Nr. 103. 32. Jahrgang.
Der„ Hauptfeind".
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Rußland, sondern England. Und mit darum" schreibt
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er wird deshalb heute an der Nordseeküste und auf den Wellen der Weltmeere zwischen England und Deutschland gefämpft. Dagegen brauchten die Interessen
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dern enthält eine Kampfansage ernstester Art. Auch ist es nicht richtig, daß die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen erst Licht und Schatten gleichmäßig verteilen würde, denn alsdann würde das Licht ziemlich ganz auf die besitzlose Masse, der Schatten auf den übrigen Teil des Volkes entfallen." Das Schreckgespenst„ Sozialismus" fürchtet Herr
Die Diskussion über den„ Hauptfeind" geht in der Presse Rußlands zu jenem Aeußersten nicht zu weiter. Die„ reuz- Zeitung" beschuldigt das„ Tage- führen."*) Blatt" wie die Welt am Montag", daß ihre Stellungnahme Schon aus diesen beiden Zitaten schreibt Arel v. 3edlik also so sehr, daß er notwendige Reformen un in dieser Frage mehr oder weniger offensichtlich durch Schmidt- sieht man, daß Hoeksch der Wortführer der realisiert und Ungleichheiten weiter bestehen lassen will, weil innerpolitische Gesichtspunkte" bestimmt sei, leugnet Gruppe von Politikern iſt, die das Wiederanknüpfen der die Reformen vielleicht dem Sozialismus die Wege bereiten aber zugleich, obgleich ihre Ausführungen unzweideutig auf traditionellen Freundschaft in den Bereich ihrer politischen könnten. Aber Herr v. Zedlitz ist gütig genug, wenigstens der eine Verständigung mit Rußland hinzielen, daß Kalkulationen aufgenommen haben." Den Standpunkt des bei ihr innerpolitische Interessen zur Geltung gekommen Größeren Deutschland " formuliert Axel Schmidt dahin, daß" Stimmung" der Massen durch ein paar kleine Konzessionen feien. Wie stellt man sich auch" fragt sie diesen Zu-" der russische Koloß zerschlagen werden müsse". Rechnung zu tragen: fammenhang zwischen unseren auswärtigen Beziehungen und Ob damit aber eine Neigung für eine Orientierung nach dem unserer verfassungsrechtlichen Entwickelung vor? Ist denn Westen hin verbunden ist, erscheint unklar. Jedenfalls weisen in Frankreich durch das Bündnis mit Rußland in irgend- aber selbst die Schwankungen Dr. Paul Rohrbachs, des einer Weise der monarchische oder gar der absolu bekanntesten Mitarbeiters der erwähnten imperialistischen tistische Gedanke gestärkt worden?" Freilich, verehrte Wochenschrift, darauf hin, daß er in dieser Frage keineswegs Kreuz- Zeitung "! Eine Reihe Schriften unserer französi- einen so intransigenten Standpunkt einnimmt, wie etwa Graf schen Parteigenossen haben die reaktionäre Einwirkung Ruß- Reventlow in der Deutschen Tageszeitung". Lands auf die politische Entwickelung Frankreichs deutlich nachgewiesen, und der Kampf gegen diese Entwickelung bildete bekanntlich seit Jahren den Gegenstand energischen Wirkens unserer französischen Freunde.
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Politische Uebersicht.
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Eine Entstellung.
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„ Wenn aber dieser Weg zur Erreichung des Zieles sich als ungangbar erweist, so wird es zur unabweisbaren Pflicht, andere Wege zu suchen, auf denen den Stimmungswerten, deren hervorragende Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Einigkeit in unserem Volke der Abgeordnete a enisch in einer Betrachtung über die Landtagssession im„ Hamburger Echo" mit Recht hervorhebt, die ihnen gebührende Berücksichtigung zuteil werden kann."
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Krieg und Volksvermehrung.
