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Nr. 59.

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Ericheint täglich.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

32. Jahrgang.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonel­geile oder deren Raum 60 fg., für polttische und gewerkschaftliche Bereins­und Versammlungs- Anzeigen 80 fg. ,, Kleine Hnzeigen", das fettgedruckte Wort 20 Pfg.( zulässig 2 fettgedruckte Morte), jedes weitere Bort 10 Pfg. Stellengesuche und Schlafstellenan zeigen das erste Bort 10 Pfg., jedes weitere Bort 5 Pfg. Morte über 15 Buch­staben zählen für zwei Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet.

Telegramm Adreffe: ,, Sozialdemokrat Berita

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 28. Februar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplak, Nr. 151 90-151 97.

Teue Angriffe der Ruffen in Tordpolen.

Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 27. Februar 1915.( W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplah.

In der Champagne haben die Franzosen

Der französische Tagesbericht. Paris , 26. Februar.( W. Z. B.) Um 3 Uhr nachmittags tourde a mtlich mitgeteilt: Die belgische Armee hat einen fleinen Schüßengrabenabschnitt, welchen sie vorüber­gehend verloren hatte, wiedergewonnen. Die Ent gländer haben einen deutschen Angriff in Belgien zurückgeworfen gestern und heute Nacht erneut mit starken und etwa hundert Meter auf der Straße nach La Bassée Kräften angegriffen. Der Kampf ist an einzelnen gewonnen. Im Aisnetal zeigte sich die deutsche Stellen noch im Gange, im übrigen ist der An­Artillerie ziemlich tätig; aber unsere Batterien brachten griff abgewiesen worden.

Von den übrigen Fronten ist nichts Wesent- fich

sie am Nachmittag zum schweigen. In der Cham - Nördlich Verdun haben wir einen Teil der pagne setten wir unsere Fortschritte fort und ge­wannen Gelände in dem Gehölze nordwestlich von Perthes französischen Stellungen angegriffen; das Ge­und nördlich von Le Mesnil- les- Hurlus. Im Maastal dauert fecht dauert noch an. der Stampf fort; bei Jumelles und Dornes zerstörten wir Unterstände für Maschinengewehre und feindliche Schüßen- liches zu melden. gräben. Im Bois Brule( bei Apremont) machten wir neue Fortschritte und vertrieben die Deutschen aus mehreren Verbindungsgängen zwischen ihren Schüßengräben; der Feind erlitt schwere Verluste und ließ zahlreiche Schilde und Gerät­

schaften zurück.

Paris , 27. Februar.( W. Z. B.) Amtlich wird gestern

abend 11 1hr bekanntgegeben: Geschütfeuer auf ber ganzen Front. In der Champagne dauerten unsere Fortschritte

an.

Indem wir zwei hintereinander liegende Reihen von Schüßengräben einnahmen, gelangten wir nördlich Le Mesnil bis zum Grat des von den Deutschen besezten Geländes. Westlich davon dehnten wir unseren Besit durch die Eroberung eines bedeutenden Stückes feindlicher Linien aus. Von den Argonnen bis zu den Vogesen ist nichts zu melden." Kein Ueberschreiten der holländischen Grenze durch deutsche Flieger.

Keine Zugeständnisse in der Wahlrechtsfrage.

Berlin , 27. Februar.( W. Z. B.) Jn. der verstärkten Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses er­flärte heute auf Anregung der Kommission betreffend Wahlrechtsreform der Minister des Innern von Löbell, daß es bei seiner früher abgegebenen summa­rischen Erklärung hinsichtlich der Neu­orientierung der inneren Politit sein Bewenden haben müsse. Er fönne nicht einzelne Materien herausgreifen und namentlich nicht solche, die Differenzen hervorgerufen hätten, wie die Wahlrechtsreform.

Eine schwere Enttäuschung ist denen bereitet worden, die eingebildet haben, daß nach dem Kriege eine neue Hera in Gesetzgebung und Verwaltung hereinbrechen werde. Nach dem Verlauf der Wahlrechtsdebatten in der Sizung der ver­stärkten Budgetkominission des Abgeordnetenhauses von Sonnabend werden nun wohl auch diese Politiker, die sich auf- von der Irrigkeit ihrer Auffassung überzeugt sein müssen. auch in den Reihen der Sozialdemokratie zur Genüge finden,

Deftlicher Kriegsschauplah. Nordwestlich Grodno , westlich Lomza und südlich Prasznysz sind neue russische Kräfte getreten, die zum Angriff vorgingen.

An der Skroda südlich Kolno machten wir 1100 Gefangene. Von links der Weichsel ist nichts Besonde­res zu berichten.

