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den. Alles, was noch von der Reaktion verschont geblieben| Eparges dauerten unsere Fortschritte an. Nachdem wir zwei Ein neuer Verlust der französischen   Flotte.

war, ist jest erbarmungslos vernichtet worden; jeder Ver- Gegenangriffe zurückgeworfen hatten, bemächtigten wir uns

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Der deutsche Luftangriff auf Calais  .

Schiffe gerettet worden.

( Es würde sich hier um das Linienschiff Gaulois" handeln.) Paris  , 21. März.( W. T. B.)( Meldung der Agence Havas). Die Zahl der Ueberlebenden des Panzerschiffes Bouvet" soll 64 betragen; die übrigen Schiffe der Division erlitten nur leichte Verluste.

such der Arbeiterklasse, gemeinsam gegen die Arbeitslosigkeit des größten Teiles der seit zwei Tagen umstrittenen deut- Konstantinopel  , 21. März.( W. T. B.) Die Blätter melden, und andere Leiden des Krieges anzufämpfen, wird sofort schen Stellung. Dreimal machte der Feind einen Gegen- daß das zweite französische   Kriegsschiff, das wäh unterdrückt, während zu gleicher Zeit allen gewinnsüchti- angriff, ohne etwas zurückerobern zu können, und ließ sehr rend des Kampfes am 18. März beschädigt worden ist, an der Küste gen Bestrebungen der Unternehmer Vorschub geleistet zahlreiche Tote auf dem Gelände. Wir machten Gefangene. von Tenedos   gesunken sei. Die Besatzung sei durch andere wird, die Lebensbedingungen der desorganisierten Arbeiter Südlich von Eparges im Bouchotwalde warfen wir einen klasse zu verschlechtern. Der Kampf gegen die Arbeiterklasse Gegenangriff zurück. Im Woe wre und im Martmarewald Woewre hat seinen frassesten Ausdruck in der Verhaftung der zerstörte unsere Artillerie ein Blockhaus und brachte mehrere fünf sozialdemokratischen Duma Abgeord Munitionsfästen und Munitionslager zur Explosion. In Le­neten gefunden. Während Millionen von Arbeitern auf Prêtrewalde erzielten wir einige Fortschritte. den Schlachtfeldern verbluten, ist die Regierung nicht davor zurückgeschreckt, die Vertreter dieser Millionen in der Reichs­duma zu verhaften. Ich benuße diese erste sich mir bietende Gelegenheit, um im Namen der sozialdemokrati­London, 21. März.( W. T. B.) Die imes" meldet über ichen Fraktion unseren Protest und unsere den deutschen   Luftangriff auf Calais   noch folgenes: Es wurden mehr Bomben geworfen, als man zuerst ange­Empörung gegenüber einer solchen Miß­achtung der Rechte der Arbeiterklasse aus- nommen hatte, nämlich zwischen vierzig und fünfzig sehr 3 sprechen.( Pfuirufe rechts und im rechten Zen- große, darunter einige von einem neuen Typ. Die Anzahl der trum.) Wir wissen, daß die Reichsduma auch jetzt ihr Ge- Toten ist auf neun gestiegen. Der" Zeppelin" blieb länger lübde des Schweigens nicht brechen und von neuem, ohne als eine halbe Stunde über Calais   und scheint seine Aktion von Bedingungen zu stellen oder Garantien zu einer Höhe von fünftausend Fuß ausgeführt zu haben. Er ver­fordern, der Regierung ihr Vertrauen aussprechen wird. mochte die Stadt zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden, Um so verantwortungsvoller ist die Lage der sozialdemokra- sucht, den Hauptbahnhof, den Hafenbahnhof und verschiedene indem er Lichter an kleinen Ballons befestigte. Es wurde ver= tischen Fraktion, die es schon einmal abgelehnt hat, die Poli- Depots zu zerstören. Einige Bomben fielen in das Hafenbassin, tif der inneren Einigung" und der Aussöhnung mit der Re- andere in die Sec. Das Luftschiff kehrte auf demselben Wege, gierung mitzumachen. Die sozialdemokratische Fraktion hält den es gekommen war, wieder zurüd. cs für ihre Pflicht, den Sinn dieser Parole des Schwei­

gens aufzudecken und zu zeigen, daß hinter dieser Barole

Ein neuer französischer Kreuzer nach den Dardanellen unterwegs.

