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r. 87. 32. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

DEUTSCHE BANK.

Geschäftsbericht für das Jahr 1914.

Das fünfund vierzigste Geschäftsjahr unserer Bank wird ein denkwürdiges bleiben. In seine erste Hälfte fiel die seither größte Vermehrung unserer eigenen Mittel und Reserven, in seine zweite Hälfte die schwerste Probe, welche die Kraft der Deutschen Bank seit ihrer Begründung zu bestehen gehabt hat.

Seit einem Jahrzehnt hatte sich das Gewitter zusammengezogen, das im vorigen Hochsommer unser friedliebendes Land heimsuchte und noch andauert. Der Neid, die Begehrlichkeit und Rachsucht unserer Feinde haben den ruchlosen Krieg verschuldet, unter dem alle Völker und Länder der Erde, die beteiligten wie die unbeteiligten, und der Wohlstand der ganzen Menschheit auf das schwerste leiden. unsere Heere haben den Krieg auf allen Fronten in Feindesland ge­tragen und lassen Deutschland mit seinen Verbündeten der Zukunft mit Zuversicht entgegenblicken.

Aber

Es ist schon so viel über diesen größten aller Kriege, seine Ur­sachen und Wirkungen, geschrieben und gedruckt worden, daß wir für uns vorziehen, nur die Zahlen reden zu lassen. Sie ergeben, daß die Deutsche Bank, wie das gesamte deutsche Wirtschaftsleben, die schwere Belastungsprobe siegreich bestanden hat. Das beispiellose Ergebnis der beiden, mitten im Kriege aufgelegten Milliarden- Anleihen hat den Beweis von Deutschlands finanzieller Kraft geliefert und die wirtschaftliche Leistung der Nation auf die Höhe der deutschen Waffen­erfolge gehoben. Nur weil die feindliche Presse die Meinung zu ver­breiten sucht, als sei dieser Erfolg ein unechter und nur scheinbarer, heben wir hervor, daß die Einlagen in deutsche Sparkassen in dem Berichtsjahre um 900 Millionen Mark gewachsen sind. Im übrigen beschränken wir uns diesmal auf die Erläuterung unserer Abschlusses.

Wie aus den beigefügten Ausweisen unserer Bücher ersichtlich ist, würde der erzielte Gewinn die Verteilung der gleichen Dividende wie in den Vorjahren gestatten. In Anbetracht des noch dauernden Krieges schlagen wir indessen vor, nur 10 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital auszuschütten und M. 12,115,879.91 auf neue Rechnung vorzutragen.

Die Fusion mit der Bergisch- Märkischen Bank brachte uns eine erwünschte Verringerung unserer Anlage in ,, Dau­ernden Beteiligungen" um rund M. 24,000,000, d. i. um den Betrag, mit welchem unser früherer Besitz von zirka M. 32,000,000 an Aktien des genannten Instituts bei uns zu Buch stand. Da die Bergisch- Märkische Bank durchaus gesund war und keiner Abschreibungen aus dem Fusionsgewinn bedrufte, so floss aus ihrer Verschmelzung mit der Deutschen Bank ein Betrag von M. 63,500,000 in unsere gesetzliche Reserve. Andererseits brachte uns die Fusion eine ansehnliche Er­höhung unserer Barmittel und eine Ausbreitung unseres Filialnetzes um 38 neue Stellen.

Unsere Bilanz- und Umsatz- Zahlen sind durch die Auf­nahme der Bergisch- Märkischen Bank erheblich gestiegen; anderer­seits haben sie eine Einschränkung erfahren durch die von der eng­lischen Regierung verfügte Zwangsliquidierung unserer Londoner Filiale. Die Aktiven und Passiven der Londoner Filiale sind in unsere Bilanz eingestellt; die Zahlen sind aber nur annäherud genaue, da uns nach Verfügung des von der englischen Regierung eingesetzten Aufsehers nur die provisorischen Ziffern des Bücherauszugs vom 30. November gesandt werden durften. Es ist jedoch gewiß, daß die Abschlußzahlen am 31. Dezember nicht erheblich verschiedene und keinenfalls höhere gewesen sind, weil die Filiale neue Geschäfte nicht machen darf.