Die Berliner Gesellschaft für Nassenhygiene erörterte fürzlich die Frage, welche Maßnahmen der Krieg im Interesse der Rassenhygiene
Schon aus dieser kurzen Skizzierung der in der DeffentAls solche Scheinkonzessionen denn mehr können wir lichkeit vertretenen Anschauungen über den„ Hauptfeind" er- nicht darin sehen empfiehlt v. 3 edlitz freie Entwickelungsgibt sich, daß die geschilderte Gruppierung keine zufällige ist. möglichkeiten( in der Karriere") für einzelne, HochSie geht einerseits zurück auf die vor dem Kriege bestehende begabte und die Abstufung des Wahlrechts nach Bildung und Auch die Deutsche Tageszeitung" nimmt in Gruppierung in den politischen Kreisen, sie zeigt aber anderer- Besitz. Diese Vorschläge werden das können wir Herrn eine von ihm nicht erwartete einem längeren Artikel Bezug auf die im Vorwärts" feits, in Verbindung mit dem Verlauf des Krieges, auch eine von Zedlig versichern bereits erörterten Ausführungen H. v. Gerlachs über die in gewisse Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit. Gemeinsam Stimmung" hervorrufen. einem Teil der Presse betriebene Stimmungsmache für einen ist allen diesen Anschauungen die Ansicht, daß der deutsch - engSonderfrieden mit Rußland . Allerdings erklärt lische wie der deutsch - russische Krieg derselben Wurzel ent- Die Verbreitung einer Broschüre Kautskys verboten. das Blatt, daß es einen Sonderfrieden nach keiner Seite sprungen sind. Sie unterscheiden sich bloß in der Abschäßung. Von den Bremer Behörden wurde angeordnet, daß die hin für nötig oder auch nur wünschenswert" erachte, viel- des englischen und des russischen Faktors im Kriege. Da diese Broschüre des Genossen Kautsky :„ Nationalstaat, imperialistimehr das Durchhalten, was zwar bis zu den nötigen Faktoren sich in Vorderasien kreuzten und mit der deutschen scher Staat und Staatenbund" durch den Buchhandel nicht positiven Errungenschaften nach allen Richtungen, Politik in der Türkei zusammenprallten, spielt die Orient- vertrieben werden darf. für nicht nur möglich, sondern auch selbstverständlich" halte. politik bei der Erörterung einer eventuellen UeberAllein aus der ganzen Behandlung der aufgerollten Frage brückung des deutsch - russischen Gegensazes eine so bedeutende -wenn sie auch aus erklärlichen Gründen in die Zukunft Rolle. So führt der Weltkrieg zu dem Ausgangspunkt der verlegt wird geht deutlich hervor, daß das fonservative großen Weltkrise zurück, die den Krieg heraufbeschworen hat. Organ, wie es sich selber ausdrückt, hinsichtlich der späteren erfordere. Der Referent, Kabinettsrat a. D. Dr. v. BehrPolitik genau entgegengesetter Ansicht ist wie Pinnow, führte dazu nach einem Bericht des„ Berl. Tagebl." H. v. Gerlach, d. h. es erwartet von der Herstellung eines aus: Die Art des heutigen Kampfes rafft nicht wie in früheren Ostblocks" mehr positive Ergebnisse für Deutschland , als Zeiten die Schwächeren hinweg, so daß für die Fortpflanzung des von der Herstellung eines Westblocks". Das geht auch aus der Stellung des Blattes zu den Grundsäßen der BismardMenschengeschlechts nur die körperlich Besten übrig bleiben, sondern das weittragende Geschoß trifft wahllos den Starken wie den schen Politik hervor. Seinem Postulat: ch betrachte EngDie„ Vossische Zeitung" entrüstet sich über eine Schwachen; ja, der Starke ist eher noch mehr gefährdet, Land als den alten und traditionellen Bundesgenossen, mit vor kurzem bei uns abgedruckte Einsendung, in der das wenn er dank seiner Leistungsfähigkeit sich größeren Gedem wir keine streitigen Interessen haben", wird von dem Problem„ Kriegsanleihe und Volkswirtschaft" behandelt wurde. fonservativen Blatte nur ein zeitlicher Wert" zugeschrieben, Da die„ Vossische Zeitung" trotzdem sie als Verlagsdirektor fall besonders wertvollen Menschenmaterials fahren aussetzt. Somit ist zweifellos mit einem Auswährend nach seiner Ansicht die Mahnungen Bismarcks. und Leitartikler den Herausgeber einer Finanzzeitschrift zu zu rechnen. Da bereits im Frieden aus mannigfachen Urgute Beziehungen zu Rußland aufrechtzuerhalten, ihrem Stabe zählt die theoretischen Darlegungen des uns fachen die Vermehrung der Bevölkerung nicht in