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Nr. 112. 32. Jahrgang.

2. Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonabend, 24. April 1915.

müßte doch ein leichtes sein, auf den chirurgischen Frauen- Pavillons halten. Der Stadtverordnetenversammlung wird alsbald eine Vor­eines jeden Krankenhauses ein oder zwei Bimmer für solche plötzlichen lage hierüber zugehen.

Mehr Entbindungsanstalten Entbindungen offen au halten. in Berlin !

Genosse Dr. 3 adet schreibt uns:

Unter dieser Ueberschrift stellt der Vorwärts" in Nr. 110 in höchst dankenswerter Weise einen Notstand zur öffentlichen Dis­kussion, über den seit langem in Berlin geklagt wird und der sich in der allernächsten Zukunft voraussichtlich in noch weit stärkerem Maße bemerkbar machen wird.

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Endlich fämen die 90, meist wohleingerichteten privaten Zum Straßenbahnunglück. Frauenkliniken in Betracht, die zweifellos der Stadt zur Zu dem Straßenbahnunglüd am Reichstagsufer erfahren wir, Verfügung ständen. daß jezt auch das fünfte Todesopfer festgestellt worden ist. Es ist Prof. Bumm schlägt die Errichtung vieler Kleiner Gebärasyle eine 30 Jahre alte Plätterin Martha Friede aus der Linien­bon 10-20 Betten seitens der Stadt vor. Auch das käme in Frage, straße 88. wenn die vorher besprochenen Mittel und Wege nicht genügten. Der Wagenführer Robert Teschte aus Neukölln ist vorläufig Um in dieser dringlichen Frage möglichst schnell Abhilfe zu Kriminalpolizei in Gewahrsam genommen worden. schaffen, hat die sozialdemokratische Fraktion bei der Stadtverord­Seine Schuld ist noch nicht erwiesen; diese Frage vielmehr noch netenversammlung beantragt, weiterer Klärung. Die Maßregel Schon im Jahre 1892 hatten wir Sozialdemokraten in der den Magistrat zu ersuchen, in tunlichster Beschleunigung Einrich- durch die Schwere des Unglücks begründet. Teschke selbst bleibt Berliner Stadtverordnetenversammlung gelegentlich der Etats­tungen zu treffen, um den zahlreichen zurzeit ihrer Entbindung dabei, daß er die Bremse angezogen gehabt und daß ohne sein Zu­beratung und( am 29. Oktober) durch besonderen Antrag auf diesen entgegeniehenden Frauen Gelegenheit zu geben, unter sachverstän- tun der Wagen den verhängnisvollen Schwung bekommen Notstand hingewiesen war doch die gesamte Berliner Bevölkerung diger Pflege entbunden zu werden. habe. Die Zeugen, die gestern seine Darstellung bestätigten, einschließlich der Vororte bis dahin ganz allein auf die beiden halten ihre Angaben auch heute aufrecht. D6 eine genaue staatlichen Entbindungsanstalten( in der Charité und Artillerie- Wie wir erfahren, dürfte die in vorstehenden Darlegungen ge- Untersuchung des Wagens Klarheit über die Schuldfrage bringen straße) angewieſen-- und die Errichtung städtischer gebene Anregung, an die Zentralmeldestelle im Rathause einen wird, muß abgewartet werden. Wenn auch vieles einstweilen gegen Entbindungsanstalten( im Osten und Süden der Bettennachweis für vor der Entbindung stehende Frauen anzugliedern, den Wagenführer zu sprechen scheint, so ist es doch immer noch sehr Stadt) beantragt. Zur Begründung führte ich damals aus: baldigst verwirklicht werden. Allerdings wird dadurch die Möglichkeit wohl möglich, daß ein bisher unbekannter Faktor verhängnisvoll Von den jährlich in Berlin vorkommenden 50-60 000 Entbindungen für unbemittelte schwangere Frauen nicht vermehrt, denn diese privaten mitgespielt hat. Daß vor längerer Zeit auch ein Kraftomnibus würden nur etwa 4000 in den Staatsinstituten vorgenommen; da kliniken nehmen vielfach nur gegen Vorausbezahlung schwangere an der Unglücksstelle auf den Bürgersteig und gegen das Ufergeländer aber die Zahl der unehelichen Entbindungen jährlich rund 6000 be- Frauen auf oder aber sie haben verschiedene Klaffen eingerichtet, gerannt sei, wie jetzt mitgeteilt wird, trifft nicht zu. Der Kraft­trage, so ergebe sich, daß die kgl. Anstalten nicht einmal ausreichend die für unbemittelte Frauen nicht in Betracht tamen. Soweit uns omnibus entgleiste" nicht an jener Stelle, sondern etwa 800 Meter feien, um alle unehelichen Entbindungen vorzunehmen. Unzweifel- bekannt, ist das sogar in der königlichen Universitäts - Frauen stromaufwärts von ihr entfernt, ungefähr 4 Meter vor der Marschall­haft liege aber doch auch für verheiratete Frauen öfter das Bedürftlinit der Fall. Die öffentlichen Anstalten sollten überhaupt brücke, die die Neue Wilhelm mit der Luisenstraße verbindet. Der nis vor, eine Entbindungsanstalt aufzusuchen. Infolge dieser miß den Klassencharakter abstreifen und es solte unter feinen Umständen Omnibus mußte damals plöglich einem anderen Wagen ausweichen lichen Verhältnisse entgingen einer großen Zahl von Frauen alle die danach gefragt werden, ob die ihrer Entbindung entgegensehende und geriet so auf den Bürgersteig. Vorteile, welche die moderne Antisepsis gewähre, und die Statistit Frau bemittelt oder unbemittelt ist. Jeder Frau sollte Hilfe werden Der verunglückte Straßenbahnwagen befindet sich jetzt in den konstatiere denn auch das betrübende Fattum, daß bei den in Privat ohne Rücksicht auf ihre Vermögenslage. Hauptwerkstätten der Großen Berliner Straßenbahn in der Ufer­wohnungen vorgekommenen Entbindungen eine viel größere Sterb Endlich sei darauf aufmerksam gemacht, daß schwangere Krieger- straße. Er ist von den Aufsichtsbehörden in Gegenwart der Direktion lichkeitsziffer am Kindbettfieber herrsche, als dies bei den in den frauen sich rechtzeitig und nicht erst im letzten Augenblid an das der Straßenbahn untersucht worden. Die Prüfung erstreckte sich vor staatlichen Anstalten stattgefundenen Entbindungen der Fall sei. Die zuständige Bureau des Nationalen Frauendienstes wenden möchten, allem auf die technische Frage, ob die sogenannte Spurgrenze des Stadtgemeinde habe unter diesen Umständen die unabweisbare Ver- wo hilfsbereite Damen Rat und Hilfe zuteil werden lassen. pflichtung, durch Errichtung von Gebäranstalten den in ärmlichen Verhältnissen lebenden Frauen Gelegenheit zu geben, ihre Ent­bindung in einer Anstalt vornehmen zu lassen und dadurch viele von ihnen vor dem Tode im Kindbettfieber zu retten und vor Er­frankungen im Wochenbett zu bewahren.

