( Franff. 3tg.)
großen Teil der Schuld an vielen Misständen in der Lebens.] Januar folgten neue Besprechungen zivischen den Vertretern] von Meyandria nach Barcelona und der Dampfer" Eh gnus", abmittelversorgung. der Regierung und den Parteis und Gewerkschaftsinstanzen, gefahren von Grimsby am 13. November nach der Nordsee . Ferner Die Regierung hat so gut wie nichts getan, um den drohenden Preiserhöhungen für Getreide und melden die" Times": Der belgische Dampfer Remier", 3099 Tonnen Inhalt, der in englischen Besitz übergegangen ist, ist bei Breistreibereien Viehauf dem um die Produktion des fommenden Erntejahres sicherzustellen Kartoffeln und den Black- Middens gestrandet. Die„ Times" melden vom Donnersund zu steigern. Mit der Kultivierung einiger Dedländereien markt vorzubeugen. In einer Eingabe vom 25. Januar d. I. tag: Der Versicherungssatz für Schiffe der Ellermann- Linie, die nach und der Freigabe von Eisenbahngelände und Waldstreffen wurden die Gründe auch schriftlich darlegt. Mit welchem Erfolge Colombo fahren, ist nicht weniger als 30 Broz. gewesen. Vor dem zum Gemüse- und Kartoffelbau ist nicht viel geholfen. Hier ist bekannt. Wenn auch die am 25. Januar erschienenen Bundes- ersten Unterseebootsangriff im Irischen Meer betrug der Versichegalt es, die vorhandenen kultivierten Landstreifen plan ratsverordnungen der Hauptforderung: Beschlagnahme der rungssatz 5 Proz., darauf 20 Proz. und nun 30 Proz. mäßig unter Ausschaltung privater Produzentenintereffen Getreide- und Mehlvorräte Rechnung trägt, so sind doch bis der Produktion im Dienste der Gesamtheit mutbar zu machen. heute alle anderen Wünsche unerledigt geblieben. Die unter I. bis III. erhobenen Forderungen haben indessen höhung der Preise für Startoffeln und Kartoffelpräparate, die so gut wie gar feine Berücksichtigung gefunden. Wir stehen ungestörten Preistreibereien auf dem Vieh- und Fleischmarkt, die nicht an zu erklären, daß auch die in der landwirtschaftlichen Steigerung der Preise für industrielle Rohprodukte durch die Fach- und Tagespresse erhobenen Klagen über die mangelnde Rohstofffartelle, die Zurückhaltung der Kartoffelvorräte, Brotes durch Mehlhändler und Vorbereitung der neuen Ernte durch den Staat teilweise die Verteuerung des Bäcker beweisen alles andere als die Verwirklichung sozialdurchaus berechtigt sind. demokratischer Forderungen, so notwendig auch ihre Realisierung im Interesse der zurückgebliebenen und der draußen fämpfenden Bevölkerung wäre.
Bis auf den heutigen Tag ist in der landwirtschaftlichen Produktion alles völlig unorganisiert, troßdem sich doch zur Genüge gezeigt hat, daß das freie Spiel der, privaten Interessen folgenden Kräfte unfähig ist, die Lebensbedin gungen einer 70- Millionen- Bevölkerung zu garantieren. In der Preise und im Abgeordnetenhause sind dabei besondere Vorwürfe gegen den Landwirtschaftsminister erhoben worden.
bistsol
Der Zeppelin- Angriff auf Calais . London , 28. Februar.( T. U.) Der Korrespondent des„ Daily Die gelegentlich aufgetauchten, wenn auch Chronicle", der sich in Calais aufhielt, als der Zeppelin die Stadt offiziös dementierten Pressenachrichten über Meinungsver- bombardierte, beschreibt das Bombardement wie folgt: schiedenheiten zwischen den bei der Lebensmittelregelung in
Frage kommenden Regierungsinstanzen haben deshalb große
Wahrscheinlichkeit für sich.
