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Erbitterung

zu mäßigen Preisen

Dagegen hat die englische Anleihe ihren Ausgabeturs nicht behaupten nichtet werden. Wir werden Anträge nach dieser Richtung stellen. Bis das blutige Ringen zum Abschluß gelangt, haben wir im können. Und während Lloyd George seinerzeit erklärte, vor dem Verhält sich die Regierung abwartend oder ausweichend, Innern die große Aufgabe, auf jeden Fall die Ernährung unseres nächsten Juli werde ein weiterer Appell an das Publikum zur so werden die aus dem Felde heimkehrenden Brüder mit den Da- Volkes sicher zu stellen. Unser Volk kann durch Hunger nicht auf Finanzierung des Krieges nicht nötig sein, kündigt er jetzt eine heimgebliebenen stürmisch ihr Recht fordern. Wir dürfen die Knie gezwungen werden, das ist unsere volle Ueberzeugung. neue Anleihe für die Zeit gleich nach Ostern an. uns darüber keiner Täuschung hingeben, daß der Kampf um die( Sehr wahr!) Es muß nur ohne Rücksicht auf Sonderinteressen ( Hört! hört!) Rußland und Frankreich haben bisher nicht vermocht. Vieles ist versäumt eine einheitliche große Finanzoperation zur Deckung ihrer Kriegs- Volksrechte und um die Demokratisierung der Einrichtungen unseres die Ernährung reguliert werden. kosten in die Wege zu leiten. Bei Rußland hat das niemand über- Staatswesens nachdrücklicher denn je geführt werden wird, worden, diesen Vorwurf können wir der Regierung nicht er­rascht, dagegen hatte Frankreich bekanntlich kurz vor dem Kriegs- wenn das Blut und die Gesundheit von Hunderttausenden für den sparen. Meine Fraktion hat schon Mitte August und seitdem fort­ausbruch eine dreieinhalbprozentige Anleihe von 800 Millionen Schutz des Vaterlandes hingegeben worden sind.( Sehr wahr! bei dauernd die Regierung auf die für diesen Zweck erforderlichen Herausgebracht, die angeblich vierzigfach überzeichnet sein sollte. den Sozialdemokraten.) Der herrschende Zustand kann sich nicht Maßnahmen hingewiesen. Rechtzeitige Beschlagnahme des Nach Kriegsausbruch mar aber ein großer Teil der Zeichner nicht auf die Verfassung berufen, denn nach der Verfassung darf der Getreides hätte die Ernährung des Volkes schon früher gesichert, in der Lage, die völligen Einzeichnungen zu leisten. Der Plan einer Kriegszustand nur solange und insoweit erklärt werden, als nicht erst zu einer Zeit, wo die Brotpreise weit über die Not­gemeinsamen Anleihe von Frankreich Rußland und England ist in die öffentliche Sicherheit in dem Bundesgebiet bedroht ist. standspreise von 1891 gestiegen sind.( Sehr wahr! bei zwischen an dem Widerstand Englands gescheitert.( hört! hört!) Englands finanzielle Rüstung hat seit einiger Zeit angefangen. Es dürfte aber kaum einen Menschen geben, der die Behauptung den Sozialdemokraten.) Die rechtzeitige Abschlachtung und Non­einen schwachen Punkt zu zeigen; das ist der seit November einge- wagen wird, daß im Deutschen Reich die öffentliche Sicherheit ge- fervierung großer Mengen von Schweinen hätte erhebliche Quanti­tretene Rückstand des Goldbestandes der Bank von England , während fährdet sei. Vergeblich haben wir auf die bei Aus- täten Kartoffeln für die Volksernährung gesichert. Der unselige bei uns Woche für Woche Millionen neuen Goldes der Reichsbank bruch des Krieges angekündigte Aufhebung des Gedanke, durch Erhöhung der Kartoffelpreise auf sparsamen zufließen. Allerdings ist die absolute Höhe des Goldbestandes noch Belagerungszustandes gewartet, die Beschrän- Haushalt hinzuwirken, verdient die schärfste Zurüdweisung.