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Nach dem Zusammenhang muß jeder Leser denken, daß ich mehr als das Bierfache. Borgeschlagen wird, die Dividende von ihm zur Sicherung zwei Reute beigegeben. Meine persönliche dies in meiner Stuttgarter Rede, von der Jaeckels Artikel handelt, 4 Broz. im Vorjahr auf 12 Broz. für 1914 zu erhöhen. Einem neu- Ueberzeugung ist, daß es Verstellung war. gesagt hätte. Da ich weder dort noch in sonst einer Rede das gebildeten Spezialreferbefonds werden 400 000 M. zugeführt. Wort gesprochen habe, fragte ich den Kollegen Jaeckel, wie er zu dieser Angabe gelangt wäre. Er glaubt, den Ausdruck in der

scheinen.

Die Reis- und Handels- Aktiengesellschaft in Bremen erhöhte

Der Kaufmannsgerichtsvorsitzende. Zeuge Kaufmann Mag Baruth - Berlin : Ich hatte in

Fraktion von mir gehört zu haben. Meines Erachtens hätte er im Jahre 1914 ihren Ueberschuß von 504415 m. im Bromberg einen Prozeß am Kaufmannsgericht, dessen Vorsitzender dies mitteilen und nicht den Anschein erwecken sollen, als ob es fich Jahre 1913 auf 1792 978 M. Die Dividende beträgt 10 Prvz., der Angeklagte war. Bei dem Prozeß war ich zu Unrecht ver­um ein von mir in Stuttgart aufgestelltes Programm"( Jaedel gegen 3 Proz. für 1913. Der Bericht sagt, daß das Geschäft Anfang urteilt worden, da die Sache meinen Vorgänger betraf. Der braucht diesen Ausdruck) handelte. des Jahres fich in rüdgängiger Konjunktur bewegte. Bei Ausbruch Angeklagte hate beleidigende Aeußerungen nach der Verhandlung Mir ist nicht bekannt, daß ich je einen solchen Zwischenruf des Krieges waren die Läger gut gefüllt. So waren wir in der über mich getan, die ich erfuhr. Ich beschiverte mich darüber und getan hätte; wahrscheinlich verwechselt Jaeckel mich mit einem Rage, fast unsere sämtlichen inländischen Kontrakte zu erfüllen und habe auch eine Beleidigungsklage eingereicht, die ich aber später andern Kollegen. Dagegen werde ich vielleicht gesagt haben, daß aus der infolge des Krieges einsehenden Steigerung weiteren Ruben zurücknahm. Der Angeklagte wandte fich nämlich im Café an die Interessen Deutschlands , das heißt des deut= Nußen schen Voltes, wichtiger seien als die der Partei. zu ziehen..." Die Preise für Reis sind seit Ausbruch des mich und sagte, er sei ein armer Mensch, der sich heraufgearbeitet habe durch Stundengeben usw. Er sei zum ersten Male Borsitzender Dies versteht sich so von selbst, daß ich weder ein Wort der Be- Krieges um 100 bis 150 Proz. gestiegen. gründung dafür zu machen brauche, noch mir im geringsten die gewesen und habe nicht gewußt, wie die Sache gemacht werde. Da mit Sie aber nicht denken, daß ich so schlecht bin, fuhr er fort, Urheberschaft an dieser Wahrheit beimessen will. Die Preistreiberci der Großmühlen. laben Sie mich doch einmalein. Der Angeklagte war dann Ueber meine Stuttgarter Rede will ich nicht mit Jaeckel streiten. Er nennt sich ein Programm", obgleich ich darin aus= Um nicht weniger als 15 Prozent haben die Kulmbacher öfter bei mir zum Abendessen. Eines Tages sagte er: wenn ich drücklich gesagt habe, daß meine Bemerkungen über die soge- Großmühlen in den lezten Tagen den Mahllohn erhöht. Der 700 M. hätte, würde ich die ganzen Schulden aus der Studenten­nannte Hofgängerei und die Budgetbewilligung fein Programm Stadtmagistrat in Bayreuth wendete sich an diese Mühlenbesitzer, zeit los fein. Ich habe ihm die Summe gegeben, er hat darstellen, sondern nur beweisen sollen, wie übertrieben und finn- um Offerten über den Preis des Ausmahlens des Brotgetreides