Wie wenig auch die unter IV bis VIII geforderten Vorschriften über die Verwendung der Produkte Wirklichkeit geworden sind, ergibt sich aus den wiederholten entsprechenden Eingaben von Barteivorstand und Generalfommission an die Reichsregierung. Ant 4. November( vgl. Vorwärts" Nr. 305 vont 7. November 1914) bedauern es Parteivorstand und Generalfommission, daß die Höchstpreise viel zu spät tamen und zu hoch festgesetzt wurden. Insbesondere stelle die automatische Erhöhung der Getreidepreise um drei Mart pro Monat eine Zumutung dar, die mit tiefer Erbitterung empfunden werde. Es fehle an Preisfestsetzungen für Mehl, Hülsenfrüchte, Vieh und Fleisch. Schnell und entschlossen habe die Regierung dagegen gehandelt, als die Produzenten eine Erhöhung des Zuckerpreises forderten, um einem Preisdruck infolge des Zuckerausfuhrverbots vorzubeugen. Mitte November haben dann Parteivorstand und Generalund Generet fommission in einer mit Vertretern der Regierung abgehaltenen Konferenz erneut folgende Forderungen unter
breitet:
1. Verpflichtung der Produzenten und Händler von Lebensmitteln zum Verlauf ihrer Produkte an öffentliche Institutionen
( Reich, Land, Gemeinden).
2. Herabfegung der höchstpreise in den Bundes. ratsverordnungen vom 28. Oktober 1914.
3. Festiehung von höchstpreisen auf fämtliche Getreidearten, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, guder, Mehl, Brot, Spiritus und Petroleum für Produzenten und Zwischenhändler. 4. Herabsetzung des Kontingents für Branntweinbrennereien, Einschränkung der Brauereien.
5. Aufhebung der Zudersteuer, Zulassung der Zufuhr nur nach dem neutralen Auslande in Höhe des Durchschnitts der Jahre 1912/14. Heranziehung des Rohzuckers zur Viehfütterung.
6. Begrenzung des Zusages von Kartoffelfloden, Kartoffelmehl oder Kartoffelstärtemehl mit höchstens zehn Gewichtsteilen auf 90 Gewichtsteile Roggenmehl.
Der Dampfer Dacia".
Paris , 28. Februar.( W. T. B.) Amtlich. Der Dampfer Dacia" ist von einem französischen Kreuzer im Oftteil des Aermelfanals aufgebracht und nach Brest übergeführt worden.
Dardanellen.
Konstantinopel , 28. Februar.( W. Z. B.) Das Hauptquartier teilt mit: Die feindliche Flotte beschoß heute in großen Zwischenpausen das am Dardanelleneingang liegende Fort
Sedel Bahr.
Kriegsfragen im englischen Unterhaus.
Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges ist Calais das Opfer eines Zeppelinüberfalles geworden, der überraschend im Dunkel der Nacht ausgeführt wurde. Unglücklicherweise ist der Angriff nicht London , 28. Februar.( W. T. B.) Im Unterhause fragte ohne traurige Folgen geblieben. In der Nacht vom 21. zum 22. Februar wurde um 4 Uhr 19 Minuten das unheilverkündende Jowett( Arbeiterpartei) den Staatssekretär Grey, warum er, Krachen der Explosion der ersten Bombe in der Stadt gehört, deren da er die Abmachungen des französisch - russischen Bündnisses nicht Bewohner ruhig im Schlafe lagen. Man begriff, sofort, was ge- fannte, der französischen Regierung nicht mitgeteilt habe, day schehen war. Ein großer Zeppelin in Begleitung einer Taube hatte bon der Gelegenheit einer merkwürdig wolkenlosen und stillen Frankreich nicht von Deutschland angegriffen werden würde, wenn Nacht Nuzen gezogen und die Stadt überfallen. Er schwebte in seine Neutralität durch Großbritannien garantiert werde. Grey der Höhe von ungefähr 3000 Fuß über der Stadt. Aus meinem verwies Jowett auf die Nummer 105 im britischen Weißbuch, aus Fenster konnte ich deutlich die Silhuette des langgestreckten Luft- der hervorgehe, daß die britische Regierung, obwohl sie die Abschiffes sich gegen das Dunkelblau des Himmels abheben sehen. machungen des französisch - russischen Bündnisses nicht kannte, doch Der Mond war am Horizont verschwunden. Das Bombardement wußte, daß die französische Regierung feine neutrale Haltung eindauerte noch länger als 5 bis 6 Minuten und es wurden ungefähr nehmen konnte, wenn Rußland durch Deutschland und Oesterreichein Dußend Bomben abgeworfen. Der Zeppelin blieb aber eine Ungarn angegriffen werden sollte. Die