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feiten mit den Arbeitgebern durch eine solche Kommission ent. des deutschen   Flottenvereins. Ingenieur Schlesinger ist in die schieden würden. In allen diesen Streitigkeiten sei die Festung, Blaeme, Behrend, Komerel ins Gefängnis gebracht öffentliche Meinung ein Faktor, den außer acht zu lassen worden. Bleidorn, die Brüder Müller, Auersbach   und Eigner find für die Dauer des Kriegszustandes in das Gouvernement ilfo unflug wäre. ausgewiesen worden, wo sie unter Polizeiaufsicht gestellt sind.

London  , 28. Februar.( W. T. B.) Nach einer Meldung der Times" hat die Regierung den Streifenden im Clyde Distrikt eine Art Ultimatum gestellt in Form eines Briefes des Leiters der parlamentarischen Kom­mission für die Arbeiter in technischen und Schiffsbauwerfen Sir George Asquith. In dem Briefe werden die Arbeiter aufgefordert, die Arbeit am Montag früh wieder aufzu nehmen, da wichtige Kriegslieferungen durch das Feiern ver­zögert werden. Sobald die Arbeit wieder aufgenommen sei, würden die Streitfragen einem Schiedsgerichte überwiesen werden. Die Regierung wollte auf diese Weise die Entschei­dung selbst in die Hände bekommen. Unter den Arbeiter­führern herrscht wegen des Schrittes der Regierung Besorg. nis, da es durchaus nicht sicher ist, daß die Streifenden dem 1Ultimatum gehorchen werden. Die Arbeitgeber begrüßen die neue Entwickelung der Dinge als den einzigen Ausweg, der der Regierung offen gestanden habe.

Die politischen Wirren in Portugal  .

Baris, 28. Februar.  ( W. T. B.) Das Journal" meldet aus Bissabon: Halbamtlich wird gemeldet, daß der Ministerrat be schloffen hat, Maßnahmen zu treffen, um den 3 usammentritt der Kammern am 4. März zu verhindern. Bekanntlich hat Präsident Arriaga infolge der Parteizivistigkeiten ein Rabinett gebildet, welches außerhalb der politischen Gruppen steht.

Japanische Truppen in Singapore  .

Petersburg, 27. februar.( W. T. B.) Rjetsch" meldet aus Singapore   vom 20. Februar: Japanische Soldaten be­festen die Kasernen der aufrührerischen indischen Truppen und verfolgten die geflüchteten indischen Soldaten.

China   und Japan  .

