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stZndlgkeit einen Verteidigungkkleg nicht wert, der Werdie» die Arbeiter an die Seite de» Kapitalismus bringe und die Solidarität des Proletariats breche. Hierauf nahm die große Mehrheit der Parteileitung eine Tut- schließung an, in der die von der Opposition geforderte Kommission für den Entwurf eine» LlrionSprogrammS gegen den Militarismus abgelehnt und in der erklärt wird, daß die Militärfrage nur inter « national, also erst nach Friedensschluß, zu diskutieren sei. Auch in der Frage de» AntikriegSratS, in dem führende Genossen neben bürgerlichen Mitgliedern fitzen , wurde die Resolution deS Parteivorstandes angenommen. Diese Resolution erklärt, daß eine Aktion für den Frieden in Ueberemstiimnung mit den anderen Pur- teien der Internationale mit aller Energie geführt werden soll, und daß der Partei daS Zusammenwirken mit anderen nach Weltfrieden strebenden Volkskräften freigestellt werden soll. Diese Resolution erhielt eine große Stimmenmehrheit, nachdem Vliegen erklärt hatte, daß die Parteileitung eine gemeinsame Aktion mit bürgerlichen Friedenselementen nicht ohne vorherige Befragung der Partei beschließen werde. Ferner wurde eine Resolution der Parteileitung angenommen. die strikteste Neutralität fordert und von allen Parteigenossen, die sich in verantwortlichen Stellungen befinden, ein entsprechendes Ver« halten verlangt. Der Parteitag wurde heute geschloffen. vanöervelöe gegen üie englische Arbeiterschaft. Der offene Brief Hyndmans gegen die Unabhängige Arbeiter- Partei Englands hat zunächst Jean Longuet zu einer Erwide- rung veranlaßt, die das Vorgehen HyndmanS scharf kritisierte, aber Beachtung, weil er die Bedeutung der englischen Streik- bewegung beleuchtet. Der Brief lautet: Ich habe wie alle Welt die zwei Briefe unsere» Genoffen Hhndman an Herrn George» Clemenceau gelesen. Diese Briefe überschätzen die Bedeutung eine» der Hauptzweige des englischen SozialiSmu». Sie enthalten Vorwürfe gegen meinen Freund Baillant und mich, die vollkommen ungerecht find. Sie begehen auch da» Unrecht, unseren Streit zum Gegner zu tragen, anstatt ihn in der sozialistischen Arbeiterpresse auSzufechten. Aber daS sind nur Nebensachen. ES handelt sich vor allem darum, zu wissen, ob Hyndman recht oder unrecht hat. Nun, ich kann nicht ander» al» sagen, daß die Haltung gewisser Elemente der englischen Arbeiterklasse seit der Londoner Konferenz die üble Laune Hhndman» wenn nicht rechtfertigt, so doch hinläng. lich erklärt. Belgier und Franzosen , die in diesem Augenblick den här- testen Stoß des deutschen Angriff» erleiden, müssen mit Schmerz und Erstaunen feststellen, daß der jetzige Krieg in den Augen eine? recht großen Teils der organisierten A rb e i t e r G roßb r ita n n i en S nicht viel mehr Be- d eutung zu haben scheint al» ein Kolonialkrieg. An zahlreichen Orten betragen sich die Arbeiter wirklich genau so, als ob England nicht ebenso wie wir in einen Kampf um» Leben verwickelt wäre. Die einen treten in Streik. Die andern verweigern Ueber stunden zu machen. Man berichtet mir selbst, daß in gewissen Waffen- und Munitionsfabriken, wo Belgier und Eng. länder arbeiten, die Engländer den Belgiern raten, nicht ihre Höchstleistung herzugeben, um ein« allzu intensive Ausbeutung