( Sehr fein Beweis für die Leistungsfähigkeit einer Nation. Aber für kungen haben vielmehr noch zugenommen und im Volke wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Aufgabe der Regierung ist unsere gute finanzielle Lage spricht außerdem die Zunahme der eine vielmehr, die Kartoffeln zu sichern und Einlagen bei allen Großbanken und bei den Sparkassen um 900 Millionen Mark.( Hört! Hört!). Die französischen Sparkassen haben dagegen eine Abnahme der Einlagen um 120 Millionen erzeugt, von der die herrschenden Kreise auch nicht einmal eine Vor- an die Verbraucher abzugeben. Jetzt darf kein Interesse dem der Francs zu verzeichnen.( Hört! hört!) Der Grund ist, daß unsere stellung zu haben scheinen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- konsumierenden Bevölkerung vorangehen. Werinwucherischer Volkswirtschaft sich in geradezu wunderbarer fraten.) Absicht Nahrungsmittel zurüdhält, ist rücksichts­Weise dem Kriege angepaßt hat und daß die großen Aus­In verschiedenen Bezirken werden Versammlungen nur los zu bekämpfen und der allgemeinen Verach­gaben des Reiches ausschließlich dem inneren Markte zugute kommen. Es liegt hier ein wohltätiger und gesunder Kreislauf vor. gestattet, wenn das Manuskript des Redners Gnade vor der tung preiszugeben.( Stürmische Zustimmung bei den So­Richtig ist, daß der Stand unseres ausländischen Wechselfurses Sensur findet. ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Und wie zialdemokraten.) In einer Zeit, da die Kräfte des Volkes auf den Schlachtfeldern schlecht war und viele Neutrale kopfschen machte. Hier muß für die wird die Zensur gehandhabt! Wir haben Zensoren, die sich nie mit richtige Aufklärung gesorgt werden: Die Entwickelung des aus- Politik beschäftigt, kein Verständnis für sie haben, von denen aber verbluten, ist es mehr als je unsere Pflicht, zu verhüten, daß die ländischen Wechselfurses steht nämlich in gar keinem Zusammen- das Schicksal politischer Versammlungen und von Zeitungen ab- zurückgebliebene Bevölkerung durch Unterernährung verkümmert, hang mit der inneren Stärfe unserer finanziellen Kraft, sondern hängt. Es spottet in der Tat jeder Beschreibung, mehr denn je unsere Pflicht, dafür zu sorgen, daß ein gesundes beruht lediglich auf gewissen technischen Momenten unseres aus- aus welchen Gründen Zeitungen unterdrückt werden.( Leb- und starkes Geschlecht heranwächſt.( Sehr wahr!) Für ländischen Verkehrs. Jedenfalls ist es uns bisher gelungen, den gewaltigen finan- hafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Aus der Fülle der diese Maßregeln ist es außer der Wochenbeihilfe usw. vor allem ziellen Anforderungen des Krieges viel besser zu genügen als die Beispiele, auf die wir in der Budgetkommission zurüdfommen wer- notwendig, zu erschwinglichen Preisen dem gesamten Volfe, ins­mächtigsten unserer Feinde. Wir verdanken diesen Erfolg in der den, sei nur eines aus jüngster Zeit hervorgehoben. In der besondere seinem armen Teile, Nahrung zu schaffen. Die Steige­Hauptsache dem allergrößten Phänomen, das uns der Krieg gezeigt Königsberger Volkszeitung" vom 22. Februar 1915 rung der Preise, die auf keinen Fall ganz zu vermeiden ist, macht hat, der Anpassungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft an die wird der Sieg in Masuren in den lebhaftesten Farben beschrieben; eine Erhöhung der Unterstützungsgelder zur gebieterischen Pflicht, gänzlich veränderten Verhältnisse. Wir hatten vor dem Kriege es wird