französische Regierung habe Viertelstunde über der Stadt, bevor er in östlicher Richtung ver- schon im voraus am 30. Juli erklärt, daß ein Vorschlag, wie er schwand. Das Luftschiff war aus der Richtung Düntirchen ge= kommen und hatte erst mehrmals den Leuchtturm von Calais um 3vei Tage später von Deutschland tatsächlich gemacht wurde, ganz erſt mehringin, at Sort ſeine Bomben aus- unannehmbar sein würde. Abgesehen davon, fuhr Greh fort, dachte freist, bevor er über die Stadt fam, zuwerfen. In der Rue Dagnin, in der Vorstadt Fontinets wurden ich, es sei allgemein bekannt, daß diese europäischen Bündnisse, Srei Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Eine einzige Bombe, die gleichgültig ob Zweibund oder Dreibund, für die eine Macht die auf dem gemeinschaftlichen Hof der Häuser explodierte, legte alles Verpflichtung enthalten, der anderen beizustehen, besonders im in Trümmer. Fünf Personen wurden auf der Stelle getötet. Gin Falle, wenn diese eine Macht durch zwei andere Mächte angegriffen Kind von 14 Monaten war das einzige überlebende Wesen in diesen wird. Jowett fragte sodann, ob die von Churchill in einem Interview im Matin" ausgesprochene Ansicht, daß Großbritannien Häujern. bis zum bitteren Ende kämpfen würde, wenn Frankreich und Nußland sich von der Teilnahme am Kriege zurückzögen, mit Einwilligung und Billigung der Regierung veröffentlicht worden sei. Premierminister Asquith antwortete: Churchill erklärte in diesem Interview auch, daß er sich einen solchen Fall gar nicht vorstellen tönne. Ich stimme ihm absolut bei und habe keine Ursache, von
Der Seekrieg.
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Die Bewegung in der englischen
Arbeiterschaft.
London , 28. Februar.( W. T. B.)" Central News" melden: Der genaue Wortlaut der Note des Präsidenten Wilson den Ansichten, die er in dem Interview äußerte, abzuweichen. über das Verbot der Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutschland wird noch immer geheim gehalten. Der amerikanische Botschafter und Staatssekretär Grey verhandelten vorgestern über den Gegenstand. Die Note wurde später Premierminister Asquith vorgelegt. Gestern wurde ein Ministerrat einberufen, um die Note im Zufammenhange mit Repreffalien zu erörtern, die von der Regierung als Antwort auf die deutsche Tauchbootblockade geplant werden, Ueberfällige Dampfer.
London , 28. Februar.( W. T. B.) Der parlamentarische Korrespondent des Daily Telegraph " schreibt: Die Unruhe in den Arbeiterfreisen Nordenglands ruft bei den Mitgliedern beider Parteien des Unterhauses Beforgnis hervor. Viele wundern sich, daß in diesem kritischen 7. Maßnahmen gegen die Preistreibereien für industrielle not Augenblicke ein Streif von 100 000 Arbeitern droht. Der Rohprodukte. Amsterdam , 28. Februar.( T. 11.) Die heute hier eingetroffene Sekretär der parlamentarischen Kommission der Trade- Unions Leider hat die Regierung diesen Forderungen nur in un- Times" vom Donnerstag melden: Bei Lloyds gelten eine ganze Bowerman sprach in der gestrigen Sigung des Unterhauses zureichender Weise Rechnung getragen. Die Höchstpreise wurden Anzahl Dampfer als überfällig, falls nichts Näheres von ihnen bis die Ansicht aus, daß die fürzlich gebildete Regierungszureichender Weise Rechnung getragen. Die Höchstpreise wurden nächsten Mittwoch gehört werde, dürfen sie als verloren geen kommission unter Leitung Sir George Asquiths am ehesten soweit sie bestanden- umgangen. Neue Höchstpreise wurden Diese Dampfer sind: die„ Glem morven", abgefahren am nicht erlassen. Händler und Produzenten wurden nach wie vor 26. Dezember vom Tyne nach Schhors, 2812 Tonnen Juhalt; die imstande sein werde, die auftauchenden Meinungsverschieden zur Abgabe ihrer Vorräte nicht verpflichtet. So nahm die Teres Heymann", abgefahren zu Weihnachten nach Jaffa , heiten beizulegen. Bowerman glaubt, die Interessen der ArBreistreiberci quf allen Gebieten ihren Fortgang. Mitte 2393 Tonnen Inhalt; die Rigger", abgefahren am 21. Dezember beiter würden am besten gewahrt werden, wenn die Streitig.
