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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 15. April 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Unveränderte Frontlinie zwischen Maas und Mojel.
Die Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 14. April 1915.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplay.
Ein nächtlicher feindlicher Vorstoß bei Berry- au- Bac scheiterte.
Nordwestlich von Verdun brachten die Franzosen gestern Minen mit stark gelblicher Rauch- und erstickend wirkender Gasentwickelung gegen unsere Linien zur Anwendung.
Zwischen Maas und Mosel wurde weiter gekämpft. Bei einem starken französischen Angriff gegen die Linie Maizerey- Marcheville drangen die Franzosen an einer schmalen Stelle bei Marcheville in unsere Stellung ein, wurden durch Gegenangriff aber bald wieder hinausgeworfen. An der übrigen Front brach der Angriff, bereits vor unserer Stellung zusammen. Zwischen Combres und St. Mihiel fanden gestern nur Artilleriekämpfe statt. Im Ailly- Walde wurden nach erfolglofen feindlichen Sprengversuchen drei feindliche Angriffe zurückgewiesen. Ein Angriff beiderseits der Straße Essey- Flirey fcheiterte westlich dieser Straße und führte östlich derselben zu Nahkämpfen, in denen unsere Truppen die Oberhand behielten. Im Priesterwalde fanden keine Kämpfe statt. In den Vogesen mißglückte ein französischer Vorstoß gegen den Schnepfenriethkopf füdwestlich von Mezeral.
Deftlicher Kriegsschauplatz.
Die Lage im Often ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht. unsere Stellungen auf verschiedenen Stellen, wo wir seit acht Tagen vorrückten. Unsere Flieger beschossen erfolgreich Wien , 14. April. ( W. T. B.) Amtlich wird ver- einen Militärschuppen in Vigneules( Woewre) und zer Jautbart: 14. April.1915, mittags: streuten nicht weit davon ein auf dem Marsch befindliches Bataillon.
Die allgemeine Lage ist unverändert. An der Karpathenfront waren in den meisten. Abschnitten nür Geschützkämpfe im Gange. Nordwestlich des Uzsoker
Basses wurde cinc von den Russen vor Tagen befeste Feindlicher Flieger über dem südlichen
Stellung in ihrer ganzen Ausdehnung durch den Angriff der tapferen ungarischen Infanterie- Regimenter Nr. 19 und 26 crobert. In Südost- Galizien und der Bukowina herrscht Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Die Kriegslage.
Karlsruhe , 14. April. ( W. Z. B.) Im Laufe des geftrigen Vormittags erschien ein feindlicher Flieger über verschiedenen Orten des südlichen Schwarzwaldes. Er warf über Stockach vier Bomben ab.
Tätigkeit der englischen Flotte an der belgischen Küste.
Heraus mit den Kartoffeln!
Seit Monaten ist sich die öffentliche Meinung darüber cinig, daß es um die Kartoffelfrage, frittich steht. Celbit einem so gemäßigten Manne wie Professor, Ballod, lauft die Galle über. Schrieb er doch Ende März in der„ Täglichen Rundschau":
Erfolgt feine Beschlagnahme, so werden, darüber dürfen wir uns feiner Täuschung mehr hingeben, in furzer Zeit feine Eskartoffeln für die nichtlandwirtiaftliche Bevölkerung mehr vorhanden fein, sofern nicht die Saat angegriffen wird, was unter allen Umständen vermieden werden muß. Noch einige Wochen, und wir sind glüdlich soweit, das wir uns die fernere Dis fussion über die Kartoffel sparen fönnen. Die Bevölkerung wird zwar bald feine Kartoffeln mehr haben, aber das Schwein, das Schweip wird gerettet fein."