ihrer Arbeitskraft zu verhindern. Ein solche» Verhalten kann in FriedenSzeiten gerechtfertigt werden. Wenn eS zur Stunde fortdauert, so offenbar darum, weil alle eng- tischen Arbeiter den Ernst der Situation nicht gleichermaßen erfassen. Aber man kann sich fragen, ob nicht etwa» andere» vorliegt, und ob nicht bei manchen irgendein böser Wille vorhanden ist; ob nicht die Propaganda für den Frieden trotz alledem spacilisme gusnct meme) zum Teil für eine Krise verantwortlich ist, die Lord Kitchener betrauert und Herr Lloyd George in machtvoller Anklage enthüllt. Wir stellen die Frage sehr ernsthaft an unsere Genossen von der Unabhängigen Arbeiterpartei, an Macdonald, Keir H a r d i e, Anderson und ihre Freunde. Sie waren mit uns auf der Londoner Konferenz. Sie machten Abänderungsvorschläge zum Beschlußantrag Vorschläge, die wir annahmen, um einen einstimmigen Beschlutz zu erhalten. E» war auf Antrag Macdonald» selbst, daß folgender Text angenommen wurde: Tie Invasion Belgiens und Frankreich » durch die deutschen Armeen bedroht die Existenz der unabhängigen Nationalitäten und erschüttert oen Glauben an die Verträge. Ter Sieg des deutschen Imperialismus wäre die Niederlage und die Vernichtung der Frei- heit und der Demokratie in Europa ." Wenn das kein« leeren Worte sein sollen, enthalten sie für die- jenigen, die sie ausgesprochen haben, eine gebieterische Pflicht. Ilm die Niederlage zu verhüten, um den Sieg der Freiheit und Temokratie in Europa zu sichern, müssen Maodonalo und seine Freunde mit uns zusammen tun, was menschenmöglich ist. Wenn sie zu den englischen Arbeitern über die Bedingungen des künftigen Friedens, über die notwendigen Bürgschaften seiner Dauer und Gerechtigkeit sprechen wollen, so sind wir einverstanden und wir haben es auch gesagt. Aber wir haben auch gesagt und sie mit unS, daß zuvor der oeuische Imperialismus besiegt und der Krieg geführt werden muß bis zu Ende.... Wir fordern es von ihnen, im Namen des Märtyrerleid erdul- denden Belgien , im Namen Frankreichs , dessen Boden der Ein- dringling besetzt hält. Ihre Pflicht ist klar. Sie werden ihr nicht untreu werden. Emile Vandervelde ." Vandervelde selbst hat seinerzeit mit anerkennenswerter Objektivität die besondere Situation gewürdigt, worin sich die deutsche Sozialdemokratie nach Kriegsausbruch befand. Um so verwunderlicher ist es. daß er jetzt den eng- I ischen Arbeitern und Sozialisten da» Recht absprechen will, ihre Taktik so einzurichten, wie es ihnen gut scheint. Ob es daS Wohl­gefallen der englischen Arbeiter an der Diplomatie ihrer Regierung verstärken wird, wenn Vandervelde die Anklageartikel derTimes" gegen das� Proletariat auf seinen Namen nimmt, wissen wir nicht. Tie englischen Arbeiter lieben eS anscheinend nicht, geschulmeistert zu werden. Was die Unabhängige Arbeiterpartei de- trifft, so dürfte sie ihre Auffassungen für genügend durchdacht hal- ten, um sie nicht dadurch erschüttern zu lassen, daß Vandervelde jetzt seine Unterschrift unter Hyndmans Anklage setzt, wobei er eS nicht einmal für nötig hält, die doch wohl nicht ganz unter den Be- griff derNebensachen" fallende Beschuldigung Hyndmans zurück- zuweisen, daß die Unabhängige Arbeiterpartei ihre Publikationen von der deutschen Regierung bezahlen lasse,

