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Opferwilligkeit.

zahlen.

Ein Fabritarbeiter aus dem Plauenschen Grund schreibt an einen trauensärzten der Berufsgenossenschaften und der Versichen seiner Bernehmung hob er hervor, daß er aus der Gemeinde

Kollegen:

Werter Sollege!

Seeben Deine Zeitung erhalten, besten Dank dafür. Anbei Tege 3 V. zur Unterstützung der Familien gefallener Kollegen bei. Viel Glück und Gesundheit wünschend, grüßt Dia) und alle Stollegen herzlich Euer Kollege D. St.

Der Proletarier" veröffentlichte diese Zeilen, doch nicht in der Gewartung, daß dadurch andere Kollegen, die im Felde stehen, zur Abführung weiterer Beträge angeregt werden, sondern nur um den daheim gebliebenen Verbandsmitgliedern zu zeigen, wie opfer­bereit die draußen fämpfenden Brüder sind. Das sollten sich ins besondere biejenigen merfen, die sich jetzt weigern, einige Pfennige extra für die Organisation zu opfern, oder die gar ihren Beitrag am liebsten sparen" möchten. Ausland.

Amerika den Amerikanern.

"

fall an Beiträgen durch die zunehmenden Einberufungen. Diese fälg geworden war. Der Gerichtsarst frug feit Bedenken, den stattefen Anzeige. Nach langer Untersuchung, in deren Ber Summe steht noch nicht fest, aber es dürfte sich um ein ganz utritt der Invalidität des. auf den Zeitpunkt der Antrag lauf der Beschuldigte in Saft genommen wurde, kam es zur respettables Objekt handeln. Stellt man die im vollen Jahre 1913 ftellung zurüdzudalieren. Denn die Natur des Leidens spreche da Anklageerhebung. Gestern hatte sich Keil vor den Land­zut Auszahlung gelangte Arbeitslosenunterstügung( 1 513 828 M.) in für, daß es schon mit seinen verhängnisvollen Wirkungen bestanden gericht Berlin I ( Straffammer 6 unter Vorsitz des Land­Bergleich zu der in den ersten sieben Striegsmonaten notwendig ge- haben müsse. Das Oberversicherungsamt hob daher den Borbescheid gerichtsdirektors Goebel) zu verantworten auf die Anklage wordenen, so ergibt sich eine Steigerung von schon 63,30 Proz vom 24. Oftober auf und verurteilte die Beklagte, der Witwe die bis zum Todestage fälligen Beträge der Invalidenrente nachzu- des Betruges in 32 Fällen und des Betrugsversuches in zwei Fällen. Der borstehende Fall sollte ebenso wie ähnliche den Ver- Keil ist erst 25 Jahre alt, hat aber schon manches durchgemacht. schule von Klasse I mit einer Brämie entlassen" worden sei. Er rungsanstalten die allergrößte, peinlichste Sorgsamkeit bei lernte zunächst Staufmann, ließ sich dann im Tanzfach ausbilden", ihren Untersuchungen zur Pflicht machen. Vor einer die nannte jich Ballettmeister und leitete eine Stinoschule". Dickes Objektivität schwer beeinträchtigenden Simulationsriecherei Unternehmen brachte ihm eine Verurteilung zu 6 Monaten Ge­sollten sie sich energisch hüten und den Arbeiter ohne jede fängnis wegen Anstellungsschwindels, doch ist das Urteil noch Boreingenommenheit prüfen. Das Ansehen der Aerzte kann nicht rechtsträftig. Wegen Sautionsjchwindels war er bereits in dadurch wahrlich nicht erhöht werden, daß die Sektion dem den Jahren 1910 und 1911, einmal zu Jahren Gefängnis Arzt unrecht gibt und zeigt, daß er die Krankheit und Inva- und einmal zu 2 Jahren Gefängnis, verurteilt worden. Dent Geschäft der Verpachtung von Garderoben, Toiletten, liditätsursache nicht zu erkennen vermocht hat. Blumen und Zigarren- Berkaufsständen usw. wandte Keil sich int Sabre 1913 zu, wobei er feinen Bühnennamen Gröbing" als Firma benuste. Sein Bureau hatte er anfangs Luisenufer 21, Mangel fehlender Schuhvorrichtungen. später in größeren Räumen Friedrichstr. 