Aus Groß- Berlin.

Birkenwerder- Summt- Mühlenbeck.

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Wagens noch vorschriftsmäßig gewesen ist. Die Spurgrenze sind die Teile des Rades, in die die Fahrrille hineinragt. Ist diese Spur­grenze zu sehr abgenugt, dann hat der Wagen feinen genügenden Halt mehr in den Schienen und kann entgleisen, namentlich in Kurven. Von der Behörde sind gewisse Minimalgrenzen für die Abnutzung festgesetzt worden, die aber, wie die Untersuchung ergeben hat, Leider hatte unser Antrag nur geringen Erfolg: es wurde bei bei dem verunglückten Wagen noch lange nicht erreicht waren. Es dem Bau des IV. städtischen Krankenhauses( Rudolf- Virchow- Kranken- Die berühmte Neuorientierung" im Handel und Wandel, wurde weiter festgestellt, daß die Bremsvorrichtung in Tätigkeit ge­haus) eine Entbindungsanstalt vorgesehen, die dem wachsenden die der Sieg mit sich gebracht hat, hat auch einen Teil der segt worden war, denn die Bremsflöge lagen noch an den Rädern. Norden gewiß willkommen war, für die übrigen Stadtteile aber, Ausflügler umgestaltet". Man glaubt an Sonntagen in den Jedenfalls hat der Führer des Wagens aber viel zu spät gebremst. ( insbesondere Osten und Süden) wegen der allzugroßen Entfernung Wäldern doch Lücken in den Scharen der Wanderer zu be- Das Untergestell des Wagens ist vollkommen unversehrt geblieben faum in Frage fam. merken, denn viele von ihnen schwingen jegt an freien Tagen und tann wieder verwendet werden. Nach Beendigung der Be­fleißig den Spaten. Mit dieser friedlichen Waffe werden jetzt sichtigung wurde dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten nochmals Startoffel- und Gemüseparzellen, selbst dort hervorgezaubert, ein eingehender mündlicher Bericht über den Hergang des Unglücks wo bisher nur Kies, Steine und entleerte Stonservenbüchsen erstattet. Es wird von den Behörden beraten werden, welche Maß­gediehen. Möge der Erfolg den Fleißigen lohnen. Wir aber, regeln für die Zukunft zu ergreifen sein werden, um der Wieder­die das Schicksal spatenlos gelassen hat, wollen uns mit dem holung eines so schweren Unfalls vorzubeugen. Wanderstab begnügen.