Paris  , 20. März.( T. U.) Das französische   Schlacht­schiff" enry IV" erhielt Befehl, aus den syrischen   Ge­wässern nach den Dardanellen zu dampfen, an Stelle des gesunkenen Bouvet". Die Admiralität behauptet, der Gaulois" sei reparaturfähig.

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Die englische Presse über die Verluste in den Dardanellen.

Deutscher   Fliegerangriff an der englischen danellen erlittenen Verluste keineswegs bestürzt, da sie nicht

Ostküste.

London  , 21. März.( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die englische Presse ist über die in den Dar bei den einen ein Versuch der Wiederherstellung der alten Ordnung, bei den anderen die Unfähigkeit sich unerwartet tamen und man auch einsah, daß eine stark befestigte verbirgt, einen entscheidenden Kampf für die Seeenge wie die Dardanellen nicht forciert werden kann, ohne daß Befreiung Rußlands   zu führen. Zugleich erklärt Deal, 21. März.( W. T. B.) Meldung des Reuterschen man einen hohen Preis dafür zahlt. Daß man sich dessen bewußt die sozialdemokratische Fraktion, daß sie dem neuerdings von Bureaus  : Ein deutscher Flieger erschien gestern über ist, geht schon daraus hervor, daß die Linienschiffe" Queen" und der Kopenhagener sozialistischen   Konferenz der Stadt und warf verschiedene Bomben auf die Schiffe Implacable" als Ersatz für voraussichtlich noch eintretende ausgesprochenen Wunsche beitritt, sofort alles zu unterstützen, im Hafen ab. Alle Bomben fielen ins Wasser, ohne Schaden Verluste abgeschickt wurden. Mit dem französischen   Schlachtschiff um ein möglichst schleuniges Ende des... Krieges und einen zu tun. Der Flieger, der ziemlich hoch flog, schien aus öft- Henri IV  ." zusammen wird die englisch  - französische Flotte wieder Friedensschluß herbeizuführen( Pfuirufe rechts und im rech- licher Richtung zu kommen. Ein Patrouillenfahrzeug gab auf ihre ursprüngliche Stärke gebracht. Nach Urteil der Marine ten Zentrum; eine Stimme im Zentrum: Raus!), einen drei Schüsse auf ihn ab, worauf der Flieger höher stieg und sachverständigen stehe in dem Telegramm der Admiralität nichts, Friedensschluß,... des Willens.( Stimme im Zentrum: in den Wolken verschwand. Ein halbe Stunde später stiegen was nicht auf ein glüdliches Endresultat hoffen ließe. Sie weisen darauf hin, daß die Befestigungen stärker sind, als man erwartete. Na, wieviel haben Dir die Deutschen   bezahlt? Abg. mehrere Flieger auf, um den Feind zu suchen. Tschenkeli: Schweigen Sie!) Nur ein solcher ( Deal liegt in der Grafschaft Kent   an der englischen Ost­Friede wird die Voraussetzungen schaffen füste zwischen Dover   und Ramsgate  . Die Stadt, ein beliebtes für die Unmöglichkeit der Annerionen von Seebad, hat rund 10 000 Einwohner. Es befinden sich dort be­fremden Gebieten und für die freie Selbst. deutende Marinemagazine.) bestimmung der Nationen, für die Ein­

schränkung der Rüstungen, für die Einfüh. Ein antimilitaristisches Flugblatt in England.

rung der Volksmilizen und für die Schaf­fung von Schiedsgerichten für internatio­nale Konflikte.( Beifall auf der äußersten Linken. Pfuirufe rechts und im rechten Zentrum.).

Westlicher Kriegsschauplah.

Der französische   Tagesbericht.

Paris  , 20. März.( W. T. B.) Der amtliche Be­richt von 3 Uhr nachmittags besagt: Es ist nichts zu melden. Paris  , 21. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend. In La Boisselle, nordöstlich

London  , 21. März.( W. T. B.) Dic Times melden, daß während der legten Zeit ein lublatt in Lendon und Glas gom verbreitet wurde, in dem den jungen Leuten abge­raten wird, sich an werben zu lassen. Die Behörden erklären, von der Eristenz dieses Flugblattes seit Januar 1914 zu wissen, wo 25 000 Gremplare von der Liga der Industriearbeiter gedruckt wurden. Als Druder wurde ein gewisser Valentin Freitag, angeb­lich ein Deutscher, ausfindig gemacht und verhaftet, der auch The Herald of Revolt und andere revolutionäre Literatur druckte.

