Nr. 116.- 32. Jahrg.
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Mittwoch, den 28. April 1915.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.
Der zweite Vorstoss auf die Dardanellen.
Die Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 27. April 1915.( W. Z. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
In Flandern griffen die Engländer mit sehr starken Kräften die neue Linie unserer Stellungen nördlich und nordöstlich von Ypern an, die drei bis vier Kilometer südlich der bisherigen von dicht nördlich der d'Houdt Ferme am serkanal über St. Julien in Richtung auf 3'Grafenstafel verläuft. Die Angriffe, die von der deutschen Artillerie südöstlich von Ypern teilweise im Rücken gefaßt wurden, brachen unter außergewöhnlich schweren Verlusten schon im Feuer völlig zusammen.
Die durch die feindliche Artillerie gänzlich zusammengeschossenen Häuser von Lizerne sind von uns in der legten Nacht geräumt worden; der unmittelbar östlich davon auf dem linken Kanalufer gelegene Brückenkopf wird gehalten.
In den bisherigen Kämpfen bei Ypern haben unsere Truppen 50 Maschinen gewehre erbeutet.
Den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt und Etappenhauptort Poperinghe , etwa 12 Kilometer westlich von Ypern , haben wir mit sichtlichen Erfolgen zu beschießen begonnen. Im Argonnerwalde wurde nordöstlich von Vienne Le Chateau ein nächtlicher französischer Angriff abgewiesen.
Auf den Maashöhen errangen wir auch gestern weitere Vorteile, trotzdem die Franzosen neue Kräfte heranzogen. Feindliche Angriffe gegen unsere Combres. Stellung scheiterten. Ein heftiger Angriff im Ailly- Walde wurde von uns unter starken Berluften für den Feind zurückgeschlagen. Auch weiter östlich gewann der Feind keinen Boden. Im nächtlichen Nahkampf arbeiteten wir uns im Priesterwalde erfolgreich vor.
Gegen unsere Stellung auf dem Hartmannsweilerkopf ging der Feind gestern, abend mehrere Male zum Angriff vor, alle Angriffe mißglückten.
Deftlicher Kriegsschauplatz.
Die Oftlage ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
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Das Petersburger liberale Hauptorgan Rietsch" bringt in feiner Nummer vom 18. d. Mts. eine fichtlich offizios inspirierte auffällige Notiz über die in der Hauptstadt zirkulicrenden Gerüchte über angebliche Friedensverhandlungen. Diese Gerüchte- bemerkt das Blatt- schreiben die Initiative für die Unterhandlungen Desterreich- Ungarn und die Vermittelung dem Papst und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten W. Wilson zu.". ift der,
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" In Wirklichkeit- fährt das Blatt fort Sachverhalt folgender: An den Präsidenten der Vereinigten Staaten hat sich niemand mit dem Antrag einer Friedensvermittlung offiziell gewendet. Es sind auch keine Beweise vorhanden, daß man sich mit einem ähnlichen Antrag an den Papst gewandt hat. Indessen wurden sowohl in den verbündeten Staaten wic in den Hauptstädten der neutralen Mächte in der letzten Zeit fortgesetzt Versuche gemacht, den Boden wegen der Möglichkeit eines Separatfriedens und der Bedingungen zu sondieren, unter denen es Rußland , England und Frankreich als erwünscht erachten würden, einen Separatfrieden mit Desterreid)- Ungarn zu schließen. Diese Versuche wurden jedoch nicht nur nicht offiziell, sondern auch nicht offigiös von Privatpersonen, unverantwort lichen Diplomaten und einflußreichen Jour nalisten unternommen."
