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mlin Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

25 Jahre Organisation!

Ein Vierteljahrhundert! Es flichen die Zeiten Wie die Welle vorm Sturm, wie die Wolfe vorm Wind; Bir müssen wohl streiten, wir müssen wohl ringen- Indessen die flüchtige Stunde verrinnt."

zu werden. Aber Ehrenberg verlangt noch mehr. Die neue Jwerbes hat das Angebot von Arbeitskräften sehr nachgelassen. Land. 1 Bartei der Parteilofen fordert in ihrem Programni, daß mit wirtschaft und Baugewerbe nehmen zahlreiche Leute in Anspruch, Rücksicht auf die Steigerung und Erhaltung der deutschen und da auf Zuzug aus dem Auslande nicht zu rechnen sei, ist ein Volkskraft die der inneren Festigung des Reiches dienende Arbeitermangel zu befürchten. Darunter wird auch die Eisenbahn­soziale Fürsorge bei gebührender Rücksicht auf die verwaltung leiden, die beim Eintritt milder Witterung die Bau­Tragfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft stetig fortzuent nehmen muß. Da es im Interesse der allgemeinen Landesverfor. und Unterhaltungsarbeiten in größerem Umfange wieder auf­wickeln" sei. Dazu sagt Ehrenberg: gung unerläßlich ist, auf die Arbeiterbedürfnisse der Landwirtschaft Sicherlich ist die soziale Fürsorge ein unentbehrliches Mittel und der die Rohstoffe schaffenden Industrie weitgehendste Rücksicht zur Erhaltung und Steigerung unserer Volkskraft. Aber läßt sich zu nehmen, wird nur übrig bleiben, auf die zahlreichen Arbeits­das von jeder Art sozialer Fürsorge sagen? Auch von einer fräfte zurüdzugreifen, die sich in den Kriegsgefangenen bieten. Es Mit diesem Kampfesvers wird der 25jährige Gründungstag solchen, welche die Arbeitsamkeit, diese wichtige Quelle der deut- find Maßnahmen getroffen worden, daß Kriegsgefangene in der schen Volkskraft, schädigt? Ist also z. B. die Arbeitslosen- trieben zur Arbeit herangezogen werden. Aber auch im Bereich der und Steindruchilfsarbeiter und-Arbeiterinnen Landwirtschaft, im Bergbau, in industriellen und gewerblichen Be- der 3ahlstelle Berlin des Verbandes der Buch­versicherung ein Mittel der Schadenverhütung", welches Eisenbahnverwaltung wird angestrebt werden müssen, Kriegs- eingeleitet. Dem Ernst der Zeit Rechnung tragend, ist jede feierliche geeignet ist, unsere Volfskraft zu erhalten und zu steigern?" gefangene überall, wo dies zweckmäßig und unbedenklich erscheint, Kundgebung unterblieben und nur in dem wenige Bogen starfen Wir bejahen das selbstverständlich. Aber Ehrenberg heranzuziehen. Von der Arbeit an durchgehenden Betriebsgleisen Mitteilungsblatt" der Zahlstelle Berlin wird in einem chronologischen ist da offenbar anderer Meinung. Sehr merkwürdig ist auch und solchen Bahnhofsgleisen, die regelmäßig dem Zugverkehr dienen, Ueberblick mit prägnanter Kürze auf das 25jährige Bestehen hin­sein Einwand gegenüber der