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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".
Montag, den 1. März 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 151 90-151 97.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers. Unsere wirtschaftlichen Kriegs
__forderungen.
Die deutschen Verluste in der masurischen 28. Februar 1915.( W. T. B.) Amtlich. Großes Hauptquartier, den oino!!
Winterschlacht.
Amtlich. Berlin , 28. Februar.( W. T. B.) Nach einer Behauptung der Londoner „ Central News" soll der deutsche Botschafter in Rom erklärt haben, daß wir in Ost
brachten Opfern stehe.
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Westlicher Kriegsschauplah.
Genosse Hofer hat in seiner vorzüglichen Rede zum Landwirtschaftsetat im Abgeordnetenhause zutreffend bemerkt, es hieße den Sozialismus diskreditieren, wenn man In der Champagne setzte der Gegner auch die halben Waßnahmen der Regierung Sozialismus nennen preußen an Toten und Verwundeten 100 000 Mann verloren geffern seine Vorstöße fort. Die Angriffe wur- würde. Sieht man näher zu, so bringen die bekannten Regierungsverordnungen nur die Verwirklichung eines hätten. Das englische Bureau knüpft an diese, selbstverständ- den im vollen Umfange abgewiesen. sid fleinen Teiles der Forderungen, die von der sozialdemolich in allen Bunkten erfundene Meldung, den Zusatz, daß der deutsche Erfolg somit in keinem Verhältnis zu den gestürmten wir mehrere hintereinanderliegende wert, unser Programm für die Kriegswirtschaft in einem Südlich Malancourt( nördlich Verdun) er- fratischen Partei zusammen mit den Gewerkschaften seit Beginn des Krieges erhoben wurden. Es ist daher nicht ohne Dies lette trifft zu allerdings nicht im Sinne der feindliche Stellungen. Schwache französische Rückblick furz zusammenfassen. „ Central News". Die große Eile, mit der sich die russische Gegenangriffe scheiterten. Wir machten sechs fationen ist in der Arbeiterpresse veröffentlicht und vertreten Dieses wirtschaftliche Programm der Arbeiterorganizehnte Armee der deutschen Umklammerung zu entziehen Offiziere, 250 Mann zu Gefangenen und er- worden. Es nimmt vielfach Bezug auf Eingaben und Bc. suchte, hat zur Folge gehabt, daß unsere Truppen nur auf er- worden. einzelnen Teilen der Kampffront mit dem Feind in so enge oberten vier Maschinengewehre und einen sprechungen von Parteivorstand und Generalfommission mit der Reichsregierung. Wir verhehlen Gefechtsberührung gekommen sind, wie sie das in dem siche- Minenwerfer. uns dabei nicht, daß die Aussicht auf Realisierung der Vorren Bewußtsein ihrer Ueberlegenheit erhofft hatten. Da, wo Am Westrande der Vogesen warfen wir schläge größer gewesen wäre, wenn die Reichstagsfraktion der Gegner standhielt, ist er dieser Ueberlegenheit zum diese Forderungen nicht nur in der hinter verschlossenen nach heftigem Kampf die Franzosen aus ihren Türen tagenden Freien Kommiſſion" behandelt und in der Stellungen bei Blamont - Bionville. Unser An- furzen Resolution vom 2. Dezember berührt hätte, sondern griff erreichte die Linie Verdinal Bremenil ihre Wünsche auch eingehend im Plenum bor breitester östlich Badonviller Oeffentlichkeit erörtert und dadurch mit größerem Nachdruc östlich Celles; durch ihn vertreten hätte. wurde der Gegner in einer Breite von 20 Kilometern und einer Tiefe von 6 Kilometern zurückgedrängt. Die Versuche des Feindes, das eroberte Gelände wiederzugewinnen, mißlangen unter schweren Verlusten.
Opfer gefallen. Im übrigen haben wir die in der Striegsgeschichte einzig dastehende Winterschlacht vornehmlich durch Ueberraschung und Schnelligkeit gewonnen. So kommt es, daß unser Gesamtverlust mit dem glänzenden Ergebnis des Sieges tatsächlich in Mißverhältnis steht. Er ist ganz ungewöhnlich gering und beträgt noch nicht ein Sechstel der von der„ Central News" erwähnten Zahl.
Daß er überdies zum großen Teil nur auf vorübergehensich erfreulich, sondern zeugt auch von der rücksichtslosen Entschlossenheit unserer Verfolgung.
den Ausfällen durch Marschkrankheit beruht, ist nicht nur an
Westlicher Kriegsschauplah.
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Ebenso wurden feindliche Vorstöße in den Südvogesen abgewiesen.
