Einzelbild herunterladen
 

Nr. 86. 32. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Aus Groß- Berlin.

Wandert!

Während die Zeitungen zum kalendermäßigen Beginn des Frühlings die dieser holden Jahreszeit angepaßten Ein zugs- Gedichte und Stimmungsbilder brachten, öffnete der ab­ziehende Winter noch einmal seine Schleusen, und eine Flut schwerer Schneeflocken verwandelte Groß- Berlin in eine Schneelandschaft von solcher Schönheit, daß man ihm darob nicht gram fein konnte. Das Schelten begann erst, als die weiße Herrlichkeit sich nach kurzer Dauer wieder in Schlamm verwandelte und, hoffentlich zum letzten Male, zu Wasser wurde. Aller Voraussicht nach werden wir von weißen Ditern verschont bleiben und, was wichtiger ist, von irgend­welchen Schädigungen des verflossenen Wärzenschnees ist bisher nichts bekannt geworden.

Sonnabend, 27. März 1915.

Nachteil nicht ein. Uebrigens scheint ein allzugroßer Mehlvorrat in über ein wegen Massenbetruges gegen Kriegerwitwen, Striegs­den Berliner Haushaltungen nicht vorhanden zu sein; wohl haben invaliden und andere Beschäftigungslose" eingeleitetes Strafverfahren sich nach den gemachten Feststellungen Berlins Hausfrauen mit gegen eine Firma F. Magdalinski Nachfolger in Steglitz , die in Jeinigen Pfund Mehl versehen, aber größere Vorräte sind nur bei Zeitungsinseraten cine Heimarbeit mit eventuell 6 Mart besonders ängstlichen Leuten gefunden worden. Schweren materiellen Tagesverdienst angeboten habe. Arbeitsuchende, die sich meldeten, Schaden durch das Kuchenbackverbot erleiden die Bäckereien, die vor seien durch ein Schreiben der Firma belehrt worden, daß fic nehmlich Kuchenwaren hergestellt haben. Bemerkenswert ist, daß in Riechliffen anfertigen und diese dann im Hausierhandel verkaufen einer ganzen Reihe von Fällen einzelne Personen Kuchen kauften, sollten. Füllmaterial habe man erst nach Einsendung von 2,90 M. die mit ihrer Brotmarke nicht auskamen. erhalten; 6 M. pro Tag bei dem Hausierhandel zu verdienen, sei jo gut wie ausgeschlossen.

Die Stadt Potsdam hat in Rücksicht auf die Schwierigkeiten der Kontrolle darauf verzichtet, cin Backverbot für die Osterfeier­tage zu erlassen. In Berlin werden wir das Verbot hinnehmen in dem Bewußtsein, daß es nicht das Schlimmste ist, in der Kriegszeit Kuchen entbehren zu müssen.

Bu jener Notiz sendet uns der Rechtsanivalt der Firma cine Zuſchrift, die im ausdrücklichen Auftrag des Firmeninhabers um Aufnahme nachstehender Berichtigungserklärung" bittet:

