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Nr. 93. 32. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Verlustlisten.

Die preußische Berlust liste Nr. 190 enthält Verluste folgender Truppen:

257, 266, 269.

Der Krieg und die Barbiere.

die

Der

Sonntag, 4. April 1915.

Backverbot für den Oftermontag.

Krieg zieht sich in die Länge, und der Kundenkreis jedes Barbiers wird kleiner von Woche zu Woche. Einen brochen wurde, wieder in Kraft gesetzt worden. Es wird also auch Gehilfen können sich die meisten selbst am Sonnabend und am zweiten Pfingsttag nicht gebacken werden dürfen. Mit der Ver­ordnung wird der Zweck verfolgt, den Bäckergesellen einen Ruhe­Sonntag nicht mehr leisten, und die Zeiten, wo der Laden an diefen beiden Tagen bis an die Türe voll war mit wartenden tag zu verschaffen. Unter die Verordnung fallen nicht nur die Gästen, gehören einer besseren Vergangenheit an. Heute steht einem Bäckereien, sondern auch die Konditoreien, die Backware herstellen. Am Ostersonntag ist das Backen pon 7 bis 12 Uhr vormitags gc­stattet.

der Barbier fast immer wirklich sofort zu Diensten.

,, Nach Lage der Akten".

Der Bau der Großmarkthalle.

Das Preisgericht über den Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für die Großmarkthalle an der Beuſſelſtraße hat unter dem Vorsiz des Geh. Baurats Dr. Ludwig Hoffmann einstimmig beschlossen, den ersten Preis von 10 000 Mark nicht zu verteilen und den Entwürfen des Architketen Her­ mann Jansen sowie den Entwürfen der Bauräte Reimer und bewerb beteiligt. Sämtliche Entwürfe gehen gegen ein Hono Rörte je einen Preis von 5000 Mark zu erteilen. An dem Wettbewerb haben sich fünf Architekten im beschränkten Wett­rar bon 12 000 m. in den Besitz der Stadt über. Ob einer der Entwürfe zur Ausführung gelangt, erscheint noch fraglich. Man wird sie voraussichtlich miteinander verschmelzen. Steuerstreit der Dampfschiffahrtsgesellschaft Stern" gegen die Stadt Berlin .