zu mich dann noch mehrmals um Geld. Ich war gewissermaßen los die gerade in Stuttgart immer wieder angezettelten Partei- erhalten. Es wurde daraufhin mitgeteilt, daß die Großmühlen er sehr niedergeschlagen und sagte, er habe Bech gehabt mit einem sein Bankier. Kurz bevor er nach Köslin übersiedelte, war zänkereien angesichts der jetzigen politischen Erlebnisse er- einen Mahllohn, der bisher 1,20 M. pro Zentner betrug, von Mädchen, er solle noch eine große Abfindungssumme zahlen. Es 1,80 M. fordern. Zu gleicher Zeit lag dem Stadtmagistrat ein fei eine Verkäuferin aus Berlin . Der Vater, Eisenbahnbeamter, habe Unser Nürnberger Parteiblatt, die Fränkische Tagespost", Angebot von einer Landshuter Großmühle vor. Diese ist in der an seinen Schwiegervater, den Eisenbahnpräsidenten, geschrieben, knüpft an die Zuschrift Heines u. a. folgende Bemerkungen: Lage, den Zentner Brotgetreide für 1,10 M. auszumahlen. Der der ganz unglücklich sei. Er solle morgen mit dem Schwiegervater Wir wissen nicht, warum der alte Parteigenosse Heine seine Preisunterschied ist so erheblich, daß man einfach sprachlos ist über nach Berlin fahren. Ich habe ihm dann auch 600 oder 700 M. ge= Erklärung als Rechtsanwalt" unterzeichnet. Will er damit flar­stellen, daß er die eigenartigen Methoden der Beeinflussung eines die Preistreiberei der Kulmbacher Mühlenbefizer. Die hohen geben. Als er zurücfam, sagte er, es sei eine sehr unangenehme Geschworenengerichtes sehr gut versteht, die Methoden, unan- Preise veranlaßten den Bayreuther Magistrat, an die Regierung Szene gewesen, der Vater des Mädchens sei ihm an die Gurgel ge­genehme Anwürfe des Gegners unbeachtet zu lassen und anderes den Antrag auf Festlegung des Mahllohnes bei den Kulmbacher fahren, die Sache aber noch erledigt worden. Der Schwiegervater fehr breit zu treten, was zu erörtern sehr schwierig ist? AIIe Großmühlen zu stellen. jei jest beruhigt. Er sprach auch davon, daß er eine Hypothek be­Vorteile der Zensur und des Kriegsrechtes nüßt size, die er aber nicht verkaufen wolle, da sie ein Erbstück sei. Genosse Wolfgang Heine in dieser Erwiderung bis auf das Pünkt­Vors.: Wie hoch waren die Darlehen, die Sie ihm gegeben haben? chen über das" aus. Allen Respekt deshalb vor dem Rechts­Zeuge: Etwa 2500 M. Bors.: Haben Sie etwas zurück­anwalt! bekommen? Zeuge: Nein, nichts. Vors.: Wenn Sie gewußt hätten, daß der Angeklagte nicht Dr. Eduard Alexander sei, sondern ein Schindler, der sich durch Unredlichkeit die Stelle als Magistrats­beamter verschafft hatte, würden Sie ihm auch das Geld gegeben haben? Zeuge: Nein, dann wäre das Geld ja verloren gewesen. Er hatte mir auch versprochen, daß er gleich nach der Hochzeit mich aus der Mitgift von 10 000 m. befriedigen würde. Vorf.: An geklagter, was fagen Sie dazu? Angell.: Ich gebe keine Aus­funft. Vors.: Haben Sie eine Mitgift von 10 000 m. bekommen? Angefl.: Ich gebe darüber keine Auskunft.

Hoffentlich wird sich aber Wolfgang Heine als Parteigenoffe bald zu der Ueberzeugung durchringen, daß seine Erörterungen den Zusammenhalt der Partei nicht stärken, zum mindesten im gegen wärtigen Augenblide eher schädlich als nüßlich sind, und, wenn sie gepflogen werden sollten, am besten bis nach dem Friedensschluß vertagt werden.

Soweit es an uns liegt, werden wir uns diese Zurückhaltung im Interesse der Partei auferlegen."

Dem Preffebureau wird aus Gotha mitgeteilt, daß es sich bei dem dort unter dem Titel General- Anzeiger für das Herzogtum Gotha " erscheinende neue Blatt nicht um ein Parteiblatt handelt.

