Nr. 109. 32. Jahrgang.
Zwei Schriften von
bildet.
gänge von 1859 vergegenwärtigt.
stand, mit dem nicht gespielt werden durfte. Ob ihre Voraussegungen vollständig zutrafen, ob sie die Absichten und Möglichkeiten Napoleons III. und des russischen Kabinetts richtiger einschätzten als Lassalle, ist eine Sache für sich. Aber daß sie das nationale Interesse Deutschlands damals stärker betonten, als er, ist nicht zu bestreiten. Sehr deutlich geht es aus der zweiten Broschüre hervor, die Friedrich Engels mit Bezug auf den italieni schen Krieg geschrieben hat.
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an
Mittwoch, 21. April 1915.
Gelb und Orangebücher, also eine Sammlung sorgfältig präpa rierter Lügen, sie ignoriert alle Tatsachen und kann schon aus diesen Gründen keinen Anspruch auf tatsächliche oder gar grundlegende Nichtigkeit machen."
„ Für so schwach, wie es hier dargestellt wird, haben wohl selbst die allerärgsten Pessimisten Desterreich- Ungarn nicht eingeschätzt. Dafür brauchte die angeblich große", wie Hoeßsch meint, mit den Opfern des Krieges wahrhaftig nicht zu teuer erkaufte Erfahrung" gar nicht erst gemacht zu werden, daß Desterreich- Ungarns Soldaten nicht beim ersten Schuß nach allen Richtungen hin auseinanderlaufen."
Diese Kritik scheint auch uns berechtigt; nur daß wir nicht einfach wie Graf Reventlow England an die Stelle Rußlands sehen würden. Die Ursachen dieses Strieges liegen in weltpolitischen Gegenfäßen, denen gegenüber eine UnterIn den Erörterungen über die Stellung der deutschen Sozialdemokratie zum gegenwärtigen Kriege ist verschiedentlich auf Aeuße- Sie tam im Frühjahr 1860 heraus und trägt den Titel suchung über den letzten Anlaß weniger von Bedeutung ist. rungen der großen Vorfämpfer der Bewegung. von Karl Marg, Savoyen, Nizza und der Rhein". Der Feldzug in Aber davon kann natürlich keine Rede sein, daß nun England, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle über den italienischen Krieg Italien hatte von Napoleon III. nach einigen militärischen Erfolgen das erst am 4. Auguſt eingriff, der Brandstifter des ganzen von 1859 und die mit ihm in Verbindung stehenden Vorgänge und Magenta und Solferino abgebrochen werden müssen, als Völkerringens sein soll. Streitfragen Bezug genommen worden. Und das sehr begreiflicherweise. Preußen in der Tat Miene machte, Desterreich ernsthaften Beistand Oesterreich- Ungarn im Kriege. Denn der Weltkrieg, den wir jetzt erleben, fordert in verschiedenen Punkten zu leisten, England ebenfalls ein nicht weiter" vernehmen ließ, Professor Otto Hochsch hat in der bekannten, von geradezu zu Vergleichen mit dem damaligen Krieg heraus, und die und von Rußland die Erklärung kam, daß es unter diesen Jacch herausgegebenen Sammlung imperialistischer Broschüren Frage, vor die der lettere die revolutionären Sozialisten seiner Zeit Umständen nicht auf ein kriegerisches Eingreifen seiner ein Heft über„ Desterreich- Ungarn und der Krieg"( Politische stellte, ist ähnlicher Natur, wie diejenige Frage, die den Kernpunkt seits ankommen lassen werde. Am 11. Juli 1859 ward Flugschriften. Deutsche Verlagsanstalt , Stuttgart - Berlin ) der heute die Geister in der Sozialdemokratie beschäftigenden Frage in Villafranka ein vorläufiger Friede geschlossen, der 10. November 1859 in Zürich besiegelt wurde, ohne indes die veröffentlicht, an dem die" Post" cine sehr scharfe und zum größten Teil berechtigte Kritik übt. Es wird sich das ohne weiteres zeigen, wenn man sich die Vor- italienische Frage zum Stilstand zu bringen. Die Einheitsbewegung ich aber nicht auf eine Besprechung unter rein literarischen Die" Post" beschränkt der Italiener machte durch das Kompromißwerk der Diplomatie Damals bestand der Deutsche Bund noch, dessen führende Staaten einen Strich, die Kleinstaaten des nördlichen Mittelitaliens erhoben Gesichtspunkten, sondern sie benutzt ihr Referat zu einer poliPreußen und Desterreich waren, letzteres an Gebiet und Bevölkerung fich zum Zweck des Anschlusses an Sardinien , der Plan eines bona- übertriebenen Befürchtungen über die Lebenskraft Defterreichs tischen Stellungnahme. Zu