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zenen, die im Zeitalter der Kreuzzüge die Meere plünderten, orga-| die Aufhebung der Kaperei, aber sie kam nur den Hansastädten zunisierten sich christliche private Vereinigungen zum gemeinsamen statten, da sie allein Gegenseitigkeit gewährten. Erhebliche KauSchutz. Mohammeds. Sie unternahmen Beutezüge auf eigene Faust, vers ärgsten Ausschreitungen verhindern.
Das Völkerrecht der Aushungerung. Aber die Goriſten taten genau dasselbe wie die Gläubigen tionen, welche die Staper stellen mußten, sollten in dieser Zeit dis
II.
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teilten nach Willkür den Raub unter sich, und warteten auch nicht Erst nach 1815 verzichteten die Mächte auf die Ausübung de Der Seekrieg hat seit jeher sein wesentliches Ziel in der Zer- erst einen Strieg ab, um ihr Gewerbe zu betreiben; das ging eben- Staperei, aber sie wurde vertragsmäßig erst durch die Pariser Seestörung feindlichen Eigentums; der Stampf gegen die feindliche sogut im Frieden. Die berüchtigsten diefer rein privaten Banden rechtsdeklaration von 1856 verboten. Aber auch sie wurde nicht von Streitmacht ist immer nur ein Nebenzwed gewesen, der zu Zeiten waren die Vitalienbrüder des 14. und 15. Jahrhunderts so ge- allen Mächten angenommen; die Vereinigten Staaten schlossen sich ganz vergessen wurde. Die Erbeutung von privatem Eigentum, die nannt nach den Viktualien, mit denen sie die Seeburgen Schwedens nicht an, weil sie grundsäßlich den Schutz des Privateigentums zur wie Hamburg versorgten. Während die einen Hansestädten See forderten. Als bald darauf der Bürgerkrieg zwischen den Zerstörung des feindlichen Handels, Absperrung der Zufuhr das ist Seekrieg , Seemacht, Seevöfferrecht. Die Mittel des See- gegen die wilden Gesellen kämpften, nahmen andere Hansen, wie Nord- und Südstaaten ausbrach und die Südstaaten sich der Kaper bedienten, traten die Nordstaaten schnell dem Pariser Vertrag bei, trieges haben sich im einzelnen geändert, sein Wesen ist bis zum die von Rostock und Wismar , sie in ihren Dienst. heutigen Lage gleichgeblieben. Wenn zu Zeiten dieser oder jener Schon seit dem 13. Jahrhundert bestrebt man sich, die Anarchic um die Kaper der Südstaaten als Seeräuber behandeln zu können; Staat sich zu milderen Grundsäßen bekannte, dann nur, weil es England und Frankreich jedoch erklärten, dieser Beitritt habe keine seinen augenblicklichen Interessen entsprach. In der Epoche der rückwirkende Kraft, die Kaperei sei in diesem Striege frei. überlegenen französischen Seemacht befennt sich England zu liberaleren Auffassungen als Frankreich . Seitdem England das Weltmonopol zur See erreicht hat, bekämpft es jede durchgreifende Einschränkung der Gewaltherrschaft auf dem Meer.
