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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Amt Morikplak, Nr. 151 90-151 97.
Mittwoch, den 7. April 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplak, Nr. 151 90-151 97.
Erhöhte französische Offensivtätigteit zwischen Maas und Mosel.
Westlicher Kriegsschauplah. Die meldung des Großen Hauptquartiers.
Der französische Tagesbericht.
Paris , 6. April. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend: Tagsüber herrschten auf der ganzen Front Regen und Nebel. Jm Ailly- Wald, südöstlich von St. Mihiel , nahmen wir drei hintereinanderliegende Reihen Schüßengräben. Wir faßten auch in einem Zeile der feindlichen Stellungen nordöstlich von Regniéville Fuß.
Tätigkeit deutscher Luftschiffe und Flugzeuge.
Dünkirchen , 6. April. ( W. T. B.) Meldung der„ Agence Savas".
Ein deutsches Luftschiff überflog gestern nacht die See de. deutschen Linien zurüd.
Sachschaden an.
wundeten.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 6. April 1915.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Die bulgarischen Unruhen
in Südferbien.
Die seit dem letzten Balkankrieg zwischen Bulgarien und Serbien bestehende Spannung, die in den letzten Monaten wiederholt einen derartigen Höhegrad erreichte, daß ein EinDie Franzosen sind seit gestern zwischen marsch bulgarischer Truppen in Neuserbien nahe bevorMaas und Mosel besonders tätig. Sie griffen zustehen schien, hat eine neue Verschärfung erfahren, deren unter Einsatz starker Kräfte und zahlreicher Ar- lein kann. Schon bisher bestanden zwischen der bulgarischen Folge vielleicht eine Kriegserklärung Bulgariens an Serbien tillerie nordöstlich, östlich und südöstlich von Bevölkerung der südöstlichen am Wardarfluß gelegenen Verdun , sowie bei Ailly, Apremont, Fliren und nordwestlich von Pont- a- Mousson an.
bom 10. August 1913 zugefallen sind, und der serbischen Ver-. waltung dieser annettierten Gebiete scharfe Gegensäße, die die Angriffe in unserem Feuer überhaupt nicht scheint sich, wenn die Meldungen aus Sofia nicht allzu über. Nordöstlich und östlich von Verdun kamen bereits mehrfach zu kleinen lokalen Butschen der dort eingesessenen bulgarischen Bevölkerung geführt haben; nun aber zur Entwickelung, südöstlich von Verdun wurden trieben sind, dort ein beträchtlich ernsterer Kampf zwischen fie abgeschlagen. Am Ostrande der Maashöhen den Serben entsponnen zu haben, dem Bulgarien kaum ruhig gelang es dem Feind, in einem kleinen Teil mit verschränkten Armen wird zusehen können. unseres vordersten Grabens vorübergehend Fuß Bulgarische revolutionäre Banden sollen, durch die Unterdrückungsmaßnahmen der serbischen Behörden aufgebracht, zu fassen; auch hier wurde er in der Nacht wieder serbische Posten und kleine Grenzbefestigungegn angegriffen, hinausgeworfen. zwei Kanonen erbeutet, die Höhen am linken Wardarufer befetzt und die Eisenbahnverbindung zwischen Gjewgjeli und