Forderung nach dichterer Be- find Kriegsgefangene in Rüdsicht auf das obenanstehende Interesse siedelung des heimischen Bodens: Der Betriebssicherheit zivar fernzuhalten. Es wird sich aber ander- gewiesen. Den ersten erfolgreichen Anstoß zur Gründung einer Zahlstelle wärts genügende Arbeitsgelegenheit für Gefangene finden, die aus­" Der Bauernstand und der landwirtschaftliche Großbetrieb zuwählen ich den Eisenbahndirektionen überlassen will. In erster gaben die große Neunstundenbewegung der Buchdrucker, und die laffen sich nur erhalten, wenn die Heimatspolitik neben Kleinfied- Linie würden Arbeiten aller Art bei Neubaustrecken in fiskalischen unschönen Vorkommnisse bei der Arbeitsvermittlung des Hilfs­Tern auch genügende Maffen inländischer Arbeits- Ries- und Steingewinnungsstellen, auf Kohlenlagern, Hafen- und personals, die sich in sehr argem Zustand befand. Die Gründungs­träfte schafft, damit wir die Hunderttausende ausländischer Umschlagplägen, bei Materialmagazinen, Schwellenlagern und der versammlungen fanden für das weibliche Hilfspersonal am 18. April, Wanderarbeiter entbehren können." gleichen ins Auge zu fassen sein, aber auch Erd- und sonstige Ar- für das männliche Hilfspersonal am 4. Mai 1890 statt. In erster Nun vertragen sich ja Großbetrieb und dichte Besiedelung beiten, bei Bahnhofsumbauten usw., soiveit sie nicht die Hauptgleise Linie waren es führende Berliner Buchdrucker, wie Döblin , sehr gut, wenn ländliche Arbeitergenossenschaften berühren, ferner Gleisunterhaltungsarbeiten auf Nebengleisen die landwirtschaftliche Produktion in die Hand nehmen. Aber werden in Frage kommen." Der Minister erwartet, daß die Diretassini, Wachs, Precz ang u. a., die sich um die Organi Ehrenberg will im Gegenteil die Aufrechterhaltung der Unter- tionen die Unternehmer zur Beschäftigung von Gefangenen ver- fierung der Berliner Hilfsarbeiter großes Verdienst erwarben. Ihnen schiede von Groß- und Kleinbetrieb auf der Basis der jiegianlassen. Die Ueberweisung solcher werde, nachdem die Heeres- sowie den 24 noch lebenden Mitbegründern wird an diesem gewerk­verivaltung kleinere Trupps an Gemeinden für landwirtschaftliche schaftlichen Jubiläumstage der Dank der gesamten Mitgliedschaft gen Eigentumsverteilung. Arbeiten und dergleichen abzugeben sich entschlossen und die Be- ausgesprochen. Wenn Professor Ehrenberg durch seinen Artikel eine Dis- wachung der Einzelarbeiten durch zuverlässige Hilfswachmann­fuffion einzuleiten wünschte, so können wir nur sagen, daß schaften zugelassen habe, keine Schwierigkeiten bieten. Ueberdies feine Deutung des Programms der neuen Bereinigung" feien Gefangenenlager so zahlreich vorhanden, daß an vielen Stellen. in der Arbeiterschaft wenig Freunde finden wird. tägliche Entnahme von Arbeitsfräften und deren Rüdbeförderung sowie die Beföstigung aus dem Lager möglich sein werde.