die geniale Strategie Hindenburgs gefeiert und daneben ebenso wird das Gesetz über die Versorgung kriegsverlegter Militär­einen Außenhandel von über 20 milliarden und hervorgehoben, daß zu dem militärischen Erfolge auch die Be personen und der Hinterbliebenen abgeändert werden müssen. müssen jetzt ohne diesen Handel auskommen. Borschaffenheit der Truppen beigetragen hat, auf die Alles weitere werden wir in der Budgetkommission besprechen, allem der gefährlichste unserer Feinde, England, hatte seine Hoff- das Koalitionsrecht nicht ohne Einfluß war. Es wird erforderlichenfalls in der zweiten Lesung des Etats. Die enormen mung auf diese Unterbindung unseres Außenhandels gesezt. Aber die Engländer hatten übersehen, daß Deutschlands Kräfte aus- gesagt:" Nicht nur siegte Hindenburg über Nicolai Nicolajewitsch, Ausgaben, die dem Reich erwachsen, fordern ergiebige Einnahme­reichen, um dem deutschen Volkskörper Nahrung zuzuführen, und sondern auch das allgemeine Stimmrecht und das Koalitionsrecht quellen. Es ist nicht unbillig, daß diejenigen, die in dieser daß das deutsche Volt Opfermut genug besitzt, um fleine Ein- triumphierten über den Absolutismus." Es hätte mich nicht ge- 3eit der Not ihr Vermögen vermehren, schränkungen willig zu tragen. Wir sind umgeben von einer Welt wundert, wenn der Verfasser ein Anerkennungsschreiben von Feinden. Solange uns aber unser eigener Boden bleibt, so- bekommen hätte. Statt dessen wurde das Blatt lange wird es keiner hunger- und Erdrosselung 3- auf drei Wochen verboten. politit gelingen, uns die Lebensmittel abzu­schneiden.( Beifall.) So ist es uns z. B. gelungen, Stickstoff-( Hört hört! bei den Sozialdemokraten.) Da muß einem in der Tat dünger, den wir bisher aus dem Ausland beziehen mußten, binnen der Gedanke kommen, daß man den russischen Absolutis­weniger Monate durch unsere einheimische Industrie herzustellen. mus nicht mehr angreifen und im Gegensatz zu ihm die ( Beifall.) Das soll uns erst einmal ein Volt nachmachen. Unsere geseßlichen Einrichtungen unseres Reiches, das all­Feinde haben uns den Hunger- und Vernichtungskrieg angejagt. gemeine Stimmrecht und das Koalitionsrecht und dessen Wirkungen Wir wollen uns des Ernstes der dem deutschen Volke auferlegten nicht mehr loben darf!( Hört! hört! bei den Sozialdemo- wie jetzt. Er hat große Aufgaben vor sich. Wir werden uns darum Prüfung stets bewußt sein und jeder muß sich als Mitkämpfer fraten.) Ich erkenne an, daß die Zentralinstanz des Reiches fühlen.( Beifall.) Zeigen wir uns unseren braven Soldaten draußen ebenbürtig an Mut und Selbstverleugnung, an Zähigkeit in diesem Fall wie in anderen Fällen vermittelnd einge­und Disziplin; fühlen wir uns mit ihnen als ein Volk, dann gehoben. Aber der Schaden ist damit nicht gut ge­kann der Lohn nicht ausbleiben. Dann werden wir durchhalten macht. Die freie Meinungsäußerung hat einen Schlag erhalten! bis zum vollen Siege, bis zum ehrenvollen Frieden und bis zu Den Zensoren scheint zum Teil auch das Bewußtsein zu fehlen, daß dem Siegespreis, der dieser ungeheueren Opfer das Verbot einer Zeitung meist unwiederbringlichen materiellen wert ist. Dann wird das deutsche Volk vor dem Weltgericht Schaden bedeutet und eine Reihe von Personen erwerbslos macht. stehen und die Zukunft wird uns gehören.( Stürmischer Beifall.)( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) In lezter Zeit hat die Zensur die Wiedergabe der Rede des Abg. Wurm im Berliner Rathause über die Kartoffelfrage ver­