Unser Gesamt umsatz betrug 117 Milliarden Mark gegen 129 Milliarden im Vorjahr. Die Umsätze der Londoner Filiale für das zweite Halbjahr sind uns unbekannt geblieben und fehlen deshalb in der Gesamtzahl.

Bei der Aufstellung unserer Bilanz sind wir diesmal mit besonderer Strenge gegen uns selbst verfahren und haben an allen Stellen für die aus dem Kriegszustand erwachsenen Risiken aus Gewinn und stillen Reserven besondere Abschreibungen und Rückstellungen vorgenommen.

Wir haben uns an der Errichtung von 12 Kriegskredit­banken mit einem Nominalbetrag von zusammen M. 2,290,000 be­teiligt; die darauf geleisteten Einzahlungen sind in unserem Kon­sortialbestand enthalten. Diese Banken sind jedoch nur wenig in Anspruch genommen worden, da eine Notwendigkeit dazu sich nur in Ausnahmefällen herausstellte; vielmehr haben im allgemeinen die vorhandenen Kreditorganisationen und die Darlehenskassen den ent­standenen gewaltigen Geldbedürfnissen ausreichend genügt. Die an so vielen Stellen vorgesehene Möglichkeit der Befriedigung legitimen Kreditbedarfs bat wesentlich dazu beigetragen, die bei dem über­raschenden Ausbruch des Krieges eingetretene Bestürzung. wie auch die effektive Inanspruchnahme von Kredit zu vermindern. Namentlich aber hat die Reichsbank das deutsche Wirtschaftsleben vor den schlimmsten Stockungen bewahrt, wie sie in beinahe sämtlichen übrigen, auch den neutralen und dem Kriegsschauplatz feraliegenden Ländern eingetreten sind. Mußten doch in London besondere Bank­feiertage dekretiert und der Diskont bis auf 10 Prozent erhöht werden, weil die wirtschaftliche Maschine in Verwirrung geraten war. Dagegen hat die Reichsbank ihren Diskont nicht über 6 Prozent erhöht und ihren Gold vorrat. wie seit 18 Jahren, dauernd und erheblich über dem Goldbestand der Bank von England erhalten. Die Deckung sämtlicher Verpflichtungen der Reichsbank( Noten und Depositen) durch Gold ( ohne Einrechnung von Silber- und Papiergeld) übertraf dauernd und ibertrifft zurzeit bedeutend die Verhältniszahlen der reinen Gold­deckung bei den Zentralbanken von England wie von Frankreich . Unsererseits sind wir den bedeutenden Kredit- und Geldanforderun­gen unserer Kundschaft in weitgehendem Maße entgegengekommen; wir verweisen auf die stark gestiegene Summe der uns von Debi­toren geschuldeten Beträge. Andererseits hat der Betrag der uns von Kreditoren anvertrauten Gelder erstmals die Summe von 2 Milliarden Mark überstiegen; von der Zunahme von 460 Millionen entfällt rund die Hälfte auf die Bergisch- Märkische Bank, der Rest auf neuen Zuwachs.

Der starke Rückgang unserer Akzepte findet seine natürliche Erklärung durch die Abschneidung der überseeischen Ein­fuhr und die Zwangsliquidation der Londoner Filiale: diese Verminde­rung der auf uns gezogenen Wechsel zeigt aber auch, ein wie großer Teil unserer Akzepte auf dem Warenhandel beruht. Die im engsten Zusammenhang mit unserem Akzept stehenden Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen haben eine entsprechende Verringerung erfahren.

