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Zweitens warf der Abgeordnete die Frage auf, wie die Mit- Idas Ergebnis der Rekrutierung während der letzten tel für die höheren Entschädigungen aufgebracht werden sollen. Monate äußerst befriedigend gewesen sei und Eine neue, für längere Zeit dauernde Ausgabe sollte der Reichstag daß er sicher darauf baue, daß die Nation in Zukunft dem Ruf zu nicht beschließen, ohne die zu ihrer Deckung notwendige dauernde den Fahnen ebenso folgen werde wie bisher. Mehr als hundert­Einnahme zu beschaffen.- Diesen Grund" nahmen die anderen tausend Mann seien dank der lokalen und individuellen Bemühungen Parteien nicht recht ernst. Der Krieg legt dem Reiche so viele in besonderen Bataillonen formiert. Im Flugwesen gehe alles Der Krieg legt dem Reiche so viele nach Wunsch. Trotz der Schwierigkeiten bei der Ausbildung der Ausgaben auf, für die die Gesetzgebung erst später die ent- Mannschaften sei die Verfertigung des Materiales sehr ausgedehnt sprechenden dauernden Einnahmen beschließen kann, daß es gar worden. Die neue Armee würde genügend mit Flugzeugen versehen nicht einzusehen ist, weshalb gerade bei dem verhältnismäßig ge- sein. ringen Betrag für eine gerechtere Entschädigung der durch den Strieg doppelt geschädigten Familien anders verfahren. werden muß.

Das Ergebnis der Aussprache in der März- Sigung der Budget­

Gestlicher Kriegsschauplah.

Die russische Tagesmeldung über die Karpathenkämpfe.

Petersburg, 23. April.  ( W. T. B.) Der Große Ge­nera Istab meldet: In den Karpathen versuchten die Desterreicher im Laufe des 20. und in der Nacht zum 21. unsere Stellungen auf der Front Telepotsch- Rumina anzugreifen. Die feindliche Offensive wurde durch unsere Gegenangriffe, die in Bajonettkämpfe übergingen, zurüc gewiesen. Der Feind, der große Verluste erlitt, legte seine Stellungen weiter zurück. In den übrigen Abschnitten unserer fampf.

tommiſſion war denn auch, daß alle Parteien u. a. beſchloſſen, Zur Beurteilung der Kriegslage. tam es nur ſtellenweiſe zu Gewehrfeuer und Geſchüß­

der Kommission für den Haushaltsplan des Reiches die Militär­renten- und Hinterbliebenengeseße zur als baldigen Durch­arbeitung nach sozialen Gesichtspunkten zu überweisen. diesem Beschlusse gaben sich auch die Regierungen zufrieden.

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Mit

I.

Der Zar in Lemberg  .

General der Infanterie z. D. von Blume schreibt: Die vielfach gehegte Grwartung, daß mit dem Herannahen des Petersburg, 23. April.  ( W. T. B.) Der Zar ist in 2 em Frühlings die Greignisse des Weltkrieges schneller fortschreiten und berg angekommen: Auf dem Bahnhof Brody hatte ihn der Ober­alsbald zu großen Entscheidungen heranreifen würden, ist bisher befehlshaber Großfürst Nikolaj Nikolajewitsch mit seinem nicht in Erfüllung gegangen. Vielmehr gehören die lestvergangenen Stabe und der Gehilfe des Generalgouverneurs von Galizien   he sechs Wochen zu den Zeitabschnitten des gegenwärtigen Krieges, in

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Keine 30,5- cm- Mörser an die Russen verloren.