Der türkische   Krieg. Kampfpause.

von Albert, versuchten die Deutschen   nach heftigem Bombarde- meldet no London  , 21. März.( W. T. B.) Das Reutersche Bureau ment einen Nachtangriff, der zurückgeworfen wurde. Sie meldet aus Ten odos vom 19. März: Sechs Panzerschiffe crlitten empfindliche Verluste. In der Champagne, west- fuhren in die Meerenge der Dardanellen ein, aber lich von Perthes, wurde in der Nacht vom Freitag zum Sonn- fchlechtes Wetter verhinderte das Wiederaufnehmen abend ein Gegenangriff des Feindes zurückgeworfen. Sonn- energischerer Operationen.

Der Seekrieg.

Angehaltener holländischer Dampfer.

Amfterdam, 20. März.( Privattelegramm des Vor wärts".) Deutsche   Kriegsschiffe hielten den holländischen Dampfer" Zaanstroom", der Gier und Stüdgut von Amsterdam  nach London   führte, an. Zaanstroom" wurde nach Zeebrügge  geführt.

Amsterdam  , 21. März.( W. T. B.) Die Blätter melden aus Terneuzen  : Hier trafen gegen 50 Personen von den holländi schen Schiffen 3 aanstroom" und" Batavier 5" ein, die am Freitag bei dem Maasleuchtschiff von einem deutschen   Untersee­boot angehalten und mit deutschen   Offizieren an Bord nach Zees brügge   gebracht wurden. Die Besatzungen der Dampfer, außer den Ofizieren, sowie Frauen und Kinder der belgischen Passagiere wurden freigelassen, aber 16 Belgier festgehalten.

Schiffsunfälle.

London  , 21. März.( W. T. B.) Der heftige Sturm, der in der Nacht zum Freitag herrschte, hatte eine ungewöhnlich große An­zahl von Schiffsunfällen an der Küste zur Folge. Das Schiff Buccaneer  " strandete bei Scroby Sands in der Nähe von Yarmouth und konnte nicht flott gemacht werden. Der Schoner gerettet.

abend fand keine Infanterieaktion statt. Unsere Artillerie Konstantinopel  , 21. März.( W. T. B.) Das Haupt-" Francis" ging bei Trevose Head verloren. Die Besatzung wurde nahm eine deutsche Ansammlung unter Feuer, welche start quartier meldet: Die Flotte der Alliierten hat heute feinen Balling gesunten, die Besagung wurde gerettet. Mary Nish litt. In den Argonnen fand bei Bolante ein ziemlich Angriffsversuch gegen die Dardanellen unter- tenterte in der Nähe des Tyne. Der Dampfer" Sliedricht heftiges Bombardement ohne Infanterieangriff statt. In nommen. ( 3056 Tonnen), von Rotterdam   kommend, lief in der Nähe des Tyne

Kriegsgedichte.

Kriegsgedichte hat uns diese Zeit mehr als zuviel gebracht. Aber in den wenigsten tritt uns der Krieg als wirkliches Erlebnis entgegen. Selbst wenn man das überwuchernde rein Dilettantische ausscheidet, bleibt nicht sehr viel übrig, dem man mehr als Augen­blicksbedeutung zusprechen möchte. Teils ist diese Poesie auf einen folchen Ton chauvinistischer Ueberhebung, selbst ins Rohe gehender Striegsbegeisterung gestimmt, daß sie eher abstößt als hinreißt, teils gibt sie Striegsschilderungen, Kriegsszenen, die allzusehr die fonven­tionellen Farben tragen, als daß sie fesseln und überzeugen könnten.

Um so mehr Beachtung verdient es, wenn in dem Wust dieser Kriegspoesie doch auch ein kleines Bändchen mit Gedichten*) auftaucht, von denen fast jedes den Stempel des Eigenen, des Erlebten, des wirklich Poetischen trägt.

Unsere Liebe war schweigsam; fie brütete tiefberstedt. Nun ihre Zeit gekommen, hat sie sich hochgeredt. Schon seit Monden schirmt sie in Ost und West dein Haus, und sie schreitet gelassen durch Sturm und Wettergebraus. Deutschland  .

