Nr. 87.
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O
Vorwärts
Berliner Volksblaff.
32. Jahrgang.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Ein
Sonntag, den 28. März 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.
Der Gesundheitszustand
der deutschen Truppen. 27. März 1915.( W. L. B.)
Amtlich. Großes Hauptquartier, den
Amtlich. Berlin , 27. März.( W. Z. B.) Aus dem Großen Hauptquartier geht uns folgende Mitteilung zu: Ausländische Blätter haben in der lebten Zeit häufig ungünstige Nachrichten über den Gesundheitszukand
Westlicher Kriegsschauplatz.
Krieg führen?
Unter diefer Ueberschrift untersucht Prof. H. Bogt in einem längeren Aufsatz in der Täglichen Rundschau" In den Vogesen setzten sich die Franzosen die Wirkungen des Krieges in Rußland und die Aussichten unferes Geeres gebracht. Dieser ist durchaus au- gestern abend in Besitz der Kuppe des Hart- für die Niederringung des militärischen Gegners DeutschHart- lands im Osten. Prof. Bogt wendet sich in seinem Aufsatz, friebenstellenb. Unsere Solbaten haben die Anstrengungen mannsweilerkopfes. Der Kuppenrand wird von der trok mancher unrichtigkeiten in der Bewertung der des Winterfeldzuges vortrefflich überstanden. Eigentlich hatten sie unseren Truppen gehalten. revolutionären Parteien Rußlands über das Maß der üblichen nur in den Karpathen unter der Witterung zu leiden. Epide mische Krankheiten sind, außer ganz vereinzelten Französische Flieger bewarfen Bapaume Artikel in der Tagespresse hinausragt, dagegen, mit Leichtfertigkeit und Geringschätzung die gestellte Frage in einem und Straßburg i. E. mit Bomben, ohne militäri- unzweifelhaft günstigen und für uns erwünschten Sinne zu schen Schaden anzurichten. In Bapaume wurde beantworten." ergriffene hygienische Maßnahmen beigetragen; so die hus- ein Franzose getötet, zwei schwer verwundet. impfungen gegen Boden, Typhus und Cholera, die Wir zwangen einen feindlichen Flieger nord- land schon so gut wie abgetan sei, gründet sich gewöhnlich auf Berwendung fahrbarer Trinkwasserbereiter, die Anlage von westlich von Arras zum Landen und belegten Wannen- und Brausebädern hinter der Front, auf den Bahnhöfen, Calais mit einigen Bomben.
Fällen von Fled typhus unb Cholera im Often, nicht
mehr zu verzeichnen.
Zu diesem günstigen Ergebnis haben in erster Linie rechtzeitig
in Bäderzügen, die Herrichtung von Desinfektionsanstalten und Maßnahmen für Kleiderreinigung und Entlausung.
Auch die weitverbreitete Annahme, daß gefchlechtliche Krankheiten in unserem. Heere cine Ausdehnung gewonnen
Deftlicher Kriegsschauplatz.
Die kurzhändige Annahme- schreibt er, daß Rußdie alten Märchen von den sandgefüllten Granaten und Konservenbüchsen und den papiernen Schuhsohlen, die in unserer Vorstellung von der russischen Armeeausrüstung einen allzu breiten Raum eingenommen haben. Manche Darstellungen der Verluste ergehen sich in Kühnen Berechnungen, aber die
Die Russen, die zum Plündern, genau so Soffnung auf die Menschen- und Materialerschöpfung der Sie le auf- russischen Armee hat bei dem Nachdruck, den ihre Kriegführung hätten, die sie zu einer Bolksgefahr mache, ist nicht zutref- wie auf Memel , von Lauroggen auf Tilfir auf- bisher besikt, trop der enormen Mannschafts- und Munitions. fend. Die Gefamtzahl der auf dem west lichen Striegsschauplate gebrochen waren, wurden bei Laugzargen unter verschwendung, noch keinen Anspruch auf Tatsächlichkeit Mit die Dälfte hinter berjenigen ber in der Heimat starken Verlusten geschlagen und über die teilungen, daß die russische ausgehobene Reichswehr waffenlos befindlichen Mannschaften, bie biefe niemals verlaffen Jeziorupa hinter den Jura- Abschnitt zurück- an die Grenze geschickt wird und sich dort nur mit den Gehaben, zurüd. Die weitere Einschränkung geschlechtlicher Krant. geworfen.
an Geschlechtskrankheiten leidenden Mannschaften bleibt etwa um
heiten beim Heere bildet das unausgefeßte Bemühen aller verant
wehren der Gefallenen, deren Lücken ausfüllend, armieren foll, haben wohl in den phantastischen, wenn auch tatsächlich
Grund, die ein begreifliches: Interesse daran haben, dem Sieger nach dem Munde zu reden.
wortlichen Männer. Neben entsprechenden Ueberwachungs und Zwischen dem Augustowoer Walde und geschehenen Erzählungen friegsgefangener Russen ihren Borbeugungsmaßnahmen finden Belehrungen der Mannschaften der Weichsel wurden verschiedene Vorstöße der Ruffen abgewiesen, an einzelnen Stellen wird noch gekämpft.
statt, bei denen Offiziere, Aerzte und Geistliche zusammenwirken.