Die gegen börsengängige Wertpapiere bewilligten E e ports und Lombard- Vorschüsse haben sich bedeutend verringert. Da­gegen hat sich diese Position unserer Bilanz um rund 80 Millionen Mark erhöht durch Vorschüsse an kommunale Verbände gegen mündel­sichere Effekten.

Trotz des Krieges hat sich unsere Liquidität"( ohne Ein­rechnung der Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen unter die leicht realisierbaren Mittel) auf 64.74 Prozent Deckung unserer sämtlichen Verpflichtungen gegen 63.64 Prozent im Vorjahre gehoben.

Für Steuern und Abgaben hatten wir M. 4,166,064.73 zu zahlen, gegen M. 3,617,696.57 im Vorjahre. Mit der aus dem vorjährigen Vortrag erlegten ersten Rate des Wehrbeitrags( vgl. unten) und der Talonsteuer überstiegen unsere Steuerleistungen erstmals die Summe von fünf Millionen Mark.

Unsere Filialen haben sich in der schweren Zeit allen Erwartungen entsprechend bewährt und konnten aus eigener Kraft jeder Anforde­rung ihrer Kundschaft gerecht werden.

Die Kriegsereignisse schufen eine besonders schwierige Lage für unsere junge Filiale in Brüssel . Des größten Teils ihres Personals beraubt, hat die Filiale trotzdem, wenn auch unter Schwierigkeiten, ihren Betrieb aufrecht erhalten und sowohl ihrer deutschen und belgi­anerkannte deutschen Behörden schen Kundschaft, wie auch den Dienste leisten können. Infolge der Fusion mit der Bergisch- Märkischen Bank haben wir die nachfolgenden neuen Stellen errichtet:

hat.

Filialen in Aachen , Barmen, Crefeld , Düsseldorf , Elberfeld , Köln und Saarbrücken . Zweigstellen in Bern castel Cues, Bielefeld , Bocholt , Bonn . Coblenz , Cronenberg , M.- G 1 ad­bach, Hagen , Hamm , Köln- Mülheim , Neheim , NeuB, Paderborn , Remscheid , Rheydt , Solin­ gen und Trier . Depositenkassen in

Düsseldorf - Wehrhahn, Goch , Idar , Langerfeld, Lippstadt , Moers , Opladen , Ronsdorf , Schlebusch , Schwelm , Soest , Vel­ bert , Wald und Warburg .

Nicht lange vor Ausbruch des Krieges hatten wir die Errichtung einer Zweigstelle der Konstantinopeler Filiale in Bagdad vor­genommen, die ihre Tätigkeit in provisoriseher Weise aufgenommen Auch wurde die Errichtung einer Zweigstelle in Metz beschlossen. Der unerwartete Kriegsausbruch hat die Ausführung dieser Absicht wegen Mangel an Arbeitskräften noch nicht zugelassen. Die Rückwirkungen des europäischen Krieges machten sich auch in den überseeischen Ländern, insbesondere in Südamerika , fühlbar. Argentinien , Brasilien , Chile , Peru , Bolivien mußten zu Moratorien ihre Zuflucht nehmen. Die Deutsche Ueberseeische Bank und ihre Filialen haben sich jedoch trotz der Unterbindung des Ver­rotz der kehrs und obgleich sie auf sich selbst angewiesen waren, allen Schwierigkeiten gewachsen gezeigt. Es ist zu erwarten, daß die Bank auch für das abgelaufene Geschäftsjahr eine angemessene Dividende Kerteilen wird.

Die Zahl der bei der Deutschen Bank( Zentrale und Filialen mit Ausnahme der Londoner Filiale) geführten lebenden Konten betrug am Jahresschluß 333,828 gegen 289,709 im Vorjahr.

Wir übernahmen die Geschäfte verschiedener Abrechnungsstellen und Gesellschaften, die sich für die Versorgung Deutschlands mit Roh­stoffen während des Krieges zahlreich gebildet haben.