Gewerkschaftliches.

Betriebsstillegungen im Brauereigewerbe.

Preissteigerung in England.

Der Economist ", London vom 6. März, gibt folgende statistische Tabellen: Setzt man den Preisdurchschnitt der Jahre 1901-05 für Brot und Fleisch= 500, Tee, Buder ust. 300, Tertilwaren- 500, so ergibt sich folgende Preissteigerung: Brot u. Fleisch

641 845

Tee, Zuder usw. Textil

waren. 626

5521

August 1914 869 Februar 1915.. 411 Wird der Gesamtpreisfag 1901-05= 100 gefest, fo stellt er sich für Februar 1915= 142,3.

Laut Telegraaf" vom 6. März betrug die Steigerung feit Juli in Prozent:

Monat

November Dezember Januar Februar

Mehl

Brot

-

-

-

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Vorsißender( zum Zeugen Baruth ): Haben Sie in Gegens wart des Kriminalkommissars Herrmann zu dem Angeklagten auf dem Polizeipräsidium in Berlin gesagt: Wenn der Angeklagte sich an mich gewandt hätte, um die Meißner abzufinden, hätte ich ihm ia 2000 M. gegeben? 3euge: Jawohl, denn ich sagte mir, als

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in größeren auf dem in größeren auf dem Bürgermeister dürfte er deswegen doch nicht ins Städten

Lande

10

13

Städten 12

Lande

8

13

17

14

10

18

23

18

33

37

29

14 24

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Unglüd kommen, jeder andere hätte ihm auch das Geld gegeben. Borjizender: Wußten Sie schon damals, daß er nicht Alexander, sondern Thormann sei? 3euge: Nein, das fonnte ich mir auch gar nicht denken. Verteidiger Bahn: Sie fönnen sich doch aber gar nicht geschädigt gefühlt haben, denn Sie Mittlerer Brotpreis im ganzen Zande am 1. März etwa 40 Pf. haben ihm doch sogar einen Verteidiger beschaffen wollen.

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Das Verbandsorgan des Verbandes der Brauerei- und Mühlenarbeiter weist auf einen seltsamen Handel hin, der das Kilogramm. feit der bundesrätlichen Einschränkung des Malzverbrauchs sich

Zeichnungen des Auslandes auf die Kriegsanleihe.

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3euge: Der Angeklagte weinte und war unglüdlich, ich hatte daher Mitleid und sagte: Soll ich Ihnen einen Rechtsanwalt be­schaffen, Bahn oder Dr. Alsberg, und empfahl ihm auch meinen

breit macht. Es wird da ein lebhafter Kauf- und Tausch. Die Magdeburgische Zeitung" meldet: Wie wir erfahren, find/ nwalt. Da sagte er mir, daß er sehr dankbar sei und ich

Aus der Frauenbewegung.

handel mit Brau- und Malzkontingenten betrieben. Einzelne Brauereien suchen Braurechte gegen Kasse oder Bierliefe- bei Berliner Banken aus dem neutralen Auslande bisher rund rungen zu kaufen, um ihren Betrieb voll ausnuten zu können, 120 000 000 Mark auf die neue deutsche Kriegsanleihe gezeichnet andere, die ihren Betrieb nicht ausnuten fönnen, suchen ihr worden. Neue Zeichnungen gehen täglich ein. Wie bereits amtlich Kontingent vorteilhaft zu verwerten, und ebenso werden bekanntgegeben, ist keine Zeichnungsaufforderung in das neutrale Malzvorräte angeboten und gesucht. Die Uebertragbarkeit Ausland verschickt worden. von Braufontingenten hat nach verschiedenen Seiten ihr Uebles. Sie entspricht nicht dem Geiste der Bundesrats­verordnung, die durchaus nicht beabsichtigt hat, den höchſt­zulässigen Malzverbrauch auf solche Weise zu einem Normal­verbrauch zu machen und dürfte auch den Arbeitern der da- Der sozialdemokratische Frauentag in der Schweiz . durch stillgelegten Betriebe nicht gleichgültig sein. Es zeugt An fast 40 Orten haben am letzten Sonntag, den 7. März, recht wenig von sozialer Kriegsfürsorge der Brauereiunter- sozialdemokratische Frauenversammlungen stattgefunden, in deren nehmer, lediglich das Geschäft" in Sicherheit zu bringen und meisten je eine Genossin und ein Genosse referierten. Behandelt einen Teil der Arbeiter zu völliger Arbeitslosigkeit zu verwurden in allen Versammlungen Das Frauenstimmrecht" und urteilen. Der Verbandsvorstand will sich ein Eingreifen bei solchen gänzlichen Betriebsstillegungen vorbehalten.