(

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 27. Februar. ( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: Wien , 27. Februar 1915, mittags.

An der polnisch- galizischen Front stellen­weise lebhafter Geschükkampf.

Nachdem gleich in der ersten Sigung des Abgeordneten­hauses unter dem Kriegszustand am 22. Oktober 1914 und erneut am 9. Februar 1915 unsere Freunde die Notwendig­feit der Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts betont hatten, ohne daß die Regierung es für nötig hielt, sich zu dieser wichtigen Frage zu äußern, brachte am Sonnabend in der Kommission ein fortschritt­licher Abgeordneter die Wahlrechtsreform zur Sprache. Am liebsten hätte er sich auch jezt in Stillschweigen gehüllt, um feinen Streit zu entfesseln. Aber ganz konnte er im Interesse des Ansehens seiner Partei die Frage nicht um­gehen, und so begnügte er sich denn namens und im Auftrage seiner Fraktion mit der Erklärung, daß seine Freunde alsbald nach dem Kriege eine Wahlreform erwarten. Ihr prinzipieller Standpunkt, so fügte er hinzu, sei der gleiche geblieben und habe durch die Erfahrungen des Krieges eine weitere Stüße gewonnen. Das Gefühl, daß das Vaterland allen zu gleichen, Rechten gehöre, daß alle an der Gestaltung seiner Geschicke in gleichem Maße mitzuwirken haben, daß hier keine Stlassen­unterschiede gemacht werden, habe zu der militärisch und moralisch so notwendigen Einigung beigetragen. Was für das Reich nötig und möglich gewesen sei, das sei auch für Preußen nötig und möglich. Seine Freunde forderten zwar grundsäglich die Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen, sie seien aber auch schon mit der Einführung des geheimen und direkten Wahlrechts, wofür nach den pro­grammatischen Erklärungen der Parteien eine Mehrheit vor­handen sei, zufrieden. Er bitte die Regierung, zu erklären, ob die allgemeine Wendung, die der Minister fürzlich ge­braucht habe, daß fünftig eine Neuorientierung der inneren Politik zu erfolgen habe, sich auch auf die Reform des preußi­schen Wahlrechts beziehe. Wien , 27. Februar. ( W. T. B.) Der Kriegsberichterstatter des Geschützen haben die feindlichen Schiffe gestern unsere äußeren Trot oder vielleicht gerade wegen dieser Bescheidenheit Fremdenblattes" telegraphiert seiner Zeitung: Die Kämpfe an Forts an den Dardanellen an einigen Punkten be- des fortschrittlichen Redners vermochte sich der Minister dem Nordabhange der Karpathen und im Abschnitt schädigt; trotzdem hatten wir nur einen Berluft von fünf des Innern zu einer Zusage nicht aufzuschwingen. Er von Stanislau haben derzeit ruhigen Charakter an- Zoten und 14 Verwundeten. Auch heute hat die feindliche berief sich auf seine frühere Erklärung, daß die Regierung die genommen. Gehemmt ist das Tempo unserer Aktion durch große Flotte die Beschießung fortgefest, sich aber am Nachmittag Notwendigkeit anerkenne, infolge des Krieges und der Einheit Schneefälle, die alle Bewegungen verlangsamen. Die Russen aus dem Feuerbereich unserer Batterien bei Sed ul Bahr zurück des ganzen Volkes ernstlich zu prüfen, in welcher Weise die zogen große Verstärkungen heran. Sie scheinen gezogen. Am 10. Februar hat ein französischer Kreuzer an der innere Politik auf wichtigen Gebieten den veränderten Zeit­unserem Vordringen gegen den Dnjestr eine entscheidende Bedeutung Küste von Ataba etwa 100 Soldaten ausgeschifft; nach einem zwei- verhältnissen entsprechend geändert werden solle. beizumessen und konzentrieren hier alles, was sie an Kräften in Dft- stündigen Gefecht flüchtete der Feind unter Verlusten auf das Schiff dieser summarischen Erklärung müsse es galizien freibekommen fönnen. Die Situation ist uns insofern zurück. Trotz der Heftigkeit seines Geschütz- und Maschinengewehr- fein Bewenden haben, um so mehr, als es sich nicht günstig, als die Verhältnisse einen Bewegungsfrieg gestatten, in dem feuers hatten wir nur drei Tote und drei Verwundete.