Und so hatten und haben wir denn auch bis auf den heutigen Tag noch dieselbe Not der Hilfefuchenden Schwangeren und ge­bärenden Frauen", wie Professor Bumm in seiner Zuschrift an den Vorwärts" bezeugt, dieselbe Misere, welche ich vor 23 Jahren mit Zahlen belegen konnte. Von den 47 709 Geburten in Berlin ( wohl verstanden Stadt Berlin mit Ausschluß der Vororte) im Jahre 1909 waren allein 9046 unehelich, während in öffentlichen Anstalten nur 6556 entbunden wurden also wiederum nicht einmal für die un­ehelichen Mütter Betten genug in unseren öffentlichen Entbindungs­anstalten vorhanden waren.

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Alles in allem verfügten wir 1909 in Berlin über 400-500 Betten in Entbindungsanstalten, nämlich

86 Betten in der Charité( 2948 Entbindungen), Universitäts Frauenklinik( 1345 Entbindungen),

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im Birchow- Krankenhaus( 659 Entbindungen), Wöchnerinnenheim am Urban( 1002 Entbindungen),

84

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61

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48

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22

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in der Heilsarmee ( 415 Entbindungen),

60

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Heimstätte, Drontheimer Straße,

Vom Vorortbahnsteig des Stetiiner Bahnhofs fahren wir Die Konzessionsbedingungen für das Lessing Theater in um 8.40 oder mit einem früheren Zuge nach Birkenwerder . Berlin gaben den Anlaß zu einem Rechtsstreit von grund­Die Fahrt ist reich an Haltestellen, aber schließlich sind wir fäßlicher Bedeutung. Die Konzessionsurkunde, die Herr Direktor am Ziel. Wir überschreiten in Birkenwerder auf einer hohen Barnowsky nach Hinterlegung der Raution für das Lessing­Holzbrücke dicht am Bahnhof die Gleise und haben nun eine Theater vom Berliner Polizeipräsidenten im Herbst 1913 er­zerstreut mit Bandhäusern besezte Straße vor uns, die dem hielt und die sich auf die Zeit bis zum 30. Juni 1924 bezieht, Walde abgerungen ist und die wir geradeaus berfolgen. Sie befagt, daß ihm die Erlaubnis erteilt werde, im genannten erreicht bald den Waldrand und durchschneidet nun als eine Theater mit einem künstlerischen Personal von rund 30 Per­schnurgerade breite Schneise mehrere Kilometer weit den Forst. sonen, mit einem technischen Personal von rund 35 Personen Diese Schneise ist das" Summtgestell". In der Mitte verrät und mit einem Monatsgagenetat von 27 000 M. Schauspiele sie sich durch holpriges, meist halb mit Erde bedecktes Pflaster jeder Art, mit Ausnahme von Opern und Operetten, öffentlich als Fahrstraße. Aber nur selten fährt ein Wagen diese aufzuführen."

