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einem pofitiven Botum für den Antrag gelangt sind, so hat uns dazu vor allem die Zusicherung der Regierung bestimmt, daß fie eine festere und stabilere Verkehrspolitik zwischen den beiden Nachbarreichen herstellen wolle und die Ueberzeugung, daß eine solche Politit auch für die Landwirthschaft von dem größten Vortheil ist. Dem gegenüber muß die Meinung der gewiß sehr sachverständigen landwirthschaftlichen Vereine in den Hintergrund treten. Wir sind ja nicht die Vertreter einzelner Berufskreise. Nicht gegen unsere Ueberzeugung, sondern auch mit unserer ökonomischen Ueberzeugung und in voller Erwägung der ganzen politischen Situation haben wir uns für den Vertrag entschieden. Abg. Hilpert( bayerischer Bauernbündler) erklärt, daß mit wahrer Entrüstung die Landwirthe in Bayern der Annahme des Handelsvertrages entgegensehen; es feien schon genug Zwischen händler in Deutschland , es brauche deren Einwanderung nicht besonders gefördert zu werden. Wenn es so weiter geht mit der Handelsvertragspolitik, dann werde eine Bauern­demokratie entstehen rein landwirthschaftlichen Charakters.( Große Unruhe und Widerspruch links.) Er hoffe, daß alle Freunde der Landwirthschaft und alle die es bleiben wollen, gegen den Ver­trag stimmen.( 3uftimmung rechts.)

und Ort.

stehen der Meistbegünstigungsklausel hat ihn dahin geführt, teine länger dauernden Handelsverträge abzuschließen.

der

Abg. Mirbach erklärt, daß er erst bei Art. 19 auf die Frage Staffeltarife eingehen werde. Damit schließt die Debatte.

In namentlicher Abstimmung wird darauf Art. 1 mit 200 gegen 146 Stimmen angenommen.

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Ministerialdirektor Kügler: Die Anklagen bezüglich der Be handlung der katholischen Lehrervereine find durchaus un begründet.

Abg. Seyffardt- Magdeburg( natl.) vertheidigt die Kreis: Schulinspektoren gegen die Vorwürfe der Zentrumsredner.

Abg. v. Czarlinski( Pole ) beschwert sich über die Vernach lässigung der polnischen Sprache in den Schulen der Landestheile mit gemischter Bunge.

Abg. Neubauer( Pole ) wünscht die Anstellung einer größeren Anzahl fatholischer Kreisschulinspektoren in Westpreußen .

Gefchloffen stimmen da für die Sozialdemokraten, die beiden freisinnigen Gruppen, die füddeutsche Volkspartei, die Polen , Welfen, Elsasser und die Mehrheit des Zentrums; die National liberalen mit 16 Ausnahmen, von der Reichspartei die Abgg. Ministerialdirektor Kügler: Wir haben früher nicht die ge­Baumbach, Höffel, Krupp , Leuschner, Merbach, Meyer- Danzig, nügende Anzahl geeigneter Kräfte gehabt, sind aber immer be= Müller- Warburg. Schulz- Lupih, v. Stumm; ferner von den strebt gewefen, diesen Wunsch zu erfüllen und haben auch schon Deutschkonservativen: Prinz zu Hohenlohe- Dehringen und Graf Fortschritte in dieser Richtung gemacht. Dönhoff Friedrichstein, er Hospitant Zorn v. Bulach und die - Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Mooren, Wildkonservativen Prinz Hohenlohe- Schillingsfürst, Böhlmann senberg und Neubauer werden die Ausgaben für die und Uhden. Schulaufsicht bewilligt.

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Ministerialdirektor Kügler theilt mit, daß gegen die Ent­fcheidung des Provinzialraths Klage erhoben fei, die jetzt beim Ober- Verwaltungsgericht schwebe.