einem Zitat aus Hoetsch, der von tischen Stellungnahme. Zu einem Zitat aus Hoetsch, der von erheblich größer als Preußen, aber im Bund selbst nicht nach seinem partistischen, mittelitalienischen Königreichs fiel zu Boden. Und nun ganzen Machtumfang vertreten, weil seine außerdeutschen Besitzungen präsentierte Napoleon III. die Rechnung für sein Befreiungswerk. spricht, bemerkt die" Post": hier nicht mitgerechnet wurden. Außerdeutsches Besitztum Dester- Frankreich, hieß es jetzt, brauche Nizza und Savoyen als seine reichs aber, nämlich zunächst die Lombardei , wurde durch den natürlichen Grenzen gegen einen etwaigen Angriff von italienischer Krieg gefährdet, mit dem Anfang 1859 das Frankreich Louis Bona- Seite. partes und das mit diesem verbündete Königreich Sardinien - auch Gegen dieses Annexionsverlangen richtet sich Engels mit großer Piemont genannt- unter Hinweis auf die Leiden der Lombardischen Energie. Militärwissenschaftlich weist er nach, daß vermittelst dieser Bevölkerung Desterreich bedrohten und den Desterreich am 19. April Grenzregulierung Frankreich das neue norditalienische Königreich, im 1859 durch ein an Sardinien gerichtetes Ultimatum herbeiführte. Falle eines Krieges mit Leichtigkeit überfallen könne. Der Besitz Soweit der Krieg die Beseitigung der österreichischen Herrschaft in der beiden Gebiete sichere ihm die Vormundschaft über Norditalien der Lombardi zum Biel hatte, war er für diese und durch sie um so mehr, als das Verbleiben von Venetien bei Desterreich die mittelbar für Jtalien ein Stüd Befreiungskrieg. Aber er war von Italiener nach wie vor in Gegnerschaft gegen dieses erhalte. Napoleon III. unternommen worden, um dessen Thron in Frankreich jedem Krieg mit Deutschland bleibe Frankreich der Mithilfe zu befestigen, im Einverständnis mit Rußland , das einen weiteren Italiens sicher, die Stellung, die der Bonapartismus sich auf Vorstoß nach dem Balkan plante, twobei Desterreich un- diese Weise in Italien mache, wiege bei einem Krieg um die bequem werden konnte und außerdem Desterreich wegen Rheingrenze eine Armee auf. Der Heimfall Savoyens an dessen Verhalten im Krimkrieg abstrafen wollte. Diese Frankreich gefährde außerdem militärisch die Westschweiz , er könne Konstellation brachte die radikale Demokratie Deutschlands in zum Vorläufer der Annegion dieser werden, und mit der Proklamierung eine recht verzwickte Lage. Um der Sache der Italiener willen der Theorie von den natürlichen Grenzen werde grundsätzlich schon gegen Desterreich Stellung nehmen, konnte bedeuten, zum Schaden der Kampf um die Rheingrenze verkündet, sie sei eine direkte eines immerhin wesentlich deutschen Staates Rußland in die Hände Drohung gegen Deutschland ". Im Hintergrund dieses Spiels aber spielen und die Geschäfte Napoleons III. besorgen, des Staatsstreich stebe Rußland, das nur durch ein Bündnis mit Frankreich seine Kaisers Ansehen in Frankreich stärken und ihn in die Lage versezen, Absichten auf Konstantinopel zur Ausführung bringen könne. Jedesim weiteren Verlauf der Entwickelung Deutschland das linte Rhein - mal, wenn es einen Streich gegen Deutschland im Schilde führte, ufer abzunehmen. Für Desterreich Stellung nehmen, konnte aber habe es sich zu diesem Zwed mit Frankreich verbündet, und heißen, für dessen Zwangsherrschaft in Italien eintreten, die Napoleon III. fei seiner Persönlichkeit wie seiner Lage nach darauf von allen demokratischen Elementen Europas verworfen wurde. angewiesen, den Zwecken Rußlands zu dienen". Die Deutschen Denn die Parteigänger Desterreichs gaben die Parole aus, Dester- dürften nie vergessen, welche verräterische Politit Rußland von jeher reich müsse im Besitz der Lombardei bleiben, weil es ohne die füd- gegen Deutschland getrieben habe. lichen Alpengebiete strategisch gegen Frankreich im Nachteil sein würde; am Po verteidige es zugleich den Rhein . Die Wahl konnte für die Demokratie faum schwieriger sein. Und doch mußten ihre Vertreter Stellung nehmen, sollten sie die Volkselemente, deren Wortführer sie waren, nicht ohne Kompaß den Agitationen der Machthaber von hüben und drüben ausliefern.
