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Liebknecht und Rühle entgegen diesem Beschluß heute er­folgten Disziplinbruch aufs entschiedenste. Berlin , 20. März 1915.

auf; man fürchtet, daß das Schiff verloren ist. Der Dampfer, Scheidemann zurückgewiesenen Zumutungen an unsere Partei, und habe. Demgemäß verurteilt fie den von den Fraktionsmitgliedern " Beeswing"( 2000 Tonnen) dürfte mit seiner Besatzung im Sanal gesunken sein. Man fand einen von Beeswings" Ma­trosen tot sowie ein treibendes Boot des Dampfers und Wrack­stüde. Andere Leichen von Seeleuten, auf deren Hemden Adressen aus Shields angegeben waren, wurden in Dover gelandet.

Die amerikanische Antwort an England.

Washington , 20. März.( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Das Kabinett beriet heute über die Note, die an England gesandt werden soll. Gegen einige Bestimmungen der englischen Note über die Vergeltungsmaßregeln soll protestiert werden, wegen anderer Bestimmungen sollen weitere Erklärungen crbeten werden.

Das Echo der letzten Reichstags­

fitzung.

Die bürgerliche Presse faßt die Vorgänge in der letzten Reichs­tags- Sizung, die sich an Ledebours Ausführungen knüpften, ver­nünftigerweise viel ruhiger auf als die bürgerlichen Fraktionen. Damit verknüpft sich eine gewisse Tendenz, den sachlichen Inhalt der Ledebourschen Rede und das Verhalten der Minorität der sozial­demokratischen Fraktion zu übersehen. So überschreibt das Ber­liner Tageblatt" seinen Bericht objektiv unrichtig als Gin­stimmige Annahme des Etats" und spricht mehrfach von ein­mütiger": Abstimmung.

"

Die Berliner Volkszeitung" stellt ebenfalls den Fraktionsbeschluß in den Vordergrund:

Diese Mitteilungen, die jedes Deutschen Herz höher schlagen Lassen, gewannen in der gestrigen Sitzung des Reichstages eine erhöhte Bedeutung, als zum ersten Male die Sozialdemokraten den gesamten Reichshaushalt bewilligten. Die vom vaterländi­schen Gesichtspunkte aus unqualifizierbare Rede Ledebours, den Herr Scheidemann namens der Fraktion prompt ab­schüttelte, ist dadurch zu einer Episode zusammengesunken, deren Skandal auf ihren Verüber zurückfällt, und die man am wirk­samsten abtut, je weniger man davon spricht."

Aehnlich schreibt der Lokal- Anzeiger":

" Ende gut alles gut! Daher war auch die kurze Tagung der deutschen Volksvertretung gut, die gestern zum Ab­schluß gebracht wurde, obwohl sie nicht ganz so harmonisch verlief, wie die im August und September. Das Auftreten der Ab­geordneten Ledebour und Liebknecht war unverzeihlich. Aber vielleicht morgen schon werden wir, wenn wir zurückblicken, es nur noch als einen kleinen Fleck auf einem großen und schönen Bilde empfinden. Was will denn schließlich das unanständige Gebaren zweier, man möchte glauben hysterischer, Querköpfe bedeuten gegenüber zahlreichen erfreulichen Erscheinungen! Haben zwei Personen, die von der Größe der Zeit unberührt ge­blieben sind und nicht begreifen, was sie fordert, mit dem Worte gefündigt, so hat der Reichstag in seiner Gesamtheit durch seine Handlungen nur patriotischen Sinn bekundet." Die Kreuz- 3eitung" begnügt sich, die Worte des Staats­sekretärs Delbrück zu unterstreichen:

" Die Erfahrungen dieser großen Zeit werden erweisen, in­wieweit Anschauungen, die die innere Politik bestimmten, irrig geworden sind. Spurlos wird der Krieg ganz sicher nicht an der Gesetzgebung und Verwaltung vorübergehen. Recht wirksam stellt der Staatssekretär die von vaterländischem Verständnis einge­gebene letzte Rede Scheidemanns der heutigen Ledebours

selbst der Staatssekretär Delbrüd wird gerüffelt. Völlig naiv ist zugleich die Enttäuschung darüber, daß unsere Partei noch immer nicht ihre ökonomisch- politischen Ziele aufgegeben hätte! Bur Cha­rakterisierung der Tonart des Artikels seien einige Stellen wieder­gegeben:

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Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion.