Abg. Willebrand( 3) beschwert sich darüber, daß Lehrern in Münster auf dem Disziplinarwege die Ausübung der Jagd verboten und ihnen der Jagdschein entzogen fei. Das fei eine Zurücksetzung der Lehrer gegenüber allen anderen Beamten.

Gegen Artikel 1 ftimmen geschlossen nur die Antisemiten; Bei den Positionen für die höheren Mädchenschulen wird ferner die Deutschkonservativen mit den erwähnten Ausnahmen, der Antrag des Abg. v. Jazdzewski( Bole), die Forderung von Die Reichspartei, vom Zentrum die Abgg. Bäurle, Bender, 80 000 m. zur Förderung des deutschen höheren Mädchenschul­Bumiller, Burger, Conrad, Deuringer, Haus, Graf Hompesch, wesens in Westpreußen , Pofen und Oppeln " als besonderen Titel Abg. Bachem( 3.) will die Rede des Abg. Liebermann Horn, Hubrich, Krebs, Klose, v. Lama, Lehemeir, Lehner, Leon zu streichen, abgelehnt. von Sonnenburg von Seiten des Zentrums nicht unwiderfpro chen hard, Lerno, Mayer( Landshut ), Moriz. Müller( Fulda ), Nadbyl, Bei den Positionen für die Voltsschulen erklärt laffen, zumal dieselbe mit der chriftlichen Liebe und mit der Nedermann, Pichler, Pingen, Reindl, Rembold, Rudolphi, Geh. Ober Finanzrath Germar, daß nach der Ansicht des Würde des Hauses in Widerspruch steht, die selbst dem geringsten Schädler, Schmid Immenstadt, Schmidt Warburg, Schöpf, Finanzministers die Zuschüsse an Gemeinden nicht nach formalen unserer Brüder gegenüber nicht außer Acht gelassen werden Steininger, Weber, Wengert, Wenzel, Wildegger, Wihlsperger, Regeln gegeben werden könnten, daß vielmehr in jedem Falle die solle. Näher auf die Judenfrage einzugehen, sei jetzt nicht Zeit Bott; von den Nationalliberalen Bantler, Bayerlein, Leistungsfähigkeit der Gemeinden geprüft werden solle. Brund, Friedberg, Günther, Hahn, v. Heyl, Hofang, v. Mar- Abg. Bartmer( natl.) dankt dem Minister für die neuliche Abg. Nichter( frs. Vp.): Auf die Ausführungen des Abg. quardsen, Münch- Ferber, Graf Oriola, Paasche, Schulze- Henne, Erklärung, daß ein Lehrerbesoldungsgesetz in Vorbereitung fei, Liebermann einzugehen, habe ich feine Veranlassung, denn er Schwerdtfeger, Weber Heidelberg, Walter. Ferner geben ihre und befchivert sich über eine Anordnung des Provinzialraths von fennt nur diese eine Melodie und keine andere. Ich beklage die Stimme gegen Artifel 1 ab die Mitglieder des bayerischen Hannover bezüglich der Gehaltsregelung für die Lehrer. angekündigte Aufhebung der Staffeltarife, insbesondere als Ver- Bauernbundes Bachmeier, Bruckmair, Hilpert, sowie die treter eines Wahlkreises im Westen, dessen industrielle dichte Bes fraktionslofen Abgg. Graf Bismarck- Schönhausen, Menz, Dr. Sigl. völkerung auf eine billige Lebensmittelzufuhr aus dem Often Die Artifel 2, 3 und 4 werden ohne Debatte genehmigt. angewiesen ist. Die Interessen des Westens bedingen durchaus Nach Artikel 5 sollen feine Ein- und Ausfuhrverbote erlassen, nicht die Aufhebung der Staffeltarife. Für ganz unzulässig würde auch die freie Durchfuhr nicht verboten werden; Ausnahmen find ich es halten, wenn die Reichsregierung oder die preußische Re- nur zugelassen für Gegenstände eines Staatsmonopols