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Deutsche Bank. Diskonto- Gesellschaft

Roh

Rein

überschuß gewinn

in Millionen Mart 1914 1913 1914 1913

Dividende in Proz.

geschwunden ist, zeigt sich daraus, daß die Depositen, d. h.

"

Daß das Vertrauen des Publikums zu den Banken nicht Zur Versenkung des Dampfers" Aquila". die fremden, den Banken anvertrauten Gelder, am Jahres- London  , 30. März.( W. T. B.) Die Admiralität teilt zur 1914 1913 schluß höher waren, als im Vorjahre: 2024 gegen 1955 Wil  - Bersentung des Dampfers Aquila" noch mit: Der lionen Mark. Die sogenannte Liquidät", d. h. das Verhält- Dampfer, der von Liverpool nach Lissabon   fuhr, wurde in der Höhe nis der greifbaren Mittel zu den Verbindlichkeiten, hat sich von Pembroke torpediert. ziffernmäßig nicht erheblich verschlechtert. Aut Schlusse des fazung und drei Passagiere werden vermißt, der Vorjahres schuldeten die Banken insgesamt 6113,6 Millionen Kapitän und 19 Mann wurden in Fishguard gelandet. 8 Marf, während ihnen an Bargeld, Bankguthaben, eigenen Auf eine Mine geraten?

Dresdner Bank.

41,7 43,4

78,7 71,3

23,8 26 37,4 32,7

37,8 40,5

20,9 24,5

6 10 8

10

Darmstädter Banf

22,2 27,5

6,9 10,7

4

6

Berliner Handels- Ge­sellschaft

19,0 15,3

10,1 11,5

5

13,9 14,9 11,7

5,7 6,6 8 7,0

41

6

Kommerz u. Diskonto­

Bank

Nationalbank

-

-

6 Mitteldeutsche Kreditbank 8,8 8,9 44,3 43,8 512 6 Was als Rohüberschuß und was als Reingewinn zu be­trachten ist, darüber haben die einzelnen Banken verschiedene Ansichten, die Zahlen sind also nicht ohne weiteres vergleich bar. Nur so viel ist ersichtlich, daß mit Ausnahme der Deut­schen Bank bei allen Instituten sowohl Rohüberschuß als Reingewinn geringer waren, als im Vorjahre. Bei der Deutschen Bank kommt in Betracht, daß der Gewinn sich auf ein um 50 Millionen größeres Kapital verteilt, bei der Diskontogesellschaft auf ein um 100 Millionen Mark größeres Kapital, als im Vorjahre. Dabei überweist die Deutsche Bank nicht weniger als 12,1 Millionen Mark als Vortrag für das nächste Jahr, während die Dividende 25 Millionen Mark er­fordert.

Die einzelnen Posten des Gewinn- und Verlustkontos zeigen nun ein verschiedenes Gesicht. Der Gewinn aus

Wertpapieren und lombardierten Papieren und Waren

23 Mann von der Be­

4146,8 Millionen zur Verfügung standen, Ende 1914 dagegen Amsterdam  , 30. März.( W. T. B.) Handelsblad" meldet aus war das Verhältnis 6337,5 zu 4109,3 Millionen, oder in Pro- London: Wie die Morning Post" erfährt, sind der Kapitän und zenten der flüssigen Mittel zu den Verbindlichkeiten ausge- die Bemannung des holländischen Schiffes Am stel" in Grimsby  drückt waren es 64,8 Proz. gegen 67,8 Proz. im Vorjahre. gelandet worden. Der Kapitän sagte aus: Sturz nach Mitternacht  Mit Recht bemerkt aber die Kölnische Zeitung  ", daß fand eine heftige Explosion im Vorderschiff statt; der in Wirklichkeit die Dinge anders stehen, weil die im Besige Bug des Schiffes wurde zerstört. Das Wasser strömte ein und die der Banken befindlichen Wertpapiere wohl in Friedenszeiten Bemannung hatte knapp Zeit, die Boote herabzulassen. Nach einigen leicht flüssig gemacht", d. h. veräußert werden können, nicht Stunden wurden sie von einem Fischerfahrzeug aus Grimsby   auf­aber im Kriege. genommen. Der Kapitän meint, daß nach Art der Explosion und des angerichteten Schadens das Unglück durch eine Mine und nicht durch ein Torpedo verursacht worden ist.