Daher war es eine eigenartige Ueberraschung, daß der Staatssekretär des Reichsschazamts in der Budgetfommission, als sie zu der ihr übertragenen Beratung jener Gefeße im April zusammentrat, den zweiten Grund des Zentrumsabgeordneten denen sich die allgemeine Kriegslage am wenigsten berändert hat. grüßt. Der 8ar ließ sich über die Iriegerischen Vorgänge Bericht wieder aufnahm und mit großem Eifer zu beweisen suchte: die Die einzigen größeren Unternehmungen, die in dieser Periode auf erstatten, fuhr mit dem Großfürsten im Automobil in die Stadt, an weitere Belastung des Reichs durch eine höhere Entschädigung der dem westlichen Kriegsschauplatz stattgefunden haben, deren Eingange er von dem Generalgouverneur von Galizien  , Familien unserer Gefallenen oder Verwundeten muß unbe- sind die unter schwersten Verlusten gescheiterten Angriffe der Eng- Grafen Bobrinsky, begrüßt wurde, und begab sich in das Palais dingt zurückgestellt werden, bis nach dem Kriege die länder bei Neuve Chapelle( 10. bis 12. März) sowie der am 6. d. M. des Generalgouverneurs. Als die Menge sich vor dem Palais an­begonnene, anscheinend noch nicht endgültig aufgegebene, aber hoff- fammelte, trat der Bar auf den Balkon, dankte für den herzlichen Finanzlage des Reiches zu übersehen ist und die notwendigen nungslose Durchbruchsversuch der Franzosen zwischen Maas   und Empfang und rief: och lebe das eine, unteilbare und neuen Reichseinnahmen beschlossen werden. Der Zentrumsabge- Mojel. Das charakteristische Merkmal der Kriegslage auf jenem mächtige Rußland  ! Hurra!" ordnete schloß sich voll und ganz" den Ausführungen des Staats- Schauplaße ist heute wie vor einem halben Jahre, daß dort das sekretärs an. Ihnen wurde aber entgegengehalten, daß der Reichs- eigenen Landes schützt und zugleich ein beträchtliches, besonders deutsche Westheer, auf feindlichem Boden stehend, die Grenzen des tag die Kommission beauftragt hat, jene Geseze jeht durchzu- wertvolles feindliches Gebiet unter deutscher Gewalt hält. Die arbeiten. Ueberdies konnte in der Kommission nachgewiesen aufs höchste gesteigerten Anstrengungen der Gesamtstreitkräfte Wien  , 28. April.  ( W. T. B.) Uebereinstimmende Meldungen werden, daß zu einer Vertagung dieser Arbeit kein stichhaltiger Frankreichs  , Englands und Belgiens   haben nicht vermocht, uns aus Grund vorliegt. Darüber ist schon jetzt kein Mensch im Zweifel, dieser, wenn auch den endgültigen Sieg noch nicht verbürgenden, der Blätter aus dem Kriegspressequartier stellen fest, daß die in den so doch verheißungsvollen Lage zu verdrängen. Dreiverbandsblättern verbreitete Nachricht von der Wegnahme daß nach dem Kriege große Ausgaben zu deden sein werden, Auf dem größten Teile des östlichen Kriegsschau- zweier 30,5 cm- Mörser durch die Nussen während der daß daher jede unnötige Ausgabe vermieden werden muß. plazes, besonders in Russisch- Polen, sind während der dort legten Karpathentämpfe unwahr ist. Es kann sich hier nur um Aber feine Partei fordert in dieser Angelegenheit eine unnötige lange dauernden Zeit der Eis- und Schneeschmelze größere Kriegs- wei Minenmörjer handeln, die zum Werfen von Ekrasit Ausgabe; niemand will über das unbedingt Notwendige unternehmungen durch die grundlose Beschaffenheit des Bodens und der Verkehrswege nahezu ganz ausgeschlossen. Das genügt zur auf kurze Entfernung dienen. hinausgehen. der Verkehrswege nahezu ganz ausgeschlossen. Das genügt zur auf kurze Entfernung dienen. Erklärung der Erscheinung, daß die zahlreichen Vorstöße, die von Pau über Pau über seine Reise ins russische Haupt­den Russen   nach ihrer schweren, in der Winterschlacht an den maju­rischen Seen erlittenen Niederlage zunächst noch in ihrer rechten slanke versucht wurden, seit Ende März fast ganz aufgehört haben. Infolgedessen ist dort ein ähnlicher Zustand verhältnismäßiger Ruhe eingetreten, wie solcher schon seit längerer Zeit vor der Front des durch die vereinigten deutschen   und österreichisch- ungarischen Streitfräfte in Bolen gegen die Weichsel   zurückgedrängten russischen  Heeres besteht.