1. Der Geschäftsinhaber ist von den gegen ihn erhobenen An­schuldigungen durch Urteil des Stgl. Amtsgerichts Berlin- Schöneberg Ankauf von Kunstwerken aus Stiftungsmitteln. vom 18. Februar 1914 freigesprochen worden. Ueber die von der Das Kuratorium der Julie Oppenheim- Stiftung, deren Staatsanwaltschaft eingelegte Berufung ist leider noch nicht ver­Mittel von der Stifterin zu wohltätigen, insbesondere auch handelt worden. wissenschaftlichen und künstlerischen Zwecken" bestimmt sind, 2. An bestimmte Stände oder gar Kriegerwitwen hat sich die Mit der höher steigenden Sonne und der zunehmenden hatte dieses Jahr in Würdigung der großen wirtschaftlichen Firma in ihren Inseraten nicht gewandt. Helligkeit hebt sich die durch trübe Tage und ernste Zeiten be- Bedrängnis, in die insbesondere die bildenden Künstler durch 3. lleberreiche ich zu Ihrer Orientierung ein gedrudtes Erepiplar drückte Stimmung. Falsch wäre es, sich gegen diese natürliche den Krieg geraten sind, beschlossen, die ihm zur Verfügung mit etwa 100 Dankschreiben bezw. Nachbestellungen, aus denen her­und notwendige Aufheiterung zu sträuben, um, wie es wunder- stehenden Mittel für den Ankauf von Kunstwerken zu ver- vorgeht, daß sehr viele Personen durch die Firma einen lohnenden bare Heilige für richtig halten, ständig den Gram zu nähren wenden, deren Schöpfer unmittelbar oder mittelbar durch und dauernden Verdienst gefunden haben. Die Originale fönnen bei unt die, die draußen für uns einstehen. Damit wird dem den Krieg betroffen worden sind. Die Mitglieder des Kura- uns eingesehen werden." Ganzen nicht gedient, nur geschädet, und wer der jetzt fried- toriums haben dementsprechend dieser Tage unter einer An­lich aufstrebenden freien Natur die angenehmsten Seiten ab- zahl von Kunstwerken, die ihnen durch Vermittelung der zugewinnen sucht, bleibt darum doch oder gerade desivegen Striegshilfe der Akademie der Künste in den Räumen der himmelweit von Frivolität entfernt. Akademie zugänglich gemacht waren, die Entscheidung ge­troffen. Es wurden angekauft Werke von Hettner, Richter, Schütz, Bachmann, Marcus Behmer und Plastiken von Abraham und Storn. Die Werke sollen der Stadt zum Eigentum über­wiesen werden.

Wen darum der Winter oder die Sorge um Angehörige vielleicht monatelang von einem größeren Gang ins Freie ferngehalten hat, der nehme seinen Stab wieder zur Hand und lente seine Schritte nach liebgewohnten Orten in der weiten Hingebung. Mag ihm dabei statt wärmender Sonne aud) einmal ein launischer Wettertag beschieden sein, er wird ihm trotzdem im Freien besser bekommen, als in seinen vier Wänden daheint.

Wohltätigkeitsmarken.

Nachahmungstrieb und Geschäftssinn haben das vor einigen Jahren erfundene System der sogenannten Wohltätigkeitsmarken so vergrößert, daß es nicht mehr gerade angenehm empfunden wird. Dieses System besteht darin, Millionen von bunten Klebemarken für einen bestimmten Wohltätigkeitszweck in Umlauf zu bringen und

Diese Zuschrift bezeichnet den Firmeninhaber als bisher un­bescholten und den besten Ständen angehörend". Den Lefern des Vorwärts" ist die Firma F. Magdalinsli Nachf., Parfümeric­fabrik"( Berlin - Stegliz , Ahornstraße 17) nicht unbekannt. In Nr. 37 vom 6. Februar 1915 haben wir den Geschäftsbetrieb dieser Firma beleuchtet durch Besprechung des Schreibens, mit dem sie die Offerten der Arbeitsuchenden beantwortet hatte. dieses Schreibens ließ den Schluß zu, daß es sich um Lieferung von Arbeit gegen Lohn handelte. Erst nach Entrichtung des ge­forderten Betrages von 2,90 Mark erfah man bei Empfang des Arbeitsmaterials aus der beigefügten Arbeitsanleitung, daß man selber die Niechkissen auch verkaufen sollte.

Die Post an Ostern.