Abg. Haase( Soz.):

einen großen Teil dieses Zuwachses an das Reich abgeben. ( Bustimmung links.) Der Schatzsekretär wird gewiß gern das für diesen Zweck sehr geeignete Besitzsteuergesetz einer näheren Prüfung unterziehen. Verbitternd müßte es wirken, wenn Spekulanten und Lieferanten, die aus der Not des Volkes Gold ge münzt haben, ungeschoren davon kommen sollten. ( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Noch nie hat der Reichstag in so schwerer Zeit seine ordentliche Tagung gehabt bemühen, daß eine wirksame und erfolgreiche Arbeit geleistet wird, damit die Aufgaben einer gedeihlichen Lösung ent­gegengehen.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Spahn( 3.):

Im Namen der bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der Polen habe ich mich gegen einige Bemerkungen des Vor­redners zu wenden, vor allem gegen seine Bemerkungen über den Frieden, die im Ausland zu Mißverständnissen führen könnten. ( Burufe bei den Sozialdemokraten: Solche Mißverständnisse sind gar nicht möglich!) Wir führen den Krieg nicht um sondern um des Friedens willen, aber

Der Gedanke, von dem die sozialdemokratische Fraktion bei dem boten und in Breslau hat die Präventivzensur es sogar gewagt, des Krieges wilß ein Friede sein, der mehr

Kriegsausbruch geleitet wurde, geht dahin, daß es unsere Pflicht ist, alles zu tun, um das eigene Land zu verteidigen.( Beifall.) Dieses Bestreben wird nicht durch­freuzt, sondern gefestigt durch öffentliche Kritik, wo sie geboten ist.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die so zialdemokratische Fraktion hat niemals daran gedacht, für ihre Abstimmungen am 4. August und 2. Dezember irgendeine Gegen­gabe zu fordern. Für sie ist die Volksvertretung kein Handels­geschäft.( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wir können es aber nicht billigen, daß die Regierung einem Reichstage, der im achten Monat eines die Welt erschütternden Krieges zusammentritt, im wesentlichen nur den Etat vorlegt.( Sehr richtig! bei den So­zialdemokraten.) Alles übersteigende Opfer hat das Volk bisher gebracht und werden täglich gebracht von unseren Brüdern im Felde, die stündlich dem Tode ins Auge sehen. Mit fast übermenschlicher Kraft tun sie ihre harte Pflicht( Zustimmung), alle ohne Unterschied in gleicher Weise. Da darf sich die Regierung nicht länger der Auf­gabe entziehen, dafür zu sorgen, daß

die Wiedergabe einer Parlamentsrede zu hindern.

( Rebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Dieser Eingriff in die Rechte des Parlaments wird sich, davon bin ich überzeugt, eine Volksvertretung gefallen lassen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)

als bisher der deutschen Arbeit und dem deutschen Unternehmungsgeist die gedeihliche Entwide. lung sichert und der dem Vaterlande einen dauernden Schußz und die Gewähr seiner Größe bietet.( Lebhafter Beifall.) Die Er­reichung dieses Zieles erfordert weitere fiegreiche Kämpfe, die mit aller Kraft bis zum Ende auszufechten das deutsche Volk fest ent­schlossen ist.( Lebhafter Beifall.)

Abg. Dr. Seyda( Pole):

So wie der Burgfrieden proklamiert ist, sollen nur politische Kämpfe gegen andere Parteien und Konfessionen in gehässiger, per­sönlich verlebender Form vermieden werden. Das darf aber nicht Soweit wir den folgenden Etat übersehen können, enthält er zur Verleugnung der Grundsätze führen.( Zustimmung.) Es wäre geradezu ein Unglück für das Volk, wenn der Burgfrieden eine Positionen, gegen welche wir prinzipielle Bedenken zu er­ein Kirchhoffrieden wäre.( Sehr wahr!) Als der Vorwärts" ver- heben hätten. Wir fühlen indes das Bedürfnis, auch im gegen­wärtigen Augenblick unser früheres Verlangen zit boten war, hat der Zensor ausdrücklich zugestanden, daß auch im wiederholen, daß sämtliche Ausnahmegesebe im Zeichen des Burgfrieden jedes Blait alle Geschehnisse im öffent- Reiche und in den Bundesstaaten schon während lichen Leben und in der Welt im Lichte seiner Anschauungen er- des Krieges aufgehoben werden.( Sehr richtig! bei örtern kann. Nur unter diesem Vorbehalt hat der Vor- den Polen und bei den Sozialdemokraten.) Wir behalten uns vor, wärts" erklärt, daß er das Thema: Klassengegensatz und Klassen- im Laufe der weiteren Beratungen darzulegen, daß dies Verlangen kampf nicht berühren werde. Damit hat der Vorwärts" nur ge- nicht nur der Gerechtigkeit, sondern auch dem eigensten Interesse sagt, daß er einen gehässigen Kampf nicht führen werde, was des Reiches entspricht.( Beifall bei den Polen.) den gleichen Pflichten auch die gleichen Staatsbürgerrechte entsprechen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Un- cr übrigens schon vor dem Verbot nicht getan hat. Wiro nun den Zeitungen dieser Spielraum auch wirklich gewährt? erträglich ist es, daß noch immer nicht alle Staatsbürger einer wird das behaupten können.( Lebhafte Zu­ohne Unterschied der Klasse, der Partei, der Konfession, der Natio- Stimmung bei den Sozialdemokraten.) Woche für Woche ereignen nalität volle Gleichberechtigung haben. Die Organisa- fich Maßregelungen, gestern noch wurden in Berlin Frauenver­sommlungen verboten ein Verfahren, das die gleiche Kritik her­ausfordert, wie ich sie vorhin übte.