Paula Thiede , die Verbandsvorsitzende, behandelt die ersten Jahre des neu gegründeten Vereins, der den Titel trug: Verein der Arbeiterinnen an Buch- und Steindrud- Schnellpressen. Viele Erinnerungen knüpfen sich an den damaligen Stellen vermittler Herrn Neumann. Wer von den Alten erinnert sich Das Spionagegesetz und die Preffe. Das Eschweger Tageblatt" hatte am 3. September Die italienischen Staatseinnahmen während des Krieges. nicht der bevorzugten Plätze am Kellerfenster in der Teltower Straße. Züchtige Punttiererinnen hatten ein Anrecht auf solchen Platz. An­ein Stimmungsbild veröffentlicht, worin die Durchfahrt von Die soeben bekanntgegebenen hauptsächlichen Einnahmen des legerinnen oder Bogenfängerinnen mußten auf einem Blättbrett Truppen geschildert und hinzugesezt war, daß die auf der Fahrt italienischen Staates in den 8 Monaten vom 1. Juli bis 1. März Platz nehmen, das auf zwei Stühle gelegt war. Das Wohn- und zum Ontel Nikolaus" befindlichen siegreichen Truppen auch gegen weisen gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des vorigen Finanz- Schlafzimmer des Bermittlers Neumann war der Aufenthaltsraum die Russen die Herren bleiben werden, die sie schon in Frankreich jahres einen Rüdgang von 72 Millionen Zire auf. Der Haupt- für die Stellungsuchenden. Auf Trennung der Geschlechter wurde und Belgien gewesen seien". Der Redakteur wurde angeklagt, weil er eine durch Bekanntmachung des Reichsfanzlers untersagte ausfall trifft den Weizenzoll, der infolge des Krieges zuerst her­Mitteilung über Truppenbewegungen gemacht und dadurch abgesetzt und dann aufgehoben wurde, und nur 17 Millionen geachtet. Bis die Arbeiterinnen den Nachweis verließen, mußten die gegen den§ 10 des Spionagegesezes gefehlt habe, wonach die vor ergab, 44 Millionen weniger als im Vorjahre. Auch die anderen männlichen Arbeitsuchenden auf der Kellertreppe Plaz nehmen. Von 8 bis 12, 11hr war Nachweiszeit für Arbeiterinnen, und da das jäßliche Veröffentlichung solcher Mitteilungen während während eines Zölle und die Fabrikationssteuern sind start, nämlich um 69 Millio­Krieges gegen das Reich entgegen einem Verbot des Reichskanzlers nen zurüdgegangen, sowohl infolge der verminderten Einfuhr als Telephon in dieses unterirdische Reich noch nicht gedrungen war, strafbar ist. Das Reichsgericht hat jest die Verurteilung des wegen des Rüdganges der einheimischen Zuder- und Spiritus viele Prinzipale auch eine so kostspielige" Einrichtung noch wurden die Arbeitsuchenden durch Post­Redakteurs an sich für gerechtfertigt erklärt und dem Land- erzeugung. Die Einnahmen aus den öffentlichen Diensten( aus- nicht hatten, farte oder Die Boten abgerufen. Gebühr betrug für gericht nur eine nochmalige Verhandlung nach der Richtung auf­getragen, ob die Angabe des Angeklagten richtig sei, daß die straf- schließlich der Staatsbahnen, die eine autonome Verwaltung bare Veröffentlichung ohne sein Wissen in die Zeitung gelangt haben) find um 1,4 Millionen vermindert: der Rückgang der Post Punktiererinnen 1 M., für Anlegerinnen 50 Pf., für Bogen­sei. In diesem Fall würde der Redakteur straffrei sein; aber die um über 8 Millionen Lire wird durch 4,6 Millionen Lire ver- fängerinnen 25 Pf., denselben Betrag zahlte auch der Prinzipal. Da Strafbarkeit an sich hat das Reichsgericht ausdrücklich festgestellt. mehrter Einnahmen aus Telegramm- und Telephondienst teil- Höchstpreise nicht bestanden, kam es oft zu Streitigkeiten. die damit weise ausgeglichen. Einen tüchtigen Zuwachs weisen dagegen die endeten, daß der Nachweiser von seinem Hausrecht Gebrauch machte direkten Steuern auf, vor allem, weil man die Steuer- und demzufolge Sieger blieb. Verlängerung der Wahlperiode für die Hamburger schraube schärfer angezogen hat, was bei dem italienischen, nicht Bürgerschaft. auf Selbſteinſchäßung beruhenden Systemt leicht möglich war. Die Der Hamburger Senat hat der Bürgerschaft einen Gesesentwurf Steuer auf den Einkommen( beweglichen Eigentum) hat 24 Millio­über die Verlängerung der Wahlperioden für die Bürgerschaft vor- nen mehr ergeben. Ein Zuwachs von 18 Millionen Lire ist auch gelegt. Zur Begründung des Entwurfs wird gejagt: Die nächste halbschichtige Erneuerung der Bürgerschaft hat zum für das Tabaksmonopol zu verzeichnen. Um die Kriegsfolgen für 1. März 1916 stattzufinden. Erfahrungsgemäß würde, wenn an die Staatsfinanzen Italiens recht einschäßen zu können, muß diesem Zeitpunkt festgehalten wird, schon in nächster Zeit mit den man neben die zurüdgehenden Einnahmen die wachsenden Aus Vorbereitungen für die Wahlen begonnen werden. Die Bürger- gaben stellen, wie sie sich aus den Rotstandsarbeiten und vor allem schaft und die Bevölkerung werden aber mit dem Senat darin über- aus der Einberufung so vieler Jahrgänge ergeben. einstintmen, daß es vermieden werden müsse, die Geschlossenheit und Einmütigfeit, mit der das deutsche Volk den ihm aufgezwungenen Strieg führt, durch einen Wahlkampf zu stören. Es wird sich da­her empfehlen, die Bürgerschaftswahlen dadurch hinauszuschieben, daß die Zeitdauer, für welche die gegenwärtig der Bürgerschaft an­gehörenden Mitglieder gewählt sind, verlängert wird. Die Ver­längerung der Wahlperiode wird zweckmäßig in der Weise er­folgen, daß nicht nur die nächsten, sondern zugleich auch alle fünf­tigen Bürgerschaftswahlen auf ein Jahr hinausgeschoben werden.