Zwei Erklärungen

Die Perversität dieser Gesinnung, welche also die an den eigenen Landsleuten verübten asiatischen Greuel und die im Rüden unseres Volksheeres einherschleichende Landesverräterei wurden uns vom Genossen Davidsohn zugesandt: lieber ungestraft sehen will, angeblich, damit eine Politik der Freundschaft mit den östlichen Nachbarvölkern" ermöglicht werde In der Sonntagsnummer des Vorwärts" sind die diese erstaunlichen Erbärmlichkeiten stehen gewiß. Namen derjenigen sozialdemokratischen Reichstags­vereinzelt und beispiellos da. Aber der sozialdemokratische Bar abgeordneten veröffentlicht, die sich am Sonnabend vor der Ab­teivorstand und die Fraktionsleitung im Reichstag stimmung über das Gesamtbudget aus dem Saale entfernt mögen es sich gefagtfein lassen, daß sie mehrtun haben. Gegen diese Veröffentlichung lege ich schärfste Ver­müssen als gestern geschah, wenn sie es verhüten wollen, wahrung ein. Es ist seit scher Brauch, von derartigen stillen daß die beiden Herren an ihren Nockschößen hängen bleiben. Zwar hat Herr Scheidemann , von allen Seiten gedrängt, schließ- Protesten weder in den amtlichen Protokollen noch in der lich festgestellt, Herr Ledebour habe von der Fraktion nur Auftrag Presse Geschrei zu machen. Ich bin der Ansicht, daß kein Grund gehabt, zum Sprachenparagraphen zu reden; was er sonst gesagt, vorlag, gerade in dieser Zeit von dem alten Brauch ab­habe er allein zu verantworten. Aber auf den Zuruf von der zuweichen. Rechten Miz billigen Sie es?", hat er bezeichnenderweise Von dem Plane der Veröffentlichung im Vorwärts" war geschwiegen! Zweitens hat er gegen seinen Parteigenoffen mir nichts bekannt. Hätten die Kollegen, die diese Veröffent­Liebknecht überhaupt nichts zu erinnern gehabt! Drittens aber: lichung veranlaßten, der Anstandspflicht genügt, mich in ihren die sozialdemokratische Fraktion kannte Herrn Ledebour so gut Plan einzuweihen, so würde ich gegen die Publizierung ganz oder doch wohl noch besser, als wir ihn kennen. Sie mußte also

wissen, daß dieser eitle, unfertige Kopf, der noch keine Standal- energisch protestiert haben.

gelegenheit ungenüßt ließ, auch den gestrigen Anlaß unter allen Auch über meine Beweggründe, zumal darüber, ob Umständen wahrnehmen würde, sich durch irgendeine Scha msie mit Rücksicht auf die vom Genossen Rühle erwähnten Tosigkeit dem Janhagel in empfehlende Erinnerung zu Parteitagsbeschlüsse" irgendetwas zu tun haben, hat mich bringen. Hat Herr Ledebour doch in der ganzen letzten Zeit bei niemand befragt und ich habe niemand Aufschluß gegeben. dem Streit um die Richtung"" Liebknecht- Parabellum nicht Nach dem Kriege wird auch diese Angelegenheit samt den geringsten Zweifel gelassen, daß er mit dem halb patho- ihren Beweggründen vor dem Gerichtshofe der Partei nach­logischen Karlchen" ein Herz und eine Seele sei. Die Herren Scheidemann und Haase konnten nicht im Unflaren sein, auprüfen sein. weffen die Fraktion sich zu versehen hätte, wenn sie aus ihrer 111 Korona niemanden anders, als gerade Herrn Ledebour zum offiziellen Sprecher der Partei bestellte..."