Des weiteren heißt es in der erwähnten Notiz, guf in formierte Leute schrieben diesen Versuchen zur Einleitung von, Verhandlungen zivecs Abschlusses eines Separatfriedens mit
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Desterreich- Ungarn vorläufig feine große Bedeutung bei. Jedenfalls würden die Initiatoren der Friedensunterhand lungen den einmütigen Beschluß der Verbündeten crit dann erfahren, wenn Friedensvorschläge offiziell formu liert werden würden. Die Fassung dieser sichtlich offiziösen Mitteilung sucht natürlich den Anschein zu erwecken, als ob die russische Regierung den Friedensberhandlungen bollkommen gleichmütig gegenüberstehe und nur dann zu Verhandlungen geneigt sein würde, wenn man ihr offizielle Vorschläge unterbreiten sollte. Indessen ist es unverkennbar, daß diese Notiz nur ein Probeballon ist, der an die Adresse Desterreich- Ungarns gerichtet ist und den Zwed berfolgt, die öffentliche Meinung für die Möglichkeit eines Separatfriedens vorzubereiten.
Diese Annahme wird bestärkt durch einen sensationellen Der österreichische Generalstabsbericht. einen Angriff unserer Truppen zum Rüdzuge ge- Artikel des Fürsten Ewgeni Trubekfoi in der„ Rietsch" zwungen und wieder an die Küste gedrängt vom 16. d. Mts., der bereits in der französischen und eng Wien , 27. April. ( W. T. B.) Amtlich wird ver- Ein Teil der feindlichen Streitkräfte in dieser Gegend mußte lischen Presse zu eingehenden Erörterungen geführt hat. Fürst Jautbart: 27. April 1915: mittags: gestern nachts eiligst auf die Schiffe entfliehen. Unsere Trubekkoi, der in nahen Beziehungen zur russischen Diplomatie An der ganzen Front keine besonderen Ereignisse. Ju Truppen festen heute ihre Angriffe an allen diesen Bunkten steht, und sich als politischer Schriftsteller in der russischen manchen Abschnitten heftige Geschüßkämpfe. In den Sar- crfolgreich fort. Zur selben Zeit näherte sich eine Flotte Presse einen Namen gemacht hat, sucht in seinent pathen haben die Russen ihre verlustreichen Angriffe gegen der Meerenge, um von der Sec aus die Forcierung zu Artikel die Vorteile eines Separatfriedens zwischen Rußland unsere Stellungen am 1zfokerpak und in den östlich unternehmen, mußte sich jedoch vor unserem und Desterreich- Ungarn nachzuweisen. Er argumentiert folanschließenden Frontabschnitten zunächst wieder eingestellt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der türkische Krieg.
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euer zurückziehen. Bei diesem Kampfe wurde ein gendermaßen: Wenn Desterreich- Ungarn weiter am Srieg feindliches Torpedoboot versenkt, ein ande- teilnehme, risfiere es, Triest an Italien und Siebenbürgen an res schwer beschädigt, es mußte nach Tenedos ge- Rumänien zu verlieren. Würde aber Desterreich- Ungarn jest schleppt werden. Heute unternahm der Feind vom Meere mit Rußland einen Separatfrieden schließen, so würde dieses aus keinen Versuch gegen die Dardanellen. Auf den anderen sich mit den Gebieten begnügen, die erforderlich sind Kriegsschaupläßen ist keine Veränderung zu verzeichnen. zur Wiederherstellung der Integrität Rußlands und Polens , Konstantinopel , 27. April. ( W. T. B.) Er wie auch zur Sicherung der Lebensinteressen Serbiens und Offensive an den Dardanellen. gänzung zum Berichte des Hauptquartiers. Montenegros ". Die feindlichen Truppen, die bei Sumtale gelandet waren, Als Hauptargument führt nun aber Fürst Trubekkoi fol2ondon, 27. April. ( T. U.) Das englische Pressebureau wollten unter dem Schuße ihrer Kriegsschiffe vorrücken, aber gendes an:" Es hat sich jest schreibt er mit genügender meldet: Der allgemeine Angriff auf die Dardanellen wurde am trotz der heftigen Beschießung von allen Seiten führten unsere Klarheit erwiesen, daß ein Bündnis ntit Deutschland in vollem Sonntag von