heute die Tätigkeit von Handel und Gewerbe, die allen anfänglichen Schwierigkeiten zum Troß durch ihre Anpassungsfähigkeit dazu gelangt sind, kräftig an der Schaffung der Grundlagen des deutichen Sieges mitzuarbeiten. für die wichtigsten Lebensmittel gefordert. Diese Wucherer und Wenn auch viele von den tüchtigsten Kräften eingezogen wurden, Preistreiber können direkt als Hyänen hinter dem Schlachtfelde beund wenn die Räume der Fabriken vielfach gar nicht für die neu- zeichnet werden, denn sie versündigen sich schwer an unseren vaterIhr Treiben ist unerhört und standalös. eingerichteten Fabrikationen geeignet sind, so vollzieht sich doch die ländischen Interessen. Arbeit zur Zufriedenheit der Heeresverwaltung. Unser Dank( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wenn es ängstliche Gegebührt der Reichsbank und ihrem Präsidenten für die Organi- müter gibt, die befürchten, daß unsere Lebensmittel nicht aussation der Geldwirtschaft, den Eisenbahnen, den Handels- und reichen, so deshalb, weil diese Preistreiber mit den notwendigsten Handwerkskammern. Namentlich die Berliner Handelskammer hat Lebensmitteln ihr Unwesen treiben. Gewiß ist es in England und sich große Verdienste erworben. u. a. bei der Beruhigung der in Frankreich nicht besser und unsere englischen Freunde haben ihrer Eristenz bedroht gewesenen Angestellten und durch die Bei- im Parlament diesen Lebensmittelwucher mit den schärfsten Worten legung von Arbeitsdifferenzen. Es wird schwierig sein, im Frieden gegeißelt. Die Raffgier ist überall zu Hause. Was den Ausgleich zu finden für die augenblicklich gezahlten hohen nüßt eine Lohnsteigerung um 25 Proz., wenn die Lebenshaltung Löhne, denen zwar hohe Lebensmittelpreise gegenüberstehen, die um 50 Proz. verteuert wird? Je länger diese Mißwirtschaft anhält, aber für gewöhnliche Beiten kaum zu erschwingen sein werden; desto erbitterter wird die Stimmung des Volkes gegen diese bei der großartigen Haltung der Arbeiterschaft sind ihr diese Löhne Ausbeuter werden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Mehr vollauf zu gönnen, und wir wollen, daß die Mitwirkung der Ar- als je ist jetzt notwendig, daß beiterschaft an der Aufrechterhaltung der Volkswirtschaft auch nach
die Gleichberechtigung der Arbeiter
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Von den Vertretern der vier Bergarbeiterverbände ift der Reichsregierung die Schaffung eines Reichseinigungsamtes für den Bergbau borgeschlagen worden. Gelingt es, ein solches Amt zu schaffen, dann wird es nicht mehr nötig sein, daß wir mit unseren Klagen vor dieses höhe Haus tommen. ( Betfall.)
Der Etat wird bewilligt. Damit ift die Tagesordnung erledigt. Nächte Sibung: Dienstag 1% Uhr.( Ministerium des Innern und Kultusministerium.) Schluß 5 Uhr.
Verlustlisten.