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Bei
" Frankreich selbst kann uns nur in einzelnen Momenten gefährlich werden, und auch dann nur durch die Allianz mit Ruß land . Aber Rußland bedroht und insultiert uns stets, und wenn Deutschland sich dagegen wehrt, dann seßt es den französischen Gendarmen in Bewegung durch die Aussicht auf das linke Rheinufer." „ Sollen wir uns noch länger gefallen lassen, daß dies Spiel mit uns getrieben wird? Sollen wir fünfundvierzig Millionen es noch länger dulden, daß eine unserer schönsten, reichsten und industriellsten Provinzen fortwährend zum Köder dient, den Rußland der Prätorianerherrschaft in Frankreich vorhält? Hat das Rheinland keinen anderen Beruf, als von Krieg überzogen zu werden, damit Rußland freie Hand an der Donau und Weichsel bekommt?"
schon heimleuchten."
Professor Hoesch äußert sich über die fortgesette Unterstützung der österreichischen Politik durch Deutschland :
„ Die österreichischen Staatsmänner haben immer hervorgehoben, daß Desterreich stets auf die bedingungslose Unterstützung Deutschlands in den Krisen der auswärtigen Politik hat zählen können. Darin ist eine ganz gerade Linie von Bülow und Kiderlen- Wächter bis zu den heutigen Staatsmännern des Reichs immer verfolgt worden. Wir wissen auch bestimmt, daß die 1913 manchmal aufgetretene Vorstellung unrichtig war, als wenn Deutschland ge= legentlich den österreichischen Tatendrang bekämpft habe. Es steht vielmehr fest, daß die amtliche deutsche Politik immer bereit war, auch über die Bändnispflicht hinaus, Schulter an Schulter mit Desterreich zu stehen, obwohl damit das Ver mächtnis Bismarcks direkt verlegt wurde, und daß die öffentliche Meinung bei uns diesen Standpunkt als unbedingt richtig empfunden und mitgemacht hat. Durch die Entstehung dieses Krieges ist das nun auch für die ganze Welt tlar bewiesen. Warum Deutschland diesen Standpunkt einnahm, braucht schließlich heute auch nicht mehr begründet zu werden. Auch das ist uns in Fleisch und Blut übergegangen, daß die Notwendigkeit, Desterreich- Ungarn als eine Großmacht zu erhalten, und die neuen deutschen Orientinteressen, daß dieses beides zusammen die politische Stellung Deutschlands herbeigeführt hat, in der es in den Krieg hineingegangen ist."
Diese Ausführungen find historisch durchaus zutreffend. Aber die, Post" will ja ein politisches Urteil abgeben, wenn sie dazu sagt:
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„ Auch diese Erinnerungen bleiben inmitten dieses Krieges völlig belang los. Der Verfasser sagt ja selbst, daß„ vielleicht manchem Leser diese Summe von historischen Erinnerungen jetzt überflüssig dünke, da wir in dem großen Ringen mitten inne stehen". Uns dünkt sie in der Tat überflüssig." reichischen Ultimatum an Serbien in Erinnerung. Das ruft die Haltung der Post" kurz nach dem öster
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Von solchen Erwägungen geleitet, verfaßte Friedrich Engels in Uebereinstimmung mit Mary im Frühjahr 1859 die Schrift Po und Rhein". Unterstützt durch seine großen militärwissenschaftlichen Kenntnisse, die er gerade im Hinblick auf die bevorstehenden europäischen europäischen Umwälzungen in den Erilsjahren systematisch vervollkommnet hatte, führt er darin den Nachweis, daß die vorbezeichneten Argumente der österreichischen dem Schwert beantwortet." Halten wir zusammen, dann werden wir Das sei die Frage:„ Wir hoffen, daß Deutschland sie bald mit Bartei gänzlich hinfällig seien, daß kein strategisches Intereſſe den französischen Prätorianern und den russischen Kapuschtschicks Deutschland die Forterhaltung der Zwangsherrschaft über die Lom bardei gebiete. Wie Marr ihm am 3. März 1859 schrieb, machte er es auf diese Weise den Deutschen möglich, sich mit gutem Gewissen In den russischen Leibeigenen hätten die Deutschen einen für die Befreiung Italiens zu interessieren, und machte er es ihnen Bundesgenossen bekommen. Der in Sachen dieser in Rußland auszugleich möglich, gegen Napoleons III. Unternehmen und Rußlands gebrochene Stampf untergrabe schon das ganze System der russischen Ränke Stellung zu nehmen, ohne damit sich zu Schleppträgern der auswärtigen Politit, das nur möglich gewesen sei, solange Rußland österreichischen Politik zu erniedrigen. Denn im abschließenden Teil eine innere politische Entwickelung hatte. Die