Bill einer eine neue Wanderung machen, so fahre er nach Friedrichshagen und geht von hier nach den Kalkbergen in Rüdersdorf . Nach dem Wege braucht er nicht zu fragen, Die Poft hat seit der Durchführung der Sonntagsruhe denn unmittelbar am Bahnhof Friedrichshagen beginnt eine für jede Marke einen bestimmten kleinen Geldbetrag zu fordern. elektrische Straßenbahn nach Rüdersdorf ( sie fährt stets zehn So entstanden während des Krieges auch die für einen Pfennig für die Festzeiten besondere Vorkehrungen in den einzelnen Minuten nach jeder vollen Stunde, und die ganze Fahrt fäuflichen Rote- Kreuz- Pfennig- Marken. Man konnte über diese Bezirken vorgesehen. Aus Anlaß des Österverkehrs sind für Man hat nichts weiter zu tun, als Mode zur Geldbeschaffung, die immer noch annehmbarer als das den Oberpostdirektionsbezirk Berlin folgende besondere Maß­bis ans Ziel leiten zu lassen. Geldsammeln durch Büchsendamen ist, gutmütig hinwegsehen, solange nahmen getroffen. Eine zweimalige Brief- und eine einmalige Eie laufen im Walde neben der Chaussee her, auf Markenverkaufsstellen eingerichtet waren, niemand belästigt wurde Geldbestellung findet am Ostersonntag vormittags statt.e der wir entlang wandern. Der größte Teil des Weges führt und sich das Warkenangebot auf einen engen Vereinsfreis beschränkte. eine Paketbestellung ist für Karfreitag und Ostersonntag, eben durch Kiefernwald, aber mehrere Male wird er durch weite Neuerdings haben aber auch andere Vereine an der Sache Ge- falls am Vormittag angeordnet. Adergebiete unterbrochen, die hier und da das junge Grün fchmad gefunden und das System sogar noch erweitert. Sie ver­

Toftet 45 P.)

fich

Sparkasse der Stadt Berlin .

der Roggenfelder zeigen. Ungefähr in der Mitte des ganzen senden Unmengen von Wohltätigkeitsmarten an Privatpersonen, Die Warenhäuser und das Kuchenbackverbot. Weges passieren wir das ausgedehnte Dorf Schöneiche . Es deren Namen den Adreßbüchern entnommen werden, und legen In den Kreisen des Konditor- und Bäckergewerbes beschäftigt dauert eine ganze Weile, bis wir seinen Mittelpunkt erreichen. gleich eine Postanweisung bei. Werden die Marken ganz oder teil- man sich gegenwärtig recht lebhaft mit der Frage, ob die Waren­Auf dem von Park und Mauer umgebenen Herrensitz weht weise bezahlt, so folgt wenige Wochen später auf demselben Wege Häuser, die bekanntlich eigene große Bädereien und Konditoreien das rote Streuz, im weißen Felde und hier und da begegnet eine zweite Aufforderung mit zehn oder zwanzig Kriegsansichtskarten. befizen, ebenfalls unter das in Kraft getretene Kuchenbackverbot uns ein bald ganz Geheilter in Feldgrau. Das Friedrichs Zwischendurch erscheinen, sobald man erst mal die Gebefreudigkeit fallen. Es wird behauptet, daß anläßlich der letzten Sachverständigen­hagener Mühlenfließ und seine Teiche beleben die gemerkt hat, eifrige Damen, die um Zeichnung eines Kriegs- oder konferenz im Berliner Magistrat den Vertretern des Konditor­Landschaft. Wenn wir weiterhin wieder Aecker und Jahresbeitrages bitten. Ein solches Verfahren wird in feiner gewerbes von dem Dezernenten lein genügender Aufschluf cricilt Wald durchwandern, fallen uns unter den Niefern Häufung, als Belästigung empfunden und führt nur zu oft dazu, worden sei. Die Intereſſenten hatten den Eindrud, als bb infølge große Bestände des jezt blatt und blütenlosen, aber daß man gar nichts mehr gibt. burch frischgrime Farbe feiner Schossen belebten Besen­ginsters auf. Dann hört der Wald auf, rechts erscheint der Hohlsee und vor uns liegt auf welligem Boden das Gebiet von Rüdersdorf und Tasderf, aus dem ganze Haufen von Effen hoch aufstreben. Wir schlängeln uns mit den Gleisen langjam bergab und landen im Rüdersdorfer Grund, allwo an Gelegenheiten zur Auffrischung fein Mangel ist. Je nach dem militärischen oder nicht militärischen Schritt, den man eingeschlagen hatte, braucht man von Friedrichshagen bis hier her 2-3 Stunden. Die Rückfahrt mit der Elektrischen" dauert nur dreiviertel Stunden. Man kann natürlich zuvor in den Kalkbergen spazieren gehen, auch zu Fuß nach Ertner zurückkehren und erst dort die Vorortbahn besteigen.

