Mr. 113.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
32. Jahrgang.
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Sonntag, den 25. April 1915.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.
Der deutsche Vorstoss am Ypern - Kanal.
Die Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 24. April 1915.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Alle Versuche des Feindes, uns das nördlich und nordöstlich von Ypern ge wonnene Gelände streitig zu machen, mißlangen. Nördlich von Ypern brach ein starker französischer, nordöstlich von Ypern bei St. Julien ein englischer Angriff unter schweren Verlusten zusammen. Ein weiterer feindlicher Angriff an und öftlich der Straße Ypern- Bigschoote, hatte heute früh dasselbe Schicksal. Westlich des Kanals wurde nachts der Ort Lizerne von unseren Truppen gestürmt. Die Zahl der gefangenen Franzosen, Engländer und Belgier hat sich auf 2470 erhöht; außer im ganzen 35 Geschüten mit Munition fielen eine größere Anzahl von Maschinengewehren, viele Gewehre und sonstiges Material in unsere Hände.
In der Champagne sprengten wir nördlich der Beauséjour- Ferme heute nacht mit vier Minen einen feindlichen Schüßengraben; die Franzosen erlitten hierbei starke Verlufte, zumal ihre Artillerie das Feuer auf die eigenen Gräben legte.
Zwischen Maas und Mosel erneuerten die Franzosen an mehreren Stellen ihre Angriffe; im Ailly- Wald bchielten wir im Bajonettkampf die Oberhand; weiter östlich wurden die an einzelnen Stellen in unsere Linien eingedrungenen Franzosen wieder hinausgeworfen; im Priesterwalde machten wir weitere Fortschritte.
Zur Kriegslage im Orient.
Wie der Krieg auf dem westlichen Kriegsschauplage und an den östlichen Reichsgrenzen, hat auch der Kampf des Osmanenreichs gegen Rußland und England wesentlich andere Formen angenommen, als man zu Anfang des Kriegs erwartete. Hier wie dort kein ungestümes Vordringen im schnellen Siegeslauf, sondern ein zähes Ringen um einzelne strategische Positionen und Vorteile. Als Ende Oktober die Türkei den Krieg erklärte, erhofften vicle ein baldiges Eindringen der türkischen Truppen in den Kaukasus und in Aegypten . Der Vormarsch der Türken in den Kaukasus hat sich jedoch als viel schwieriger herausgestellt, wie fast allgemein geglaubt wurde. Die Russen waren vorbereitet. In starken Vorstößen drangen sie an mehreren Stellen über die kaukasische Grenze, um die Festung Erzerum, die Sicherung der nördlichen Zugangsstraße in Armenien , in ihre Gewalt zu bringen. Das ist ihnen nicht gelungen. In harten Kämpfen drängten die osmanischen Truppen die Russen über die Grenze zurück und ergriffen dann selbst die Offensive. Bis nahe vor Batum , der Petroleumstadt am Schwarzen Meer , drang der westliche Teil der türkischen Armee vor, während der östliche bis nach Sarikamisch, der Endstation der gegen Erzerum gerichteten strategischen Bahn, gelangte, ungefähr 5 bis 6 Meilen südwestlich der starken russischen Festung Kars . Aber an diesen beiden Punkten haben die Russen, wenn auch bei Sarifamisch erst nach Aufopferung von großen Truppenmassen( nach russischen Angaben sollen im ganzen dort 40 000 bis 50 000 Mann gefallen sein, nach türkischen Berichten noch mehr), den türkischen Vorstoß zum Stehen gebracht, und wie anderswo hat sich auch dort eine Art Stellungskampf entwickelt, der nicht vorwärts und nicht rüdwärts kommt. Für die in Polen und in den Karpathen kämpfenden deutschen und österreichisch- ungarischen Armeen unsere Verbündeten machten Gefangene von drei verschiedenen entspringt daraus sicherlich ein gewisser Vorteil, denn diese Regimentern. In der Champagne zerstörten wir bei dort zahlreiche russische Truppen fest, die sonst wahrscheinlich Stellungskämpfe an der russisch - kaukasischen Grenze halten Beau Sejour ein in einer Stasematte aufgestelltes feind nach den Karpathen geworfen würden. Kleine Streifforps find liches Geschüß, welches unsere Schüßengräben unter Seiten- schon im Dezember bis zum Suezkanal gelangt und haben einIn den Karpathen stellenweise heftiger Geschütz- feuer genommen hatte. Auf den Maas höhenversuchte der zelne Scharmüßel mit den englisch - indischen Truppen aus kampf. Im Abschnitt des Uzsoker Passes während des Feind drei Angriffe bei Colonne, bei Eparges und bei Combres, gefochten; aber gegen die stark befestigten, mit schweren und Tages vereinzelte Borstöße der Russen, die durchweg abge- wurde aber sofort zum Stehen gebracht. Im Walde von schwersten Geschüßen gespickten englischen Stellungen( den Engwiesen wurden. Nachtangriffe des Feindes entlang der Apremont dauerten unsere Fortschritte an der Tete- de- Vache ländern steht ja der Wasserweg zur Verfügung) auf beiden Turkaer- Straße und westlich dieser scheiterten neuerdings unter großen Verlusten des Gegners. Die sonstige Lage ist unverändert.