Westlicher Kriegsschauplah.
Oberste Heeresleitung.
Beim näheren Zusehen bleibt von diesen Argumenten nicht viel übrig. Alles, was wir bis heute vom östlichen Kriegsschauplatz erfahren haben, muß den Eindrud in uns erweden, daß die Russen aus den ehren des mandschurischen Krieges biel, sehr viel gelernt haben, und daß sie seit dieser Zeit unermüdlich am Werfe
Der österreichische Generalstabsbericht. gewesen sind, diese Erfahrungen auszunuzen und die schweren
Wien , 27. März.( W. T. B.) Amtlich wird ver- Rücken ihres Heerwesens auszubessern. Bezeichnenderweise erstreckt sich diese Verbesserung nicht nur auf physische, sondern lautbart: 27. März 1915, mittags:
Der französische Tagesbericht. Paris , 27. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht bon gestern abend. In Belgien im Gebiet von Nieuport Artilleriekampf. Weiter südlich nahmen und besezten wir nördlich Saint Georges ein Gehöft vor unseren Unter schweren Berluften des Feindes auch auf moralische Dinge, denn es kann fein 8weifel daran Linien. In der Champagne Bombardement ohne In- scheiterten an der Schlachtfront in den Karpathen neuer- sein, daß die Unterschleife nicht mehr die fabelhafte Höhe neuer- befizen wie früher; wenn sie zwar wohl keineswegs gefanterieangriff. In Lothringen nördlich Badonviller richteten wir uns start in dem von uns seit dem 22. März belga und beiderseits des Latoriza- Tales füdlich ganzen, sondern höchstens die auch sonst in Rußland üblichen richteten wir uns start in dem von uns seit dem 22. Märzliche stark russische Angriffe. Auf den Höhen bei Bau y a- schwunden sind, so verschlingen sie jedenfalls nicht mehr die gewonnenen Gelände ein. Im Elsaß am Reichsacker. Hälften der bewilligten Gelder. Die Erfahrungen unserer fopf bespritten die Deutschen unsere Schüßengräben rit Laborczrev dauern die Kämpfe mit großer Heftigkeit an. In der Bukowina warfen unsere Truppen nordöst. Truppen im Osten, wie sie auch wiederholt in der Presse beeiner brennenden Flüssigkeit, ohne übrigens ein Resultat zu erzielen. Se ch& unserer Flieger bombardierten die Luft- lich Czernowit stärkere russische Kräfte nach heftigem Kampfe fanntgegeben worden sind, lassen nicht nur auf Züchtigkeit fchiffhallen von Frescaty und am Bahnhof bis an die Reichsgrenze zurüd, eroberten mehrere Ortschaften der russischen Truppen, sondern auch auf vorzügliche AusMetz und warfen zwölf Bomben, welche eine Panit und machten über tausend Gefangene, erbeuteten rüstung und vor allem auf ein gutes Funktionieren der verursachten. Sie wurden heftig beschossen, konnten aber alle zwei Geschütze. Intendantur beim russischen Heere schließen. Ja, die Beute glücklich heimkehren. Wir bombardierten gleichfalls diel In Russisch- Polen und Westgalizien keine von Majuren zeigt, daß es mit der Ausrüstung der Truppen auch hinsichtlich des nicht unmittelbar zum Kampfe dienenden Materials, Winterkleidung, Feldfüchen, Sanitätszügen immer noch vortrefflich bestellt ist. Aus den Berichten jedenfalls, die sich auf das offizielle Material und auf die unmittelbaren Mitteilungen höherer Offiziere, wie sie in Zeitungsartikeln wiederholt veröffentlicht worden sind, stützen, geht immer wieder dieser Eindruck hervor.
länder
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Straßburg i. Els., 27. März.( W. T. B.) Aus der Richtung von Schlettstadt tommend, erschien gestern abend furz vor 52 Uhr ein feindlicher Flieger. dem Maschinentyp nach ein Engin beträchtlicher Höhe über die Stadt und Festung. Das von allen Wällen und Forts fofort einsetzende Feuer der Maschinen gewebre und Geschüße vermochte dem über 2000 Meter Hoch freuzenden Flieger nichts anzubaben. Nach zwanzig Minuten verschwand er in der Richtung gegen das Breuichtal hin. Wie nach träglich bekannt wird, bat der Flieger fünf Bom ben abgeworfen, die im Südosten der Stadt am Aeußeren Nikolausring niederfielen, ohne besonderen Gebäudeschaden anzurichten.