der Eigenart des Warenhausbetriebes dieſem eine Sonderstellung im Hinblid auf die neue Kuchenbackverordnung eingeräunit werden sollte. Nun ist aber der tägliche Kuchenumjazz in den Erfrischungss räumen der größeren Warenhäuser Berlins verhältnismäßig viel größer als der wöchentliche Umjazz in vielen Konditoreien.

Unseres Erachtens geht aus dem Wortlaut des Kuchenbad­verbots flar hervor, daß Ausnahmen nach keiner Richtung hin zu­gelassen sind.

"

"

Die den Sparern zu vergütenden Zinsen mit Proz. werden am Schlusse jedes Verwaltungsjahres, welches mit dem 1. April beginnt und mit dem 31. März schließt, be­rechnet. Der Zinsenbetrag für das Verwaltungsjahr 1914 wird unter dem 31. März 1915 jedem Sparkonto gut geschrieben, und das so das so vermehrte Sapital wird vom 1. April 1915 ab weiter verzinst. In das Sparbuch Stadt Berlin "( Nr. 85, Beilage) ist statt Einigkeit" zu sehen Druckfehlerberichtigung. In der gestrigen Notiz Der Etat der andererseits trägt die Stasse die Zinsen unaufgefordert bei der Kriegszeit", so daß der ganze Sag lautet: Die besonderen ersten Zahlung nach dem 1. April cin. Von besonderer Buch- Umstände der Kriegszeit haben diesmal zu besonderer Sparsamkeit vorlage, lediglich zum Eintragen der Zinsen wird im Interesse genötigt. der Sparer selbst abgeraten, namentlich während des sehr geschäftsreichen im laufenden Jahre auch durch Abrechnung Familiendrama. der Stasse mit mehr als 36 000 Zeichnern auf Striegsanleihe Der in Friedenau , Rheingaustraße 25, wohnhafte Kaufmann Der Mangel, an geeignetem Fuhrwerk hat für die bevor- stark in Anspruch genommenen- Monats April. Solche Leopold Fried, Inhaber einer Schreibmaschinenstube, war infolge stehenden Dsterumzüge ein starkes Anziehen der Preise zur Vorlage des Buches verursacht dem Sparer unnötige Mühe des Krieges in cine so bedrängte Lage gekommen, daß er gemeins Folge. Von den Fuhrwerksbesitzern werden für Umzüge außer- und hält die wichtigeren Abfertigungen( Zahlungen und schaftlich mit seiner Frau beschloß, aus dem Leben zu scheiden. Nach­ordentlich hohe Forderungen gestellt. Für Fleinere Leute Kündigungen) in der Stasse auf, was das daran beteiligte dürften die Stosten kaum erschwinglich sein, wenn man hört, Bublifumt sehr unangenehm empfindet. daß in Einzelfällen für Kleinere Umzüge von zwei Stuben und Küche in Vororien 70 bis 75 M. berlangt werden, selbst dann, wenn es sich um verhältnismäßig geringe Entfernungen nach Berlin handelt. Viele Kleine Mieter dürften in arge Verlegenheit geraten und zum Teil gezwungen sein, den Um­zug mit Hilfe von Bekannten selber zu besorgen.

Teuere Osterumzüge.