Protest üer englischen Arbeiter. In einer Versammlung, die in Norwich au» Anlaß der Tagung der unabhängigen Arbeiterpartei England» stattfand, bezeichnete es Keir Hardts als einen Skandal, daß man die englischen Arbeiter, die sich außerordentlich anstrengen, dasjenige, waS die Regierung brauche, rechtzeitig abzuliefern, nach dem Worte Lloyd Georges, das eine Lüge sei, als eine Bande Trunkenbolde darstelle. Die Mehrheit der Truppen an der Front seien Väter oder Brüder von Arbeitern, die viel mehr Lob als Verleumdung verdienten. Hardts bezeichnete, wie demVerl . Lokalanzeiger" über Rotterdam gemeldet wird, den Krieg als einen Versuch von 20 Millionen Männern einander zu ermorden. Ramsay Macdonald bedauerte, daß die internationale Arbeiterbewegung sich nicht genügend stark gezeigt habe, die heillose Arbeit der Militaristen und Diplomaten zu vereiteln. Die Lohnbewegung. London , S. April.(SS. T. B.) In Liverpool haben von den 2000 Hafenarbeitern, die am Freitag ür den Ausstand traten, StX) die Arbeit wieder aufgenommen. In den Bezirken Birmingham und Walsall erklärten 300l> Lederarbeiter, daß sie am Mitt« woch nicht zur Arbeit kommen würden, wenn ihre Lohnforderungen nicht würden bewilligt werden. In den genannten Bezirken wird der größte Teil der LederauSrüstung für die neue Armee hergestellt. Die technischen Arbeiter von der Untergrundbahn in London haben lautDaily Chronicle" vom 1. April beschlossen, am 10. April ihre Arbeit einzustellen, wenn ihnen nicht bis dahin ge- wisse Lohnzugeständnisse gewährt würden. Löhne für Londoner Hafenarbeiter. Morning Post" vom 30. März veröffentlicht folgende Zuschrift: Lord Devonport als Chef der Londoner Hafenbehörd» erklärt, daß vor einem Monat eine allgemerne Lohnzulage von 8 Schilling wöchentlich bewilligt worden sei. DaS Handelsministerium habe dann auf genannte Behörde gedrückt, die Frage, ob diese Zulage ausreiche oder um wieviel sie erhöht werden sollte, durch SchiedS- gericht zu entscheiden. Die Hafenbehörde weist dies aus drei Gründen zurück: 1. Der Handel deS Londoner Hafens und anderer führender Häfen ist durch den Krieg geschädigt, da die Regierung ein Fünftel der ganzen Handelsflotte in Beschlag nahm und diese Schiffe dem Handel entzogen sind. In London ging die To nn a g e der den Hafen benutzenden Schiffe in neun Monaten um 8V« Millionen Nettoregisiertonnen zurück. Die Warenausfuhr allein über die Quais der Hafenbehörde fiel im gleichen Zeitraum um 82 800 Tonnen. Di« Einnahmen au» Flußtonnage. Gebühren und Hafenabgaben fielen um 40 000 Lstrl. Trotzdem stieg die Arbeiterrechnung um 50 Proz. 2. Die Geldquellen der Hafenbehörd« erlauben keine weitere Belastung. In weniger al» 4 Jahren sind die Dockabgaben um 15 Proz. in die Höhe gesetzt worden, um die höheren Arbeitslöhne zu decken, die sich auf annähernd 250 000 Lstrl. jährlich belaufen. 8. Es gibt Ueberfluß an Beweisen, daß in London allgemein 3 Schilling wöchentlich als ausreichende Kriegszulage betrachtet wird. Keine der nachstehenden Behörden zahlt darüber hinaus, weder die Eisenbahngesellschaften unter Staatskontrolle, noch die Polizei, der Londoner GrafschaftSrat, noch di« königlichen Werften. Frauenarbeit in ftiglanü. London , 8. April. (23. T. B.) Am Sonnabend hatten sich in die Liften 30 000 Frauen eingeschrieben, die bereit sind, während de» Krieges Arbeit zu übernehmen. Der Verein der Laden- und Handlungsgehilfen, der 25 000 Mitglieder zählt, von denen 8000 in da» Herr eingetreten find, hat in einer am Sonntag in Manchester abgehaltenen Versammlung dagegen protestiert, daß die Arbeitgeber sie durch billig« Frauenarbeit ersetzen. Türkische Dlätter zur Zrieüensftage. Konstantinopel , S. April.