Schließlich führte auch diese Auseinandersehung zur Verstän­digung aller Parteien darüber, daß die Durcharbeitung jener Gejeze bis zum Zusammentritt des Reichstages am 18. Mai er ledigt sein muß und die Kommission deshalb mit dieser Arbeit eine Woche vorher beginnen foll.

Verbesserungsanträge liegen bereits von den Sozialdemokraten und mehreren bürgerlichen Parteien vor oder sind wenigstens ihrem Inhalte nach angekündigt. Sie nähern sich so sehr, daß sicher eine Berständigung über die wichtigsten Punkte zu erreichen sein mird. Daher ist zu hoffen, daß der Reichstag   in dieser Sache zu einstimmigen Beschlüssen gelangen wird. Dann werden auch die Regierungen helfen, diese wichtige Arbeit zum vorläufigen Abschluß zu bringen, damit die Familien unserer Verwundeten und Gefallenen schon jetzt vor der schlimmsten wirtschaftlichen Not geschützt werden.

quartier.

Frankfurt  , 28. April.  ( T. 11.) Bon wohlunterrichteter Seite wird

Der Seekrieg.

der Frantf. 8tg." mitgeteilt, daß General Pau aus dem russischen Hauptquartier sehr enttäuscht zurückgekehrt ist. Der Empfang, den ihm Großfürst Nikolajewitsch bereitete, war nichts weniger als herz­lich, er behandelte den französischen   General mit einer gering­und rauhen Bergen der Karpathen, die das größtenteils von den würfen, weil angeblich Frankreich   und England ihren Angriff auf Auffallend sticht hiergegen die Tatsache ab, daß in den hohen schäßigen Herablaffung und überschüttete ihn dann mit bitteren Vor­Russen in ihrer linken Flanke besetzte Galizien   auf der Südseite die Dardanellen mit ungenügenden Streitkräften unternommen hätten, abschließen, während der ganzen zweiten Hälfte des Winters und worden ist. Wir erinnern uns, daß anfangs Januar eine aus General Beau über Bukarest   zurückkehrte, machte er in der rumä­bis in die neueste Beit mit besonderer Hartnädigkeit gefämpft so daß es weit mehr einem Scheinmanöver gleich gesehen habe. Als österreichisch- ungarischen und deutschen   Truppen gebildete Armee nischen Hauptstadt kein Hehl aus seiner Verstimmung. Einige Per­vom Südfuße der Karpathen gegen deren Kamm vorrüdte, um die sonen, die sich ihm in wenig ritterlicher Weise über Kaiser Wil­über das Gebirge in das ungarische Gebiet eingedrungenen Russen helm äußerten, soll General Pau eine derbe zurechtweisung er­zurückzuwerfer und dann bei deren Vertreibung aus Galizien   und teilt haben. der Butowina mitzuwirken. Unter fast übermenschlichen Anstren gungen und Entbehrungen und beständigen schweren Kämpfen war es diesen braven Truppen bis Mitte März gelungen, den Kamm den jenseitigen Höhenrand, im östlichsten Teile des Gebirges sogar bis gegen die Ausgänge des lepteren zurüdzutreiben. Inzwischen von den Deutschen   aufgebracht. find diese Erfolge jedoch durch die am 22. März nach tapferem London  , 28. April.  ( W. T. B.) Im Unterhause wies gestern Widerstande erfolgte Rapitulation der galizischen Festung Przemysl London, 23. April.  ( W. T. B.) Lloyds melden, daß die der Interstaatssetretär Tennant darauf hin, daß das nochmals in Frage gestellt worden, indem dadurch den Russen die Deutschen   in der Nordsee   den norwegische it Heer allen Ansprüchen gerecht werde. Er erinnerte an die Büntt Möglichkeit zu bedeutender Verstärkung ihrer Karpathenarmee ge- Dampfer, Brillant" auf dem Wege von Sarpsborg lichkeit, mit der die Verstärkungen gefchidt würden boten wurde. Seitdem hat eine neue Gegenoffensive der Ruffen nach London   aufbrachten. und betonte die Regelmäßigteit, mit der die Aus. auf dem Gebirgskamm eingesetzt, mit gesteigerter Heftigteit wird rüstungsgegenstände beschafft würden, sowie, daß an auf der weiten Front gekämpft. Die Nachrichten über den bis­Nahrungsmitteln, Pferden und an Butter fein Mangel jei. Der herigen Verlauf dieser neuen Kämpfe lauten durchaus günstig; und wenn die endgültige Entscheidung des Karpathenfeldzuges noch aus­Gesundheitszustand der Truppen sei vorzüglich, Epidemien würden zustehen scheint, so berechtigen doch die Erfolge, die die mit unüber­unterdrückt. Es seien feine Fälle von Dysenterie vorgekommen. troffenem Heldenmut dort fämpfenden verbündeten Truppen bisher Die Verwundeten erreichten in vierundzwanzig Stunden London  . erzielt haben, zu dem Vertrauen, daß diese sich ihrer schweren Auf- der Kölnischen Zeitung  " schreibt, Tidens Tegn" unter anderm: Lord Kitchener   habe ihn ermächtigt, mitzuteilen, daßgabe auch fernerhin gewachsen erweisen werden. Es ist ganz unrichtig, daß norwegische Schiffe ihre Ladungen in

