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Division des 5. Armeekorps, welche aus den besten Truppen| dreißig Meilen von der britischen Küste aufgetaucht sei. Der, Die Alliierten haben noch nicht die Ueberzeugung erweckt, daß ihrer Armee zusammengesetzt ist. Diese Division verlor jest Dampfer sei nach Untersuchung der Schiffspapiere und die Deutschen und Desterreicher geschlagen werden müssen. eine wirkliche Festung, welche auf dem Höhenvorsprung von längerer Besprechung mit dem Kapitän freigegeben worden. Die deutschen Erfolge haben noch nicht ein Gegengewicht durch Eparges errichtet war. Die Truppen hatten verschiedentlich ausreichend bedeutende Erfolge der Alliierten erhalten, unt Befehl erhalten, um jeden Preis auszuharren; es war ihnen das Ansehen der deutschen Strategie und der deutschen mili­Rotterdam, 11. April. ( W. T. B.) Der Rotterdamsche auseinandergesetzt worden, daß die Stellung von höchster Be- Courant" berichtet: Der Dampfer Harpalyce" war gestern tärischen Organisation zu entwurzeln. deutung wäre. Ihr General hatte gesagt, daß er, um sie zu abend von Rotterdam nach Newcastle mit Ballast abgefahren, nach- Das Blatt erörtert sodann den Interessengegesak zwischen behaupten, die Division, ein Armeekorps, nötigenfalls 100 000 dem er seine Ladung, die aus Gütern für die belgische Unter- Italien und den Balkanländern. Rumänien sei nervös wegen Mann opfern würde. Die von den Deutschen in Eparges stüßungsfommission bestanden hatte, gelöscht hatte. Der Dampfer der Zukunft Konstantinopels und der Dardanellen und während der letzten zwei Monate erlittenen Verluste betragen hatte aber bei der Abfahrt keine Beziehungen mehr zu der Kom- wünscht ihre Internationalisierung, während die russische Re­30 000 Mann(?). Im Mortmare- Walde eroberten mission. Der dritte Steuermann sagte aus, daß er etwa sechs gierung und Presse sie für Rußland in Anspruch nehmen. Meilen nordöstlich von Noordhinder eine starke Explosion an wir eine neue Reihe von Schüßengräben und warfen einen Steuerbord wahrgenommen habe. Ein großes Led war geschlagen, Die Interessen Italiens und Serbiens kollidieren in der Gegenangriff zurück. Nördlich Regniéville befestigten und und das Schiff sank in fünf Minuten. Ein Unterseeboot wurde Adria . Die italienische Presse erörtert ausführlich den verbreiterten wir unsere Stellung leicht. In Lothringen von niemand gesehen, aber einige bemerkten ein Periskop. Nach italienisch- serbischen Streit. Der Ton der Diskussion wurde wurde eine halbe Kompagnie, welche in der Nacht vom 9. zum anderen Berichten fant das Schiff in zehn Minuten. Die eigent durch höchst indiskrete russische Aeußerungen nicht verbessert. 10. bis zu dem zwischen unseren und den deutschen Linien ge- liche Bemannung des Schiffes bestand aus Chinesen. Das Schiff Das Blatt schließt: Die Voraussetzung für eine allgemeine legenen Dorf Bezange la Grande vorgedrungen war, von hatte einen Brutto- Tonnengehalt von 5940 und gehörte dem Lon- Verständigung ist, daß die Schwierigkeiten von den Alliierten überlegenen Kräften umzingelt und gefangen genommen. doner Reeder Harrison. Es war am 2. März von New York ab- entschlossen ins Auge gefaßt und gelöst werden. Die bisherige gefahren und am 30. März in Rotterdam angekommen. Politik des Versuches, ihnen aus dem Wege zu gehen, ist

Die Tätigkeit der englischen Flieger.

Kopenhagen , 11. April. ( W. T. B.)" Politiken " meldet aus Rotterdam : Englische Flieger haben gestern einige Bomben über den Festungswerken von Heyst und noce abgeworfen. Das Ergebnis ist nicht bekannt.