Blüte des Rokoko erhalten hat. Die Stadtverwaltung wird Die armen Barbiere. Sie haben schwer zu leiden unter dem es sich angelegen sein lassen, dieses Denkmal bürgerlicher Kriege, und manch einer hat schon seinen Laden schließen müssen. Kunst pietätvoll zu schützen und dem Publikum zugänglich zu Freilich, diejenigen, die ihr Geschäft in den vornehmen Stadtteilen machen. betreiben, können immerhin durchhalten, aber die vielen andern, die Stab der 10. Landwehr- Division; 1., 3. und 4. Garde- Reg.; ihren Beruf in jenen Gegenden ausüben, die eine ärmere Klasse 1. Garde- Reserve- und 2. Garde- Ersatz- Reg.; Garde- Grenadier­Der Polizeipräsident von Berlin hat im Landespolizeibezirk Der Arbeiter beehrt den Barbier Regimenter Elisabeth, Augusta und Nr. 5; Garde- Schüßen- Batl. bevölkert, find bitterböse daran. Grenadier- bzw. Infanterie- bzw. Füfilier- Regimenter Nr. 1, mit seinem Besuch zumeist nur am Ausgang der Woche und in Berlin das Backen am Ostermontag verboten. Mit dieser Bestim­3, 5( siehe auch Ers.- Inf.- Reg. Gropp), 6, 11, 12, 14, 17, 19, 20, 23, dringenden Fällen. Es gibt sehr viele Arbeiter, die sich einen mung ist die frühere Polizeiverordnung, die allgemein das Backen 24, 31, 32, 33, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 45, 49, 51, 53, 62, 63, 67, 69, Sauerkohl" an den zweiten Festtagen untersagte, aber durch eine Verordnung ganze Woche lang stehen lassen. im Januar d. J. infolge der Kriegsverhältnisse zeitweilig unter­70, 71, 72, 76, 82, 83, 85( siehe 2. Garde- Ers.- Reg.), 86, 88, 95, 97, 109, 111, 113, 116, 132, 135, 136, 137, 140, 141, 142, 145, 146, 147, 148( fiche 1. Garde- Nes.- Reg.), 150, 151, 159, 161, 162, 165, 166, 168, 169, 171, 172, 174, 175. Reserve- Inf.- Regimenter Nr. 1, 2, 3, 5, 8, 9, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 28, 30, 38, 51, 52, 57, 60, 64, 65, 66, 74, 81, 82, 83, 86, 88, 33, 99, 202, 204, 212, 213, 214, 217, 218, 219, 224, 225, 228, 233, 236, Ersatz- Inf.- Reg. Grupp; Reserve- Ersatz- Reg. Nr. 1; Landwehr- Nicht wenige nötigt der schlechte Geschäftsgang, Heimarbeit zu Inf.- Regimenter Nr. 7, 11, 12, 18, 21, 22, 31, 36, 39, 52, 75, 80, 81, treiben. Mein Barbier hatte das Handnähen mit zwei Nadeln ge­83, 99, 109, 110; Landwehr- Ersatz- Regimenter Nr. 1, 2; Landsturm- lernt und arbeitete für ein Warenhaus. Seit 14 Tagen jedoch ist Inf.- Reg. Nr. 115; Besazungs- Reg. Nr. 1 der Brigade Doussin; er fort. Er kam nach Lübben . Er hatte keinen großartigen" Ab­Brigade- Erf.- Bataillone Nr. 10, 30, 32, 38, 58, 78, 80, 83; Landwehr- fchied genommen, hoffte er doch, in zwei bis drei Tagen bestimmt Brigade - Ersatz- Bataillone Nr. 14( siehe Landw.- Ers.- Reg. Nr. 2), 25( siehe Landw.- Ers.- Reg. Nr. 1); Landsturm- Bataillone Alten- wieder in Berlin zu sein. Aber er hat sich geschnitten, der gute Barbier. grabow, Beuthen i. D.- Schl., 2. I Breslau, II Breslau , Bremen , und sein Nachfolger ist seit acht Tagen auch schon angesetzt. Es 1. Brieg , Burg, II Cassel, 2. II Cöln, Cosel, II Cottbus, II Darm- bleibt sich ihm gleich, bringt der Laden ja doch nichts mehr ein. stadt, Frankfurt a. M., 3. Frankfurt a. D., Gardelegen , Hagenau , Es ist eine böse Zeit für die Verschönerungsräte, doppelt böse, Marienburg, Marienwerder, Mustau, I Neusalz a. O., I Osterode, dienst untauglichen mit jedem Sechser rechnen und rechnen müssen 1. Jauer, 4. Magdeburg , Mainz ( siehe Landsturm- Inf. Reg. Nr. 115), weil so viele von den noch Daheimweilenden und den zum Kriegs­Ostrowo, 1. Prenzlau , Samter, Sangerhausen , Schlawe , I Schrimm, und sich weniger rafieren lassen. Schweibniz; 1. Landsturm- Ers.- Batl. Darmstadt ; Jäger- Bataillone und sich weniger rasieren lassen. Nr. 1, 2( siehe auch Ers.- Inf.- Reg. Gropp), 3; Reserve- Jäger­Bataillone Nr. 3, 5, 6, 23; Radfahrer- Komp. der Festung Kulm; Maschinengetvehr- Abteilung Nr. 4( siehe Besab.- Reg. Nr. 1 der Bri- Einem in Berlin wohnenden Steuerschuldner, der gade Doussin); Festungs- Maschinengewehr- Abteilungen Nr. 1, 2 wegen Arbeitslosigkeit um Stundung gebeten hatte, ist es da­( siehe Besatz.- Reg. Nr. 1 der Brigade Doussin), 14; Maschinen- bei gar seltsam ergangen. Die Geschichte nahm ihren Anfang im gewehr- Komp. Nr. 21 des 17. Armeekorps; 1. Ersay- Maschinen- August vorigen Jahres es handelte sich um Steuern für das Gewehr- Komp. des 4.( siehe Bejay.- Reg. Nr. 1 der Brigade Doussin) Durch einen Rechtsstreit gegen den Berliner Magistrat und des 20. Armeekorps; Festungs- Maschinengewehr- Trupp Nr. 10 Vierteljahr Juli bis September und im April dieses Jahres ( siehe Besaz.