Das Bild, das die Bankabschlüsse bieten, spiegelt, wie ge­sagt, die wirtschaftliche Lage insofern nicht ganz richtig wieder, als im Status der Banken sieben Friedensmonate mitwirken, während in Wirklichkeit für Industrie und Handel die durch den Krieg getroffene Rage maßgebend ist. Jeder Tag, den der Krieg dauert, verschlechtert diese Lage nicht nur in Deutschland  , sondern in der ganzen kapitalistischen  Welt.

Ein holländischer Dampfer auf eine Mine gelaufen.

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London  , 30. März.( W. T. B.) Meldung des Reuter­schen Bureaus. Die Admiralität gibt bekannt, daß der holländische Dampfer Amstel" auf der Fahrt von Rotterdam borough auf eine Mine des deutschen   Minenfeldes gelaufen ist. Die Besatzung wurde am Humber   gelandet.

Wechſelgeschäften und Zinsen ist bei der Deutſchen Bank und Zwei französische   Dreadnoughts auf dem nach Goole Montag früh um 4 Uhr auf der Höhe von Flam­

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Wege nach den Dardanellen.

Der Seekrieg.

der Diskontogesellschaft höher als im Vorjahre, was sich aus der Kapitalserhöhung erklärt, bei anderen Banken ist der Gewinn zurückgegangen; das gleiche gilt von den Provisio­Mailand, 30. März.( W. T. B.) Dem Secolo" zufolge nen. Dagegen ist Gewinn aus dem Effektenkonto", also beim Handel mit Wertpapieren bei keiner Bank erzielt, fon- trafen gestern die französischen   Dreadnoughts Bretagne  " dern es werden hier Verluste gebucht: bei der Diskonto- und Provence" in Neapel   ein, welche den, Gaulois" und Gesellschaft 2,1 Millionen, bei der Nationalbank 7,3 Millio- den, Bouvet" bei den Dardanellen ersetzen sollen. nen, bei der Kommerz- und Diskontobank 0,5 Millionen; die Deutsche  , die Dresdner  , die Mitteldeutsche Kreditbank   und die Berliner Handelsgesellschaft geben diesen Posten nicht an, regulieren vielmehr die Sache so, daß sie aus dem Ueberschuß Abschreibungen machen, die diese Verluste decken sollen. Ebenso find Verluste erstanden aus dem Konsortialkonto". London  , 30. März.( W. T. B.) Die Admiralität gibt d. H. der Beteiligung an anderen Unternehmungen. Sum- bekannt, daß in der Woche vom 17. bis 24. März drei miert man die Gewinne aus dem Wechselgeschäft und den britische Schiffe von zusammen 11 650 Tonnen Gehalt von Provisionen bei den acht Banken, so betragen sie rund 200 Unterseebooten versenkt worden sind. Ein viertes Schiff Millionen Mark gegen 217 Millionen im Vorjahre. Die wurde torpediert, erreichte jedoch den Hafen. In der Woche Verluste aus dem Effekten- und Konsortialgeschäft dagegen tamen an und fuhren aus 1450 Schiffe von über 300 Tonnen lassen sich auf Grund der vorliegenden Bilanzen nicht genau Gehalt. berechnen. In der Tat handelt es sich hier ja auch um Ber­

Die englischen Schiffsverluste.

Rußland und Griechenland  .

Petersburg, 29. März.( W. T. B.) Die, Rietsch" schreibt: Die griechische Krisis tam Rußland  fehr gelegen, denn in der griechischen Presse kam deutlich zum Ausdruck, daß die Griechen ihrerseits Konstantinopel   für sich beanspruchen und niemals daran denken, Rußland   den Befitz Konstantinopels   zu verschaffen. Jeder, der die An­sprüche Rußlands   auf die Dardanellen kennt, kann deshalb sich nur Glück wünschen, daß Griechenland   sich nicht an der Eroberung beteiligte.