Aufhebung der alten der Schrift führt er aus, daß die Frage der Herrschaft Desterreichs sozialen Zustände in Rußland sei eine Notwendigkeit geworden, ihre in der Lombardei eine Frage zwischen Deutschland und Italien , dem Rußland , wie es von Peter dem Großen bis zu Nikolaus I. wichtiges Thema wie Desterreich- Ungarn im Striege verAufhebung ohne gewaltsame Veränderung eine Unmöglichkeit. Mit In der Tat ist es von keinerlei Nuzen, über ein so aber nicht eine solche zwischen Desterreich und Frankreich sei. Des bestand, falle auch dessen auswärtige Politit. Es scheine den schwommene, unkritische Bemerkungen zu machen, weil es sich Letzteren Einmischung sei energisch zurückzuweisen.„ Werden wir angegriffen, so wehren wir uns." Die Deutschen hätten ein Recht Deutschen vorbehalten zu sein, diese Tatsache den Russen nicht nur aus militärischen, politischen und Zensurrücksichten verbietet, zu verlangen, daß, wenn die Karte von Europa revidiert werden mit der Feder, sondern auch mit dem Schwerte klar zu machen". auf die Dinge gründlich einzugehen. solle, dies gründlich und unparteiisch geschehe, und nicht Deutschland Käme es dahin, so sei das eine Rehabilitation Deutschlands , die allein Opfer zu bringen habe. Das beste Geschäft aber würden die Jahrhunderte politischer Schmach aufwiegt".
Deutschen machen, wenn sie den ganzen italienischen Plunder" vertauschen könnten gegen die Einheit, die allein sie nach innen und außen start machen würde. Sie wären dann nicht mehr auf die Defensive angewiesen, sondern könnten wieder attackieren, und es gäbe , noch einige faule Flecke, wo dies nötig genug sein wird."
II.
( Schluß folgt.)
Politische Uebersicht.
Gegen England.
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Professor Hoetsch hatte weiter die Frage nach den Wirtungen des Krieges aufgeworfen und damit beantwortet ,,, daß Desterreich- Ungarn nur mit dem Gefühl voller Befriedigung darauf zurückblicken könne". Die" Post" bemerkt dazu falt: " Ist denn jetzt wirklich schon der Augenblick gekommen, solche Frage zu stellen und zu beantworten? Ein wirklicher Historiker wird das für vermessen halten."
Die„ Nenorientierung".
Die Nationalliberalen Monatsblätter" rühmen in einem Aufsatz die Bewährung des Heeressystems und der Schutzzollpolitik. Sie schreiben:
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„ Darum soll im neuen Deutschland " das verhezzende und vergiftende Schlagwort Militarismus" für immer verstummen. Was nutzt alle Miliz und alle Begeisterung nach und beim Kriege, wenn Waffen, Ausrüstung und Friedensausbildung fehlen? Trotz alles Heldentums und persönlichen Mutes ist jeder unausgebildete und ungenügend bewaffnete Maun lediglich Kanonenfutter für den Feind."
In einer Polemik gegen das„ Berliner Tageblatt" predigt Wenngleich es nicht mit dürren Wortena usgesprochen wird, läuft, Bo Graf Reventlow in der Deutschen Tages- Zeitung" erneut den und Rhein " auf die Folgerung hinaus, daß im Krieg Desterreichs gegen Kampf gegen England. Es macht dabei wenig aus, daß er Frankreich Sardinien ganz Deutschland sich an die Seite Desterreichs behauptet, daß das konservative Blatt niemals den Kampf Daß die Einführung der Miliz den Mangel an militä zu stellen habe. Zu einem andern Schluß fam bekanntlich in seiner, gegen England empfohlen", sondern nur Schutz und Miß- rischer Ausbildung mit Waffen bedeutet, ist eine Erfindung vier bis fünf Wochen später veröffentlichten Schrift„ Der italienische frauen gegen England gefordert" habe. Es kommt nicht auf des nationalliberalen Organs, die keiner ernsthaften Kritik Krieg und die Aufgabe Preußens" Ferdinand Lassalle . Er ver- die Form, sondern auf die Sache an, und da steht un- bedarf. Nicht viel besser begründet ist das Lob unserer Wirtlangte, daß Preußen so lange Desterreich sich selbst überlaffe, als zweifelhaft fest, daß die„ Tageszeitung" eine verschiedenartige fchaftspolitik. der italienische Krieg Befreiungskrieg bleibe; erst wenn Napoleon Behandlung Englands und Rußlands empfiehlt": unbedingter dazu übergehen wollte, selbst zu annettieren oder für seinen Vetter Jerome in Mittelitalien einen Thron errichten zu wollen, würde der Zeitpunkt für eine Aktion Preußens gegen Frankreich gekommen sein, denn dann würde Deutschland das revolutionäre Italien und das ganze demokratische Europa auf seiner Seite haben.