Die Verlustliste Nr. 159 der preußischen Armee enthält Verluste folgender Truppen: 4. Garde- Reg.; Garde- Gren.- Regimenter Alexander, Franz und Nr. 5; Garde- Füs.- Reg.; Garde- Schüßen- und Garde- Ref.- SchüßenBat.; Lehr- Inf.- Reg.; Gren.- bziv. Inf. bzw. Füs.- Regimenter dem Kriege nicht vergessen werde. Die Schließung der Effekten auf allen Gebieten durchgeführt wird. Das wird nicht nur in der Nr. 3, 5, 8, 9, 10, 12, 15, 16, 17, 20, 22, 23, 24, 27, 30, 81, 83, börse und die Stillegung der Getreidebörse werden ruhig getragen Bevölkerung daheim eine bessere Stimmung auslösen, sondern es 34, 38, 41, 44, 46, 47, 56, 65, 66, 72, 73, 74, 76, 77, 79, 81, 84, im Interesse des Vaterlandes. Wir hoffen, daß die neue Kriegs- wird herausdringen zu unseren Brüdern in den Schüßengräben. 85, 87, 90, 92, 93, 95, 96, 97, 99, 109, 111, 112, 114, 116, 117, anleihe den gleichen Erfolg hat wie die erste. Die parajitären und es wird dem Feinde erst recht unmöglich werden, uns zu über- 129, 132, 136, 140, 141, 142, 145, 148, 151, 154, 155, 158, 161, Elemente weist der Kaufmannsstand weit von sich weg. Für die winden. In dieser Richtung werden auch die heutigen Worte des 167, 168, 171; Grs.- Reg. Königsberg III; Res.- Inf.- Regimenter Regelung der Arbeitsvermittelung dürften sich die bayerischen Ministers eine günstige Wirkung haben. Ein anderer Eindruck darf Nr. 1, 5, 7, 11, 16, 17, 18, 20, 23, 25, 26, 27, 31, 32, 34, 35, Maßnahmen als Vorbild empfehlen. Dem Handwerk müssen nicht einmal aufkommen, er ist aber durch gewisse Bekanntmachun- 38, 48, 52, 53, 57, 67, 73, 75, 76, 84, 86, 98, 109, 201, 202, 203, sowohl mehr Staatsaufträge als auch größere Kenntnisse zugeführt gen erweckt worden, die bei strenger Befolgung hätten dazu führen 204, 208, 209, 213, 215, 217, 218, 219, 221, 232, 237, 240; Res.werden. Für die Kleinkaufleute muß insbesondere beim Wieder können, die Freizügigkeit der Arbeiter zu beschränken. Seine Erf.- Regimenter Nr. 1, 4; Randw.- Inf.- Regimenter Nr. 7, 8, 9, aufbau Ostpreußens gesorgt werden. Militärbehörde hat das Recht, nichtmilitärpflichtigen Arbeitern be- 12, 13, 18, 25, 29, 31, 35, 36, 38, 39, 53, 56, 74, 75, 77, 80, stimmte Arbeitsstellen vorzuschreiben. Das ist ein Eingriff in 81, 99; Landw.- Ers.- Reg. Nr. 4; Ueberplanmäßiges Landw.- Inf.die Arbeitsvertragfreiheit, gegen den wir auch in Bat. Nr. 6 des 4. Armeekorps; Landw.- Grs. Bat. Kulm; Brig. dankt gleichfalls Handel und Gewerbe für die bewunderungswürdige dieser Zeit, wo wir allen Konfliktstoff vermeiden möchten, a u fs Ers.- Bataillone Nr. 12, 13, 34, 38, 42; Landw.- Brig.- Ers.- Bat. Garde- Landst.- Bat. Wünsdorf; Landsturm- Bataillone Anpassung. Nach der anfänglichen Stillegung der Exportindustrien, schärfste Protest einlegen. Wenn man sich mit den Nr. 42; auch der Luxus- und eines großen Teils der Textilindustrie gibt die Arbeiterorganisationen in Verbindung setzt, dann wird man auch I Braunsberg, 2. Görlitz , Kattowitz , 2. Mosbach , Preußisch- StarSteigerung der Beschäftigtenzahl den Beweis dafür, daß auch diese die Mittel finden, die derartige Bekanntmachungen überflüssig gard; Jäger- Bataillone Nr. 2, 4, 6; Ref.- Jäger- Bat. Nr. 4, 7; Erwerbszweige sich anderweit nüßlich zu machen verstanden haben. machen. Wenn dafür gesorgt wird, daß die Gleichberechtigung der Maschinengew.- Abt. Nr. 7; 1. Ers.- Maschinengew.- Komp. der Brig. Die Arbeitslofenziffer ist gegenwärtig günstiger wie zu Arbeiter nicht nur auf dem Papier steht, sondern auf allen Ge- Hoffmann; Festungs- Maschinengelo.- Trupp Nr. 33, Meh. Anfang des Krieges, ja selbst als zur gleichen Zeit im vorangegange- bieten durchgeführt wird, dann wird das zweifellos zu einer Hebung i 2. Garde- Ulanen; Dragoner Nr. 13, 15, 17, 19; Husaren Nr.?.
Handelsminister Sydow
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