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Oestlicher Kriegsschauplatz.
Verschärfte Kontrolle der russischen Lazarette und Genesungsabteilungen.
Veränderung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Die Besichtigung der in Sump in Privatlazaretten befindlichen Mannschaften ergab: Von 500 Mann waren 150 böllig gesund, 16 unter Beobachtung, 6 nur garnisondienstfähig, 273 weiterer Behandlung bedürftig, 54 geeignet zur Ueber weisung an eine Genesungsabteilung.
Hinsichtlich der rein numerischen Referben der russischen Armee ist ein Urteil so schwer zu gewinnen, daß man zu einer zahlenmäßigen Darstellung ohne Phantasterei Die Besichtigung der in Sumy befindlichen verwundeten Offiziere überhaupt nicht kommen kann. Diejenigen Angaben, die ergab: Von 18 Offizieren waren 9 völlig gefund, 2 unter Be- nachweisen wollten, daß die Heeresreserven Rußlands zu beobachtung, 7 weiterer Behandlung bedürftig.
Die Schuldigen, daß eine so riesige Zahl von felbdienstfähigen rechnen seien nach dem Maßstabe des Verhältnisses, das bei Die Schuldigen, daß eine so riesige Zahl von felddienstfähigen uns zwischen Heeresreserven und Bevölkerungs- Gesamtzahl Offizieren und Mannschaften sich fern von der Front herumdrückte, besteht, schießen weit über das Ziel hinaus. Sie lassen sind bestraft worden.
Der Seekrieg.
wichtige Dinge außer acht, so, daß die Zahlen der militärisch ausgebildeten Leute verhältnismäßig um ein Vieles geringer ist als in den westlichen Staaten, das die Ausbildungszeit bei dem Bildungsstand des russischen Volkes ungleich viel Verlorene und beschädigte Schiffe. länger sein muß, unausgebildete Mannschaften während der London , 27. März.( W. T. B.) Die Küste von Porthcawl Kriegszeit also viel schwerer heranzubilden sind, daß aus Berlin , 27. März.( W. T. B.) Auszug aus einem Beist über eine Meile mit angeſchwemmten Delfässern, leeren nationalen Gründen manche Fremdstämme, aus politischen fehl des Mostauer Militärbezirts vom Februar Bistuittisten, Brotlaiben und Betten, wie sie von manche Bevölkerungsklassen, wenn nicht ganz, so doch teilMatroien benutzt werden, bedeckt. Man fürchtet, daß ein größeres weise ausscheiden usw. Immerhin haben wir aber ein namentSchiff berloren gegangen ist. Einige Delfässer tragen die lich im letzten Jahrzehnt in straffe militärische Organisation genommenes Volk zum Gegner, das allezeit einen, namentAufschrift Croß- Cardiff.
1915 Nr. 87.
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Da die wiedergenesenden Mannschaften aus den Genesungs. abteilungen nicht früh genug zur Feldarmee zurüdgefchidt werden, habe ich eine Kommission nach Sumy ( Gouvernement Charlow) zur London , 27. März.( W. Z. B.) Der britische Dampfer lich in der Defensive tüchtigen Soldaten zu liefern vermochte. Von Besichtigung der dortigen Genesungsabteilung gesandt. Killellan", von Sunderland mit Koblen unterwegs, meldet, Das soldatische Menschenmaterial Rußlands ist relativ viel 1136 Mannschaften waren 1002 völlig gefund, 10 unter daß sich während der Ueberfahrt aus unbekannter Ursache eine geringer als das unserige, Rußland ist und bleibt aber ein Beobachtung, 49 nur garnisondienstfähig, 40 fahnenflüchtig, Explosion im Schiffsraum I ereignet hat, wodurch Moloch, dessen Reservekräfte größer find, als wir uns ur2 nicht mehr dienstfähig und nur 33 weiterer Behandlung das Schiff start beschädigt und zwei Mann der Befagung verletzt sprünglich vorstellten.... noch bedürft
wurden.
Ebenso unrichtig erscheint bei näherem Zusehen das zu