und eine unbestimmte Zahl von Betten in den( 90) Brivatanstalten, Straße am Sonntag entlang, wenigstens nicht häufig Ferner heißt es in der Urkunde: Die Direktion ist die aber bisher für die unbemittelten Kreise der Bevölkerung laum genug, um den Frieden des Waldes zu stören. Was jederzeit verpflichtet, dem Polizeipräsidium auf Erfordern in Betracht kamen. Außerdem erblickten 109 Kinder im Asyl dem Summtgestell seinen besonderen Reiz gibt, ist der wahrheitsgemäße Angaben über die finanzielle Lage des für Obdachlose die Welt, 18 im Krankenhaus Friedrichshain , hochragende Kiefernwald zu beiden Seiten, der grün Unternehmens zu machen, die Geschäftsbücher vorzulegen und 14 im Urban- trankenhaus, 8 in Bethanien, 2 in der Gitschiner bemooste Waldboden und die zahlreichen Wachholderbüsche, die Beauftragte des Polizeipräsidiums zur Prüfung der Geschäfts­Straße usw. sein Unterholz bilden. In den verschiedensten Formen, bald bücher und der Kasse zuzulassen." Bei diesem Mangel an Betten in den öffentlichen Ent- als niedergedrückte Büsche, bald als schlankere, hochstämmige Direktor Barnowsky fühlte sich durch diese Auflage und durch bindungsanstalten ist es kein Wunder, daß wir immer wieder in den Pyramiden, stehen die dunkelgrünen Wachholdersträucher im die bedingsweise Festlegung der Zahl des schauspielerischen und Zeitungen lesen, daß arme Frauen sich von einer Entbindungsanstalt Schuße der mächtigeren Kiefer. Erst in der Nähe von Summt technischen Personals und des entsprechenden Gagenetats beschwert. zur anderen schleppen und, wegen Plazmangels abgewiesen, in verändert sich der Wald etwas. Er wird welliger, trockener Er flagte gegen den Polizeipräsidenten beim Bezirksausschuß Droschten, in Hausfluren und, wie in dem neulich von uns berichteten und in Senkungen zeigen sich dafür teilweise nasse Ausläufer und beantragte, ihm eine unbeschränkte und unbedingte Er­Fall, auf der Straße niederkommen. der mit dem Summtsee in Verbindung stehenden Sumpfwiesen laubnis zu erteilen. Er machte geltend, es wäre ja richtig, Ja es steht sogar zu befürchten, daß solche unsere Kultur und und Gräben. Diese Wiesen sind wie der See eingegattert, daß er bei den Vorverhandlungen dargelegt habe, daß es sich unsere Stadt beschämende Vorkommnisse in der nächsten Zeit sich was nicht hindert, daß die breite Seenfläche die landschaftliche im Durchschnitt um dieses Personal und diesen Gagenetat öfters wiederholen könnten, wenn nicht schleunigst Abhilfe geschaffen Umgebung des Dorfes belebt. Die Wanderung erstreckt sich handeln werde; unzulässig wäre es aber, diese Zahlen wird. Seit Anfang August vorigen Jahres steht ein nach vielen bis hierher auf etwa 6 bis 7 Kilometer, die man nicht eilig als Bedingung in die Konzession hineinzubringen. Man könne Zehntausenden zählender Teil der männlichen Groß- Berliner Be- durchlaufen, sondern lieber in zwei Stunden ganz gemächlich sich nicht immer an ein bestimmt umrissenes Personal halten, völkerung im Felde, Anfang April werden es somit neun Monate, durchschlendern wird. Summt liegt an der Südwestecke des da Ausnahmen vorfämen, z. B. bei Stücken, die ein größeres daß eventuelle Konzeptionen( Befruchtungen) vor Beginn des Krieges gleichnamigen Sees; es ist eine kleine Ortschaft und jeder Zoll Personal erforderten. Auch könne nicht in der Schauspiel­zur Entbindung führen. Und alle diese Frauen( und Mädchen) ent- ein Dorf wie es sein soll. Zwar fehlt ihm noch die konzession verlangt werden, jederzeit in die finanzielle Lage behren in dieser ihrer schweren Stunde ihres natürlichen Beistandes, Kirche, aber keineswegs das Wirtshaus. Ankommende und hineinblicken lassen zu dürfen, die Geschäftsbücher vorzu­ihres Mannes, find vielfach in Not, verlassen, ohne Pflege und Hilfe, vorbeifligende Radler sind fast das Einzige, was uns hier legen usw. Uebrigens sei er nur der Geschäftsführer der Ge­so daß sehr viele von ihnen gar nicht in ihrer Häuslichkeit ent- noch an Berlin erinnert. sellschaft Lessing- Theater. Von Summt erreicht man die von Basdorf nach Berlin Der Bezirksausschuß wies jedoch die Klage ab. Darum muß schleunigst eingegriffen werden, um bei der un- führende Kleinbahn am bequemſten in Mühlenbeck in kaum Er ging in der Hauptsache davon aus, daß die Bedingung, genügenden Zahl öffentlicher Entbindungsanstalten diesen armen einer Stunde. Man kann hier um 2,28 oder 4,49 nach das Personal und den Gagenetat betreffend, sich aus der Be­Frauen zu helfen. Bei der Kürze der Zeit und dem durch die mittags_abfahren, dann erst wieder um 8 Uhr abends. Unstimmung des§ 32 der Gewerbeordnung rechtfertige, wonach Striegsnot ohnehin so schwer belasteten Etat der Reichshauptstadt gefähr 7 Minuten früher fahren dieselben Züge von der die Schauspielerlaubnis nur für das bestimmte, in der und der Vororte ist es ausgeschlossen, jetzt an die Errichtung neuer Haltestelle Schönwalde ab. Der Weg von Summt hierher ist Erlaubnis bezeichnete Unternehmen gelte. Auch Entbindungsanstalten im Süden und Osten zu gehen, wie sie vor doppelt länger, führt aber, über Försterei Dammsmühle am stände der Konzessionsbehörde das Kontrollrecht über die mehr als zwanzig Jahren von uns verlangt, aber von der Stadt- Mühlenbecker See, ständig durch den Wald. Wem aber das Finanzen zu, wenn es auch nicht gesetzlich direkt festgelegt verordnetenversammlung in furzsichtiger Weise abgelehnt worden Summitgestell gar zu gut gefallen hat, kann es auch wieder wäre. find. Dagegen ließen sich ohne Schwierigkeit in fürzester Zeit und nach Birkenwerder zurückwandern, was auch der billigste Weg Vor dem Oberverwaltungsgericht als Berufungsinstanz obne erhebliche Geldaufwendungen von der Stadt Einrichtungen ist, denn die Basdorfer Bahn hat keinen Vororttarif. Sie vertrat am Donnerstag Justizrat Gotthelf den Standpunkt schaffen, welche dem dringendsten Bedürfnis wenigstens vorläufig endet in Reinickendorf - Rosenthal, allwo man auf die zum des Klägers. abhelfen. Stettiner Vorortbahnhof führende Bahn umsteigt. Vom Vorsitzenden und einem Mitgliede des Gerichtshofs wurde die Frage an den Vertreter des Polizeipräsidenten ge­richtet, auf welche gesetzlichen Bestimmungen denn das Zahl der freien Betten einlaufen und auf telephonischen Anruf den erhöhten Winter Unterſtügungssäge für die Familien der Kriegs- berufen wolle. Seine Antwort ging dahin, daß man die Be­Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sigung beschlossen, die Präsidium sich für die vom Kläger angegriffenen Auflagen Frauen, Hebammen, Herzten mitgeteilt werden könnte, ob Betten teilnehmer auch über den 1. Mai hinaus weiter zu zahlen. Von rechtigung nur auf Grund allgemeiner Er­frei sind, und wenn außerdem durch Publikationen in den Tages demselben Tage ab soll auch eine Neuregelung der Mietbeihilfen erwägungen aus dem§ 32 der Gewerbeordnung herleiten folgen. Danach können Mietbeihilfen gewährt werden