Der Seekrieg.

Die Tätigkeit der U- Boote.

Le Tréport, 10. April. ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Das französische Segelschiff Chateaubriand" wurde im stanal von einem deutschen 1interseeboot torpediert. Die Bejazzung von 25 Mann kam in zwei Booten hier an.

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Kopenhagen , 10. April. ( W. T. B.) Nationaltidende" meldet aus London : Der Kapitän des kleinen Bugsierdampfers Homer hatte die französische Bark Général de Sonis im Schlepp­tau, als er ein Unterseeboot erblickte. Er weigerte sich, dem Befehl, die Schlepptrosse zu tappen, nachzukommen und wartete, bis das Unterseeboot herantam. Dann warf er die Trosse los und ver­fuchte, jedoch vergeblich, das Unterseeboot zu rammen. Sein Schiff wurde mit Kugeln überschüttet, die Brücke wurde eingeschossen und alles Holzwerk sowie die Fenster entzweigeschossen. Das Untersee­boot feuerte nun einen Torpedo ab, ohne jedoch zu treffen und jagte dann dem Bugsterdampfer zehn Minuten nach, aber der Dampfer entfam. Dafür wurde die französische Bart in den Grund gebohrt. Die ganze Besatzung konnte aber gerettet werden.

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Maßnahmen zur Sicherung der englischen bankrott.

Häfen.

Kopenhagen , 11. April. ( W. T. B.) Politiken " meldet

Präsident Wilson über den Krieg.

London , 11. April. ( W. T. B.) Dem Daily Telegraph " wird aus London : Das Marineministerium hat in der gestrigen aus New York berichtet: Präsident Wilson sprach in einem Vor­London Gazette" eine Reihe von Bestimmungen veröffent- trag, ber in der Methodistenkirche in Maryland stattfand, über licht, die von größter Bedeutung für die Schiffahrt sind. Darin den Krieg. Er beschränkte sich auf ganz allgemein gehaltene Be­wird die Einfahrt in gewisse Säfen verboten merkungen und sagte, es sei seine Ueberzeugung, daß niemand und angeordnet, daß jedes Schiff, sobald es sich einem eng- weise genug sei, um schon jetzt über den europäischen Krieg ein lischen Hafen nähere, nach bestimmten Signalen Ausschau Urteil auszusprechen. Jedermann könne sich aber bereit halten, hält. Die Schiffe werden gewarnt, private Signale zu ge- die Wahrheit über diesen titanischen Stampf anzuhören, wenn sic brauchen, da sonst auf sie geschossen werden würde. Englische offenbar werde. Es sei, als ob große blinde Gewalten losgelassen Schiffe würden alle Dampfer und Segelschiffe, die englische worden seien, die lange zurückgehalten waren. Aber unter ihnen Häfen anlaufen, vorher untersuchen. Während der Unter- fönne man den Antrieb starker Ideale sehen. Ohne diese wäre es suchung sei es verboten, Boote an Land zu sehen oder sonst- den Menschen unmöglich durchzumachen, was jetzt auf den Kriegs­wie mit dem Lande in Verbindung zu treten. schaupläßen Europas durchgemacht werde.

Auszeichnung englischer Seeleute.

London , 11. April. ( W. T. B.) Der Kapitän des Dampfers Vosges hat für sein entschlossenes Verhalten am 27. März, als er von einem deutschen Unterseeboot angegriffen wurde, den Rang eines Leutnants in der Marine- Reserve erhalten. Offiziere und Mannschaften des Dampfers erhielten gleichfalls Belohnungen.

Der Dreiverband, Italien und die

Balkanstaaten.