Die Zahl unserer Beamten betrug am Jahresschluß 8475, gegen 6638 im Vorjahre. Eine sehr hohe Anzahl unserer Beamten wurde zum Kriegsdienst eingezogen; andere leisten den deutschen Behörden frei­willig ihre Dienste. Wir konnten den Betrieb der Bank nur mit äußer­ster Anstrengung aller verbliebenen Beamten und Direktoren in ge­ordnetem Gang erhalten, sahen uns zur Anstellung von weiblichem Hilfspersonal veranlaßt und haben in vielen Fällen auf die Nachsicht unserer Kunden und Freunde zählen müssen, um die weitverzweigten Geschäfte der Deutschen Bank unter den schwierigen Verhältnissen in geordneter Weise weiterzuführen. Allen unseren Mitarbeitern und allen, die uns durch ihre Nachsicht freundlichst unterstützen, danken wir an dieser Stelle.

Mit Zustimmung des Aufsichtsrats haben wir unseren. im Dienste des Vaterlandes kämpfenden und arbeitenden Beamten während der ersten drei Kriegsmonate volle Bezüge vergütet, seit dem 1. November den Unverheirateten 30 Prozent des Gehaltes, den Verheirateten 60 Pro­zent sowie 5 Prozent für jedes im elterlichen Haushalt lebende Kind bis zu 80 Prozent der festen Beziige. Ferner haben wir den im Felde stehenden Beamten die volle Weihnachtsgratifikation gewährt und be­absichtigen, in Betreff der Abschlußgratifikation nach dem gleichen Grundsatz zu verfahren.

Als Anlage zu diesem Bericht geben wir die Namen der Braven an, die in Erfüllung ihrer Pflicht gegen das Vaterland den Heldentod gestorben sind. Das Andenken jedes einzelnen bleibt unvergessen.

Auf unseren Antrag hat der Aufsichtsrat beschlosen, für die Witwen und Waisen der im Kriege gefallenen Beamten ohne Rücksicht auf die denselben zustehenden Militärpensionen Beihilfen in anderthalbfacher Höhe der nach den bei uns üblichen Normen berechneten Pensionen zu gewähren, wobei zugunsten der Witwen und Waisen derjenigen Beamten, welche nicht 10 Jahre im Dienst der Deutschen Bank stan­den, die als Wartezeit vorgesehene zehnjährige Dienstzeit als erfüllt angesehen wird. von Diese Bewilligungen werden dauernd dem Gewinn- und Verlust- Konto der Bank getragen.

Wir haben auch in diesem Jahre eine Abschreibung auf Bank­gebäude und Mobilien von über M. 2,000,000 vorgenommen. Die Vollendung unseres, durch einen zweiten Straßenübergang mit den alten Gebäudea verbundenen Neubaus in Berlin ist infolge der Kriegs­wirren unterbrochen und verzögert worden. Das neue Bankgebäude ist zur Aufnahme der Direktion, des Sekretariats, der Börsen- und Nostro­Abteilungen, des Filialbureaus und einiger anderen Abteilungen, sowie zu der seit langer Zeit mangelnden würdigen Unterbringung der Deut­schen Ueberseeischen Bank und der uns nahestehenden Petroleum­gesellschaften bestimmt und soil im nächsten Mai bezogen werden. In Darmstadt haben wir in bester Lage ein eigenes Bankgebäude auf­geführt. Die Kölner Filiale erwarb zu Erweiterungszwecken zwei he­nachbarte kleine Grundstücke. In Aachen wurde ein größerer Er­weiterungsbau vorgenommen.