Georg Davidsohn .

Die Rede Scheidemanns vom Donnerstag hatte mancherlei patriotische Pointen. Aber sie gipfelte doch in der grundsäß­lichen Forderung nach Verteilung der Wirtschaftsgüter durch die Allgemeinheit". Wenn dieser namhafte Führer so großen Wert darauf legt, selbst in unseren denkbar ernsten Zeiten der= gestalt auf die unüberbrüdbare luft zwischen margistischer und normaler Weltanschauung zu verweisen, dann haben wir gewiß kein Recht, zu übersehen, daß die Sozialdemokratie allein von dem allgemeinen Umlernen" sich ausschließt; und Herr Delbrück wird im Lande tein Verständnis finden, wenn er meinte, wir hätten umzu­lernen!... Daß sie an den kommunistischen und kollef- strichen, 2. fand der Zusatz Annahme: tivistischen Verstiegenheiten des gramms" festhält, wissen wir aus der betonten Bekundung des Herrn Scheidemann. Aber bevor etwas wirklich Entscheidendes geschieht, müssen wir auch das wissen: wie hältst du es mit der Monarchie, die neun Zehnteln von deinen früheren Leuten nicht mehr aus dem Herzen zu reißn sein wird nach dem, was sie draußen erlebt unter rauschenden Fahnen im Angesicht der un­gezählten Blutopfer der herrschenden Klasse", der Offiziere, Prinzen und sechs Kaisersöhne, unter den Schauern der in ge­meinsamer Begeisterung erfochtenen Siege?"

Im Auftrage des Genossen Haase gebe ich folgendes bekannt: Bei der Beratung der Ernährungsfrage in der Budgetkommission des Reichstages hatten die Sozialdemo­fraten( am 12. März) beantragt:

den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, alsbald das Verbot der Verwendung von Getreide, Kartoffeln, Obst und Zucker ( mit Ausnahme von Melasse) zur Herstellung von Spiritus herbeizuführen.

Auf Antrag des Abgeordneten Behrens wurden 1. die artoffeln aus dem sozialdemokratischen Antrag ge­

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Politische Uebersicht.

Eine Erklärung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion.

Pro=

Die Fraktion hat am 2. Februar 1915 den Beschluß gefaßt, daß gegenüber. Aus den Reihen der Sozialdemokraten schallt be- die Abstimmungen der Fraktion gefchloffen zu erfolgen haben, sonders lebhafte Zustimmung, als er die Hoffnung ausspricht, daß die Erinnerung an Scheidemanns Bekenntnis zum Vater soweit nicht für den einzelnen Fall die Abstimmung ausdrücklich lande stärker fein möge, als die Erinnerung an Ledebours Worte." freigegeben ist. Glaubt ein Fraktionsgenoffe an der geschlossenen Finzig bie Berliner Meurigerung an Morte." iſt, Glaubt ein an bergen die wohl genügend geklärten Ausführungen Ledebours zum Anlaß, das Recht zu, der Abstimmung fernzubleiben, ohne daß dies einen um auch im Tone zu zeigen, daß sie sich in sachliche Erörterung demonstrativen Charakter tragen darf. absolut nicht zu finden wissen. Sie greifen nicht nur Ledebour und Liebknecht an, sie stellen die auch schon in der Sizung von

Vor Soissons .

Dem" Töpfer" entnehmen wir folgenden Feldpostbrief eines Angehörigen des Töpferverbandes:

..., den 28. Februar 1915. Liebe Kollegen!