- Reg. Nr. 1 der Brigade Doussin). fann sie, wenn alles gut geht, zu Ende kommen. Damals wurde erstrebte die Stern- Gesellschaft eine Herabsetzung der Ge­Kavallerie- Reg. der Gardes du Corps; Dragoner Nr. 8, 14, 17, der Steuerschuldner mit seinem Stundungsgesuch vom Bureau meindeeinkommensteuer für 1912 von 276 Mark auf 146 Mark. 19; Reserve- Dragoner Nr. 1; Ulanen Nr. 11, 15; Landwehr- Reg. der Steuerkasse in der Templiner Straße an das Bureau der Ver- Es handelte sich im wesentlichen um die Frage, in welchem Nr. 1 des 2. Armeekorps; Reserve- Kavallerie- Abteilung Nr. 78. anlagungskommission in der Jüdenstraße gewiesen, wo man ihm Maße die von dem Betrieb der Gesellschaft berührten Ge­1. und 3. Garde- Feldart.- Reg.; 1. Garde- Reserve- Feldart.- Reg.; baldigen Bescheid in Aussicht stellte. Eine schriftliche Aeußerung meinden, beziehungsweise welche Gemeinden bei der Besteue­Feldart.- Regimenter Nr. 6, 7, 10, 11, 27, 36, 38, 44, 47, 72, 84; Rej tam Dann schon im September, aber sie lautete, er solle ſeine rung des Einkommens der Gesellschaft in Frage kommen. Feldart.- Regimenter Nr. 1, 19, 56, 62; Gebirgs- Haubigen- Zug Nr. Steuern zahlen. Wieder ging er zum Bureau der Veranlagungs- Danach richtet sich die Höhe des auf Berlin entfallenden Teils. 1. und 2. Garde- Fußart.- Reg.; Fußart.- Regimenter Nr. 1, 2, 17; fommission, und er fragte, ob das die Antwort auf sein Stundungs- Die Stadt rechnete mit vier Betriebsstätten; außer der in Referbe- Fußart.- Regimenter Nr. 3, 24; Landwehr- Fußart.- Reg. gesuch sei. Ein Beamter nahm jetzt mit ihm ein Protokoll auf und Berlin nahm die Stadt nur Betriebsstätten in den Ge­Nr. 15; Landwehr- Fußart.- Batl. Nr. 2; Landsturm- Fußzart.- Batl. gab ihm zur Steuertasse einen Zettel mit, dessen Inhalt der meinden mit Werftanlagen der Gesellschaft an, nämlich des 15. Armeekorps; Mörser- Reg. Nr. 6. Steuerschuldner dahin verstand, daß die Steuerzahlung bis auf in Stralau, Potsdam und Heiligensee . Ferner ging Berlin Pionier- Regimenter Nr. 23, 24, 25, 29; Pionier- Bataillone weiteres gestundet werde. Auf der Steuertasse nahm man ihm davon aus, daß die Hälfte der Mannschaftslöhne für die ge­11. Nr. 1, II. Nr. 2, II. Nr. 3. I. Nr. 4, I. Nr. 6, II. Nr. 27; den Zettel ab mit den Worten, die Sache sei jetzt für ihn einst- nannten drei Gemeinden steuerlich ausscheiden müsse, weil sie Pionier- Ersatz- Batl. Nr. 11; 1. Landwehr- Pionier- Komp. Desweilen erledigt. Leider dauerte die Freude nicht lange. Schon unterwegs während der Fahrten der Schiffe verdient seien Festungs- Eisenbahn- Baukomp. Nr. 1; Eisenbahn- Betriebs- nach etwa drei Wochen kam von der Steuerkasse die schriftliche und darum nicht im lokalisierten Betriebe. Die klagende Gesellschaft verlangte unter anderem, daß Komp. Nr. 8; Eisenbahn- Betriebsamt I Gent; Fernsprech- Abteilung Aufforderung, er solle innerhalb drei Tagen die von ihm geſchulde mit 37 Betriebsstätten gerechnet werde, nämlich mit allen Ge­ten Steuern zahlen, widrigenfalls werde man zur Pfändung ( F) Artillerie- Munitionskolonne Nr. 4 des 14. Armeekorps; schreiten. Inzwischen hatte der Steuerschuldner glücklicherweise einden, wo die Geſellſchaft dauernd Anlegestellen habe. Auf. Leichte Munitionskolonne der zusammenges. Feldart.- Abteilung der gerade wieder Arbeit gefunden, so daß er jetzt durch die am 15. Ok- diese müßten auch alle Mannschaftslöhne verteilt werden. oge der Ge­tober schleunigst geleistete Zahlung dem Steueregekutor jede Be­automp.p. 5 der V. Etappen- Inspektion. Nr. 12 des 8. Reserveforps; Reserve. mühung ersparen fonnte. Nun war doch wohl die Sache end- sellschaft dahin, daß die auf Berlin entfallende Einkommen­Lazarette Forst i. 2. und Insterburg; Garnisonlazarett Spandau. gültig erledigt"? So meinte es der Steuerzahler. Er zahlte steuer der Gesellschaft für 1912 auf 146 W. festzusetzen sei. Be­Ersatz- Pferdedepots des 17. und 21. Armeekorps. später seine Steuern auch für das vierte Quartal von 1914 im gründend wurde ausgeführt: Es könne nicht zweifelhaft sein, daß in den von der Gesellschaft genannten 37 Gemeinden Artilleriedepot Thorn. Dezember und weiter für das erste Quartal von 1915 im März Betriebsstätten der Gesellschaft seien. Auch schließe sich in der und dachte schon nicht mehr an die Stundungsgeschichte aus dem Regel der Gemeindebezirk der einen Betriebsstätte unmittel­vorigen Jahr, die ihm eine so kurze Freude bereitet hatte. Da bar an den anderen, und die Flußstrecken, die außerhalb des wurde ihm plötzlich Ende März zu seiner großen Ueberraschung Bezirks jener 37 Gemeinden lägen und mit befahren würden, ein vom 20. März 1915 datiertes Schreiben der Einkommensteuer- seien so unbedeutend, daß sie außer Betracht bleiben könnten. Veranlagungskommission gebracht, das so lautete:

des Korps Eberhardt.

6. Armeekorps.

des 8. Armeekorps.

Armee- Abteilung Gaede.

Kriegsbekleidungsamt des Gardekorps. Bewachungskommando des Gefangenenlagers Gardelegen . Güterdepot der Sammelstation Breslau .

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1

Die baherische Verlustliste Nr. 168 veröffentlicht Verluste des 1., 5., 8., 12., 13., 15., 17., 19., 20., 21. Jnf.- Reg.; 6. Reserve- Div.; Reserve- Juf.- Regimenter Nr. 4, 6, 7, 11, 17, 18, 20, 21, 22, 23; Landwehr- Inf.- Regimenter Nr. 1, 3, 4, 5; Ersatz- Inf.- Regimenter Nr. 1, 3, 4; Landsturm- Inf.- Bataillone Bamberg und Kempten ; Ersatz- Kab,-Abt. des 2. Armeekorps; 1., 4., 8. Feldart.- Reg.; 1., 3. Fußart.- Reg.; Reserve- Fußart.- Regimenter Nr. 1, 2, 3; 2. Pion.­Bataillon Speyer ; Reserve- Pion.- Batl. Nr. 2; Reserve- Pion.- Komp. Nr. 6; 2. Landw.- Pion.- Komp. des 1. Armeekorps; 1. Landwehr­Pion.- Komp. des 3. Armeekorps; Reserve- Sanitäts- Komp. Nr. 8.

Aus Groß- Berlin.

Osterumzug.

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Die gezahlten Löhne würden also fast ausnahmslos innerhalb der 37 Betriebsstätten verdient, so daß außerhalb bestimmter, Gemeinden verdiente Löhne überhaupt nicht in Betracht fämen. Danach sei aber das Verlangen, daß die in den sämt­lichen 37 Gemeinden gezahlten Gehälter, Löhne und Tan­tiemen bei der Verteilung des versteuerbaren Einkommens berücksichtigt würden, begründet. Somit habe nach dem Klage­antrage erkannt werden müssen.

Der Berliner Magistrat legte Revision ein und machte seinen oben erwähnten Standpunkt geltend.

richtig sei.

Verbrüht.

Das Opfer eines bedauerlichen Unglücksfalles ist die dreijährige Tochter Elli des in der Metstr. 47 in Weißensee wohnenden Die Kleine rannte, während die Arbeiters Kramp geworden. Mutter sich auf einen Augenblick aus der Küche entfernt hatte, gegen einen auf dem Fußboden stehenden Kessel mit kochendem Wasser, fiel dabei und wurde von der siedenden Flüssigkeit am ganzen Körper verbrüht. Im Auguste- Viktoria- Krankenhause ist das Mädchen am Karfreitag unter großen Schmerzen gestorben.