Unterstaatssekretär Tennant über die eng- des tief berschneiten Gebirges au erreichen und die Feinde bis an Ein norwegischer Dampfer

lischen Rüstungen.

Lord Haldane über Deutschland  . Nachdem das furchtbare Völferringen längst eine Tatsache ist, mit der sich der einzelne notgedrungen abfinden muß, ist es doch höchst interessant, sich dieses und jenes Schrittes zu erinnern, der getan wurde, um die schreckliche Berfleischung der Menschheit der getan wurde, um die schreckliche Berfleischung der Menschheit womöglich zu verhindern. Daß in dem Bemühen um die Erbaltung des Weltfriedens auch der frühere Kriegsminister eine Rolle gespielt hat, ist dem politischen Leser noch bekannt; feine Berliner   Mission im Winter 1912 wurde erst neulich wieder berührt anläglich eines Streits über einige Punkte seiner Verhandlung mit der deutschen  Regierung.

Die norwegische Presse gegen die Kölnische Zeitung  ".

Kristiania  , 22. April.  ( W. T. B.) Veranlaßt durch den Artikel

bildeten" deutschen   Nation besser zu begreifen, einer Nation, die Literatur und Kunst so große Ideale und Pflichten gemein, daß es Anspruch" habe, auf eine höchste Stelle in der Weltgeschichte". jammerschade wäre, würde ein friedliches Zusammenwirken durch Der Redner gab dann einen Abriß des deutschen   Geisteslebens unnötiges Mißtrauen bereitelt oder auch nur gehemmt. Die Hinder­von Luther   an, in dessen Wertschäzung er sich Heine völlig anschloß, nisse, die bei alledem vorlägen, entsprängen meist aus Unwissenheit welchem er auch in bezug auf die Bedeutung Lessings beipflichtet, und mangelnder Nachsicht. Deutsche   Politiker hätten öfter fein Ber­in Deutschland kein würdiges Heine- Denkmal gefunden zu haben, dächtigten die Absichten deutscher Staatsmänner. In erster Linic nebenbei die treffende Bemerkung einflechtend, daß er sich wundere, ständnis für die Tendenz der englischen Bolitik, und englische ber nicht mal in der Vaterstadt dieses ganz hervorragenden Dichters tue also ein besseres gegenseitiges Verständnis not, das jebody nur und Denkers der Deutschen  . Als Philosoph würdigte Lord Haldane durch Studium und Erkenntnis zu erlangen sei. Dieses Studium natürlich Immanuel Kants   Verdienste, dessen Gestalt er eine der läßt nach Lord Haldanes Ermessen in England mehr zu wünschen edelsten in der Geschichte des Geisteslebens" nennt. Er erinnert an übrig als in Deutschland  , wo fünfmal soviel Menschen Englisch  Fichte, Schelling, Hegel, Schopenhauer  , an Goethe und Schiller   und fönnten als Engländer Deutsch  . Deutschland   habe das Pech" ge­fügt dem Ausspruche: Ohne Goethe   fein Bismard", den eigenen habt, hundert Jahre zu spät in der Weltgeschichte zu einer Nation hinzu, daß es ohne die großen Denker der Deutschen   auch feinen verwachsen zu sein, aber deshalb dürfe sein Fortschritt nicht ge= Den Deutschen   mutet es zweifellos schon sonderbar an, daß Scharnhorst, Clausewitz  , Roon und Moltke   gegeben hätte". Danach hemmt werden, denn es sei schon jetzt durch seine intellektuelle und gerade der Kriegsminister eines Landes als Sendbote des Friedens rühmte der Redner die organisatorische Tätigkeit" des deutschen   moralische Tüchtigkeit eine der größten Nationen der Welt, seine auftritt. Aber der englische   