Berlin und Umgegend.

Die Frauen und der Krieg". Nach den vorliegenden Berichten haben die Versammlungen bei gutem Besuch einen durchweg be­friedigenden Verlauf genommen; es wurden viele Frauen und Mädchen als Mitglieder für die Arbeiterinnenvereine, also für die sozialdemokratische Partei, gewonnen. In allen Versammlungen wurde eine einheitliche Resolution angenommen, die für die rajche Beendigung des Krieges eintritt.

Der falsche Bürgermeister.

Röslin, 18. März.

Landgerichtsrat Raiser bekundet, daß der Ange­flagte, als er aus der Frrenanstalt Stralsund zurückkam, fich wie ein Blöder gebärdete, die Hände reibend im Zimmer unberging, brüllte und schrie: Kattowis, Kattowitz , Dreifaiserede, 450 000 20. Ihr seid Mörder!" Der Zeuge hatte den Eindruck, daß das Si mulation sei. Als dem Angeklagten die Anklage zugestellt worden tvar, wurde er wieder normal. Der Zeuge hat dann noch Nachfor­schungen angestellt nach dem Zeugen Faltenberg und nach dem Baruth aus Manila . Er erhielt vom dortigen Ronsulat dic Ant­wort, daß die beiden Personen dort nicht eriftieren. Der Zeuge Werner hatte bei seiner Vernehmung in Leipzig seine Geburts bezeichnet. Nach Auskunft des Berliner Polizeipräsidiums cristiert daten angegeben und als Wohnung Berlin , Greifswalder Str. 69, ein derartiger Werner mit diesem Geburtsdatum überhaupt nicht und das Grundstück Greifswalder Straße 68 ist ein Bauplak. Zeuge hielt das dem Angeklagten vor, er solle sich dazu äußern, da es doch auch in seinem Intereffe liege, daß Nachforschungen nach dem Zeugen angestellt werden. Der Angeklagte verweigerte aber dar über die Auskunft.

Auf Antrag des Staatsantvalts werden dann zur Charakteris fierung des Angeklagten

Biefe an Fräulein Meißner berlesen. Die Priefe fönnten förmlich als Sammlung für einen Briefsteller für Heiratsschwindler dienen. Es bietet sich hier das typische Bild eines Heiratsschwindlers; immer wieder macht er Anspielungen auf fünftiges Zusammenleben, über seine Notlage, daß er bald auf Anstellung hoffe und jetzt noch auf ihre Unter stützung angewiesen sei.