Der Streik im Clydedistrikt. Petersburg, 27. Februar.  ( W. T. B.) Rußkoje Slovo" meldet Amfterdam, 28. Februar.( Privattelegramm des aus Dalny vom 19. Februar: Die chinesische   Regierung hat eine " Vorwärts".) Der Streit der Arbeiter des Clydedistrikts trat Anweisung an die Generale erlassen, die Truppen von in ein kritisches Stadium durch ein Schreiben, das der Industrie- eindseligkeiten gegen Japaner zurüdzuhalten. kommissar Georges Asquith an die beteiligten Organisationen London  , 28. Februar.( W. T. B.) Die Times" melden gerichtet hat. Asquith   fordert im nationalen Interesse die Wieder aus Pefing vom 26.: Bei der heutigen chinesisch aufnahme der Arbeit am Montag und sagt rascheste Regelung durch ia panischen Konferenz erklärten sich die chinesischen Schiedsgerichte zu. Ob das drohend gehaltene Schreiben wirft, ist Delegierten bereit, einige später zu bestimmende wichtige Orte fraglich. Der Streit, der gegen 14 000 Arbeiter umfaßt und leicht in Schantung als Vertragshäfen zu öffnen. Die drei anderen viele Zehntausende ergreifen könnte, brach gegen die Ratschläge der Schantung betreffenden Punkte wurden vertagt. Man hofft, daß Japan   einsehen wird, daß es wünschenswert ist, die Er­Gewerkführer aus. Die Daily News" stellen eine Stimmung örterung bis nach dem Kriege hinauszuschieben. Chinas  für die Fortführung des Streits feft. Der Sekretär des Glasgower Gegenvorschläge, die Japan   ablehnte, waren die Erfüllung Gewerkschafts- Bezirkskomitees erklärte, daß die Führer getan des angeblichen Versprechens Japans  , Tsingtau   an hätten, was sie tun konnten. Die Daily News" schreiben recht ver- China   zurückzugeben und den Statusquo in Schan Tegen, der Streit soll ohne Gewaltanwendung beigelegt werden. tung durch Zurückziehen der Besaßungstruppen sowie der Die Regierung fönne zwar vielleicht die Streifenden wegen Ge- Truppen für den Schutz der Eisenbahnen und Telegraphen fährdung der Staatssicherheit verhaften, aber eine solche Zwangs- wiederherzustellen. Die japanischen Delegierten drängten auf anwendung würde eine verhängnisvolle Wirkung auf die ganze Arbeiterwelt ausüben. Die Arbeiter müßten, ihrer patriotischen Pflicht folgend, zurückkehren, aber die Unternehmer dürften auch Pflicht folgend, zurückkehren, aber die Unternehmer dürften auch nicht den Reallohn vermindern, indem sie nationale Notwendig feiten vorschützen. Die Regierung, welche den Arbeitern Gerechtig­feit schulde, habe wohl ein Recht, sie zurüdzurufen, aber sie würde Schwierigkeiten zu überwinden haben, wenn sie den Arbeitern bekanntgeben würde, daß das Schiedsgericht als prinzipielle Grund­lage die Aufrechterhaltung der Lebenshaltung nimmt. Dieses Brinzip foll auf alle Arbeiten für die Regierung Anwendung finden. Dieselben Unruhen wie im Clydedistrikt drohen in vielen Orten.

Das Regierungskomitee für Regierungsaufträge in Metall­arbeit und Schiffbau   fordert eine schiedsgerichtliche Beilegung aller Konflikte innerhalb 10 Tage. Das Komitee empfiehlt, in den Munitionsfabriken von der ortsüblichen Arbeitsdauer abzusehen, Abzüge vom Stüdlohn auszuschließen, mehr Frauenarbeit zuzu­lassen, jede Arbeitseinstellung abzulehnen.

200 000 Weber in Lancashire   forderten eine Lohn­zulage von 10 Pro3. Die Unternehmer lehnten diese Lohnzulage wegen gesteigerter Produktionskosten und schlechter Geschäftslage ab.

Wiederverhaftung von Flottenvereins­

mitgliedern in Rußland  .

Mostau, 28. Februar.( W. T. B.) Aus Riem meldet Roßkoje Slomo" zu der abermaligen Verhaftung der Mitglieder

Die vornehmen Japs".

Folgender Brief eines Matrosen aus der Nachbarschaft Braunschweigs wird dem Braunschweiger Volfsfreund" zur Ber fügung gestellt,

im Interesse unserer wirtschaftlichen Verteidigung getroffen ist, behaupten Sie, der Bundesrat habe dem Drängen der interessierten Kreise nachgegeben und diesen eine ungeheure Profitrate zugeschoben, sprechen von einer bitterböses Blut in der Bevölkerung erweckenden" Maßnahme und glauben im Namen des Volkes gegen die neue, völlig ungerecht­Diese fertigte Verteuerung" protestieren zu müssen. Wendungen lassen den aufreizenden Charakter des Artikels hinreichend erkennen.

Ich sehe mich daher veranlaßt, Ihre Zeitung unter Zenfur zu stellen, mit deren Ausübung ich die dortige Polizeiverwaltung betraut habe. Sie haben sich demgemäß nach Ziffer B 12   der Anweisung für die örtliche Pres­aufsicht" zu richten. Die dortige Polizeiverwaltung ist von dieser Verfügung in Kenntnis gesetzt worden.

Der fommandierende General: Frhr. v. Gayl.