Als es von einem Zorpedoboot bemerkt wurde, lehrte es au ben Paris , 5. April. ( W. T. B.) Nach dem„ Temp3" wurde am Sonnabendvormittag St. Dié zum sechstenmal von einem beut fchen Flugzeuge bombardiert, das vier Bomben abwarf. Eine Bombe verlegte drei Personen, die übrigen richteten nur geringen Lyon , 5. April. ( W. T. B.) Der„ Nouvelliste" erfährt aus Hazebroud: Eine aube hat am Donnerstag armen tières mit sieben Bomben belegt. Eine gibilperson wurde getötet, drei englische Soldaten und fieben Zivilisten würden vers wundet. Eine andere Taube überflog am 8. April Havers. Der Kampf in der Gegend von Ailly und Saloniki zerstört haben. Um den Aufstand zu unterdrücken, terke und warf Bomben ab, die mehrere Soldaten ver- Apremont dauerte während der Nacht ohne warfen die serbischen Behörden sofort mit der Bahn von jeden Erfolg für den Gegner an. Erbiffert wurde biete: Nach hartnädigem Kampf wurden von diesen mehrere Uesküb und Gjewgjeli aus Truppen in die unruhigen GeFeindlicher Fliegerangriff gegen Müllheim. in Gegend Fliren gefochten, mehrfache franzö- von den bulgarischen Aufständischen verteidigte Dörfer ein-. Müllheim ( Baden ), 6. April. Gestern abend 7 Uhr fische Angriffe wurden dort abgewiesen. West- genommen und die Verteidiger über die bulgarische Grenze warf ein feindlicher Flieger zwei Bomben über der lich des Priesterwaldes brach ein starker Angriff Kleine Scharmützel zwischen der eingesessenen bulgariStadt ab, durch die kein militärischer Schaden angerichtet, nördlich der Straße Fliren- Pont- a- Mousson schen Bevölkerung und den serbischen Behörden sind im Südwohl aber 3 3ivilpersonen getötet wurden. often Neuserbiens gerade nichts Seltenes. Die bulgarische zusammen. Einwohnerschaft lebt dort mit der serbischen Verwaltung Trotz der sehr schweren Verluste, die der immer auf Kriegsfuß. Doch diesmal hat allem Anschein nach die aufständische Bewegung einen größeren Umfang angeGegner bei diesen Gefechten erlitten hat, muß nommen als bisher. Vor allem fällt auf, daß die offizielle Bruntrut, 5. April. ( W. T. B.) Meldung der Schweize - nach seiner neuerlichen Kräfteverteilung ange- und halboffizielle Presse Sofias weit umständlicher über die rischen Depeschen- Agentur. Ein französischer nommen werden, daß er seine Angriffe hier fort- anlässen; während andererseits die serbische Regierung bei fort- Grausamkeiten" der Serben berichtet, als früher bei ähnlichen 8 weideder, der, von einem deutschen verfolgt, sich auf der Flucht verirrte, mußte heute abend auf Schweizer Gebiet ganz nahe fezen wird, nachdem die gänzliche Aussichtslosig- der bulgarischen Verwahrung eingelegt haben soll gegen die bei Pruntrut niedergehen. Beide Flieger, Führer und Be- keit aller seiner Bemühungen in der Champagne Ueberschreitung der Grenze durch kleine bulgarische Zuzugsobachtungsoffiaier, wurden nach dem Rathaus vor den schweizerischen klar zutage getreten iſt.
interniert.
Militärftab geführt und dann in einem Hotel interniert. Der Borfall hat unter der Bevölkerung ziemliche Aufregung hervorgerufen.
Oestlicher Kriegsschauplah.
Das okkupierte russische Gebiet.
Deftlicher Kriegsschauplatz. Russische Angriffe östlich und südlich von Kalwarja sowie östlich von Augustow waren
erfolglos.
banden und gegen die Unterstützung der Aufständischen durch ihre Landsleute jenseits der Grenze. Das scheint darauf hinzudeuten, daß man auf beiden Seiten keineswegs geneigt ist, die Vorgänge zu übersehen und sich mit einigen wohlfeilen gegenseitigen Loyalitätsversicherungen abspeisen zu lassen, sondern daß man besonders auf bulgarischer Seite, die ja den Serben gegenüber in einer weit günſtigeren Lage iſt
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bestimmte Garantien für zukünftiges Wohlverhalten fordern un- wird: ein Vorspiel, durch das schon so mancher Krieg ein
Im übrigen ist die Lage im Osten Oberste Heeresleitung.