Noch immer streikende Dockarbeiter in England.

hältnisse, die noch im Flusse sind. Da nämlich die Banken Die Vernichtung des Dampfers Fallaba". pool: Während die Dockarbeiter in Liverpool Kitcheners Aufforde

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werden.

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Jahre Gegenstand amtlicher Untersuchung gewesen ist.

" 1

Die

London  , 30. März.( W. T. B.)" Times" melden aus Liver­große Summen in Wertpapieren aller Art angelegt haben rung nachkamen und den Wochenendestreit aufgaben, feierten in und noch gar nicht abzusehen ist, welchen Handelswert diese London  , 30. März.( W. T. B.) Ueber den Untergang Birkenhead   am Freitag wieder 1600 Mann. Man erwartet, daß Papiere haben, hängt hier alles davon ab, wie lange der des Dampfer Fallvba" meldet das Reuters   che das Kriegsamt energische Maßnahmen ergreifen wird. Krieg dauern, welche Resultate er zeitigen wird. Es sind Bureau noch: Am 28. März nachmittags tauchte das Stauung in Birkenhead   ist so groß, daß viele Dampfer einen Teil 3. B. die Aktien einer Industriegesellschaft entwertet, weil Unterseeboot plötzlich neben dem Dampfer der für sie bereit liegenden Ladungen zurüdlassen mußten. Man das Unternehmen seine Produktion einschränken oder viel auf und forderte ihn durch Pfeifenfignal auf, beizudrehen, befürchtet, daß die Lage sich während der Osterfeiertage ver­Teicht gänzlich einstellen mußte, es ist aber keineswegs gesagt, aber bevor dies geschehen konnte, traf der Torpedo schlimmern wird, da die Arbeiter von Karfreitag ab nicht arbeiten daß nach dem Kriege gerade dieses Unternehmen nicht einen bereits in der Gegend des Maschinenraumes. neuen Aufschwung nehmen wird; ein anderes Unternehmen Die Boote wurden ausgesetzt und bemannt; drei davon wiederum wird vielleicht durch den Krieg vollständig rui­Eine Verleumdung des Matin". niert, seine Aftien werden. Makulatur. Auch Staatspapiere chlugen um, die Jusafsen fielen ins Wasser. Der Fisch­Berlin, 30. März. Die Norddeutsche Allgemeine sind ein unsicherer Besiz geworden, da man nicht weiß, ob dampfer Queen Mary" kam noch rechtzeitig um 137, Per- 3eitung" schreibt über Die Verleumdung des Matin": Aus dieser Staat nach dem Kriege noch zahlungsfähig sein wird. sonen aus dem Wasser und den Rettungsbooten aufzunehmen. dem hier eingetroffenen Artikel des Matin" über Greueltaten Wie es scheint, haben die Großbanken diesen Verhältnissen Unter den Ertrunkenen befinden sich der sapitän, deutscher Truppen in Briey   vom 26. d. Mts., dessen lügenhafter nach Kräften Rechnung getragen. Sie kommen aber zu dem ein Leutnant des Dampfers und ein Korporal Inhalt bereits vom Wolffichen Telegraphenbureau zurückgewiesen Schlusse, daß sie zwar ihre Dividenden ermäßigen müssen, von der Armee. Das Schiff war ein Post dampfer deutschen   Truppen auf einen Vorfall bezieht, der bereits im vorigen wurde, geht hervor, daß sich die Hauptbeschuldigung gegen die aber sie schätzen die Verluste nicht so hoch ein, daß sie auch von 4803 Zonnen und war nach Westafrika   bestimmt. nur den Gewinn des abgelaufenen Jahres verschlingen London  , 30. März.( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Der Matin" behauptet, daß im August 14 Jtaliener auf Be sollten. Hoffentlich behalten sie damit recht. Eine Ausnahme bildet die Nationalbank. Hier kann Bureaus  . Gestern abend sind einige Fahrgäste der Fallaba" hier fehl eines deutschen   Hauptmanns in Conflans Jarny ermordet nicht nur feine Dividende ausgeschüttet werden, sondern es auf der Paddington  - Station eingetroffen. Einer von ihnen erzählte: worden und neun von ihnen gezwungen worden seien, ihr eigenes Grab zu graben. ist ein Verlust von 8 Millionen berechnet, trotzdem aus dem Sonnabend, den 27., um 6 Uhr abends verließen wir Liverpool. Schon Ende August waren in Italien   Nachrichten verbreitet, Wechselgeschäft und Provisionen rund 11,8 Millionen Ueber- am folgenden Mittag faben wir etwa 70 Seemeilen von Milford daß 14 Italiener, deren Namen dem Auswärtigen Amt   mitgeteilt schuß erzielt wurden. Es sind nämlich die Verluste bei dem Haven ein Unterseeboot. Der Kapitän versuchte zu entkommen, aber wurden, einer Streitigkeit zum Opfer gefallen wären, die von deut­Wertpapier- und Beteiligungsgeschäft und bei dem Kredit- das Unterseeboot war sehr groß und schnell und schen Soldaten provoziert worden sei. Ehe die Untersuchung ab­geschäft an Kunden auf 15 Millionen berechnet, so daß hier holte uns leicht ein; es forderte uns auf, bei- geschlossen war, wurde das Auswärtige Amt von zuständiger Stelle im Resultat ein Verlust von 3,2 Millionen erscheint und die zudrehen. Es wurde Befehl gegeben, die Boote klar zu machen, darüber unterrichtet, daß nach einer privaten Enquete eines ita­Geschäftskosten, die 4,4 Millionen betragen, nicht gedeckt aber nur drei davon scheinen vom Schiffe frei gekommen zu sein, lienischen Abgeordneten alle Italiener, die als Opfer des Zwischen­werden können, wozu noch ein paar kleinere Posten kommen. von den übrigen ging eins entzwei, das andere schlug um falles angegeben waren, inzwischen nach Italien   zurüd- umgekehrt seien, nachdem sie in Meg und Kaffel 20 Lage ver­Im Resultat wurde also der Betrag von 8 Millionen aus Von den auf dem Schiff befindlichen 250 Per- gefehrt feien, nachdem sie in Metz   und Staffel 20 Lage ver­haftet gewesen wären. dem Reservefonds genommen, um die Bilanz ins reine zu sonen sind ungefähr 130 bis 140 gerettet worden. Die Verhaftung der Italiener beruhte darauf, daß eine deutsche bringen. Dieses Ergebnis ist jedenfalls nicht ausschließlich Das Unterseeboot hatte uns 15 Minuten geit gegeben, Patrouille der Jäger zu Pferde aus einer Wirtschaft in Jarny   be­auf die Kriegsverhältnisse zurückzuführen, sondern es ist die aber es befanden sich noch Fahrgäste an Bord, als schossen worden war. Die in der Wirtschaft befindlichen 14 Italiener Folge früherer Geschäftsgebarung. Es scheint daher sehr der Torpedo aus 200 Meter Abstand abgeschossen wurde. Er traf wurden festgenommen und nach Metz   gebracht. In ihrem Besiz, wahrscheinlich, daß diese Bank aus der Reihe der Großbanken den Dampfer mittschiffs, und dieser sank in 10 Minuten. Fast un- wurde ein Jagdgewehr und ein Revolver gefunden. Das gegen ausscheiden wird. Eine peinliche Episode ist, daß die Direktion mittelbar nach dem Schusse tauchte das Unterseeboot unter und fam fie eingeleite Verfahren wurde jedoch eingestellt bei dieser Katastrophe Ersparnisse auf Kosten der Beamten 10 Minuten später eine viertel Seemeile weiter entfernt wieder da sich nicht feststellen ließ, von wem die Schüsse abgegeben worden waren. Nach Einstellung des Verfahrens wurden die Verhafteten macht, denen sie die Gratifikationen" vorenthielt, obwohl herauf, verschwand aber, als es sah, daß die Fallaba" schon ge- freigelassen. diese im Bankgeschäft ganz allgemein als ein Bestandteil des sunken sei. Wir wurden von dem Fischdampfer" Emma" auf­Gehaltes gelten. Das führte zu sehr drastischen Ausein- genommen, der uns nach Milford Haven brachte, auch andere Fisch dampfer kamen zu Hilfe. andersetzungen in der Generalversammlung.