218. In Restaurants, Für Betriebsunfälle von Arbeitern, die dem Gewerbe- Cafés usw. nahm er Generalpacht auf die Garderoben, Toiletten unfallversicherungsgesez unterstehen, hat die zuständige Be usw., und er suchte dann durch Zeitungsinserate Personen, an die rufsgenossenschaft dem verunglückten Arbeiter bziv. er die einzelnen Bachtobjekte mit möglichst hohem Profit weiter dessen Hinterbliebenen Entschädigung zu leisten. Sie fann verpachten konnte. Bächter und Pächterinnen von Toiletten Ersaz dieser Aufwendungen von dem Unternehmer, mußten ihren Verdienst aus den Trinkgeldern herausholen, die sie von Gästen erhielten. in deffen Betrieb sich der Unfall ereignet hat, verlangen, wenn Am Panama- Kanal sind immer noch über 20 000 Arbeiter be- der Unfall durch eine Fahrlässigkeit des Unternehmers unter er pachilustige Frauen und Männer zur Hergabe hoher Bacht Die Auflage legi nun dem Generalpächter Keil zur Last, daß schäftigt. Die besseren Stellen haben meist Amerikaner inne, wäh- Außerachtlassung derjenigen Sorgfalt, zu der er vermöge beträge verleitet habe durch Vorspiegelung reichlichen Gewinnes, rend man als Hilfsarbeiter Eingeborene von den Philippinen sowie Angehörige aller möglichen Nationen verwendet. In dem Maße eines Berufes oder Gewerbes besonders verpflichtet ist, ver- während er habe wissen müssen, wie geringe Einnahmen zu er natürlich, wie die Arbeiten vollendet werden, schidt man entbehrlich urjacht worden ist(§ 136 des Gewerbennfallversicherungs- warten waren. Er soll auch, obwohl feine Unterpächter voraus werbende Arbeiter fort. Die dort beschäftigten amerikanischen Ar- gejebes). Mit der Neigung der Arbeiter, infolge täglicher bezahlen mußten, selber in einzelnen Fällen den Lokalinhabern beiter sind durchweg gut organisiert. Daher konnten sie Gewöhnung, trop Verbots und trok der Gefährlichkeit ge- Bacht schuldig geblieben sein, so daß sehr bald ihm samt Unter­auch wiederholt beträchtliche Verbesserungen durchsetzen. Auch fahrvolle Arbeiten an Maschinen, wie z. B. das Delen von pächtern das Lofal gesperrt wurde. Beschuldigt wird er ferner jetzt stehen sie in einer Bewegung. der gleichzeitigen Doppelverpachtung eines und desselben Bacht­Ihre Vertretung, das Stammirädern, während des Ganges der Maschine zu besorgen, objettes. Die Geschädigten wurden von ihm hingehalten mit allen Metallarbeiter- Startell, erfuhr erfuhr für seine letzten Forderungen muß ein erfahrener Betriebsunternehmer rechnen. Er ist des- möglichen Versprechungen und erhielten schließlich für den er­wenig Gegenliebe bei Colonel Goethals, dem bekannten halb, wenn er diese drohende Gefahr nicht durch Anbringung littenen Schaden wenig oder nichts von ihrem Gelde zurüd. Keil Erbauer des Kanals. Durch Petitionen und Entsendung von Dele einer wirksamen Schukvorrichtung beseitigt, der Berufs- foll aus diesem Geschäft sehr bedeutende Einnahmen gehabt und nationen wandte es sich deshalb an das Parlament der Bereinigten genossenschaft eriatpflichtig. In diesem Sinne hat das Reichs- auf großem Fuß gelebt haben. Er selber sprach vor Gericht von Staaten selbst, dessen zuständiges Finanzkomitee" mehr Entgegen­Tommen zu zeigen scheint. Die Hauptbeschwerde der Arbeiter ist die gericht bereits zur Zeit der Herrschaft des Haftpflichtgefeßes 1500 Pachtverträgen. Beschäftigung von Ausländern. Der Angeklagte bestritt, sich strafbar gemacht zu haben. Wo Ju einer langen Darstellung in Klagen von Arbeitern gegen Arbeitgeber und auch auf die Bächter nichts verdient hätten, feien es Anfänger gewesen, die In werden sorgfältig alle Arbeitsstellen beschrieben, die mit Ausländern Klagen der Berufsgenossenschaften gegen Unternehmer ent- die Bächter nichts verdient hätten, seien es Anfänger geweſen, die nicht die Pachtung auszunüßen verstanden. Auf eine Frage des besetzt sind. Da die 375 Millionen Dollar Baukosten des Kanals schieden. Den gleichen Grundsat vertrat das Reichsgericht Borjizenden, wie sie denn das machen sollten, antwortete teil: nur von den Bürgern der Vereinigten Staaten aufgebracht werden in einem am Donnerstag vor ihm verhandelten Rechtsstreit. Zum Beispiel auch durch Verkauf von Gummiartifeln!" Mehr­müssen, sollten auch nur solche beschäftigt werden, ohne Rücksicht Zum Betrieb der