wünschens,, naturgemäß auch über eine solche Arise wie die gegenwärtige zur Verfügung gestellten Artikels gar nicht verstanden wertem Maße erfolgte, gebietet jetzt der nationale Selbsterhaltungshinaus Anspruch auf Beachtung" verdienen. Bezeichnend ist hat, macht sie dem" Vorwärts" den unsinnigen Vor- trieb unbedingt die Förderung aller auf Volkserhaltung und Volts, auch, wie das fonservative Blatt, im Anschluß daran, der wurf, er zweifele ant der finanziellen KriegsbereitParole Gegen den 3arismus" mitleidslos den schaft Deutschlands . zuwachs gerichteten Maßnahmen. Allerdings darf man die Mög Der Artifel wies gerade nach, Garaus macht:„ Am wenigsten" schreibt es kann daß die Mittel zur Durchhaltung des Krieges" flüssiger faum eine Frage der Allgemeinheit greift so einschneidend in das lichkeit, den einzelnen zu beeinflussen, nicht überschätzen; denn daran durch solche Schlagworte wie die angebliche Parole: werden mit Verlängerung des Strieges; er warnte nur davor, innerste Leben ein, wie die Nationalisierung der Volksvermehrung. Gegen den Zarismus" etwas geändert werden. Auch die volkswirtschaftliche Basis daraufhin mit denselben Maßweite Kreise der deutschen Sozialdemokratie stäben wie in Friedenszeiten zu bemessen. Der Artikel erem Frankreich mit dem niedrigstehenden, aber volfreichen Rußland redet Die Verbindung des hochkultivierten, aber bevölkerungsarmen find längst davon abgekommen und haben sich zu der real- plifizierte schließlich nicht allein auf Deutschland , sondern auch ja eine deutliche Sprache, wie eins ohne das andere wirkungslos politischen Auffassung bekannt, daß eine Einmischung in die auf England und Frankreich . Aber die„ Voss. Ztg." kann bleiben muß. Trotz der Erkenntnis dieser Tatsachen wird noch inneren Verhältnisse Rußlands , wie sie jenes Schlagwort oder will das alles nicht unterscheiden. Wir verzichten bleiben muß. Trotz der Erkenntnis dieser Tatsachen wird noch prätendiert, für uns gar nicht in Frage kommen daher auch darauf, ihr an einzelnen Beispielen das Problem mancherlei verabsäumt. Das Neich muß aus seiner Zurückhaltung heraustreten und energisch eine gesunde Bevölkerungs nochmals flarzumachen. In den kommenden Friedensdemokratie als Schwurzeugin für die Haltlosigkeit der Parole Völkerringens ganz klar liegen, wird sie unsere Ausführungen Volksberatungsstellen und der Erlaß gesetzlicher Verfügungen für Dieser Versuch der Deutschen Tageszeitung", die Sozial- zeiten, wenn alle volkswirtschaftlichen Wirkungen dieses Politit treiben. Vor allem feien notwendig: Aufklärung in den Bildungsanstalten, Schaffung geeigneter Lehrstühle, Gründung von „ Gegen den Zarismus" heranzuziehen, berührt sich mit dem vielleicht besser verstehen. Wenn das Blatt schließlich bemerkt, Sicherung und Erhaltung Kinderreicher Familien. Die Vorarbeiten Boltsberatungsstellen und der Erlaß gesetzlicher Verfügungen für tiirzlichen Versuch des Leitartiklers der Kreuz- Joffre und French werden hoffentlich unseren Artikel in den 3eitung" Prof. Otto Hoesch, die anti- englische Schüßengräben verbreiten, so entgegnen wir: das würde zur Wohnungsgesetzgebung sind schleunigst zum Abschluß Orientierung mit den Anschauungen des Genossen Lensch Deutschland nicht im geringsten schaden, sondern dort vielmehr zu bringen, eine gesunde Ansiedlungspolitik iſt zu zu begründen. Aber gerade Prof. Hoeksch hätte am wenigsten zur Stritit der eigenen Verhältnisse des Auslandes anregen. und namentlich Familienvätern( natürlich auch Familenmüttern), find Mutterschaftsversicherung ist einzuführen. Verheirateten, das Recht, sich auf die Anschauung von Lensch zu berufen, daß Dagegen könnte der Artikel der, Vossischen Zeitung die Bekämpfung des Zarismus als Verfaſſungsform nicht der irreführende Angaben über unseren Artikel enthält, beſſere Gehälter und Löhne zu zahlen. Generalvormundschaft, die Aufgabe des deutschen Volkes ſein könne. Prof. Hoetsch gerade der Auffassung Vorschub leisten, die das liberale Blatt hat schon vor mehreren Monaten in seiner Schrift Ruß - vergeblich uns vorzuwerfen sich bemüht. land als Gegner Deutschlands " betont:„ da uns doch die Verfassungsform eines anderen Staates