Ihr werdet jedenfalls erfahren haben, daß ich wieder im Felde stehe. Bekanntlich erkrankte ich im November in Rußland . In jener Gegend, wo jezt die Russen zum zweiten Male vernichtend geschlagen wurden, mußten wir damals mit schwachen Kräften Wochen lang ohne Ablösung eine befestigte Stellung halten. Das war hart und brachte mir Rheumatismus und Lungenent­zündung. Behandelt wurde ich dann im Lazarett Weißenfels und später ging es nach kurzem Erholungsurlaub nach Frankreich . Unsere Stellung hier ist eine der am weitesten vorgeschobenen an der Westfront. Wir liegen unweit Soissons . Von der feindlichen Stellung sind wir nur durch einen Kanal getrennt. Beide Stel­

Die Fraktion hat am 18. März weiter beschlossen, daß die Ab­stimmung über das diesmalige Budget gefchloffen zu erfolgen

aus Sandsteinplatten erbaut und damit eine gute Wirkung erzielt. Natürlich werden die dem direkten Feuer ausgesezten Platten nicht lange halten. Die Wärme aber hält der Sandstein in vor­züglicher Weise fest.

,, sowie die Herstellung von Trinkbranntwein überhaupt zu berbieten".

Dagegen stellten die Abgeordneten Fehrenbach ( Zentrum) und Genossen( Zentrum, Nationalliberale, Frei­sinnige) am 19. März im Plenum den Antrag: die Kartoffel ( wie im sozialdemokratischen Antrag) wieder einzu segen, dafür aber Obst und Rucker, sowie die Herstellung von Trink­branntwein freizugeben. Genosse Wurm( 3. T. auch der Staatssekretär Dr. Delbrück) wies die Fehrenbachschen Aus­führungen am selben Tage zurück.

Tags darauf, also am 20. März, dem bis auf weiteres legten Sizungstage, beantragte Herr Fehrenbach im Gegen­satz zu seinem eigenen Antrage vom Tage vorher, auch noch die Kartoffel für die Spirituserzeugung freizulassen! Entgegen der burgfriedlichen Gepflogenheit, über derartige Absichten mit den anderen Fraktionen Fühlung zu nehmen, hat Herr Fehren­bach feinen Antrag sozusagen aus dem Hinterhalt ans Haus gebracht. Die sozialdemokratische Fraktion beschloß in der Stationssihung dieſes Tages, ihren Antrag auf Schonung der Kartoffel wieder aufzunehmen.

Bei dem Trubel am Sonnabend sowie aus Gründen, die in der Geschäftsordnung liegen sollen, war es nicht möglich, den sozialdemokratischen Wiederaufnahmeantrag noch an das Haus gelangen zu lassen. Dies soll bei der Neuaufnahme der Arbeiten( im Mai) ge­schehen. Georg Davidsohn .

"

Erklärung.

Im übrigen hoffe ich, trok der großen Gefahr auch aus Frank­ reich wieder zu meinen Lieben zurückkehren zu können, um dann gemeinsam mit den Freunden und Kollegen auf gewerkschaftlichem, Im Bayrischen Courier" vom 17. März 1915 politischem und kommunalem Gebiete tätig zu sein. Vor allem befindet sich eine aus der Süddeutschen Konservativen Korre­müssen wir dann mit erneuter Kraft dahin streben, solche Kriege für die Zukunft unmöglich zu machen. Nachdem ich seit vierzehn spondenz" übernommene indirekte Mitteilung, die, auf einen Tagen den Töpfer" fast regelmäßig erhalte, kann ich auch wieder Bericht der Humanité" geſtüßt, Angaben über meinen Pariser an unserer gewerkschaftlichen Tätigkeit wenigstens im Geiste teil- Besuch vom 1. August 1914 macht. Diese Mitteilungen der nehmen. Hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende. Dann aber mit Süddeutschen Korrespondenz geben nur einzelne Teile des Be­voller Kraft an die alte, liebgewonnene und unentbehrliche Arbeit! richts der Humanité" wieder und diese zum Teil stark gekürzt Mit vielen Grüßen an alle lieben Kollegen und frei übersetzt. Uebrigens ist auch der Bericht der ,, Humanité" zum Teil ungenau und gibt kein vollständiges Bild

R. R.

lungen sind mit allen nur erdentlichen Mitteln befestigt, fie wären Eine Mittagsaufführung im Königlichen des Berlaufs jener Besprechungen. So verschweigt der im

nur unter großen Verlusten zu nehmen. Unser Schüßengraben ist besser angelegt als in Rußland , das ist erklärlich durch die zum Ausbau vorhandene lange Zeit. Einige Unterstände lassen aber

Opernhaus.