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Die Maßschuhmacher Berlins nahmen am Freitag abend den Bericht von der lekten Sigung der Schlichtungskommission ent­gegen. Diese war zusammengetreten, weil die Gehilfen in ver­fchiedenen Werkstätten infolge der Teuerung einen Kriegsaufschlag bon 10 Proz. verlangt hatten. Einzelne Meister hatten sich bereit gezeigt, diesen Wünschen stattzugeben, wurden aber durch Beschluß des Vereins der Maßschuhmachermeister daran verhindert. Das hatte zur Folge, daß noch mehr Gehilfen aus dem Berufe flüchteten und anderweitig lohnendere Beschäftigung suchten. In letzter Zeit Der Angeklagte sagt: Ich möchte folgendes erklären: gingen jedoch die Aufträge wieder besser ein, wodurch Mangel an guten Arbeitskräften einzutreten droht. Heute wurde die Beweisaufnahme beendet. Am Montag soll Ohne je unfolide gewesen zu sein, war ich gezwungen, mir durch Der Meisterverein be­raumte deshalb eine Sibung der Schlichtungskommission an, um follen die Plädoyers folgen. nur noch die Mutter des Angeklagten vernommen werden. Dann jedes Mittel, mag es gut oder schlecht sein, Geld zu verschaffen. Ich war daher auch genötigt, Fräulein Meißner anzupumpen. eine Aussprache herbeizuführen. Dieselbe brachte jedoch kein posi­tives Ergebnis. Die Meister konnten zwar nicht umhin, anzu- aus Bromberg stellt an der Hand eines Kalenders aus dem Jahre Schlüsse ziehen auf meinen Charakter und folgern, daß er übel­Der bereits als Zeuge vernommene Amtsrichter Dr. Lutterloh Mögen Sie soviel Briefe verlesen wie Sie wollen, mögen Sie erkennen, daß abnorme Verhältnisse eingetreten feien, wollten 1913 feit, daß der Angeflagte in der Woche vom 15. bis 22. Februar riechend ist, ich kann nichts dagegen tun, ich habe kein Interesse aber, weil auch sie unter den Verhältnissen zu leiden hätten, nur 1913( vährend twelcher geit in Steffin der angebliche Reisende an der weiteren Beweiserhebung. Mir selbst ist der Ausgang eine geringe Entschädigung für die gestiegenen Furniturenkosten Falkenberg aus Manila vernommen worden ist) unbedingt einige des Termins total egal. bewilligen. Das lehnten die Gehilfenvertreter als gänzlich un- Lage von Bromberg abwesend gewesen sein muß. Am 16.& c= Zeuge Baruth befundet noch auf Befragen, ob ihm im Be genügend ab. Die Meister wollen nun nochmals in einer Ver- bruar seien nämlich seine( des Zeugen) Eltern in Bromberg ge- nehmen Thormanns in Bromberg etwas aufgefallen sei: Auf dem sammlung zu dem geforderten Aufschlag von 10 Proz. Stellung wesen und hätten seine Berlobung feiern wollen. Diese Feier Gewerbegericht fuhr er mich einmal an und sagte: Hier haben Sie nehmen und die Gehilfenschaft von dem Ergebnis in Kenntnis sei aufgeschoben worden, weil Dr. Alexander" damals verreist war stramm zu stehen. feßen. In einer zu Dienstag abend bei Wille, Sebastianstr. 39, und bei der Verlobung mit anwesend sein sollte. Führungszeugnis. cinberufenen Versammlung werden die Gehilfen den endgültigen Eine Schwester des Angeklagten, Glla Thormann, macht Zeuge Erster Bürgermeister Busch- Röslin: Der Entscheid entgegennehmen. Es wird daher Pflicht jedes im Maß von ihrem Zeugnisverveigerungsrecht Gebrauch. Eine andere Angeklagte hat als 2. Bürgermeister seine sämtlichen Dezernate mit schuhmachergewerbe Beschäftigten sein, in dieser Versammlung zu Schwester, Martha Holz, sagt unbeeidigt u. a. aus: Meine großem Fleiß und Geschick und mit absoluter Zuverlässigkeit er­erscheinen. Mutter ist sehr nervös und phantastisch veranlagt. Mein Bater ledigt. In einzelnen Fällen zeigte er eine Neigung zum Ueber­Deutsches Reich. hatte bom Seriege 1870 etwas zurüdbehalten und sich dem Trunt treiben, was ich aber seiner Jugend zugute hielt und dem Be­ergeben. Nach seinem Tode erhielt meine Mutter 7,50 M. monatlich streben, sich eine günstige Pofition zu verschaffen. Pension, davon sollte sie 6 Kinder ernähren. Meine Herren, Sie Mit- önnen glauben daß davon eine Frau nervös wird. Sie bildete sich ein daß die Minder schlecht seien und nicht genug verdienten. Auch jekt bildet fie fich ein, daß das Gericht ihren Sohn umbringen wolle. Sachverständiger Sanitätsrat Dr. Horstmann: Ist Ihre Mutter einmal in einer Anstalt gewesen?- 3eugin: Nein aber sie ist schon unterfucht und als nerbenschwach bezeichnet worden. Als der Kriminalfommissar bei ihr Haussuchung hielt, drohte sic, Auch der zweite midezinische Sachverständige, Medizinal­wenn er noch einmal tomme oder ihrem Sohn etwas geschähe, sei rat Sagraned, kommt zu dem Schluß, daß der Angeklagte sie zu allem fähig. Einmal hatte sie die Sachen aus der Wohnung in dem Bestreben, eine Haftpsychose möglichst gut vorzutäuschen, herausgestellt und gejagt, die Kinder trachteten ihr nach dem Leben; etwas zu viel des Guten gemacht habe. Der Angeklagte fie ließ fich das auch nicht ausreden. Der Angeklagte hat zu Hause Thormann erklärt, daß Rechtsanwalt Benjamin, als er ihn immer sehr viel bis in die Nächte hinein gearbeitet und war auch einmal in der Haft besucht habe, gleich erklärt habe, daß er ihn einmal lungenfrant, die Galle war ihm übergelaufen. Er hatte nicht für geistesfrant halte. Sein jetziger Verteidiger Bahn habe immer hochanständig gehandelt und die Herren, die zu ihm tamen, ihm Mut zugesprochen. Wenn er trobem zusammengebrochen fei, machten einen sehr vornehmen Eindruck. Sie haben sich immer so müsse man bedenken, daß er eine vierjährige feelische Folter lebend über ihn ausgesprochen. Auf tveitere Fragen des Sachver durchgemacht habe( mit weinender Stimme fortfahrend): Ich be ständigen erklärt die Zeugin, daß der Bruder immer still und ruhig dauere, daß ich ein anderes Wesen an mich gelettet und das Schick­war, von Aufregungen weist sie nichts. fal einer Familie auf dem Gewissen habe. Ich stehe Tag und Nacht feelische Qualen und Foltern aus. Hätte ich gewußt, daß ich eine Simuliert? unglückliche Zukunft haben würde, ich hätte das nie getan. Ich habe aber fest darauf vertraut, daß ich durchkommen und Karriere machen würde. Ich bereue mein Verhalten aufs tiefste.-or­Schlußwort, das können Sie später weiter ausführen. igender( unterbrechend): Angeklagter, Sie haben noch nicht das