" Zur Prüfung, ob Ihnen die unterm 22. September 1914 bewilligte Steuerstundung weiter gewährt werden kann, wollen Sie Ihre seit 1. August 1914 im Gebrauch befindliche Invalidi. täts- oder Angestellten- Versicherungskarte auf furze Zeit einsenden. Sollten Sie inzwischen Beschäftigung und Einkommen erlangt haben, so wollen Sie ferner eine Bescheinigung Ihres Arbeit­gebers einreichen, aus der hervorgeht, seit wann und mit welchem Einkommen Sie von da ab bis 31. März 1915 bei ihm beschäftigt sind. Falls diese Nachweise bis 10. April 1915 nicht eingehen, müßte über Ihren Antrag auf Steuererlaß nach Lage der Aften entschieden und die gestundete Steuer eingezogen werden." Das Oberverwaltungsgericht verwarf die Re­Der Steuerzahler, der sich längst nicht mehr als Steuer- vision des Magistrats mit der kurzen Begründung, daß die schuldner fühlt, weiß wirklich nicht, was er mit der jetzt ihm freund Entscheidung des Bezirksausschusses in der Hauptsache lichst in Aussicht gestellten Weitergewährung" der ihm im Sep­tember vorigen Jahres bewilligten, aber so rasch wieder zurüd­Wir haben an hohen firchlichen Feiertagen schon Möbel- gezogenen Stundung noch anfangen sollte. Er ist begierig, zu er wagen gesehen, die mit fröhlichen Ausflüglern besett, mit fahren, wie denn in dieser sonderbaren Angelegenheit die Aften Girlanden und Fahnen geschmückt nach dem Grunewald gon- liegen" mögen. Dem Versuch der jetzt noch angedrohten Ein­delten, aber am Feiertag regelrecht mit Möbeln bepaďte ziehung seiner längst bezahlten Steuern sieht er mit Spannung Möbelwagen, sogar während der Kirchzeit und am Nach- entgegen. Er wird den Spuk des Steuererekutors durch Vor­mittag es ist wirklich noch nicht dagewesen! Heuer ist der weisung der Steuerquittung vom 15. Oftober vorigen Jahres zweite Osterfeiertag zum Alltag geworden, darf man unge- bannen. stört mit Hüh und Hott umziehen und in der blauen Bluse Städtischer Verkauf von Dauerfleischwaren. jogar öffentlich arbeiten. Wer hätte sich das jemals träumen lassen! Voraussichtlich wird die Sache aber nicht so schlimm Der Magistrat von Berlin beabsichtigt, vom Donnerstag, den verden , wie sie auf dem Amtspapier aussieht. Man kann es 8. April, ab mit dem Verkauf seiner seit längerer Zeit aufgestapelten fogar anerkennen, daß die Behörde den zweiten Feiertag zum Fleischwaren zu beginnen. Es werden in den städtischen Markthallen Umzug in vollem Umfange freigegeben und so wenigstens für Schinken, fetter und magerer Speck, auch Schinkenspect sowie diesen Frühjahrsumzug mit alten Grundsätzen gebrochen hat. Schmalz feilgehalten werden. Die Schinken werden in ganzen und Der Sonntag hat, wenn er in die eigentliche Umzugsperiode halben Stücken, der Spec in Mengen von I bis 5 Pfund, das fiel, früher oft genug den Umziehenden gefehlt. Er ist ja der Schmalz nur im Gewicht von 1 Pfund zum Verkauf gelangen. Zum einzige Tag, an dem die minderbemittelten Klassen die nötige Staufe berechtigt find nur Berliner Einwohner, welche sich durch Be­Zeit zum Umzug ohne besondere Schwierigkeiten haben. In rechtigungstarten ausweisen können. Diese Karten werden von den wenigen Frühstunden bis zum Gottesdienst drängte sich Mittwoch, den 7. April, ab von den städtischen Brotkommissionen dann alles zusammen, die Möbelfuhrherren und die Bich- unentgeltlich ausgegeben und haben fortlaufende Gültigkeit. Wer männer wußten nicht, wie schnell sie alle Wünsche, ohne auf- in den Besiß einer Berechtigungskarte zu gelangen wünscht, hat sich geschrieben" zu werden, erfüllen sollten. Es wird also troß an das Bureau der für seine Wohnung zuständigen Brotfommission der diesmaligen Freigabe des ganzen Feiertages nicht schlimm zu wenden und hierbei eine Legitimation für ſeine Person( Steuer­werden, weil wohl die wenigsten Umziehenden Lust haben, sich zettel, Invalidenkarte, Kriegsteilnehmer- oder Arbeitslosen- Unter­den zweiten Feiertag zu verderben. Nur wo bisher fein stüßungsbogen oder dergleichen amtliche Ausweise) vorzulegen. Für Möbelwagen früher aufzutreiben war und die alte Wohnung jede Familie wird nur eine Berechtigungskarte ausgestellt. Das spätestens am 5. April zu räumen ist, wird man mit dem Nähere wird demnächst durch Anschläge an den Säulen bekannt Feiertagsumzug vorliebnehmen müssen. Die Inhaber der gemacht werden. ganz großen Wohnungen haben ja jogar noch die volle Woche nach Ostern zum Umzug vor sich. Ihnen ist es am bequemſten