Dr. Heim in der luxemburgischen Regierung. Der Baherische Bauernbündler Dr. Heim hat die von der Regierung aus Anlaß des Krieges ergriffenen wirtschaftlichen Maß­nahmen ziemlich scharf kritisiert, namentlich tadelte er, daß nicht bereits im Frühherbst eine Beschlagnahme des Getreides statt­gefunden statt. Die Regierung des Großherzogtums Luremburg, die für die kommende Ernte umfassende Maßnahmen treffen will, Hat jezt Herrn Dr. Heim für die Ausarbeitung von Bestimmungen über die Beschlagnahme und das Verteilen inländischer Getreide­vorräte verpflichtet. Er ist als Mitarbeiter und Ratgeber der Regierung im Regierungsgebäude in Luxemburg tätig.

Verurteilungen im Elsaß .

Aus der Partei.

Zur Geschichte eines Artikels.

Die Chemuiser Boltsstimme" teilt zur Borgeschichte eines von ihr abgedruckten Artikels aus der Feder des Genossen Cohen ( Reuß) mit:

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Die selbstherrliche und zeitweise ungerechte Vermittelung des Herrn Neumann brachte es mit sich, daß eine erklecliche Anzahl Silfsarbeiterinnen den Nachweis meiden mußte; von diesen ging der Gedanke aus, einen eigenen Arbeitsnachweis zu gründen. 5. März 1890 fand die erste Versammlung statt. Buchdrucker Philipp Schmitt hielt den einleitenden Vortrag über: Die Gründung eines Vereins und Errichtung eines eigenen Arbeitsnachweises". wurde gewählt und und mit den nötigen Vor­Ein Komitee arbeiten beauftragt. In welcher Weise ein straff organisierter Arbeitsnachweis bessernd auf die Lohn und Arbeitsverhältnisse wirfen kann, ist hinreichend bekannt und bedarf an dieser Stelle feinerlei besonderen Betonung. Den Prinzipalen war die neue Organisation ein Dorn im Auge, und in einem Zirkular forderten sie auf, den Arbeitsnachtveis der Hilfsarbeiter nicht zu benutzen; für das Anlernen von neuem Personal wurden jedem Maschinen meister 10 m. versprochen. Der Erfolg der Selbständigmachung zeigte fich bald, und es blühten in anderen Drten Deutschlands überall Vereine auf auf der Grundlage der in Berlin gewonnenen Erfahrungen.

In die Bewegung für den Neunstundentag hineingezogen, wurde Einem Bernsteinfchen Artikel, der sich gegen die Kredit- bald der Wunsch laut, ein eigenes Organ zu gründen. Eine Ulm­bewilligung ausspricht, hat der Vorwärts" Aufnahme ge­währt. Die furze nachfolgende Erwiderung des Genoffen Coben frage bei den Kollegen in Berlin , Hamburg , Hannover , Leipzig und lehnt die Vorwärts"-Redaktion ab, trotzdem sich der Verfasser Dresden ergab, daß ein einmütiges Bedürfnis für Schaffung eines eigenen durchaus an die Ausführungen Vernsteins im Vorwärts" ge- Organs bestand. halten hat."