(W. T. B.) Die türkischen Blätter nehmen die Gerüchte mit Unglauben auf, daß in Berlin , Paris und London von amerikanischer Seite Versuche einer Friedensvermittlung gemacht werden. Sie drücken die Meinung auS, daß der Lugenblick de» Frieden? noch nicht ge- kommen sei, und heben hervor, daß weder die Türkei noch ihre Ver- bündeten ermüdet seien..Tanin* weist auf da» entschiedenste die Gerüchte zurück, daß Hakki Pascha und Dschavid Bei in Berlin vom Abschluß eine« Sonderfriedens gesprochen hätten. DaS Blatt sagt: So lange die Ergebnisse, die durch einen Frieden erreicht würden, in keinem Verhältnisse zum vergoffenen Blut und zu den geopferten Kräften stehen, denkt niemand von unS an Friedensschluß. Die Türkei ist keineswegs erschöpft, ja sie hat noch nicht einmal den dritten Teil der Kräfte aufgewendet, über die sie verfügen kann. Wir gehen einen Weg, dessen Ende wir wohl berechnet haben. Und eS ist unmöglich, ihn zurückzuschreiten. Das Blatt.TaSvir-i-Efkiar' hebt hervor, daß der Verlust des Schiffes. M e d j id ie" nicht imstande sei, der Türkei die Ueber- legenheit im Schwarzen Meere zu nehmen. Lebensmittelteuerung ln Petersburg . Petersburg, O.April.(W. T. B.)Rjetsch" meldet: Die LebenSmittelteuerung in Petersburg nimmt einen außerordentlichen Umfang an. Die Lage der ärmeren Schichten ist verzweifelt. Noch entsetzlicher al« die Teuerung ist der binnen kurzem zu erwartende vollständige Mangel an Lebensmitteln; trotz der von der Stadt ge- troffenen Maßnahmen sei eS fraglich, ob bei den, jetzigen Kriegs- zustande die Zufuhren zu ermöglichen sind. Der Mangel an Lebens- Mitteln demoralisiere die Bevölkerung und drücke die KriegSbegeiste- rung nieder. Unruhen in Portugal . London , S.April.(W.T.B.) DieTimes melden auS Lisiabon: Ein ernstlicher Tumult entstand am 2. April in Coimbra gelegentlich der KarfreitagSprozession. Den Anlaß gaben belei- digende Rufe einer Gruppe von Demokratensührern, die sich in einer Apotheke zusammengefunden hatten. Schüsse wurden gewechselt und vier Bomben vom Dache der Apotheke geworfen, wodurch sünf Zersonen verwundet wurden. Die Menge zerstörte Geschäft und Wohnung de» Apothekers. Die italienischen Sozialisten unü üie bürgerliche Mobilmachung. Aus Rom wird uns geschrieben: Hand in Hand mit den militärischen Vorbereitungen für den Kriegsfall, über die zu be- richten der Presse verboten ist, geht die sogenanntebürgerliche Mobilmachung", worunter man die Vorbereitungen versteht, die ür die Fortfuhrung des öffentlichen Lebens(Verkehrswesen, Bureaudienst der öffentlichen Aemter usw.) getroffen werden. Diese Vorbereitungen hat einerseits der Verband italienischer Frauen in die Hand genommen, indem er durch Rundschreiben alle seine Mit- glieder aufgefordert hat, sich schon jetzt für die Uebernahme der verschiedenen Verrichtungen zu melden, die Zeit festzusetzen, die der einzeln« der Allgemeinheit widmen kann, die Ansprüche aus