Das Ermeler- Haus.

Ein gefährlicher Kinderfreund ist am Freitagnachmittag in Neu­fölln wieder aufgetreten. Gegen 4 Uhr nachmittags loďte er in dem Hause Emser Str. 69 ein Mädchen von ungefähr 7 Jahren nach dem Boden und verging sich dort an ihm. Der Unhold wird beschrieben etwa 21 Jahren. Er trug einen schwarzen Ueberzieher und als ein etwa 1,75 Meter großer schlanker, blasser junger Mann von Schnürschuh.

Geisteskrant. Der 32jährige Kaufmann Paul Schulz, der vor zirka einem halben Jahr nach Entwendung eines Sparkassenbuches von 8000 M. auf seine Großeltern und Tante schoß und dabei die Großmutter und die Tante tötete, ist jetzt als unheilbar geistestrant der Jrrenanstalt Herzberge zugeführt worden.

Die Post zu Ostern. Am Ostersonntag bestellt die Post aus nahmsweise zweimal Briefe ſowie je einmal Geld und Pakete am Bormittag, am Montag nur einmal Briefe.

Kleine Nachrichten. Erschossen aufgefunden wurde gestern morgen auf der Rosenthaler Feldmart ein unbekannter Mann von etwa 35 Jahren. Der Tote hatte eine lederne Aktentasche und zwei Browningpistolen bei sich. Der Unbekannte ist etiva 1,72-1,74 Meter groß, hat ein volles Gesicht mit vielen Sommersprossen, dunkel­blondes Haar und einen rötlichen Schnurrbart. Er trug einen grün­gemacht. So praktisch auch diese Ausnahmeregelung ist, In aller Stille hat dieser Tage diese Angelegenheit, die lichen Umhang, braunschwarzlariertes Jadett und Weste, eine bringt sie nach anderer Richtung hin Nachteile mit sich. Wegen das Interesse aller Freunde Berlins und seiner Vergangenheit schwarzweißrötlich gestreifte hose und einen braunen weichen Filzhut. des Mangels an Möbelwagen und Pferden fiel diesmal die beschäftigt hat, einen für alle erfreulichen Abschluß gefunden. Sein Taschentuch ist W. W. gezeichnet. Die Leiche wurde vorläufig Berständigung zwischen den Umziehenden über Auszug und Nachdem am Anfang des vergangenen Jahres die Gemeinde- nach dem Sprizenhaus in Rosenthal gebracht. An der Ecke der Schildhorn- und Schloßstraße in Steglitz fuhr am Kar Einzug besonders schwer. Meistens wird die alte Wohnung, behörden der Stadt Berlin den Ankauf des Ermelerschen freitag der Nadfahrer Heinrich Grothe furz vor einem heraunahenden da man in die neue nicht zeitiger hinein kann, bis zum letzten Hauses Breite Straße 11 beschlossen hatten, wurde es jüngst Straßenbahnwagen der Linie 11 auf das Gleis und wurde um­Augenblick festgehalten. Das Recht auf Einräumung eines aufgelassen. Bekanntlich ist das Gebäude von hohem fultur- gefahren. Er erlitt einen Bruch des rechten Oberschenkels und fand Bimmers zu einem bestimmten Zeitpunkt ist bei schlechtem geschichtlichen Wert, insofern sich in ihm eine vorbildliche Ein- im Stranfenhause in Lichterfelde Aufnahme. Ein zweiter Unfall Wetter nur ein sehr magerer Notbehelf. richtung eines Berliner Patrizierhauses aus der Zeit der ereignete sich hinter der katholischen Kirche. Dort wollte Herr Willi

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