Hennigsdorfer Dampfziegelei gehört einfach warf er den Pächtern vor, daß sie ihre Zeit nicht abgedient", darauf, ob man den Ausländern die gleichen Löhne zahlt oder Trodenbagger. Das Räderwerk dieses Baggers wollte der Arbeiter sondern vorzeitig die Pacht aufgegeben hätten. Daß er den nicht.... . am 18. Juni 1910 verbotswidrig während des Betriebes ölen. in ihren Erwartungen Getäuschten nicht sofort das Geld nach Dabei wurde er von den Kammrädern erfaßt und erlitt eine Wunsch zurückgezahlt habe, sei doch selbstverständlich. Er habe schwere Oberschenkelquetschung, sowie eine Quetschung zweier fie eben als Stunden behalten wollen und ihnen andere Bachtungen Finger. Die Ziegeleiberufsgenossenschaft in Charlottenburg ver- zu geben versucht. langte Erfaz ihrer wegen dieses Unfalles an d. gemachten Auf- Für die Berhandlung sind einige Tage in Aussicht genommen. wendungen von dem Ziegeleibejizer W. als Betriebsunternehmer, Geladen sind über 60 Zeugen, hauptsächlich Frauen und Männer, Die Einzahlungen auf die Kriegsanleihe. weil dieser fahrlässigerweise nicht für Anbringung einer Schuß- die sich durch ihn geschädigt fühlen. Manche haben ihre Erspar­Amtlich. Berlin , 16. April. ( W. T. B.) Kriegs- vorrichtung an den Räderwerk des Baggers gesorgt habe. nisse drangegeben und eingebüßt, in einzelnen Fällen bezifferie Während das Landgericht III zu Berlin die Klage abwies, hat sich der Berlust auf Hunderte von Mark. anleihe. Das Ergebnis der Einzahlungen zum ersten Ein­das Kammergericht den Beklagten zum Ersage verurteilt. Seine In der Beweiserhebung wurden gestern Fälle aus mehreren zahlungstermin liegt jetzt vor. Nach den getroffenen Be- Entscheidung wurde jetzt von Reichsgericht bestätigt. Zur Be- Lokalen erörtert. Die Kammerlichtspiele" hatten an Kecil sechs stimmungen waren bis zu diesem Termin die kleinen Zeich gründung benterfie der erkennende Senat furz: Ohne Rechts- Toiletten für 1500 W. verpachtet, und bei der Weiterverpachtung nungen bis zu 1000. einschließlich voll und auf die irrium geht das Kammergericht davon aus, daß hier eine Schub- beging dann Keil das Berschen"( so erklärte er die Sache), eine größeren Zeichnungen 30 Proz., zusammen also rund 3860 vorrichtung erforderlich war, um die Arbeiter vor den Folgen ihrer Toilette an verschiedene Personen zu verpachten und doppelte Be­Millionen Mark oder 37 Proz. der Gesamtsumme zu zahlen. eigenen Ünvorsichtigkeit zu schüßen. Die Notwendigkeit dieses zahlung dafür zu nehmen. In diesem Lokal prics er einem Bächter Tatsächlich sind gezahlt worden 6076 Millionen oder 67 Broz. Schutzes hätte der Beklagte als Betriebsunternehmer erkennen audi cine Toilette an mit dem Hinweis auf die vornehmen Herr­der Gesamtsumme, also 2716 Millionen( 30 Proz.) mehr als müssen. Der Versuch, die Schuld auf seinen Betriebsleiter zu fchaften und fogar Pringen, die hier schon unter den Besuchern übertragen, geht fehl; denn es handelt sich hier um eine erforder- gewesen seien. Durch Bachtung einer Garderobe in der Olympia "- fällig war. fiche Betriebseinrichtung, für eine solche Einrichtung ist der Be Rollschuhbahn büßte ein Mann sein Geld ein, weil Keil, der ihm triebsunternehmer verantwortlich und er hat zu haften, wenn sie die Bacht vorher abnahm, felber feine Bacht mehr bezahlte. Der fehlt.( Aftenzeichen: VI. 646/14.) Angeklagte behauptete, Pächter babe sein Bachtobjeft nur dess halb vorzeitig aufgeben müssen, weil das Lolal schon damals wegen schlechten Geschäftsganges geschlossen worden sei. Ja, für Sie wurde es geschlossen!" antwortete ihm der Beuge. In demselben Sofal pachtete ein Türke einen Zigaretten- Verkaufsstand, der ihm täglich 10-12 M." bringen follte. Er befundete, ein Geschäft jei nicht zu machen gewesen, weil Zigaretten auch am Büfett ber­fauft wurden. Auch aus Sanssouci und Café American wurde festgestellt, daß Seil seine Bacht nicht zahlte und daß dadurch die interpächter geschädigt wurden.