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Am 1. Juli 1891 erschien die erste Nummer der Union ", die Diese Darstellung, die in der bürgerlichen Presse zu weiter vom 1. Oftober ab Neue Union" genannt wurde, weil schon eine gehenden Folgerungen ausgenugt wird, ist nur teilweise richtig. ältere Zeitung mit dem zuerst gewählten Namen bestand. Immer Wahr ist vielmehr: Genosse Bernstein veröffentlichte den viel er drohendere Wollen am Berufshimmel zogen auf und am 8. Dl­örterten Artikel in der Leipziger Volkszeitung", nachdem der Vor- tober 1891 begann der Kampf um die neunstündige Arbeitszeit, zut wärts" diesen Artikel abgelehnt hatte. Der Vortvärts" über- dessen Gelingen das Hilfspersonal rege beigetragen hat. Wie traurig nahm dann Bruchstüde, die in einer Polemit der Freifinnigen die Entlohnung des Hilfspersonals noch war, erhellt daraus, daß, Zeitung" gegen Bernstein enthalten waren, einschließlich dieser wie in einer gemeinsamen Versammlung am 2. November 1891 mit Straßburg ( Elsaß ), 12. April. ( W. T. B.) Die Straßburger Bolemit. Darauf ersuchte uns Genosse Bernstein um Aufnahme geteilt wurde, die Rotationsarbeiter von Moffe für eine Arbeitszeit Bost" meldet aus Mülhausen : Wegen versuchten Kriegsverrates ver- einer Entgegnung auf die Angriffe der Freisimmigen Zeitung" von abends 10 bis 4 Uhr früh 12 W. Wochenlohn erhielten. Dic urteilte das Kommandanturgericht in Mülhausen den Amts- Gegen diesen Artikel Bernsteins nun noch den Genossen Cohen Lage der Mitglieder zu verbessern, wurde eine gebietende Pflicht, richter der aus Sennheim zu drei Jahren 3ucht- polemisieren zu lassen, verbot sich schon deshalb, weil wir dann auch und von 1600 Mitgliedern, die an der ersten Bewegung teil­haus. Ader, der während der Anwesenheit der Franzosen in eine Entgegnung von Bernstein hätten bringen müffen. Ob sich das nahmen, wurden nach Beendigung noch glüdlich 400 llebrig­Sennheim eine anscheinend noch nicht ganz aufgeklärte, nach seiner gerade in den Tagen empfahl, als der erste Bernsteinsche Artikel gebliebene gezählt, die dann den Grundstock zum Wieder­Angabe unfreiwillige Automobilfahrt in Begleitung französischer das Verbot mehrerer Parteiblätter in der Provinz hervorricf, wird aufbau der Organisation bildeten. Bis zur Gründung der Soli­Offiziere nach Belfort unternommen hatte, war schon vor dem Kriege auch die Redaktion der Chemnizer Volksstimme" nicht behaupten darität", dem jegigen Kampforgan der Hilfsarbeiter, durch sein deutschfeindliches Benehmen aufgefallen. Es wollen. Der gegenwärtige Zustand gibt nun einmal den Freunden Ph. Schmitt Leiter der Neuen Union". Nur durch die beherzte war auch bemerkt worden, daß eine von den Fran- der Fraktionsmehrheit größere Freiheit als ihren Gegnern, und wir Mitarbeit einer ganzen Reihe von Arbeiterinnen war es möglich, zofen mitgebrachte schwarze Liste am Tage nach der finden es höchst überflüssig, daraus dem Vorwärts" einen Vor- ein festes Fundament zu schaffen, das später zu einem stolzen Bau erwähnten Fahrt nach Belfort in abgeänderter Form zur Wirkung wurf zu machen, daß er auf diese Tatsache einige Rüd- den Untergrund lieferte. gekommen war. In der Verhandlung, in der diese Tatsachen zur ficht nimmt. Sprache tamen, wurde dem Angeklagten vornehmlich nachgewiesen, daß er kurz nach dem Abzug der Franzosen und vor dem Einzuge

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Die Maifeier in Desterreich.