Heer und Flotte neu aufgenommen. Die Aus- Truppen ihren Angriff mit Erfolg durch und drängten Widerspruch zu den Lebensinteressen Desterreich Ungarns steht. schiffung der Truppen, die von der Flotte gedeckt wurde, den Feindandic Küste zurüd. Der Feindhatte Es ist vollkommen klar, daß die Hauptaufgabe der russischen begann vor Sonnenaufgang an mehreren Punkten der Halbinsel 400 Tote, wir machten außerdem 200 Ge- Armee in der Niederringung unseres Hauptgegners DeutschGallipoli und gelang vollkommen, obwohl der Feind sich in fangene. Unsere Verluste sind unbedeutend. Eine A bland besteht. Wir hätten kaum solange an den Karpathen Halt Stellungen verschanzt hatte, die stark befestigt und mit Stacheldraht, teilung muselmanischer Soldaten, die mit den gemacht und uns für einen Feldzug nach Ungarn begeistert sperren versehen waren. Bon seiten der Türken wurde Franzosen an diesem Küstenstrich ausgeschifft worden waren, wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten, auf direktem Wege energisch Widerstand geleistet. Gegen Abend wurden gingen zu uns über. An der anderen Stelle vor Kaba über Schlesien oder sonstwie nach Berlin zu marstarke Truppenmengen am Strande zusammengezogen. Die Truppen- Tepe machten wir eine Anzahl von Engländern und Austra- schieren. Wenn unsere Operationen in Ungarn jekt landung und der Aufmarsch werden fortgesetzt. liern zu Gefangenen, darunter cinen Hauptmann und einen für uns die größte Bedeutung erlangt haben, so ist das eine Folge dessen, daß daß Deutschland Desterreid) als Schild gegen Rußland benut. Seine ganze Aufgabe. besteht darin, dic russischen Truppen vont Petersburg , 27. April. ( W. Z. B.) Meldung der Peters- deutschen Territorium fernzuhalten; das wird unter Konstantinopel , 26. April. ( W. T. B.) Das burger Telegraphenagentur. Am Sonntag um 6 Uhr anderem dadurch erreicht, daß uns fortwährend neue UeberHauptquartier teilt mit: Der Feind versuchte am morgens näherte sich die Schwarzmeerflotte dem Bos- raschungen in den Karpathen bereitet werden. Aber gerade 25. April unter dem Schuße seiner Kriegsschiffe an vier porus. Um 8 Uhr eröffneten Geschüße das Feuer gegen die Forts. Das stößt uns nach Ungarn hin; obgleich Ungarn für uns Punkten der Westküste von Gallipoli zu lan - Als Folge der Beschießung wurden starke Explosionen in dem einen kein selbständiges Interesse darstellt, ist es infolge der deutschen den, nämlich: an der Mündung des Sighin Dere, am der Forts beobachtet. Die am Plat befindlichen türkischen Kriegs- Verteidigungstaftit das Hauptobjekt unserer Angriffe geworden. Küstenstrich von Ari Burun westlich von Kaba Tepe, au schiffe wurden beschossen und gezwungen, sich zurückzuziehen. Der Es erweist sich, daß der Weg nach Schlesien über Budapest der Küste von Teke Burun, sowie in der Umgebung von türkische Panzer Torgud" beschoß unsere Schiffe ohne Erfolg. Die geht; das sind die Vorteile, die Desterreich aus seinem Kamkale. Die feindlichen Truppen, die an dem Küsten - feindlichen Torpedoboote, welche vorrückten, wurden durch das Feuer Bündnis mit Deutschland zieht." strich von Teke Burun gelandet waren, wurden durch einen unserer Schiffsgeschüße schnell vertrieben. Beobachtungen durch Bajonettangriff unserer Soldaten ins Meer zurüdge Wafferflugzeuge ergaben die Genauigkeit des Feuers unseres Ge drängt. Die Truppen, die bei Ari Burun ans Land ge- schwaders, Die feindlichen Batterien beschoffen unsere Flieger gangen waren, versuchten vorzubringen, wurden aber durch erfolglos.
Die Landungsversuche in türkischer
Darstellung.
Leutnant.
Man könnte diese Argumentation des Fürsten Trubekfoi findisch nennen, wenn man nicht aus diesem Gemisch historisch unrichtiger Behauptungen, die allen bisherigen russischen Gr flärungen über die Entstehung und die Ziele des Krieges direft