oder für gierung irgendwelche Bedingung einginge, es bei dieser Auf- gewisse Erzeugnisse aus Rücksichten auf die Gesundheit und die hebung zu belaffen. Die Reichsregierung würde damit der öffentliche Sicherheit oder aus andern schwerwiegenden Reichsverfassung ins Gesicht schlagen, denn diese verpflichtet Gründen". geradezu die Regierung, die Staffeltarife in Zeiten der Noth Abg. v. Hammerstein( dt.) weist darauf hin, daß in der einzuführen. Eine Bindung der Regierung würde der Anfang Kommission nicht gesagt worden sei, welches die schwerwiegenden sein dazu, daß die Konkurrenzverhältnisse in den einzelnen Staaten Gründe sein sollen. in Deutschland vertragsmäßig geordnet würden, daß Handelsverträge Preußischer Gesandter in Hamburg v. Thielmann erklärt, abgeschlossen würden unter den einzelnen Staaten Deutschlands . daß diese Bestimmung aus speziellem Interesse für die deutsche Abg. Liebermann von Sonnenberg : Herr Richter meint, Landwirthschaft aufgenommen sei auf Wunsch der deutschen Re- Abg. Sieg( n.) beschwert sich über die Verfügung des daß ich nur die eine Melodie fenne. Er hat mich gehindert, auf gierung. Es sollen dadurch Schädigungen von Deutsch Rultusministers an die Regierungspräsidenten, möglichst die Ein­fern gehalten werden, welche andere Dinge einzugehen. Und gerade Herr Richter hat immer land Epidemien und führung des Normaletats in den Volksschulen zu veranlaffen. nur eine Melodie gekannt: den Fürsten Bismarck zu ärgern und Viehseuchen zu verursachen im Stande sind. Von Ruß- Die Regierungspräsidenten gingen damit ziemlich scharf vor, immer nein zu sagen. Gerade meine christliche Gesinnung hat land gegenüber die Maßregel nicht er unter Hinweis darauf, daß den Gemeinden ja die Grundsteuer mich gezwungen, gegen die Juden vorzugehen, welche die griffen werden, um die deutschen Manufakturerzeugnisse von überwiesen sei. Aber bei der Steuerreform sei ihnen ja schon Christen ausbeuten. Die Würde des Hauses zu wahren, ist der Einfuhr nach Rußland fern zu halten. Sont könnte man übergenug genommen worden. Gerade seine Heimath, West­Herr Bachem nicht der geeignete Mann, dazu ist der Herr mit Retorsionsmaßregeln antworten. preußen, leide unter der Steuerreform und der Wirthschafts­Präsident berufen. Abg. v. Standy( dr.) bedauert, daß von deutscher Seite politik, dazu komme jetzt der russische Handelsvertrag über die Vorschrift beantragt fei; Deutschland wird dieselbe loyal die Staffeltarife dürfe man hier ja nicht reden. Es sei garnicht ausführen, aber von Rußland sei das zweifelhaft. Auffallend so erforderlich, den Lehrern die höheren Gehälter des die oft abgemalten mageren fei es, daß im Augenblicke des Vertragsabschlusses schon von Normaletats zu geben; man nicht mehr, finde auch Volksschullehrer gebe Retorsionsmaßregeln gesprochen werde. Abg. Hammacher( nl.): Bei einem solchen Vertrags- folche mit ganz nettem Schmerbauche.( Seiterkeit.) Der abschlusse müsse man von beiden Seiten loyale Ausführung Minister solle mehr Mittel für die Schulen flüssig machen, voraussehen. da die Gemeinden den Normaletat aus Mangel an Mitteln nicht einführen könnten.