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Es mußte so fommen. Nicht umsonst wurde in den Vorschlägen, die Parteivorstand und Generalfommission am 15. August der Regierung und der Deffentlichkeit unter breiteten, soviel Gewicht auf die Viehfutterjrage gelegt. Fir jeden, der in den Verhältnissen, einigermaßen Bescheid weiß, mußte nämlich von vornherein flar fein, daß die ge ernteten Produkte wohl zur Not für die Ernahing bør Bevölkerung ausreichen, unmöglich aber zur Erhaltung der Viehstapel. Das wird ja auch in dem amtlichen Werke Die Deutsche Landwirtschaft" theraus gegeben vont Staiserlichen Statistischen Amte 1918) rund heraus gesagt. Es. bestand daher von Anfang an die Gefahr, das Sie Landwirte Brotkorn und Kartoffeln ohne Rücksicht auf den Bedarf der Bevölkerung berfirftern wurden. Das ist im hohen Grade mit dem Roggen geschehen. Nachdem man endlich viel zu spät diesem volkswirtschaftlichen Ver brechen durch wiederholte Verbote ein Ende bereitet hat, blieb den Landwirten als einzige Reserve für Viehfutter der Kartoffelborrat. Zum mindeſten im Januar, als diese Verhältnisse vollständig flar lagen, hätte man also die Mengen, die für die Ernährung der Menschen notwendig waren, sicherstellen müssen. Damals waren wohl noch genügend Vorräte an Speisekartoffeln vorhanden und es galt diese durch Beschlagnahme der Verfügung der Landwirte zu entziehen. Allerdings ist es schwierig, die in Mieten eingewinterten Vorräte fortzuschaffen, aber das war auch gar nicht nötig; es hätte genügt, wenn durch ein Verbot diefe Vorräte vor der Verfütterung gesichert wurden. Man ließ indessen die Dinge gehen. Die einzige Maßnahme, zu der sich der Bundesrat entschloß, war die Heraufsezung des Höchstpreises für Speisekartoffeln. Am 23. November war der Höchstpreis für die Pro duktionsgebiete auf 55 M. pro Tonne, für andere Gebiete auf 57 bis 61 M. festgesezt worden, am 15. Februar wurde er auf 90 bezip. 92 bis 96 M., also um 82 Proz.. erhöht. DaAls Ergebnis der Stämpfe zwischen Maas und Mosel durch wurden den Händlern und Landwirten enorme fann wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wirdProfite zugeschanzt und den Konsumenten Lasten auffestgestellt werden, daß alle Stellungen, die in dem Hauptquartier einen Bericht des Konteradmirals Hood, des Kom- da London, 14. April. ( W. T. B.) Die Admiralität veröffentlicht erlegt, aber der Verfütterung wurde auch Bericht vom 10. April als von uns genommen gemeldet wurden, in mandanten der Flottille an der belgischen Küste, über keine anderen Vorräte hatten, noch nicht vorgebeugt. borgebeugt. Landwirte, dic haben eben Speiseunserem Besitz geblieben sind. Die Frontlinie hat sich nicht die Tätigkeit der Flottille im Oktober und November. Die tartoffeln besonders an Schweine, aber auch an Milchfühe, geändert, bielmehr wurden alle französischen Angriffe unter Flottille wurde ausgefandt, um den Vormarsch größerer deutscher Dchsen und Ackerpferde verfüttert, denn der hohe Preis, den den schwersten Verlusten für den Feind abgewiesen. Truppentörper an der Küste von Ostende und Nieuport zu verhindern sie beim Verkauf der Kartoffeln ergielen konnten, reizte sic Entgegen den französischen Meldungen ist die Höhe von und die linke belgische Flanke zu decken. Die Operationen begannen nicht, wenn fie für ihr Vich Gerste oder Mais kaufen sollten, Eparges nie in deutschem Besitz gewesen, sie kann also auch nicht in der Nacht zum 17. Oktober. Man beschoß zunächst die die nicht unter 500 m. pro Tonne zu haben sind. von uns verloren worden sein. Um sie ist gar nicht gekämpft deutschen Stellungen an der Küste, die innerhalb des Bereichs Jezt endlich entschließt sich der Bundesrat zu einer Am 18. Dktober wurde eine worden, sondern vielmehr um die Combres- höhe, deren der Schiffskanonen lagen. Beschlagnahme", die am legten Montag angeordnet Namen die Franzosen in ihren Berichten verschweigen. Die Combres- Maschinengewehrabteilung