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auf dem Meere etwas zu ordnen. Es entsteht die staatlich fonzeffionierte Staperei, die erst im Jahre 1856 auf der Pariser Seerechtskonferenz ihr formelles Ende findet. Das Wesen der Das Verbot der Kaper war in gewissem Sinne nichts weniger Kaperei besteht darin, daß private Handelsschiffe von den Parteien als ein Fortschritt des Seerechts. Man hat die Kaper nicht mit in Seekriegen ermächtigt werden, feindliche Schiffe zu erbeuten Unrecht die Waffe der Schwachen genannt; für Staaten mit Heiner und neutrale auf feindliches Gut und Konterhande zu untersuchen. Striegsflotte bedeutete die Zuhilfenahme solcher Privatschiffe eine Nichts kennzeichnet so grell den trostlosen Zustand des See- Aber diese Kaper wenden sich ohne Unterschied gegen alles, was nicht unwesentliche Wehrverstärkung. Und es ist gewiß nicht Großvölkerrechts wie die Tatsache, daß in dem ganzen ungeheuren Wust auf dem Meere angetroffen wird; sie schonen auch nicht die Neu- mut, daß England in dem Augenblick für das Verbot der Kaperei der durch die Jahrhunderte hindurch aufgehäuften Staatsverträge tralen und berauben sogar die Schiffe der mit dem eigenen Auf- eintrat, als seine Staatsflotte so mächtig geworden war, daß sie sich nur ein einziges, ganz verlorenes Abkommen befindet, das die traggeber verbündeten Mächte. Man verlangte wohl eine Bürg der Unterstübung durch die Seefreiwilligen" nicht mehr bedurfte. Unverleglichkeit des Privateigentums zur See im Kriege anerkennt. schaft von den Kapern, daß sie sich nicht an dem Eigentum und Diese Seite des Verbots wurde lebhaft erörtert, als es 1870 beim Der Urheber dieses Vertrages, Franklin, nannte mit zärtlichem den Untertanen befreundeter Mächte vergriffen. Später wurde für Ausbruch des Deutsch - Französischen Krieges für einen Augenblick Spott diese Bestimmung seinen„ Quäter- Artikel", und Friedrichiede einzelne Unternehmung ein besonderer Kaperbrief ausgestellt ichien, als sollte die Kaperei wieder auferstehen. Am 24. Juli erauch im Frieden! Diese bevollmächtigten Kaper wurden der ließ der Norddeutsche Bund jene Verordnung, durch die eine„ freiGenz bezeichnete ihn als eine wahre diplomatische Kuriosität". Das ist der Artikel 23 des Vertrags, den am 10. September 1785 Staatsgerichtsbarkeit unterworfen, das war der einzige Unter- willige Seewehr" gebildet werden sollte. Es sollten danach private Preußen mit der neuen Republik der Vereinigten Staaten schloß. schied, der sie von den Privatseeräubern, den Flibustiern, Frei- Handelsschiffe für die Zeit des Krieges nebst Offizieren und MannDa hieß es:„ Wenn ein Krieg zwischen den Vertragsparteien aus- beutern trennte. Auch als allmählich Staatsflotten entstanden, schaften in die Bundesmarine aufgenommen werden. Verdächtig bricht, so passieren alle Handelsschiffe frei und ohne Belästigung, blieben die Kaper das Hauptwerkzeug des Seekriegs . Besonders Flang der folgende Artikel der Verordnung:" Den Eigentümern die dem Warenaustausch verschiedener Pläße dienen und bestimmt in dem Unabhängigkeitskrieg der Niederlande spielten die Staper desjenigen Schiffes, welchem es gelingt, feindliche Schiffe zu sind, die Verbreitung von Gütern für die Notwendigkeiten, Be- der Aufständischen eine große Rolle; sie versuchten mit allen Mitteln nehmen oder zu vernichten, wird eine nach der Bedeutung der letztequemlichkeiten und Genüsse des Lebens zu erleichtern. Die beiden den spanischen Handel zu zerstören. Spanien behandelte dieſe ren abgestufte Prämie gezahlt. Den Eigentümern bleibt überVertragsmächte verpflichten sich, keine Aufträge