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Inzwischen waren auch die männlichen Hilfsarbeiter nicht un­tätig gewesen. Am 27. März 1890 fand eine öffentliche Versammlung des männlichen Hilfspersonals statt, und in diefer wurde ein pro­der Deutschen , einer Familie, die in Sennheim als deutschfreundlich Die österreichische Parteivertretung und die Gewerkschafts - visorischer Vorstand zur Ausarbeitung der Statuten und ähnlichem galt und der man, allerdings mit Unrecht, die Aufstellung einer Liste kommission sind übereingekommen, der Arbeiterschaft Desterreichs eingefeßt. In der ersten ordentlichen Generalversammlung am 4. Mai 1890 konnten bereits 250 Kollegen gemustert werden. von Unzuverlässigen" nachfagte, vor seinen Nichterstuhl zitierte und folgendes zu empfehlen: Auf die Arbeitsruhe am 1. Mai foll in diesem Jahre freiwillig Es begann eine Periode der Drangfalierungen, die auch der sie dort durch die Drohung, er werde sie durch eine fran­zösische Patrouille verhaften lassen, von ihrem angeblichen Bor- verzichtet werden. Wir wollen von dem durch viele Tarifverträge Buchdruckerei- Hilfsarbeiterorganisation nicht geschenkt wurden. haben abzubringen versuchte. Das Gericht erblidte in diesem Ver- geschützten Recht und von dem durch die llebung eines Viertel- Geschichte der Hilfsarbeiterorganisation" der letzten 20 Jahre foll jahrhunderts geheiligten Brauch der Arbeitsruhe nicht das kleinste später erscheinen, daher wird darüber noch einiges zu sagen sein. halten versuchte Vorschubleistung im Intereſſe einer feindlichen Stüd preisgeben. Wir wollen aber den durch den Krieg herbei- Am 1. Januar 1909 fam die Einigung der bis dahin getrennt Macht, was wegen der Anstellung des Angeklagten als deutschen geführten Ausnahmeverhältnissen und Ausnahmegefeßen Rechnung marschierenden, aber vereint schlagenden Berliner Zweigvereine Richter streng zu bestrafen sei. tragen, die eine Reihe von Verwidlungen und Schwierigkeiten Straßburg i. Elsaß , 12. April. ( W. T. B.) Die Straßburger herbeiführen könnten, die wir gerade jegt vermeiden wollen. zustande. Was diefe längst reif gewesene Einigung für die gefamte wollen wir, in diesem Jahre auf die üblichen Hilfsarbeiterschaft bedeutet, ist am deutlichsten zu ermessen, wenn Post" berichtet: In Kolmar wurde der Notar Gamps aus Ebenso an man die Schlußabrechnung betrachtet: Gebweiler, der Unteroffizier in der Reserve war, wegen deutsch - Demonstrationszüge verzichten, die im besten Falle nur Gesamt- Einnahme. feindlichen Verhaltens vom Kriegsgericht zu zwei Monaten einzelnen Orten möglich wären, vielfach aber durch die behörd lichen Ausnahmeverfügungen verhindert oder mindestens schwer be­Ausgabe Gefängnis und Degradation verurteilt. einträchtigt werden würden. Wir wollen die Maifeiern diesmal auf Bestand am 1. Januar 1915. Maiversammlungen am Abend des 1. Mai beichränken, die der ernſten Die Jubiläumsnummer schließt: werden sollen."

Ministerialerlaß über die Beschäftigung von Kriegs. Seit und unserer großen Eacje würdig eingerichtet und durchgeführt

gefangenen.

Minister von Breitenbach weist in einem Erlaß auf eine stärfere Seranziehung der Kriegsgefangenen zur Arbeit in der Landwirtschaft und der Industrie hin. In dem Erlaß heißt es: Jufolge der Einberufungen zum Heeresdienst und der zu nehmenden Tätigkeit auf dem Gebiete der Industrie und des Ge­

Genoffe Dr. Karl August Lehmann, der als Arzt im Etappen­lazarett in Valenciennes ( Nordfrankreich) tätig war, ist dort an den Folgen einer schweren Infektion gestorben. Genoffe Dr. Lehmann war in München Gemeindebevollmächtigter und Mitglied des ober­Bayerischen Landrats.

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1554 476,02 M. 1 400 639,73 153 836,29 M.

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Wenn auch das blutige Völkerringen folossale Lüden int unfere Reihen gerissen hat, steht die Berliner Zahlstelle nach acht Monaten noch ebenso fest da wie vor dem Kriege. Wir wünschen deshalb allen von uns gerissenen Kollegen gefunde und baldige Nüdkehr, damit sie sich an dem weiteren Ausbau der Berliner Organisation wieder beteiligen können."

Das wünschen auch wir. Hoch die Organisation!