Der Ertrag aus Dauernden Beteiligungen und Kom­manditen enthält die für 1913 vereinnahmten Dividenden auf unseren Besitz an Aktie

der Deutschen Ueberseeischen Bank( 9 Prozent), der Bergisch- Märkischen Bank( 7% Prozent). der Deutsch - Ostafrikanischen Bank( 7% Prozent),

der Deutschen Vereinsbank( 6 Prozent).

der Essener Credit- Anstalt( 8% Prozent),

der Hannoverschen Bank( 7% Prozent).

der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank( 15 Prozent), der Niederlausitzer Bank A.-.( 6%

Prozent).

der Oldenburgischen Spar- und Leib- Bank( 10 Prozent). der Pfälzischen Bank( 7 Prozent),

der Privatbank zu Gotha ( 6% Prozent).

der Rheinischen Creditbank( 7 Prozent),

des Schlesischen Bankvereins( 7% Prozent),

der Württembergischen Vereinsbank( 7 Prozent),

und der Deutschen Treuhand- Gesellschaft( 15 Prozent)

Von neuen Konsortialgeschäften, die zum größten Teil

im Berichtsjahre abgewickelt worden sind, erwähnen wir die folgenden: Aproz. Schatzanweisungen Preußens,

4proz. Württembergische Staats- Anleihe, 4proz. Badische Staats- Anleihe.

4proz. Anleihe und Schatzanweisungen des Staates Hamburg , 4proz. Anleihe der Deutschen Schutzgebiete, 4proz. Anleihe der Provinz Westpreußen , 4proz. Anleihe der Stadt Aachen .

4proz. Anleihe der Stadt Altona ( Hamburger Filiale), Aproz. Anleihe der Stadt Berlin- Schöneberg, 4proz. Anleihe der Stadt Charlottenburg , 4proz. Anleihe der Stadt Frankfurt a. O., 4proz. Anleihe der Stadt Hamm ( Westfalen ), 4proz. Anleihe der Stadt Königsberg i. Pr., 4proz. Anleihe der Stadt Mülheim an der Ruhr , 4proz. Anleihe der Stadt München.( Münchener Filiale), 4proz. Anleihe der Stadt Remscheid , 4proz. Anleihe der Stadt Worms , 4½proz. Oesterreichische Schatzanweisungen, Argentinische Schatzscheine,

4proz. Anleihe der Halberstadt- Blankenburger Eisenbahn- Gesell­schaft,

4½proz. Anleihe der Allgemeinen Lokal- und Straßenbahn- Ge­sellschaft,

5proz. Anleihe der Chemischen Fabrik Griesheim- Elektron( Frank­ furter Filiale).

5proz. Anleihe der Deutschen Gelatine- Fabriken( Frankfurter Filiale),

5proz. Anleihe der Elektricitäts- Lieferungs- Gesellschaft, 5proz. Anleihe der Elektrischen Licht- und Kraftanlagen Aktien­Gesellschaft,

5proz. Anleihe des Lothringer Hüttenvereins Aumetz- Friede ( Brüsseler Filiale), Anleihen der Gewerkschaften Unser Fritz, Ver. Constantin der Große und Westfalen,

Kuxe des Salzbergwerks Neu- Staßfurt II,

Neue Aktien der Deutschen Petroleum- Aktien- Gesellschaft. Ge­sellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin , Lübeck- Büchener Eisenbahn- Gesellschaft, Allgemei­nen Lokal- und Straßenbahn- Gesellschaft, Actien- Gesellschaft für Anilin- Fabrikation, Aluminium- Industrie A.-G., Amme, Giesecke& Konegen A.-G., Badischen Anilin-& Soda- Fabrik, Baumwollspinnerei Germania , Brown, Boveri& Co. A.-G., Deutschen Continental- Gas- Gesellschaft, Deutschen Maschinen­fabrik, Donnersmarckhütte, Oberschlesische Eisen- und Koh­lenwerke A.-G., Dortmunder Union- Brauerei A.-G., Farben­Fabriken vorm. Friedr. Bayer& Co., Farbwerke vorm. Meister, Lucius& Brüning, Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg A.-G., Mannesmannröhren- Werke.