Abg. Graf Arnim( Reichsp.) erklärt sich ebenfalls gegen die erzwungene Aufhebung der Staffeltarife. Reichstanzler Graf Caprivi: Der Graf Arnim hat aus geführt, daß das Reich Preußen zwingen wolle, die Staffeltarife aufzuheben. Ich weiß nicht, woher er diese Ansicht hat, sie ist mir unbekannt, ich habe sie zum ersten Male von ihm selbst ge­hört, ich muß sie als vollständig irrig bezeichnen und ihre Tendenz aufs schärffte verurtheilen.

Abg. Richter: Herr Liebermann von Sonnenberg versteht wirklich nur eine Melodie zu spielen; wenn er über sonst etwas zu sprechen versucht, erfreut er sich nicht einmal des Beifalls derer, die sich durch seine Ausführungen zwar niemals überzeugen, aber doch zuweilen durch triviale Späße unterhalten laffen. ( Heiterkeit links.)

Abg. Ulrich( Soz.): Der Zwischenrufer, der Die sieben Steifleinenen" gerufen hat, war ich. Ich hatte umfomehr Ver­anlaffung dazu, als ich Herrn Liebermann in einer Versammlung, die ganz in der ben Weise wie heute hier an die sieben Steif­leinenen gemahnte, habe auftreten sehen.

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uns

Art. 5 wird genehmigt.

wird

Die Art. 6 und 7( legterer enthält in der Anlage die beiden Konventionaltarife) werden ausgeseh; die Art. 8 bis 18 werden ohne Debatte genehmigt.

Darauf wird die weitere Berathung gegen 5 Uhr bis Montag 12 Uhr vertagt; außerdem dritte Lesung der Vorlage betr. das Handelsprovisorium mit Spanien .

Abgeordnetenhaus.

Sigung vom 10. März. 11 Uhr. Am Ministertische: Bosse und Kommiffarien. Die zweite Berathung des Kultusetats wird fortgesetzt Kapitel Elementar Schulwesen.

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Abg. Wolczyk( 3.) beklagte sich darüber, daß den Lehrern das Einkommen aus ihrem Kirchenamt bei der Festsetzung ihres Gehalts angerechnet werde. Drganisten, Küfter 2c. müßten be­halten, was sie sich durch persönliche Dienstleistung für die Kirche verdienten. Redner wünscht ferner die Gestattung des polnischen Kirchenliedes beim Gesangunterricht und Förderung des polnischen Sprachunterrichts.

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Abg. Stengel( freif.) erinnert den Vorredner daran, daß der Finanzminister nicht mehr Mittel bewilligen fönne, und führt Klage über die Verwendung des Dispositionsfonds des ministers für die Volksschulen, welche nach ganz mechanischen Gesichtspunkten erfolge ohne Rücksicht auf die verschiedene Leistungsfähigkeit der Gemeinden. Daß auch leistungsfähige Gemeinden staatliche Unterstügungen für ihre Schulen erhalten, widerspreche sogar den Vorschriften der Verfassung. Deshalb sei wenigstens die Vorlegung eines Lehrer- Besoldungsgesetzes bringend wünschenswerth, wenn ein Schul- Dotationsgefeß zur Zeit nicht möglich sei.

Abg. v. Heydebrand n. d. Lafa( I.): Die Leistungen des Staats für die Volksschule sind immerfort gestiegen, der Staat ist jetzt an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angekommen. Eine gesetzliche Regelung ist also erforderlich, aber nur im Wege des Volksschul- Gesezes, nicht allein eines Schuldotations- Gesetzes. Das Zentrum sollte doch der Geschäftslage Rechnung tragen und sich in seinen Beschwerden etwas beschränken. Niemand wolle einen neuen Kulturkampf, und das Zentrum müsse doch anerkennen, daß der Minister sich bemühe, den Wünschen der Katholiken möglichst zu entsprechen.( Beifall.) Darauf wird um 41/4 Uhr die Berathung auf Montag

Tokales:

Abg. Schall( dt.): Wir können es mit unserem christlichen Gewissen nicht vereinbaren, daß das jüdische Element in der im Deffentlichkeit, in Handel und Verkehr, in der Presse und Bei dem Titel: Besoldungen für 254 Kreis- Schulinspektoren Rechtsprechung überwiegt. Das wollen wir nicht dulden, beschwert sich namentlich menn wir sehen, wie unfere christlichen Abg. Dasbach ( 3.) darüber, daß ein Kreis- Schulinspektor Brüder in den russischen Provinzen verfolgt werden im Kreise Braunsberg, im Widerspruch mit der wohlwollenden thres Glaubens willen Ratholiten und Lutheraner. Erklärung des Ministers vom vorigen Jahre, der Bildung eines Deswegen werde ich sowohl aus agrarischen als aus christlichen fatholischen Lehrervereins hindernd in den Weg getreten fet. Bedenken gegen den Handelsvertrag stimmen. Redner bringt ferner den von dem Abg. v. Czarlinski früher Abg. Liebermann von Sonnenberg : Ich kann auch ohne dem Kultusministerium unterbreiteten und inzwischen rechts­Konzept sprechen, das sollte Herr Richter doch wissen. Wenn fräftig bewiesenen Fall eines Lehrers in Löbau zur Sprache, Herr Ulrich Werth darauf gelegt hat, daß er als Zwischenrufer der seine Schüler: Hunde, Poladen geschimpft, mit der Reit- 11 Uhr vertagt. bekannt wird, weil er mich in einer Versammlung habe auftreten peitsche geschlagen hat und noch immer nicht versett ist. Die Ueber­fehen, wie einen Steifleinenen, so muß ich sagen: Das ist nicht tragung von Lokal- Schulinspektionen an katholische Pfarrer im gut möglich. Er hat der Versammlung garnicht beiwohnen Verhältniß zur Zahl der katholischen Schüler lasse noch immer tönnen, weil er gleich zu Anfang, als wir ein Hoch auf den zu wünschen übrig. Man habe sogar Altkatholiken mit der In­In der Aerztefrage erhalten wir folgende Erklärung: Kaiser und er auf die internationale Sozialdemokratie aus- pettion betraut.( Beifall im Zentrum.) brachten, anf meine Anregung aus der Versammlung entfernt Kultusminifter Boffe lehnt es ab, auf alle vorgebrachten Der Vorwärts" vom gestrigen Tage enthält ein im Auftrage wurde.( Heiterkeit.) Spezialfälle einzugehen; Personalien gehörten nicht vor dieses des Vorstandes der Vereinigung freier Hilfskaffen von Herrn Jul. Abg. vou Heeremann( 3) bebauert, daß hier in solcher Haus. Diejenigen fatholischen Pfarrer, denen angeblich die Schindler verfaßtes Schriftstück, welches von Unwahrheiten, Weise gegen eine einzelne Glaubensgenossenschaft Angriffe ge- Lokal- Schulinspektion versagt sei, möchten sich doch beschwerde- Schmähungen und Verdächtigungen gegen die Aerzte erfüllt ist. richtet worden sind; dazu sei die Sache doch viel zu ernst.( Bu- führend an das Ministerium wenden. Den fatholischen Lehrer- Nachdem der Vorstand des Aerztevereins foeben im heißen stimmung links und im Zentrum.) Der Ansicht des Aby. Richter, vereinen habe er absolute Existenzberechtigung zugesprochen. Der Kampfe die ärztliche Organisation gerettet und nachdem er, mit daß die Aufhebung oder Beibehaltung der Staffeltarife für den Fall aus dem Kreise Braunsberg müsse aber doch erst geprüft dieser Errungenschaft zufrieden, die weitgehendsten Zugeständnisse Westen eine Frage von untergeordneter Bedeutung fet, wider werden. Altkatholische Schulinspektoren habe er, der Minister, bei gemacht hat, zwingt diese unerhörte Herausforderung, welche der spricht Redner entschieden. Kein vernünftiger Landwirth wünsche seinem Amtsantritt vorgefunden; es feien durchweg pflichttreue, ge- Borsigende der Vereinigung nach eben erfolgtem Friedens­die Fortdauer, auch die Industrie wolle sie beseitigen, weil sie wissenhafte Beamte. Möge doch das Zeutrum fagen, was er mit schluß den Aerzten ins Gesicht schleudert, den Vorstand des die Verhandlungen mit den Hilfskassen ungleiche Produktionsbedingungen schaffe. 1879 feien die gemein diesen Leuten machen solle. Er tönne fie doch nicht todtschlagen. Aerzteverereins, samen Interessen von Landwirthschaft und Industrie in richtiger( Heiterkeit.) Wohin solle überhaupt die Kultusberathung ge- abzubrechen, so lange Herr J. Schindler an der Weise geordnet worden, diesen Gesichtspunkt habe man nicht langen, wenn sie mit so vielen untontrollirbaren Einzelfällen be- pige der Vereinigung steht, da bei dem Fehlen jeder fachlichen Differens zwischen Aerzten und immer im Auge behalten und eine Abweichung von dem damals lastet würde.( Zustimmung.) als richtig erkannten sei auch die Einführung der Staffeltarife Abg. Danzenberg( 3) fetzt die Beschwerden des Abg. Das. Raffen er das einzige Hinderniß einer Ber gewefen. Ohne Aufhebung der Staffeltarife würde Redner nicht ständigung ist. für den Handelsvertrag stimmen können. Ueberhaupt folle man sich bei allen diesen Fragen leiten lassen von dem gemeinsamen Wohl von Handel und Industrie.