Aus Industrie und Handel.

und

Die Mehreinzahlungen fallen also auf die großen Zeichner. Unseres Bissens haben insbesondere die Großbanken, die über viel flüssiges Geld verfügen, auch für ihre Stunden die gezeichneten Summen teilweise bereits gang eingezahlt, aud) wo die Zeichnungs­Bedingungen das nicht verlangten. Ebenso haben die großen Inter nehmen, die infolge ihrer Kriegslieferungen ihre Baufguthaben vers größern fonnten, mehr gezeichnet, als fällig war.

Höchstpreise für Benzol.

Berlin , 16. April. ( W. T. B.) Wie wir aus zuverlässiger Luelle erfahren, sollen demnächst, um deut teilweise wucherischen Treiben im Benzolhandel zu steuern, Höchstpreise für Benzol fest­gesetzt werden. Da der geivissenhafte Handel mit Preisen zwischen 30 und 40 M. für 100 Kilogramm handelt, dürfte die festzusehende Höchstgrenze faum namhaft hierüber hinausgehen.

Rüdgang der englischen Handelsschiffahrt.

Der Gesamtbetrag der britischen und ausländischen, im Außen­handel beschäftigten Schiffahrt stellte sich nach der Morning Post" vont 10. April int März wie folgt: Mit Ladung eingelaufen: 2960 808 Zonnen, März 1914:

3 991 648 Tonnen.

5 517227 Tonnen.

Mit Ladung ausgelaufen: 3 689 981 Tonnen, März 1914: Das bedeutet gegen 1914 einen Nüdgang von 24 Proz. bezto. 34 Prozent.

Der Krieg und das neutrale Ausland.

ie sehr der Krieg auch das neutrale Ausland wirtschaftlich schädigt, zeigt der folgende finanzielle Nachtveis für Holland in einer holländischen Zeitung: Im Monat Februar 1915 wurden bei der Niederländischen Reichspostiparbank mehr zurüd gezahlt als eingelegt 5045 527 Gulden. Auf das Staatsschuldbuch wurden 6000 Gulden weniger ein- als abgeschrieben. Der Staats­fassenbestand betrug am 20. März nur 45 780 000 Gulden. Der Ertrag der großen Anleihe schmols wie Schnee vor der Sonne. Benn der Krieg noch lange dauert, dann ist im Herbst eine neue holländische Staatsanleihe zu erwarten.

Soziales.

Die Verhandlung wird heute fortgescht.

Kricgsschwindel.