vom Schiff„ Severn " bei Nieuport gelandet. wurde. Indessen ist zu befürchten, daß auch das ein Schlag während der Gefechte wurde das Schiff„ Amazon“, welches die ins Wasser sein wird. Höhe ist eine ganz andere als die Höhe von Eparges und von dieser Flagge des Stonteradmirals führte, an der Wasserlinie schwer be- müssen nämlich noch Wochen vergehen, ehe die Wirkung einSo wie die Sache geregelt wird, burch einen Bach getrennt. Damit fallen auch die in dem fran- fchädigt, so daß es nach England geschickt werden mußte. Während treten kann, diese Wochen werden aber genügen, damit zöfifchen Bericht gezogenen Schlußfolgerungen, wie z. B., daß wir der ersten Gefechtstage hatten fast alle Schiffe Verluste, die von den weitere Millionen Zentner Startoffeln verfüttert werden. bei diesen Stämpfen in den letzten beiden Monaten 30 000 Mann ber Deutschen meist durch Schrapnellfeuer der Feldgeschüße verursacht Auch jetzt wird noch keine Beschlagnahme im eigentlichen Ioren hätten, in sich zusammen. wurden. Die Anwesenheit der Schiffe hatte zur Folge, daß immer Sinne durchgeführt, ja es wird nicht einmal ein Verbot der weniger deutsche Truppen an der Süfte gesehen, dafür immer mehr Verfütterung von Speisekartoffeln ausgesprochen. Auf der gesamten Dst front, sowohl auf der von unseren schwere deutsche Geschütze in Stellung gebracht wurden. Das machte Was geschehen soll ist folgendes: es wird eine Reichs als auch auf der von den Truppen unserer Verbündeten befegten nötig, daß auch schwerer bewaffnete Schiffe herangezogen wurden, stelle für Startoffelversorgung" errichtet; diese tritt mit Linie ist die Gesamtlage durchaus zufriedenstellend. An der unter ihnen das Schlachtschiff„ Venerable" und mehrere ältere Kreuzer. den Kommunalverbänden in Verbindung, die KommunalRarpathenfront find alle von uns genommenen Stellungen Fünf französische Zerstörer wurden unter das Kommando Hoods gestellt, berbände sollen angeben, wie viel Startoffen fic brauchen fest in unseren Händen. Destlich vom Laborcza Tal, in der Gegend der am 30. Oftober seine Flagge auf der Intrevid" hißte und die und ihnen wird das Recht zugesprochen, die erforderlichen des Uszoker Passes sowie im Ondawa- Tal drüden die deutschen und französische Flotille bei Lombartzyde ins Gefecht führte. Mit dem Mengen zwangsweise sicherzustellen", aber vorerst sollen sie österreichischen Truppen vorwärts. Erscheinen der schweren deutschen Kanonen nahmen auch die Verluste freihändig kaufen". Die Reichsstelle tritt erst in Tätigkeit, der Flotille zu. Der größte Schaden war die Zerstörung eines wo es gilt, Kommunalverbände, die in ihrem Bereich feine Turmes für sechszöllige Kanonen und mehrere Treffer an der genügenden Mengen fassen können, zu versorgen. Nun ist Wasserlinie des Schiffes Mersey", der Tod des Kommandanten flar, daß ehe die Kommunalverbände, die die Lage und acht Mann sowie die Verwundung von sechzehn Mann des überschauen, vie gesagt, Wochen vergehen müssen. Schiffes Falcon ", das in schweres Feuer geriet, als es die Inzwischen sind die Feldarbeiten im Gange, Pferde und Venerable" gegen Unterseeboote ſchützte. Die Schiffe Wildfire" Ochsen müssen Leistungsfähig erhalten bleiben und und Bestal" erhielten durch die Schüsse große Leds. Eine Anzahl da ist es am bequemsten, ihnen Speisekartoffeln in den Trog Paris , 14. April. ( W. T. B.) Der amtliche Be- Verluste hatten auch die Schiffe Brilliant" und" Rinaldo". Nach zu schütten. Wenn dann so um Mitte Mai herum die Słom richt von gestern abend lautet: Der Tag war auf dem die Umgebung Nieuports unter Waffer gefegt worden war, munen und die Reichsstelle endlich zur Beschlagnahme werden der ganzen Front ruhig. Wir behaupteten und befestigten war ein weiteres Verbleiben der Flottille nicht mehr notwendig. schreiten wollen, werden sie verdammt wenig vorfinden.
Westlicher Kriegsschauplah.
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