Kriegsminister Lord Haldane ist von Wolfes, die sich in der Organisation des militärischen Systems be- Organisationstraft sei unerreicht", überall bringe es zum Wohle besonderem Schlage und wäre in deutschen   Landen auf solchem sonders glänzend entfaltet habe, und lobte die germanische Bähig der Menschheit" vor, und es werde sich kaum durch etwas zurüd­Bosten undenkbar. Er hat nie ererzieren gelernt und statt der feit". Der Minister wies ferner auf die Aufklärungsarbeit von halten laffen. Hinsichtlich der lyrischen Dichtung hält es Lord Haldane Kriegsschulen die Universitäten Edinburgh   und Göttingen   besucht, mit Marg und Lassalle hin und die wachsende Bedeutung des Sozialis- für ausgemacht, daß Deutschland   keinen Rivalen habe, und bezüglich Fleiß Philosophie studierend. Er war später selbst Lehrer dieser mus in Deutschland   und stand nicht an, den Vorrang der deutschen   der Blütezeit der deutschen   Literatur und Philosophie ruft er aus: Wissenschaft an der St. Andrews- Universität  , hat viele philo wissenschaft zuzugeben und die mächtige industrielle, kommerzielle um wieviel ärmer würde die Welt ohne diese Periode deutschen  sophische Abhandlungen geschrieben und mit einem Kollegen das und soziale Organisation der letzten Jahrzehnte. In der Er- Geisteslebens sein, das allen anderen Ländern voranleuchtete!" Hauptwerk Artur Schopenhauers übersetzt, ist außerdem ziehung, in der militärischen Ausbildung, in der Armengesetzgebung Die älteren Freundschaften mit Frankreich   und Rußland bil Doktor der Rechte, Universitäts Neftor, Geheimer Rat  , begann sich Deutschland   mehr und mehr über die anderen Nationen geten nach Lord Haldanes Meinung sein unüberwindliches Hinder­Mitglied der Royal Society   usw., also ein recht gelehrtes zu erheben." Lord Haldane gibt unumtvunden den gewaltigen nis für England, mit Deutschland   eine neue Freundschaft" zu Haus, den man entschieden mehr Verständnis für internationale Vorsprung der deutschen   Schulorganisation vor der englischen zu, schließen, er erklärt, man könne jene sehr wohl weiter pflegen und Verständigung zutrauen fann als einem Minister des Krieges nach gibt ebenso zu, daß England, wenn auch mit den seinem Volle ent- mit dieser zum Segen aller vereinigen; dadurch würde die Sorge landläufigen Begriffen. sprechenden Abänderungen, in bezug auf Bildungswesen, haupt- der Selbstverteidigung zwar nicht überflüssig, aber die finanzielle fachlich hinsichtlich des Universitäts  - und technischen Unterrichts, Bast geringer. Auch die wirtschaftliche Konkurrenz und Rivalität Deutschland   zum Muster nehme; ebenso mache sich in der Sozial- stehen nach der Orforder Rede des britischen   Staatssekretärs des gesetzgebung, wie in der Volfsversicherung usw. teutonischer Geist" Krieges einer Annäherung Deutschlands   und Englands nicht im bemerkbar, desgleichen auf zahlreichen anderen Gebieten. Dagegen Wege, denn viele, sehr viele von uns," öußerte er damals, sind tadelt Herr Haldane mit Recht, daß in Deutschland   wohl etwas der Ansicht, daß, je bedeutender Deutschlands   Handel und Gewerbe zuviel regiert werde. ist, desto mehr auch unser Handel und Gewerbe zunehmen wird. Stooperation in der Entwidelung ist nach jeder Richtung von hoher Bedeutung.

aus.