Forderungen an die Reichstagsfraktion. Eine gut besuchte Versammlung des Sozialdemokratischen Vereins in Braunschweig   nahm folgende Resolution cin stimmig an:

Die am 24. Februar tagende Mitgliederversammlung des Ortsvereins Braunschweig   fordert die Reichstagsfraktion auf, bei der nächsten Tagung des Reichstags folgende Forderungen zu er= heben: 1. Eine wesentliche Erhöhung der Familienunterstützung der Kriegsteilnehmer mit Rüdwirkung vom 1. Januar 1915 und Fort­fall der Prüfung der Bedürftigkeit. 2. Herabsehung der Höchstpreise für Getreide und Festsetzung dementsprechender Höchstpreise für Mehl und Brot. 3. Herabsetzung der Höchstpreise für Startoffeln und Beschlagnahme derselben. 4. Festseßung von niedrigen Höchst preisen für Fleisch. 5. Einführung einer Reichseinkommen und Vermögenssteuer. 6......

In derselben Versammlung führte Gen. Antrid Beschwerde über die ungleiche Behandlung der Vereine und Versammlungen durch die Behörden.

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Wolfgang Heines Rede nach dem Schützengraben. Dem Berliner Tageblatt" wird aus Stuttgart   gemeldet: Die Parteileitung der Sozialdemokratie Stuttgarts   beschloß, die bekannte Stuttgarter Rede des Reichstagsabgeordneten Wolf Seine Chinas Anerkennung der besonderen Stellung Japans   in der bekannte Stuttgarter Rede des Reichstagsabgeordneten Wolf: südlichen Mandschurei und inneren Mongolei. China   er- gang eine in Taufenden von Exemplaren in Broschüren­flärte, Japan   erstrebe damit die Herrschaft daselbst und hob form an ihre im Felde stehenden Parteigen offen hervor, daß die Anerkennung der japanischen Ansprüche der zu senden. Schließung dieser Gebiete für Handel und Industrie der anderen Vertragsmächte gleichkommen würde.

Politische Uebersicht..

Die Elberfelder Freie Presse" unter Präventivzeufur! Die Elberfelder Freie Presse" ist, wie bereits mitge­teilt, unter Präventivzensur gestellt worden. Sie erhielt als Begründung dieser Maßnahme folgendes Schreiben: 7. Armeekorps. Stellvertr. Generalfommando. Abt. IId Nr. 834.

An

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Münster, 19. Febr. 1915.

die Redaktion der Freien Preffe", Elberfeld  . Nachdem Sie unterm 30. 12., Id 1732, eine Ver­warnung von mir erhalten haben und auf die Folgen eines ferneren Verstoßes Jhrerseits nachdrücklichst aufmerksam ge­macht worden sind, bringen Sie in Ihrer Nr. 39 vom 16. ds. unter der Ueberschrift: Und doch höhere Höchstpreise für KartoffeIn" einen Artikel, der eine aufreizende Kritik der Bundesratsverordnung vom 15. ds. betr. Höchstpreise für Kartoffeln enthält. Von der Maßregel, die

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Letzte Nachrichten.

Bergwerksexplosion in Frankreich  .

Lyon  , 27. Februar.( W. T. B.) Der Nouvelliste" meldet aus Bethune  : Vorgestern nacht fand eine starke Explosion bei den Bergwerten von Bruay   statt. Das Sprengstofflager des Bergwerks. betriebes foll in die Luft geflogen sein. Die Explosion, die in einem Umkreise von vierzehn Kilometern gehört wurde, ist an­geblich auf die Unvorsichtigkeit eines Wächters zurückzuführen. 3wei Zote wurden geborgen, doch soll die Zahl der Toten größer fein.

Drei Kinder verbrannt.