nichts angeht, jedenfalls nicht der Siegespreis eines Eristenzkampfes sein kann," entbehre der Hinweis, Deutschland fechte gegen den Zarismus, Der freikonservatie Abgeordnete v. 3edlik fühlt immer der nötigen Klarheit und Bestimmtheit. Das Verdienst, mit wieder das Bedürfnis, zu dokumentieren, daß er sich eine dieser irreführenden Parole aufgeräumt zu haben, gebührt Neuorientierung" der innerpolitischen Verhältnisse also Prof. Hoeksch, dessen Berufung auf den Genossen Lensch nur im Rahmen des freitonservativen Programms man wohl nur seiner übergroßen Bescheidenheit zuschreiben vorstellen kann. Das heißt natürlich, die auch von der Redarf. Diese Frage ist indes von nebensächlicher Bedeutung gierung für notwendig erachtete Umgestaltung zu einer Farce im Bergleich mit den innerpolitischen Gruppierungen, die machen. Herr v. 3edlitz schreibt im„ Tag": fich auf dem Boden der„ anti- englischen" oder„ anti- russischen" Orientierung ergeben haben. Im allgemeinen kann man auf Grund verschiedener Kundgebungen in der Presse behaupten, daß die Energie, mit der das eine oder das andere Kriegsziel betont, im umgekehrten Verhältnis zueinander steht. Wer in England den„ Hauptfeind" sieht, ist in der Regel geneigt, Rußland " goldene Brücken" zu bauen. Und wer für eine Annäherung an die Westmächte ist, ohne zugleich alle Konsequenzen auch der internationalen Lage zu ziehen, klammert sich an die Parole:„ Kampf gegen den Zarismus“.
fann."
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Die„ Neuorientierung".
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treiben.
Ammengesezgebung, Mutterschaftsversicherung sind einzuführen be
ziehungsweise auszubauen. Ein besonderer Schutz ist dem frühen Kindesalter zu gewähren.
Beschlagnahme der deutschen Schaffchur 1914/15. Durch Verfügung der Generalfommandos sind die Wollen der deutschen Schafschur 1914/15, d. H. die seit dem 1. Oftober 1914 in Deutschland geschorenen oder noch zu scherenden Wollmengen, beschlagnahmt worden, gleichviel ob sie sich noch auf den Schafen oder bei den Schafhaltern oder an sonstigen Lagersiellen befinden. Unter dem 12. April hat nun das Kriegsministerium Ausführungs. bestimmungen über die Verwendung der beschlagnahmten „ Einer wesentlich anderen Beurteilung unterliegt die Forde- Wollenbestände erlassen. Die in der Beschlagnahmeverfügung ge rung der Demokratisierung unserer Einrichtungen, insbesondere troffene Bestimmung über das Verbot des Weiterverkaufs wird aufdie Einführung des Reichswahlrechts in Preußen. Ganz abgesehen gehoben, jedoch darf die Wolle nur an Kriegslieferanten verkauft davon, ob dieser Weg nicht mit der Eigenart der preußi- werden. Vor dem 31. August 1915 müssen sämtliche Bestände der schen Monarchie unvereinbar und daher schon aus diesem deutschen Schafschur 1914/15 in das Eigentum der HeeresbedarfsGrunde nicht gangbar ist, führt er auch gar nicht zur Einigkeit in unserem Volte, sondern ist nur zu geeignet, fabrikanten übergegangen sein. Gegensätze von besonderer Schärfe hervorzurufen. Die großen Massen würden natürlich befriedigt sein, denn ihnen stände die Erreichung der politischen Macht und damit die Verwirklichung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Bestrebungen in sicherer Aus ficht. Umgekehrt aber liefe alles, was sich durch Bildung und Besiz aus der Masse hervorhebt, Gefahr, für die Folge bloß den Ambos für den Hammer der Massen abzugeben. Wird dieser in sozialistischem Geiste geführt, so sehen sich der selbständig erwerbstätige Mittelstand durch die einseitige Betonung des Verbraucherstandpunktes, Großindustrie, Großhandel Bern , 14. April. ( W. T. B.) Der Ständerat und der Nationalund Großgrundbesitz durch die planmäßige Sozialisierung oder rat haben eine Vorlage betreffend eine eidgenössische KriegsVerstaatlichung der Großbetriebe geradezu in ihrem Bestande bedroht. Die Forderung vollständiger Demokratisierung unserer steuer auf die Einkommen über 10000 Fr. einstimmig angeEinrichtung weist daher nicht den Weg zum inneren Frieden, son- nommen. Die Steuer soll zur teilweisen Deckung der Mobilisationskosten dienen. Die Vorlage unterliegt noch der Volksabstimmung.