Wien , 5. April. ( W. T. B.) Aus dem Kriegspreise- verändert. quartier wird gemeldet: Wir und unsere Verbündeten halten nach einer Feststellung vom 25. März vom Gebiete RußIand 46 581,8 Quadratwerst, das ist 53 010,3 Quadratkilometer mit einer Einwohnerzahl von 5 492 820 бesetzt. Nach einzelnen Gouvernements angegeben sind die Ziffern( wobei die Flächen in Duadratwerst angegeben find) die folgenden: Kalisch Fläche 9961,3, Einwohnerzahl 1 183 800; Betrikau Fläche 10 763, Einwohnerzahl 1981 366; Stilce Fläche 4434,3, Einwohnerzahl 486 600; Radom Fläche 1646, Einwohnerzahl 148 400; Warschau Fläche 5832,5, Einwohnerzahl 624 900; Plod Fläche 6216, Einwohnerzahl 555 000; Lomza Fläche 2316,5, Einwohnerzahl 172 120; Suwalti Fläche 5412,2 Einwohnerzahl 340 700.
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Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 6. April. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 6. April 1915, mittags:
Die Kämpfe in den Karpathen nehmen noch weiter an Ausdehnung zu. Auf den Höhen östlich des Laborczatales eroberten gestern deutsche und unsere Truppen starke Stellungen der Russen und machten hierbei fünftausendund vierzig Mann zu Gefangenen. In den anschließenAm 28. März wurde die letzte Liste der Offiziersverluste den Abschnitten wurden mehrere heftige Angriffe unter auf russischer Seite in der Winterschlacht von Masuren großen Verlusten des Feindes blutig zurückgeschlagen, weitere veröffentlicht: zweitausendfünfhundertdreißig Russen geIn der Winterschlacht fielen: 3 Generale, 11 Obersten und Oberstleutnants, 19 Majore, 297 Hauptleute und 403 fangen. andere Offiziere.
geleitet worden ist.
Daß die durch den Bukarester Friedensschluß geschaffenen Grenzen der verschiedenen Balkanstaaten nicht auf längere Zeit unverändert bleiben werden, läßt sich nach allen bisherigen politischen Erfahrungen leicht voraussehen; denn Bul garien hat Gebiete aufgeben und an Serbien , Griechenland und Rumänien abtreten müssen, die größtenteils( vielfach sogar ausschließlich) von Bulgaren bewohnt sind und schon seit der Entstehung eines neuen bulgarischen Fürstentums im Jahre 1878 die Angliederung an diesen Staat erstreben.
Soviel nämlich auch in der politischen Literatur der Balkanvölker von einem Recht der Nationalitäten gesprochen und energisch die Vereinigung des eigenen Landes mit den außerhalb dessen Grenzen gelegenen gleichsprachigen Gebieten zu einer nationalen Einheit" gefordert wird, so wenig sind. die einzelnen Balfanstaaten geneigt, bei ihrem Machtbestreben auf dieses Recht Rücksicht zu nehmen. Es dient den Nationalisten nur solange zur Begründung ihrer Ansprüche auf die fremden Staaten angegliederten gleichsprachigen Gebiete, als dies ihnen vorteilhaft erscheint und ihren Machiinteressen entspricht. Sonst aber sucht jeder dieser Staaten sich nach wirtIn Südostgalizien scheiterte auf den Höhen nordöstlich schaftlichen und strategischen Gesichtspunkten zu arrondieren, das heißt sich jene Gebiete anzugliedern, deren Besitz er für Bei dem am 4. April südwestlich Uscie Biskupie die Entwickelung seines Wirtschaftslebens oder zur militäriufer wurden zwei Bataillone des russischen Alexander- Infan- fremden Nationalität besetzt sind. So hat sich denn auch versuchten Vorstoß des Gegners auf das südliche Dniester - schen Sicherung seiner Grenzen für nötig hält, ganz gleich,
Verwundet wurden: 10 Generale, 32 Obersten und von Ottynia ein Nachtangriff des Feindes. Oberstleutnants, 57 Majore, 381 Hauptleute und 1107 andere Offiziere.
Generale, 10 Obersten und Oberstleutnants, 28 Majore, 211 Als vermißt bezw. gefangen wurden gemeldet: Keine Hauptleute und 381 andere Offiziere.
Es ergibt sich also ein Gesamtabgang von 733 getöteten, 1587 verwundeten und 630 vermißten Offizieren, zusammen 2950.
terieregiments vernichtet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.