Von Konsortialgeschäften früherer Jahre, die in 1914 abgewickelt worden sind, nennen wir: 4proz. Deutsche Reichs- Anleihe von 1913, 4proz. Bayerische Staatsanleihe von 1913, 4proz. Anleihe der Stadt Augsburg ,

4% proz. Oesterreichische Eisenbahn- Anleihe von 1913,

5proz. Anleihe der R. Wolf Aktien- Gesellschaft, Aktien der A.-G. für Elektrizitäts- Anlagen,

19

der Deutschen Kaliwerke.

Unser Konsortial- Konto( Zentrale und Filialen) bestand am Jahres­schlusse aus:

37 Beteiligungen an

118

99

171

23

deutschen Staats­und Kommunalanleihen sowie

Obligationen inländischer Gesellschaften

an Aktien inländischer Gesellschaften

an ausländischen Staats­und Kommunal- Anleihen. Eisen­und

bahn- Geschäften, Obligationen

Aktien

an Grundstücks Ge­schäften

zusammen

M. 10,541,011.65

15,700.402.65

93

25,219,249.84 5,473,030.95

M. 54,933,695.09

Das Konto elgener Effekten( Zentrale und Filialen) setzt sich zu­sammen aus:

Staats- und Kommunal- Papieren sowie Deutschen Pfandbriefen in 173 Gattungen

Eisenbahn - und industriellen Obligationen in 106 Gattungen

Eisenbahn -, Bank- und Industrie- Aktien in 227 Gattungen

Sonntag, 28. März 1915.

Sowohl unsere Konsortial- als unsere Effektenbestände sind welt unter den Kursen von Ende Juli des Berichtsjahres aufgenommen.

In unsere Gewinn- und Verlust- Rechnung haben wir irgendeinen Gewinn aus dem Betrieb unserer Londoner Filiale nicht eingestellt; es ist vielmehr durch erhebliche Rückstellungen aus früheren Jahren weitgehende Vorsorge getroffen.

Der stark erhöhte Zinsengewinn( einschließlich des Ertrages von Wechseln) ist sowohl auf die Fusion mit der Bergisch- Märkischen Bank als auf das Mitarbeiten von rund 40 Millionen neuer Barmittel zurückzuführen, die uns durch die Fusion mit dem genannten Institut im vorigen Frühjahr zugeflossen sind. Das Zinsen- Konto enthält, wie bei uns üblich, die den Effekten- und Konsortial- Rechnungen belaste­ten 4 Prozent Geldzinsen. Dagegen haben wir den darüber hinaus ant Konsortial- Beteiligungen und Effekten erzielten Gewinn zu Abschrei­bungen auf diesen Konten verwandt. Ein Blick auf unsere früheren Berichte ergibt, daß wir seit einer Reihe von Jahren die erzielten Gewinne auf Konsortial- Geschäfte und Effekten in Höhe von 4 bis 7 Millionen Mark nicht verteilt, sondern regelmäßig zur Erhöhung unserer offenen Reserven und zu Abschreibungen auf Bankgebäude verwendet haben, so daß wir dieser Gewinne zur Verteilung der Divi­dende nicht bedurften. Die früher vorgenommenen Abschreibungen von unseren Bankgebäuden sind mehr als ausreichend; gleichwohl haben wir aus dem Ertrag des Berichtsjahres eine Abrundung vor­gesehen. Eine weitere Dotierung unserer im Berichtsjahre um 63% Millionen gewachsenen offenen Reserven erscheint diesmal überflüssig. Wir könnten also auch auf das erhöhte Aktienkapital und trotz des Wegfalls von Konsortial- und Effektengewinn wiederum 12% Prozent Dividende verteilen, ziehen jedoch vor, als eine weitere Sicherheits­maßregel den Gewinnvortrag um rund 8 Millionen Mark zu erhöhen und schlagen demnach die Ver­teilung von nur 10 Prozent Dividende vor.