London , 11. April. ( W. T. B.) Daily News" ( W. T. B.) Daily News" schreibt: Zu Anfang des Krieges sagten nichtamtliche Per­sonen mit größter Sicherheit voraus, daß Italien und die Balkanstaaten gemeinsame Sache mit den Lyen, 10. April. ( W. T. B.)" Nouvelliste" meldet aus Allierten machen würden. Das Frühjahr, das als letztes Madrid : Die Zeitung" Phare de Vigo" berichtet, daß fürzlich Datum angegeben wurde, ist jetzt gekommen, und die Inter­Southpoint sei auf der Berlengas- njel gelandet. Die vor sechs Monaten. Zugleich ist der strategische Wert der auz Lissabon die Nachricht einlief, die Bejagung des Dampfers vention erscheint nicht näher, sondern vielmehr unsicherer als Southpoint war von dem deutschen Unterseeboot U 28 60 Meilen Intervention für die Alliierten mit dem Fortschreiten der bom Kap Finisterre ( nördlich Vigo ) angehalten und durch Kanonen- Intervention für die Alliierten mit dem Fortschreiten der schüsse versenkt worden. Die Besatzung hatte eine Viertelstunde Beit bedeutend gewachsen. Der Kampf auf dem westlichen Zeit erhalten, die Southpoint zu verlassen. Sie fonnte nur das Striegsschaupla entwickelte sich zu einem lang. nadte Leben retten und wurde nach längeren Irrfahrten von dem samen Verschanzungskriege, der keine schnelle Kohlendampfer Wellington aufgenommen und nach der Berlengas- Entscheidung verspricht. Die Hoffnung der Opti­Insel gebracht. Phare de Vigo" erinnert daran, daß vor einigen mi sten, daß Rußland durch die deutsche Grenze brechen Wochen die Anwesenheit eines Unterseebootes in der Nähe der und Deutschland unentbehrlicher wirtschaftlicher Hilfsquellen Kantabrischen Stüfte gemeldet wurde und daß es sich vermutlich in Schlesien berauben würde, hat sich nicht erfüllt. Die damals um U 28 handelte. beste Aussicht auf einen baldigen Sieg scheint in einem An­griff auf Desterreich- Ungarn von Süden und Westen zu liegen, daß heißt in Angriffen, die durch Italien und die Balkanstaaten unterstützt würden. Diese Staaten haben aber jüngst fostspielige Kriege geführt und müßten des Erfolges sicher sein, wenn sie an dem jezigen Krieg teilnehmen sollten. Nun aber hebt knatterndes Gewehrfeuer an der Gegner beant- jenseits des Wiesentales nicht verborgen bleiben können. Allen­wortet den Streich mit tüchtigen Salven; auch unsere mögen sich falls kann der Hof betreten werden. Aber auch er nur mit Gefahr; zur Wehr sehen und schießen. Giji jiiiRunter!" Der wenn hier der Gegner auch kaum etwas beobachten kann, so weiß Spaten wird in den Boden gestochen, die Arbeitenden duden sich er doch, daß sich dort Menschen aufhalten, und immer wieder sendet in die Erdwälle und Höhlungen. Um fie herum pfeifen die Ge- er krachende Grüße von den Bergen herüber. schofse. Wahrscheinlich, daß fie gar nicht ihr Ziel sein sollen. Es So hausen sie bedrückt in den engen, dumpfen Kellerlöchern, ist nicht anzunehmen, daß der Gegner durch das Dunkel der Nacht tagaus, tagein Sehnsucht im Herzen, Sehnsucht nach Haus, nach die arbeitenden Gruppen entbedt hat; aber der Zufall kann doch Weib, Kind, Eltern oder Liebchen; fort, nur fort von hier! Berhaßt wollen, daß auch eine nicht gezielte Stugel trifft. diese weißen Mauern, dieser dunkle, frühlingfeiernde Park, jene herrlichen Gänge mit ihrem hohen Buchengestämm! Fort, nur fort!!.