Amfterdam, 27. Februar.( W. Z. B.) Die Blätter melben aus bem Haag: Auf Ersuchen der niederländischen Regierung an die deutsche Regierung, eine Untersuchung anzustellen In den Karpathen ist die allgemeine Situation un­wegen angeblichen Ueberfliegens niederländischen Gebietes durch verändert. Im Abschnitt Tucholka- Wyszkow wurde heftig deutiche Luftfahrzeuge in der Nacht vom 19. zum 20. Januar hat die gekämpft. Hier wurde ein neuerlicher Angriff auf die niederländische Regierung die schon früher mündlich und jetzt auch foriftlich erteilte Mitteilung empfangen, daß eigenen Stellungen im Opor- Tale nach erbittertem Nahkampf nach angestellter Untersuchung die Richtigteit obiger Anunter schweren Verlusten des Gegners zurückgeschlagen. Das nahme ganz ausgeschlossen sei. angreifende neunte finnische Schüßenregiment ließ drei hundert Tote und mindestens ebensoviel Verwundete an Ein Regiment aus englischen Geistlichen. unseren Stellungen zurück. 730 Mann des Regiments wurden London , 27. Februar.( W. Z. B.) In Glasgow werden unverwundet gefangen. Vorbereitungen getroffen, um ein Regiment von Geist- Südostgalizien dauern an. Die mit großer Hartnädigkeit geführten Kämpfe in Lichen aufzustellen.

Oestlicher Kriegsschauplah.

Schlachtenpause bei Stanislau.

erfahrungsgemäß die Taktik der Verbündeten der schwerfälligen Positionstaltik der Russen überlegen ist. Der Angriffsgeist unserer Truppen ist vorzüglich, insbesondere bewähren sich die kroatischen Regimenter.

Geistige Erkrankungen in der russischen

Armee.

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Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Seekrieg.

Vom U- Bootkrieg.

Bei

empfehle, aus dem ganzen Kompler der inneren Politik eine Frage herauszugreifen, noch dazu eine, die bisher Gegenstand von Differenzen zwischen Regierung und Parteien und zwischen den Parteien selbst gewesen sei. Man habe sich aus­drücklich dahin geeinigt, daß nach Möglichkeit alle Fragen jest ausscheiden sollen, die die Gefahr einer differentiellen An­schauung und einer Polemik in sich bergen. Hierzu gehöre die Wahlrechtsfrage, er müsse es sich deshalb versagen, in cinc Debatte darüber einzutreten.

London , 27. Februar.( W. T. B.) Zwischen Rhyl und Petersburg , 26. Februar. ( W. T. B.) Rußtoje Prestatyn wurden gestern Schiffstrümmer und ein Schiffs­Den Nationalliberalen und dem Zentrum konnte die Slowo " bringt unter der Ueberschrift Verwundete Seelen" papier auf den Namen des Dampfers Raithmoor", ferner Kabinen­einen ergreifenden Artikel über den großen Prozent- türen und andere Schiffsgegenstände gefunden. Wie verlautet, stammt Regierung gar keinen besseren Dienst erweisen, denn ihnen war dadurch Gelegenheit gegeben, wieder einmal einer fat psychischer Erkrankungen russischer Solbie Raithmoor" aus Newcastle on Thue. ,, Times" erfahren aus Eastbourne : Am 24. d. Mts., nach- klaren Stellungnahme auszuweichen. So begnügte sich denn daten. Die auf den Schlachtfeldern vorhandenen Lazarette mittags 3 Uhr 55 Minuten, ist mehrere Meilen von der Küfte ein der nationalliberale Redner damit, zu betonen,

seien überfüllt.

Der türkische Krieg.

Zum Bombardement der Dardanellen. Konstantinopel , 26. Februar.( W. T. B.) Das Haupt­quartier teilt mit: Durch eine siebenstündige Beschicßung mit schweren

unbekannter Dampfer untergegangen. Ein Beobachter daß seine Partei nach wie vor eine Wahlrechtsreform in der hatte vom Lande aus eine Wassersäule und eine Rauchwolfe aufsteigen Richtung eines Pluralwahlrechts anstrebe und daß sehen. Bald darauf sei das Schiff versunken. Ein zweiter Dampfer, sie nach Friedensschluß sich in diesem Sinne bemühen werde. der in derselben Richtung fuhr, flüchtete gegen die Küste. Ein anderer Im gegenwärtigen Augenblick aber erscheine es wichtiger, den Dampfer, der in der Nähe war, nahm die Besatzung auf.-Der Sieg gegen unsere Feinde zu erringen, als noch so gerechte Kapitän eines in der Nachbarschaft befindlichen Fischdampfers sagte, politische Ziele zu verfolgen. Aehnlich das Sentrum. der Dampfer sei torpediert worden. Im Interesse der Wahrung des Burgfriedens, so führte sein