In den Vogesen hinderten Nebel und Schnee die Gefechtstätigkeit. Destlicher Kriegsschauplah.
Im Often ist die Lage unverändert.
Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 24. April. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 24. April mittags:
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Westlicher Kriegsschauplah.
( W. T. B.)
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Oberste Heeresleitung.
an; in einem eroberten Schüßengraben fanden wir etwa 200 tote Deutsche . Unsere Artillerie brachte zwei Munitionslager zur Explosion. Eine in deren Nähe befindliche deutsche Infanteriekompagnie wurde fast vollständig vernichtet. Wir erbeuteten einen Minenwerfer, ein Waschinengewehr und Striegs
material.
Seiten des Kanals können diese Haufen natürlich nichts ausrichten. Und die Engländer haben nämlich die seit Kriegsbeginn verlaufene Zeit zur Anlage sehr starker Befestigungen auszunuzen verstanden. Den nördlichen Teil der Kanalzone, leren Sanal zwischen dem Ballah, Timsah- und dem Großen am Menzalesee, haben sie unter Wasser gesetzt und am mittBittersee Erdbefestigungen angelegt, die entsprechend dem London , 24. April. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) heutigen Stand der Kriegstechnik mit Drahtverhauen, mehrFrench meldete gestern, daß der Feind am 22. April abends fachen Schützengräbenreihen, Minen und Batterien ausgedie französischen Truppen zur Linken der englischen Truppen Seiten des Nils, nahe bei Kairo , zwei große befestigte Lager stattet sind. Außerdem sind weiter landeinwärts an beiden nahe bei Birschoote und Langemard nördlich von Ypern an- eingerichtet. Das eine auf dem steilen, fast senkrecht aufAmtlicher Nach Auch hier gegriffen habe. Eine heftige Beschießung war vor- steigenden Felsengebirge des Mokatam, das andere auf dem mittagsbericht: Gestern abend fanden ziemlich lebhafte ausgegangen, bei welcher der Feind viele Apparate zur Her- Hochplateau bei den Pyramiden von Gizeh. mittagsbericht: Gestern abend fanden ziemlich lebhafte vorbringung erstidender Gase benutte. Aus der besteht für die beiden Zentralmächte der Vorteil hauptsäch Gefechte in Belgien statt. In der serschleife nörd- Menge der erzeugten Gase geht hervor, daß dies nach einem lich darin, daß der drohende türkische Einfall engliſche, auſtra lich von Dirmuiden warfen belgische Truppen die gegen das vorbedachten Plan und im Widerspruch mit der Haager lische und indische Streitkräfte, die sonst unzweifelhaft dic Schloß Vicogne gerichteten Angriffe zurück und brachten dem Stonvention geschah. Die Franzosen mußten sich infolge englisch - französische Position an der französisch - flandrischen Feinde starke Verluste bei. Nördlich von Ypern ge- der Gase nach dem Kanal bei Bossinghe zurückziehen, und wir Westfront verstärken würden, bindet und zur Untätigkeit verlang es den Deutschen , indem sie eine große Menge waren gezwungen, unsere Linie in Uebererstidender Bomben verwendeten, deren Wirkung einstimmung mit der französischen zu ändern; tamien. Sofort nach Kriegsbeginn warf die englischGünstiger ist die Lage für die