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London , 11. April. ( W. T. B.) Der Kapitän des däni­schen Dampfers Hansen, der jegt in der Themie liegt, er­zählte, daß er auf der Reise von Kopenhagen nach London von einem deutschen Unterseeboote angehalten wurde, das

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Das Feuer wird schwächer, verstummt. Der Spaten wird wieder aufgenommen und wirft die schwarze Erde weiter Stich für Stich. Nur noch ab und zu ein Schuß zwischendurch ferne Töne, die davon zeugen, daß auch an den feindlichen Stellungen gearbeitet wird. Von Zeit zu Zeit leuchtet ein fahler Schein auf der Lichtstreif eines Scheinwerfers sucht den Horizont ab; oder ein Teuchtender Ball funkelt auf, schiebt minutenlang strahlend im Dunkel um still dann wieder zu verlöschen.

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" Sam'rab, wie spät haben wir's denn jebt? Noch zehn Mi­nuten bis zwölf." Noch zehn Minuten? Dann ist's höchste Zeit, daß fufzehn gemacht wird. Los, Wilhelm-"

Und Unteroffizier Wilhelm Schulze gebietet Feierabend, und feine Getreuen atmen auf. Verflucht müde wird einer doch bei der Schufterei." Ja, schön ist das Soldatenleben!... Na, gute Nacht, Kamrad Schippmannowsky!"

Das Schloß.

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Dem Nachdenklichen aber kommt der Gedanke, wieviel Glück in diesen selben Menschen gewedt werden könnte, wenn dieselbe Macht, die sie jetzt unbekümmert um alle alten" Rechte des großen Schloßherrn wider ihren Willen in jene Keller sperrrt, bahin wirken würde, daß all diese Herrlichkeiten ihnen in Zeiten friedlichen Verkehrs offen stünden als Stätten der Erholung, der Erfrischung, wenn des Jahres Arbeit sie matt und mürbe ge­macht hat.

Hier tobte die Schlacht...

Hier tobte vor wenigen Wochen die Schlacht. In blutigem Ansturm nahmen unsere Truppen die feindlichen Gänge, die artilleriegekrönten Höhen. Ueber Rübenfelder und Wiesen, durch Waldgebüsch und Hohlwege ging es, über Verschanzungen und Drahtberhaue hinweg; Geschosse und Bajonette berrichteten ihr blutiges Werk. Viele Stunden lang wogte der Kampf, und nach vielen Tausenden zählten jene Unglücklichen, die am Abend das Feld bedeckten.

Weiß ragen seine Mauern aus dem Dunkel des Parts in das Tichte Grün des Wiesentals. An Spalieren rantt wilder Wein hinauf, eine vornehme breite Treppe führt zum Sof hinab, in dem ein kleiner Brunnen Nymphen und Wassergeister miteinander Jetzt sind diese furchtbarsten Zeugen der mörderischen Schlacht spielen läßt. Bequeme Nebengebäude rahmen ihn ein, zwischen beseitigt. Hier und dort ragen Hügel empor, mit Holzkreuzen ge­ihnen steinerne Mauern, ein Taubenturm, ein Hühnerauslauf. schmüdt, grünüberwachsen, die ihre Ueberreste bergen. Auch sonst Jenseits der Waldhang mit seinen alten hochstämmigen Buchen, haben säubernde Hände manche Zeugnisse des tobenden Kampfes erwachend zum ersten Grün. entfernt. Aber der Wanderer, der durch die Gefilde streift, sieht doch noch mit heimlichem Grauen der Ueberreste genug, die an das Gemezel erinnern.

Aber wüst und leer all die Pracht und Herrlichkeit. Ein Voll­treffer riß eine ganze breite Ecke des weißen Gebäudes zu Schutt und Trümmern, das Dach weist drei, vier Meter breite Löcher auf, die Fenster starren schwarz und scheibenleer, in den Zimmern, die fie zeigen, nichts als zerbrochenes, zerfetztes Gerümpel, die Treppe überschüttet von Geröll, der Brunnen beschädigt, Taubenturm und Sühnerauslauf leer und verschmutzt, die Gebäude ringsum zer­

Löchert, verwahrlost.

Das Leben, das ehemals in solchen Frühlingstagen hier so Frohbewegt geklopft haben mochte, verstummt, erstarrt. Der Be­fiber mit seinem Troß längst auf und davon, auf der Flucht vor den nahenden Prussiens". Sie sind jetzt längst die Herren seines Eigentums.