,, Bayerischen Courier" wiedergegebene Bericht einen in der " Humanité" vom 4. März 1915 wiedergegebenen Bassus, in wird sagen, wir hätten hier jetzt faule Zeit. Aber in gebückter ihre Häufigkeit könnte als Beweis gelten schen Charakters zu irgendeinem ausgesprochenen Zweck sind dem ausdrücklich festgefellt wird, daß keine Bindung Stellung mit geneigtem Kopf und angezogenen Beinen einen joziale Begleit- vorgenommen werden konnte und daß der Brief zu schreiben, ist anstrengender, als brei Schichten eines bier erscheinungen wirtschaftlich stark erschütterter Zeiten. Um die Meinungsaustausch, der in der Frage der Ab­kachligen Ofens von den härtesten Panzerplatten" abzuhauen. Na, gestrige Mittagsaufführung vor Ausbruch des Strieges sagte stim mung über die Kriegskredite stattgefun­Ihr seht ja auch, wie so ein Brief aussieht. steht es nicht anders, denn das man fremdwörtlich Matinee"

auch hier noch zu wünschen übrig, sie sind zu niedrig. Mancher Außerordentliche Veranstaltungen musikalischen und rezitatori­

werden.

von

Das Leben im Schüßengraben ist eintönig und niederdrückend. Erträgnis aus ihr fließt der Kriegshilfskasse des Vereins Berliner den habe, keinen anderen Zweck hatten, als den Es ist gut und richtig, daß wir nunmehr alle zehn Tage abgelöst Presse" zu. Es soll also die Not eines der jetzt am schwersten be- der gegenseitigen Aufklärung, und daß die Dann können wir uns wieder mal waschen und die troffenen" freien" Berufe: der Journalisten und Schriftsteller, Entscheidungen, die bei der Beschlußfassung Stiefeln ausziehen. Wundern muß man sich, was der menschliche lindern helfen. Der hochkünstlerische Charakter hob diese Auf­Dörper zu ertragen vermag. Ständig zwei Stunden Wache, dann führung weit über alles, was sonst Wohltätigkeit" mint, sinut zu treffen seien, jede der beiden Parteien in bier Stunden Ruhe. Und immer im Alarmzustand, also Mantel bläst und fiedelt. Ein gar herrliches Programm war aufgeschichtet. boller Selbständigkeit zu treffen haben um, umgeschnallt und 120 scharfe Patronen im Gürtel. Die Post- Keine patriotischen Gelegenheitsklänge noch gesänge, feine würde". fachen sind die einzige Abwechselung und werden mit den meist Deklamation Haß"-Lyrik neumodischer Kriegsbarden. Der Zwed meines Pariser Besuchs war, den französischen zehn Tage zurückdatierten Zeitungen im Dämmerlicht mit Heiß- Nur Richard Strauß ' Königsmarsch, als pompöse man sich über politische und gewerkschaftliche Fragen unterhalten feifer Chor a capelle Karfreitag von Wilhelm Berger trug der internationalen Lage unmöglich sei, den in der Sigung des unger verschlungen. Hat man dann noch Kameraden, mit denen leitung des Ganzen, erinnerte, ohne martischreierische Aufdringlich Genossen mitzuteilen, daß es nach Auffassung des deutschen keit, an 3wedfunft. Ein wunderbar gesetter sechsstimmiger ge- Parteivorstandes angesichts der außerordentlich gespannten keit, an zweckunst. Ein wunderbar gesetzter sechsstimmiger ge­kann, dann ist der Zustand noch so leidlich erträglich. In der mischter Hinsicht war es in Rußland besser, dort waren wir zu zirka 50 Proz. Nähe des Osterfestes Rechnung. Die Schlußszene des ersten Attes Internationalen Sozialistischen Bureaus vom 29. Juli be­gewerkschaftlich oder