Daß kein fremder Fuß betrete den heimischen Grund, Stirbt ein Bruder in Polen  , liegt einer in Flandern   wund. Alle hüten wir deiner Grenze heiligen Saum. Unser blühendstes Leben für deinen dürrsten Baum,

Deutschland  .

Immer schon haben wir eine Liebe zu dir gekannt, bloß wir haben sie nie bei ihrem Namen genannt. Herrlich zeigte es aber deine größte Gefahr,

daß dein ärm ster Sohn auch dein getreuester war. Dant es, o Deutschland  .

Holo... To... lo... Es beult die wilde Wut, Die Trommel wirbelt dumpf, Trompeten schmettern, und immer Schuß und Schuß und Donnerwettern Die schwarze Wolke bricht und regnet Blut..."

Wie aus dem Allgemeinen das Besondere hervorgehoben wird, der Seinen herausleuchtet, wie das Prosaische seinen dichteriich- bild wie etwa der Kapitän mit goldbordierter Müße" aus dem Troß lichen Ausdruck findet, der nicht verschleiert, sondern entschleiert ( All uns're Nerven wachsen in die Schäfte.. Die schwarze Wolke bricht und regnet Blut"), das zeigt den Dichter, der plastisch fieht und das Gesehene auch plastisch wiederzugeben weiß.

Von ähnlicher Kraft des Ausdrucks ist die Zeichnung in dem Gedicht Der Schützengraben", in den Strophen, die den heißen Granatenfonntag" von Luneville   befingen, im Nachtgefecht" und in dem geheimnisvoll andeutenden und so tiefempfundenen Tod von Arleur".

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Was uns dabei noch besonders interessieren muß, ist die Tat­sache, daß diese Gedichte den Krieg als das Erlebnis eines Menschen erlebnisse: hier äußerliche Vorgänge, dort Gefühle, die durch jene Die große Mehrzahl der Gedichte gibt Kriegseindrüde, Striegs­Und zwischendurch immer wieder die Gedanken an Heimat, spiegeln, der, nach Herkunft, Bildungsgang und Tätigkeit in der ausgelöst wurden. Plastisch, greifbar tritt vor unsere Augen das an Weib und Kind... Nach dem blutigen Granatensonntag Arbeiterklasse wurzelnd, auch in seinem Denken und Fühlen furchtbare Ringen der Völker, das der Dichter dort im Westen mit von Luneville   kommen sie, all die Lieben, zu ihren Toten immer zusammengeflungen hat mit jenen Millionen, die, aus der erlebte, mit seinem verbissenen Stampf von Schüßengraben zu auf dem blutgetränkten Feld, ein grauenvoll- schöner Sput der Sommer­Tiefe tommend, sich mählich den Weg zum Licht der Zukunft bahnen. Schüßengraben, mit seinen todbringenden Sturmangriffen, mit nacht. Von den Gräbern der Gefallenen wandern die Gedanken heimwärts Wer Karl Brögers Heftchen Die singende Stadt" gelesen eine fleine Gedichisammlung, die vor etwa Jahresfrist in der Fränki- den Gräbern derer, die der Tod dahinraffte. seinen waghalsigen Patrouillengängen, mit seinen stillen Feiern an zu denen, die den Dahingerafften lieb und teuer waren. Am Lagers schen Verlagsanstalt in Nürnberg   erschien, der wird verstehen, dann immer wie feierliches Glockengeläute, Gedanken an Heimat, Weihnachtsfest läßt wie von selbst die Erinnerung Heimwärts Zwischendurch feuer tränt das Auge in treuen Gedanken an die Heimat. Das was damit gemeint ist: Proletarierleben und Proletarierringen hat Weib und Kinder. hier, weitab aller Tendenzreimerei, vielleicht mit seinen schönsten schweifen. Und auch jenes wunderschöne Gedicht verdient in dieser Es sind wenig mehr denn ein Dutzend Gedichte, die das alles Reihe wohl Erwähnung, in dem Karl Bröger   das Weib eines der dichterischen Ausdruck in der deutschen   Literatur gefunden. Karl Bröger   ist ein wirklicher Dichter, tein Reimer nach Reflexionen. Bröger ist als echter Dichter geben. Und feines ergeht sich in breiten Schilderungen, langatmigen vielen, die da draußen starben, an ihren Geliebten schreiben läßt: - Inapp, furz. Aber irgendeinem mehr oder minder berühmten Vorbild, aber auch kein jedes Wort, das er spricht, hat seine Bedeutung, leuchtet von Farbe, Wär ich bei dir, mir wäre nicht bang, Originalitätshafcher; er schöpft aus eigenen Tiefen, begabt mit hat Leben. Ein Meisterstück solch Inapper, padender Schilderung ist aber die Nächte find dunkel und lang. einem reichentwickelten Gefühlsleben, fähig dazu, seinem Erlebnis etwa jenes Bild eines Sturmangriffs afritanischer Hilfstruppen auf Mann sein ist hart, ich weiß es- allein einen bildhaft kraftvollen Ausdruck zu geben. den deutschen   Schüßengraben( Samum"): härter fast ist es, kein Mann zu sein.... Du bist Soldat; doch auch ich steh bei einer herrlichen großen Armee, einer Armee von Kindern und Fraun, die an der Zukunft weiterbaun. So wird wohl einst noch alles gut, wenn nur jeder das Seine tut.