Vom nordöstlichen Kriegs­Schauplah.

Augst   vor den Russen.

Soweit der Tatbestand. Er zeigt von neuem, wie ein getvisser Teil der französischen   Presse arbeitet, um seine Zwede im neutralen Auslande zu erreichen. ( W. T. B.)

Neue Qualen für diejenigen, die nichts bekommen. Aus der Wahrscheinlich wird die Ortskommandantur in S. nun wohl etwas deutschen   Feldbäckerei bringt man joeben 250 Brote, 70 sollen noch schärfere Seiten aufziehen. Die armen Verwundeten sollen aber folgen, und 10 Pud Kartoffeln sind geliefert worden. Was ist nicht auf die Wirkung warten brauchen. Die deutschen   Militär­das für so viele? Ein Sergeant sagt mir die Stadt müsse für behörden sind angewiesen worden, die Verwaltung dieses Laza­die Verwundeten sorgen, tue aber nichts. Bei der Etappe erhalte retts, in dem mehrere russische   Aerzte mit russischem Pflegeperjo­ich folgende Auskunft: Für die Gefangenen sorgt die Militär- nal tätig sind, zu übernehmen. Noch an demselben Tage sollen verwaltung. Der Stadt war aufgetragen worden, die Ver- Hülsenfrüchte, Gemüse, Zucker, Tee, Fleisch usw. geliefert werden. pflegung der Verwundeten zu besorgen. Es ist Mehl frei- Ferner erhalten Bürger der Stadt die Erlaubnis, nach Königsberg  gegeben worden; der Bürgermeister hatte Auftrag, einige Bäckereien zu fahren und dort Lebensmittel für die Bevölkerung und die Suwalii, den 16. März 1915. nur für die Beföstigung der Verletzten und Stranten zu beschäftigen Berlebten einzukaufen. Bei dem außerordentlich regen Geschäfts­Aus der Sakristei der Garnisonkirche tönt mir laute Fröhlich- nichts wurde geliefert. Der Bürgermeister und alle Bürger leben sind einige Artikel zur Neige gegangen. Dieser Mangel feit und heiterer Gesang entgegen. Ich trete ein: russische   Ge- fürchten sich vor den Russen, darum wollen sie nichts tun, nicht kann durch die getroffene Maßnahme behoben werden. Ein solches fangene sind's, die da essen, laut sich unterhalten und singen. Auf einmal für ihre eigenen Leute sorgen. Niemand wollte das Amt Entgegenkommen haben die Russen in Deutschland   nicht bewiesen. meine Frage erklärten mehrere deutschsprechende Gefangene: Wir des Bürgermeisters übernehmen, um keinen Preis. Schließlich mit dem Kriege sind Härten unvermeidlich verbunden, einzelne fönnen doch lustig sein, unser Leben ist gerettet." Und zu essen fand sich jemand, aber nur unter der Bedingung, daß die Deutschen   Ausschreitungen lassen sich nicht verhindern, aber das kann kein haben Sie auch?" Ja, genug, wir sind sehr zufrieden." Im ihn mitnehmen, wenn sie Rußland   wieder verlassen sollten. Solche Mensch bestreiten: die Maßnahmen der deutschen   Kommandantur Schiff der Kirche lagen Gefangene, von denen einige ihre Mahlzeit Schreckensherrschaft üben die Russen im eigenen Lande! Schon in Suwalki   stehen in einem wohltätigen Gegensatz zu dem Treiben verzehrten, andere ihre Kleider ausbesserten, einige schliefen. Die nach dem seinerzeitigen Rüdzuge der Deutschen   mußten manche der Russen in Deutschland  . Die Profitfucht einiger Händler in S. hat die Kommandantur meisten waren draußen mit Abkochen an offenen Feuern be- Leute schwer dafür büßen, daß sie den deutschen Soldaten Lebens- jetzt veranlaßt, für eine Reihe von Waren