Ohne Osterfuchen.

dem die Eheleute ihre vier Kinder zu Bett gebracht hatten, öffneten sie die Gashähne. Hausbewohner wurden auf den Gasgeruch auf merksam und erbrachen die Wohnung und fand die Familie in be finnungslosem Zustande auf. Die sofort angestellten Wiederbelebungs versuche hatten sämtlich Erfolg.

Von der Berliner Droschkenordnung. Der Automobildroschkenführer Michaelis in Berlin war wegen uebertretung des§ 91 Ziffer 3 der Berliner Droschkenordnung an­Wer sind die Toten? Im Vorfeller tot aufgefunden wurde geklagt worden. Er sollte die, auch für Führer von Autodroschken Donnerstag auf dem Grundstück Gollnotostraße 5 ein unbekannter geltende Vorschrift übertreten haben, die es verbietet, Vereinbarungen Mann, der im Keller übernachtet hatte. Der Tote ist mittelgroß über andere Säße zu treffen, als fic die Drdnung vorsieht. Im und dunkelblond, hat einen Schnurrbart und einen Anflug von Voll­vorliegenden Falle handelte es sich um eine Vergütung für die Rüd- bart und trug ein graues Jackett, einen dunklen Winterüberzieher Auf dem Boden erhängt aufgefunden Der Berliner Magistrat will die Berliner um ihren Dsterfuchen fahrt mit der leeren Droschke von Rudow , wohin einen Herrn zu und dunkle Beinkleider. bringen. Mit rauher Hand hat er in alte, liebe Gewohnheiten ein- fahren, Angeklagter in der Nähe des Belle- Alliance- Plages über- wurde in der Lindenstraße 39 zu Niederschönhausen ein unbekannter gegriffen und Bestimmungen erlassen, wonach mit Hefe oder Back- nommen hatte. Der Herr hatte ihm 70 Pf. für die Rückfahrt ver- Mann von 50-55 Jahren. Er trug einen braunen Uebergicher, einen graugemischten Jadettanzug mit braungestreifter Hose und pulver hergestellte Kuchen nicht mehr gebacken werden sollen. Der sprochen und Angeklagter hatte darauf erklärt, eine Mark wäre rich- schwarze Schnürschuhe. Aus der Spree gelandet wurde in Char gewohnte Napfkuchen oder der Streuselkuchen wird Ostern also ent- tiger als 70 Pf. lottenburg eine Frauenleiche, die schon längere Zeit im Wasser ge­behrt werden müssen; so will es unser fürsorglicher Magistrat. Ihm Das Landgericht verurteilte den Angeklagten wegen Uebertretung legen hat. Die Ertrunkene ist mittelgroß und trug eine grime hat irgendjemand mitgeteilt, daß in den letzten Tagen wieder einmal der angeführten Bestimmung der Droschkenordnung, bemaß aber die Seidenbluse, einen blauen Kleiderrod, cinen braunen Ulster mit ein Ansturm auf die Mehlläden stattgefunden haben soll und er Geldstrafe aus dem§ 21 des Automobilgesetzes. schwarzem Kragen, schwarze Glanzlederhandschuhe, gelbbraune witterte für Ostern Unheil. Er meinte, die Berliner könnten sich Das Rammergericht als Revisionsinstanz ermäßigte die Strafe Schnürhalbschuhe und eine weiße Perlenhalstette. Das Alter läßt Ostern den Magen verderben durch zuvieles Kucheneffen, und flugs auf eine Mart, als der geringsten nach der Droschkenordnung zu- Etwa 30-40 Jahre alt mag eine andere Frau gewesen sein, die sich bei der fortgeschrittenen Verwesung nicht mehr feststellen. holte er aus feinem Arsenal eine neue Verordnung heraus. Offen lässigen Strafe, indem es aussprach, daß die Strafe hier nicht aus aus dem Teltowkanal gelandet wurde. Auch sie hat wahrscheinlich gesagt, verstehen wir nicht recht, wie es nach den geltenden Bestimmungen dem