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Lord Haldane hatte, schon vor seiner Reise nach Berlin  , am 3. August 1911 zur Eröffnung der Sommer- Ferienkurse an der Universität Orford einen Vortrag über Deutschland   und Groß britannien, eine Studie über nationale Eigentümlichkeiten" gehalten, dessen Inhalt einen besonderen Steiz bietet, nachdem Großbritannien  genau drei Jahre später Deutschland   den Krieg erklärte und noch heute unser hartnädigster Widersacher ist. Bur demokratischen Bewegung übergehend, sagte Lord Haldane, Die Ausführungen des britischen   Staatssekretärs gehen in die ihr Aufstieg erfolge in England wohl noch rascher als in Deutsch  Tiefe und zeichnen sich durch unparteiisches Betrachten und Urteilen land, doch die Bildung sei dem englischen Wolfe ein weniger ber- Heute machen die Auslassungen Lord Haldanes über Deutsch­Gegenseitiges Verstehen erscheint Herrn Haldane als die trauter Besit", es sei niemals bon streitbaren Philosophen wie land und die ernstgemeinten Ratschläge zu gegenseitigem Ver­Grundbedingung zu friedlicher Verständigung. Die gegenseitige Marg und Laffalle geführt worden. Indeffen, beide Demokratien ständnis einen äußerst eigenartigen Eindrud, zumal zu dem Plane richtige Schäßung sei indessen zivischen Deutschen   und Eng gipfelten in dem gemeinsamen Wunsche, der Staat möge für die unserer Aushungerung" und bölligen Vernichtung" passen sie ländern besonders schwierig, weil die Charakterähnlich arbeitenden Klassen bessere Eristenzbedingungen schaffen, und in außerordentlich schlecht. Diese englischen Wünsche zeugen vielmehr feiten die Verschiedenheiten leicht übersehen ließen, und diesem übereinstimmenden Streben erblidte der englische   Minister von einer gewissen Enge des Horizonts", wozu nach ihrem Kriegs­daraus entsprängen Mißdeutungen und Enttäuschungen auf philosoph eine der bestgegründeten Hoffnungen auf" bessere und minister die Engländer neigen". Der Gesichtskreis dieser Eng­beiden Seiten der Nordsee  ." Außerdem fehle es hüben wie innigere fünftige Beziehungen zwischen beiden Bändern". Die länder ist tatsächlich jogar sehr eng begrenzt. Aber nicht minder drüben an den notwendigen Kenntnissen der seelischen Eigenart des deutsche wie die englische Demokratie, erklärte Lord Haldane damals beschränkt ist der unserer deutschen   Englandfresser. Die Verstän anderen Volles, um sein Tun und Treiben richtig zu beurteilen, ein weiter, würde zwar ihren Herrschern in einen Krieg folgen, aber sie digen, vor allem die Sozialdemokraten, haben hüben wie drüben Mangel, der sich bei Journalisten und Politikern gleichermaßen be- beeinflußten die Politik der Regierenden immer stärker, und feines schon vor dem Kriege weiter geschaut, und nach dem Kriege wird merkbar mache. Hinzu komme eine gewisse Phantasiearmut bei beiden der Völker sehe in einem Kriege etwas anderes als ein Unglück; hoffentlich trotz der Schreier und Hasser die Vernunft obfiegen und Nationen, und der" pädagogische Zug" der Engländer wirte zuweilen was eine Gewähr für den Frieden sei. Und auch nach Haldanes allmählich eine Verständigung herbeiführen, welche die beiden Laufreizend". Mit den Franzosen hätten die Reibungen ab, mit persönlichem Dafürhalten haben Deutsche   und Engländer in ihrer ftammverwandten Völker bor fünftigen tulturwidrigen Zusammen den Deutschen   zugenommen. Deshalb sei es durchaus erforderlich, großen zivilisatorischen Mission, ihrer kommerziellen und industößen mit ihren unermeßlichen Schädigungen dauernd bewahrt. daß sich die Engländer bemühten, die Dentart der großen und gestriellen Entwickelung, ihrer Gütererzeugung, ihrer Wissenschaft,

R. L.