Der Fleischerverband hatte seit Beginn des Krieges bis zum Abschluß der Januarabrechnung 2777 Neuaufnahmen an Mit­gliedern zu verzeichnen.

Ausland.

Die Streits in Rußland vor dem Kriege. Nach einer Veröffentlichung des russischen Handels- und Ge werbeministeriums gab es 1912 2032 Streits politischer und öko­nomischer Natur mit 725 491 Streifern, 1913 schon 2404 Streits mit 880 096 Teilnehntern. In den ersten sieben Monaten des Jahres 1914 stieg die Zahl der Streits schon auf 4098, an denen 1 494 284 Arbeiter teilnahmen. Den Höhepunkt erreichte die 1914er Arbeiterbewegung im Juli mit den Petersburger Streits und De­monstrationen zur Zeit des Bejuchs Poincarés.

Aus Industrie und Handel.

Kriegsgewinne.

Die Aktiengesellschaft Mix u. Genest, die vor nicht zu langer Zeit infolge schlechter Erträgnisse eine Zusammenlegung Der Gefängnisinspektor Bled gibt an, daß Thor­ihres Aftienkapitals vornehmen mußte, veröffentlicht ihren Gemann gleich nach Einlieferung den Anschein zu eriveden fuchte, ale schäftsbericht für 1914. Die Firma hat umfangreiche Lieferungen Ueberzeugung fimulierte er. Er griff auch die Wärter an und schäftsbericht für 1914. Die Firma hat umfangreiche Lieferungen ob er geisteskrank sei, und trieb allerlei Unfug. Nach allgemeiner von Telephon- und Telegraphenanlagen für den Heeresbedarf. Nach stieß einmal direkt mit dem Kopf in die Fensterscheibe. Da man reichlichen Abschreibungen ergibt sich ein Reingewinn von 1201 725 M., glaubte, er könne sich ein Leid antun, wurde er in die Sicherungs­gegen 293 056 M. im Vorjahre. Der Gewinn erhöhte sich um zelle eingeschlossen, Dann kam er in den Krankenfaat, da wurden

Gutachten über den Geisteszustand Thormanns. Sachverständiger Sanitätsrat Dr. Horstmann- Stralfund fommt auch auf Grund einer erneuten Untersuchung des Ange flagten wieder zu dem Ergebnis, daß der Angeklagte weder geiftes frant noch geistig minderwertig ist, vielmehr nachweislich zu simu lieren versucht habe.

Bei der Stellung der Schuldfragen stellt Verteidiger Bahn den Antrag, bei Meineid die Frage aus§ 157 Nr. 1 und bei der schweren Urkundenfälschung die Frage nach mildernden Umständen zu stellen.