Kaperschiffen zu Saper zwar als Seeräuber, was es nicht hinderte, ſelbſt Staper- laffen, der Bemannung hiervon einen Anteil zu gewähren." erteilen, die sich ermächtigten, derlei Handelsschiffe zu nehmen oder schiffe zu benutzen. Auch England stellte im Zeitalter der Königin einer Note an die Mächte protestierte Frankreich gegen jolche VerElisabeth die Kaper in seinen Dienst, deren Interesse natürlich letzung der Pariser Seedeklaration. Das sei Seeräuberei, ja zu zerstören oder ihren Handel zu unterbrechen." nicht sowohl darauf gerichtet war, ihre Gristenz im Kampf gegen schlimmer noch als die alte Saperei, da nicht einmal Kautionen Dieser Artikel aber war für einen Kriegsfall vorgesehen der damals die feindliche Seemacht aufs Spiel zu sehen, als vielmehr, wo von den Eigentümern verlangt wurden. Aber England wies den zwischen den Vereinigten Staaten und Preußen Protest ab; es handele sich um eine legitime Einverleibung privater cbenso wahrscheinlich war wie ein Krieg mit dem Mars. Trotzdem immer sie konnten, für sich Beute zu machen. Schiffe in die Staatsmarine. Entscheidend war, daß diese freiwurde die Bestimmung in den Verträgen von 1799 und 1829 nicht willige Seewehr gar nicht die Aufgabe hatte, feindliches Privatwieder aufgenommen. eigentum zu nehmen, sondern nur gegen die feindlichen Staatsschiffe vorzugehen; denn der Norddeutsche Bund hatte bei Ausbruch des Krieges doe eindliche Privateigentum für frei erklärt. lebrigens blieb ze feindliche Seewehr auf dem Papier. Während Das Beuterecht gegen feindliche Schiffe und Waren niemals streitig var, gab die Behandlung der Neutralen zu fortwährenden Konflitten Anlaß. Es konnte nicht einmal der Grundsaz erreicht werden: Die Flagge deckt die Ladung. Vielmehr wurde die Theorie der feindlichen Infektion" auf die Praris angewandt. Danach machte Freundesgut auf feindlichem Schiff, wie Feindesgut auf befreundetem Schiff Schiffsladung und Mannschaft gleichermaßen zur feindlichen Beute.
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Abgesehen von diesem einen praktisch wirkungslosen Vertrag gibt es feine einzige rechtliche Urkunde im ganzen Lauf der Geschichte, der das Beuterecht an feindlichen Handelsschiffen aufhebt oder auch nur irgendwie beträchtlich einschränkt. Und jeder Krieg zieht auch die Handelsschiffe der neutralen Mächte in seinen vetHeerenden Strudel, hat doch die legte, gültige völkerrechtliche Vereinbarung, die also allein heute verbindlich ist, die Pariser See rechtsdeklaration von 1856, nicht einmal bestimmt, welche Gegenstände als beschlagnahmefähige Konterbande anzusehen seien. Der Seefrieg ist legitimierter Seeraub geblieben.
In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters erreichte die Seeräuberei ihren ersten großen Aufschwung. Gegen die Sara
Man versuchte die Mißbräuche wohl ab und zu einzuschränken. Aber weit stärker und wirksamer waren die staatlichen Begünstigungen der Mißbräuche. In einem französischen Edikt von 1584 wurde es offen ausgesprochen, daß eine zu straffe Disziplin vom Uebel wäre, weil es den Untertanen die Zust nehmen würde, Kaperdienste zu leisten.
Alle Seekriege des 17. und 18. Jahrhunderts find Raperkriege. Sie bezivecken, den Handel des Feindes zu zerstören und die Neutralen zu hindern, daß sie etwa Vorteile von der gegenseitigen 3er fleischung der Hauptseemächte zögen. Alle diese Kriege richten sich, fomit gegen den ganzen Seehandel. Man rechnet, daß Frank reich in den Kriegen gegen England von 1739 bis 1815 nicht weniger als 10 000 englische Schiffe fapern ließ.
Während der Französischen Revolution beschloß Frankreich 1792