Berlin  , 28. Februar. Ein schredliches Brandunglüd hat sich bei Seegenfelde in der Mart ereignet. Auf noch nicht aufgeflärte Weise geriet vorgestern nachts um 11% Uhr die einsam gelegene Die Mutter von drei Försterei Tannenspring in Brand. Kindern im Alter von 2 bis 9 Jahren lief, als die Schlafftube schon brannte, eiligst zur nächst gelegenen Schäferei. Als sie zurüdkehrte, stand die Försterei bereits vollständig in Flammen. Hilfe kam zu spät. 3 mei Knaben und ein Mädchen sind in den lammen umgekommen. Man fand bei der gestrigen Auf­räumung ihre verkohlten Leichen im Brandschutt. Die Untersuchung über die Entstehung des Feuers hat noch nicht ergeben, wie das Feuer entstanden ist. Der Vater der Kinder befindet sich im Felde.

Ein Magdeburger   Parteigenosse erhielt von seinem Neffen,| hereinzuholen war ebenfalls nicht möglich, weil sie den strikten der mit zu den Kämpfern von Tsingtau   gehörte und sich jetzt in Befehl hatten, nicht aus dem Graben herauszugehen. Der Deutsche  japanischer Kriegsgefangenschaft befindet, folgenden Ende No: raffte sich nun zusammen es war inzwischen 4 Uhr nachmittags bember abgesandten Brief aus dem Gefangenenheim Himeji bei bes andern Tages geworden niete etwas auf und rief zu den Sobe in Japan  :

Erst jetzt nach langer Zeit kann ich Euch eine Nachricht von mir Seinen zurüd: Kameraden, holt mich, ich will nicht in englische Tokio  , den 25. November 1914. Liebe Mutter! Endlich, zukommen lassen. Nachdem Japan   Deutschland   im August den Gefangenschaft geraten!" Einer der deutschen   Musketiere rief nun nach langer, schwerer Zeit, kann ich Dir ein Lebenszeichen von mir Strieg erklärte, rückte es mit seiner Macht auf unser Tsingtau zu. den Engländern englisch hinüber, daß die Deutschen   ihren Kame zukommen lassen. Daß Tsingtau   am 7. November in der Frühe und tapfer haben wir Tsingtau   verteidigt, bis wir dann zuletzt der raden holen wollten, die Engländer dürften aber nicht schießen. von den japanischen Truppen eingenommen ist, wirst Du wohl llebermacht weichen mußten und uns am 6. November, morgens Die Engländer versprachen es, aber die Deutschen   trauten ihnen bereits schon wissen. Bis zum letzten Augenblick haben wir ge- 6 Uhr ergaben. doch nicht und forderten sie daher auf, sich zu zeigen, worauf die kämpft, sind aber besiegt. Da unsere Postsachen einer Untersuchung Gine schwere harte Zeit war es, die wir hinter uns gehabt. Engländer erwiderten, daß sie der Befehl, unter feinen Umständen unterworfen sind, kann ich Dir genauere Angaben und Einzelheiten Wochenlang lagen die Japaner vor unseren Stellungen. Und das den Graben zu verlassen, daran verhindere. Die Musketiere 2. über die letzten deutschen   Tage Tsingtaus nicht schreiben. Du mußt Schießen war auf beiden Seiten heftig. Zuletzt kamen dann die und Th. erboten sich, freiwillig die Probe zu wagen. Sie gingen Dich mit Wenigem zufrieden geben. Nachdem wir unser tapferes Japaner mit schwerer Artillerie; der waren wir dann nicht ge= Schiff verlassen hatten, sind wir bald darauf in japanische Ge- wachsen, zumal wir hier nicht die modernsten Geschütze hatten. Und die 60 Meter, die sie von ihrem Kameraden trennten, vor, gingen fangenschaft gefallen. Glaube aber nicht, daß jetzt unsere letzte dann lag es auch hier an der japanischen Uebermacht. Denn was zum englischen Graben hinüber und trugen den Verwundeten zu­rück, nicht ohne daß vorher eine Unterhaltung stattfand. Die Eng­Stunde geschlagen hat. Wir sind mit aller Achtung und Ehre, die vermögen 3000 Mann gegen 50 000 Japaner? man Kriegern, die gekämpft haben und besiegt sind und einem nicht Als dann am 6. November nach dem großen Sturme die weiße länder meinten, daß sie noch am Abend den Deutschen   einen kleinen mehr schaden können, schuldig ist, behandelt worden. Am 9. No- Flagge gehißt wurde, da war es entschieden. Zwar hat mancher Besuch abstatten würden, sie bekämen Verstärkung. Beim Rüd­vember haben wir Tsingtau   verlassen und sind, nachdem wir einige von uns sein Leben hier ausgehaucht, aber auch auf feindlicher transport schallten dann laute Hurrarufe aus dem englischen Tage in einem chinesischen   Dorfe einquartiert waren, auf einem Seite sind furchtbar viele gefallen. Wir gerieten jest in japanische Graben zu uns herüber, mit den Händen wurde gewunken japanischen Dampfer eingeschifft. Am 16. November landeten wir Gefangenschaft und wurden am 10. November nach Japan   einge aber kein Schuß fiel... in Hiroshima  , einer südlichen Hafenstadt Japans  , wo wir in fchifft. Dort gelangten wir nach drei Tagen an. mehrere Teile eingeteilt wurden. Unsere Besaßung blieb zu Hiroshima   aus wurden wir per Bahn nach hier geschafft. Wir