In die Felder und Wege sind oft metertiefe flaffende Löcher gewühlt, dort, wo die schweren Geschosse der Artillerie einschlugen; Baumriesen stehen zerspalten, zerschmettert von ihrer Gewalt; ganze Reihen von Bäumen an den Wegen entlang in halber Höhe umgefnickt. Ueberall liegen die blauen Splitter und die erd­beschmutzten Zünder der geplakten Granaten umher. Dort auch ein Haufen französischer Patronentaschen, nicht weit davon im Graben ein zerbrochenes Gewehr, dort wieder Uniformfeßen, verschimmelte Militärschuhe.. In Menge verschüttete Munition der Infan­terie; oft ganze Haufen loser Patronen oder auch jener grauen Päckchen, in denen der französische Soldat seine Munition geliefert In den Kellergewölben, dort, wo einst die Vorräte von kost- erhält Halbberwüstete Unterstände, zerstörte Barrikaden aus barem Wein und saftigen Früchten lagerten, da hausen sie, zu- Bäumen und Grde quer über der Straße. Ein paar Häuser, tot sammengepfercht in dumpfer Luft, deren qualmige Dide kaum der und leer wie alles ringsum, Nuinen nur noch ohne Dächer, mit Schimmer der Kergen durchbringt, die auf den schmußigen Tischen angefengten Mauerresten. Ein Rädergestell, eine verroitete Pflug­stehen. Alte Matraßen, muffige Säde bilden ein unerfreuliches schar auf dem zerstampften Acker... Ringsum eine lastende Lager, wadlige Stühle schlechte Sikgelegenheit. In den Wänden Stille.. französische Seitengewehre in die Fugen zwischen den Steinen getrieben, Bretter darüber gelegt dürftige Börte für Tornister und Kochgeschirre, Schächtelchen und anderes Gerät. Draußen lockt der Frühling warm und weich; im Bart zwitschern die Vögel und man glaubt förmlich den Duft der blühenden Beilchen, der knospen­den Sträucher, der harzigen Tannen herüberzuriechen. Aber der Weg zuin Bark ist versperrt. Bewegungen auf seinen Rosenbeeten, auf seinen hellen Kieswegen würden den Feinden in dem Graben

Warm scheint die Frühlingssonne auf die Gefilde. Und wo auch das Auge sucht: Aus dem blutgetränkten Boden sprossen die leuchtenden Anemonen, die duftenden Veilchen, ganz blau wuchert es stellenweise am Wegrain, auf dem Waldgang, in wundersam bescheidener Pracht. Es ist, als ob das Blut ein besonders guter Dünger wäre für die duftende Plütenpracht. Der Wanderer aber, der sie sieht, wird auch warm. Und in sein Herz zieht Frühlings­hoffen, Friedenssehnen....

S. N.

Eine deutsche Note an Amerika .

Washington , 10. April. ( W. T. B.)( Meldung des Reuter­schen Bureaus.) Deutschland hat an die Vereinigten Staaten eine Note gerichtet, in der es sich beklagt, daß die Vorstellungen Ameri­fas an die Alliierten bezüglich der Zufuhr von Lebensmitteln für die bürgerliche Bevölkerung der kriegführenden Länder keine Wir­fung erzielt hätten. Amerika lege auf dieses Recht lange nicht soviel Nachdruck wie auf das Recht, den Alliierten Waffen zu liefern. Die Note dringt darauf, daß die Vereinigten Staaten die Neutra­lität sorgfältiger einhalten mögen.

Typhusepidemie in Serbien .

London , 10. April. ( W. T. B.) Daily Chronicle" meldet aus Athen : Kapitän Bennett, der von einer Reise durch Serbien zurüdgekehrt ist, berichtet, daß die Verhältnisse dort, anstatt besser Kranke, aber nur 10 Aerzte. Es besteht das größte Bedürfnis nach zu werden, sich täglich verschlimmern. Eine fürchterliche Typhus­epidemie wütet im ganzen Lande. In Monastir allein sind 3000 Aerzten und Pflegerinnen. Das Land hat die Alliierten bisher Stranke, aber nur 10 Aerzte. Es besteht das größte Bedürfnis nach vergeblich um Hilfe gebeten.