Höchstpreise festzusetzen, mittel verkauft haten. Viele Läden wurden von Russen erbrochen die nach polnischen Pfunden berechnet sind. Damit man leichter Ich wandere zum russischen Lazarett. Annähernd und ausgeplündert. Und die Geschäftsleute haben doch nur getan, vergleichen könne, sehe ich die entsprechenden Preise für ein tausend Verwundete sind in verschiedenen Kasernenbauten unter- vozu sie die deutsche Kommandantur zwang, und was die Russen deutsches Pfund hierher. Es beträgt der Höchstpreis für je ein gebracht. Es jieht in all den Räumen sehr unordentlich aus. in viel rigoroserer Weise in Deutschland   erzwungen hatten. Aus Pfund Schwarzbrot 8,4 Pf., Graubrot 19,2 Pf., Weißbrot 24 Pf.. Zuerst flagt ein Jurist sein Leid: zu der quälenden unsauberen den letthin veröffentlichten Dokumenten von Rennenkampfs Inster- Kalbfleisch 26 Pf., Schweinefleisch 60 Pf. gewöhnliche Teewurst Ilmgegend gefellt sich Hunger bei ihm und all den anderen. Ein burger Herrscherzeit ist bekannt geworden, daß er der Stadt schwere 96 Pf., ein Glas Tee mit zwei Stücken 3uder 10 Bf., ein Glas Deutschrusse, Leute aus Riga  , aus Taurien, aus Wilna   usw., über- Lasten auferlegte und die Erfüllung durch Ergreifung von Geiseln Staffee 15 Bf., eine Zigarette 2 Pf. Die Uebertretung dieser Be­cinstimmend flagen sie:" Wir leiden Hunger." Ich frage eine erzwvang, die erschossen werden sollten, wenn seine Befehle nicht ſtimmungen wird in jedem Einzelfalle mit Geldstrafe bis zu Die Militärpersonen sind angewiesen, alle Krankenpflegerin:" Seit zwei Tagen haben die Leute fast nichts prompt ausgeführt würden. Der Vertreter des Zaren hatte weiter 100 wt. bestraft. bekommen." Ich frage, woran der Mangel der Verpflegung liege. mit dem Anzünden der Stadt gedroht, er ließ auch eine Fabrik in Leistungen für den persönlichen Bedarf bar zu bezahlen. Die für Pfleger und Aerzte zucken die Achsel. Hier muß etwas nicht Flammen aufgehen, weil angeblich von einem Zivilisten nach einem Brot und Fleisch festgesetzten Höchstpreise sind um 30 bis 50 Proz. stimmen, dachte ich. Es war am Sonntag. Donnerstag hatten Flugzeug geschossen worden sein sollte. Keine derartige Maßnahme höher als in Friedenszeiten. die Leute eine Kleinigkeit Brot bekommen, am Freitag ein wenig oder Drohung ist von der deutschen   Kommandantur in S. er­magere Suppe und dann nichts mehr. Montag gehe ich wieder gangen. Sie forderte nur, daß die wohlhabende Stadt die Ver­hinaus, horche bei anderen Kranken und dem deutschen   Aufsichts- pflegung der eigenen Volksgenossen übernehme; sie gab dazu rersonal. Die Angaben wurden mir bestätigt. Fast alle Verletzten Mehl heraus, aber die Verivundeten mußten hungern. Man flagen über quälenden Hunger. Nur wer Geld hat, kann sich Brot läßt sie darben und leiden aus Angst vor den Russen, Rot erspart. taufen; auch fommen einige arme Einwohner, die Suppe bringen, die in Deutschland   die Plünderung en gros betrieben haben.

schäftigt.

-

Einen Vorwurf, daß die deutsche Kommandantur zu schroff vorgehe, fann man wahrlich nicht erheben. Wenn überall von allen Kriegführenden so verfahren würde, dann bliebe der in Mit­leidenschaft gezogenen Zivilbevölkerung viel Kummer, Sorge und

Düwell, Kriegsberichterstatter.