Automobilgefet, sondern aus der Droschkenordnung zu entnehmen schon länger im Wasser gelegen. Die Unbekannte ist etwa 1,60 Meter hätte möglich sein sollen, große Mengen Mehl zu erstehen. Der Mehlkauf sei. In der zur Entscheidung stehenden materiellen Frage wurde groß und fräftig gebaut, hat dunkelblondes Haar und trug einen ist durch die Brotmarken eng begrenzt und ohne Brotmarken gibt es ausgeführt: grünen Mantel, eine blaue Bluse und einen schwarzen Rock. kein Mehl. Familien mit großer Kinderzahl reichen nicht einmal Allerdings wäre Angeklagier nach den Bestimmungen der Zwei verwegene Einbrecher, die feit einiger Zeit die Villenviertel mit dem Mehlquantum, das sie zur Herstellung von Suppen und Droschkenordnung nicht verpflichtet gewesen, die Fahrt nach Rudow im Westen von Groß- Berlin bis nach dem Grunewald und Potsdam Gemüse benötigen. anzunehmen, da Rudow nicht zu den Orten bei Berlin gehöre, wo- hinaus unsicher machten, wurden jetzt von der Berliner Kriminal Der Magistrat hat zweierlei im Auge: Wenn die Bäcker Kuchen hin der Droschkenführer Fahrten annehmen müsse. Wenn aber. An- polizei mit ihrem Hehler ermittelt und hinter Schloß und Riegel nicht backen dürfen, sollen es auch die Haushaltungen nicht können. geklagter, wie er es tat, die Fahrt annahm, dann habe er nach der gebracht. Sie wurden festgestellt als ein 24 Jahre alter, wohnungs­Mit größer Betrübnis hat der Magistrat wahrgenommen, daß festgesetzten Tare fahren müssen. Er hätte nicht anderweite Ver- loser Diener Johann Scheibenberger, ein Diener und Kellner Lorenz Weihnachten die Berliner viel Weihnachtskuchen gegessen haben und einbarungen treffen dürfen. Eine solche unzulässige Vereinbarung Reinhardt, der ein Jahr älter ist, und ein Schlächter Mar Schüße. noch heute bedauert er, daß er nicht schon damals verordnen konnte. liege auch dann noch vor, wenn er für die Rückfahrt ohne Gast eine der als Hehler den Behörden schon länger bekannt ist und in seinen Streifen den Spiznamen Hundemar" führt. Sie haben auch den Der Magistrat mag sich damit trösten, daß mancher Weihnachts - besondere Bezahlung forderte. Somit mußte er für die Uebertretung Raubanfall auf die Difiziersgattin ausgeführt, die sie nachts mit fuchen an die Front gelangt ist und unseren braven Kämpfern im der Droschkenordnung bestraft werden. vorgehaltenem Revolver zur Herausgabe ihrer Wertsachen zwangen. Felde das Leben auf einige Zeit veriüßt hat. Das wäre auch mit manchem Dfterkuchen geschehen. Es hat nicht sollen sein! Schauturnen der Frauenabteilungen von Fichte". Zwar haben wir gerade in Berlin mehr Weizen wie Roggen- In Nr. 80 vom 21. März. des Vorwärts" erwähnten wir Zur Belebung der Agitation für das Frauenturnen veranstaltet mehl zur Verfügung und das Weizenmehl wird mit der Magdalinskis Riechliffen" in einer Notiz, von der wir der Turnverein" Fichte" am Sonntag, den 28. März, nachmittags Zeit seine Verwendung finden, aber es darf schließlich hervorhoben, daß sie einer aus polizelicher Quelle in 1/ - 4-6 Uhr in der städtischen Turnhalle, Gormannſtr. 4, ein Schans auch nicht dem Verderben ausgesetzt werden. Hoffentlich tritt dieser formierten Korrespondenz entnommen war. Berichtet wurde darin turnen seiner sämtlichen Frauenabteilungen. Durch die kriegerischen

Magdalinskis Riechkissen.

"