In den Aufsichtsrat wurden neu gewählt die Herren: Phi­ lipp Heineken , Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd , in Bremen , Dr. jur. Carl Jahr, Direktor der Rheinischen Creditbank, in Mannheim . Albert Molineus, Geheimer Kommerzienrat, in Barmen, Dr. Clemens Graf von Podewils- Dürniz, Ex­zellenz, Staatsminister, in München , Eugen Schaltenbrand. Vorsitzender der Direktion der Hohenlolie- Werke A.- G.. Eduard Springmann, Fabrikbesitzer, in Elberfeld , Dr. jur. Wilhelm de Weerth , Regierungsassessor a. D., in Elberfeld .

Dagegen ist im Mai des Berichtsjahres ein hochgeschätztes Mitglied des Aufsichtrats in der Person Seiner Exzellenz des Wirklichen Ge­heimen Rats von Loc bell ausgeschieden, der zum Staatsminister und Minister des Innern berufen wurde.

Am 10. Juli verschied zu unserem lebhaftesten Bedauern Herr C. Balser senior, welcher, seit dem Uebergang seines altange­sebenen Bank hauses in Brüssel im Jahre 1910 auf unsere daraus hervor­gegangene Filiale, unserem Aufsichtsrat angehört und sich in unserem Kreise allseitige Sympathien erworben hatte.

Mit ganz besonderem Schmerz verzeichnen wir den Verlust unseres seitherigen Aufsichtsrats- Vorsitzenden Seiner Exzellenz des Wirk­lichen Geheimen Rats Wilhelm Herz . Er hat dem Auf­sichtsrat der Deutschen Bank seit 1876. also 38 Jahre lang, angehört und sich als Neunzigjähriger und darüber hinaus seltenster körper­licher und geistiger Frische und Kraft erfreut. Mit ihm ist ein Stück unserer Geschichte zu Grabe getragen worden. Das Andenken dieses hervorragenden Mannes bleibt in der Deutschen Bank unvergessen. Mit Schluß des Berichtsjahres zog sich unser seitheriger Kollege, Herr Geheimer Kommerzienrat Carl Klönn e, aus dem Vorstande zurück, dem er über 14 Jahre lang angehört hatte und dem er eines der unermüdlichsten Mitglieder gewesen war. Seine rastlose Arbeits­kraft und rciche Geschäftserfahrung bleiben uns erhalten, indem Herr Klönne eingewilligt hat, auch künftighin in täglichem Verkehr mit der Direktion eine Reihe unserer Interessen wahrzunehmen und die Deutsche Bank in einer Anzahl wichtiger Gesellschaften zu vertreten; der nächsten Generalversammlung wird seine Zuwahl in den Auf­sichtsrat vorgeschlagen.

wird seine

Unsere bewährten Mitarbeiter, die Herren Theodor Veyer, Johannes Kiehl und Paul Lehmann, wurden zu stellver­tretenden Direktoren der Hauptniederlassung ernannt.

Verstorben sind der Abteilungsdirektor Herr Julins Köhler nnd der langiährige Vorsteher unserer Effekten- Hauptkasse, Abtei­lungsdirektor Herr Oscar Irause.

In Brüssel wurden Herr Hermann Dufe r, bisher stell­vertretender Direktor, zum Direktor und Herr Max Uhlenhaut, Jangjähriger Prokurist unserer Londoner Filiale, zum stellvertretenden Direktor ernannt.

Für Chemnitz wurden die Herren Wilhelm Bösselmann und Dr. Albert Rössing zu Direktoren der Zweigstelle Chem­ nitz ernannt.