bunden werden können.

Schon wenn die im Rathaus bestehende Zentrale für den freien Bettennachweis dahin erweitert würde, daß aus allen öffentlichen und privaten Entbindungsanstalten täglich die Rapporte über die

Erhöhung der Mietbeihilfen.

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bis zu 15,- Mark monatlich bei Frauen ohne Kinder,

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12,50 12,50

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10,-

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10, 10,-

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bei Frauen mit einem Kind, bei Frauen mit zwei Kindern, bei Frauen mit drei Kindern, bei Frauen mit vier Kindern, bei Frauen mit fünf und mehr Kindern.

wäre etwas erreicht. Es ist ja nicht zu leugnen, daß es vielfach die Unkenntnis der Frauen ist, wohin sie in ihrer Not sich zu wenden haben, welche die Schwierigkeiten der Aufnahme erhöht. Die Frauen sind von alters her gewohnt, sich lediglich an die staatlichen An­stalten zu wenden; sie müssen erst durch öffentliche Hinweise darauf aufmerksam gemacht werden, daß es noch andere, zum Teil viel leichter von ihnen zu erreichende Entbindungsanstalten gibt. Für diesen 8wed müßten auch unsere städtischen Für Frauen ohne Kinder können die Mietbeihilfen auf höchstens Krantenhäuser in Anspruch genommen werden. Wie aus den 20 M. festgesetzt werden, wenn die Frauen durch Krankheit am Ar­oben mitgeteilten Zahlen aus dem Jahre 1909 hervorgeht, fommen beiten verhindert sind; unter der gleichen Voraussetzung kann eine gelegentlich auch heute schon Entbindungen in denselben vor. Es Frau mit einem Kind bis zu 15 M. monatliche Mietbeihilfe er

fönne.

Aus weiteren Fragen aus der Mitte des Gerichtshofes ging hervor, daß diesem die Berechtigung zu den Auflagen mindestens zweifelhaft erschien.

Das Oberverwaltungsgericht fam aber nach sehr langer Beratung noch zu keinem Ergebnis. Die Ent­scheidung wurde ausgesezt. Sie wird voraussichtlich nur durch schriftliche Zustellung an die Parteien publiziert werden.

Warnung vor falschen Angaben.

Wegen Betruges wurde eine hiesige Einwohnerin zu drei Tagen Gefängnis verurteilt, weil sie sich durch Vorspiegelung falscher Tat