Abg. Ulrich( Soz.) meint, daß Herr Liebermann es ver­standen habe, in der Versammlung in Offenbach weiblich zu schimpfen; als er aber darauf die Antwort erhalten sollte, habe er sich hinter die Polizei vertrochen. S

bach fort und bedauert namentlich, daß der katholische Pfarrer der Kreis- Schulinspektion systematisch entzogen wird. Das heilige Band zwischen Kirche und Schule müsse immer enger geknüpft und nicht außer Auge gelaffen werden, daß die Erziehung der Kinder die Hauptsache sei.

An den Arbeitern liegt es nunmehr zu entscheiden, ob sie als Aerzte gefügige Werkzeuge in der Hand des Herrn Schindler haben wollen oder Männer, welche offen und furchtlos ihrer Ueberzeugung Ausdruck geben. Berlin , den 10. März 1894. Der Vorstand des Vereins Berliner Hilfskaffenärzte.

Kultusminister Boffe: Die Frage der Kreis- Schulinspekt ioe ist nicht eine Frage der Parität, fondern eine schultechnisch. Frage und ist lediglich von diesem Standpunkt zu prüfen, Allerdings will die Schulverwaltung auch die religiöfe Seite Dr. M. Alexander. Dr. Blaschko. Dr. Christeller. Dr. M. Cohn. die damit unlöslich verbunden, rechtschaffen berücksichtigen und zwar durchaus in patriotischem Sinne.

Abg. Mooren( 3.) flagte über einige Fälle von Drang­falirung katholischer Lehrer durch Regierungs- Schulräthe, die denselben fogar das Höherhängen des Brotforbes in Aussicht gestellt hätten, wenn sie nicht aus dem katholischen Lehrerverein

Dr. Friedeberg. Dr. Rehfisch. Dr. Zadek.