Türken in Mesopobis auf zwei Kilometer hinter hinter unseren unsere Front blieb intakt. Außer diesem Angriff auf unserer indische Regierung Truppen nach Basra ( Bassorah) am Linien verspürt wurde, uns zum Rückzug äußersten Linken fand ein solcher gegen die Laufgräben Schatt- el- Arab, der Vereinigung des Tigris mit dem Euphrat : in der Richtung des serkanals gegen Westen östlich von Ypern statt, wurde aber abgeschlagen, der eine keineswegs große Leistung, denn es standen hier nur und in der Richtung nach pern gegen Süden zu veranlassen. Der feindliche Angriff wurde unter- Stampf nördlich von Ypern dauert fort. Heute sind zwei wenig türkische Truppen und der Schatt- el- Arab ist von seiner bunden. Ein kräftiger Gegenangriff gestattete uns, Gelände deutsche Flugzeuge heruntergeschossen worden.
wiederzugewinnen, wobei wir zahlreiche Gefangene machten.
und Luneville.
urteilt.
Mündung in den Persischen Meerbusen bis hier hinauf für Schiffe bis 6 Meter Tiefgang befahrbar. Von Basra aus haben die englischen Truppen seitdem wiederholt große VorIn St. Mihiel griffen wir westlich und östlich von einer Deutsche Flugzeuge bombardieren Amiens Stöße in den südlichen Teil des alten Mesopotamiens , in die zuvor eroberten Stellung an. Wir besetzten siebenhundert ,, Arabische Niederung"( Irak Arabi) gemacht, um mit Hilfe Meter Schüßengräben und machten etwa hundert Gefangene, der durch Agenten aufgewiegelten arabischen Stämme wodarunter drei Dffiziere. Paris , 23. April. ( W. T. B.) Meldung der Agence Havas. möglich bis Bagdad vorzudringen. Aber ihre Vorstöße wurden, Der Abend bericht lautet: In Belgien hatte eine Eine Taube überflog Donnerstag morgen Amiens und warf da die arabischen Stämme größtenteils nicht für, sondern durch Bomben mit erstickender Wirkung, deren sich die Deut- wei Bomben ab. 8wei Personen wurden verlegt. gegen sie Partei nahmen, immer wieder zurückgeworfen, so ſchen bedienten, hervorgerufene Ueberrumpelung Das Flugzeug wurde durch französische Flugzeuge und durch lebhafte daß sie heute noch immer, wie aus den kürzlichen Meldungen nördlich pern teine ernstlichen Folgen. Kanonenangriffe vertrieben. des Staatssekretärs für Indien über die kriegerischen OperaLyon, 24. April. ( W. T. B.) Nach einer Meldung des tionen in Mesopotamien hervorgeht, in Kurna am ZusammenUnser Gegenangriff, rechts von den englischen Truppen kräftig„ Nouvelliste" überflogen mehrere Tauben am 22. früh morgen fluß des Euphrat mit dem Tigris stehen, und zwar in de und links von belgischen Truppen gleichfalls unterſtügt, ent- uneville. Die Einwohner wurden durch Explosionen von fensiver Stellung. Konnten die türkisch- arabischen Truppen wickelte sich erfolgreich. Die englischen und französischen Fliegerbomben gebedt. Wierzehn Einschlag stellen wurden sie bisher nicht aus Südmesopotamien vertreiben, so haben Truppen gewannen Gelände gegen Norden, zwischen Steen- festgestellt. Sieben Bomben waren angeblich Brandbomben. Sie doch auch keine nennenswerten Eroberungen zu machen straate und der Straße von Ypern nach Poelcapelle; Schaden wurde nicht angerichtet. vermocht.