Die Diktatur in Portugal .

Lyon , 10. April. ( W. T. B.) Républicain" meldet aus issabon: Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, welches den Bibilgouverneur ermächtigt, diejenigen Munizipalräte und Pa­rochialkomitees aufzulösen, welche die Beschlüsse der Regierung nicht anerkennen.

Japan verdrängt Englands Einfluß in

China .

New York, 11. April. ( W. T. B.)" New York Times " melden aus Washington : Man glaubt hier, daß die beiden neuen japanischen Forderungen nach einem größeren Anteil an der Verwaltung der chinesischen Zölle und der Salzsteuer, selbst wenn Japan auf ihnen besteht, weder China noch den Rest der Welt wesentlich berühren würden, wohl aber würden sie Japans Ansehen in China fördern und das Großbritanniens schwächen. Japan ist bereits in der Verwaltung der Zölle und Salzsteuer vertreten, aber Großbritannien hat den überwiegenden Einfluß in beiden. Die Gewährung der japanischen Forderungen würde eine Umkehrung des gegenwärtigen Berhältnisses bedeuten.

Politische Uebersicht.

Reichszigarettenmonopol.

die Reichsregierung beabsichtige, die Zigarettenfirma Attiengesell­Der Dresdener Korrespondent des Berl. Tageblattes" meldet, schaft Jasmaki in Dresden durch Vermittelung eines Bankkonsor­tiums anzukaufen, und zwar als die Grundlage eines deutschen Zigarettenmonopols. Der Vertrag dürfte voraussichtlich schon in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Die sächsische Ausfuhr­industrie hat diese Absicht der Regierung, so meldet der Korrespon= dent weiter, natürlich mit Befremden aufgenommen.

Der staatsgefährliche ,, Wilhelm Tell ". Aus Leipzig wird gemeldet, daß dort eine Kirchen- und Schulbehörde es fertig bekommen hat, den Konfirmanden der Volksschulen den Besuch einer Tell"-Aufführung im städtischen Theater zu untersagen, weil sie Schaden an ihrem Seelenheil nehmen könnten. Sieben Tell"-Vorstellungen hatten bereits im März für die Schüler und Schülerinnen der oberen Klassen einiger Leipziger Volksschulen stattgefunden, der Schulausschuß hatte eine namhafte Unterstüßung und der Rat der Stadt das Theater zur Verfügung gestellt. Vor der achten Vorstellung wurde aber den Konfirmanden plötzlich der Besuch verboten und ihnen das Eintritts­geld zurückgezahlt. Ein Pastor aus Leipzig- Gohlis hatte Bedenken im Interesse seiner Konfirmanden geäußert und sich an den zu­ständigen Leipziger Intendanten gewendet. Darauf erteilte der Dezernent des städtischen Schulwesens den Rektoren der in Frage kommenden Schulen das Verbot für die Konfirmanden mit.

Schillers Drama gerade in diesen Tagen auf dem Inder! Mehr kann man in einer Zeit, in der Millionen draußen auf den Schlachtfeldern für deutsche Kultur zu kämpfen glauben, nicht ver­langen.

Die Wirren in Meriko.

London , 11. April. ( W. T. B.) Das merikanische Konsulet erhielt gestern die Nachricht, daß Obregon der Hauptmacht Villas bei Celaya cine vernichtende Niederlage beigebracht halt.

Kriegsbekanntmachungen.

Wiederaufnahme des Geld- Postverkehrs mit Oesterreich .

Amtlich. Berlin , 9. April. ( W. T. B.) Der Postanweisungs, Boftauftrags- und Nachnahmedienst mit Desterreich nebst Bosnien­Herzegowina und Liechtenstein wird am 10. April wieder auf­

genommen.