Vom Hafen

ſammen und wurde mit mehreren anderen für den Transport nach find auf verschiedenen Stellen untergebracht. Hier find girta 300

Engländer.

Das Kinderkonzert im Zirkus Sarasani  .

Tokio   vorbereitet. Am 20. November traten wir die Fahrt mit der Mann. Wir haben es hier ganz gut. Haben gutes Essen und gute Zweitausend Knaben und Mädchen der Berliner   Gemeinde­Eisenbahn an. Es ging über Kobe  , Osaka  , Kioto   und Yokohama Unterkunft, und wir tamen am 22. November nach 45stündiger Bahnfahrt in Wir warten jetzt auf den Frieden von Deutschland  , aber das schulen boten gestern mittag die erste ihrer alljährlichen Gesangs­aufführungen, der drei Wiederholungen an den nächsten Sonn­der Hauptstadt Japans  , Tokio  , an. Auf dem Bahnhofe wurde uns dauert wohl noch lange. Wir werden wohl Weihnachten in Japan   tagen folgen werden. Während sonst das Erträgnis aus diesen Ber­als erster Gruß auf Veranlassung einer japanischen Frau, eine feiern... anstaltungen dem leiblichen Wohl armer oder kränklicher Schüler Blume überreicht. Es hatte sich auch dort viel Volf aus Neugierde zugute fam, galt die Aufführung diesmal zum Besten der Kriegs­angesammelt, auch alle Straßen standen gedrängt voll, wie es bei hilfe". Opferjinn ist gewiß eine ebenso schöne pädagogische als solchen Sachen ja immer und überall der Fall ist. Mit der elet­trischen Straßenbahn wurden wir nach unserem Bestimmungsort In einem Feldpostbrief, den die Frtf. 3tg." mitteilt, heißt es: menschliche Tugend, sofern sie von jedem Bürger, sei er ein Habe­befördert. Wir sind hier in einem großen Tempel untergebracht. Im Nordwesten von Frankreich   liegen sich die Deutschen   und nichts oder Nabob, betätigt oder verlangt wird. Träfe sotane   Vor­Die Räume sind groß und schön, alles ist so bequem wie nur irgend ihre Vettern jenseits des Kanals auf etwa 60-80 Meter gegen aussetzung zu, dann hätten die Kleinen reichlichen Dankeslohn er­fungen. möglich gemacht. Die Speisen werden nach unserem Muster für über. Wochenlang schon wird um einen größeren Komplex von In der Zusammenstellung des Vortragsprogramms war man. uns zubereitet. Wir find hier einem japanischen Kommando unter- Badsteinhaufen gekämpft, die in geringen Entfernungen wie rote, offensichtlich bestrebt, der ganzen Veranstaltung einen würdigen stellt, welches hauptsächlich aus Offizieren zusammengesezt ist, die rechteckige, bis 12 Meter hohe Suchen aufgesetzt sind. Sie haben Charakter zu verleihen. Kreuzers Hymnus" An das Vaterland" der deutschen Sprache mächtig sind. Wenn es auch jedem von uns schwer fällt, hier so müßig sißen zu müssen, so wird uns doch unser ihren Besizer schon einige Male gewechselt, immer aber blieb zum und Webers Schtvertlied und Gebet während der Schlacht zählten Los dadurch erleichtert, daß man uns mit aller Achtung behandelt. Schluß