Mit so vielen um ihn herum wurde auch er bei Ausbruch des Krieges zu den Fahnen gerufen; monatelang fämpfte er als Wehr­mann in einem bayerischen Reserveregiment, bis ihn bei Arras   ein Granatsplitter am Stopfe verwundete und außer Gefecht ſezte.

Es ist klar, daß auf eine Natur wie die Brögers der Krieg ge­waltig einwirken mußte.

Die Kriegspoefie Brögers ist frei von jenem überhigten Hurra­patriotismus, der sich in Roheiten und chauvinistischen Phrasen ge­fällt. Nur in einem Gedicht bricht sein Gefühl für das Vaterland durch; in Worten, die himmelweit entfernt find von dem konventio­nellen Gereime der Durchschnittspoeten, einfach und schlicht und ohne jede Aufbauschung; in Worten aber auch, die mehr Innigkeit und Hingebung beweisen als all der Aufwand anderer Dichter.

Immer schon haben wir eine Liebe zu dir gekannt, bloß wir haben sie nie mit einem Namen genannt. Als man uns rief, da zogen wird freudig fort, auf den Lippen nicht, aber im Herzen das Wort Deutschland  .

*) Karl Bröger  : Aus meiner Kriegszeit." Verlag der Fränkischen Verlagsanstalt und Buchdruckerei, Nürnberg  . 40 Pf.

Preis

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Vor Arras   war's. Jm Osten fahl ein Strich. Der Tag bricht an. Oktobernebel wehen. Da gören wir ein hundertfüßiges Gehen und dumpfe Klänge, fremd und feierlich.

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Auf, zweiter Zug! Raus ganze Kompagnie! Sie stürmen uns. Wohlan, nun zeigt die Zähne! Die Hunde müssen fliegen die Späne. Ich höre noch, wie es der Hauptmann schrie. Zu einer schwarzen Wolfe dicht geballt Quave, Turlo, fenegalscher Schüße, boran einer mit Gold bordierter Müze, ein Kapitän so stürzt es aus dem Wald. Uns frampft die Fauft sich fest um die Gewehre All' unsre Nerven wachsen in die Schäfte Und in die Läufe strömen alle Kräfte. Nun, Samum, fomm und bläst du noch so sehr! Rein Schuß darf fallen! Lassen wir sie an, bis sie das Weiße ihrer Augen zeigen Gepreßte Stille... fürchterliches Schweigen Ein Blig, ein Knall im Feuer liegt die Bahn.

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Liebster, so hab ich jüngst gedacht. Der Regen rauschte durch die Nacht. Mich wollte es nimmer im Kissen leiden. Es trägt wohl jeder sein Teil von uns beiden.

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So flingt es reich und voll aus den wenigen Seiten des Brögerschen Bändchens die Stimme eines wirklichen Dichters. Nicht alles scheint uns auf gleicher Höhe. Karl Bröger   ist auch noch kein Abgeschlossener, sondern ein Werdender- glücklicherweise. Nirgends aber ist in dem, was er gibt, wirklich Minderwertiges. Eigen empfunden, eigen in der Darstellung ist alles.

Möchte das billige Bändchen recht weite Verbreitung finden, gerade auch unter den Arbeitern. Die Arbeiterschaft lann ſtola Sarauf sein, einen Dichter wie Karl Bröger   zu den ihrigen zu zählen.

S. N.