Stampf gegen England, Verständigung mit Rußland .
In dieser Polemik sind am interessantesten vielleicht die Schlußsäße:
Es ist übrigens eine interessante und auch sehr pikante Frage, welche und warum- Staatsmänner, Politiker und politischen Organe ihr Urteil und ihre seursrichtung hinsichtlich Großbritanniens , welche sie vor dem 4. August 1914 hatten, seitdem haben ändern oder verschleiern müssen, welche und warum sie haben beibehalten können."
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Ob Lassalle beim Niederschreiben dieses Programms sich dessen bewußt war, daß es in ernsthaftem Gegensatz zu der von Mary und Engels für angezeigt gehaltenen Politit stand, erscheint mir zweifelhaft. Aus den sehr ausführlichen Briefen an sie beide geht mit Sicherheit hervor, daß er den Unterschied als reine Frage der Tattit auffaßte. Er glaubte zu wissen, daß die preußische Regierung männer" während des Krieges nicht eine einheitliche Politik Graf Reventlow will damit andeuten, daß einige Staatszu der Haltung entschlossen sei, die Engels gefordert hatte, verfolgt haben. Dieser Vorwurf zielt offenbar auf eine ganz wollte aber nicht, daß sich die Demokratie mit ihr identifiziere. Im bestimmte, sehr naheliegende Stelle, deren Politik als infonInteresse der Demokratie bezw. der Revolution müsse das Eintreten sequent durchkreuzt werden soll. Preußens für Desterreich in der italienischen Sache gründlich unpopulär gemacht werden, was es oberdrein verdiene, da es aus Bemerkungen gegen eine Schrift des neuen Reichsschatzsekretärs Recht auffällig sind in diesem Zusammenhang weiter dynastisch- reaktionären Rücksichten erfolge. Im Ziel wisse er sich Helfferich, der in einer( bei Stilte, Berlin , erschienenen) mit ihnen einig, ist der Grundton der ganzen Auseinander- Broschüre Rußland als segungen Lassalles mit den Londonern, ihre Differenz sei eine rein
tattische.
Mary und Engels ließen das indes nicht gelten. Immer wieder betonen sie, daß ein wichtiges Interesse Deutschlands auf dem Spiel
Brandstifter" hinzustellen sucht: Der Hinweis des Berliner Tageblattes" auf die Helfferichsche Denkschrift über den„ Brandstifter" sei kurz dahin erwidert, daß wir diese Denkschrift nach wie vor als ganz verfehlt ansehen. Sie stügt sich ausschließlich auf die Blau
Noch interessanter als diese Ausführungen ist der Kontmentar der Deutschen Tageszeitung" dazu. Sie lehnt eine Erörterung der„ Neuorientierung" ab, weil ihr der Begriff zu verschwommen und vieldeutig ist. Sie fährt aber fort: „ Nur darüber lann man sich jetzt schon äußern und hoffentlich verständigen, in welchen Punkten sicher die sogenannte Neuorientierung weder nötig noch erwünscht ist. Zwei von diesen Punkten sind in den oben mitgeteilten Aeußerungen der ,, Nationalliberalen Monatsblätter" angedeutet; zwei andere noch wesentlichere und bedeutsamere möchten wir unsererseits turz hinzufügen. Wenn wir bisher den Kampf gegen eine Welt von Feinden siegreich und mit guter Aussicht auf endgültigen Erfolg bestanden haben, so ist uns das nur möglich geworden und gewesen durch die Stärke des monarchischen Gedankens und durch die trotz aller Widerstände aufrechterhaltene Autorität im politischen, im staatlichen und im wirtschaftlichen Leben. Unsere Gegner haben unumwunden die Organisationskraft des deutschen Volkes anerkannt. Das Geheimnis dieser Organisationskraft liegt in der Autorität und das Geheimnis unserer Geschlossenheit und Kampfestraft liegt in der monarchischen Weltanschauung. Auch in diesen beiden Punkten bedarf unser politisches Leben keiner Neuorientierung. Im Gegenteil, diese alten Grundsätze des politischen Lebens müssen nach dem Kriege noch vertieft und stärker verankert werden."