tionen der Arbeiter haben aus ihren Mitgliedern

über 20 Armeekorps gestellt.

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Der Reichskanzler will, daß das deutsche Volk ein freies Volk

Staatssekretär Dr. Delbrüd:

Der Abg. Dr. Seyda wünscht die Aufhebung von Ausnahme­gefeßen, die sich gegen deutsche Staatsbürger polnischer Zunge richten. Mir ist tein Reichsgeseh bekannt, das die Rechte dieser Bevölkerung beeinträchtigt, es sei denn der§ 13 des Reichsvereins­gefeßes. Ich habe bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, daß der Reichskanzler und die Verbündeten Regierungen zweifel­los anerkennen, daß die großen Ereignisse des Krieges eine Prüfung notwendig machen werden, wie weit unsere innere Poli. tit einer Neuorientierung bedarf( hört! hört!), aber wir haben auch wiederholt die Meinung ausgesprochen, daß eine folche Prüfung nicht angängig ist während des Krieges.

( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Im Kriege und daheim haben sie, wie die Regierung selbst anerkannt hat, Großes geleistet. Und da soll eine Reichstagstagung vorübergehen, ohne daß die gegen diese Arbeiter gerichteten ausnahmegesetzlichen werde. Der geschilderte Zustand ist aber eines freien mündigen Bestimmungen des Koalitionsrechts beseitigt werden?( Lebhafte Volkes unwürdig und bedarf dringend der Beseiti= Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wir verlangen die gung. Einem freien Volk gebührt die freie Rede.( Stürmische( Sehr richtig! rechts.) Das ist nicht angängig, weil wir Dis­Gleichberechtigung auf allen Gebieten, und zwar nicht als Lohn Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Ganz besonders erforder- fussionen über Differenzen ausschalten wollen, die nicht im Interesse für die gewaltigen Opfer, sondern als Erfüllung eines längst unab- lich ist dies, sobald der Krieg seinem Abschluß entgegensieht. Das des Vaterlandes liegen würden, solange unsere Heere an den weisbar gewordenen Anspruchs.( Sehr richtig! bei den Sozial- deutsche Volk darf sich nicht ausschalten lassen, wenn die Schicksals: Grenzen kämpfen. An diesem Grundsatz müssen die Verbündeten demokraten.) Unausgesetzt wird hervorgehoben, wir müßten dafür fragen seiner Zukunft entschieden werden. Es hat dabei mitzureden Regierungen festhalten. Damit komme ich zu den Ausführun stimmung rechts) und die nach meiner Auffassung nicht geeignet sorgen, daß die Stimmung unserer Brüder im Felde, die im Er- und an der Vorbereitung mitzuwirken.( Lebhafte Zustimmung.) gen des Abg. Haase, die ich bedauere( Lebhafte Bu­In allen Ländern läßt das Grausen des Krieges find, den Burgfrieden zu fördern, den zu halten niemand mehr tragen von Entbehrungen und Leiden Bewunderungswertes leisten, bestrebt gewesen ist als die Regierung.( Na! Na! bei den Sozial­nicht herabgedrückt wird. Wer das aber will, der hat in erster Linie den Wunsch stärker werden, demokraten.) Diese Ausführungen sind auch geeignet, im Lande dafür zu sorgen, daß unsere Brüder, wenn sie heimkommen, auch dem schrecklichen Gemehel der Völker ein Ende zu bereiten. und jenseits unserer Grenzen Auffassungen über das Verhalten nicht einen Tag in Reich, Staat und Gemeinde( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Dies auszu- und die Gesinnung der Regierung zu verbreiten, die in den Tat­Bürger minderen Red leg find. Nichts kann die Masse sprechen