politisch organisiert, hier sind es höchstens aus der" Walküre ", anhebend mit Siegmunds" Winterſtürme schlossenen und auf den 9. August nach Paris berufenen außer 20 Prog. Das ist erklärlich. In Rußland stammten meine Same- wichen dem Wonnemond", ließ an den Frühling denken, der ja ordentlichen internationalen Sozialistentongreß abzuhalten. raden aus Berlin IV, hier aus Prenzlau , Angermünde usw. gerade kalendermäßig angebrochen. Was aber dazwischen stand, Die Verpflegung ist gut. Wir erhalten jest täglich Butter das waren, neben Erzählungen und Arien aus Lohengrin "," Frei­Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich auf einige Be­oder Schmalz, außerdem erhält jeder 2 Bigarren und 2 Bigaretten. Schütz", Hans Heiling( glänzend vorgetragen von Heinrich Knote , merkungen des Genossen Renaudel in der" Humanité" vom Brot und Mittagessen wird nachts herangeholt, morgens gibt's Cornelis Bronsgeeft und Frau Midley- Kemp), zunächst drei föst 26. Februar 1915 zurückommen, der gegenüber einer Be­Kaffee, abends desgleichen oder Tee oder Kakao. Das Mittagessen liche Lieder für dreistimmigen Frauenchor a capelle( Wo noch kein hält sich in den Kochkiſten recht warm. In dem vom Zivil völlig Wandrer gegangen, Ländliches Lieb, Grün wat die Weide) von hauptung des Secolo" feststellte, daß ich in Paris nicht in berlassenen V.... haben wir noch reichliche Kartoffelvorräte Ernst Kardorf und sodann gleichfalls drei Volksweisen für vier- einer unerhörten Weise empfangen worden sei. Ich darf daran bersteckt vorgefunden; für uns ist das jetzt eine Delikatesse. Ab- stimmigen gemischten Chor, bearbeitet von Leo Blech . Diese Neu- erinnern, daß ich, nachdem ein ausländisches Parteiblatt ähn­wechselnd gibt es auch durch die Kompagnie Bier, pro Halbeliter- heiten vom königlichen Opernchor unter Leitung Hugo Rüdels einzig liche Bemerkungen gemacht hatte, bereits am 4. November 1914 flasche 40 Pf., auch manchmal Rollmopje, das Stück 5 Pf. Brot schön gesungen, lösten jubelnde Begeisterung aus. Zumal die gibt es genug, wenn auch nicht so reichlich als früher; damals reizend humoristisch gesetzten Volksweisen( Mein Mädel hat einen im Vorwärts" festgestellt habe: Alle französischen Genossen, wurde tatsächlich damit nicht sparsam genug umgegangen. Für Rosenmund, Die beiden Hasen und Käferhochzeit) wären unseren mit denen ich anläßlich meines kurzen Aufenthalts in Paris jedes ersparte Brot werden jetzt der Kompagnie 15 Bf. angerechnet. Arbeitersängern, am ehesten dem Berliner Boltschor zu empfehlen. Kurz vor Kriegsausbruch zusammen war, sind mir in der Hier in V.... gibt es fast nur noch Ruinen. Als Heiz- Den zweiten Teil des Programms bestritt ein Schwant im gleichen herzlichen Weise entgegengekommen wie in früheren gelegenheit findet man nur offene Stamine, die eine Unmenge Holz Biedermeierton: Gin bengalischer. Tiger " von B. A. Herrmann. perschlingen und kaum die Heizwirkung eines eisernen Ofens Man hatte seinen Spaß davan. Kein Wunder, denn Richard Jahren." In unserem Reservequartier, Kilometer hinter der Alexander, Hanna Armstädt, Hermann Valentin und Elfriede Berlin, den 20. März 1915. Front, habe ich in Ermangelung von Mauersteinen einen Ofen Seisler spielten die Rollen.

haben.

ek.

Hermann Müller .