Entschädigung usw.;'andererseits arbeiten diele andere Berein«, so! namentlich die Schützenverbände und der Freimaurerorden in dent gleichen Sinne, DerAvant i" beschäftigt sich mit der Frage. wie sich unsere Partei zu diesen Vorbereitungen stellen solle. Er erinnert dabei daran, daß auch während des Libyschen Krieges eine Organisation zur Unterstützung der verwundeten Soldaten und der Familien der Eingezogenen geschaffen wurde, der beizutreten z. B- der sozialistische Bürgermeister von Jmola sich loeigerte mit der Begründung, daß die Sorge für die Kriegsopfer Sache des Staates sei und derer, die den Krieg gewollt haben. Er könne sich an dem Unternehmen nicht beteiligen, weil er dadurch den Schein erwecken würde, als ob er den Krieg billige. Aber auch von diesem Präzedenz- fall abgesehen, der nicht in allem mit der heutigen Situation vergleichbar ist, müsse man sich zunächst fragen, was denn diese Komitees, die doch nur einen Ausdruck der Minderheit der Be« völkerung darstellen, berechtigt, sich eine leitende Stellung zu« zusprechen und die Organisation der öffentlichen Dienste anzu« maßen. Zur Weiterführung des bürgerlichen Lebens sei in jedem einzelnen Ort die Gemeindeverwaltung berufen, die die Vertretung der Mehrheit der Bevölkerung ist oder doch sein soll. In den Dienst der Gemeindeverwaltung müsse sich die freiwillige Hilfs« aktion stellen. Was schließlich die Haltung der italienischen Sozia- listen beträfe, so müßten diese der Bewegung ganz fern bleiben, da es ein Widerspruch ist, für die Vorbereitung eines Ereignisses~> eben des Krieges zu wirken, dessen Eintritt man mit allen Mitteln zu verhindern sucht. dsilp News� über Japans (dstastenpolitik. London , S. April. fW. T. B.) Zu dem Interview, da» der japanische Premierminister Okuma kürzlich einem englischen Presse» S.rtveter gewährt hat, schreibt die Daily NewS": Weshalb wurden diese endgültigen! Enthüllungen aufgeschoben? In welcher Tlbsicht konnte sich die japanische Regierung ruhig einer Verleumdungskampagne aussetzen, wenn ihre Forderungen so vernünftig und gemäßigt sind? Wenn eS möglich ist, so kategorisch zu erklären, WaS diese Forderungen nicht enthalten, weshalb wäre es dann unmöglich, die Welt davon zu unterrichten, waS sie wirklich enthalten. Wenn eS nur der Veröffentlichung der wirklichen Bedingungen de» von Japan vorgeschlagenen Vertrage» bedarf, um zu zeigen, daß Japans Absichten bei diesen Verhandlungen durchaus falsch dar« gestellt werden, so würde diese Nachricht zweifellos in England warm begrüßt werden. Aber solange die Forderungen! selbst hinter dem Schleier des amtlichen Geheim« niffeS verborgen bleiben, ist es ganz unmöglich, die einmal erregte Besorgnis zu beseitigen. ES ist schwer, sich irgendeinen positiven Vorteil vorzustellen, den Japan von seinem hartnäckigen Schweigen haben könnte, durch das cS offenbar geschädigt wird.__ Kriegsbekanntmachungen. Einschränkung des PostpaketverkehrS nach dem Auslande. Die Annahme von Postpaketen nach Slrgeniinien, Kolumbien , Costa Rica , Griechenland , den italienischen Kolonien(Benadir, Erythrea, Libyen ), Niederländisch-Jndieu. Panama , Paraguay , Spanien nebst den Balearen und Kanarischen Inseln , Uruguay und Venezuela muß bis auf weiteres eingestellt werden. Die in der letzten Zeit nach diesen Ländern abgesandten, während der Be« förderung angehaltenen Pakete werden den Absendern wieder zu- gestellt werden. Wegen des PostfrachtstückverkehrS erteilen die Post» anstalten Auskunft.