ist kein Zeichen der Schwäche und kann am wenigsten bei sachen nicht begründet sind. Auch der Abg. Haase hat allgemein unseres Volkes schwerer verlegen, als das Bewußtsein, daß die, die uns so gedeutet werden, denn unsere militärischen Erfolge sind un- die Aufhebung der Ausnahmegesebe gegen bestimmte Wolfskreise infolge des Krieges in ihrer Erwerbsfähigkeit be- bestreitbar, unser Wirtschaftsleben hat sich, durch den Krieg ange- verlangt, speziell in bezug auf das Koalitionsrecht. Es iſt schränkt worden sind, wegen verringerten Ginkommens zu regt, in überraschender Weise entwickelt, unsere Finanzen haben mir nichts bekannt, daß das Koalitionsrecht durch Ausnahme­Staatsbürgern niederen Grades gestempelt werden.( Sehr richtig! sich gefestigt. Gerade der Starke darf zuerst Frieden verlangen. geseze beschränkt wird.( Lachen bei den Sozialdemokraten.). Wir ( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Meine Partei als Vertreterin haben viele Gesetze, die die Freiheit des einzelnen beschränken. Jede Verfassung beruht auf der Beschränkung der persönlichen Frei­Für Klaffenwahlrechte darf in Deutschland kein Play mehr sein. des internationalen Sozialismus ist stets die Partei des Friedens heit des einzelnen im Interesse des Ganzen, aber wir haben ( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Wenn die Regierung mit gewesen und sie weiß, daß die Sozialisten der anderen kein Gesez zur Beschränkung der Freiheit eines Insofern sind die Ausführungen tatkräftiger Jniative dahin strebt, so wird sie, gestützt Länder ebenso denken. Unser Wunsch ist ein dauerhafter be stimmten Voltsteils. durch die große Mehrheit des Volkes, alle hinder- Frieden, der nicht die Keime neuer Verwidelungen und neuer Zwie- des Abg. Haase unberechtigt und ich weise sie mit aller Entschieden­nisse überwinden, die ihr dabei im Wege stehen. Und je tracht enthält. Es soll erreicht werden, daß kein Volt ein anderes heit zurück( Lebhafter Beifall rechts), um auch nach außen hin den rascher und entschiedener sie vorgeht, um so rascher wird sie ans Ziel vergewaltigt, daß vielmehr alle Bölfer ihre friedliche Aufgabe in Eindruck zu verwischen, als wenn im Deutschen Reiche derartige Wohl gibt es in der Verwaltungs­gelangen. Einiges könnte sofort ohne parlamentarische Erörte- dem Austausch ihrer Kulturgüter erblicken. Der Wahn, als ob das Ausnahmegesetze beſtänden. ( Lebhaftes praris Verschiedenartigkeiten in der Meinung darüber, wie ein Ge­rungen erreicht werden, wenn der Bundesrat nur den vom deutsche Volk vernichtet werden könnte, ist zerstört. fetz zu handhaben sei, ich möchte aber ausdrücklich feststellen, daß Reichstag längst mit Mehrheit gefaßten Beschlüssen Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Unser Bolt ist so wenig nicht nur die Reichsleitung, sondern auch die Regierungen der Ein­zum Reichsvereinsgesch beitreten wollte. Wir zu vernichten wie ein anderes, das mit aller Kraft seine Selbstän- zelstaaten während des großen Krieges bemüht gewesen sind, durch sehen aber mit steigendem Unmut, wie selbst errungene Freiheiten digkeit und Unabhängigkeit verteidigt.( Erneute Zustimmung bei die Handhabung der Gesetze zu beweisen, daß ihnen alle Parteien gleich nahestehen und daß sie sich voll bewußt auf dem Gebiete des Reichsvereinsgesetzes cingeschränkt und ver- den Sozialdemokraten.)

bei den Sozialdemokraten.)