In Frankfurt a. Main wurde der seitherige Syndikus Herr Dr. Paul Bonn zum stellvertretenden Direktor der Filiale befördert. In Konstantinopel wurde der bisherige Vertreter der Zweig­stelle Stambul , Herr J. Rossi, stellvertretender Direktor der Filiale. Für Bagdad wurde Herr T. Wurst zum Direktor der Zweig­stelle ernannt; für Metz zum Direktor der zu errichtenden Zweigstelle Herr Conrad A. Bischoff, unser langjähriger Mitarbeiter und seitheriger stellvertretender Dircktor in Brüssel ..

In Barmen wurde der seitherige stellvertretende Direktor Herr Dr. Otto Schwarzschild zum Direktor befördert.

Auf dem Felde der Ehre sind gefallen die Herren Wilhelm Stockhoff. Direktor unserer Zweigstelle Cronenberg . und Ernst Schröter, Direktor unserer Zweigstelle M.- Gladbach. An dic Stelle des letzteren rückte Herr Otto Neerforth. bisher stellvertretender Direktor in Düsseldorf .

Aus dem vorjährigen Vortrag von M. 4,266,312.31 ist die erste Rate des Wehrbeitrags mit M. 598,496. bezahlt worden. Einschließlich des alsdann verbliebe­nen Vortrages aus 1913 von M. 3.668,416.31, nach Vornahme der Abschreibungen auf Bankgebäude und Mobilien im Betrage von M. 2.097,496.44 und Rückstellung von M. 250,000.­für Talonsteuer beläuft sich das Erträgnis des Jahres 1314 auf

Hiervon erhalten zunächst die Aktionäre 6% Prozent Dividende auf M. 250,000,000.­( nach§ 33b der Satzungen)

Von den verbleibenden beantragen wir,

für Abschluß- Gratifikationen

stellten

zu überweisen.

"

M, 41,074,482.06

M

16,250,000.­

M. 24,824,482.06

an die Ange­

99

3,300,000.­

neue

Von dem übrig bleibenden Betrage von abzüglich M. 12,115,879.91 Vortrag auf Rechnung, erhalten( nach§ 38d der Satzungen) der Aufsichtsrat und die Ortsausschüsse

7 Prozent Gewinnanteil mit

Wir schlagen vor, von den restlichen

31

Prozent

M. 21,524,482.08

658,602.15

M. 20,885,873.31 8,750,000­

auf Superdividende

M. 250,000,000.- mit

M. 12,115,879.91

zu verteilen und den Ueberschuß von. auf neue Rechnung vorzutragen. Aus diesem Vortrag wird der auf das neue Jahr entfallende Teil des Wehrbeitrags zu zahlen sein. Es würde demnach erhalten jede Altic von nom. M.600.

M. 60­

,, 1200...

120.

1600.-:

180.­

9

25

10 Proz. Dividends

Unter Einschluß der aus der Fusion mit der Bergisch- Märkischen Bank in die gesetzliche Reserve geflosseneh M. 62,500,000.- stellen sich unserc bilanzmäßigen Reserven nunmehr wie folgt:

1. Gesetzliche Reserve A 2. Reserve

B

3. Kontokorrent- Reserve

Vortrag auf rund

gegen Ende 1913

M. 129,888,031.30

99

41,595,316.42

99

7,016,652.28

zusammen

M. 178,500,000.­

M. 440,000,000.­

M, 318,700,000.­

= 71.40 Proz. des Aktienkapitals von M: 250,000,000.-, und die ( einschließlich bilanzmäßigen Gesamtmittel

Berlin, im März 1915.

Der Vorstand der Deutschen Bank

99

M.$ 2,025,078.88 8,653,627.21 16,222,301.44 351,027.

zusammen M. 57,252,029.53

A. v. Gwinner

In dem vorgenannten Effektenbestand befanden sich deutsche Staatspapiere im Buchwert von M. 26,413,853.07.

E. Meineniann

Paul M. Herrmann

C. Michalowsky O. Schlitter

Diversen

P. Mankiewitz

G. Schröter 0. Wassermana