__ Letzte Nachrichten. Der französische Tagesbericht. Pari», 6. April. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Dienstagnachmittag: Dem gestrigen Abend« bericht ist nichts Wichtiges hinzuzufügen. Südöstlich Vau- quois faßten wir in einem feindlichen Schanzwerk Fuß. Bei dem Erfolge im Wald von Ailly südöstlich Saint- Mihiel machten wir zahlreiche Gefangene und erbeuteten ein Ma- schinengewehr und einen Minenwerfer. Wir rückten im Bois Brule östlich des Waldes von Ailly vor. Das nordöstlich Regnieville eroberte Gelände wurde behauptet. Deutsche Flieger über Belfort . Pari«, 0. April. (W. T. B.)Journal" meldet aus Moni« beliard: In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag überflogen sechs Tauben Belfort und warfen sechs Bomben ab, ohne Schaden anzurichten. Geschützfeuer an der flandrischen Küste. Rotterdam , 6. April.(T. U.) Der..Nieuwe Rotterdam« sche Courant" meldet aus Oostburg : Sonntag nacht haben Scheinwerfer fast ununterbrochen gearbeitet, Montag morgen um 4 Uhr begann das Geschützfeuer wieder. Gestern mittag um 6 Uhr dauerte es noch fort. Torpediertes englisches Schiff. Lende«, 6. April. (W. T. B.) Meldung deS Reuterfchen Bureau». AuS Blyth wird gemeldet, daß der englische Segler ,,A c a n t h a" gestern in der Nordsee auf der Höhe von Longstone torpediert worden ist. Die gesamte Mannschaft von 13 Mann wurde durch einen schwebischen Dampfer gerettet, Ter Untergang derAmstel". Rotterdam , 0. Zlpril.(T. II.) Kapitän M. Gnodde von der Amstel", der hier angekommen ist, teilte demNieuwe Rotterdam« schen Eour." mik: Der Dampfer, gechartert durch die Firma Hudig u, Pieters und geladen mit Stückgut, lief am 29. März, nachts Uhr, ungefähr 45 Meilen östlich von Spurn Head auf eine vermutlich ver- ankerte Mine. Das Schiff ist mit Ladung und Schiffspapieren ver« loren gegangen. Das ganze Ereignis spielte sich in 20 Minuten ab. Durch die Explosion wurde das Vorderschiff entzweigerissen, wo- durch die Bemannung, welche unten die Wache hatte, nur m,t großer Mühe auf Deck kommen konnte. Kaum waren wir in den Booten, als da» Schiff sich senkte und unterging. Ein Mann der Besatzung brach einen Arm durch die Explosion und liegt im Krankenhaus zu Grimsby . Nachdem wir 4% Stunden auf der See umhergeirrt waren, wurden wir alle von dem DampfschiffPinewald" auf- genommen, das unS nach GrimSby brachte und die Boote ins Schlepptau nahm. Festnahme eines amerikanischen Journalisten. Amsterdam , 6. April.«T. U.) Einem Kriegskorrespondenten eines der größten amerikanischen Blätter war es gelungen, in der Nähe von Sluis unbemerkt die Grenze zu überschreiten, um die deutsche Front zu erreichen. In der Nähe von Ostende bemerkte ihn eine deutsche ZSache, die ihn festnahm. Weil er amerikanischer Bürger war, was aus seinen Papieren hervorging, wurde er sehr zuvorkommend behandelt. Seine Pässe und anderen Papiere, sowie seine Photograplsie wurden nach dem Hauptquartier geschickt. Nach- dem er 24 Stunden in Haft gewesen war, kam Befehl, daß er in Freikeit gesetzt, aber sofort wieder über die holländische Grenze ge« bracht werden solle.