Landtagsersatzwahl in Sachsen .
Im Wahlkreise Dresden 3 ist bei einer notwendig gewordenen Ersatzwahl zum sächsischen Landtag der nationalliberale Oberverwaltungsgerichtsrat BIüher gewählt worden. Die anderen Parteien hatten Wahlenthaltung geübt.
Amerikanische Präsidentschaftskandidaten für 1916. Journals" vom 15. März wird Ersenator Elihu Root , der unter Nach einer Mitteilung des in New York erscheinenden, Deutschen
Eine interessante Zusammenstellung von Aeuße rungen allerdings vorwiegend aus dem konservativen Lager, die im Verein mit den bereits angeführten Stimmen der liberalen und demokratischen Presse, diese Grupvierung beleuchten, findet sich in dem Artikel von Arel Schmidt Stampfziele gegen Rußland " in der letzten Nummer der imperialistischen Wochenschrift Das größere Deutschland ". Da wird zunächst die Ansicht des langjährigen Mitarbeiters der Kreuz- Zeitung ", Prof. Th. Schiemann , angeführt, der im September v. J. aus der Zeitung aus*) In ähnlichem Sinne äußert sich über das deutsch - russische schied, weil seine Ansicht über die Möglichkeit einer der Verhältnis in der Orientfrage der eingangs erwähnte Artikel der einstigen Verständigung mit England dem keine unmittelbaren politischen Gegensäße. Die Kreuz- Zeitung ":" Rußland und das Deutsche Reich... trennen energischen Widerspruch eines großen Teils der Kreuzmittelbaren aber müssen von selber zurücktreten, wenn der Krieg Beitungs" leser begegnete. In der russischen Frage nimmt für uns und unsern türkischen Bundesgenossen siegreich ausgeht. er den Standpunkt ein, daß Rußland , neben England und Kommt jetzt zu dem erſtarkten Rumänien und Bulgarien eine er- Roosevelt Staatssekretär des Auswärtigen war, von einer Gruppe Frankreich , unser gefährlichster Gegner" sei. starkte Türkei , so darf man wohl annehmen, daß die Lage auf der republikanischen Partei als aussichtsreichster Kandidat dieser Eine abweichende Stellung nimmt sein Nachfolger in der dem Balkan aus dem flüssigen Aggregatzustand mehr und mehr Partei für 1916 erklärt. Trotz seiner 70 Jahre sei seine geistige Kreuz- Zeitung ", Prof. Otto Soetich, ein. In seiner in den festen übergeht und daß damit der russische Expansionsdrang Frische noch dieselbe wie zur Zeit, da Roosevelt ihn den größten bereits oben zitierten Schrift„ Rußland als Gegner Deutsch - hier seine Grenzen findet. Damit würde die Reibungsfläche Mann, den Amerika hervorgebracht hat, nannte. lands" führt er aus, daß" Deutschland und Desterreich zwischen unsern beiden östlichen Nachbarn zum großen Vorteil Als andere republikanische Kandidaten werden noch genannt; Ungarn für eine Orientpolitik kämpfen, deren Ziele mit den deutlich gesagt, daß dem Vordringen Rußlands auf dem Balkan Whitman, Gouverneur des Staates New York ; Expräsident, I aft: unserer Lage erheblich an Ausdehnung verlieren. Damit ist alles Maß verlierenden Orientträumen Rußlands nicht ein fester Riegel vorgeschoben werden muß, daß aber eine Verstän- Senator Burton, Ohio ; Herrick, der ehemalige Botschafter in Paris ; versöhnlich, mit seinen realen Lebensinteressen darin digung mit Rußland in der asiatischen Zürtei im Bereich Senator Borah, Idaho , und Senator Cummins, Jowa. Roosevelt aber faum zusammenstoßen." Als den Hauptgegner des Möglichen liegt. Dieser Standpunkt ist übrigens schon vor fäme als Präsidentschaftskandidat nicht in Betracht und seine Partei, Deutschlands in Vorderasien betrachtet Prof. Hoeßsch nicht dem Kriege von bekannten konservativen Politikern vertreten worden. die progressive", sei abgetan.