Der Kautionsvertrag des Minderjährigen. Ein Nachspiel zu den Schlieben- Prozessen gab vor der 5. Kammer des Berliner Staufmannsgerichts Beranlassung zu einer interessanten Entscheidung über die Rechtswirkung eines mit einem Minderjährigen geschlossenen Koutionsvertrages. Der Kläger Edmund B. erbat fich von seinem in Hamburg Iebenden Water im Jahre 1913 die Summe von 4000 M. zum An­faufe eines Kinos. Der Vater schickte dem Sohne, der damals noch minderjährig war, auch das Geld, dieser kaufte sich aber kein Kino dafür, sendern er übernahm die Filiale einer Schliebenschen Wein­tube. Der junge B. mußte dafür die vom Vater erhaltenen 4000 M. in bar zahlen und außerdem für 2000 M. Wechsel ausstellen. Das In unglaublich dreister und erfolgreicher Weise hat der Berliner Kaufmannsgericht fah bekanntlich alle diese Einlagen" Reisende Bruno Sermerstigen. Baudig die riegs­als Stautionen an und verurteilte die Stonkursmasse zur Heraus- 3 eit zu Schwindeleien ausgebeutet. Er stand gestern wegen zahlung dieser Beträge. Auf Grund des Anstellungsvertrages, der Betruges in etwa 20 Fällen und wegen Diebstahls in zwei noch bis Juni d. J. läuft, verlangt jest B. vermittels der Klage cine Fällen vor der 3. Straffammer des Landgerichts I. Gehaltsentschädigung von 2064 M. Der Kontursverwalter weigert Wie die Verhandlung ergab, hat der schon mehrfach vorbestrafic sich. eine Zahlungspflicht anzuerkennen, weil der Vertrag vom ge- Angeflagte einer großen Anzahl von Gewerbetreibenden, Kauf­jeglichen Bertreter des minderjährigen Klägers, dent Bater, felber Teuten und Firmen unter der falschen Angabe, er sei beauftragt angefochten, mithin als rechtsungültig anzusehen sei. und bevollmächtigt, im Ramen großer Zeitungsinstituie, Behörden, Das Kaufmannsgericht verurteilte ben Konkursberwalter, dem Zazarette. Bohltätigkeitsunternehmungen, Warrenhäuser, Vereine läger aus der Stonfursmasse als Masseschuld die geforderten und dergleichen umfangreiche Bestellungen auf Lieferungen von 2064 M. zu zahlen. In der Begründung wird u. a. gejagt: Die Gefchaftsfähigkeit des Minderjährigen ist nach§ 118 Bürgerlichen Gesetzbuchs auch bei Zustimmung des gesetzlichen Bertreters be­schränft, wenn es sich unt Verträge handelt, zu denen die Geneh migung des Vormundschaftsgerichts erforderlich ist. Da der Kläger Wechselverbindlichkeiten einging, so genügte nach§ 1829 Bürger lichen Gesetzbuchs nicht die Einwilligung des Waters, sondern auch das Vormundschaftsgericht hätte zustimmen müssen. Ein rechts­wirksamer Vertrag ist demnach seinerzeit nicht zustande gekommen. Der damals minderjährige B. ist aber inzwischen unbeschränkt ge­fchäftsfähig geworden. Durch die Erhebung der Klage hat Kläger die mangelnde Genehmigung des Bertrages nachträglich bewirkt. Dadurch ergibt sich für den Stonkursverwalter die Verpflichtung, die Anstellung anzuerkennen.