doch der Deutsche Meister. Bei einem in der frühen gerade vom musikalischen Standpunkt aus zu den wertvollsten leber den Stand des Krieges zu Hause sind wir seit dem Fall Morgenstunde angesetzten Sturm auf eine vorübergehend ge- Chören dieser Art. Bei den Texten der anderen Volkslieder wieder Tsingtaus wenig oder gar nicht unterrichtet. räumte Grabenstrede war ein tapferer Unterofizier des badischen hat man, soweit im Augenblid geprüft werden konnte, von puri­Zeit, da ich nicht für Dich sorgen kann? X wird hoffentlich nach die Engländer herangekommen, als er von sechs Geschossen getroffen die reine Gesangsleistung der Kinder selbst. Nun, liebe Mutter, leidest Du auch keine Not während dieser Infanterie- Regiments Nr.... namens D. bis auf 15 Meter an tanischen Eingriffen abgesehen. Und das ist gut und vernünftig. Ein ungleich höheres Interesse als all dies beansprucht jedoch Ein gesundes dem Rechten sehen. So trennt das Schicksal uns. Hoffen wir aber, zusammenbrach. Er war weit über das dem Angriff für diesen Stimmenmaterial, so entwicklungsfähig als bereits ziemlich ent­daß wir uns alle nach diesem Ringen gesund und munter wieder Morgen vorgeschriebene Ziel hinausgestürmt. An eine Rückkehr wickelt, offenbart sich da. Und was vollends die oft überraschend schen. Wenn unsere Gefangenschaft zu Ende ist, kehren wir sogleich war nicht zu denken. Vergeblich versuchten die Kameraden, ihn feine Schmiegsamkeit des ersten Soprans wie des Alt angeht, nicht nach Deutschland   zurück. Aber wann wird diese Zeit kommen? Wenn dieser Brief in Deine Hände gelangt, so wird wohl dort schon zurückzuholen. Sowie sich einer von ihnen zeigte, erhielt er Feuer minder die Deutlichkeit der Aussprache, die rhythmische Präzision und Abrundung, so darf schon von einer gewissen Vortragstunst vieles geändert sein. Nachrichten erhalten wir hier hoffentlich auch leber 24 Stunden mußte der Verwundete liegen bleiben. bald. Wenn Du einmal schreiben willst, so gib nur Familienange= Heller Sonnenschein fiel am anderen Mittag auf die trostlose als Resultat einer zielbewußten gesangstechnischen Schulung ge­legenheiten zur Kenntnis, da ankommende Briefe untersucht wer- Kampfstätte, da bemerkten die Engländer, daß der vor ihrer Stel- sprochen werden. Einzelne der Knaben- und Mädchenchöre erregten geradezu hellstes Entzücken und mußten wiederholt werden. Präch­den. Nun, liebe Mutter, lebe wohl, bleibe gesund und munter. lungen liegende Deutsche noch lebte. Sie riefen ihm auf deutschtige Klangfärbung ergaben die Gesamtchöre. Daß aber alles und Auf baldiges Wiedersehen hofft Dein treuer Sohn... zu, er solle zu ihnen kommen, er würde es gut bei ihnen haben, jedes Lied in ein und derselben Tonleiter gesungen wird, will uns bekäme zu effen und zu trinken. Er konnte aber nicht gehen, ihn nicht recht einleuchten.

c. k.