Abg. Liebermann von Sonnenberg : Ich habe mich noch niemals hinter die Polizei oder hinter jemand anders versteckt. Abg. Richter: Die Provinzen Rheinland und Westfalen Das Neueste in der Lehrerfrage. In seiner außer find so dicht bevölkert, daß die Hälfte der Bewohner Hungers sterben müßte, wenn sie von ihrer eigenen Landwirthschaft er ordentlichen Sigung ist des Magistratskollegium am Sonnabend nährt werden sollte. Die beiden Provinzen brauchen also Im den Beschlüssen der Stadtverordneten- Bersammlung in betreff der porte. Allerdings ist infolge der industriellen Entwickelung der Dienstalterszulagen der städtischen Lehrer und Beamten nicht voll beigetreten. Die Gemeindelehrer sollen vielmehr bei Arbeitslohn und der Werth des Grund und Bodens höher als austräten. m. im Osten; aber die Preise sind auch um 30 M. durchschnittlich Abg. Knebel( ntl.) wünscht, daß unsere Volksschule nicht einem Anfangsgebalt von 1200 M. nach vierjähriger Dienstzeit auf die Tonne höher. Wenn die Staffeltarife fiberhaupt auf nur eine Vorschule für die spätere Grwerbung fernerer Rennt.( Bedingung: Ablegung der zweiten Prüfung) ein Gehalt von gehoben würden, würde niemand unglücklicher sein, als der niffe sei, sondern eine in sich selbst durchaus abgerundete Bildung 1600 M. erhalten, und soll das Maximalgehalt von 3800 Mt. Westen, der ohne Staffeltarife für Kohlen und Industrieprodukte gewähre, die den größten Theil des Volfes für seine Erwerbs: nach 31 Dienstjahren erreicht werden. Hinsichtlich der Ober­gar nicht auskommen tann. Es ist ein Unrecht gegenüber den verhältnisse muhbringende Kenntnisse verschaffe, Der Verein lehrer sind die von der Stadtverordneten- Versammlung be­Landschaften, welche nicht an Wasserstraßen liegen, daß man gegen den Wucher an der Saar habe eine einfache Anleitung schloffenen Ortszulagen von 200 M. vom Kollegium ge­Die Angelegenheit der Gemeinde­die Staffeltarife aufhebt, während man noch im vorigen Jahre über die Buchführung für fleine Landwirthe herausgegeben, aber trichen worden. seitens des Ministeriums diefelben als etwas Ausgezeichnetes die meisten Leute hätten nicht die nöthige Bildung, um diese Lehrerinnen und einige untergeordnete Fragen find einer Kom­darstellte. Millionen Einnahmen find fortgestrichen, ohne daß Anleitung zu verstehen. Die Bevölkerung müsse in der Bolts. mission überwiesen worden. der Landtag Gelegenheit gehabt hat, sich darüber zu äußenhäuslichen Geschäfte Buch zu führen und eine Vermögensauf geführt durch die Thatsache, daß die Steuereinnehmer noch bei wenigstens dahin gebracht werden, über ihre einfachen Der gegenwärtige Nothstand wird aufs neue vor Augen ( Beifall rechts; Heiterkeit.) Abg. Holy( R- P.) fommt aus wirthschaftlichen Gründen stellung zu machen. Wenn die Leute mit ihren Geldgeschäften feinem Bierteljahre so viele Steuerrückstände zu verzeichnen ge­Die Zahl der Zahl der Mahn zur Ablehnung des Vertrages, nicht aus den Gründen, welche nicht mehr auf die Unterstützung anderer angewiefen feien, habt haben, wie in diesem. bie Antisemiten vorgebracht haben. Abg. v. Kardorff( Rp.): Ich habe dem Fürsten Bismard lebhaft Opposition gemacht, als er sich auf dem freihändlerischen Gebiet bewegte, wie unsere jezige Regierung. Gerade das Be

würden sie am besten vor Bucherern bewahrt.

Abg. Borsch( 8.) unterstüßte die Beschwerden feiner Freunde über die Kreis- Schulinspektion und die Behandlung der katholischen Lehrervereine.

zettel ist ins Ungeheure geftiegen und die Arbeit der Steuer­beamten infolgedessen in gleichem Maße, müssen sie boch oft den­selben Weg zwei bis dreimal machen. Bei dem absoluten Glend felbstredend meistens ohne Nuzen.