Ge­

Waren der verschiedensten Art gemacht und es dann berstanden, einige Brobeitüde ohne Bezahlung mitzunehmen. Er hat dann diese Broben sofort veräußert. Auf Grund von Visitenkarten, die er fich hatte druden laffen, führte er sich beispielsweise bei verschiedenen großen Lederwarenhandlungen als Bertreter des Verlages Moffe oder Unstein oder Scherl ein und bestellte viele Dußende von Uften­mappen. In anderen Fällen trat er als Helmut Graf, föniglich preußischer Eisenbahnsekretär" auf und bestellte als solcher u. a. für die Heeresverwaltung in Tempelhof 500 Liter Num. Tegentlich verwandelte er sich wieder in einen Einkäufer für das Warenhaus Tick", als Beauftragter des Hauptmanns Winnig bestellte er mehrere hundert Flaschen Wein für Lazarette, als " Sefretär Stein" bei einer großen Konfektionsfirma im Aufirage der Verkehrstruppen" 1600 Stüd Trauermäntel für Ostpreußen , bei einer anderen Firma verhandelte er über Lieferung von 1500 Zentralisation der deutschen Arbeitsnachweise. Blusen, 1000 Röden und 2000 Mänteln für Ostpreußen . Das In der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" lesen wir: Den Garnisonlazarett Tempelhof" hatte ihn angeblich beauftragt, die unausgesezten Bemühungen des Verbandes Deutscher Arbeitsnach- Lieferung von Wein in Betrage von 2000 M. zu vermitteln. In weise ist es nunmehr gelungen, das ganze Deutsche Reich mit einem einem Schneidergeschäft bestellte er für das Note Kreuz einen Reze van Arbeitsnachweisverbänden zu umziehen, die zur Grund- Bosten Damenmäntel, in einem anderen Geschäfte, gleichfalls für lage für den Ausbau der öffentlichen Arbeitsnachweise dienen. In das Rote Kreuz, Röde, von denen monatlich 500 Stück geliefert den letzten Monaten sind die Arbeitsnachweisverbände für die Pro- werden sollten, dann wieder als angeblich Beauftragter des Roten ving Westpreußen, die beiden Medienburg und die Sanjastädte gc- Srcuses Lazarettwäsche. In der Rolle eines Oberauffchers Zus Wie erste fich zum Schaden von Invalidenrentenberech gründet worden. In den Arbeitsnachweisverbänden sind alle inter - vom Auguste- Bittoria- Krantenhause" verlangte er Offerten für die tigten oft irren, haben wir oft darlegen müssen. Der Arzt essierten Behörden und Storporationen vertreten. Von besonderer Lieferung von Sügigteilen, wieder an anderer Stelle wollte er ben glaubt den Klagen des Erwerbsunfähigen nicht, einen objek- Bedeutung wird die Organisation für die großen Aufgaben sein, die Bedarf an Büchern für Verwundete in Lazaretten deden, in cinem tiven Befund" vermag er nicht zu ermitteln, und das Ende an die Arbeitsvermittelung nach Friedensschluß herantreten. Aut Falle hat er als" Amtsgerichtsrat" cine größere Bestellung gemacht. 24. April findet in Berlin eine Versammlung aller deutschen In allen Fällen der Auflage gelang es ihm, vermöge seines sicheren ist: der völlig Erwerbsunfähige wird erwerbsfähig gearbeitsnachweisverbände statt, in der eine Reorganisation des Ver- und gewandten Auftretiens und einer gehörigen Portion Frechheit, fchrieben. Einer solcher Fälle beschäftigte jekt das Bots. schrieben. Einer solcher Fälle beschäftigte jetzt das Pots bandes deutscher Arbeitsnachweise auf Grund neuer Statuten be- Proben der bestellten Waren ohne Bezahlung ausgeliefert zu be tommen. Er hat diese schleunigst zu Gelde gemacht und ein schönes damer Oberversicherungsamt. Erst der infolge der vom Arzt schlossen werden soll. Summchen dafür eingenommen. Außerdem hat er noch zwei Dich­nicht ermittelten Strankheit eingetretene Tod und die darauf stähle veriibt: in einem Laden, wo er Kinderhüte für die Vertrie erfolgte Sektion gob dent Verstorbenen recht, dem Arzt unrecht. benen aus Ostpreußen " bestellte, benußte er die Gelegenheit, unbe Der Maurer Ernst Hagen in Malterhausen hatte über ein mertt gwei Hüte mitgehen zu lassen, und in dem zweiten Falle hat schweres Leiden zu flagen. Doch der Vertrauensarst ermittelte er sich ein Logis gemietet und sofort eine Uhrlette gestohlen. Der feinen objettiven Befund". Daher gelang es ihm auch nicht, ohne Staatsanwalt beantragte gegen ihn 1 Jahr 9 Monate Zuchthaus . Echwierigkeit die beantragte Rente zu erhalten. Noch ehe über Das Gericht ging weit über den Strafanirag hinaus in der Gr­Garderoben- und Toilettenverpächter Gröbing- Scil. feinen Antrag endgültig entschieden war, starb H., und zwar wurde wägung, daß der Angeklagte in schändlicher Weise die Kriegszeit zu als Todesursache ein trebsartiges Leiden attestiert, das sich rasch Das Treiben des Garderoben- und Toilettenberpächters Schwindeleien ausgenußt und auch den Namen des Roten Kreuzes verschlimmert hatte. Die erste Instanz hatte seinerzeit gegen den Juvalibenrenteuantrag des H. cinen ablehnenden Bescheid erteilt. Artur Keil, der die Firma Artur Gröbing u. Cv. führte, schnöde mißbraucht habe. Das Urteil lautete auf 4 Jahre 3 Monate Es richtete fich die Berufung der Witwe des H. gegen diesen Bor- vurde vor icht 114 Jahren im Vorwärts" beleuchtet. Ber- Suchthaus und 600 M. Geldstrafe, hilfsweise noch 40 Tage Bucht­bescheid, der mit seinen Borausschungen infolge des Todes hin- sonen, die damals durch ihn geschädigt worden waren, er- haus.

Der Tod gab ihm recht.

Gerichtszeitung.