Der französische Tagesbericht. Deftlicher Kriegsschauplah. Paris , 28. Februar. Amtlicher Bericht von gestern Nordwestlich Grodno waren gestern neue 3 Uhr nachmittag 3: Zwischen Meer und Aisne feine Menderung in der Lage. In der Champagne nichts Neues russische Kräfte vorgegangen. Unser Gegenstoß seit dem gestrigen Abendbericht. In den Argonnen brachte warf die Russen in die Vorstellungen der Festung unsere Artillerie ein Munitionsdepot bei St. Hubert zur zurück. Achtzehnhundert Gefangene blieben in Achtzehnhundert Gefangene blieben in Explosion. Im Malancourtwald zwischen den Argonnen
und der Maas begoß der Feind mit einer brennenden unserer Hand. Flüssigkeit unsere vorgeschobenen Schüßengräben, welche wir aufgeben mußten. Die Schüßengräbenbesagungen wurden
Nordwestlich Offrolenko wurde am Omulew
schwer verbrannt. Ein Gegenangriff hielt die Deutschen ein feindlicher Angriff abgewiesen.
fofort auf, wobei wir ihnen Verluste beibrachten und Ge- Vor überlegenen feindlichen Kräften, die fangene machten. Im Gebiei von Verdun und auf den Maashöhen nahm unsere schwere Artillerie deutsche Artillerie von Süden und Osten auf Prasznysz vorgingen, unter Feuer, zerstörte Geschütze, brachte etwa zwanzig sind unsere Truppen in die Gegend nördlich und Munitionskäften oder Munitionslager zur Explosion, verwestlich dieser Stadt ausgewichen.
nichtete eine Abteilung und zerstörte ein Lager gänzlich. Im Bois Brulé dauerte der Kampf zu unserem Vorteil fort. Ein deutsches Luftgeschwader warf einige Bomben auf die belgische Küste hinter Nieuport ab. Eine Frau und ein Greis wurden getötet. Im Woevre wurde ein deutsches Flugzeug, welches unsere Linien zu überfliegen suchte, durch unser Feuer zurückgetrieiben.( W. T. B.)
Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 28. Februar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 28. Februar 1915.
Paris , 28. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern 11 Uhr abends: In den Dünen bei Lombartzyde eroberte eine unserer Patrouillen einen dentschen Schützengraben, tötete dessen Besatzung und erbeutete ein Maschinengewehr. In der Champagne setzten uns unsere In Polen und West galizien hat sich nichts Weſent Fortschritte von Freitag abend in den Besitz von 500 Meter deutscher Schüßengräben; wir machten etwa 100 Gefangene liches ereignet. Es fanden nur Artilleriekämpfe statt. und erbeuteten zwei Maschinengewehre und eine Revolver- An der Karpathenfront wurde im Raume bei fanone. Dieser Angriff wurde mit dem Bajonett glänzend Wyszkow sowie füdlich des Dnjestr gekämpft. Die Situation ausgeführt. Ein starker deutscher Gegenangriff wurde Frei- hat sich in den letzten Tagen nicht geändert.
tag nacht zurückgeworfen.- Sonnabend erzielten wir neue Fortschritte westlich Perthes und nördlich Beau Séjour. In Lothringen bei Neuveille( nahe Parroywald) wurde ein deutscher Angriff zurückgeworfen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Die ersten programmatischen Forderungen zur Lebensmittelversorgung wurden von Parteivorstand und Generalfommission der Reichsregierung bereits am 13. August 1914 unterbreitet. Sie gipfeln in folgenden Vorschlägen:
I. Maßregeln zur Regelung der Produktion.
1. Organisierung der Einbringung der Ernte und ihrer Nuzzbarmachung.
2. Feststellung der Pflicht der Landwirte zu bestimmten Arten der Produktion. Sofortige Bebauung der Brachfelder mit rasch wachsenden Futterfräutern und Geinüfen. Organisierung der Vieh- und Milchproduktion. II. Maßregeln zur Beschaffung von Produktionsmitteln. 1. Lieferung von Dünger und Saatfrucht durch öffentliche Instituitionen und Regelung ihrer Verwendung.
III.
2. Lieferung von Maschinen durch Kommunalverbände an die Besitzer zu intensiver Anwendung.
3. Freigabe der Wälder und Moore zur Streugewinnung. Beschaffung von Arbeitskräften.
1. Regelung der Anwerbung.
2. Sicherung eines Minimallohnes.
3. Aufhebung der Gesindeordnungen und der Ausnahmegeseze gegen Landarbeiter.
IV. Vorschriften über die Verwendung von Produkten. Ausschluß von Kartoffeln und Getreide von der Branntweinproduktion.
Regelung der Einschränkung der Produktion von Bier, Buder, Stärke.
V. Verpflichtung der Landwirte zum Verkauf ihrer Produkte an öffentliche Institutionen( Reich, Land, Gemeinden).
VI. Preisfestsetzung für Produktionsmittel und Produkte, für Produzenten und Zwischenhändler.
VII. Produktion der Lebensmittel und Regelung des Umsatzes durch Kommunen.
VIII. Entsprechende Anwendung auf Fischerei, Forstwirtschaft, Kohlenproduktion, Chemische Industrie .
Schon damals fügte der Vorwärts"( Nr. 219 vom 13. August 1914) hinzu:
„ Alles das ist noch lange fein Sozialismus. Es handelt sich um bloße Notstandsmaßregeln." dieser Forderungen verwirklicht worden. Nur soweit es sich Trotzdem ist bis zum heutigen Tage nur das wenigste
um die dringlichsten Wünsche der Konsumenten handelt, hat die Regierung kleine Konzessionen gemacht. Auch jetzt leidet die Bevölkerung unter Knappheit der Vorräte und Preisteuerung. Man würde die Frage der Verantwortung dafür vollkommen verschieben, wenn man die gegenwärtigen Verhältnisse nur als Folge des wirtschaftlichen Kampfes Englands gegen Deutschland hinstellen wollte. Bielmehr tragen die Versäumnisse der Regierung einen